Kaspar Panizza: Graffitikatz (Rezension)

Was haben ein Altrocker und ein Fabrikerbe gemeinsam? Nicht viel, sollte man meinen. Vielleicht, dass beide am ganzen Körper tätowiert sind? Dass beide ermordet wurden? Oder dass beiden die Haut abgezogen wurde? Für Kommissar Steinböck und sein Team ein makabrer Fall. Zur selben Zeit taucht Banksy in der Stadt auf und hinterlässt an mancher Münchner Hauswand heimlich seine Werke. Immer dabei ist Steinböcks Katze Frau Merkel, die Banksy auf Schritt und Tritt folgt.
Frau Merkel und ihr Kommissar gehen in die achte Runde … und Freunde der Serie bekommen genau das geboten was sie erwarten und was die Reihe auch ausmacht: Witzige Dialoge, liebenswerte Charaktere und eine durchaus ernstzunehmende Krimihandlung gewürzt mit Münchner Dialekt und Lokalkolorit. Aber anders als die Vorgänger bietet dieser auch eine etwas ungewohnte Art an Brutalität und Ekel, man muss zugeben, dass das vielleicht nicht unbedingt für Zartbesaitete geeignete ist. Aber abgesehen davon bleibt Autor Panizza seinem Kommissar und der Katz treu. Fast könnte man denken, dass man es mit einem Cosy Krimi zu tun hat, aber wenn man mit den anderen Merkelkrimis vertraut ist weiß man, dass dem nicht so ist. Auch wenn nicht unbedingt viel ermittelt wird und die Stärke des Krimis eher in den zwischenmenschlichen Beziehungen (unter Aufsicht der Katz) liegt. Aber Katzenkrimifreunde kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten, wobei … man muss nicht unbedingt Katzenkrimifan sein.
Panizza hat eine durchaus spannende Geschichte konstruiert, bei scheinbar nichts zusammenpasst. Vielleicht kam dann auch das ende etwas überraschend, die Auflösung des Falls ergab sich fast von alleine. Aber ein großes Geheimnis bleibt auch am Schluss: Wer ist Banksy?
GRAFFITIKATZ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert und ich freue mich auf den nächsten Band. tatsächlich habe ich auch den Eindruck, dass mir die zwischenmenschliche Seite der Protagonisten sehr zusagt und die Krimihandlung eher nebensächlich ist. Aber es darf natürlich auch gerne wieder mehr ermittelt werden. IT-Expertin Huong stellt übrigens eine sehr unterhaltsame Erweiterung des Teams dar … Nimm dich in Acht Frau Merkel! (und ich meine nicht unsere ehemalige Bundeskanzlerin)

(Rezensionsexemplar)

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