Ordnung: | Nagetiere (Rodentia) |
Unterordnung: | Hörnchenverwandte (Sciuromorpha) |
Familie: | Hörnchen (Sciuridae) |
Unterfamilie | Erdhörnchen (Xerinae) |
Tribus | Echte Erdhörnchen (Marmotini) |
Gattung: | Präriehunde(Cynomys) |
Art: | Schwarzschwanz-Präriehund (Cynomys ludovicianus) |
Der Schwarzschwanz-Präriehund ist der bekannteste Vertreter der Erdhörnchengattung der Präriehunde. Er verdankt den Namen „Präriehund“ seinem Lebensraum, der Prärie, und seinen Warnrufen, die die frühen Siedler an das Bellen von Haushunden erinnerte.
Mehr als ein Jahr alte und adulte Schwarzschwanz-Präriehunde haben eine Kopf-Rumpf-Länge von 28–33 cm und eine Schwanzlänge von 7–11,5 cm. Die Gesamtlänge beträgt 35,5–41,5 cm, aufgerichtet erreichen sie eine Höhe von etwa 30 cm. Das Gewicht von 253–1390 Gramm variiert jahreszeitlich, die Männchen sind gewöhnlich 5 %-15 % schwerer als die Weibchen.
Die Oberseite der Schwarzschwanz-Präriehunde ist braun oder rötlich braun, die Unterseite weißlich. Manchmal ähnelt die Fellfarbe durch das Graben der Farbe des Bodens. Das Fell wird zwei mal im Jahr gewechselt, der Wechsel dauert etwa zwei Wochen. Die meisten Haare sind im Winter an der Basis schwarz, dann blass gelbbraun, mit subterminalem zimtfarbenen Band und weißer Spitze. Im Sommer sind die meisten Haare an der Basis schwarz, dann weißlich, anschließend zimtfarben, gefolgt von einem subterminalen gelbbraunem Band und schmal schwarzer Spitze. Die Sommerhaare sind mit zahlreichen, eher längeren, vollständig schwarzen oder zur Hälfte schwarzen Haare gemischt. Die Tasthaare und das letzte Schwanzdrittel sind schwarz.
Schwarzschwanz-Präriehunde haben fünf Finger mit schwarzen, etwas gekrümmten Krallen. Der kantige Kopf ist breit mit großen Augen, die Iris ist dunkelbraun.
Schwarzschwanz-Präriehunde sind primär eine Tierart der Great Plains. Ursprünglich kamen sie vom Frenchman River Valley im extremen Süden der Provinz Saskatchewan in Kanada und von Montana in den USA nach Süden durch die westlichen und zentralen Great Plains zu den Desert Grasslands von Texas, New Mexico und Südosten von Arizona in den USA bis in das nordöstliche Sonora und nördliche Chihuahua in Mexiko vor. Die Art ist heute im Südosten von Arizona, im südwestlichen New Mexico und lokal in vielen anderen Gebieten des ursprünglichen Verbreitungsgebietes ausgerottet. Schwarzschwanz-Präriehunde kommen in isolierten Kolonoien innerhalb des ursprünglichen Verbreitungsgebietes vor, viele davon in Nationalparks, State Parks und National Wildlife Refuge.
Schwarzschwanz-Präriehunde bewohnen trockenes, flach oder leicht abfallendes, offenes Grasland mit niedriger, relativ spärlicher Vegetation, einschließlich von Rindern überweideten Flächen. In einigen Gebieten kommt die Art auch in unbebauten Grundstücken an Stadträndern vor. Ihr Habitat umfasst mit Langgras-, Mixedgras- und die Kurzgrasprärie alle Grünlandarten.
Der Schwarzschwanz-Präriehund ernährt sich fast ausschließlich von pflanzlicher Nahrung. Dazu gehören insbesondere Gräser, Kräuter, Wurzelwerk, Blätter und gelegentlich auch Rinde. Zu einem kleinen Teil greifen sie auch auf tierische Nahrung zurück. Hier fressen sie insbesondere kleine Insekten wie Heuschrecken, Wanzen und Käfer, Schnecken und Würmer. Wasser nahmen sie nicht zu sich. Ihren Wasserbedarf decken sie ausschließlich über die pflanzliche Nahrung.
Schwarzschwanz-Präriehunde sind tagaktiv und halten wie die Mexikanischen Präriehunde, im Gegensatz zu anderen Arten, keinen Winterschlaf. Bei extrem kaltem Wetter bleiben sie allerdings manchmal für mehrere aufeinanderfolgende Tage unter der Erde. Präriehunde leben in sorgfältig ausgearbeiteten Erdhöhlen. Die Gänge haben typischerweise einen Durchmesser von 10-30 cm und sind gewöhnlich 5-10 m lang und ein bis zwei Meter tief. Es gibt mehrere elliptische, mit trockenem Gras ausgepolsterte Kammern, bei den Schwarzschwanz-Präriehunden ist jede Kammer annähernd 30 cm hoch mit einer Weite von 50 cm.
Der Schwarzschwanz-Präriehund erreicht die Geschlechtsreife mit etwa zwei Jahren. Die Tiere leben polygam, das heißt, ein Männchen einer Gruppe paart sich meist mit allen Weibchen seiner Gruppe. Die Paarungszeit dauert in den natürlichen Verbreitungsgebieten von Januar bis April an. Nach einer Tragezeit von 34 bis 36 Tagen bringt das Weibchen meist zwischen drei und sechs Jungtiere zur Welt. Die Geburt erfolgt im schützenden Wohnkessel ihrer Bauten. Ein Neugeborenes weist eine Länge von gut 70 mm sowie ein Gewicht von etwa 15 g auf. Das Fell wächst ihnen ab der dritten Woche. In der fünften Lebenswoche öffnen sie erstmals ihre Augen. Die Säugezeit beträgt rund sieben bis acht Wochen. Nach etwa vier bis fünf Wochen kommen die Jungtiere erstmals an die Erdoberfläche. Zu diesem Zeitpunkt weisen sie bereits ein Gewicht von rund 140 g auf. Bis zum Herbst haben sie sich ein Gewicht von 500 bis 550 g angefressen, um die bevorstehenden Winter zu überstehen. Mit etwa einem Jahr sind die Jungtiere selbstständig. Die Männchen verlassen zu diesem Zeitpunkt ihre Gruppe. Weibliche Tiere verbleiben in der Regel ihr Leben lang in der Geburtsgruppe.
Präriehunde sind soziale Tiere, die in Kolonien, auch Städte genannt, leben. Die meisten bestehenden Kolonien sind durch Landwirtschaft und Stadtentwicklung fragmentiert, die Populationsdichte variiert von 5 bis 35 Tieren pro Acre. Die Familieneinheiten, Cliquen (coteries) genannt, bestehen aus einem Männchen, bis zu fünf Weibchen und ihren Jungen.