(Erstveröffentlichung am 2. Februar 2016)
Die Goldkröte war ein kleiner mittelamerikanischer Froschlurch aus der Gattung der Echten Kröten innerhalb der Familie der Kröten. Die erst Mitte der 1960er-Jahre entdeckte Spezies gilt heute als ausgestorben.
Die Männchen der Goldkröte erreichten eine Körperlänge von 3,9 bis 4,8 Zentimeter, die Weibchen eine Länge von 4,2 bis 5,6 Zentimeter. Männchen waren auffallend orange gefärbt, Weibchen wiesen eine variable, schwarze, gelblichgrüne bis gelbe Grundfärbung auf. Ihr Körper war großflächig mit rötlichen bis scharlachroten Flecken übersät, die gelblich umrandet waren. Die Bauchseite der Männchen war leicht mit dunklen Punkten gesprenkelt. Die Bauchseite der Weibchen wies eine gelblichgrüne Färbung auf. Die Schnauze der Männchen war ein weniger länger und spitz zulaufender. Auch ihre Beine waren proportional zum Körper länger als bei den Weibchen. Die Körperoberfläche war bei beiden Geschlechtern nur wenig warzig. Die Augen lagen weit vorn am Kopf und traten deutlich aus den Augenhöhlen hervor. Die Iris wies eine dunkelgrüne Färbung auf, die Pupille war dunkel gefärbt. Das Tympanum (Teil des Mittelohres) war klein ausgebildet. Die Männchen wiesen zudem keinen Kehlsack auf. Zwischen den Zehen zeigten sich andeutungsweise Schwimmhäute.
Vorkommen waren ausschließlich aus einem nur wenige Quadratkilometer kleinen Gebiet im dauernassen Bergnebelwald im Norden Zentral-Costa Ricas bekannt.
Das Verhalten und die Lebensweise der Goldkröten ist nur wenig erforscht worden, denn bereits kurz nach der Entdeckung war die Art aus unerfindlichen Gründen nicht mehr anzutreffen. Goldkröten waren tagaktiv und hielt sich zumeist knapp unter der Erdoberfläche auf.
Die IUCN führt die Goldkröte auf der internationalen Roten Liste inzwischen als extinct (ausgestorben), nachdem zuletzt 1989 ein Einzelfund der Art gelang. Die Gründe für das Verschwinden sind nicht geklärt. Möglicher Faktor ist das extrem kleine Verbreitungsgebiet, welches die Wahrscheinlichkeit des Aussterbens einer Population, in diesem Fall gleich der ganzen Spezies, durch äußere Einflüsse erheblich erhöht. Auch die Fortpflanzungsbiologie der Goldkröte, vor allem die kurze Laichzeit, machte die Art anfällig. Wenn es in dieser Phase zu allzu heftigen Starkregen-Ereignissen kam, konnten die Larven aus den Laichgewässern gespült und an Land verdriftet werden. Waren die Niederschläge dagegen zu gering, trockneten die Gewässer vorzeitig aus. Ein solches Jahr war 1987, als ein Großteil der Kaulquappen wegen der Trockenheit nicht zur Metamorphose gelangte. Manche Beobachter nehmen an, dass hierbei die globale Erwärmung durch Veränderungen der Witterungsbedingungen in der Region eine Rolle spielt. So soll die Entwicklung von Nebel, der als Feuchtigkeitsspender des Gebietes fungiert, seit einiger Zeit deutlich beeinträchtigt sein, da durch den Temperaturanstieg das Kondensationsniveau nach oben verlagert wurde. Andere nennen Abholzungen des Waldes rund um das Reservat als Einflussfaktor für das Verschwinden der Goldkröte.
Eleutherodactylus karlschmidti ist ein vermutlich ausgestorbener Froschlurch aus der Familie Eleutherodactylidae.
