Zoopresseschau

Zoo Augsburg, 25.05.2021 
Aus dem Mai-Newsletter
Im Vogelbestand schlüpften ein Weißer Löffler, eine Glanzkäfertaube und ein Kubafink.
Nach 14 Jahren gab es endlich auch wieder eine Geburt bei den Zwergseebären. Leider wurde das Jungtier tot aufgefunden, aber Ole hat zumindest unter Beweis gestellt, dass er das Zeug zum Zuchtbullen hat.
Aus dem Zoo Prag kam ein Partner für den Graurückentrompetervogel im Tigerhaus. Ebenfalls aus dem Zoo Prag und aus dem Tierpark Chemnitz kamen jeweils ein Schuppensäger. Aus dem Vogelpark Niendorf reiste ein Bronzekiebitz an den Lech.
Drei Zwerggürtelschweife wurden an den Zoo in Miskolc (Ungarn) abgegeben. Drei Inkaseeschwalben-Nachzuchten gingen an den Zoo Heidelberg, ein weiblicher Edelpapagei an den Zoo Brno (CZ). Der nachgezogene Kaptriel wurde an einen Privathalter abgegeben.
Leider verstarb der Mann der vietnamesischen Krokodilschwanzhöckerechsen. Zur Klärung der Todesursache wurde eine Obduktion eingeleitet.
Eine Bergkönigsnatter verstarb aus Altersgründen, ein Helmleguan an Legenot.
Der Bestand an Zebrafinken wurde leider sehr stark dezimiert, vermutlich wegen starken Mäusebefall in der Voliere. Mit massiven Bekämpfungsmaßnahmen wurde begonnen.
Informationen zur aktuellen COVID-Situation im Zoo findet man hier.

Tierpark Neumünster 21.05.2021
Eine endlich wieder ein Berberaffen Jungtier im Tierpark Neumünster
Seit mehreren Jahren gab es im Tierpark Neumünster keinen Nachwuchs mehr bei den Berberaffen. Ge-rade die sehr niedlichen, jungen Berberaffen zählten Jahre lang als Publikumslieblinge im Tierpark. Die männlichen Tiere der bisherigen Gruppe wurden vor einigen Jahren , zur Geburtenkontrolle alle kastriert und somit kamen auch keine neuen Jungtiere mehr in Neumünster zur Welt. Bereits im Juni letzten Jahres erreichte eine besondere Anfrage aus der Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen den Tierpark. Die Kollegen der Wildtier- und Artenschutzstation kümmern sich oft um behördlich konfiszierte Tiere. So kam es, dass ein noch sehr junger Berberaffe, der von einer Privatperson aus Afrika, als Haustier nach Deutschland geschmuggelt worden war, dort aufgenommen wurde. Da Berberaffen normalerweise in Familienverbänden, mit sehr ausgeprägtes Sozialgefüge aufwachsen war schnell klar, dass versucht werden musste das Jungtier schnellst möglich wieder in einer Berberaffen-Gruppe zu integrieren. „Wir wussten, dass dies sehr schwierig werden würde und auch die Gefahr bestand, dass die Berberaffen das Jungtier nicht akzeptieren würden.“, erläutert Diplom Biologin Verena Kaspari, Leiterin des Tierparks. „Berberaffen können recht rabiat sein, wenn es um die Verteidigung ihres Territoriums geht.“, so Kaspari weiter. Da der Tierpark aktuell sowieso eine neue Gruppe Berberaffen, inklusive neuem Zuchtmann zusammen gewöhnte, sah man hier jedoch eine gute Chance das Jungtier zu integrieren. „Cloe “, so heißt die junge Affendame deren genaues Alter man nicht kennt, war bei ihrer Ankunft in Neumünster jedoch noch sehr stark auf den Menschen geprägt, wollte ständig auf den Arm genommen werden und zeigte kaum Affen typisches Verhalten. Aus diesem Grund war das Tierpark-Team zu Beginn auch sehr nervös, „Cloe “ zu den anderen Berberaffen dazu zu lassen. „Falsch verstandene Mimik und Körpersprache kann bei Berberaffen durchaus auch in Aggression umschlagen. „Cloe “ war als sie zu uns kam noch recht jung und hat lange als Haustier in einer Wohnung gelebt. Wir konnten kaum ein-schätzen wie der Rest der Gruppe auf sie reagieren würden, wenn wir die Schmusegitter entfernen würden .“ erklärt Kaspari die Schwierigkeiten. Zum Glück verlief im ersten Schritt alles recht harmonisch. Dennoch war es für die kleine „Cloe “ und das Tierpfleger-Team ein recht langer und schwieriger Weg, raus aus der falsch verstandenen Tierliebe und weg von Menschen die sie als Kindersatz in Babykleidung steckten, zurück zu ihren Instinkten als Berberaffe. Es dauerte viele Monate bis das Tierpark-Team sich sicher waren, dass „Cloe “ bereit, für den nächsten Schritt auf die große Außenanlage des Tierparks war. Seit einigen Tagen lebt der junge Berberaffe nun vollständig mit der bestehenden Berberaffen-Gruppe auf der großen Außenanlage und das Tierpark-Team freut sich über die neue soziale Dynamik, die das Jungtier in die Berberaffengruppe gebracht hat. Einige Besucher haben die kleine und doch sehr freche „Cloe “ in der Gruppe bereits entdeckt und freuen sich über das Jungtier. Sie ist verspielt und animiert auch die restlichen Gruppenmitglieder immer wieder zum Spielverhalten. Da mit der aktuellen Vergesellschaftung auch endlich wieder ein zuchtfähiges Männchen in die bestehende Gruppe integriert werden konnte, hofft das Tierpark Team nun auf baldigen Nachwuchs und somit Spielgefährten für die junge „Cloe “. „Primatenhaltung in menschlicher Obhut ist immer sehr anspruchsvoll. Die Tiere haben komplexe Sozialstrukturen und die Jungtieraufzucht ist ein wichtiger Teil davon. Wir sind wirklich sehr froh, dass wir dies nun wieder unserer Berberaffengruppe bieten können und auch für die Besucher ist das äußerst spannend zu beobachten.“, so Kaspari. „Zudem hat das Tierpark-Team wirklich ganz tolle Arbeit bei der Rehabilitation von „Cloe “ geleistet! Es ist wirklich nicht selbstverständlich, dass man einem fehlgeprägten Affen wieder beibringen kann „Affe zu sein“, wir sind sehr froh, dass „Cloe “ bei uns in Neumünster eine zweite Chance auf ein erfülltes Affenleben erhält.“ Die sonst für Besucher begehbare Berberaffen-Anlage bleibt aufgrund der Pandemie-Situation vorerst auch weiterhin für die Besucher geschlossen. Die Berberaffen-Gruppe kann jedoch von außerhalb des Geheges beobachtet werden.

Zoo Heidelberg 20.05.2021
Endlich wieder mehr im Zoo Heidelberg erleben! Ausgewählte Programme der Zoo-Akademie starten ab 25. Mai 2021
Eine gute Nachricht für alle Zoofreunde: Ab dem 25. Mai 2021 bietet die Zoo-Akademie im Zoo Heidelberg wieder Kindergeburtstage, erlebnisreiche Rundgänge und abwechslungsreiche Workshops an! Die Angebote können aufgrund der niedrigen Inzidenz in Heidelberg endlich wieder starten und kommen mit einem auf die aktuelle Situation angepassten Hygienekonzept einher. „Unser gesamtes Team freut sich darüber, dass wir wieder natur- und technikbegeisterte Zoofreunde empfangen können. Wir können es kaum erwarten, die Angebote – wenn auch mit Abstand und in kleineren Gruppen als üblich – wieder durchzuführen!“, berichtet Zoopädagogin Daniela Beckert. Alle Informationen zu den verfügbaren Angeboten gibt es unter www.zoo-akademie.org. Bereits ab dem 25. Mai 2021 können geführte Rundgänge, Kindergeburtstage oder Abendführungen gebucht werden. Bei diesen Angeboten begleiten die Ranger die angemeldeten Gruppen durch den Zoo und berichten Wissenswertes über dessen Bewohner. Außergewöhnliche Naturmaterialien wie Federn, Schlangenhaut und Kamelfell gestalten den Rundgang besonders anschaulich. Die Ranger beantworten Fragen zu den Tieren, erzählen die ein oder andere Anekdote aus dem Zoo und gehen gerne auf Wunschthemen der Teilnehmer ein. Selbstverständlich werden Alter und Bedürfnisse der Teilnehmer berücksichtigt. Ab Montag, 31. Mai 2021, starten endlich die abwechslungsreichen Workshops! Beim Schnupper-Workshop „Raubtiere“ finden Kinder ab sechs Jahren heraus, welche Merkmale ein Raubtier ausmachen. Wieso ist ein Tiger ein Raubtier?! Und zählt ein Erdmännchen auch zu den Raubtieren?! Die Teilnehmer besuchen die unterschiedlichen Raubtiere im Zoo Heidelberg und erfahren unter anderem, warum viele von ihnen in der Natur bedroht sind und was jeder Einzelne dagegen tun kann. Mit molekularbiologischen Methoden untersuchen Teilnehmer ab 12 Jahren beim Workshop „DNA-Check für den Artenschutz“ im Lernlabor des Zoos DNA-Proben, um daraus geeignete Zuchtpaare für den Arterhalt zu ermitteln. Die Erhaltungszucht gefährdeter Arten ist eine – wichtige Aufgabe von Zoos. Beim Schnupperworkshop „Tierkinder“ stehen die jüngsten Zoobewohner im Vordergrund. Viele Jungtiere sind in diesem Frühjahr im Zoo Heidelberg auf die Welt gekommen! Teilnehmer ab sechs Jahren erfahren, welche Fähigkeiten die Tiere gleich nach ihrer Geburt haben, wie sie aufwachsen, sich entwickeln und was sie vielleicht noch lernen müssen. Tickets, Kontakt & Co. Buchungen oder Anfragen richten Sie bitte per Mail anakademie@zoo-heidelberg.de. Weitere Informationen zu den Angeboten gibt es unter www.zoo-akademie.org. Für die einzelnen Angebote gilt ein Hygienekonzept, das unter anderem eine begrenzte Gruppengröße, Maskenpflicht und speziell bei Angeboten für Erwachsene einen negativen Testnachweis erfordert. Teilnehmer werden während des Buchungsprozesses über die geltenden Regelungen informiert. Sollten Veranstaltungen aufgrund der Pandemie nicht stattfinden können, ist eine kostenlose Stornierung möglich. Die Teilnahmegebühr wird in diesen Fällen entweder als Rückzahlung oder als Gutschein ausgegeben. Angemeldete Teilnehmer werden rechtzeitig über eventuelle Änderungen informiert.

Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) 21.05.2021
Positive Bilanz zum Tag der biologischen Vielfalt – Zoos verstärken Artenschutzengagement deutlich
Die wissenschaftlich geleiteten Zoos haben ihr Artenschutzengagement deutlich verstärkt. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die der Verband der Zoologischen Gärten mit seinen Mitgliedern unternommen hat. Demnach unterstützen die Zoos Artenschutzprojekte für wild lebende bedrohte Tierarten und ihre Lebensräume in insgesamt 170 Projekten und 61 Ländern. Alle Ergebnisse kann man in der neuen Broschüre nachlesen, die der Verband zum morgigen Internationalen Tag der biologischen Vielfalt herausgibt. „Wir freuen uns sehr, dass unser Beitrag zum Erhalt bedrohter Tierarten in unseren Zoos und der Wildnis derartig groß ist“´, sagt Volker Homes, Geschäftsführer des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ). „Damit reihen wir uns in die Gemeinschaft der großen Naturschutzorganisationen ein.“ So führt die neue Broschüre „Artenschutzzentrum Zoo“ etliche Arten auf, die nur in Zoos überleben konnten. Dazu zählen unter anderem die Säbelantilope, der Miluhirsch und die Socorrotaube. Ohne die Haltung in menschlicher Obhut wären sie genau wie der Europäische Wisent längst für immer von der Erde verschwunden. Erfreulich ist auch die Anzahl der zuletzt ausgewilderten Tiere. In den Jahren 2018 und 2019 gingen aus den Zoos des Verbandes mehr als 3.500 Tiere in die Wildnis; zumeist einheimische Arten wie der Europäische Feldhamster und die Europäische Sumpfschildkröte. „Auswilderung kommt zur Anwendung, wenn andere Maßnahmen zur Stabilisierung der jeweiligen Population nicht mehr rechtzeitig wirken“, sagt die stellvertretende VdZ-Geschäftsführerin Dr. Julia Kögler. „Wichtig ist, dass sie nur unternommen werden kann, wenn gesicherte Lebensräume für die Tiere zur Verfügung stehen. Die sind aber leider nur noch begrenzt verfügbar.“ Durch ihre Kernaufgabe, die Pflege und Zucht bedrohter Arten, stellen die 71 VdZ-Zoos tragende Säulen der Europäischen Erhaltungszuchtprogramme dar. Mehr als 400 bedrohte Arten profitieren von der Arbeit der VdZ-Zoos. Besonderen Wert haben, wie die neue Broschüre verdeutlicht, dabei auch Bildungsprogramme und die Forschung an bedrohten Arten. Denn nur wenn klar ist, wie sich bestimmte Arten vermehren und die Menschen durch Aufklärung im Zoo ihr Verhalten ändern, dann wird sich die Lebensvielfalt auch künftig erhalten lassen.

