Das Otter-Zentrum in Hankensbüttel im Landkreis Gifhorn ist ein Naturerlebnis-Zentrum, das auf einem sechs Hektar großen Freigelände am Isenhagener See liegt. Das Otter-Zentrum präsentiert Fischotters und andere Marderarten in natürlicher Umgebung. Die Einrichtung wird vom Verein Aktion Fischotterschutz e.V., einer staatlich anerkannten Naturschutzorganisation, betrieben und ist ein vielbesuchtes Ausflugsziel am Südrand der Lüneburger Heide.
Die Ursprünge des Otter-Zentrums sind im Fischotter-Forschungsgehege Oderhaus zu suchen, das die Niedersächsische Forstverwaltung 1979 bei Sankt Andreasberg im Harz einrichtete. Maßgeblich beteiligt war Claus Reuther als Beamter der Niedersächsischen Landesforstverwaltung. An dem wissenschaftlichen Untersuchungsprogramm war auch die 1979 in Braunlage gegründete Aktion Fischotterschutz e.V. beteiligt, die Reuther ins Leben gerufen hatte. Als 1986 das Projekt beendet wurde, entwarf der Verein ein Konzept für ein Otter-Zentrum, das 1988 in Hankensbüttel eröffnet wurde. Dabei wandelte sich der Verein von einem reinen Fischotterschutzverein zu einer staatlich anerkannten Naturschutzorganisation. Initiator des Otter-Zentrums war Claus Reuther, der auch seit Beginn dessen Leiter war. Einen Rückschlag erlitt die Einrichtung am 2. Dezember 1993, als das Verwaltungsgebäude niederbrannte. Geschäftsführer Reuther geriet ins Visier der Ermittler („SOKO Otter“) und sah sich dem Vorwurf der Brandstiftung ausgesetzt.
1995 wurde das Otterzentrum mit neuem Verwaltungsgebäude wiedereröffnet. Auch Claus Reuther wurde im selben Jahr rehabilitiert. Er verstarb überraschend 2004.
In naturgetreuen Anlagen (darunter die einzige Hermelinfreianlage der Welt und die größte Freianlage für Baummarder Europas) werden folgende Marder gezeigt:
Baummarde, Fischotter, Dachs, Iltis, Nerz, Hermelin, Steinmarder und Mink.
Auch ein paar Haustiere werden gezeigt. Neben dem Iltisfrett sind das Deutsche Lachshühner und Otterhunde.
Im Eingangsgebäude und an zahlreichen anderen Stellen im Gelände befinden sich Exponate, Ausstellungsbereiche und lehrreiche Spiele für Groß und Klein.
Aufgrund der nächtlichen Lebensweise der Marder empfiehlt es sich den Fütterungen zu folgen. Alle 15 Minuten findet eine kommentierte Fütterung an einer der Anlagen statt. So kann man innerhalb einiger Stunden das Zentrum erkunden und bekommt auch alle Tiere zu Gesicht (jedenfalls ist die Wahrscheinlichkeit einer Sichtung größer, als außerhalb der Fütterungen).