Eleutherodactylus karlschmidti war nach der Aga-Kröte der zweitgrößte Froschlurch auf Puerto Rico. Das größte gesammelte Exemplar hatte eine Kopf-Rumpf-Länge von 80 Millimetern. Gewöhnlich wurden die Männchen 50 Millimeter und die Weibchen 48 Millimeter lang. Der Rücken war schwarz oder grau mit einer gelblichen Sprenkelung oder Marmorierung. An den Seiten waren die gelben Flecken größer und intensiver. Zwischen den Augen lag ein schmaler, heller Streifen. Der violette Kehlsack (Schallblase) der Männchen war zweilappig. Der Bauch war gelblich-weiß mit einer grauen bis schwarzen Marmorierung. Die Zehenscheiben waren sehr groß. Eleutherodactylus karlschmidti war die einzige Art der Gattung Eleutherodactylus, bei der die Zehen vollständig durch Schwimmhäute verbunden waren.
Das Verbreitungsgebiet von Eleutherodactylus karlschmidti erstreckte sich auf den Bosque Nacional El Yunque im Nordosten von Puerto Rico, auf den Bosque Estatal Carite in Zentral-Puerto-Rico und auf die Westküste zwischen Maricao und Mayaguez. Er bewohnte Bergbäche und felsige Sturzbäche in geschlossenen, halbtrockenen Wäldern in Höhenlagen zwischen 45 bis 630 Metern.
Über die Lebensweise dieser Art ist nicht viel bekannt geworden. Die Nahrung bestand aus Spinnentieren, Tausendfüßern, Weichtieren, Krebstieren und Insekten, wobei vermutlich Zweiflügler (Diptera) bevorzugt wurden.
Die Männchen waren meist auf Felsblöcken am Ufer oder unter Wasserfällen zu beobachten, die Weibchen in hohlen Baumstämmen über Bächen. Der laute, knarrende Paarungsruf der Männchen bestand aus einer Reihe von acht Tönen, die Ähnlichkeiten mit Blöken oder Gebell aufwiesen. Er war hauptsächlich zwischen der Dämmerung und Mitternacht zu hören.
Der Laich wurde in Felsspalten oder auf dem nackten Granitfelsen abgelegt. Die Entwicklung fand nicht über ein Kaulquappen-Stadium statt, sondern direkt innerhalb der Eihülle. Es schlüpften also fertig entwickelte Jungfrösche aus den Eiern.
Das Verschwinden von Eleutherodactylus karlschmidti ist vermutlich auf ein Zusammenwirken aus Klimaveränderung und der Pilzerkrankung Chytridiomykose zurückzuführen. 1976 wurde die Art zuletzt im Bosque Nacional El Yunque nachgewiesen; später wurde sie vergeblich nachgesucht. Offiziell wird die Art noch als „critically endangered“ (vom Aussterben bedroht) geführt, es gilt aber als sehr wahrscheinlich, dass sie nicht mehr existiert.
Oedipina paucidentata ist eine extrem seltene oder bereits ausgestorbene Schwanzlurchart aus der Familie der Lungenlosen Salamander.
Die Alttiere erreichten eine Gesamtlänge zwischen 100 und 139 mm. Die adulten Männchen hatten eine Standardlänge von 44 bis 52 mm, die adulten Weibchen eine Standardlänge von 41 bis 62 mm. Die Schwanzlänge nahm 59 bis 66 Prozent, die Kopfbreite 7,5 bis 9,5 Prozent, die Beinlänge 7,8 bis 10,1 Prozent und die Fußbreite 1,8 bis 2,4 Prozent der Gesamtlänge ein. Der Körper war sehr schlank und die Beine waren sehr kurz. Der Kopf war sehr schmal, die Schnauze war kurz und abgerundet. Augen, Hände und Füße waren sehr klein. Es gab 14 bis 43 Zähne im Oberkiefer. Die Anzahl der Zähne am Pflugscharbein betrug 10 bis 23. Der Rumpf war mit 12 ½ bis 15 Rippenfurchen zwischen den abgeflachten Gliedmaßen segmentiert. Die Oberseite war grauschwarz, die Unterseite grau.
Oedipina paucidentata bewohnte feuchte, montane Regenwälder in Höhenlagen bis 2286 m. Er hatte eine heimliche und vermutlich teilweise ans Graben angepasste Lebensweise.
