Portrait: Rappenantilope

ohne Rang: Stirnwaffenträger (Pecora)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Antilopinae
Tribus: Pferdeböcke (Hippotragini)
Gattung: Rossantilopen (Hippotragus)
Art: Rappenantilope (Hippotragus niger)
Rappenantilope (Zoo Salzburg)

Rappenantilope (Zoo Salzburg)

Die Rappenantilope ist eine Antilope aus der Gruppe der Pferdeböcke mit einem auffälligen Sexualdimorphismus. Die Männchen haben ein schwarz-weißes Haarkleid, Weibchen und Jungtiere dagegen ein rotbraunes.
Die Rappenantilope erreicht eine Schulterhöhe von bis zu 1,4 Metern und erreicht ein Gewicht von bis zu 250 Kilogramm. Die Hörner werden bis zu 1,64 Meter lang. Sie ist damit etwas kleiner und leichter als die Pferdeantilope, hat aber deutlich längere Hörner, die leicht nach hinten gebogen sind. Die Hörner sind stark geringelt und werden von beiden Geschlechtern getragen.
Die Rappenantilope fällt durch das pechschwarze Haarkleid der Männchen auf, das am Bauch weiß scharf abgegrenzt ist. Weibchen und junge Männchen sind rot- bis dunkelbraun.

Das Verbreitungsgebiet reicht von Kenia über die Steppen Ostafrikas bis ins südliche Afrika. Rappenantilopen halten sich gewöhnlich in einer trockenen, offenen und von Bäumen durchsetzten Landschaft auf. Dauergewässer und mittelhohe oder hohe Gräser sollten vorhanden sein. Ihre Hauptnahrung ist Gras, sie fressen aber gelegentlich auch Laub.

Die Weibchen leben mit ihren Jungen in Herden von zehn bis dreißig Tieren. Männchen sind Einzelgänger, die jedes Weibchen beanspruchen, das ihr Territorium durchquert. Männchen, die das sechste Lebensjahr noch nicht erreicht haben, sind nicht stark genug, ein eigenes Revier zu verteidigen; sie tun sich zu eigenen Junggesellenverbänden zusammen.

Rappenantilope (Zoo Hoyerswerda)

Rappenantilope (Zoo Hoyerswerda)

Eine Untersuchung der Nahrungsweise der Rappenantilope in Simbabwe hat erwiesen, dass Rappenantilopen abhängig von Wasserstellen sind. Sie entfernen sich nie mehr als einen Kilometer von Wasser und trinken täglich. Sie fressen Gras und äsen dieses bis auf eine Höhe von vier Zentimeter über dem Boden ab. Gras, das weniger als vier Zentimeter hoch ist, wird von ihnen nicht gefressen. Nach Regenfällen, wenn das Gras wieder zu sprießen beginnt, sind sie damit eine der letzten Arten, die sich die neu nachgewachsenen Nahrungsressourcen erschließen können.

Die Art wird von der IUCN als nicht gefährdet eingestuft. Die Riesen-Rappenantilope, eine Unterart aus Angola, gilt jedoch als vom Aussterben bedroht.
Sie wurde 1982 zuletzt gesichtet und galt schon als ausgestorben. 2004 haben sie britische und portugiesische Wissenschaftler wiederentdeckt, indem anhand in der Wildnis gesammelter Kotproben und damit durchgeführten Erbgutanalysen am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin ihre Existenz bestätigt wurde. Neben der geringen Anzahl an Tieren stellt auch das Auftreten von Hybridisierung mit der Pferdeantilope eine zusätzliche Gefährdung dar. Die illegale Jagd durch Wilderer und die Reduzierung des Lebensraums sind weitere Gründe für ihre Gefährdung. Die Wilderer haben es insbesondere auf die bis zu 1,65 m langen Hörner der Antilopenart abgesehen.

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