Bernd-Jürgen Seitz: Armin (R)Evolution in Madagaskar (Rezension)

Der Biologe Armin Kiefer verlässt nach dem Tod seines Sohnes und der Trennung seiner Frau Deutschland um auf Madagaskar ein Naturschutzprojekt zu leiten. Zusammen mit dem Einheimischen Rakoto und der Schweizer Primatenforscherin Theresa setzt er sich für ein Schutzgebiet für die Goldenen Bambuslemuren ein. Das Nutzungsverbot des Waldes trifft nicht überall auf Freunde, aber Armin kann eine Eskalation vorerst verhindern, indem er den Dorfbewohnern verspricht ihre Wünsche und Anregungen zu berücksichtigen.
Allerdings bleibt das Projekt nicht vor der politischen Situation der Insel verschont und als bekannt wird, dass der madagassische Staatspräsident die Hälfte der Insel an einen koreanischen Konzern „verkauft“ hat und es zu Unruhen in der Hauptstadt kommt, gerät die Zukunft des Naturschutzgebiets in den Hintergrund. übernimmt zusammen mit Rakoto, einem einheimischen Umwelttechniker, und der Schweizer Primaten-Forscherin Teresa ein Naturschutzprojekt auf Madagaskar. Der Widerstand der Bewohner eines Dorfes gegen die Schaffung eines Schutzgebiets spitzt sich zu, als seltene Lemuren verschwinden und tot aufgefunden werden. Eine von Armin initiierte Zukunftswerkstatt, die die Vorstellungen und Wünsche der Dorfbewohner in die Projektplanung miteinbezieht, führt schließlich zur Beruhigung der Situation.
Als ans Licht kommt, dass der madagassische Staatspräsident die Hälfte des nutzbaren Landes an einen koreanischen Konzern verpachtet hat, zeichnen sich Unruhen ab, die in der Hauptstadt Antananarivo bald gewaltsam werden – es kommt zu Demonstrationen, Bränden und Toten.

Das Buch ist nicht spannend, jedenfalls habe ich das so empfunden. Aber, und das ist das Seltsame, das spielt keine Rolle, denn die Handlung ist interessant genug, dass man sich nicht langweilt.
Dem Autor ist es gelungen die Hauptcharaktere sehr sympathisch zu umschreiben und auch der Schauplatz wird lebhaft beschrieben.
Es wird kurzweilige Unterhaltung geboten, aber auch viel Wissenswertes über die Tier- und Pflanzenwelt Madagaskars. Kleine Ausflüge in den Alltag eines Wissenschaftlers fehlen ebensowenig, wie Ausflüge in die Geschichte der Primatenforschung (und der Entdeckung, bzw. Erstbeschreibung des Goldenen Bambuslemure).
Wer einen spannenden Wissenschaftsthriller erwartet, wird enttäuscht werden, gute Unterhaltung dagegen wird geboten.
Man muss kein Wissenschaftler sein, um sich in die Protagonisten hinein zu versetzen. Und da das gesamte Buch sehr realistisch bleibt ohne großartige, an den Haaren herbeigezogenen Heldentaten.
Und wer nicht versteht, wie ein interessantes Buch nicht spannend sein kann und trotzdem unterhaltsam, dem bleibt wohl nichts anderes übrig, als (R)Evolution in Madagaskar zu lesen.

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