Dave Goulson: Wildlife Gardening – Die Kunst, im eigenen Garten die Welt zu retten (Rezension)

Der Klimawandel schreitet voran. Die Insekten verschwinden. Und wir sind machtlos. Oder doch nicht? Dave Goulson zeigt, wie wir im eigenen Garten das Artensterben stoppen und zu Selbstversorgern werden können. Pestizidfrei und CO2-neutral. Mit Katzenminze und Beinwell für die Bienen, mit Holunder- und Brombeersträuchern für die Vögel, mit Bohnen und Blumenkohl für uns selbst. Charmant leitet Goulson zur britischen Kunst des „Wildlife Gardening“ an. Dabei verrät er, warum Lavendel nicht gleich Lavendel ist, auf welchen Pflanzen sich Hummeln niederlassen und wie auch in kleinen Gärten Dutzende Gemüsesorten gedeihen. Sie wollen die Erde retten? Lesen Sie dieses Buch. Und fangen Sie an zu buddeln …
Dave Goulson ist Professor an der University of Sussex und bekannt als Fachmann für die Bionomie und den Schutz der Hummeln. Seine bekanntesten Bücher handeln von Bienen und anderen Insekten. Wildlife Gardening ist das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe (aber andere befinden sich noch auf meinem SuB).
Wildlife Gardening richtet sich an Gartenfreunde (aber auch ohne Garten ist das Buch lesenswert) und beschreibt was man tun kann, um sich selbst besser zu ernähren und gleichzeitig mehr für die Umwelt (und gegen das Artensterben) tun kann. Nebenbei bringt Goulson dem Leser die heimische (und exotische) Tier- und Pflanzenwelt näher, räumt mit Mythen auf (z. B. den Ohrwurm betreffend, der wohl weltweit keinen besonderen Ruf hat) und zeigt worauf man beim Pflanzenkauf im Gartencenter achten sollte, wenn man den Insekten (nicht nur den Bienen) etwas gutes tun möchte.
Jedes Kapitel wird mit einem einfachen Rezept zum Nachkochen begonnen (aber bisher habe ich noch keines davon ausprobiert …) und am Ende finden sich Tipps für Pflanzen für einen insekten/vogelfreundlichen Garten (rein auf eigene Erfahrung basierend).
All diejenigen, die sich mit naturgerechtem Gärtnern (und nichts anderes ist Wildlife Gardening) auseinandersetzen wollen, ist das Buch ans Herz gelegt.
Allerdings gibt es Aspekte, die man mit Vorsicht genießen sollte, bezwiehungsweise ignorieren, will man nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten.
Ich kenne die britischen Gesetze nicht, dort mag es erlaubt sein, Grauhörnchen (tiergerecht) zu töten. In Deutschland darf man das nicht (abgesehen davon, dass es meines Wissens noch keine Grauhörnchen in Deutschland gibt). Dave Goulson rät zum Verzehr von Tieren, die Verkehrsunfällen zum Opfer gefallen sind. Auch das mag in England kein Problem darstellen, aber in Deutschland ist es verboten, Tiere aus der Natur zu entnehmen, selbst wenn sie tot sind.
Beschränkt man sich bei Goulsons Tipps allein auf die Arbeit im eigenen Garten, wird man viel Neues auf unterhaltsame und gar nicht trockene wissenschaftliche Art erfahren.

(Rezensionsexemplar)

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