Ordnung: | Papageien (Psittaciformes) |
Familie: | Eigentliche Papageien (Psittacidae) |
Tribus: | Neuweltpapageien (Arini) |
Gattung: | Eigentliche Ara (Ara) |
Art: | Hellroter Ara (Ara macao) |
Der Hellrote Ara, auch Arakanga genannt, gehört mit einer Körperlänge von 85 cm und einem Gewicht von 800 bis 1.000 Gramm zu den größten Papageien der Welt.
Das Gefieder ist überwiegend leuchtend rot, wobei die Flügel blau gefärbt sind. Am Ansatz sind die Flügel auch gelb und grün. Der sehr lange Schwanz ist rot. Der Augen- und Wangenbereich ist überwiegend federlos und blass hautfarben, jedoch mit feinen Federlinien durchzogen. Farblich lassen sich die Geschlechter nicht auseinander halten, der Schnabel des Weibchens ist allerdings etwas kleiner. Sie haben einen großen, stark gebogenen Schnabel und eine raue, muskulöse Zunge, mit der sie leicht auch kleinste Körner aufpicken können.
Aras ernähren sich von Samen, Nüssen, Früchten, Beeren und Knospen. Dank des besonders angelegten Schnabels ist es für Papageien sehr leicht, die Schalen von Nüssen und hartschaligen Früchten zu knacken. Der Oberschnabel des Aras ist stark gebogen mit einem spitzen Haken, mit dem sie Körnchen aus großen Früchten herausangeln können. Die Vielseitigkeit des Schnabels wird auch durch die raue muskulöse Zunge unterstützt. Wissenschaftler fanden auch heraus, dass es unter Papageien, wie bei Menschen, „Rechts-“ und „Linkshänder“ gibt.
Der hellrote Ara lebt in feuchten Tieflandwäldern, Lichtungen, Savannen, und an Flussufern vom Südosten Mexikos bis Zentralbrasilien, nicht jedoch in den Anden und der Westküste Südamerikas.
Hellrote Aras sind durch die Beschneidung ihrer Lebensräume und durch den früheren legalen und heute illegalen Tierhandel bedroht. In Gebieten, wo eine landwirtschaftliche Nutzung betrieben wird, werden die Bäume mit den Bruthöhlen gefällt und die Jungtiere aus den Bruthöhlen genommen, mit der Hand aufgezogen und in die zivilisierte Welt verkauft. Auf Grund der Korruption in weiten Teilen der Herkunftsländer ist der illegale Weiterverkauf und die Ausfuhr leider immer noch möglich.
In einigen Bereichen seines Verbreitungsgebietes ist er vom Aussterben bedroht.
Junge Hellrote Aras verbleiben nach der Selbständigkeit im Familienverband des Araschwarms. Ein Familienverband kann bis zu 50 Alt- und Jungtiere umfassen. Außerhalb der Brutsaison schließen sich auch mehrere Familienverbände kurzzeitig zusammen und sie fliegen gemeinsam zu den Futterplätzen. Dabei können auch andere Ara-Arten mit vertreten sein. Geschlechtsreife Hellrote Aras können sich innerhalb des Familienverbandes oder des Schwarms binden oder verlassen diese auch und schließen sich einem anderen Schwarm an. Außerhalb der Brutsaison unternimmt der Schwarm fast alles gemeinsam. Das betrifft nicht nur die Futtersuche, die Flüge und das Baden, sondern auch die gegenseitige die Gefiederpflege. Die einmal eingegangene Paarbindung wird dadurch nicht beeinträchtigt. Dieses Verhalten fördert den sozialen Zusammenhang innerhalb der Gruppe. Eine lautstarke Kommunikation der Paare untereinander versichert die Anwesenheit des Partners. Antwortet ein Partner nicht, so geht der andere Partner auf die Suche. Beobachtet man eine Gruppe, so wird man immer die verpaarten Vögel erkennen können. Vor der Dämmerung versammeln sich mitunter auch mehrere Schwärme und nutzen gemeinsam große und zusammenstehende Bäume und Baumgruppen und verbringen dort die Nacht gemeinsam. Bei solchen Ansammlungen können über 100 Aras angetroffen werden.
In verschiedenen Gebieten ihres Lebensraumes gibt es verschiedenartige Lehmwände. Fast alle Araarten aus den Verbreitungsgebieten fliegen regelmäßig zu den Lehmwänden und nehmen dort Lehmbrocken auf. Diese Lehmbrocken enthalten wichtige Mineralien und Spurenelemente, welche für den Stoffwechsel wichtig sind und eine notwendige Versorgung mit Mineralien und Spurenelementen darstellen. Gleichzeitig werden mit der Lehmerde die leicht toxischen Substanzen, welche mit verschiedenen Nahrungen aufgenommen werden, neutralisiert. An den Lehmwänden kann man zeitgleich alle Ara-Arten aus den Verbreitungsgebieten gemeinsam beobachten. Nach dem Verlassen der Lehmwände, trennen sich die Gruppen wieder. Es scheint zu keinen Vermischungen zu kommen.
