Portrait: Mendesantilope

ohne Rang: Stirnwaffenträger (Pecora)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Antilopinae
Tribus: Pferdeböcke (Hippotragini)
Gattung: Addax
Art: Mendesantilope (Addax nasomaculatus)
Mendesantilope (Tiergarten Nürnberg)

Mendesantilope (Tiergarten Nürnberg)

Die Mendesantilope oder Addax erreicht eine Körperlänge von bis zu 170 Zentimeter, eine Schulterhöhe von gut 100 bis 110 Zentimeter, eine Schwanzlänge von etwa 30 bis 40 Zentimeter sowie ein Gewicht von 100 bis 180 Kg. Weibchen bleiben etwas kleiner und schmächtiger als Männchen. Beide Geschlechter verfügen über etwa gleichlange Hörner, die leicht nach hinten spiralförmig gebogen sind und eine Länge von bis zu 80 Zentimeter erreichen können. Mendesantilopen setzen ihre Hörner nicht nur während der Paarungszeit bei den Rivalenkämpfen ein, sondern nutzen ihre Hörner auch als Verteidigungswaffe gegenüber Fressfeinden. Das Fell ist überwiegend weißlich bis gelblich gefärbt, die Ohren, der Bauch und Teile der Extremitäten zeigen weiße Markierungen. Auffällig ist die rein weiße Gesichtsmaske. Auf dem Scheitel trägt die Mendesantilope einen kleinen schwarzen Haarbüschel. Aufgrund der sandigen Lebensräume haben sich die Hufe extrem verbreitet. So können sie sich auch auf weichem Sand gut fortbewegen.

Früher waren Mendesantilopen über weite Teile der Sahara verbreitet, heute sind sie in einem Großteil ihres Verbreitungsgebietes ausgerottet. Sie bewohnen nur noch isolierte Gebiete in Mauretanien, Mali, dem Niger und dem Tschad und wandern manchmal nach Algerien und in den Sudan. Ihr Lebensraum sind sandige Wüstengebiete.

Mendesantilopen sind wie viele wüstenbewohnende Tiere dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber ruhen sie in Sandkuhlen, die sie mit den Vorderbeinen selbst graben, oft im Schatten von Felsen oder Büschen. Sie sind nomadisch und ziehen auf der Suche nach Nahrung umher. Die Herden umfassen fünf bis zwanzig Tiere und sind aus einem dominanten Männchen, mehreren Weibchen sowie deren Jungen zusammengesetzt. Jugendliche Männchen bilden eigene Junggesellenverbände.
Diese Tiere sind Pflanzenfresser und ernähren sich von Gräsern und Sträuchern. Sie müssen kein Wasser trinken, da sie die zum Leben benötigte Flüssigkeit über ihre Nahrung aufnehmen.

Mendesantilope (Tierpark Berlin)

Mendesantilope (Tierpark Berlin)

Die Mendesantilope erreicht die Geschlechtsreife mit rund zwei Jahren. Männchen kommen meist erst nach rund drei, oft auch erst nach vier Jahren zu ihrer ersten Paarung, da sie erst ab diesem Zeitpunkt für die Kämpfe um die Weibchen kräftig genug sind. Die Paarungszeit erstreckt sich über das ganze Jahr. Die meisten Jungtiere kommen allerdings während der Regenzeit zur Welt. Das Weibchen bringt nach 255 bis 265 Tagen ein Jungtier zur Welt. Bereits kurz nach der Geburt können die Jungtiere der Mutter folgen. Die Säugezeit beträgt rund 30 bis 35 Wochen. Mendesantilopen können ein Alter von gut 20 bis 25 Jahren erreichen.

Die Bezeichnung Mendesantilope leitet sich vom Mendes-Widder ab, einer lokalen altägyptischen Gottheit. Tatsächlich ist die Mendesantilope auf alten ägyptischen Abbildungen zu sehen, die darauf hindeuten, dass sie in Ställen gehalten und zu Opferzwecken geschlachtet wurde. Die Herkunft des Namens „Addax“ ist unbekannt, wahrscheinlich ist er aber afrikanischen Ursprungs.

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