Tiergarten Nürnberg 21.05.2021
Pferdenachwuchs im Tiergarten
Im Tiergarten der Stadt Nürnberg gibt es wieder Fohlen bei den Kulanen, bei den Przewalski-Pferden und den Somali-Wildeseln. Der Nachwuchs ist hochwillkommen, denn alle drei Tierarten gelten in ihren Lebensräumen als bedroht. Für alle drei genannten Pferdeartigen gibt es europäische Erhaltungszuchtprogramme (EEP), an denen der Tiergarten beteiligt ist. Bei den Kulanen und Przewalski-Pferden engagiert sich der Tiergarten auch in Projekten im Lebensraum der Tiere. Die kleine Kulanstute kam am 14. Mai 2021 im Tiergarten zur Welt. Die Kleine läuft wie alle Pferde- und Eselfohlen schon in der Herde mit. Bereits kurz nach der Geburt stehen die Fohlen bereits auf ihren oftmals noch wackligen Beinen. Denn durch das frühe Stehen und vor allem Laufen sichert sich der Nachwuchs bei den Wildpferden das Überleben. Dieses Überleben wird jedoch durch den Raubbau der Menschen an der Natur immer schwieriger. Die in China, der Mongolei und Kasachstan vorkommenden Kulane (Equus hemionus) gelten als „stark gefährdet“ und stehen damit auf der „Roten Liste“. Ihr Verbreitungsgebiet schrumpfte in den letzten 200 Jahren dramatisch und umfasst heute weniger als drei Prozent seiner ursprünglichen Größe. Der Tiergarten Nürnberg engagiert sich in einem internationalen Projekt für die Wiederansiedlung von Kulanen in dem kasachischen Altyn Dala-Schutzgebiet. Bei den Przewalski-Pferden (Equus ferus przewalski) kamen in diesem Jahr im Tiergarten zwischen Januar und April drei Fohlen zur Welt. Zwei Hengste, geboren am 17. Februar und 8. April, und eine Stute, geboren am 11. Januar. Auch diese Pferdeart galt als ausgestorben und ist heute durch die erfolgreiche Auswilderung durch Zoonachzuchten in der Mongolei und China als „stark gefährdet“ eingestuft mit einem positiven Populationstrend. Der Tiergarten unterstützt seit langem finanziell die International Takhi Group, die sich dem Schutz dieser Wildpferde in der Wüste Great Gobi B in der Mongolei verschrieben hat. Zusätzlich betreut der Tiergarten das Beweidungsprojekt in Erlangen-Tennenlohe im Rahmen des Erhaltungszuchtprogramms der europäischen Zoos für diese Art. Auch bei den Somali-Wildeseln (Equus africanus somalicus), ist der Bestand in der Natur vom Aussterben bedroht. So soll es nur noch 23 bis 200 erwachsene Tiere in Eritrea und Äthiopien geben, in Somalia ist die Tierart wahrscheinlich ausgestorben. Mit dem diesjährigen Nachwuchs bei den Somali-Wildeseln, einem Hengst, der am 1. Februar geboren wurde, und einer Stute, die am 13. Mai zur Welt kam, leistet der Tiergarten wieder einen Beitrag für die Zoopopulation dieser Tierart.

Wisentgehege Springe 21.05.2021
Zum 50. Bestehen: Firma Sitte spendet 50 mal 1000 Euro – Förderverein Freunde des Wisentgehege und der Jagdschau Springe sagt „danke“
Die Sitte-Unternehmensgruppe aus Hagen im Bremischen, mit Niederlassungen auch in Hannover, feiert in diesem Jahr ihr 50. Bestehen. Um dieses Jubiläum ganz besonders zu würdigen, spendete die Firmenleitung 50 mal 1.000 Euro an Vereine, Verbände und Institutionen. Gestern überreichte Mitinhaber Bernd Sitte die Spende an den Förderverein des Wisentgeheges und der Jagdschau in Springe. Zuvor hatte er die gleiche Summe an den Verein für krebskranke Kinder e.V. wie auch der Kinderstation der MHH überreicht. „Es können damit kleine Wünsche erfüllt werden, die dem Trost der Kinder dienen“, sagte Bernd Sitte. Damit diese Aktion ins Leben gerufen werden konnte, hatte der Firmeninhaber seine Mitarbeiter aufgefordert, Vorschläge zu machen, wer das Geld erhalten sollte. Eine Vielzahl von Anregungen lief bei der Geschäftsleitung auf. Ob Feuerwehr, Hospizarbeit, die Kinderstation der MHH, Sportvereine, DLRG, Tierschutzheime und vieles mehr kamen als Vorschläge zusammen. „Ich finde es toll, was unsere Mitarbeiter alles vorgeschlagen haben und wen sie in ihrer Freizeit ehrenamtlich unterstützen“, sagte Bernd Sitte. Er wird noch einige Tage unterwegs sein, um alle Spenden zu überreichen.

Tierpark + Fossilium Bochum 21.05.2021
Gemeinsam für die letzten ihrer Art – Der Tierpark + Fossilium Bochum wird Teil der Globalen Koalition für Artenvielfalt Bochum
Der Tierpark + Fossilium Bochum wird Mitglied der Globalen Koalition für Artenvielfalt, die anlässlich des World Wildlife Days 2020 von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen wurde. Gemeinsam mit über 25 deutschen und weit mehr als 200 europäischen Partnerorganisationen will auch der Bochumer Tierpark die Biodiversitätskrise in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und seinen Besucherinnen und Besuchern die immense Bedeutung der biologischen Vielfalt für das Wohlergehen von Natur und Mensch näherbringen. Mit aktuell weltweit mehr als einer Million bedrohter Arten ist es höchste Zeit zu handeln. Ziel des weltweiten Bündnisses ist es deshalb, die Delegierten aller Nationen dabei zu unterstützen, auf der kommenden UN-Konferenz für Biodiversität (CoP15) wirkungsvolle Maßnahmen gegen das dramatische Artensterben auf den Weg zu bringen. „Wir sind stolz, uns der Globalen Koalition für Artenvielfalt anzuschließen, da nur vereinte Anstrengungen den verheerenden Verlust der biologischen Vielfalt stoppen können. Der Mensch ist Teil der Natur, daher sollte ihr Schutz für uns aller höchste Priorität haben“, betont Zoodirektor Ralf Slabik. „In Zeiten einer weltweiten Pandemie dürfen wir nicht vergessen, dass uns und unsere Mitgeschöpfe eine noch viel größere Krise bedroht. Deshalb rufen außerdem all unsere Partner dazu auf, sich dieser Koalition ebenfalls anzuschließen, das gemeinsame Versprechen zu unterzeichnen und zum Schutz der Artenvielfalt beizutragen.“ Neben dem Bochumer Tierpark, der mit seinem integrierten Fossilium auch ein anerkanntes Naturkundemuseum ist, engagieren sich auch andere namhafte deutsche Forschungsinstitute, Museen, Zoos und Aquarien für die Initiative. Dazu zählen unter anderem die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt, das BIOTOPIA Naturkundemuseum Bayern oder der Allwetterzoo Münster und der Aquazoo – Löbbecke Museum in Düsseldorf. Die Koalition wird außerdem vom Verband der Zoologischen Gärten (VdZ e.V.) unterstützt. Wissenschaftlich geführte Zoologische Gärten, wie der Tierpark + Fossilium Bochum, setzen sich weltweit mit Erhaltungszucht- und Auswilderungsprogrammen für Artenschutz und die wildlebenden Artgenossen ihrer tierischen Bewohner ein und sensibilisieren ihre Besucher:innen im Rahmen der Bildungsarbeit für den Einfluss des Menschen auf die Tier- und Pflanzenwelt sowie für nachhaltiges Handeln. Mit seinen vielfältigen Lernangeboten, Schutzbemühungen und einem großen Netzwerk starker Kooperationspartner nutzt der Bochumer Tierpark sein Potenzial, die Öffentlichkeit noch stärker auf die dramatischen Folgen der Biodiversitätskrise aufmerksam zu machen, damit die Vielfalt der Tiere und Pflanzen zukünftig nicht nur in Zoos erlebbar sein wird. Weitere Informationen zur Globalen Koalition für Artenvielfalt finden Sie unter: https://ec.europa.eu/environment/nature/biodiversity/coalition/index_en.htm

Zoo Leipzig 21.5.2021
Baggerbiss zum Baustart von Feuerland – Das neue Großprojekt im Zoo Leipzig ist angelaufen
Mit einem kräftigen Baggerbiss sind die Bauarbeiten am neuen Meilenstein-Projekt des Zoo Leipzig heute offiziell gestartet: Nachdem das Baufeld vorbereitet und die Finanzierung durch die Leipziger Ratsversammlung Anfang Mai bestätigt wurde, nimmt das Projekt Feuerland als zweitgrößter Meilenstein im Masterplan Zoo der Zukunft nun Fahrt auf. Am heutigen Freitag hat Zoodirektor Prof. Jörg Junhold den offiziellen Baustartverkündet und der26Meter hohe Spaltbagger hat mit einemkräftigen Baggerbiss in die Erde den Start des 30-Millionen-Euro Projektes markiert. Im Südzipfel von Leipzigs Südamerika-Landschaft entsteht mit Feuerlandneben einer Küstenvoliere eine spektakuläre Wasserwelt für Pinguine und Seelöwen. Eine Wellenanlage sorgt für Meeresstimmung. Über einen begehbaren Unterwassertunnel steigen die Besucher von den Pinguinen zu den Robben hinab und erleben die Tiere wie bei einem Tauchgang auch unter Wasser und können die Schwimmbewegungen beobachten. „Mit dem neuen Bereich komplettieren wir die Nachbildung des Kontinents und nehmen unsere Besucher mit auf eine Reise durch Südamerika“, sagt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Bereits jetzt leben fünf Kalifornische Seelöwen –Alice, Hilla, Sissi, Finja und Lio–im Zoo Leipzig und werden perspektivisch nach Feuerland umziehen. Zudem sollen Humboldtpinguine, Inka Seeschwalben, Meerespelikane und Pudus in der Wasserwelt und der Voliere heimisch werden. „Wir bleiben auch bei Feuerland unserem Konzept treu und schaffen für die Tiere naturnahe Lebensräume und für die Besucher unvergessliche Erlebnisse“, erklärt Zoodirektor Junhold. Neben Tierbeobachtungen werden auch Kommentierungen durch die betreuenden Tierpfleger sowie Einblicke in das tägliche Training der Tiere möglich sein. Bis es soweit ist, kann die Vorfreude noch wachsen: Feuerland soll 2023 eröffnet werden.

Alpenzoo Innsbruck-Tirol 21.05.2021
Babyboom im Alpenzoo
Im Alpenzoo hat sich in den letzten Wochen viel getan … Nicht nur, dass da und dort umgebaut und renoviert wurde, es erwarten unsere Besucher aktuell auch zahlreiche Jungtiere. Ob bei den Gämsen, Steinböcken, Baummardern oder am Bauernhof, überall im Zoo sind die Tierkinder zu bewundern. Auch bei unseren Vögeln ist es nicht anders: kleine Enten, Hühner und der 5-fach-Kindersegen bei den Waldkäuzen versetzen in Begeisterung. Sogar ein erster Bachstelzen-Nachwuchs blickt schon neugierig aus dem Nest. Wir freuen uns sehr über den Babyboom und sind bemüht, dass es unseren Tierfamilien gut geht. Da die Jungen Ruhe und Nähe zu ihren Eltern brauchen, bitten wir unsere Besucher um Verständnis, dass teilweise Volieren gesperrt sind bzw. dass darauf hingewiesen wird, sich im Umfeld der Jungtiere leise zu verhalten

Zoo Duisburg 21.05.2021
Schon 2.636 Gramm: Koalajungtier Eerin entwickelt sich gut
Das kleine Beuteltier frisst mittlerweile komplett selbstständig Eukalyptus und wurde erfolgreich in die Koala-Gruppe integriert Putzmunter klettert die kleine Eerin durchs Geäst, kuschelt mit Mutter Eora und knabbert selbstständig frischen Eukalyptus. Wenn Revierleiter Mario Chindemi der Kleinen zusieht, merkt man dem 57-jährigen die Erleichterung an. Viel Mühe steckte er gemeinsam mit seinen Kollegen vom Koalahaus in die Aufzucht des kleinen Beuteltieres. Dass sie nun schon 2.636 Gramm wiegt, ist dem Engagement und der Erfahrung der Tierpfleger zu verdanken. Denn sie unterstützten Mutter Eora phasenweise bei der Aufzucht ihrer Tochter. Vor etwa einem Jahr wurde Koalajungtier Eerin geboren. Anfangs nur so groß wie ein Gummibärchen, entwickelte sich das kleine Weibchen im Beutel von Mutter Eora arttypisch. Zum Jahreswechsel stagnierte dann das Gewicht des Jungtieres – die Tierpfleger mussten unterstützend eingreifen. „Es war aller höchste Eisenbahn“, erinnert sich Mario Chindemi an die ungewöhnliche Situation. Haare hatten sich um die Brustzitze von Mutter Eora gewickelt, der Milchfluss zum Jungtier war somit nur noch eingeschränkt möglich. „Sowas gab es bei uns in Duisburg noch nie, für uns war in diesem Moment aber klar, dass wir eingreifen müssen“, so Chindemi. Nur etwa 300 Gramm wog das kleine Beuteltier damals. Eilig wurde Spezialmilch zum Zufüttern organisiert. Chindemi hierzu: „Eine Beuteltierexpertin aus den Niederlanden mischte extra für uns Milchpulver nach australischer Rezeptur zusammen – nur solche Milch kann man zur Aufzucht von Koalas einsetzen. Mit abgekochtem Wasser haben wir diese dann portionsweise angerührt und Eerin angeboten“. Tagsüber versorgten die Pfleger Eerin im Koalahaus, reichten immer wieder Milch wie zarte Eukalyptusblätter und beobachteten die Entwicklung genau. Am Abend schlüpfte Mario Chindemi dann in die Rolle der Koalamutter. In einem selbstgenähten Beutel verbrachte das Jungtier die Nacht bei ihm, wurde auch zu später Stunde noch zugefüttert und am nächsten Morgen wieder mit in das Koalahaus am Kaiserberg genommen. Rund fünf Monate später ist Chindemi erleichtert und beobachtet die Fortschritte, die die kleine Eerin macht, mit großer Freude. Denn aus dem damals nur handflächengroßen Baby ist dank dem erfahrenen Tierpfleger-Team ein kräftiges Jungtier geworden. Regelmäßig kontrollieren sie das Gewicht der Kleinen. 2.636 Gramm zeigt die Wage mittlerweile an. „Nun gibt es von uns auch keine Milch mehr, die Umstellung auf Eukalyptus haben wir schrittweise und erfolgreich durchgeführt“, so der Revierleiter. Schon seit einigen Wochen bleibt Eerin dauerhaft im Koalahaus, bewohnt eine Anlage mit ihrer Mutter Eora und entwickelt sich weiterhin gut. „Passieren kann natürlich immer etwas, Koalas sind sehr sensible Pfleglinge – aber aus dem Gröbsten ist sie nun raus“, betont der Koalakenner.

Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) – 20.05.2021
Statement des Verbandes der Zoologischen Gärten zur Küken-Entscheidung des Bundestages
Nach § 1 des Tierschutzgesetzes liegt es in der Verantwortung des Menschen, für das Tier als Mitgeschöpf dessen Wohlbefinden und Leben zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.Hinter diesem Grundsatz stehen die Direktoren führender Zoos uneingeschränkt. Der Plan, heute Abend im Bundestag jedoch das generelle Töten von Küken ohne jede Ausnahme zu verbieten, entbehrt diesem Grundsatz mit Blick auf die Versorgung von Fleischfressern, die nicht mit Salat gefüttert werden können – und dem Grundsatz der Gleichheit aller Tierarten. Prof. Jörg Junhold, Präsident des Verbandes der Zoologischen Gärten und Direktor des Zoos Leipzig stellt klar: „Ursache für das Tötungsverbot von Küken der Art Gallus gallus ist das routinemäßige Schreddern von Eintagsküken. Die Tötungsmethode gilt nicht als tierschutzkonform, das heißt man hätte erst einmal die Methode diskutieren müssen. Die Tatsache, dass das Töten männlicher Küken aus wirtschaftlichen Gründen nicht als vernünftiger Grund angesehen wird, ist vollkommen nachvollziehbar. Entsprechend hätte es nur einer Klarstellung bedurft, dass das Töten von überzähligen Jungtieren aus rein wirtschaftlichen Gründen nicht erlaubt ist. Die sollte für alle Tierarten gelten, oder was macht ein Küken wertvoller als Nacktmäuse oder Kälber?“ Der Gesetzentwurf widerspricht der pathozentrischen und artunabhängigen Grundintention des Tierschutzgesetzes. (Tierschutz ist unteilbar). Der nun vorliegende Gesetzentwurf fordert nunmehr eine Ausnahmegenehmigung für das Töten aus eindeutig vernünftigem Grund: der Ernährung von Carnivoren, Omnivoren etc. Das generelle Tötungsverbot erschwert die Versorgung von Fleischfressern in Deutschland und fördert den Import von Küken zu Futterzwecken nach Deutschland aus dem europäischen Ausland. Dies ist nicht nur unehrlich, sondern auch ökologisch und finanziell unlogisch. „Ebenso macht mich die politische Begründung fassungslos, dass tote Küken zu Futterzwecken ja auch in anderen europäischen Ländern anfallen und für die Zoos genutzt werden können. Das ist unehrlich und zeigt den Widerspruch der ganzen Gesetzesänderung auf“, sagt VdZ-Präsident Prof. Jörg Junhold.

Zoo Osnabrück – 21.05.2021
Zum Weltbienentag: Neue Blühwiese im Zoo Osnabrück
Fläche mit Blumen und Wildwuchs klärt Besucher über die heimische Insektenvielfalt auf Es krabbelt, summt und zirpt in der Tierwelt „Manitoba“ des Zoo Osnabrück. Eine Freifläche neben dem Bisongehege wurde mit 3.000 Euro Unterstützung der Firmen Heinrich Fip GmbH & Co. KG. und August Meyer Entsorgung – Technische Dienste GmbH & Co. KG. in eine bunte Blühwiese für Bienen und andere Insekten umgewandelt. Mit dem neuen Bereich machen der Zoo und die Unternehmen auf das weltweite Insektensterben aufmerksam. Bienen und andere Insekten sind für die ökologische Vielfalt auf unserer Erde lange ein unterschätzter Faktor gewesen. Auch wenn die summenden, brummenden und manchmal auch schmerzhaft zustechenden Lebewesen vielen als lästig erscheinen, leisten sie einen großen Beitrag für unsere Umwelt und sind gleichzeitig in Gefahr. „Wir möchten auf die besondere Bedeutung von Bienen und Insekten aufmerksam machen und haben dafür eine insektenfreundliche Blühwiese mit Kamille, Ringelblumen, Dill und anderen Blühpflanzen im Zoo angelegt“, berichtet Katja Lammers, wissenschaftliche Assistentin im Zoo Osnabrück. Seit letztem Jahr wurde dafür auf einer 3.000 Quadratmeter großen Freifläche neben dem Bisongehe gearbeitet. „Das meiste haben wir bei dem Projekt selbst gemacht, unsere Mitarbeiterinnen, die hier ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr absolvieren, haben dabei fleißig geholfen. Für manche Arbeiten haben wir aber auch externe Unterstützung in Anspruch genommen“, sagt Lammers. Für das neue Insektenbiotop wurden Mauern und Steinhaufen errichtet, Bäume gepflanzt, verschiedene Blumen und Kräuter gesät sowie ein Rundweg angelegt, der durch die insektenfreundliche Landschaft führt. Unterstützung durch zwei Osnabrücker Firmen – Unterstützung erhielt der Zoo dabei von gleich zwei Osnabrücker Sponsoren. Die Firmen Heinrich Fip GmbH & Co. KG. und August Meyer Entsorgungen – Technische Dienste GmbH & Co. KG. hatten den Zoo Osnabrück bei dem Projekt bereits Ende 2019 mit 3.000 Euro finanziell unter die Arme gegriffen. „Wir hoffen, dass viele Besucher die Gelegenheit nutzen werden, sich hier in Zukunft über den Nutzen von Insekten und speziell auch Bienen zu informieren. Auf jeden Fall werden wir den Zoo in dieser Hinsicht bei geplanten Aktionen unterstützen“, erklären die Geschäftsführer der Unternehmen, Hendrik Fip und Janpeter Fip. Auf dem neuen Bereich entsteht zudem ein Bienenhaus, in dem die Besucher den fleißigen Insekten zukünftig bei der Arbeit zusehen können. Dr. Fritz Brickwedde, Präsident der Zoogesellschaft Osnabrück e.V. bedankte sich vor Ort für die Unterstützung: „Insbesondere aufgrund von Corona bleibt die finanzielle Lage des Zoos angespannt. Gleichzeitig möchten wir aber unseren Aufgaben von Bildung und Artenschutz nachkommen und unseren Besuchern dringende Themen nahebringen. Ohne Sponsoren wäre das in dieser Form nicht zu leisten.“ Entlang des Pfades über die neue Blühwiese werden darum noch Schilder angebracht, auf denen die Besucher sich über den Lebensraum der Insekten und wie dieser zu schützen ist, informieren können. Besichtigung zum Weltbienentag – Passend zum Weltbienentag am 20. Mai wurde der inzwischen gestaltete Rundgang mit verschiedenen Pflanzenabschnitten von den Sponsoren besichtigt. Besucher können ab Anfang Juni den neuen Bereich erkunden, auf dem aktuell noch letzte Arbeiten zur Fertigstellung anstehen. „Durch die Blühwiese führt ein Weg, der es unseren Besuchern erlaubt die verschiedenen Lebensräume einer Naturwiese zu entdecken“, erklärt Lammers. Neben Bienen erwartet die Biologin, dass sich dort auch Hummeln, Schmetterlinge, Nachtfalter und andere Insekten niederlassen. „Wir überlassen die Fläche größtenteils sich selbst, damit sie möglichst natürlich bleibt. Was für uns Menschen dann vielleicht etwas wild aussieht, ist für Insekten oft ein idealer Lebensraum. Zusätzlich stellen wir ihnen sogenannte ‚Insektenhotels‘ auf, in denen sie brüten und überwintern können“, so Lammers. In den Bäumen wurden Fledermauskästen und Brutkästen für Vögel angebracht. „Insekten sind für viele Tiere wie Vögel oder Fledermäuse eine wichtige Nahrungsquelle: Eine vielfältige Insektenwelt ist auch Grundlage für eine bunte Vogelwelt“, erklärt Lammers. Die Biologin hofft zudem, dass sich Besucher mit eigenem Garten von der Wiese inspirieren lassen, um zuhause selbst einen kleinen Bereich für Bienen und Insekten zu reservieren. Insektenwelt in Gefahr – Tobias Klumpe, zoologischer Leiter im Zoo Osnabrück und verantwortlich für das Projekt, erklärt, warum die Insektenwelt Unterstützung braucht: „Orte wie unsere neue Blumenwiese können immer nur Aushängeschilder für eine größere Veränderung sein. Bienen und andere Insekten benötigen überall Lebensraum, denn in den letzten Jahren ist durch die Forschung eine besorgniserregende Abnahme des heimischen Insektenbestands wahrgenommen worden.“ Die Gründe dafür sind vielfältig, unter anderem werden als Ursache Monokulturen, Umweltgifte, Klimawandel und Bodenversiegelung vermutet. Wer wissen möchte, warum die Insektenwelt für ein intaktes Ökosystem so wichtig ist und was gegen das Insektensterben unternommen werden kann, kann sich ab Anfang Juni im Zoo Osnabrück über die vielfältige und bunte Welt der Insekten informieren und ihren Lebensraum entdecken.

Tiergarten Nürnberg 20.05.2021
Neues „manatimagazin“ erschienen
Die „manati“ heißt jetzt „manatimagazin“. Kürzlich wurde die erste Ausgabe der gemeinsamen Zeitschrift des Tiergartens der Stadt Nürnberg und des Vereins der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. unter dem neuen Titel veröffentlicht. Die Zeitschrift erscheint halbjährlich und widmet sich neben Themen aus dem Tiergarten grundsätzlichen Fragestellungen, die Zoos und die Gesellschaft bewegen. Augenfällig wird der Neustart durch die neue Gestaltung der Zeitschrift durch die Bamberger Grafikagentur hills&trees Design. Das 44-seitige „manatimagazin“ ist als Print- und Onlineausgabe erhältlich. Das gedruckte Heft kann über den Tiergarten bezogen werden. Online ist es zu finden unter www.tiergarten.nuernberg.de/entdecken/manatimagazin.html. In jeder Ausgabe der Zeitschrift beleuchten wissenschaftsnahe Artikel aus der Feder von Zoomitarbeiterinnen und -mitarbeitern sowie Fachjournalistinnen und -journalisten wie auch Expertinnen und Experten ein Schwerpunktthema aus verschiedenen Blickwinkeln. Im ersten Heft liegt der Fokus auf dem Thema „Populationsmanagement“. Thematisiert werden das Töten von Tieren für den Artenschutz, der Umgang mit Wildtieren in ihrem Lebensraum im Allgemeinen und mit dem Wolf im Speziellen und die Organisation der europaweiten Zucht von Zootieren. Im 50. Jahr der Delphinhaltung in Nürnberg argumentiert ein Beitrag dafür, Delphinarien als sichere Orte für Delphine zu erkennen und zu erhalten. Denn im Meer sind Delphine zunehmend bedroht. Darüber hinaus erfahren die Leserinnen und Leser Neues aus dem Tiergarten und der Verein der Tiergartenfreunde stellt vor, in welchen Bereichen er den Tiergarten bei dessen Einsatz in Forschung und Artenschutz unterstützt. Weitere Themen aus dem Vereins finden sich nach dem Relaunch in der neugeschaffenen „Vereinsmanati“.

