Klasse: | Vögel (Aves) |
Ordnung: | Seglervögel (Apodiformes) |
Familie: | Kolibris (Trochilidae) |
Tribus: | Lophornitini |
Gattung: | Chile-Kolibris Sephanoides |
Art: | Juan-Fernandez-Kolibris (Sephanoides fernandensis) |
Das Männchen erreicht eine Körperlänge von etwa 12 Zentimetern und wiegt ca. 10,9 Gramm. Das Weibchen wird nur 10 Zentimeter und wiegt 7,4 Gramm. Männchen und Weibchen weisen einen derart ausgeprägten Sexualdimorphismus auf, dass sie früher als unterschiedlichere Arten betrachtet wurden. Das Gefieder des Männchens ist überwiegend rotbraun-orange. Nur die Flügel sind dunkelgrau. Es hat einen rot-gelben Scheitel, der relativ dunkel wirkt. Zwischen dem Schnabel und den Augen befindet sich ein dunkler Streifen. Das Weibchen hat eine dunkelgrüne Oberseite und einen bläulichen Scheitel. Die Unterseite ist weiß mit dichten grünen Sprenkeln am Hals. Diese grünen Flecken ziehen sich über die gesamten Flanken.
Der Kolibri bewegt sich vorzugsweise in ursprünglich heimischer Vegetation. Insbesondere während der Brutzeit meidet er eingeführte Pflanzen. Außerhalb der Brutzeit sieht man ihn auch an eingeführte Pflanzenarten wie beispielsweise am Blauen Eukalyptus (Eucalyptus globulus) oder auf anderen Zier- bzw. Gartenpflanzen. Meist geht er nur im Herbst an die eingeführten Arten, da in dieser Zeit nur eine heimische Pflanze namens Raphithamnus venustus blüht. Eine andere bevorzugte Pflanze ist Dendroseris litoralis, eine palmenartige pachycaule Pflanze, die nur auf Juan-Fernandez vorkommt und ebenfalls gefährdet ist. Allerdings steht er bei dieser Pflanze in starkem Konkurrenzkampf mit dem Chilekolibri (Sephanoides sephaniodes). Sein bevorzugtes Habitat ist Macchie-Vegetation. Der Vogel ist hauptsächlich ein Nektarsammler. Außerdem ernährt er sich von Insekten, die er auf Blättern findet oder im Flug fängt. Es wurden Männchen beobachtet, die das Weibchen in nur 50 Zentimeter Entfernung verscheuchen und dabei zur Warnung zwitscherten. Das Zwitschern hat vor allem den Zweck einen potentiellen Nahrungskonkurrenten abzuschrecken.
Es werden die beiden Unterarten Sephanoides fernandensis fernandensis (King, 1831) und Sephanoides fernandensis leyboldi (Gould, 1870) unterschieden. Letztere ist 1908 durch Ratten, Ziegen und klimatische Veränderungen ausgerottet worden.
Seit dem Jahr 2004 versuchen die Organisationen The Hummingbird Society, American Bird Conservancy und Juan Fernández Islands Conservancy, Oikonos – Ecosystem Knowledge im Rahmen eines Schutzprogrammes den Vogel vor dem Aussterben zu bewahren. Die Gefährdungsfaktoren sind vielfältig. Zum einen wird die ursprüngliche Flora der Insel und damit die wichtigste Nahrungsquelle des Vogels durch den Menschen zerstört. Die Ausbreitung exotischer Pflanzen wie Rubus ulmifolius, Aristotelia chilensis und Ugni molinae verdrängen den endemischen Luma-Baum (Nothomyrcia fernandeziana), der einen wichtigen Brutplatz für den Vogel darstellt. Dazu fangen eingeführte Katzen immer wieder Exemplare. Auch Nutztiere wie Ziegen oder Hasen zerstören die ursprüngliche Vegetation.