Lohnt sich der Besuch von kleinen Zoos? (Archiv)

(Erstveröffentlichung am 22. April 2015)

Ein Zoobesuch wird immer mir exotischen Tieren verbunden. Elefanten, Tiger, Löwen, Nashörner und Menschenaffen. Das will der Zoobesucher sehen …
Berlin, Leipzig, München, Stuttgart … Das sind (u. a.) die Städte, die das bieten. Aber die Zoowelt besteht aus mehr als nur den großen Zoos. Zoo-Infos verzeichnet über 860 Zoos (inklusive Wildparks, Aquarien, Vogelparks …) und viele davon sind keine 5 ha groß. Indoorzoos, wie es viele Aquarien und Reptilienzoos sind, sind auf wenige hundert Quadratmeter beschränkt.
Aber halten diese kleinen Zoos einen gewissen Standard oder findet man dort das schlimmste, was die Zoolandschaft zu bieten hat? Und besteht der Tierbestand aus mehr als Ponys, Ziegen und diversem Ziergeflügel?
Lohnt sich der Besuch von Kleinen Zoos?

Die Frage lässt sich nicht so leicht beantworten. Bei den kleinen Zoos gibt es Unterschiede (wie auch bei den größeren). Ich habe in den vergangenen Jahren einige der kleineren Zoos besucht, manche sogar regelmäßig. Und manchmal ist ein kleiner Zoo ein großer, wenn das auch im Auge des Betrachters liegt.
Viele der kleineren Zoos lohnen eine weite Anreise nicht, aber oft hat man einen kleinen Zoo in der Nähe und weiß es nicht. In diesem Fall lohnt die Zooumkreissuche der Zootierliste. In einigen Gegenden sind auch zahlreiche Zoos nicht weit voneinander entfernt. Das trifft beispielsweise auf Sachsen und dem Ruhrgebiet zu. Die Zootierliste ist auch hilfreich, um die Artenzusammensetzung der einzelnen Zoos anzusehen. Auch wenn Elefanten und Co. fehlen, so findet man hin und wieder echte Seltenheiten unter den kaum bekannteren kleinen Zoos. Der zwei Hektar große Zoo in Limbach-Oberfrohna zeigt eine Vielzahl an amerikanischen Tierarten (das Ziel der Zukunft heißt Amerikazoo), aber auch Chinaleoparden. Der Vogelpark Olching hat eine kleine, aber sehenswerte Eulensammlung. Im Zoo von Landau werden auf 5 ha eine Vielzahl an bedrohten und seltenen Tieren gezeigt. Und Landau hat den Vorteil, dass es dort noch einen kleinen Reptilienzoo gibt, der mit weiteren Seltenheiten aufwarten kann.
Es gibt sehenswerte Zoos unter den Zwergen, aber natürlich ist nicht jeder kleine Zoo sehenswert. Neben den Schmuckstücken gibt es auch das Gegenteil. Manchmal mag eine motivierte, engagierte Hand dahinterstecken, aber wenn Geldmittel nicht zur Verfügung stehen, sieht es schlecht aus. Das fällt bei kleineren Tierhaltungen eher ins Gewicht.
Der Besuch von kleinen Zoos lohnt sich genauso, wie der von großen. Manchmal sind die kleinen gut besuchte Ausflugsziele am Wochenende, weil sie näher sind als die Zoos der Großstädte. Eine weite Anreise nur wegen eines Zoobesuchs, der innerhalb von dreißig Minuten abgehandelt werden kann, ist vermutlich nicht lohnenswert. Aber kleine Zoos nur deswegen zu meiden, weil sie keine „großen“ Zoos sind und man keine Elefanten (usw. ) zu sehen bekommt, ist vielleicht auch ein Fehler. Es geht auch kleiner und interessanter
Zu den sehr häufig von mir besuchten Zoos der Kategorie „klein“ gehören u. a. der Alpenzoo Innsbruck, der Zoo Landau und der Tierpark Limbach-Oberfrohna.
Es gibt wirklich Highlights unter den kleinen Zoos, aber generell muss man sagen, dass viele kleinere Zoos kaum mehr als ein Streichelgehege sind, was für Kinder durchaus attraktiv sein kann. Aber manchmal muss man auch sagen, dass (aus unterschiedlichen Gründen) viele sogenannte Zoos/Tierparks der etwas kleineren Art auch Abstriche bei der Tierhaltung machen.

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