Portrait: Kappapagei

Ordnung: Papageien (Psittaciformes)
Familie: Eigentliche Papageien (Psittacidae)
Gattung: Langflügelpapageien (Poicephalus)
Art: Kappapagei (Poicephalus robustus)
Kappapagei (Zoo Mulhouse)

Kappapagei (Zoo Mulhouse)

Der Kappapagei wird als die am stärktsten bedrohte Art afrikanischer Großpapageien angesehen. Er kommt heute nur noch in einem stark fragmentierten Verbreitungsgebiet im Südosten Afrikas vor.

Kopf und Nackenfärbung variieren von grünlich bis gelblichbraun, die Federbasen sind dunkelbraun und mattgrün. Die Federn an Zügel, Kinn und den unteren Wangenpartien sind schwarzbraun und manchmal mit rosaroten Federn durchsetzt. Ein rotes Stirnband ist bei den Weibchen besonders stark ausgeprägt, bei den Männchen tritt es nur gelegentlich auf. Die Rückenfedern und Flügeldecken sind schwarz mit dunkelgrünem Rand, die Unterflügeldecken grünlichschwarz. Die Schenkel und der Flügelrand sind orangerot. Die Schwanzfedern sind schwarzbraun, die Füße graublau mit graubrauen Krallen, der Schnabel hornfarben. Die Iris der Kappapageien ist braun.

Langflügelpapageien sind eigentlich Nahrungsgeneralisten, die ein breites Spektrum an Früchten, Blätter, Samen und Blüten fressen und auch Insekten zu sich nehmen. Der Kappapagei stellt hier eine Ausnahme dar. Er lebt überwiegend von den Samen der Steineiben sowie in deutlich geringerem Umfang von den Samen des afrikanischen Zürgelbaums. Die hohe Abhängigkeit von diesen Nahrungspflanzen ist ursächlich für den starken Bestandsrückgang. Podocarpus-Wälder sind in den letzten Jahrzehnten umfangreich abgeholzt worden. Größere zusammenhängende Wälder bestehen nur noch in unzugänglichen Höhenlagen. Der Lebensraum des Kappapageis ist entsprechend stark fragmentiert. Kappapageien sind dadurch gezwungen, energieaufwändige Nahrungsflüge von den Schlafbäumen zu den Nahrungsplätzen zu unternehmen, die auch die Prädationsgefahr deutlich erhöhen.
Kappapageien brüten überwiegend in Ast- und Stammhöhlen der Steineiben. Das Gelege besteht aus zwei bis vier weißen, rundlichen bis ovalen Eiern. Nur das Weibchen brütet. Das Männchen versorgt das Weibchen während der Brutzeit und in den ersten Tagen, nachdem die Jungen geschlüpft sind, mit Nahrung. Die Jungen schlüpfen nach einer Brutzeit von etwa 28 bis 30 Tagen. Die Nestlinge sind nach etwa 60 bis 79 Tagen flügge.
Bei Untersuchungen an Kappapageien hat man festgestellt, dass ein Teil der Papageien das Virus der Psittacine Beak and Feather Disease (PBFD) in sich tragen. Diese Krankheit ist unheilbar und hat einen häufig tödlichen Verlauf. Bei einem Teil der Vögel, die mit dem Virus infiziert sind, kommt die Krankheit zwar nicht zum Ausbruch, sie sind jedoch Krankheitsüberträger.
Zum Erhalt der Arten sind in der Republik Südafrika Reste der Steineibenwälder unter Naturschutz gestellt worden.

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