Thüringer Zoopark Erfurt 20.05.2021
„Unsere Giraffen verlassen temporär den Thüringer Zoopark Erfurt“
Wir haben gekämpft, nach Lösungen gesucht, doch unser Entschluss steht gezwungener Maßen fest: Schweren Herzens müssen wir unsere beiden Giraffenkühe Dhakija und Mayla an einen anderen Zoo abgeben. Die Zooparkleitung und Mitarbeiter, insbesondere Giraffen-Tierpflegerinnen Susanne Meyer und Antonia Bohn, sind sehr traurig über die Entscheidung – seit den 60ern wurden hier Giraffen gehalten. Aber die Abgabe ist im Sinne der Tiere erforderlich. Für ca. vier Jahre muss die Haltung dieser wunderbaren Tierart eingestellt werden. Über finanzielle Unterstützung, beispielsweise durch Spenden, damit ein Neubau möglichst zügig vorangetrieben werden kann, würde sich das ganze Zoopark-Team sehr freuen. Wir sind ein EAZA Zoo, d.h. unsere Tiere werden hier nach europäischen Zoo-Richtlinien gehalten. Es steht für uns außer Frage, dass der natürliche Lebensraum bestmöglich nachempfunden werden soll und dass das Tierwohl an erster Stelle steht. Als Zoo haben wir einen Bildungsauftrag, aber auch Artenschutz ist ein wichtiges Thema. Dazu gehört es auch, durch Zuchtprogramme die Population aufrecht zu erhalten. Mit der Zeit ändern sich auch gesetzlich verankerte Vorschriften und so ist aktuell eine Herdengröße von drei erwachsenen Giraffen nötig, um sich EAZA-Zoo zu nennen. Die Erfurter Giraffenanlage ist jedoch zu klein, um eine weitere Giraffe hier einziehen zu lassen. Damit die Tierhaltung und Zucht modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechen kann, geben wir unsere Giraffen jetzt für einige Jahre ab: „Wir sind uns heute alle einig, dass es für die beiden Giraffen besser ist, schnellstmöglich in eine moderne Haltung mit Zuchtmöglichkeit zu kommen und für Mayla wünschen wir uns, dass sie tragend wird, bevor sie für eine Erstgeburt zu alt wird“, sagt Zoo-Kuratorin Dr. Heike Maisch. Ziel ist es aber, Giraffen in absehbarer Zeit wieder zurück nach Erfurt zu holen. Deshalb müssen wir ein neues Gehege bauen. Fehlende Fördermöglichkeiten und Investitionsgelder zwingen uns zur neuen Prioritätensetzung. Auch die aktuelle, Corona-bedingte Finanzlage der Kommunen macht eine neue Abfolge von Baumaßnahmen im Zoopark erforderlich. Die Giraffen wurden jetzt im Zoopark auf die höchste Priorität gestuft, der Neubau wird das nächste Großprojekt: „Geplant sind eine Laufhalle, Einzelboxen, eine große Außenanlage und Vorgehege am Standort des alten Parkplatzes unterhalb des Affendschungels. Es sollen bis zu vier erwachsene Giraffen plus deren Nachwuchs gehalten werden können“, so Zoodirektorin Dr. Dr. Sabine Merz. Die Grundlagenplanung läuft bereits seit Herbst 2020. Zudem soll in Zukunft die bestehende Afrikasavanne mit der neuen Giraffenanlage verbunden werden, um den Lebensraum von Giraffe, Zebra und Co. natürlich nachzuempfinden. Denn zu einer modernen Giraffenhaltung gehört nicht nur, dass die Tiere in einer größere Gruppe leben, sondern auch eine Koexistenz mit anderen Tierarten. Unsere derzeitige Giraffenanlage ist veraltet und zu klein. Das hat uns gerade der letzte Winter mit seinen extremen Temperaturen und Schneemengen gezeigt. Die Winterhaltung ist nicht optimal, die Tiere mussten zu lange im Haus bleiben. Zukünftig soll ein überdachtes Vorgehege für schneefreien Winterauslauf sorgen. Alle Überlegungen zum Umbau mussten wir verwerfen. Da für den Neubau mindestens vier Jahre aus finanzieller Sicht nötig sind, werden die Giraffen Dhakija und Mayla baldmöglichst abgegeben, damit sie für Nachwuchs sorgen können, bevor es zu spät ist. Unsere ältere Giraffe Dhakija lebt seit 2012 bei uns. Sie kam aus einer großen Giraffenanlage zu uns nach Erfurt. Dhakija zeigt uns zunehmend, dass sie gerne viel Laufen möchte, doch dafür ist die aktuelle Anlage zu klein. Trotz der hervorragenden Arbeit und Pflege durch unsere beiden Haupt-Tierpflegerinnen für Giraffen, Frau Meyer und Frau Bohn, trotz der intensiven Fütterung mit viel Laub im Sommer wie Winter, der intensiven Beschäftigung der Tiere und dem medizinischen Tiertraining, reicht das für den Bewegungsdrang von Dhakija nicht aus, um sie zufrieden zu stellen. Es fehlen auch Zuchtmöglichkeiten und somit mehr Sozialpartner. Neben Dhakija lebt in Erfurt nun noch ihre Tochter Mayla, die 2015 hier geboren wurde.

Wisentgehege Springe 20.05.2021
Im Wisentgehege Springe füllt sich die Kinderstube
Ab sofort keine Corona-Testpflicht mehr – online Reservierung besteht weiter Das Team vom Wisentgehege Springe freut sich über immer mehr Nachwuchs im Wildpark. Nach den Wildschweinen haben auch die Muffelschafe ihre Babys geboren. Dazu sind bisher drei Wisentkälber zur Welt gekommen. Alles weibliche Tiere, die für die weitere Zucht besonders wertvoll sind. „Ich erwarte aber noch mehr“, sagt Wisentgehegeleiter Thomas Hennig. Auch beim Rotwild gibt es Nachwuchs. Egal welche Tierart – alle Babys sind einfach niedlich anzuschauen. Sie können live im Wildpark erlebt werden. Und das ab sofort ohne Nachweis eines gültigen Corona- Testes. Allerdings müssen sich Besucher weiterhin vorher online anmelden. Wegen der Pandemie ist der Zutritt ins Wisentgehege begrenzt. Dazu gelten folgende Einschränkungen: Kleine Wege sind nur als Einbahnstraße zu nutzen. Das betrifft den Märchenweg, die Freiflugvoliere, den Pilzpfad und die Bärenbrücke. Außerdem bleiben die Spielplätze und die Wildkatzenanlage geschlossen. Im Eingangsbereich, bei den Flugschauen und Wolfspräsentation gilt die Maskenpflicht, ebenso auf den Toiletten. Hennig bittet die Besucher, die derzeit geltenden Abstandsregeln einzuhalten.

Allwetterzoo Münster 20.05.2021
Zoobesuche geschenkt – Privat-Spender stiftet 33.333 Tickets für Kinder und Jugendliche
„Ich möchte noch etwas mehr machen.“ Mit diesen Worten meldete Horst Eschler bei Zoodirektorin Dr. Simone Schehka seinen erneuten Besuch im Allwetterzoo an. Der aus Berlin stammende Münsteraner hatte bereits vor gar nicht allzu langer Zeit den Allwetterzoo mit der bis dato höchsten Einzelspende in seiner Geschichte überrascht. „Dieses Geld soll den Tieren des Zoos zugutekommen“, war seine Bitte vor rund vier Wochen. Und nun legt der edle Spender nach und ermöglicht 33.333 Schüler*Innen und Kita-Kindern einen kostenlosen Besuch des Allwetterzoos. Vor wenigen Tagen kam Herr Eschler in den Allwetterzoo und präsentierte sein neues Anliegen. „Es liegt mir sehr am Herzen, etwas für Kinder und deren Bildung zu machen“. Sein Vorschlag an den Allwetterzoo: „Ich kaufe dem Zoo ein Ticketkontingent ab. Dieses dürfen Schulklassen und Kita-Gruppen abrufen.“ Insgesamt können so 33.333 Kinder und Jugendliche ab dem kommenden Schuljahr kostenlos den Allwetterzoo Münster besuchen. Auf Grund der Coronapandemie dürfen schon seit Monaten keine Schul- oder Kindergartenausflüge mehr stattfinden. Der Allwetterzoo, der sonst mit Unterricht vor Ort, Führungen und einmaligen Tiererlebnissen die Faszination der jungen Besucher für die Natur und den Artenschutz weckt, kann derzeit nur über digitale Führungen seinen Bildungsauftrag erfüllen. „Die Kommunikation in digitaler Form ist aber nicht mit dem Tiererlebnis vor Ort zu vergleichen. Wir hoffen, dass wir nach den Sommerferien unsere Pforten auch für Schul- und Kindergartengruppen wieder öffnen dürfen,“ so die Zoodirektorin. Der Tier-, Natur- und Artenschutz sind auch für Horst Eschler Angelegenheiten von hoher Priorität. „Ich möchte nicht, dass Folgegenerationen Tiere nur noch über Abbildungen in Büchern oder im Fernsehen kennenlernen. Gerade Vorkommnisse wie die Buschbrände in Australien sollten uns deutlich aufzeigen, dass wir so nicht weitermachen können“, wirbt er für mehr Nachhaltigkeitsthemen, nicht nur im Schulalltag. Insgesamt 33.333 Kinder und Jugendliche können ab dem kommenden Schuljahr im Gruppenverband kostenlos den Allwetterzoo Münster besuchen. „Wahnsinn. Wir sind völlig überwältigt“, ist Simone Schehka noch immer nachhaltig über das Engagement begeistert. „Gerade nach diesen entbehrungsreichen Zeiten freuen wir uns, dass wir dank der Spende von Herrn Eschler, so vielen Schulklassen und Kindergartengruppen freien Eintritt in den Zoo gewähren können.“ Ab dem kommenden Schuljahr bis voraussichtlich zum Ende des laufenden Kalenderjahres dürfen sich Kindergärten, Kitas und Schulen somit auf einen geschenkten Besuch im Allwetterzoo freuen. Neben der vom Bundesministerium geförderten und somit kostenlosen Zooschule, deren Unterricht auf das Curriculum der jeweiligen Jahrgangsstufe angepasst ist, können auch Führungen zu Wunschthemen gebucht werden. Weitere Informationen zu einem Zoobesuch finden interessierte Lehrer*Innen und Erzieher*Innen auf www.allwetterzoo.de/zooschule.

Münchener Tierpark Hellabrunn 20.05.2021
Nachwuchs bei den Hellabrunner Pelikanen
Es geht weiter mit erfreulichen Jungtiernachrichten aus Hellabrunn: Kürzlich schlüpften in der Tieranlage der zukünftigen Geozone Afrika vier kleine Pelikanküken – nach rund fünf Jahren Pause ist das eine ganz besonderer Zuchterfolg bei den beliebten Ruderfüßern mit den markanten Schnäbeln. Rosapelikane legen in der Regel zwei bis drei Eier, aus denen bei erfolgreicher Bebrütung nach 30 bis 36 Tagen die anfangs nackten Jungvögel schlüpfen. Nach wenigen Tagen entwickeln sie ein unscheinbares, grau-braunes Gefieder. Im Alter von etwa 12 bis 14 Wochen sind die Jungtiere flügge, tauschen jedoch erst nach rund zwei Jahren die dunklen Federn gegen das stolze weiß-rosa Federkleid der Eltern. Der bei allen Ruderfüßern vorhandene Kehlsack ist bei Pelikanen stark vergrößert und mit dem Unterschnabel verbunden. Durch seine Dehnbarkeit kann er mehr als 10 Liter Wasser aufnehmen und dient beim Fischfang als Kescher. Die in Großkolonien lebenden Vögel fischen zumeist in der Gruppe und treiben mit ihren Flügelschlägen die Fischschwärme in seichte Gewässer. In Hellabrunn leben die Wasservögel natürlich mit „All-inclusive-Verpflegung“ und umfassender veterinär-medizinischer Versorgung. Im Rahmen einer Tierpatenschaft können diese Hellabrunner Jungvögel in besonderem Maße unterstützt werden. Weitere Informationen: www.hellabrunn.de/patenschaften. „Es ist wunderbar, dass in Hellabrunn nach sechs Jahren Pause die Pelikane wieder Eier gelegt und diese bis zum Schlüpfen der Jungtiere bebrütet haben. Mit etwas Glück können unsere Besucher den Pelikan-Nachwuchs auf der linken Anlageninsel erblicken, wie sie von ihren Eltern umsorgt werden.“, so Carsten Zehrer, stellvertretender zoologischer Leiter und Kurator in Hellabrunn. Bürgermeisterin und Hellabrunner Aufsichtsratsvorsitzende Verena Dietl fügt hinzu: „Ich freue mich, dass die 2015 umgestaltete Pelikananlage nun endgültig von den Tieren angenommen wurde. Hoffentlich können die Münchnerinnen und Münchner bald wieder ohne Einschränkungen ihren Tierpark mit seinem reichen Tierbestand und den vielen Jungtieren genießen.“

Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart 20.05.2021
Zwei Brillenbären aus Zoo Frankfurt in Wilhelma eingezogen – Große Klettermaxe füllen verwaiste Bärenanlage mit viel Leben
Ruhig geworden war es auf der Bärenanlage der Wilhelma in Stuttgart. Schlagartig ist das jetzt anders: Zwei Neuankömmlinge aus dem Zoo Frankfurt haben die zuletzt während einer Renovierung verwaiste Landschaft in Besitz genommen. Im Moment beschnüffeln und beäugen die beiden Brillenbären jeden Zentimeter. Nach ihrer Ankunft Ende April mussten Cashu und ihre Tochter Suyana standardmäßig zunächst zur Quarantäne in den Innenställen bleiben und sich eingehenden Gesundheitschecks unterziehen. Die Eingewöhnungsphase ist vorüber. Wandern und Klettern, Baden und Fischen sind jetzt angesagt. So viel Aktivität war auf dem Bärenhügel lange nicht mehr zu beobachten. Denn die bisherigen Bewohner waren die Erstbezieher von 1991, als die Anlage eröffnet wurde. Zuletzt hatten diese Senioren ihren Lebensabend sehr geruhsam verbracht haben. Neugierig und aktiv erkunden dagegen nun Cashu und Suyana jede Ecke und jeden Winkel der für die Brillenbären größer gewordenen Anlage. „Es macht Spaß zu sehen, wie aktiv sie das Gelände nutzen“, sagt Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Das ist spannend für die Tiere und für die Besucher attraktiv.“ Bisher war die Gesamtanlage aus drei Gehegen aufgeteilt für Brillenbären und Syrische Braunbären. Nachdem der letzte Bewohner im November in hohem Alter gestorben war, hat die Wilhelma das ganze Terrain den Brillenbären zugeschlagen. „Weil sie im Bestand bedroht sind, möchten wir die Brillenbären stärker fördern“, erklärt Kölpin. „Im Zuge unserer Artenschutz-Maßnahmen unterstützen wir zudem ein Projekt zum Erhalt der Lebensräume in Südamerika.“ Braunbären gibt es im Verhältnis dazu noch recht zahlreich. Bei Neulingen in der Wilhelma ist es anfangs ungewiss, wie sie ihr Domizil annehmen. Von den beiden Bärendamen zeigte die erfahrene 18-jährige Cashu gleich Forscherdrang und maß das Gelände Pfote um Pfote aus. Die dreijährige Tochter Suyana schaute dagegen zunächst lieber aus sicherer Warte im Durchgang zwischen Innen- und Außengehege zu, wie ihre Mutter als Pfadfinderin „Neuland“ betrat. Inzwischen folgt sie deren Beispiel, wenn auch nach dem Motto „lieber vorsichtig als vorwitzig“. Nach dem Tod des fast 31-jährigen Brillenbären Ambrose im November hatte der Zoologisch-Botanische Garten die Zeit ohne Tierbesatz genutzt, Leitungen zu erneuern, den Pflanzenbestand zu pflegen und viele Extras für die künftigen Bewohnerinnen einzurichten. Denn während Braunbären sehr bodenständig leben, lieben Brillenbären es, zu klettern und in der Höhe zu schlafen. So entstanden verschiedene Kletterareale mit mehreren hohen Bäumen. Unterstände wurden gebaut, so dass die Bären aussuchen können, ob sie auf deren Dächern in der Sonne liegen möchten oder sich darunter im Schatten ausruhen. Stabile Hängematten laden die Tiere zu einem Nickerchen ein. Als Sonderkonstruktion ist ein „Rüttelbaum“ hinzugekommen: An einer flexiblen Stange hängt ein Korb mit Leckereien, wie Nüssen oder Früchten. Sie ist zu dünn zum Hochklettern. Die Bären müssen herausfinden, dass die Leckereien durch die Maschen des Korbs herabfallen, wenn sie daran rütteln. „Mich freut, dass die vielen Möglichkeiten bei Cashu und Suyana super ankommen“, sagt die Raubtier-Kuratorin Dr. Ulrike Rademacher. Wasser, Land und Höhe sind gleichermaßen beliebt. „Wir haben beobachtet, wie sie schon versuchen, Fische zu fangen, und in die Spitze des zehn Meter hohen Kletterbaums kraxeln“, berichtet Rademacher. In der Wilhelma sind sie neben anderen Klettertieren zu erleben: den Steinböcken aus den Alpen und einer Schneeziege aus den Rocky Mountains in Nordamerika. Bergbewohner sind also auf dieser Seite des Hangs unter sich. Der Brillenbär wird auch Andenbär genannt. Denn ursprünglich lebt dieses größte Raubtier Südamerikas in dem Gebirgszug von Venezuela bis Argentinien auf Höhen zwischen 200 und 4000 Metern Höhe. Er mag die Nebelwälder dort. Geschickt klettert er trotz seiner behäbigen Gestalt die Stämme hinauf zu den Bromelien, die auf Astgabeln siedeln. Der Allesfresser bevorzugt Triebe und Früchte solcher Aufsitzer-Pflanzen. Aber auch Nüsse und Samen, Insekten und Kleintiere sowie Eier und Aas füllen seinen Magen. In der Natur geht der Bestand der Brillenbären beständig zurück. Ihr Lebensraum zerfällt in immer kleinere Parzellen, weil besonders der Landbedarf für die Rinderhaltung zu immer weiteren Waldrodungen führt. Deshalb fördert die Wilhelma seit 2020 eine Artenschutz-Organisation in Ecuador, um dort das Habitat der Brillenbären zu erhalten. Mit Geldern aus ihrem Artenschutz-Budget und Spenden der Besucherinnen und Besucher konnte die Wilhelma der Naturschutzorganisation „Jocotoco“ bereits dreimal dabei helfen, die Schutzgebiete „Tapichalaca“ und „Narupa“ durch den Ankauf von Land um insgesamt mehr als 320 Hektar zu erweitern. In beiden Reservaten werden regelmäßig Brillenbären beobachtet, die dort auch Nachwuchs bekommen.

Zoo Basel 20.05.2021
Flamingos im Zoo Basel: Kühles Wetter schlägt auf Brutstimmung
Die kühle Witterung der letzten Tage schlägt auch den Flamingos auf die Stimmung. Erst acht Paare im Zoo Basel haben mit der Brut begonnen – und dies eher halbherzig. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass sich mit den wärmeren Tagen auch die Frühlingsgefühle einstellen. Bei einem Flamingopaar im Zoo Basel ist bereits ein Junges geschlüpft. Die meisten anderen sind noch nicht einmal in Brutstimmung gekommen. Die Ursache für die Unlust könnte das Wetter sein. Regen ist dabei nicht das Problem, dieser kann die Frühlingsgefühle der Flamingos sogar anregen. Aber Regen gepaart mit kühlen Temperaturen verleidet ihnen die Lust am Brüten. Damit Flamingos in Stimmung kommen, müssen Wetter und Gruppendynamik stimmen. Ende April haben zwei Paare mit der Brut begonnen. Die restliche Kolonie zog jedoch nicht gleich nach. Wahrscheinlich, weil die tiefen nächtlichen Temperaturen Ende April sie noch davon abgehalten haben. Ein weiterer Grund für die ausbleibende Lust zu brüten könnten die Jungtiere von letztem Jahr sein, die wegen Transportverzögerungen noch nicht wie geplant aus «Hotel Mama» in einen anderen Zoo umgezogen sind. Die Chancen stehen gut, dass die verregneten Tage und höheren Temperaturen beim Rest der Kolonie doch noch Frühlingsgefühle hervorrufen und sie in Brutstimmung versetzen werden. Milde Temperaturen und ab und zu ein Regenschauer gelten für die Rosaflamingos als bestes Brutwetter. Schichtwechsel beim Brüten – Rosaflamingos sind sogenannte Koloniebrüter. Mehrere Paare brüten gleichzeitig ihre Eier aus und ziehen später die Jungvögel gemeinsam auf. So können sie sich besser vor Fressfeinden schützen. Der Lebensraum von Rosaflamingos ist karg und bietet nicht viel Nistmaterial. Sie bauen trotzdem ein eindrückliches Nest, indem sie auf dem Boden sitzend mit ihrem krummen Schnabel Erdmaterial an sich heranziehen. So entsteht unter ihnen langsam ein kleiner Bruthügel. Das Weibchen legt in der Regel ein Ei. Weibchen und Männchen übernehmen Schichten und wechseln sich beim Brüten des Eis ab. Nach einer Brutzeit von etwa einem Monat schlüpft das Küken, das einem grauen Wollknäuel gleicht. Beziehungsstatus: Es ist kompliziert – Über 120 Rosaflamingos bewohnen die Weiherlandschaft im Zoo Basel zwischen dem Etoscha- und dem Antilopenhaus. Flamingos binden sich nicht fürs ganze Leben. Trotzdem gibt es auch Beziehungen, die mehrere Jahre lang halten, und so kommt es immer mal wieder zu Paaren, die mehrmals zusammen brüten.

Zoo Zürich 20.05.2021
Biosammelstelle für Einweggeschirr
Damit aus dem biologisch abbaubaren Einweggeschirr der Zoo-Verpflegungsstände nach Gebrauch auch tatsächlich Biogas und Naturdünger wird, hat der Zoo eine Biosammelstelle konzipiert. Der Zoo Zürich setzt an seinen Verpflegungsständen schon seit längerer Zeit nur noch biologisch abbaubares Einweggeschirr ein (sprich: Teller, Besteck, Becher, Röhrli, Servietten etc. aus Maisstärke, Zuckerrohr, natürlicher Milchsäure, Palmblättern, Zellulose oder Holz). Allerdings bestand bisher das Problem, dass der grössere Teil dieses Geschirrs aufgrund der Verunreinigung durch Fremdstoffe am Ende nicht wie gewünscht verwertet werden konnte, sondern als Kehricht entsorgt werden musste. Der Zoo hat deshalb ein Pilotprojekt gestartet mit eigens konzipierten Sammelstationen beim Ubele Kiosk in der Lewa Savanne und beim Säntisblick neben dem Restaurant Altes Klösterli.Gas und Dünger aus Tellern und Besteck – In der Sammelstation können die Zoogäste neu nicht mehr nur PET, Bier-Mehrwegbecher und Abfall voneinander getrennt entsorgen, sondern das Einweggeschirr in eigene Bio-Sammelbehälter geben. Auch andere Bioabfälle wie etwa Speiseresten und Servietten können die Gäste dort entsorgen. Dies ermöglicht es, dass das Einweggeschirr danach auch wirklich dem biologischen Abbau zugeführt und zusammen mit den anderen Bioabfällen in Biogas und Naturdünger vergärt werden kann. Mit der schon etwas länger betriebenen kleinen Sammelstation beim Säntisblick hat der Zoo bisher gute Erfahrungen gemacht. Nun will er mit der grossen Sammelstelle beim deutlich stärker frequentierten Ubele Kiosk (rund 1500 verkaufte Mahlzeiten an gut besuchten Tagen) weitere Erfahrungen sammeln und das Bio-Recycling danach weiter im Zoo ausbauen.

Tiergarten Kleve 19.05.2021
Drei neue Langohren für den Klever Tiergarten
Sie gelten als die schwerste Eselrasse der Welt und begeistern seit 1992 die Gäste des Klever Tiergartens: Die Rede ist vom Poitou-Esel. Ursprünglich kommt diese Rieseneselrasse aus Frankreich, wo sie zur Maultierzucht gezüchtet wurde. Seit den 90-er Jahren kann man sie auch im Tiergarten Kleve bewundern- zuletzt jedoch nur noch eine einzelne Stute namens Doudoune. Daher machte sich Tiergartenleiter Martin Polotzek auf die Suche nach einem neuen Esel und ist in Nordhessen bei einem Privathalter fündig geworden. Anfang der Woche machte er sich gemeinsam mit dem 2. Vorsitzenden Dr. Klaus Plein auf den Weg, um die neue Stute abzuholen. Die neue Stute hat- traditionell für diese Rasse- einen französischen Namen: Bretzelle du Rebberg. In Hessen hat sie mit zwei weiteren Poitou-Eseln zusammengelebt. Für Dr. Klaus Plein und Martin Polotzek war dieses Eseltrio Liebe auf den ersten Blick. „Als wir die drei Poitou-Esel zum ersten Mal sahen, waren wir auf Anhieb begeistert. Es sind solch wunderschöne Tiere, die sehr gut zusammen harmonieren und als Trio eine Bereicherung für den Klever Tiergarten darstellen“, schwärmt Tiergartenleiter Martin Polotzek. Kurzerhand wurden die Pläne geändert. Polotzek: „Ein solches Trio erwerben zu können, ist eine einmalige Chance. Daher planen wir jetzt im Tiergarten eine neue, große Anlage für die Poitou-Esel, sodass wir zukünftig eine schöne große Gruppe dieser faszinierenden Tiere halten und unseren BesucherInnen zeigen können. Allerdings sind Poitou-Esel nicht nur groß, sondern leider auch sehr teuer. Großzügige Spenden der Volksbank Kleverland sowie zweier Privatpersonen waren der große Durchbruch in der Finanzierung dieses Projekts. Jetzt fehlen uns nur mehr 4.000 €, bis wir die anderen beiden Esel vollständig finanziert haben.“ Wer den Tiergarten bei der Anschaffung der neuen tierischen Stars unterstützen möchte, kann gerne an den Tiergarten spenden (IBAN: DE67 3246 0422 0135 5100 17, Volksbank Kleverland, Stichwort „Poitou-Esel + Name und Adresse des Spenders“, eine Spendenquittung wird ausgestellt). Nachdem Bretzelle du Rebberg bereits im Tiergarten eingezogen ist, soll sie in den kommenden Tagen mit der Poitou-Eselstute des Tiergartens Doudoune vergesellschaftet werden. Doch Tiergartenleiter Polotzek ist optimistisch, dass es nicht bei den beiden Poitou-Eseln bleiben wird: „Sobald die Finanzierung der beiden weiteren Esel geklärt ist, dürfen sie aus Hessen zu uns an den Niederrhein ziehen. Dann haben wir mit vier Poitou-Eseln eine schöne große Gruppe, die sicherlich unsere Gäste begeistern wird!“

Zoo Dresden 19.05.2021
Sommertheater Dresdner Comedy & Theater Club im ZOO
grünes Licht am Theater-Horizont … die Zahlen, die die Welt bedeuten, sind seit über einer Woche unter der magischen 100. Dass ermutigt den Dresdner Comedy & Theater Club gemeinsam mit seinen Comedians, SchauspielerInnen, KabarettistInnen und MusikerInnen hinaus zu ziehen, auf die Open Air – Sommerbühne im ZOO. Nach langer Zeit der Enthaltsamkeit kann das Theaterpublikum bald wieder Live – Humor, Kabarett & Musik erleben. Auch im ZOO plant der DRESDNER COMEDY & THEATER CLUB für Wohlbefinden und Sicherheit mit reduzierter Platzanzahl und angemessenem Hygienekonzept, das sich den im ZOO geltenden Regeln unterordnet. Gäste mit Symptomen sollten also die Vorstellungen bitte nicht besuchen. Es ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen, Abstände sollen eingehalten und die Hände desinfiziert werden. Aktuell gelten dazu noch die GGG – Regeln, also bitte mit Nachweis, dass Sie geimpft, genesen oder getestet sind. Für beide Partner ist es Anliegen, den Theaterbesuch auf der Zoo-Open-Air-Sommerbühne so angenehm, entspannt und trotzdem so sicher wie möglich zu gestalten. Die ausführlichen Programmbeschreibungen finden Sie online unter www.comedytheaterclubdresden. de\SPIELPLAN.

