Portrait: Husarenaffe

Überfamilie: Geschwänzte Altweltaffen (Cercopithecoidea)
Familie: Meerkatzenverwandte (Cercopithecidae)
Unterfamilie: Backentaschenaffen (Cercopithecinae)
Tribus: Meerkatzenartige (Cercopithecini)
Gattung: Erythrocebus
Art: Husarenaffe (Erythrocebus patas)
Husarenaffe (Zoo Olomouc)

Husarenaffe (Zoo Olomouc)

Der Husarenaffe erreicht eine Körperlänge von 50 bis 760 Zentimeter, eine Schwanzlänge in etwa der gleichen Länge sowie ein Gewicht von 3.000 bis 12.000 Gramm. Die Männchen sind etwas größer als die Weibchen. Das dichte aber kurze Fell weist oberseits eine überwiegend rotbraune Färbung auf. Adulte Husarenaffen haben einen charakteristischen weißlichen bis gelblichen Bart an den Wangen und im Bereich der Ohren. Auch die Kehle und Teile der oberen Brust sind weißlich bis cremefarben gefärbt. Dorsal zeichnet sich stellenweise eine rostbraune Färbung ab. Charakteristisch ist die bräunliche Haube auf dem Oberkopf. Die Schnauze ist leicht in die Länge gezogen. Die Schnauze und der Bereich um den Nasenrücken und die Augen sind ohne Fell. Die Haut weist an diesen Stellen eine dunkelgraue bis fleischfarbene Färbung auf. Oberhalb der Augen und unterhalb der Haube ist das Fell schwärzlich gefärbt. Die Hände und die Füße weisen zumeist eine weißliche Färbung auf.

Husarenaffen kommen im westlichen und zentralen Afrika vor, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Senegal bis Äthiopien und Tansania. Sie bewohnen offenes Grasland und baumbestandene Savannen, dicht bewaldete Gebiete meiden sie.

Husarenaffen sind in erster Linie Pflanzenfresser, die sich von Gräsern, Früchten, Samen und Pilzen ernähren, gelegentlich nehmen sie jedoch auch Insekten, Vogeleier und kleine Wirbeltiere zu sich.

Von allen Tieren aus der Gattungsgruppe der Meerkatzenartigen sind die Husarenaffen am besten auf das Leben am Boden spezialisiert. Im Fall eines Angriffs setzen sie weniger auf Verteidigung, sondern verlassen sich lieber auf ihre Geschwindigkeit. Husarenaffen können 55 km/h erreichen und sind somit die schnellsten Primaten. Sie sind tagaktiv, zur Mittagshitze ruhen sie jedoch im Schatten der Bäume. Zum Schlafen in der Nacht klettern sie auf Bäume, wobei sich eine Gruppe meist auf viele Stellen aufteilt, um Räubern nicht in zu großer Zahl in die Hände zu fallen.
Husarenaffen leben in Gruppen von rund 15 Tieren, die sich aus einem Männchen, 2 bis 8 Weibchen und deren Nachwuchs zusammensetzen. Gelegentlich findet man auch alleinstehende Männchen oder kleine, rein männliche Gruppen, die aus vertriebenen früheren dominanten Männchen und gerade geschlechtsreif gewordenen Jungtieren bestehen können. Das Männchen übernimmt oft den Wach- und Beobachtungsposten, um Nahrung, Feinde oder andere Gruppen zu sichten. Die Weibchen bilden eine eigene Hierarchie. Im Vergleich zu anderen Primaten ist ihr Lautrepertoire eingeschränkt, um keine Räuber aufmerksam zu machen, eine Anpassung an die Lebensweise am Boden.

Husarenaffe (Zoo Ohrada)

Husarenaffe (Zoo Ohrada)

Der Husarenaffe erreicht die Geschlechtsreife mit rund vier bis fünf Jahren. Der weibliche Zyklus beträgt etwa 30 Tage, ist aber augenscheinlich für einen Außenstehenden nicht zu erkennen. Die Paarungszeit ist zwar nicht saisonal, in Zeiten knapper Nahrung sind allerdings deutlich weniger Geburten zu bemerken. Zudem unterscheidet sich der Zeitpunkt der Paarungsaktivitäten in Abhängigkeit vom Verbreitungsgebiet sehr stark. Die Tiere leben in polygamen Haremsgruppen. Männchen paaren sich mit mehreren Weibchen innerhalb ihrer Gruppe, von daher haben sie auch kein Interesse an dem Nachwuchs. Nach einer Tragezeit von rund 160 bis 170 Tagen bringt ein Weibchen, ein, ganz selten zwei Jungtiere zur Welt. Die meisten Geburten entfallen auf die Monate November bis Januar. Die Jungaffen haben bereits geöffnete Augen und klammern sich instinktiv am Bauch der Mutter fest. Die Entwöhnung von der Muttermilch erfolgt ab dem fünften oder sechsten Lebensmonat. Mit Erreichen der Geschlechtsreife verlassen männliche Jungaffen die Gruppe, Weibchen verbleiben in der Gruppe, in der sie geboren wurden.

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