Ein Tag in Niederbayern

Blick von Burg Trausnitz

COVID-19 ist immer noch aktuell, aber langsam machen sich Lockerungen bemerkbar (die wir hoffentlich in ein paar Wochen nicht wieder bereuen werden, aber ich bin naiv genug um das Beste zu glauben und zu hoffen). Noch muss man mit Einschränkungen rechnen, aber zumindest gibt es Möglichkeiten die nähere Umgebung zu erkunden und auch auf Schnelltests zu verzichten (wobei ich nicht weiß wie zeitraubend diese sind und wie ich diese einplanen kann, aber … bisher hatte ich noch nicht das „Vergnügen“ Schnellteststationen zu testen).
Jedenfalls beobachte ich auch die Zoolandschaft der Umgebung (in meinem Fall also Bayern) und viele Zoos haben bereits geöffnet. Natürlich gibt es Einschränkungen und aufgrund dieser besuche ich vorerst einige Zoos nicht (München, Augsburg, Straubing, da die Tierhäuser aus nachvollziehbaren Gründen geschlossen sind und diese doch einen der interessante Aspekte der Zoos darstellen …) aber es gibt auch kleinere Tierhaltungen, deren Besuch sich lohnt …

Und da man in Ortenburg/Irgenöd keinen Schnelltest benötigt (zumindest im Moment nicht) waren Wild- und Vogelpark lohnenswerte Ziele, aber nicht die einzigen.
Und das waren die Ziele des kleinen Ausflugs nach Niederbayern:
Wildpark Ortenburg
Vogelpark Irgenöd
Der Piske-Turm in der Nähe von Aunkirchen
Tiergehege Landshut

Als wir aufbrachen regnete es und Regen sollte uns den Rest des Tages begleiten. Aber besonders dramatisch war es nicht, leichter Niesel, den man gut ignorieren konnte. Und niederschlagsfreie Momente gab es auch.
Eintrittskarten für den Wildpark und den Vogelpark hatte ich online bestellt, dort registriert man sich auch. Man kann aber auch Karten vor Ort kaufen und sich dort registrieren, auch mit der LUCA-App.
Auf dem Gelände von Wild- und Vogelpark muss man FFP2-Masken tragen, aber es war so wenig los, dass wir darauf meistens verzichtet haben und die Masken nur trugen, wenn andere Besucher in der Nähe waren.
Übrigens war auch das Museum Schloss Ortenburg geöffnet, aber ich war erst einmal dort (bei meinem ersten Besuch im Wildpark … vor zehn oder mehr Jahren … ich weiß es nicht mehr), habe es aber als nicht sehr interessant in Erinnerung … andererseits wäre es mal wieder an der Zeit die Erinnerung aufzufrischen. Wir kommen ja öfter in die Gegend.

Wildpark Ortenburg

Nach den Besuchen von Wild- und Vogelpark war der Besuch (und der Aufstieg) des Piske-Turms geplant. Es hat gut gepasst, dass es gerade nicht geregnet hat, nur … gefunden haben wir den Turm nicht. Ich muss mir wohl die Strecke noch einmal genauer anschauen. Keine Ahnung wie nahe wir gekommen sind.
Der 13 m hohe Piske-Turm wurde 2014 nördlich von Aunkirchen (Vilshofen an der Donau) eingeweiht und ermöglicht einen guten Blick auf die Vilsauen … wenn man den Turm findet. Aber ich denke dass das nicht so schwer ist. Man muss sich nur besser vorbereiten.
Aber der Turm wird schon nicht in der nächsten Zeit einstürzen oder abgerissen werden.

Das letzte Ziel des Tagesausflug war das Tiergehege im Landshuter Hofgarten.
Ich war noch nie in Landshut und ich gestehe, dass ich auch nicht wusste, dass es dort eine Burg gibt.
Das Tiergehege ist nicht besonders groß und da wir nicht unter Zeitdruck standen schlenderten wir noch durch den Hofgarten bis zur Burg.
Die Sporn- bzw. Höhenburg befindet sich im Zentrum des Unterbayerischen Hügellandes auf einer Höhe von über 500 m ü. NN, am höchsten Punkt, dem Sporn eines Steilhanges, der Hofberg genannt wird. Die Hochebene ist direkt über der Stadt Landshut und der Isar, in der Gemarkung Berg ob Landshut. Die Burg ist umgeben von Wäldern, östlich der Burg schließt sich der Hofgarten an. Dieser Park war ehemals der Schlosspark der Burg und wurde 1837 der Bevölkerung Landshuts als öffentlicher Park zugänglich gemacht. Der im Nordosten angrenzende Herzogsgarten wurde 1784 von Friedrich Ludwig von Sckell und seinem Bruder Matthias im klassizistischen Stil neu gestaltet.