Tierpark Chemnitz 19.05.2021
Tierpark Chemnitz: Nachwuchs bei den Steinböcken
Bei den Westkaukasischen Steinböcken im Tierpark Chemnitz kamen im Mai zwei Jungtiere zur Welt. Somit ist die Gruppe nun auf acht Tiere angewachsen. Die Paarungszeit der Steinböcke fällt auf die Wintermonate November und Dezember. Nach einer Tragzeit von knapp sechs Monaten kommt es meist im Mai und Juni zur Geburt eines einzelnen Jungtieres. Zwillingsgeburten sind hier eher selten. Der Westkaukasische Steinbock hat von allen Steinbockarten das kleinste Verbreitungsgebiet. Dieses umfasst ein Areal von etwa 15.000 Quadratkilometer im westlichen Kaukasus, das sich hauptsächlich über die Länder Georgien und Russland erstreckt. Mit diesem kleinen Verbreitungsgebiet im westlichen Kaukasus und einem stark abnehmenden Bestand von nur noch etwa 5000 Individuen gilt der Westkaukasische Steinbock als stark gefährdete Tierart. Trotz Erhaltungszuchtprogramm werden diese imposanten Hornträger in europäischen Zoos nur selten gezeigt. In Deutschland findet man diese Art nur noch in vier weiteren zoologischen Einrichtungen. Somit freut sich der Tierpark umso mehr darüber, wieder eine erfolgreiche Beteiligung an einem Erhaltungszuchtprogramm vermelden zu können.

Zoo Zürich 19.05.2021
BRUTZEIT IN DER PINGUINKOLONIE
Im Zoo Zürich sind die Humboldtpinguine derzeit am Brüten oder bereits bei der Jungenaufzucht. Die meist zwei Eier werden von beiden Eltern gleichermassen ausgebrütet. Wie auch bei andern Pinguinarten gibt es bei den Humboldtpinguinen gelegentlich gleichgeschlechtliche Paare. Diese sind fürsorgliche Eltern, müssen vorher aber ein Ei von einem heterosexuellen Paar stehlen. Humboldtpinguine (Spheniscus Humboldti) sind mittelgrosse Pinguine, deren Vorkommen sich entlang der Westküste Südamerikas von Peru bis nach Chile erstreckt. Humboldtpinguine leben in der Region des Humboldtstroms, benannt nach dem deutschen Naturforscher Alexander von Humboldt. In den nährstoffreichen Gewässern dieses Stroms ernähren sie sich primär von Fischen und Tintenfischen. Diese erbeuten sie meist in den Küstengewässern in einer Tiefe von 0–30 Metern. Brüten und Aufzucht ist Partnerarbeit Humboldtpinguine brüten bevorzugt in selbstgegrabenen Nesthöhlen in sogenanntem «Guano» (Exkremente von Seevögeln). Sie brüten das ganze Jahr über. Beide Elternteile bebrüten die meist zwei Eier über einen Zeitraum von etwa vierzig Tagen. Etwa die Hälfte der Paare brütet zweimal pro Jahr. Beide Elternteile suchen in einem Umkreis von etwa 20–35 Kilometern um die Kolonie Futter für die Küken. Bei Pinguinen kommt es ab und zu vor, dass sich ein Paar aus zwei gleichgeschlechtlichen Vögeln bildet. Da diese entweder selbst keine Eier legen können (Männchen-Pärchen) oder keine befruchteten Eier haben (Weibchen-Pärchen), müssen sie ein Ei eines anderen Paares stehlen. Dass die gleichgeschlechtlichen Paare ihrem gestohlenen Ei und später Küken gute Eltern sein können, hat sich in verschiedenen Zoos gezeigt. Warum sich solche gleichgeschlechtlichen Paare bilden, ist noch nicht abschliessend geklärt. Auch im Zoo Zürich gab es schon gleichgeschlechtliche Humboldtpinguin-Paare. So haben zwei männliche Pinguine 2009 erfolgreich ein gestohlenes Ei bebrütet und das Junge aufgezogen. Aktuell hat es kein gleichgeschlechtliches Pärchen im Zoo. Mit zwei Eiern pro Brutpaar vermehren sich die Humboldtpinguine relativ schnell. Da es nur eine begrenzte Anzahl Plätzen in den europäischen Zoos gibt, grenzt der Zoo Zürich das Wachstum seiner Kolonie ein. Hierzu lässt er jedes Paar nur ein einzelnes Ei ausbrüten. Aus diesem Grund sieht man im Zoo in der Regel pro Pärchen nur ein Jungtier. Bestände nehmen ab Die Population der wildlebenden Humboldtpinguine unterliegt starken Fluktuationen. Natürliche Events wie etwa das Wetterphänomen El Niño haben die Bestände wiederholt stark dezimiert. Jedes Jahr verenden zudem viele Humboldtpinguine in Fischernetzen. Historisch gesehen hat weiter der Abbau von Guano durch den Menschen die Anzahl der Brutstätten der Humboldtpinguine stark reduziert. Insgesamt nimmt die Population der Pinguine seit der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts ab. Die internationale Welt-Naturschutzunion IUCN listet die Art aktuell als gefährdet («vulnerable»). Humboldtpinguine im Zoo Zürich Der Zoo Zürich hält Humboldtpinguine seit 1954. Zurzeit befinden sich 25 Erwachsenentiere und 6 Jungtiere dieser Art im Zoo. Das älteste Tier ist ein 28-jähriges Weibchen. Die Innen- und Aussenanlage bewohnen die Humboldtpinguine im Wechsel mit den Königspinguinen. Die wärmeempfindlicheren Königspinguine befinden sich während des Sommers in der gekühlten Innenanlage, während die Humboldtpinguine im Sommer auf der Aussenanlage zu sehen sind.

Tiergarten Nürnberg 19.05.2021
Schnizleins Mehlbeere für den Tiergarten
Es gibt Pflanzen, die kommen nur in Franken vor und gelten auch noch als stark gefährdet. Dazu gehört die Schnizleins Mehlbeere (Sorbus schnizleiniana N.Mey), eine ausschließlich in der Frankenalb vorkommende, endemische Art. Bürgermeister Christian Vogel, zuständig für den Tiergarten der Stadt Nürnberg, pflanzte am Mittwoch, 19. Mai 2021, an der Anlage der Dybowskihirsche im Tiergarten eine solche Mehlbeere als Beitrag zum Erhalt dieser Baumart. Pflanzen spielen im Tiergarten eine zunehmende Rolle in der pädagogischen Vermittlung von Biodiversität. Mit ihrer überinstitutionellen Waldstrategie haben die Zooverantwortlichen zudem die Zukunft des Waldes im Blick. „Die Biodiversität ist unsere Lebensgrundlage und sorgt dafür, dass Ökosysteme anpassungsfähig und stabil bleiben. Denn nur so können sie auf sich ändernde Umweltbedingungen etwa durch den Klimawandel passend reagieren. Natürlich ist da der Erhalt unserer heimischen Pflanzen ganz besonders wichtig. Ein Beispiel ist die besagte Mehlbeere“, so Bürgermeister Vogel. Im Tiergarten veranschaulichen die vielen verschiedenen Tierarten aus der ganzen Welt eindrücklich die Biodiversität. Zur Biodiversität gehört aber auch genetische Vielfalt wie sie bei den Erhaltungszuchtprogrammen (EEPs) und der Ökosystemvielfalt zum Tragen kommt. Die Vielfalt der Ökosysteme veranschaulichen im Tiergarten vor allem die verschieden gestalteten Gehege. Denn die Bepflanzung in den Tieranlagen orientiert sich soweit wie möglich am natürlichen Lebensraum der Tiere. Doch auch die unterschiedliche Vegetation auf dem Gelände weist auf die Biodiversität hin. So wachsen an den Weihern im unteren Bereich des Tiergartens Weiden und Erlen, auf den Sandsteinkuppen im oberen Bereich dagegen Kiefern und Eichen. „In der Baum- und Waldstrategie haben wir festgelegt, die Vielfalt der Baumarten auf vier Arten pro Flächeneinheit zu steigern“, so Jörg Beckmann, Biologischer Leiter und stellvertretender Direktor des Tiergartens. „Dadurch sollen die hiesigen Wälder fit für den Klimawandel und die Zukunft gemacht werden.“ In Deutschland wachsen rund 90 Baum- und Straucharten, die Schnizleins Mehlbeere ist eine davon. Zugleich stelle sie eine absolute Besonderheit dar, denn sie kommt nur in der Frankenalb beziehungsweise dem Oberpfälzer Jura und nirgends sonst auf der Welt vor. Deshalb trägt Deutschland für diesen sogenannten Endemiten eine besondere Verantwortung. So wird die Schnizleins Mehlbeere unter anderem im Botanischen Garten der Universität Erlangen-Nürnberg als Erhaltungskultur gepflegt. Der Tiergarten Nürnberg erhielt nun ein Exemplar dieser Pflanzen aus Erlangen. Die nur rund zehn Meter hoch werdenden Mehlbeeren kommen praktisch immer zerstreut, oft am Waldrand vor. Mehlbeeren spielen im Wald keine forstwirtschaftliche Rolle im Sinne einer Holzproduktion, tragen jedoch zur Biodiversität bei und erfüllen wichtige ökologische Aufgaben, etwa als Bienenweide. Selbstverständlich tragen sie aber auch zu den Ökosystemleistungen des Waldes, also beispielsweise der Sauerstoffproduktion, CO2-Bindung und Wasserspeicherung, aber auch dem Erosionsschutz bei.

Zoo Krefeld 19.05.2021
Überlebende Schimpansen Bally und Limbo bleiben in Krefeld – Beide Tiere sollen provisorisches Freigehege im GorillaGarten nutzen
Die Zukunft von Bally und Limbo ist geklärt. Die beiden überlebenden Schimpansen nach dem Brand des Affenhauses werden in Abstimmung mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) langfristig im Zoo Krefeld bleiben. Im Zuge des Neubaus „Artenschutzzentrum Affenpark“ plant der Zoo im ersten Bauabschnitt den Bau eines Warmhauses mit Außenanlagen, in das unter anderem die beiden Menschenaffen einziehen und mit neuen Artgenossen aus dem Zuchtprogramm vergesellschaftet werden sollen. Die Gesamtfinanzierung des Affenparks muss jedoch nach dem aktuellen Stadtratsbeschluss zunächst in einer Investitionsplanung mit städtischen Vertretern erarbeitet werden. Bis zur Fertigstellung dieses Neubaus soll den beiden Tieren daher der Zugang zu einem provisorischen Freigehege im GorillaGarten ermöglicht werden. Eine gemeinsame Nutzung der Gorilla-Anlage von Gorillas und Schimpansen ist nicht möglich. Für die Finanzierung dieser vorübergehenden Lösung werden unter anderem die Spenden herangezogen, die nach dem Affenhausbrand eingegangen sind. Für den Zoo ist diese Entscheidung ein wichtiges Signal, nachdem sich der seit Monaten geplante Umzug der Schimpansen in einen dänischen Zoo zerschlagen hatte. Das EEP für Westafrikanische Schimpansen hatte im Dezember 2020 den Umzug nach Dänemark empfohlen. Dort hätten Bally und Limbo eine optimale Gruppenstruktur vorgefunden, die ihren Charakteren entspricht und eine erfolgreiche Integration wahrscheinlich gemacht hätte. Eine Trennung von Bally und Limbo war für den Zoo Krefeld nie eine Option, denn beide Tiere haben eine enge soziale Bindung zueinander entwickelt und sollten nicht getrennt werden. Dies wurde auch durch das Gutachten von Patrick van Veen vom Jane Goodall Institut sowie vom Veterinäramt bekräftigt. Für das EEP bestand daher die Herausforderung in der Vermittlung beider Schimpansen in dieselbe Haltung. Dies erklärt auch, warum es innerhalb des EEP derzeit keine alternativen Vorschläge gibt. Im Zuge der Vorbereitungen stellte sich heraus, dass in dem dänischen Zoo ebenfalls größere Umbauten und Sanierungsarbeiten vor dem Transfer vorgenommen werden sollen, diese aber noch nicht finanziert sind und sich wegen der Pandemie auch stark verzögern werden. Nach einem intensiven Austausch zwischen den Zoos, zunächst eine finanzielle Lösung zu finden, wurde schließlich dieser Transfer in Abstimmung mit dem EEP ad acta gelegt und beschlossen, mit der schneller umzusetzenden baulichen Lösung – wie in den Gutachten angeführt – in Krefeld zu beginnen. Bally und Limbo wurden Anfang des Jahres sowohl vom Jane Goodall Institut Global, als auch vom Veterinäramt Krefeld in Augenschein genommen. In beiden Gutachten wird dem Zoo bescheinigt, dass die Schimpansen psychisch und physisch in sehr gutem Zustand sind. Alle Tierqualvorwürfe wurden umfassend widerlegt. Allerdings sollte der Zugang zu einer Freiluftanlage innerhalb von sechs bis zwölf Monaten erfolgen, sollten die Tiere bis dahin noch nicht umgezogen sein. Nachdem nun die Zukunft von Bally und Limbo im Krefelder Zoo liegt, wird aktuell der Bauantrag für die provisorische Freianlage gestellt.

