Frauke Fischer/Hilke Oberhansberg: Wal macht Wetter (Rezension)

Die Klimakrise und das Massensterben von Tier- und Pflanzenarten werden oft als zwei voneinander getrennte Probleme behandelt – als ob man sich entscheiden müsste, welche Krise man als Erstes angeht. Ein grober Fehler, sagen Frauke Fischer und Hilke Oberhansberg: Das heißere Klima und der beängstigende Verlust biologischer Vielfalt bedingen sich nicht nur gegenseitig, es gibt dafür auch gemeinsame Lösungen.
Dabei müssen wir das Rad nicht einmal neu erfinden, denn die Natur ist absolute Expertin darin, mit Störungen umzugehen und gefährliche Extreme abzupuffern. Nach dem Motto »What would nature do?« können wir ihr auf die Finger schauen – und ihre Strategien einfach kopieren. Unterhaltsam und leicht verständlich erklären die Autorinnen, wie Wale das Klima kühlen, Korallen Fluten stoppen und Regenwürmer für gutes Trinkwasser sorgen – und warum Koalas von der Klimakrise Bauchschmerzen bekommen.

Macht der Wal wirklich das Wetter? Man mag geneigt sein diese Frage mit Nein zu beantworten oder weniger schönere Worte wie So ein Schwachsinn verwenden, aber wenn man länger darüber nachdenkt und spätestens nach der Lektüre von Wal macht Wetter wird man anders darüber denken. Natürlich macht kein Wal wirklich Wetter, aber so ganz unbeteiligt ist er daran nicht. Aber er ist nicht alleine …
Frauke Fischer und Hilke Oberhansberg erklären auf leicht verständliche Art und Weise, was es mit dem Klimawandel auf sich hat und wie wir diesem entgegen arbeiten können.
Auf einfache Weise werden Kohlenstoffkreislauf und andere chemische und physikalische Grundlagen erklärt. Ohne allzu wissenschaftlich zu sein und doch gut erklärend bekommt der Leser alle Zusammenhänge des Klimawandels serviert, einschließlich Verbesserungsmöglichkeiten und funktionierende Pilotprojekte.
Wal macht Wetter verbindet Politik mit Naturwissenschaft und lässt kaum einen Aspekt der Klimaveränderungen aus.
Ein gut zu lesendes Buch, das auf unterhaltsame Weise wirklich wichtiges (und manches unnütze, oder offensichtlich wenig brauchbares …) Wissen vermittelt. Manchmal hätte man aber meiner Meinung nach gerne auf den erhobenen Zeigefinger und Gendersternchen verzichten können. Bäuer*innen … ist das ein Wort? Kann man das so sagen, oder muss man das?
Abgesehen davon: Empfehlenswert!

(Rezensionsexemplar)

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