Der Inkakakadu in Brehms Tierleben

Inkakakadu (Brehms Tierleben)

Unter den australischen Arten tritt der Inkakakadu (Plictolophus Leadbeateri und erythropterus, Cacatua und Lophochroa Leadbeateri), »Jakkul« der Eingeborenen Australiens, durch seine Schönheit besonders hervor. Sein weißes Gefieder ist am Vorderkopfe, an der Stirn und den Halsseiten, auf der Mitte und Unterseite der Flügel, der Bauchmitte und auf dem Wurzeltheile der Innenfahne der Schwanzfedern rosa-, und unter den Flügeln schön lachsroth. Prächtig ist die Haube. Die einzelnen Federn sind hochroth an der Wurzel, gelb gefleckt in der Mitte und weiß zugespitzt am Ende. Bei niedergelegter Haube sieht man nur die weißen Spitzen; sowie aber der Vogel seinen Schopf aufrichtet, tritt das brennende Roth leuchtend hervor, und die gelben Mittelflecke vereinigen sich dann zu einem Bande, durch welches die Haube nur noch schöner wird. Der Augenring ist lichtbraun, der Schnabel lichthornfarbig, der Fuß dunkelbraun. Das Weibchen unterscheidet sich durch weniger lebhafte Färbung der Unterseite und kleinere gelbe Flecke in den Federn der Haube. In der Größe steht der Inkakakadu hinter dem Molukkenkakadu zurück, ist namentlich schlanker gebaut.

Nach Gould ist dieser Prachtvogel weit über den Südwesten Australiens verbreitet, hält sich aber vorzugsweise an die hohen Gummibäume und an das Buschholz, welches im Inneren des Landes die Ufer der Flüsse bekleidet, und läßt sich niemals in der Nähe des Strandes sehen.

An den Ufern des Darring und Murray soll er häufig sein, an der Nord- und Nordwestküste Australiens dagegen fehlen. Zur Brutzeit erscheint er alljährlich an bestimmten Plätzen und zwar in großer Menge. Die eintönigen Wälder des Inneren belebt er in der angenehmsten Weise. Seine Stimme ist mehr klagend als die seiner Verwandten und hat nicht den rauhen Ausdruck derselben. Die Pracht des Vogels reißt jeden, welcher ihn sieht, zum Entzücken hin. Auf ihn sind die oben angeführten Worte Mitchells zu beziehen.

Der Inkakakadu ziert die reichste Papageiensammlung und erfreut jedermann ebensowohl durch seine anmuthige Farbenpracht, wie durch die Liebenswürdigkeit seines Wesens. Die Gefangenschaft verträgt er ebensogut als irgend ein anderer seiner Familie. Einzelne Liebhaber wollen beobachtet haben, daß er noch sanfter und gutmüthiger wäre.

Zwei Kakaduarten unterscheiden sich von den übrigen durch ihren sehr gestreckten Schnabel, dessen Obertheil ungewöhnlich verlängert ist, und sind daher in einer besonderen Sippe vereinigt worden, dürfen mindestens als Vertreter einer Untersippe, der Langschnabelkakadus (Licmetis), aufgefaßt werden. Wir erkennen in ihnen die Erdvögel der Familie.

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