Naturschutz-Tierpark Görlitz 18.05.2021
Tierpark und Senckenberg laden zu gemeinsamer Online-Veranstaltung ein
Die Artenvielfalt nimmt ab, gleichzeitig siedeln sich immer mehr gebietsfremde Arten in Europa an – der Artenschutz ist also wichtiger denn je. Welche Rolle der Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec und das Senckenberg Museum für Naturkunde im Artenschutz und Arterhalt spielen, zeigen sie in einer gemeinsamen digitalen Abendveranstaltung am 27. Mai 2021 um 19 Uhr. Das Senckenberg Museum gibt einen Einblick in die Forschung zur Nachzucht und Auswilderung der fast ausgestorbenen Przewalski Pferde in der Mongolei. Außerdem schildert eine Forscherin des Forschungsinstituts Senckenberg Görlitz die Verbreitung der eingeschleppten Spanischen Wegschnecke und deren Auswirkungen auf die heimischen Arten. Die Artenschutzbeauftrage des Naturschutz-Tierparks zeigt auf, wie die Artenschutzarbeit allgemein in zoologischen Gärten organisiert und vorangetrieben wird. Welche Erfolge konnte der Tierpark im konkreten z.B. für Wiedehopf oder Wildbiene erzielen? Wie steht es um hochbedrohte Arten wie Roter Panda, Scharnierschildkröte oder Beo? Nach den Vorträgen besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Die Veranstaltung ist für alle Erwachsenen und Jugendlichen offen und kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Weitere Informationen sowie der Zugangslink sind unter museumgoerlitz.senckenberg.de und zoo-goerlitz.de zu finden.

Zoo Osnabrück 18.05.2021
Mit eleganten Zoo T-Shirts den Tieren helfen Neue T-Shirts zur Unterstützung des Zoo Osnabrück
Das nachhaltige Osnabrücker Modelabel „Willian“ unterstützt den Zoo Osnabrück mit modern gestalteten Zoo-T-Shirts, die ab dem 19. Mai gekauft werden können. Die schwarzen und weißen T-Shirts im ansprechenden Design gibt es mit Löwen- und Elefantenmotiv. Von jedem verkauften T-Shirt gehen fünf Euro an den Zoo Osnabrück, der mit stark reduziertem Besucheraufkommen aktuell weniger Einnahmen zur Versorgung seiner Tiere hat als üblich. Es sind eigentlich nur gerade Striche, die das Motiv der neuen Zoo T-Shirts von „Willian“ bilden. Doch richtig angeordnet ergeben sie den majestätischen Kopf eines Löwen oder eines Elefanten. Schlicht und elegant erscheinen die T-Shirts, mit denen Fabian Willer, Gründer des Modelabels „Willian“, den Zoo Osnabrück unterstützen möchte. „Wir sind ein noch junges Osnabrücker Modelabel, das seinen Fokus auf Nachhaltigkeit setzt“, erklärt Willer. Mit seinen Produkten unterstützt „Willian“ bereits das Projekt „I plant a tree“ und damit zugleich die Aufforstung regionaler Wälder. „Die neue Kooperation mit dem Zoo ergänzt unser Engagement perfekt, schließlich ist der Zoo Osnabrück ein Waldzoo und zugleich eine regionale Institution“, so Willer. Doch natürlich steht bei der neuen Kooperation neben der pflanzlichen vor allem die tierische Natur im Fokus. „Der Zoo durchlebt wie so viele gerade eine schwere Zeit. Ich hoffe, dass wir den Tieren im Zoo mit unseren T-Shirts ein Stück weit helfen können, schließlich gehören auch sie zu unserer wertvollen Natur, die wir unbedingt bewahren müssen“, erklärt Willer. Fünf Euro gehen pro verkauftem T-Shirt an den Zoo Osnabrück, der aktuell aufgrund von Besucherobergrenze und Testpflicht rund 70 Prozent Einbußen im Vergleich zu einem Vor-Corona-Jahr hat. „Es ist ganz wunderbar, dass wir mit ‚Willian‘ ein junges und umweltbewusstes Modelabel an der Seite des Zoos wissen,“ sagt Heike Drogies, Mitarbeiterin im Zoo Osnabrück im Bereich Marketing, Fundraising und Sponsoring. „Wir können aktuell zwar öffnen, wofür wir auch sehr dankbar sind, aber die vielen Hürden durch Test- und Anmeldepflicht schrecken viele Besucher ab. Das merken wir bei unseren Einnahmen ganz deutlich.“ Umso dankbarer ist man im Zoo über jede Unterstützung, wie zum Beispiel die neuen Zoo T-Shirts von „Willian“. „Das hilft uns wirklich sehr – auch wenn wir hoffen, dass der Zoobesuch schon bald wieder ohne Testpflicht möglich ist. Auf unserer Homepage und den Social-Media-Kanälen informieren wir, sobald es neue Lockerungen der Regeln gibt“, so Drogies. Nachhaltig für die Natur Die T-Shirts hat „Willian“ extra für den Zoo entworfen und sich dabei an dem für das Label typischen, zeitlosen und eleganten Design orientiert. Wie bei all seinen Produkten setzt „Willian“ auch bei den Zoo T-Shirts viel Wert auf Qualität. „Die T-Shirts bestehen aus Bio-Baumwolle und werden nachhaltig unter fairen Bedingungen produziert und in Belgien genäht“, erklärt Willer. „Bedruckt werden die T-Shirts in Bielefeld, von einer Druckerei, die für unsere T-Shirts ausschließlich wasserbasierte Farbe verwendet“, sagt Willer. Die Transportwege der T-Shirts sind somit vergleichsweise kurz und bei dem Druckverfahren kommen keine umweltschädlichen Chemikalien zum Einsatz. Zu kaufen gibt es die nachhaltigen Zoo-T-Shirts ab dem 19. Mai im Onlineshop des Zoo Osnabrück (shop.zoo-osnabrueck.de) und im Onlineshop von „Willian“ (www.willian.info/shop). Ein T-Shirt kostet 25 Euro und die Stückzahl ist aktuell noch auf 200 Stück reduziert. „Wenn wir merken, dass die T-Shirts gut angenommen werden, können wir aber nachproduzieren“, so Willer. Für alle, die ein neues T-Shirt für den Sommer suchen und zugleich die Tiere im Zoo Osnabrück unterstützen möchten, könnten die neuen Zoo T-Shirts somit genau das Richtige sein. Bildunterschrift: Fabian Willer (links), Gründer des Modelabels Willian und Heike Drogies, Mitarbeiterin im Zoo Osnabrück im Bereich Marketing, Fundraising und Sponsoring, präsentieren die neuen Zoo-T-Shirts mit Löwen und Elefantenmotiv. Mit den eleganten T-Shirts unterstützt Willian den Zoo Osnabrück, denn von jedem verkauften T-Shirt gehen fünf Euro an den Zoo und damit in die Versorgung der Tiere. Bildquelle: Zoo Osnabrück (Jan Banze), zur freien Verwendung im Rahmen der Berichterstattung Über den Zoo Osnabrück Der Zoo Osnabrück wurde 1935 als Arbeitsgemeinschaft Heimattiergarten von Osnabrücker Bürgern gegründet und bereits 1936 als Heimattiergarten eröffnet. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Heimattiergarten größtenteils zerstört, doch anschließend verfolgten die Osnabrücker weiterhin ihr Ziel, für die Stadt einen Zoo zu schaffen. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich der Heimattiergarten zum Tiergarten und schließlich zum zoologischen Garten. Heute beherbergt der Zoo auf 23,5 Hektar 2.213 Tiere aus 291 Arten (Stand 31.12.2020). Neueste Erlebniswelten sind der Unterirdische Zoo (2009), die afrikanische Erlebniswelt „Takamanda“ (2010), die nordische Tierwelt „Kajanaland“ (2011) und der Affentempel „Angkor Wat“ (2012). Es folgten der Tigertempelgarten (2014) und der „Orang-Utan Dschungeltempel“ (2017) in diesem Bereich. Im Oktober 2018 neu hinzugekommen ist die nordamerikanische Tierwelt „Manitoba“ mit u.a. Hudson-Bay-Wölfen, Schwarzbären, Waldbisons, Stinktieren und Kanadischen Bibern. 2019 und 2020 wurden mit „Mapungubwe“ die Nashornanlage und die Löwenanlage vergrößert und mit einem Höhenpfad für Besucher versehen. 2020 besuchten den Zoo Osnabrück 950.000 Besucher.

Zoo Berlin 18.05.2021
Eisbärin Tonja wurde als junge Bärin in Russland vertauscht Genanalyse liefert neue Erkenntnisse zur Abstammung – Hertha und Tonja bleiben Berlinerinnen
Im vergangenen Jahr tauchten im Zoo Moskau Unterlagen auf, welche Zweifel an der Abstammung der Tierpark-Eisbärin Tonja aufkommen ließen. Eine daraufhin vom Tierpark Berlin in Auftrag gegebene Genanalyse lieferte nun das Ergebnis: Tonja wurden vor ihrem Umzug nach Berlin vor mehr als 10 Jahren die falschen Dokumente zugeordnet. Bevor Tonja nach Berlin zog, war sie – zeitgleich mit einer gleichaltrigen Bärin – in Moskau in Quarantäne. Als Folge dieser Verwechslung soll Tonja in absehbarer Zeit keinen weiteren Nachwuchs bekommen, kann aber gemeinsam mit ihrer Tochter Hertha bis auf weiteres in Berlin bleiben. Der Biologin Marina Galeshchuk aus dem Zoo Moskau fielen 2020 bei der Durchsicht älterer Unterlagen widersprüchliche Angaben bezüglich des Geburtsdatums von Eisbärin Tonja auf: Während in allen bislang vorliegenden Unterlagen der 14.11.2009 als Geburtsdatum angeführt war, tauchte nun ein Dokument auf, in dem der 16.11.2009 als Geburtsdatum angegeben wurde. Tatsächlich gab es damals bei einer anderen Eisbärfamilie in Moskau beinah zeitgleich zur Geburt Tonjas ein weiteres weibliches Jungtier, das in den offiziellen Unterlagen mit Geburtsdatum 16.11.2009 gelistet ist. Umgehend hat der Tierpark Berlin, in dem Tonja seit Januar 2011 lebt, in Absprache mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm für Eisbären (EEP) das Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) um eine Elternschaftsanalyse der Eisbären gebeten. Die Forscher*innen stellten dabei fest, dass Tonjas Eltern nicht, wie bisher angenommen, die Eisbären Untay und Murma sind, sondern Vrangel und Simona. Marina Galeshchuk, seit Sommer 2020 Koordinatorin des EEP, erklärt: „Unser Ziel ist es, im Sinne des Artenschutzes eine genetisch möglichst vielfältige Eisbärpopulation zu erhalten.“ Da die Abstammungslinie von Vrangel und Simona in Europa sehr stark repräsentiert ist, hat das EEP in einer Sondersitzung nun entschieden, dass Tonja vorerst keine weiteren Nachkommen haben soll. Das gleiche gilt für ihre Tochter Hertha, die Ende 2018 im Tierpark Berlin gesund zur Welt kam. Von den selben Eltern wie Tonja stammt auch Herthas Vater ab, der Eisbären-Mann Wolodja, der am 27.11.2011 in Moskau zur Welt kam. Herthas Eltern sind also Bruder und Schwester. „Wäre uns das Verwandtschaftsverhältnis zwischen Tonja und Wolodja bekannt gewesen, hätten wir die beiden Eisbären selbstverständlich nicht für eine Zucht empfohlen. Das war ein Fehler“, so Marina Galeshchuk. Bevor Tonja ihren Nachwuchs Hertha erfolgreich aufzog, verstarben einige Jungtiere bereits in den ersten Lebenswochen, darunter auch der Eisbär Fritz. Dessen Obduktion wurde im Leibniz-IZW in der Wildtierpathologie durchgeführt. Der Tierpark Berlin hat hierzu Prof. Dr. Achim Gruber, Direktor des Instituts für Tierpathologie an der Freien Universität Berlin, zu Rate gezogen, um zu klären, ob ein Zusammenhang zwischen dem Verwandtschaftsverhältnis der Elterntiere und dem Tod der Jungtiere besteht: Dies ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auszuschließen – sowohl für Eisbär Fritz, dessen Todesursache multiples Organversagen aufgrund einer Leberschädigung war, als auch beim weibliche Jungtier (ohne Namen), das 2017 kurz nach der Geburt an einer Lungenentzündung infolge aspirierter Milch gestorben war. „Es besteht grundsätzlich keine Möglichkeit, eine solche Vermutung anhand von wissenschaftlichen Analysen abschließend zu bestätigen oder auszuschließen – eine Diskussion darüber wäre also reine Spekulation“, erklärt Prof. Dr. Achim Gruber. Die Jungtiersterblichkeit ist bei Eisbären auch im natürlichen Lebensraum hoch: Vier von fünf Jungtieren erreichen das zweite Lebensjahr nicht. In menschlicher Obhut überleben immerhin 50%. Das Ergebnis der Genanalyse war für alle Beteiligten im Tierpark Berlin ein Schock. „Für die verantwortungsvolle Arbeit des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes ist dieser folgenschwere Fehler ein sehr bedauerlicher Rückschlag“, macht Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem deutlich und betont: „Es muss jetzt darum gehen, aus solchen Fehlern zu lernen und unsere Arbeit in allen Bereichen noch stärker auf eine wissenschaftliche Basis zu stellen. Wir werden daher noch intensiver mit wichtigen Partnern wie dem Leibniz-IZW und der Freien Universität zusammenarbeiten. Unsere Möglichkeiten sind da heute ganz andere, als noch vor 10 Jahren.“ Für die Zukunft der Eisbären sei es wichtig, dass dank der Genanalyse nun Klarheit bestehe, so Knieriem. „Gemeinsam mit dem EEP haben wir beschlossen, dass Hertha und Tonja nun bis auf Weiteres Berlinerinnen bleiben werden. Die Tatsache, dass die beiden putzmunteren Bärinnen sich bestens miteinander verstehen, ändert sich glücklicherweise nicht.“ Chronologie der Eckdaten: ·14.11.2009: Geburt eines weiblichen Jungtieres im Zoo Moskau – Mutter: Murma, Vater: Untay ·16.11.2009 Geburt eines weiteren weiblichen Jungtieres in der zweiten Zuchtgruppe des Zoo Moskau – Mutter: Simona, Vater: Vrangel ·Januar 2011: Zwei weibliche Eisbären in Quarantäne im Zoo Moskau ·Januar 2011: Ankunft, Eisbärin Tonja im Tierpark Berlin ·27.11.2011 Geburt eines männlichen Jungtieres im Zoo Moskaus (Wolodja) – Mutter: Simona, Vater: Vrangel ·August 2013: Eisbär Wolodja zieht in den Tierpark Berlin ·3. November 2016: Geburt Eisbär Fritz ·3. März 2017: Tod Eisbär Fritz ·7. Dezember 2017: Geburt weibliches Eisbär-Jungtier ·2. Januar 2018: Tod weibliches Eisbär-Jungtier ·1. Dezember 2018: Geburt Eisbärin Hertha ·Sommer 2020: Marina Galeshchuck wird neue Koordinatorin des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Eisbären (EEP) und entdeckt im Zuge dessen Hinweise, die Zweifel an der korrekten Abstammung von Eisbärin Tonja aufkommen lassen, und informiert den Tierpark Berlin ·August 2020: In Abstimmung mit dem EEP bereitet der Tierpark Berlin eine genetische Analyse von Eisbärhaaren durch das IZW vor ·Frühjahr 2021: Ergebnisse der Genanalyse bringen Gewissheit: Tonja stammt von Simona und Vrangel ab Hintergrund: Eisbären – Botschafter aus der Arktis in Berlin Schon 1845 – nur ein Jahr nach Eröffnung des Zoos – kam der erste Eisbär nach Berlin. Im Tierpark waren die Eisbären ab 1955 zu sehen. Weltweite Berühmtheit erlangte der 2006 geborene Berliner Eisbär Knut. Wie alle Eisbären in menschlicher Obhut haben auch die Berliner Eisbären eine wichtige Aufgabe: Sie sind Botschafter für ihre wildlebenden und bedrohten Verwandten im hohen Norden. Die stetig steigenden Temperaturen haben zur Folge, dass das Eis in der Arktis schmilzt. Das bedeutet: Der früher riesige Lebensraum der Eisbären schrumpft rasant, denn im Wasser kann ein Eisbär keine Robben jagen. Und wenn es anstatt Schnee bald nur noch Regen gibt, können Robben- und Eisbärmütter keine schützenden Höhlen für ihre Kinder mehr bauen. Auch setzen Öl- und Gasförderung, verschmutzte Meere und die Schifffahrt dem weißen Riesen sehr zu. Außerdem nehmen durch den schrumpfenden Lebensraum die Konflikte mit dem Menschen zu, weil ausgehungerte Eisbären sich zur Nahrungssuche immer dichter an menschliche Siedlungen wagen. Seit 2006 wird der Eisbär deshalb auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdet eingestuft. Auch wenn es aktuell noch mehr als 20.000 Tiere gibt, sind die Prognosen für die nächsten Jahre düster. Einige Experten befürchten sogar, dass es in 50 Jahren keine Eisbären mehr geben wird. Neben ihrer Aufklärungsarbeit fördern die Zoologischen Gärten Berlin den Schutz der Eisbären durch Forschung auch im natürlichen Lebensraum. Sie unterstützen die Artenschutzorganisation Polar Bears International, die Verhaltensveränderungen bei der Jungtieraufzucht, bevorzugte Rückzugsräume und Wanderbewegungen im natürlichen Lebensraum erforscht. Das Ziel: Schutzzonen einrichten, in denen die Tiere genug Nahrung finden und Nachwuchs ungestört großziehen können.