Am Südwestrand des Berges befindet sich die Hauptburg. Der Hof wird vom so genannten Pfaffenstöckl und dem Doppelturmtor, der später baulich verändert wurde, dem Schlosspflegerhaus, dem Bergfried, der Wittelsbacher Turm genannt wird, dem Fürstenbau, dem ehemaligen Palas, dem italienischen Anbau, der Kapelle, dem Dürnitzbau, dem Söller und Damenstock umgrenzt. Im Süden und Südwesten erstreckt sich ein Zwinger mit Türmen. Die Vorburg mit dem Hofstallgebäude und dem Kellereigebäude ist im Osten vorgelagert. Im Südosten der Vorburg ist ein Torzwinger, der früher vier Burgtore aufwies.
Die mittelalterlichen Befestigungen sind größtenteils erhalten geblieben. Der älteste Bestand der Hauptburg aus der Zeit von 1204 bis um 1230/40 ist im Stil der so genannten Zisterziensergotik errichtet. Der Baubestand dieser Epoche umfasst die Ringmauer, den Bergfried, den Palas, die spätromanische Georgskapelle, die zu den wichtigsten Beispielen der Plastik des 13. Jahrhunderts im bayerischen Raum gehört, die 245 m² große und zweischiffig gegliederte Alte Dürnitz und das Doppelturmtor, die alle später mehrfach überformt wurden.
Ab dem 15. Jahrhundert erfolgte an den Kernbauten ein Großausbau. Es entstand die Kleine Dürnitz und über der Alten Dürnitz der ca. 240 m² große, durch zwei Geschosse gehende Weiße Saal, der als großer Festsaal gedacht war, aber wahrscheinlich nie ganz fertiggestellt wurde, da die damals üblichen Wandmalereien fehlen. 1456 und 1458 wurde auch an den Außenbefestigungen gebaut. 1494 bekam die Burg einen neuen Bergfried.
Unter Herzog Ludwig X. erfolgte zwischen 1516 und 1545 zu Repräsentationszwecken ein umfangreicher Innenausbau.
Ab 1575 wurde die Trausnitz unter Prinz Wilhelm zu einem Burgschloss im Stil der italienischen Renaissance umgebaut, die Fassaden der Galeriegeschosse des Innenhofs mit weitgespannten Arkaden versehen und das durchgehend verwendete Fugenmauerwerk mit flachen Pilastern strukturiert. Für den Entwurf und die Leitung dieser Arbeiten beauftragte Wilhelm V. den deutsch-niederländischen Maler Friedrich Sustris, der vorher in Augsburg für die Fugger gearbeitet hatte und vorher eine breite Ausbildung am Hof des Großherzogs der Toskana in Florenz erhalten hatte.
Sustris ließ den Dürnitzbau mit einer dreigeschossigen Fassade verblenden und in den oberen Stockwerken offene Galerien anlegen. Dieses Konzept übernahm er auch bei der Neuerrichtung des Fürstenbaus, einem kürzeren Flügel der Burg, der sich im Südteil anschließt. Zwischen den beiden Fassaden ließ er im Burghof eine Treppe errichten, die ebenfalls durch Arkaden geöffnet ist. An der Westseite des Fürstenbaues wurde ein rechteckiger Anbau, der sogenannte Italienische Anbau errichtet, der eine Treppe und in jedem Geschoss ein Kabinett mit einem kassettierten und ausgemalten Gewölbe im Stil der italienischen Renaissance aufnimmt. Die Treppenwände des schneckenförmig verlaufenden Treppenschachts hat Alessandro Scalzi, gen. Paduano nach Entwürfen von Friedrich Sustris etwa zwischen 1575 und 1579 in Freskotechnik bemalt und mit lebensgroßen Figuren aus der Commedia dell’arte geschmückt. Sie wird nach den komödiantischen Darstellungen auch als Narrentreppe bezeichnet.Auch der bereits 1493 genannte Söller wurde in seine endgültige Form mit Rundbogenarkaden gebracht. Die Decke wurde mit gedrechselten Rosetten verziert, an der Ostseite ein kleiner Treppenturm erbaut und an der Südseite ein Musikpodium gemauert.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde wegen der Angriffe der Schweden auf Landshut und die Burg die Außenmauern und -befestigungen verstärkt. Im Zuge der Erstürmung der Burg am 22. Juli 1634 wurde ein Großteil der Wirtschaftsgebäude in der Vorburg derart beschädigt, dass sie danach abgebrochen werden mussten. Ein Wiederaufbau erfolgte nicht. An Stelle dieser Gebäude befindet sich heute die Schwedenwiese.
Am 21. Oktober 1961 brannte der Fürstenbau aus. Dem Brand sind fast alle Wandmalereien, die Möbel und Ausstattung des Palas zum Opfer gefallen, sowie die prunkvollen Räumlichkeiten, die König Ludwig II. einrichten ließ. Als Brandursache gab die Untersuchungskommission einen Tauchsieder an, den eine Reinigungskraft auszuschalten vergessen hatte. Erhalten geblieben sind die Narrentreppe im italienischen Anbau und die Georgskapelle. Im wiederaufgebauten Fürstenbau der Burg befand sich bis 2016 das Staatsarchiv Landshut.
Ende 2011 wurde ein Raum der Wohnung Ludwigs II. teilweise wieder mit originalen Möbeln, die bis dahin im Depot in Herrenchiemsee verwahrt worden waren, ausgestattet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Von der Altstadt aus führt zum äußeren Burghof die so genannte Fürstentreppe herauf, im Volksmund auch Ochsenklavier genannt. Dies ist ein Weg aus Backsteinen mit gemauerten Querstreben, der gebaut wurde, damit Pferde den Berg hinaufgehen konnten.
Im restaurierten Damenstock ist seit September 2004 die „Kunst- und Wunderkammer Burg Trausnitz“ als neues Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums zu sehen. In rekonstruierter Form zeigt sie die Sammlung von Herzog Albrecht V., die sich ursprünglich in München im 2. Stock des Marstallgebäudes befand und vor allem Repräsentationszwecken diente.
Die Innenräume der Burg kann man im Rahmen einer Führung besuchen, nur derzeit noch nicht.

Der Tag war fast wie ein kleiner Urlaub: Zoos, etwas Kultur, neue Ideen für weitere Besuche/Reisen und Sehenswürdigkeiten, die man nicht findet (kommt bei uns ja öfter mal vor).

Wildpark Ortenburg
Ortenburg
Vogelpark Irgenöd
Tiergehege Landshut
Landshut

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