Oedipina paucidentata ist nur von der Typuskollektion bekannt, die Edward Harrison Taylor 1951 und 1952 nahe Cartago in der äußersten nördlichen Cordillera de Talamanca in der Zentralregion von Costa Rica zusammentrug.
Plethodon ainsworthi ist ein weitererer ausgestorbener Vertreter der Lungenlosen Salamander. Er hatte vier Zehen an den Vordergliedmaßen und fünf an den Hintergliedmaßen. Der Schwanz war im Querschnitt zylindrisch und wies keine basale (körpernahe) Verengung auf. Die Kopfbreite war 7,9 bis 8,4 mal in der Kopf-Rumpf-Länge enthalten. Die Gliedmaßen waren kurz. Es gab vier bis sechs Rippenfalten zwischen den anliegenden Gliedmaßen. Die Körperfärbung war insgesamt dunkel schwarzbraun ohne erkennbare Musterung.
Der Holotyp misst 47,5 mm von der Schnauze bis zur vorderen Rumpfkante und 51,5 mm bis zur hinteren Rumpfkante. Das Exemplar ist sehr brüchig, offenbar durch das starke Formalin, in dem es eingelegt wurde. Die linke Vordergliedmaße, der distale Teil des Schwanzes, alle Zehen an beiden Hintergliedmaßen und die erste Zehe an der rechten Vordergliedmaße sind abgebrochen. Das Exemplar wurde mit offenem Maul fixiert. Beim nachträglichen Versuch, das Maul weiter zu öffnen, wurde die Verbindungsnaht stark beschädigt. Durch die Messung der vorhandenen Gliedmaßen und die großzügige Schätzung der Zehenlänge, kam der Erstbeschreiber James Lazell zu dem Ergebnis, dass bei diesem Exemplar mindestens vier Rippenfalten zwischen den angelegten Gliedmaßen vorhanden waren. Es gibt 16 Seitenfurchen auf jeder Seite. Das Bauchfell ist hell graubraun, genau wie die andere freiliegende Muskulatur. In den Reihen des Oberkiefers und des Zwischenkiefers befinden sich 40 Zähne. Die Gaumenzähne bilden ein großes Mittelfeld, 12 Zähne breit und 18 Zähne lang. Es gibt zwei voneinander getrennte, bogenförmige Zahnreihen am Pflugscharbein mit je 8 bis 10 Zähnen.
Der Paratyp wurde während der Untersuchung der Wirbelknochen weitgehend zerstört. Vor diesem misslungenen Versuch konnte das Exemplar jedoch fotografiert und morphologisch analysiert werden. Offenbar wurden die Knochen durch das lange Einlegen im starken Formalin vollständig entkalkt. Der Paratyp mass 52 mm von der Schnauze bis zur vorderen Rumpfkante und 57 mm bis zur hinteren Rumpfkante. Bei der ersten Untersuchung waren alle vier Gliedmaßen intakt und es gab ganze fünf Rippenfalten auf der rechten Seite und sechs auf der linken Seite. Bei einer weiteren Untersuchung gingen beide Vordergliedmaßen und die Zehen der beiden Hintergliedmaßen verloren. Es gibt 16 Seitenfurchen auf beiden Seiten, wobei eine Y-förmige Furche in der Rippe als zwei Furchen gezählt wird. Das Bauchfell ist nicht deutlich pigmentiert. Die Beschaffenheit der Zähne ist genau wie beim Holotyp.
Ainsworth sammelte die beiden Exemplare in der Nähe von Bay Springs, Jasper County, Mississippi. Der Lebensraum umfasst gemischtes, mäßigtrockenes Waldland mit zahlreichen Quellen und Sickerstellen, die im Allgemeinen nördlich und östlich in den Tallahoma Creek abfließen.
Trotz mehrfacher Suchen in den Jahren 1991 bis 1995 sowie im Jahr 1997 konnte die Art nicht mehr wiederentdeckt werden. Entwaldung, Bodenerosion und Austrocknung der Quellen gelten offenbar als Hauptursachen für das Verschwinden von Plethodon ainsworthi. 2004 wurde die Art von der IUCN für ausgestorben erklärt.