Tierpark Hagenbeck Hamburg 18.05.2021
Eine Asiatin und unzählige Nordamerikaner Kuscheliger Nachwuchs bei den Kamelen und Präriehunden
Mittlerweile unternimmt Silke, wie die kleine Kameldame kurz nach ihrer Geburt am 2. Mai getauft wurde, ausgiebige Erkundungsgänge über ihre weitläufige Anlage. Auch Papa Azeem ist jetzt mit dabei, der die ersten Tage von seinem Jungtier getrennt wurde, um der Kleinen nicht die Milch bei Mama Samira wegzutrinken. Asiatische Kamele sind sehr robuste Tiere. Glühende Hitze am Tag, Frost in der Nacht, Sandstürme und Wassermangel – mit solchen extremen Lebensbedingungen müssen die Tiere im Freiland zurechtkommen. Doch die Tiere sind hervorragend an diese widrigen Bedingungen angepasst: Ihre Augen sind durch zwei Reihen Wimpern vor Flugsand geschützt. Die Ohren sind klein und innen dicht behaart, ihre Nasenlöcher können sie verschließen. Beim Liegen auf dem heißen Boden bewahren Hornschwielen an den Gelenken die Haut vor Verbrennungen. Und das lebenswichtige Kühlwasser entziehen sie vorübergehend ihren eigenen Körperzellen. Ihre Höcker auf dem Rücken dienen den Trampeltieren als Fett- und damit Energiedepot bei Nahrungsmangel. Bei den Schwarzschwanz-Präriehunden gucken seit Anfang Mai immer mehr kleine Köpfchen aus den unterirdischen Erdhöhlen. Mit den Jungtieren, die im Winter zur Welt kamen und nun im Frühling ihre Höhlen verlassen, steigt die Kolonie der aufgeweckten Nagetiere auf rund 40 Tiere an. Eine genaue Anzahl können selbst die Tierpfleger aufgrund der vielen unterirdischen Gänge nicht genau bestimmen, da Präriehunde schreckhaft sind und bei jedem unerwarteten und lauten Geräusch unter die Erde flüchten. An den Löchern halten stets einige Tiere Ausschau nach Feinden. Bei Gefahr alarmiert ein schriller Warnruf den gesamten Familienverband. Aufgrund ihres niedlichen Aussehens und ihrem munteren Treiben gehören die tagaktiven Tiere zu den Besucherlieblingen bei Hagenbeck.

Thüringer Zoopark Erfurt 18.05.2021
Erfurter Zoo freut sich über Eselfohlen
Mit seinen wuscheligen Kopf, seiner drolligen Gangart und seinem treuen Blick hat uns Eselfohlen Erik verzaubert: Der kleine Hengst kam am 5. Mai auf dem Erfurter Bauernhof zur Welt und vergrößert ab sofort die Eselfamilie. Wir sind glücklich, dass es ihm so gut geht, denn aller Anfang war schwer. Erik ist das fünfte Jungtier von Thüringer Waldesel Emma, die 2007 ebenfalls hier im Zoopark geboren wurde. Ihre letzte Tragzeit 2018 endete leider mit dem Tod des Fohlens. Gut 12 Monate tragen Eselstuten ihre Jungtiere aus. Für den kleinen Hengst, der Anfang Mai das Licht der Welt erblickte, war der Start allerdings nicht einfach: „Er hat nicht gleich das Euter finden wollen und wir mussten ihn zum Trinken animieren“, erzählt Saskia Fiebig, Zooinspekteurin des Erfurter Zoos. „Zusammen mit den Tierpflegern auf dem Bauernhof haben wir ihm vier Tage lang die Milch seiner Mutter in der Flasche verabreicht.“ Sie berichtet von einer anfänglichen Zitterpartie, denn den jungen Esel haben die Pfleger gerade in den ersten Tagen nie an Mamas Euter gesehen. Würde er jetzt nicht lernen zu trinken, könnte Erik nicht überleben. Inzwischen beobachten wir ein gieriges Nuckeln an Mamas Euter. Die Geschichte ist also gut ausgegangen und so spaziert Erik mit Eselin Emma vergnügt durch den Thüringer Zoopark an den Besuchern vorbei.

Zoo Zürich 18.05.2021
KOALAWEIBCHEN PIPPA VERSTORBEN
Pippa, eines der zwei Koalaweibchen im Zoo Zürich, ist gestern Montag verstorben. Als Todesursache wird eine Leukämie vermutet, die häufig durch einen bei Koalas typischen Retrovirus ausgelöst wird. Seit etwa zwei Monaten verlor das Koalaweibchen Pippa zunehmend an Gewicht. Der Zoo nahm Pippa darauf in den Hintergrund, um sie besser tiermedizinisch überwachen und betreuen zu können. Trotz aller Bemühungen fanden die Tierpfleger Pippa am Montagmorgen nun leblos in ihrer Anlage vor. Pippa starb vermutlich an einer Leukämie, die durch einen Retrovirenschub ausgelöst wurde. Leider kommt dies bei Koalas oft vor. Allgegenwärtiger Virus Die massenhafte Vermehrung des Retrovirus schwächt das Immunsystem des Koalas. Dadurch wird das Tier wiederum anfällig für andere Krankheiten. Eine Leukämie, wie sie bei Pippa vermutet wird, ist eine der häufigsten Retroviren-Folgeerkrankungen bei Koalas. Die genaue Todesursache muss nun durch eine Autopsie belegt werden. Pippa ist nach den Männchen Mikey und Milo das dritte Tier im Zoo Zürich, das an den Folgen des Retrovirus gestorben ist. Leider gibt es bis heute keine Möglichkeit, die Tiere vom Virus zu heilen. Auch in der Natur ist der Koala-Retrovirus allgegenwärtig. Grosse Teile der wildlebenden Koala-Populationen in Australien sind bereits Virenträger. Mutterrolle gemeistert Die knapp vierjährige Pippa kam im Juni 2019 aus dem Australian Reptile Park in den Zoo Zürich. Im letzten Jahr gebar sie Uki, das erste Koala-Jungtier in der Schweiz. Uki ist inzwischen über ein Jahr alt und von der Mutter unabhängig. Ihm geht es gut. Wiederansiedlungsprojekt in Australien Alle Koalas im Zoo Zürich, mit Ausnahme des hier geborenen Uki, kommen aus dem Australian Reptile Park nahe Sydney. Mit ihm engagiert sich der Zoo über die Organisation «Australian Ark» für die Wiederansiedlung stark bedrohter und auf dem australischen Festland ausgestorbener Beuteltiere, etwa den Beutelteufel.

Landeszooverband MV 18.05.2021
Landeszooverband MV ruft zur Unterstützung des Tropenzoos Bansin auf Usedom auf Futter, Patenschaften und Spenden sollen den kleinsten Zoo in MV retten
Der Landeszooverband MV hat einen Hilfe-Rundruf gestartet, um den kleinsten Zoo im Land auf der Insel Usedom zu retten. Mittlerweile hat der Tropenzoo Bansin seit dem ersten Lockdown 267 Tage (Stand 13. Mai 2021) pandemiebedingt geschlossen. Im Gegensatz zu den größeren Tierparks verfügt der Usedomer Zoo kaum über Außengehege und muss dementsprechend ganz ohne Besucher auskommen. Ein Ende ist nicht abzusehen. Erschwerend kommt hinzu, dass der 1.550 Quadratmeter große Tropenzoo mit rund 150 Tieren aus 70 Arten und etwa 120 exotischen Pflanzen aus dem Raster der üblichen Unterstützungshilfen fällt und es nur wenige bis gar keine Hilfen gibt. „Leider ist es bei uns nicht möglich, die Kosten runterzufahren. Die Aufwendungen für Futter, Wärme, Personal und Pacht laufen weiter. Alle Tiere müssen versorgt werden. Dass alles ohne Einnahmen, seit über einem halben Jahr“, sagte Tropenzoo-Chef Bernd Thews. Jeden Monat fallen ca. 12.000 Euro Kosten an, 700 Euro davon für das Futter. Der Wolgaster Tierparkleiter Mirko Daus, Mitglied des Vorstandes des Landeszooverbandes, rief landesweit dazu auf, dem Basiner Tropenzoo zu helfen. „Es gibt viele Möglichkeiten, auch mit kleinen Zuwendungen, dieses zoologische Kleinod zu unterstützen. Sei es mit einem kleinen Geldbeitrag, einer Futterspende oder einer Patenschaft. Jeder kann helfen! Auch in Zukunft soll es für Urlauber, Einheimische und vor allem für Kinder die Möglichkeit geben, all diese exotischen Tiere zu bestaunen und Wissen über deren Leben zu vermitteln.“ Wie können Sie helfen? Der Tropenzoo Bansin freut sich über Futterspenden in Form von frischem Obst und Gemüse oder Einstreu und Rindenmulch sowie über die Übernahme von Tierpatenschaften. Außerdem nehmen die vier erfahrenen Mitarbeiter im Tropenzoo auch Aufträge im gärtnerischen oder handwerklichen Bereich an, um auf diesem Weg die Finanzlage zu verbessern. Eine finanzielle Zuwendung kann über die neue Spendenapp des Tropenzoos (s. QR-Code) überwiesen werden. Der Landeszooverband sagt Danke! Hintergrund Landeszooverband Im Landeszooverband MV, bundesweit der einzige Landesfachverband, arbeiten 20 Zoos, tiergärtnerische Einrichtungen und die Umweltpädagogen des Landes eng zusammen. Der Verband hat sich der Förderung der tiergärtnerischen Einrichtungen als Stätten der Bildung, der Wissenschaft­, des Umwelt-, Natur-, Arten- und Tierschutzes und des Tourismus verschrieben. Mit jährlich mehr als drei Millionen Besuchern zählen die Zoos und Tiergärten im Nordosten zu den beliebtesten Ausflugsorten von Einheimischen und Urlaubern. Weitere Informationen unter www.landeszooverband-mv.de und zum Bildungs- und Wirtschaftsfaktor Zoo in MV unter www.landeszooverband-mv.de/verband_in_zahlen.php

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