7. Zooreise 2024 – Tag 3: Raindrops keep falling on my head

Auf dem Heimweg waren Besuche in den Schlossberghöhlen Homburg, dem Zoo Landau und dem Tiergarten Ulm (oder dem Reptilienzoo Neu-Ulm) geplant. Nachdem ich das Navi mit dem Tiergarten Friedrichsau in Ulm gefüttert hatte, wollte ich noch den Reptilienzoo hinzufügen … für alle Fälle, habe das dann aber vergessen und auch nicht im Laufe der letzten Tage nachgeholt. Aber wir werden in diesem Jahr bestimmt noch einmal in die Richtung fahren.
Die Fahrt lief dann doch etwas anders ab, denn unser erstes Ziel war der Zoo in Saarbrücken. Wenn man schon in Saarbrücken ist und sonst nichts macht außer übernachten und essen kann man auch in den Zoo. Das Wetter war schön, aber viel war nicht los. Aber wir waren auch relativ früh dort und relativ schnell wieder weg… vielleicht hat sich das im Laufe des Tages geändert, immerhin war Samstag … aber ich weiß nicht wie das Wetter in Saarbrücken blieb.
Nach Saarbrücken fuhren wir weiter zu den Homburger Schlossberghöhlen.

Schlossberghöhlen Homburg

Die Schlossberghöhlen sind nach Angaben der Stadt Homburg die größten Buntsandsteinhöhlen Europas. Sie entstanden durch den Abbau von Buntsandstein. Die Höhlen bestehen aus zwölf Stockwerken und erstrecken sich über einen Bereich von 140 Meter Länge und 60 Meter Breite.
Die Schlossberghöhlen sind von Menschenhand geschaffen, worauf auch die Tatsache hinweist, dass Buntsandstein kein verkarstungsfähiges Gestein ist. Es kann zwar zu karstähnlichen Erscheinungen kommen (beispielsweise durch Verwitterung), die man Pseudokarst nennt, aber nicht zu einer Höhlenbildung dieses Umfangs. Möglicherweise wurden im frühen Mittelalter Fluchtgänge für die darüberliegende Hohenburg in den Schlossberg gegraben. Später war die sehr weiche und leicht zerbröselnde Buntsandsteinschicht ein begehrter Rohstoff, der abgebaut wurde. Daher sind in der Höhle auch häufig Bergbauspuren zu sehen. Der Untertageabbau wurde durch die unterschiedliche Tenazität des Schichtenpakets von wechselweise auftretenden mächtigen Schichten getrennt durch dünne, spröde, jedoch tragfähige Schichten begünstigt.
Ursprünglich wurde der Sand wegen des hohen Quarzanteils für die Glasherstellung verwendet, später auch als Putz- und Scheuersand für Reinigungszwecke sowie als Formsand für die Eisenindustrie.
Im Jahr 1671 wurde erstmals eine „Contre-Mine“, also ein Bergwerk, erwähnt.
Das Höhlenlabyrinth diente auch der Festung Hohenburg als Magazin. Burg und Stadt fielen nach dem Tod des letzten Grafen von Homburg im Jahr 1449 an die Grafen von Nassau-Saarbrücken. Der französische König Ludwig XIV. ließ in der Reunionszeit durch seinen Festungsbaumeister Sébastien Le Prestre de Vauban Schloss und Stadt zu einer Festung ausbauen. Die Festungsanlagen wurden 1697 und 1714 geschleift. 1708 wurden die Höhlen im Homburger Schlossberg erstmals in einem Schreiben eines französischen Pionieroffiziers erwähnt. Er beschrieb die Beschädigungen der unterirdischen Gänge und die dadurch verdorbenen Vorräte an Munition und Lebensmitteln.
1872 wurden die Höhlen auf behördliche Anweisung zugeschüttet. Im Juni 1893 fand eine erste Vermessung der Höhlen durch den Königlichen Markscheider Spary statt. Daraufhin wurde die Sandgewinnung eingestellt und das Bergwerk nochmals verschlossen.
Danach gerieten die Höhlen in Vergessenheit, erst 1932 wurden sie wiederentdeckt. Während des Zweiten Weltkriegs dienten die Höhlen als Luftschutzbunker für die Homburger Bevölkerung.
An die Sandsteinhöhlen schließt sich ein Bunkerbereich an. Dieser wurde unter Geheimhaltung Anfang der 1950er Jahre für die damalige Regierung des Saarlandes unter Johannes Hoffmann in den unteren neun Stockwerken angelegt. Um die Bauaktivitäten zu tarnen, wurde gleichzeitig über dem Bunkerbereich das Schlossberghotel (damals „Sporthotel“ genannt) gebaut, das noch in Betrieb ist. 1955 trat Hoffmann zurück, auch der Bunkerausbau wurde damit beendet. Der Bunkerbereich ist von den Höhlen aus zugänglich und kann beim geführten Höhlenrundgang besichtigt werden. Weitere Eingänge befinden sich hinter dem Schlossberghotel und in der Lagerstraße. Durch einen 30 Meter tiefen Senkrechtschacht besteht eine Verbindung zu einem Stollen der Karlsberg Brauerei. Diese nutzte früher Haupt- und Nebenstollen, die hinter den Anwesen Karlsbergstraße 39 und 41 in den Berg führen.
Laut Homepage kann man während der Öffnungszeiten an regelmäßigen Führungen teilnehmen, aber anscheinend gibt es niemanden der diese regelmäßig durchführt. Jedenfalls interpretiere ich den Aushang an der Kasse so. Man bekommt eine kurze Einführung, einen Plan und dann … darf man sich durch die Buntsteinhöhlen alleine bewegen. Der Rundweg dauert ca. 45 Minuten.

Als wir die Höhlen betraten war es trocken, als wir mit unserem Rundweg fertig waren regnete es. Und der Weg zum Parkplatz ist doch etwas weit …
Auf eine Besichtigung der Ruine der Hohenburg über den Schlossberghöhlen verzichteten wir … macht ja keinen Spaß bei Regen.
Auch auf einen Besuch im Zoo Landau verzichteten wir wetterbedingt … in Ulm war es dann trocken und wir gingen in den Zoo. Aber auch dort fing es zum Regnen an, allerdings nicht schlimm und ein Großteil des kleinen Zoos ist ja im Inneren.
Allerdings war der Regen dann auf dem Heimweg doch sehr heftig… aber zu unserem Glück erwischten wir ein regenfreies Zeitfenster zum Auspacken unseres Reisegepäcks.

Ich hoffe 2025 wieder nach Saarbrücken zu kommen. Sowohl im Saarland als auch in Luxemburg (Stadt und Land) lässt sich noch einiges entdecken.

Zoo Saarbrücken
Schlossberghöhlen Homburg
Tiergarten Ulm

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