Maja Lunde: Die Letzten ihrer Art (Rezension)

Über Mensch und Tier und das Tier im Menschen: Vom St. Petersburg der Zarenzeit über das Deutschland des Zweiten Weltkriegs bis in ein Norwegen der nahen Zukunft erzählt Maja Lunde von drei Familien, dem Schicksal einer seltenen Pferderasse und vom Kampf gegen das Aussterben der Arten. Ein bewegender Roman über Freiheit und Verantwortung, die große Gemeinschaft der Lebewesen und die alles entscheidende Frage: Reicht ein Menschenleben, um die Welt für alle zu verändern?
Die letzten ihrer Art ist der dritte Teil von Maja Lundes literarischem Klimaquartetts.
In Die Geschichte der Bienen ging es (mehr oder weniger) um Bienen, in Die Geschichte des Wassers (wie der Name schon sagt und ich vermute, auch wenn ich dieses Buch nicht gelesen habe) um Wasser und in Die letzten ihrer Art geht es um … Pferde, genauer gesagt um das Przewalskipferd.
Wie auch in der Geschichte der Bienen werden Geschichten aus unterschiedlichen Zeitsträngen erzählt:
Norwegen, 2064
Isa und ihre Mutter Eva leben allein auf einem Hof mit verschiedenen seltenen Tieren. Der Klimakollaps ist eingetreten und die Menschen sind auf der Flucht nach Norden, denn im Süden gibt es kaum noch Nahrung und Wasser.
Als wegen eines verregneten Sommers nicht genug Futter für die Tiere bleibt, will Isa weiter nach Norden ziehen. Doch ihre Mutter möchte unbedingt die zwei Wildpferde retten.
Mongolei, 1992
Die deutsche Tierärztin Karin entlässt eine Herde Wildpferde in die Freiheit. Begleitet wird sie von ihrem Sohn Mathias.
Russland, 1881
Michail arbeitet im Zoo St. Petersburgs. Als er von den seltenen Wildpferden der Mongolei hört, glaubt er, sie könnten eine Attraktion sein und den Park retten. Er plant eine Expedition, um die scheuen Tiere einzufangen.

Die Geschichte der Bienen war leidlich interessant, aber ganz nett (allerdings eher in der Kategorie: Kann man lesen, muss man aber nicht). Ich weiß nicht, was ich von Die letzten ihrer Art erwartet habe, aber die Geschichte des Przewalskipferds finde ich nicht uninteressant. An den Handlungsstrang aus der Zukunft hatte ich keine großen Erwartungen, von daher wurde ich in dieser Hinsicht nicht enttäuscht. Das Jahr 2064 fand ich sehr langweilig. Die Auswilderung der Pferde im Jahr 1992 war leidlich interessant. Tatsächlich war das einzige, was mich weiter lesen lies die Geschichte aus dem Jahr 1881.
Die Expedition in die Mongolei war leidenschaftlich geschrieben und sehr gefühlvoll, was das zwischenmenschliche anbelangte. Dagegen kamen mir die anderen Handlungsstränge/Zeitzonen eher oberflächlich vor.

Überzeugt hat mich das Buch nicht.
Maja Lunde mag eine wichtige Botschaft verbreiten und auch einige wichtige Fragen aufwerfen, aber … man kann wichtige Botschaften auch interessanter/spannender gestalten.

(Rezensionsexemplar)

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