Hellrote Aras erreichen die Geschlechtsreife zwischen dem vierten und sechsten Lebensjahr. Eine Paarbindung kann zu diesem Zeitpunkt bereits eingegangen werden. Eine erfolgreiche Vermehrung wird wahrscheinlich unter Freilandbedingungen erst mit ca. 6 Jahren erfolgen. Dabei ist es nicht unwahrscheinlich, dass die erste Brut misslingt. Freilandbeobachtungen haben ergeben, dass wahrscheinlich mehrere Aufzuchten nicht gelingen. Die Gründe liegen wahrscheinlich darin begründet, dass es zu Streitereien kommt bei zu naheliegenden Bruthöhlen, zu großer Populationsdichte, Störungen durch Umwelteinflüsse, Nahrungsmangel u. a. Auf Grund des unterschiedlichen Verbreitungsgebietes beginnt auch die Brutsaison zu unterschiedlichen Zeiten. So beginnt sie in Südamerika und Panama ca. im Oktober und reicht bis März; in Mittelamerika reicht die Brutsaison hingegen von ca. Februar bis Mai. Es erfolgt nur eine Brut im Jahr. Die Gelegegröße kann 1 bis 3 Eier betragen. Paare legen auch des öfteren ein Jahr Pause mit der Zucht ein.
Mit Beginn der Brutsaison wird die Paarbindung durch besondere Zärtlichkeiten intensiviert. Dabei beginnt der Hahn sein Balzverhalten gegenüber der Henne und führt leicht verbeugende und nickende Bewegungen aus. Dazu beugt er den Kopf und Vorderkörper tief herunter und hebt zeitgleich den Bürzel nach oben. In diesem Stadium der Balz beginnt auch die Fütterung der Henne, intensives Schnäbeln und Flügelschlagen. Ist die Henne ebenfalls in Paarungsstimmung beginnt sich das Paar vom Schwarm etwas zu trennen. Das Paar sucht sich geeignete Nisthöhlen in relativer Höhe aus. War die Bruthöhle vom vergangenem Jahr gut, so wird diese auch wieder für die Zucht verwendet. Dies ist besonders für die Standorttreue der Aras von Interesse. Kleine Ausbesserungsarbeiten werden jedoch immer vorgenommen. Mit den großen Schnäbeln werden auch Holzspäne abgeschabt und abgenagt und auf den Boden der Nisthöhle verbracht.
Einige Tage nach der erfolgreichen Paarung beginnt die Henne mit dem Legen der Eier. Dies geschieht immer einen um den anderen Tag. Ab dem zweiten Ei brütet die Henne. Wird nur ein Ei gelegt, so beginnt die Brut einige Stunden später. Die Brutdauer beträgt ca. 28 Tage. Die Küken werden federlos, nackt und blind geboren. Die ersten Federkiele brechen bereits nach wenigen Tagen durch und die Augen öffnen sich mit ca. 14 Tagen. Zuerst wird die Henne vom Hahn gefüttert und die Henne füttert ihre Küken. Die Nahrung ist bereits vorverdaut. Zuerst sucht der Hahn die Nahrung, schluckt sie bis in den Kropf, würgt die zerkleinerte Nahrung am Bruthöhleneingang wieder hoch und übergibt sie der Henne. Die Henne nimmt die Nahrung auf, schluckt diese in den Kropf und würgt diese ebenfalls beim Fütterungsakt wieder nach oben und drückt mit ihrem Schnabel den Schnabel des Kükens auf und lässt die breiige Nahrung in den Schnabel des Nachwuchses rutschen. Durch kräftige Schluckbewegungen wird das Weibchen animiert ihren gesamten Kropf zu entleeren. Die Nestlingszeit beträgt ungefähr ein Vierteljahr. Zu diesem Zeitpunkt haben die Jungvögel ein fast vollständiges Gefieder und sie werden von beiden Elterntieren gefüttert. Die Selbständigkeit erreichen die Jungvögel vermutlich erst recht spät und werden von den Elterntieren weiter gefüttert. Sie verbleiben mitunter bis zur nächsten Brut bei den Eltern.
Hallo Martin,
vielen Dank für den Post über diesen sehr schönen und wertvollen Vogel! 🙂
ich wollte immer einen haben, aber es war leider nicht möglich wegen verschiedener Sachen, ich hoffe, einmal in der Zukunft welche haben zu können!
G.