Cats (Musical)


Cats (englisch Katzen) ist ein revueartiges Musical von Sir Andrew Lloyd Webber (Musik) mit Texten von T. S. Eliot (Gedichte aus Old Possum’s Book of Practical Cats; ergänzender Text zu Memory von Trevor Nunn). Es zählt zu den erfolgreichsten Musicals aller Zeiten.
Am Wochenende habe ich nun auch den Film gesehen.
Ich kann mich noch erinnern, dass das Musical Anfang der 1980er das Musicalgenre revolutionierte. Vor allem über die Kostüme wurde gesprochen. Ich hätte damals das Musical gerne gesehen. Aber ich war jung und München ist keine Musicalstadt (auch wenn man heutzutage Musical sehen kann, wenn auch eher kleinere Produktionen) und meine ELtern hatten kein Interesse daran.
Erst Mitte der 1990er Jahre sah ich mein erstes Musical live (A Chorus Line).
Irgendwann habe ich festgestellt, dass die Musik von Cats nicht mein Geschmack ist (obwohl es andere Musicals von Andrew Lloyd Webber gibt, die mir sehr gut gefallen). Trotzdem habe ich das Musical während einer Tour vor ein paar Jahren (in München) gesehen. Und ich war enttäuscht.
Vielleicht wäre meine Meinung eine andere gewesen, wenn ich es in den 1980ern gesehen hätte, aber nachdem ich inzwischen doch einige Musicals gesehen habe hat mich Cats nicht faszinieren können. Weder die Musik, noch die Kostüme und was die Handlung anbelangt … naja.
Aber was erwartet man von einem Musical, dass auf Gedichten basiert.
Der Text des Musicals basiert auf dem 1939 erschienenen, in England sehr populären Werk Old Possum’s Book of Practical Cats, einer für Kinder geschriebenen Gedichtsammlung von T. S. Eliot. Andrew Lloyd Webber hatte im Jahre 1977 damit begonnen, Gedichte aus diesem Zyklus zu vertonen. Er erwog die Idee, aus diesen Songs eine musikalische Anthologie zu schaffen, die auch im Fernsehen ausgestrahlt werden könnte. Dies motivierte ihn dazu, einige der Stücke im Sommer 1980 beim Sydmonton-Festival aufzuführen. Valerie Eliot, die Witwe des Schriftstellers, besuchte dieses Festival und brachte unveröffentlichte Gedichte von Eliot mit, die dieser nicht in sein Buch aufgenommen hatte. Dazu gehörte „Grizabella, the glamour cat“, also die vereinsamte und ausgeschlossene ehemalige Glamour-Katze. Nach Webbers Angaben brachte ihn dieses Gedicht auf die Idee, dem ganzen Werk eine durchgehende Handlung zu unterlegen – die es bei Eliot nicht gibt – und ein Musical daraus zu machen, in dem Grizabella die Hauptrolle spielen würde. Er begann seine Songs für diesen neuen Zweck umzuschreiben.
Webber sprach nun den Regisseur Trevor Nunn, der damals die Royal Shakespeare Company leitete, auf die Idee an, den vertonten Gedichtzyklus in ein Musical umzusetzen. Webber und Nunn kooperierten bei der Ausarbeitung einer schlüssigen Handlung weiter mit Valerie Eliot, die sie mit Material aus Eliots Nachlass versorgte. Drei weitere unveröffentlichte Gedichte von Eliot wurden in das Libretto von Cats aufgenommen. Ein unfertiger Gedichtentwurf Eliots gab Webber und Nunn Anregungen für eine neue Einleitung des Songs „The Naming of Cats“, und schließlich brachte eine Bemerkung in einem Brief Eliots sie auf die Idee eines Ziels für eine abendfüllende Handlung, nämlich die Auswahl einer Katze für die Fahrt zum „Heaviside Layer“. Es handelt sich einerseits um eine Anspielung Eliots auf die noch relativ frische physikalische Entdeckung einer hochgelegenen Schicht der Erdatmosphäre, der Kennelly-Heaviside-Schicht, andererseits klingen darin die Ausdrücke „heaven“ (Himmel) und „lair“ (Lager eines Tieres) an („Lager auf der himmlischen Seite“; in der deutschen Übersetzung von Michael Kunze wird die physikalische Anspielung mit „sphärischer Raum“ aufgenommen).
Cats gewann 1983 sieben Tony Awards (Bestes Musical, Bestes Buch, Beste Musik, Beste Regie, Beste Lichtgestaltung, Beste Kostüme und Beste Darstellerin für Betty Buckley als Grizabella).
In Londons West End wurde das Musical genau 21 Jahre lang gespielt. Damit war Cats das am längsten gespielte Werk in der Geschichte des britischen Musicals (2006 abgelöst durch Les Misérables). Mit bisher über 50 Millionen Zuschauern ist Cats eines der erfolgreichsten Musicals der Welt.
Ich kann das nicht verstehen.

