8. Zooreise 2019 – Tag 8: Bier, Bier, Bier …. oder anders gesagt: Pilsener Urquell

Heute stand nur ein Zoobesuch auf dem Programm, der Zoopark in Chomutov. Leider fand auch dieser Besuch unter der Woche statt, so dass wir immer noch nicht die Eurosafari testen konnten, da diese nur an Wochenenden zu besichtigen war. Irgendwann einmal.
Für mehr Zoobesuche hatten wir keine Zeit, da wir uns für 16.45 Uhr in Plzen zu einer Besichtigung der Brauerei des Pilsener Urquells angemeldet hatten.
Das Wetter war, anders als am gestrigen Tag, vielversprechend.
Nach dem Frühstück ging es los.
Kurz vor dem Zoopark mussten wir feststellen, dass am Bahnübergang vor dem Park eine Baustelle war und der Übergang für Autos nicht möglich und für Fußgänger verboten war. Wir durften trotzdem passieren, nachdem wir unser Auto auf einem Parkplatz in der Nähe abgestellt hatten. Immerhin haben wir uns so die Parkgebühren des Zoos gespart (was nun aber auch nicht die Welt gewesen wäre). Der Zoopark war ziemlich leer, und obwohl ich das selten behaupte, muss ich doch sagen, dass auch auf den Tieranlagen wenig los war.
Im Nachttierhaus war noch viel Bewegung, auch wenn ich nicht weiß, was Schildkröten darin zu suchen haben, so wirklich nachtaktiv sind diese ja nicht … Immerhin konnten wir aber Ginsterkatzen und Igel in Aktion sehen, das ist auch eher selten zu beobachten. Aber ansonsten …. immer wieder die Frage ob man in Tschechien Lebendfütterungen bei Reptilien machen darf. Kleine weiße Mäuse waren in einigen Terrarien zu sehen und das waren eindeutig Futtertiere… vielleicht sollte ich mich mal kundig machen, seltsam finde ich das schon … Nicht, dass es mich stört, nur könnten das andere Besucher verstörend finden (wenn ich da an Aufschreie bei öffentlichen Autopsien denke …).
Nebenbei bemerkt waren wir auch an Orten, die ich bisher noch nicht gesehen habe, jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, jemals Stachelschweine in Chomutov gesehen zu haben. Gut, auch heute habe ich keine gesehen, aber immerhin das Gehege. Dem Skulpturenpark habe ich bisher auch keine große Bedeutung zugemessen, aber das hätte ich schon viel früher tun sollen. Es sind nicht nur Steine auf einer Wiese, es ist eine Art Friedhof … für Dodo, Beutelwolf und Co. Eigentlich ist meine Ignoranz den Steinen gegenüber echt peinlich, bedenkt man mein persönliches Interesse an ausgestorbenen Tierarten und den Namen dieses Blogs.
Wir waren übrigens fast die einzigen Besucher, ich glaube insgesamt konnte man sie während unseres Aufenthalts an den Fingern beider Hände abzählen.

Zurück zum Auto gelangten wir über eine Fußgängerbrücke, die wir zufällig entdeckten. Für den nächsten Besuch habe ich mir den zweiten Zooeingang gemerkt, falls der andere aus welchen Gründen auch immer gesperrt werden sein sollte.
Danach ging es weiter nach Pilzen. Nach einem Kurzen Aufenthalt im Hotel machten wir uns mit dem Bus auf in Richtung Pilsener Urquell Brauerei.
Dort erfuhren wir in kleiner Runde Wissenswertes über die Brauerei und ihr Bier, auf deutsch.
Pilsner Urquell (tschechisch Plzeňský Prazdroj) ist ein seit 1842 in Pilsen von Plzeňský Prazdroj produziertes Bier. Das Pilsner Urquell war das erste nach Pilsner Brauart hergestellte Bier, fast alle bekannten späteren Lagerbiere basieren auf diesem original Pilsner Bier. Für die Herstellung wird Saazer Hopfen aus den traditionellen Anbaugebieten in Nordböhmen verwendet. Der Markenname bezieht sich auf den Herkunftsort Pilsen.
Aufgrund der schlechten Bierqualität in Pilsen Anfang des 19. Jahrhunderts entschlossen sich die brauberechtigten Bürger zum Bau einer neuen Brauerei, das „Bürgerliche Brauhaus“, um damit die technischen Voraussetzungen für die Herstellung eines moderneren untergärigen Bieres zu schaffen. Im Frühling 1842 berief der Pilsner Baumeister Martin Stelzer den Bayern Josef Groll zum ersten Braumeister. Das Bürgerliche Brauhaus wurde in den folgenden Jahren ständig erweitert und im Jahr 1913/1914 überschritt die Jahresproduktion erstmals eine Million Hektoliter. 1898 wurde die Schutzmarke Pilsner Urquell eingetragen.
Zwischen 1999 und 2016 gehörte Pilsner Urquell zum Konzern South African Breweries plc (seit 2002: SABMiller). Im Dezember 2016 übernahm der japanische Brauereikonzern Asahi Beer das Unternehmen. Pilsner Urquell ist die insbesondere für das Exportgeschäft bedeutende Hauptmarke der Plzeňský Prazdroj a. s.
Pilsner Urquell wurde zwischen 2002 und 2011 auch im polnischen Tychy gebraut, wo die Marke Pilsner Urquell erstmals außerhalb Tschechiens produziert wurde. Nach dem Ausbau der Brauerei in Pilsen wurde die Produktion in Polen eingestellt. Im Dezember 2017 endete die zehnjährige Produktion der Marke in Kaluga, die dort für den russischen Markt hergestellt wurde. Das Bier für über 50 Länder wird seitdem wieder ausschließlich in Pilsen gebraut.
Die Führung verging schnell und fand in gemütlicher Atmosphäre statt. Was kann man bei fünf Personen auch groß erwarten. Unsere Führerin war zwar gebürtige Tschechin, sprach aber gutes Deutsch und konnte die meisten Fragen auch beantworten. Sie war nett und sympathisch und … vielleicht das wichtigste an der Führung: Die Verkostung des ungefilterten Pilsener Biers direkt aus dem Fass war ein gelungener Abschluss.

Danach aßen wir im Na Spilce, einem der größten Restaurants Tschechiens, das sich im Innenhof der Pilsner Urquell Brauerei im ehemaligen Gärkeller, oder spilka auf Tschechisch, befindet. Die Karte ist auch auf deutsch, die Bedienung spricht deutsch und das Essen war lecker… und über die Anzahl der Beilagen kann kann sich nicht beschweren. Und natürlich gibt es viel Auswahl an Bier.
Ursprünglich wollten wir in ein anderes Restaurant gehen, aber ein Blick auf die Speisekarte und mir lief schon das Wasser im Munde zusammen. Wildschwein in Hagebuttensosse und Gulaschsuppe im Brottopf … warum hätte man wo anders essen sollen?
Nach dem leckeren und wirklich billigen Essen spazierten wir noch ein bisschen in Richtung Innenstadt, bevor wir uns dem normalen Abendprogramm widmeten. Karten spielen und Wein trinken in der Hotelbar.
In der kleinen Bücherecke des Hotels entdeckte ich ein paar nette Bücher, natürlich auf tschechisch, aber wäre es anders, wäre es wohl nicht weiter erwähnenswert.
Das eine Buch war Goethes Faust, das andere war von Kai Meyer: Die tschechische Übersetzung von Frostfeuer (Ledový oheň). Fand ich irgendwie ganz witzig …

Zoopark Chomutov
Pilsener Urquell
Plzen

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