Internationaler Tag der Artenvielfalt

Heute ist der Internationale Tag der Artenvielfalt.
Trotz zahlreichen Bemühungen ist der weltweite Verlust der Biodiversität alarmierend. Der 22. Mai erinnert jährlich daran, dass es unerlässlich ist, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um die Zerstörung der Natur aufzuhalten. Der Schutz von Arten, Lebensräumen und genetischer Vielfalt weltweit braucht viel stärkere Anstrengungen.
Am 22. Mai 1992 wurde in Nairobi Einigkeit über den Text des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt erzielt. Dieses auch Biodiversitäts-Konvention (Convention of biological diversity – CBD) genannte Übereinkommen wurde im Rahmen der UN-Konferenz im Juni 1992 in Rio de Janeiro zur Signatur ausgelegt und trat am 29. Dezember 1993 in Kraft. Heute ist es mit über 196 Vertragspartnern eines der erfolgreichsten Übereinkommen der Vereinten Nationen.
Hauptanliegen der Konvention ist der Schutz der biologischen Vielfalt der Ökosysteme, der Arten bzw. Populationen und deren genetische Differenzierung sowie ihrer Ressourcen. Das Übereinkommen verbindet Schutz und nachhaltige Entwicklung.

Der „Living Planet Index“ des WWF 2024 zeigt über 50 Jahre hinweg den Rückgang der erfassten Bestände um 73 Prozent seit 1970 (Bereich –67 Prozent bis –78 Prozent). Das entspricht einer jährlichen Abnahme der beobachteten Populationsgrößen von durchschnittlich 2,6 Prozent.
Trotz verschiedener Schutzmaßnahmen in den vergangenen 50 Jahren bleibt der weltweite Trend insgesamt negativ. Die Schrumpfung der Bestände schwächt die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme gegen weitere menschliche Einflüsse.
Laut (International Union for Conservation of Nature; offiziell International Union for Conservation of Nature and Natural Resources; deutsch Internationale Union zur Bewahrung der Natur) stehen über 47 000 Arten vor dem Aussterben (siehe hier)

21.05.2025, Verband der Zoologischen Gärten (VdZ)
Arten sterben – und mit ihnen unsere Zukunft. Zoos handeln. Die Politik muss jetzt entschlossen agieren.
Weltweit verschwinden Tier- und Pflanzenarten in alarmierender Geschwindigkeit – mit katastrophalen Folgen für uns alle. Biodiversität sichert unsere Ernährung, unser Wasser, unser Klima und unsere Gesundheit. Sie hat einen hohen Wert – auch wegen ihrer komplexen Schönheit.
Daher ruft der VdZ zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt alle Akteure in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf, den Schutz der Artenvielfalt zur gemeinsamen Priorität zu machen. Es geht um nichts weniger als die Zukunftsfähigkeit unseres Planeten.
„Moderne Zoos leisten täglich konkrete Artenschutzarbeit – von der Erhaltungszucht bedrohter Tierarten bis zu internationalen Schutzprojekten vor Ort. Was wir jetzt dringend brauchen, ist eine Politik, die dieses Engagement anerkennt und systematisch unterstützt. Die Zeit des Zögerns ist vorbei“, fordert Volker Homes, Geschäftsführer des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ).
Die neue Bundesregierung muss konkreter werden
Der VdZ begrüßt ausdrücklich, dass Zoos im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung Erwähnung finden. Der Absichtserklärung müssen nun Taten folgen, die der dramatischen Lage gerecht werden. Daher fordert der VdZ konkrete, umgehende Maßnahmen:
Zoos als Säulen der Nationalen Biodiversitätsstrategie verankern – mit klaren Zuständigkeiten und finanziellen Mitteln
Erhaltungszuchtprogramme bedrohter Arten als systemrelevanten Beitrag zum Artenschutz anerkennen und fördern
Naturbildung in Zoos als zentrales Element der Bildung für Nachhaltige Entwicklung ausbauen
Forschung zur Artenerhaltung und der Wissensvermittlung gezielt unterstützen
Biodiversitäts-Check für Gesetzesvorhaben einführen – ähnlich dem Klimavorbehalt
Tag der Artenvielfalt – Zoos laden zum Mitmachen ein
„Die Kosten des Nichthandelns von Politik und Gesellschaft übersteigen bei weitem die Investitionen, die jetzt nötig sind. Wir können es uns nicht leisten, weitere kostbare Zeit zu verlieren“, appelliert Volker Homes, VdZ-Geschäftsführer, an die Politik. „Der Tag der Artenvielfalt ist eine hervorragende Gelegenheit, Menschen direkt zu erreichen und für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen zu begeistern, sodass der Artenschutz in Zukunft effektiver umgesetzt werden kann.“
Anlässlich des Internationalen Tags der biologischen Vielfalt am 22. Mai bieten zahlreiche VdZ-Zoos Sonderveranstaltungen an. Mit speziellen Führungen, interaktiven Workshops, Mitmachaktionen und Informationsständen sensibilisieren sie Besucher jeden Alters für die Bedeutung der Artenvielfalt.
Im Artenschutz aktiv
Allein 2022 mobilisierten die VdZ-Mitglieder über 11 Millionen Euro für den Artenschutz in 55 Ländern – Gelder, die unmittelbar in Schutzgebiete, Anti-Wilderei-Einheiten und Rehabilitationszentren flossen.
Im selben Jahr konnten 553 bedrohte Wirbeltiere aus 18 Arten erfolgreich ausgewildert werden – Tiere, die die geringen Bestände in der Wildnis stützen, um deren Erhalt zu sichern.
Die internationalen Zuchtprogramme bilden dabei teils die letzte Hoffnung für vom Aussterben bedrohte Arten wie die Mendesantilope, Socorrotaube oder den Waldrapp, deren Populationen in der Natur dramatisch geschrumpft sind.
Die Expertise der Zoologischen Gärten bei der Tierhaltung, ist dabei die entscheidende Grundlage für diesen Erfolg. In wissenschaftlich gestalteten, naturnahen Gehegen können die Tiere artspezifisches Verhalten ausleben. Spezialisierte Tierärztinnen und Tierärzte, engagierte Pflegerinnen und Pfleger sorgen nicht nur für optimale Ernährung und medizinische Versorgung, sondern auch für das psychische Wohlbefinden der Tiere.
Biodiversität erleben – gemeinsam handeln
In unserer zunehmend urbanisierten Welt bieten zoologische Gärten für viele Menschen einen der wenigen direkten Zugänge zur Tier- und Pflanzenwelt. Mit über 42 Millionen Besuchern jährlich in den 70 VdZ-Zoos in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien sind sie besucherstarke Bildungs- und Naturschutzeinrichtungen. Die breite gesellschaftliche Unterstützung unterstreicht ihre Bedeutung – 82 Prozent der Deutschen befürworten Zoos. (Das belegt eine FORSA Studie von 2020).
Der Besuch eines zoologischen Gartens vermittelt nicht nur Wissen, sondern schafft emotionale Verbindungen zu Tieren und ihren Lebensräumen. Dies fördert nachweislich das persönliche Wohlbefinden durch Bewegen, Wahrnehmen, Lernen und Engagieren – und motiviert zum aktiven Einsatz für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

Zahlreiche Zoos legen ihre Veranstaltungen auf das Wochenende, um den Tag gebührend zu „feiern“ und auf den Verlust der Biodiversität hinzuweisen.

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