Kathrin Solberg: Spiegelfluch und Eulenzauber (Rezension)

Seit sieben Jahren suchen Anthea und der verwunschene Wolf Matej nach dem Zauberspiegel, der ihre Freundin Myrsina gefangen hält. Das Blatt scheint sich zu wenden, als sie eine Eulenmagierin treffen, die sich mit Zauberglas auskennt. Doch der Preis, den sie für ihr Wissen verlangt, ist hoch.
Jenseits der Wälder gewöhnt sich die frisch verheiratete Lisbeth indes an ihre Rolle als Gräfin von Wolkenstein. Sie gewinnt die Herzen der Burgbewohner und schafft es sogar, ihre Liebe zu dem Jäger Jakob geheim zu halten. Alles würde sich gut entwickeln, wäre da nicht der Spiegel, dessen Flüstern Lisbeth bis in ihre Träume verfolgt.
Während der Fluch des Spiegels sich ausbreitet, steuern die Wege von Lisbeth, Anthea und Matej unaufhaltsam aufeinander zu. Keiner von ihnen kann sich dem Ruf der Glasstimmen entziehen und keiner von ihnen ahnt, welche Prüfungen im dunklen Herz des Spiegels auf sie warten.

Cover und Klappentext waren sehr vielversprechend und ich war sehr gespannt, was mich erwarten würde. Aber inzwischen sollte ich es besser wissen und mich nicht immer nach Cover und Klappentext richten. So oft werden Erwartungen geweckt und dann enttäuscht. Aber ich werde mich bei der nächsten Gelegenheit wieder verführen lassen.
Aber nun zu Spiegelfluch und Eulenzauber.
Das Buch weist zwei unterschiedliche Handlungsstränge auf, die im Laufe der Geschichte zueinander führen. In beiden Strängen spielt ein Spiegel eine Rolle. Anthea und Matej suchen den Zauberspiegel, bzw. Matejs Geliebte. Unterstützt werden sie dabei von einer Wandlerin, welche die Gestalt einer Eule annehmen kann und die sie im Laufe ihrer Reise aufgelesen haben.
Die drei Charaktere sind gut beschrieben und erlangen schnell die Sympathien der Leser. Anders Lisbeth, um die es im anderen Handlungsstrang geht. Sie fühlt sich der Rolle als frischverheiratete Gräfin nicht gewachsen und nicht ernstgenommen, solange ihre Schwägerin in Abwesenheit des Ehemanns den Haushalt führt. Obwohl sie eher ein Opfer ist, das in ihrer Unsicherheit leiht beeinflussbar ist, fällt es schwer Mitleid mit ihr zu empfinden.
Märchenadaptionen oder märchenhafte Bücher sind seit einigen Jahren sehr beliebt und es gibt gute und auch schlechte. Das Konzept hinter Kathrin Stolbergs Geschichte ist interessant und vielversprechend doch leider zieht sich die Geschichte sehr zäh dahin und das Potential hinter vielen Szenen wird nicht genutzt, so dass ich länger mit dem Lesen beschäftigt war als ich sonst für ein Buch vergleichbarer Länge benötigt hätte.
Und dabei ist es nicht so, dass Kathrin Stolberg eine schlechte Autorin wäre. Kathrin Solberg ist das Pseudonym der Kinderbuchautorin Kathrin Tordasi. Und auch wenn ich von Kathrin Tordasi erst ein Buch gelesen habe (Nachtschattenwald), so hat mich dieses doch sehr beeindruckt. Ich hätte erwarten können, dass mich auch die Romane für ein älteres Publikum begeistern könnten, aber … das war nicht der Fall.
Spiegelfluch und Eulenzauber hätte eine geniale moderne Märchenversion sein können, aber … mich hat die Geschichte trotz interessanter Protagonisten nicht überzeugt.

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