2019 wurde das Musical verfilmt. Hochkarätig besetzt u. a. mit Taylor Swift, Judi Dench und Ian McKellen
Eine große Katzenschar kommt jedes Jahr einmal auf einer Londoner Müllkippe zusammen, um den Jellicle Ball zu feiern, an dessen Ende eine Katze erwählt wird, wiedergeboren zu werden und ein neues Katzenleben zu bekommen. Mitten in diese Gruppe wird die junge Victoria geworfen, weil sie von ihrer Besitzerin ausgesetzt wird. Die Katzen, die Interesse daran haben, erwählt zu werden, stellen sich ihr vor beziehungsweise werden ihr vorgestellt. Immer wieder werden die Katzen durch das Auftauchen eines Katers namens Macavity aufgeschreckt, was zunächst nicht erklärt wird – im Gegensatz zu der Abneigung der Katze Grizabella gegenüber, die einst ein Star war, bis sie auf Macavity traf. Bei jedem seiner Auftritte verschwindet eine der Katzen, die sich zur Wahl stellen wollte. Anschließend folgt der eigentliche Ball. Abschließend hält Alt Deuteronimus noch eine bewegende Rede an die menschlichen Zuschauer, bevor die Katzen sich im Licht des Morgens in alle Richtungen verstreuen.
Zum ursprünglichen Musical gibt es einige Unterschiede:
Während das Musical aufgrund der beschränkten Wandlungsmöglichkeiten der Bühnengestaltung meist die Müllkippe durchgehend als Handlungsort verwendet, nutzt der Film seine Möglichkeiten, die Orte zu wechseln; zum Beispiel, um die verschiedenen Zuhause der Katzen zu zeigen. Des Weiteren richten sich die Katzen, wenn sie im Musical singen, an die Zuschauer im Publikum. Im Film wird dies erst am Ende durch Alt Deuteronimus aufgegriffen; zuvor richten sie sich mit ihrem Gesang vorrangig an Victoria, die ihre Welt entdeckt. Im Musical ist sie eine der Jellicles, die ausschließlich über Tanz und Mimik kommuniziert. Für die Verfilmung hat sie einen Song bekommen.
Die Machart des Films ist gewöhnungsbedürftig, es wirkt eher wie ein Musical über antropomorphe Aliens. Ich hatte vernichtende Kritiken gelesen und gehört, aber so schlecht war der Film nicht. Kein Highlight, aber das mag auch am Musical an sich liegen (wenn man die Musik nicht mag und die Handlung eher dürftig ist).
Aber nicht zu Unrecht hat der Film einige goldene Himbeere abstauben können (der Preis für die schlechtsten Filme, sozusagen der Gegenpart zum Oskar):
Auszeichnung als Schlechtester Film
Auszeichnung für die Schlechteste Regie (Tom Hooper)
Auszeichnung für das Schlechteste Drehbuch (Tom Hooper & Lee Hall)
Auszeichnung als Schlechteste Nebendarstellerin (Rebel Wilson)
Auszeichnung als Schlechtester Nebendarsteller (James Corden)
Auszeichnung als Schlechtestes Leinwandpaar (irgendein „halb-katzenartiges, halb-menschliches Haarknäuel“)

Musicals mit Tieren sind mir nicht viele bekannt. Spontan würde mir neben Cats nur DER KÖNIG DER LÖWEN und TARZAN einfallen. Beide habe ich gesehen (sowohl als Film, als auch die Musicals) aber ich bin damals nicht auf die Idee gekommen in meinem Blog ausführlich darüber zu berichten. Sollte ich aber wieder ein Musical mit Tierbezug sehen, dann werde ich auch hier darüber berichten.

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