Kai Althoetmar: Der Krieg der Krebse (Rezension)

Edel- und Steinkrebs gab es in Deutschland bis vor rund hundert Jahren in fast jedem Gewässer – bis vom Menschen eingeführte Flusskrebsarten aus Nordamerika sie verdrängten und die hochinfektiöse Krebspest einschleppten, die nur die europäischen Krebse zugrunde richtet. Naturschützer siedeln die heimischen Flusskrebse heute wieder in kleinen Gewässern an, so in der Eifel in Seitenbächen der Ahr und im Nationalpark Eifel – ein äußerst schwieriges Unterfangen, denn gedankenlose Aquarienfreunde und jeder mit dem Erreger behaftete Gummistiefel können den Killervirus verbreiten und alles wieder zunichte machen.
Von Wunderwelt der Tiere war ich ja noch begeistert. Das kleine Büchlein „Der Krieg der Krebse“ dagegen erwies sich als Enttäuschung.
Wie auch bei Wunderwelt der Tiere fehlen Seitenangaben. Aber damit enden die Gemeinsamkeiten nicht. Der Krieg der Krebse enthält noch weitere Beiträge aus dem Bereich der Zoologie:
Der Ziehharmonika-Salamander. US-Forscher weisen erstmals bei Amphibien das Schrumpfen von Tieren nach.
Durstige Jäger der Nacht. Bayerischer Wald: Auch nährstoffarme Gewässer sind für heimische Fledermäuse überlebenswichtig
Schnell verduftet: Schon der Geruch von Ameisen lässt Spinnen die Flucht ergreifen.
Der Chinese mit dem Hauerzahn. Zwergmuntjak. Ein invasiver Hirsch erobert Europa
Alle Beiträge findet man auch in Wunderwelt der Tiere. Der Krieg der Krebse erschien zwar bereits 2016, aber wenn man vor die Wahl gestellt wird (und das Interesse an der Krebspest nicht so hoch ist), der ist mit dem 2017 erschienen Buch besser bedient: Mehr Inhalt für weniger Geld (im vergleich gesehen). Anhand des Covers ist auch nicht ersichtlich, dass es um mehr geht als um Flusskrebse und Krebspest. Dabei hätte das Thema mehr hergegeben.
So bekommt man einen kleinen Überblick über die heimischen Krebse und ihre amerikanischen „Gegner“ und lernt Naturschützer kennen, die sich für die Erhaltung der heimischen Arten einsetzen.
Tiefer in die Thematik geht das 48-Seiten „dicke“ Büchlein nicht, zumal sich nur 18 Seiten mit den Flusskrebsen befassen. Immerhin wird ein interessanter Link geboten: Forum Flusskrebse.
Der Krieg der Krebse ist leicht verständlich geschrieben, aber leider hält der Inhalt des Büchleins nicht was der Titel verspricht. Schade, denn das Thema ist nicht nur aus Aquarianersicht interessant.

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