Brian Jacques: Redwall – Der Sturm auf die Abtei (Rezension)

Der Redwall-Zyklus des Autors Brian Jacques ist eine Reihe von Fantasyromanen für Kinder und Jugendliche, welche zwischen 1986 und 2011 in insgesamt 22 Bänden erschienen sind. 1998 erschien die Reihe auch auf Deutsch, allerdings nicht vollständig. Nach den Büchern wurde 1999 eine Zeichentrickserie mit 39 Folgen produziert, die 2001 erstmals auch im deutschen Fernsehen zu sehen war. Gesehen habe ich sie allerdings nicht, und auch wenn ich durchaus Interesse an den Büchern hatte, bisher bin ich nicht zum Lesen gekommen.
Die Romane spielen in der Abtei Redwall (Rotwall, zumindest in der Übersetzung von Claudia Kern), die nur von anthropomorphen (vermenschlichten) Tieren bewohnt wird. Da ihre geliebte Abtei Redwall jedoch immer wieder von Schurken und Feinden bedroht wird, müssen die Bewohner all ihre Kraft und Schläue aufbieten, um den Bedrohungen Paroli zu bieten. Der Autor verwendet nur Tiere, die auf der englischen Insel vorkommen. Die Rollen der Bösewichte sind mit Tieren besetzt, die traditionell eher einen schlechten Ruf haben oder mit Fleischfressern (Ausnahmen wie die Dächsin Constanze sind die Regel). So bedrohen unter anderem Ratten, Wiesel, Frettchen und Füchse die friedliebenden Wesen, die (mit Ausnahmen) aus eher niedlichen Tieren bestehen – Mäuse, Spitzmäuse und Spatzen (wobei deren Niedlichkeit nicht jedermanns Sache ist). Daneben existieren noch einige wenige Tiere, die keiner Seite zuzuordnen sind, und ein paar triebgesteuerte Figuren, von denen man teilweise nicht einmal weiß, ob sie des Sprechens mächtig sind.
DER STURM AUF DIE ABTEI ist der erste Band des Redwall-Zyklus und enthält drei Bücher:
DIE MAUER
DIE SUCHE
DER KRIEGER
Nach einem großen Fest, das alle Bewohner Rotwalls und ihre Nachbarn feiern bringt Dachs Konstanze und Maus Matthias die Kirchenmäuse nach Hause. Dabei machen sie eine erschreckende Entdeckung: Die Ratte Cluny die Geißel, ist mit seiner bösen Horde auf dem Vormarsch und will die Abtei einnehmen. Doch die Bewohner Rotwalls wehren sich unter Führung von Konstanze, Matthias und Basil Hirsch Hase (Hirsch oder Hase? Das ist die Frage). Um die Belagerer zu vertreiben, versucht Matthias das Schwert des Schutzpatrons der Abtei, Martin des Kriegers, zu finden. Eine abenteuerliche Suche, die ihn zu nicht unbedingt freundlichen Spatzen, einer harmlosen Katze, der Haupteule und einer riesigen Schlange führt, beginnt.
Liebevoll erzählt, sind die Geschichten um Rotwall nicht nur für Kinder und Jugendliche ein Vergnügen, allerdings gibt es auch einige Szenen (im Krieg wird nun einmal gestorben), die für manche Kinder vielleicht nicht geeignet sind, da sie doch eine grausame Seite des Lebens zeigen (obwohl zuvor Dachse und Otter friedlich mit Mäusen und anderen kleinen Tieren zusammen leben). Aber neben den düsteren Seiten gibt es auch einige nette Erlebnisse und auch bei der Sprache hat sich der Autor einiges einfallen lassen und mir hat es Spaß gemacht den Spatzen bei ihrem Spazza „zuzuhören“. Natürlich muss man die Tatsache ignorieren, dass hier Tiere sehr menschliche Züge haben, aber als anthropomorphe Fantasy funktioniert die Geschichte gut, zumal Menschen keine Rolle spielen, so dass man sich nicht mit Vergleichen abgeben muss.
REDWALL – DER STURM AUF DIE ABTEI in Neuübersetzung von Claudia Kern ist vielversprechend und lässt hoffen, dass auch dem deutschen Leser bald der gesamte Zyklus in Übersetzung vorliegt.

Dieser Beitrag wurde unter Rezension veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert