Matilda Best: Imala und Amarok (Rezension)

Das Recht des Stärkeren gilt schon heute.Und mehr denn je in 300 Jahren: Die letzten Menschen einer zerstörten Erde haben immer noch nicht aus ihren Fehlern gelernt.
Amarok, eine Künstliche Intelligenz in einem Raumschiff, beobachtet diese letzten Menschen im Norden der Erdhalbkugel. Eines Tages greift er ein und rettet die siebzehnjährige, hochschwangere Imala. Wegen ihr und ihrem Sohn will er die Menschheit retten.
Die magischen WÖLFE des nahen Waldes sind härter als jeder Mensch, weise und gerecht. Mit ihrer Hilfe überwindet Imala ihr Trauma, wird zur starken Wolfsfrau und bereit für eine große Aufgabe.
Tauche ein in diese mystische und dystopische Welt, lass dich verzaubern von Imalas Abenteuern und ihrem Kampf für eine bessere Zukunft.

Die Kurzgeschichte AMAROK war eines der Highlights der Anthologie Sternenglut. Und so wundert es nicht, dass die Leser mehr forderten und so entstand aus der Kurzgeschichte ein Roman, oder anders gesagt: Was in AMAROK seinen Anfang fand wurde in IMALA UND AMAROK fortgesetzt. Bereits andere Autoren haben Kurzgeschichten als Vorlage für sehr erfolgreiche Romane verwendet, aber nicht immer geht das Konzept auf. In diesem Fall ist das leider der Fall. Angenehm ist der Beginn. Man muss sich nicht die Sternenglut-Anthologie zulegen, AMAROK ist Teil des Romans. Und während diese Art Prolog auf einem Raumschiff spielt wird die Handlung schnell auf einen Planeten mit ungewöhnlichen Bewohnern verlegt. Es geht um Wölfe und glaubt man der Geschichte (oder besser der Mythologie) einiger (real existierender) Völker so ist es nicht ungewöhnlich, wenn sich Wölfe um Menschen kümmern (Mowgli und Romulus und Remus dürften die bekanntesten Wolfskinder sein). Und so lebt Imala bei den Wölfen, deren Alpha sich mit ihr verständigen kann. Eine interessante Art von Beziehung entsteht, die durchaus auch um eine erotische Variante ergänz wird (ohne in sodomitische Handlungen auszuarten, in dieser Hinsicht bleibt der Roman sehr sensibel). Aber es gibt auch Menschen, die eine besondere Beziehung zu den Wölfen haben.
Dies stellt die Stärke des Romans dar: Die Beziehung der Wölfe zu Imala, die Beziehung der Wölfe zu den Menschen und die Beziehung zwischen Imala, Amarok und Nanook, dem Alphawolf. Was die Schwäche des Romans anbelangt so ist es der Erzählfluss, der teilweise sehr schnell vollzogen wird und manche Handlungen dadurch eher nebulös nachvollziehbar werden. In dieser Hinsicht konnte diese Mischung aus Science Fiction und Fantasy nicht ganz überzeugen, zumal der Titel auch etwas irreführend ist. Amarok ist mehr ein Zuschauer, eine Nebenperson, eine wirklich bedeutende Rolle hat er meiner Meinung nach nicht. Zumal es fast schon nach Liebesgeschichte klingt.
IMALA UND AMAROK ist eine nette Erzählung, die sehr viel Potential aufweist, aber in gewissen Dingen unausgegoren ist. Ein Planet hätte genügt, ein weiterer wäre meiner Meinung nach nicht nötig gewesen, zumal dann interessantere Geschichten zwischen Wölfen und Menschen erzählt werden hätten können.
IMALA UND AMAROK ist zu wenig für den Hardcore-SF-Fan, und zu wenig für den Fantasyfreund. Wer Wölfe mag und sich gerne zwischen den Genre bewegt wird einigermaßen befriedigt werden.
Ich selbst hatte mir mehr erwartet, obwohl ich zugebe, dass mir die Wölfe in dem Roman gefallen haben … nur konnte mich die Handlung im Großen und Ganzen nicht überzeugen.

(Rezensionsexemplar)

Dieser Beitrag wurde unter Rezension veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert