Heute war einiges geplant. Neben dem Baumwipfelpfad Saarschleife war ein Besuch in Luxemburg Stadt geplant und, wenn es die Zeit zuließ, ei Besuch im Parc Merveilleux in Bettembourg.
Mit der Saarschleife hätten wir ein kleines Problem … wir kamen nicht hin, obwohl wir sehr nah kamen. Aber den Weg den unser Navi vorschlug gab es nicht …. weil die eine Straße gesperrt war und die andere … auch, aber anders. Aber eigentlich wäre es sehr leicht gewesen. Auto am Parkplatz abstellen und dann zu Fuß weiter …wären wohl auch nur 10 Minuten Fußweg gewesen. Jetzt sind wir schlauer und beim nächsten Mal wissen wir mehr … und wir werden bestimmt wieder nach Saarbrücken kommen, weil … wir sowohl das Saarland als auch Luxemburg noch näher erkunden wollen.
Nach dem Saarschleife-Reinfall fuhren wir weiter nach Luxemburg City.
Vorweg: Parkhäuser sind teuer und der öffentliche Nahverkehr umsonst. Es gibt kostenfreie Park & Ride Parkplätze die eine gute Busanbindung in die Stadt haben …. wir haben ein Parkhaus benutzt, sind von dort etwas Bus gefahren und haben unsere Erkundung der Stadt mit den Bock Kasematten begonnen.
Die Stadt Luxemburg (luxemburgisch Stad Lëtzebuerg, französisch Ville de Luxembourg) ist die größte Stadt des Landes und auch die Hauptstadt. Luxemburg ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Kantons und war es auch für den gleichnamigen Distrikt bis zu seiner Abschaffung am 3. Oktober 2015. Luxemburger nennen ihre Hauptstadt meist nur D’Stad („die Stadt“).
Die Stadt Luxemburg ist neben Brüssel und Straßburg Verwaltungssitz der Europäischen Union mit Sitz und Tagungsort zahlreicher europäischer Institutionen. Daneben ist Luxemburg ein wichtiger Finanzplatz. Das Globalization and World Cities Research Network listet es unter den 50 bedeutendsten Städten der Welt auf.
Luxemburg ist multkulturell, über 160 Nationalitäten sind dort zuhause. Gesprochen wird viel deutsch und englisch, hin und wieder auch die merkwürdig klingende Landessprache, aber französisch haben wir wenig gehört, auch wenn viele Hinweisschilder in französisch sind.
Das Stadtbild wird geprägt durch das Petruss-Tal mit der Unterstadt (Stadtteile Grund, Clausen und Pfaffenthal). Es ist Fußgängern vorbehalten und grenzt die Oberstadt vom Bahnhofsviertel ab. Nach Osten hin grenzt das Alzette-Tal die Oberstadt vom Kirchberg-Plateau ab.
Die Kasematten der Stadt Luxemburg sind in den Felsen gehauene Höhlen und Gänge, die ab dem 17. Jahrhundert zu Verteidigungszwecken angelegt wurden und ursprünglich ein Teil der Festung Luxemburg waren.
Die ersten Kasematten der Stadt entstanden zur Zeit der spanischen Fremdherrschaft im Jahr 1644. Vierzig Jahre später ließ der französische Militäringenieur und Festungsbauer Vauban sie weiter ausbauen. Er gab dem Teil der Kasematten, der unter dem Namen Petruss-Kasematten (Name nach dem unten fließenden Flüsschen Petruss) bekannt ist, seine heutige Form. 1745 erfolgte ein weiterer Ausbau der unterirdischen Anlage, diesmal unter der Herrschaft der Österreicher. Der als Bock-Kasematten bezeichnete Teil wurde im Bockfelsen angelegt und hatte eine Länge von 110 m bei nur 7 m Breite. Die Gesamtlänge der Kasematten betrug ehemals 23 km, wobei das Verteidigungssystem über mehrere Etagen angelegt war und einige Gänge bis zu 40 m Tiefe erreichten. Alleine in den Bock-Kasematten waren rund 1.200 Soldaten mit 50 Kanonen stationiert. Angesichts dieses Festungswerks erhielt Luxemburg den Beinamen „Gibraltar des Nordens“.
Im Ersten Koalitionskrieg (1792–1797) residierte während der acht Monate langen Belagerung Luxemburgs der habsburgische Feldmarschall Blasius Columban von Bender bis zu seiner Kapitulation in den Räumen der Bock-Kasematten. Nachdem Luxemburg auf der Londoner Konferenz 1867 für neutral erklärt worden war, wurde die gesamte Festung der Stadt evakuiert und geschleift. Die Abrissarbeiten dauerten 16 Jahre lang, wobei auch die Kasematten nicht verschont blieben. Von den ursprünglichen 23 km langen Gängen blieben 17 km erhalten. Eine Zerstörung der gesamten Anlage hätte die Siedlungsstruktur der Stadt in Mitleidenschaft gezogen. Nach Abbruch der Festungsanlage wurden die Schießscharten und die Eingänge verschlossen. Später nutzte die Sankt-Sebastian-Bruderschaft einen Teil der Anlage für ihre Schießübungen mit dem Bogen und ein Gärtner die kühlen und dunklen Höhlen für seine Pilzzucht.
Im Jahr 1903 wurden die Petruss-Kasematten gänzlich geschlossen, 1933 jedoch der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Während der beiden Weltkriege dienten die unterirdischen Gänge der luxemburgischen Bevölkerung als Schutzbunker vor Bombenangriffen; bis zu 35.000 Personen konnten so Schutz finden.
Die Archive der Stadt besitzen über 1300 Karten und Pläne der gesamten Festungsanlage und einige Häuser weisen im Keller noch immer einen Zugang zu Teilen der Kasematten auf.
Seit 1994 stehen die Festungsanlage samt der Altstadt von Luxemburg auf der Liste des Welterbes der UNESCO.
Von den Bockfelsen aus folgten wir dem Chemin de la Corniche, auch „der schönste Balkon Europas“ genannt (über diese Bezeichnung kann man streiten, die Aussicht ist schön, keine Frage, aber die gleichen Motive sieht man aus unterschiedlichen Blickwinkeln auch von den Bock-Kasematten…
Sehen kann man das Alzettetal und die Abtei Neumünster, die Unterstadt, das Grund Viertel und das Rham-Plateau. Am Ende des Weges erreicht man die Gebäude des Gerichtsviertels, die sich auf dem „Plateau du Saint-Esprit“ befinden. Mit dem öffentlichen Aufzug gelangt man ins Stadtviertel Grund, eines der authentischsten und charmantesten Viertel der Stadt.
Als der Aufzug kam stieg eine Schulklasse oder Ähnliches aus…. insgesamt 27 Personen …. der Aufzug hat es überlebt, auch wenn er nur für 25 Personen zugelassen war. Hineingepasst haben mehr und sie haben wohl weniger gewogen als der Aufzug zugelassen hat … alles im Grünen Bereich, aber eine lustige Begegnung.
In Grund waren wir dann erst einmal ratlos. Ein Gespräch mit einem Einheimischen über Beutelwölfe und Wallabys war nicht hilfreich.
Mit Hilfe von Google fanden wir dann zumindest den Weg zum Panoramaaufzug Pfaffenthal. Dieser gehört auch zum öffentlichen Nahverkehr und die Benutzung kostet demnach nichts.
Die Fahrt in der Glaskabine bietet einen atemberaubenden Blick über den Kirchberg, das Geschäftsviertel des Luxemburger Banken- und Finanzzentrums und einer der drei Sitze der Europäischen Union mit u. a. dem Europäischen Gerichtshof, dem Europäischen Rechnungshof und dem Europäischen Investitionsbank.
Dann machten wir einen Ausflug in die luxemburgische Geschichte des ESCs und besuchten die Austragungsorte 1962/1966 und 1973/1984, die Villa Louvigny und dem Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg.
Zwerge, im Vergleich zu den heutigen Veranstaltungsorten, aber damals war der ESC auch kleiner.
Gewonnen hat Luxembourg den Contest sogar fünfmal, auch wenn der Wettbewerb selbst nur viermal in Luxemburg ausgetragen wurde (weil sie keine Lust hatten den Contest 1974 zum zweiten Mal hintereinander auszurichten … ist ja auch eine Frage des Geldes):
Jean-Claude Pascal – Nous les amoureux (1961)
France Gall: Poupée de cire, poupée de son (1965)
Vicky Leandros: Après toi (1972)
Anne-Marie David: Tu te reconnaîtras (1973)
Corinne Hermès: Si la vie est cadeau (1983)
Und nein, keine Angst … auch wenn es mir schwer fällt, ich werde nicht in die Tiefen des ESCs eintauchen und noch mehr Hintergründe von mir geben … und auf die Videos der entsprechenden Titel werde ich auch verzichten …
Obwohl …. zwischen 1994 und 2023 nahm das Land nicht am Contest teil, kehrte aber 2024 zurück. Mit diesem Lied:
Dann kamen wir am Place de la Constitution vorbei, der einen herrlichen Blick auf das Petrusstal, das Bahnhofsviertel und die Adolphe-Brücke bietet, welche bei der Einweihung im Jahre 1903 die größte jemals gebaute Steinbogenbrücke war.
Die Brücke haben wir später überquert, einmal die Brücke selbst und einmal die Brücke unter der Brücke. Das hat sich so ergeben weil wir uns mehr oder weniger verlaufen hatten und eigentlich ganz wo anders hin wollten ….
Brücken sind in Luxemburg sehr präsent:
Der Viadukt, auch Alte Brücke oder Passerelle genannt, überquert das Petruss-Tal in einer Höhe von 45 Metern und besteht aus 24 Bögen mit Spannweiten von acht und 15 Metern. Die Brückenpfeiler sind bis zu 30 Meter hoch und die Gesamtlänge der Brücke beträgt rund 290 Meter.
Die Brücke Grande-Duchesse Charlotte, auch Rote Brücke genannt, verbindet das Stadtzentrum mit dem Europaviertel auf dem Kirchberg-Plateau. Die Brücke verläuft in 74 Metern Höhe über der Alzette. Die Länge beträgt 355 Meter bei einer Stützenweite von 234 Metern.
Der große Doppelbogen der Adolphe-Brücke, auch Neue Brücke genannt, mit einer Spannweite von 85 Metern überquert das Petruss-Tal in einer Höhe von 42 Metern. Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 153 Meter. Die Hängebrücke für Radfahrer und Fußgänger unterhalb der Adolphe-Brücke wurde im September 2017 eröffnet.
Die Kathedrale unserer lieben Frau von Luxemburg (luxemburgisch Kathedral Notre-Dame, französisch Cathédrale Notre-Dame de Luxembourg) ist ein römisch-katholisches Gotteshaus in der Stadt Luxemburg und Kathedralkirche des Erzbistums. Die Luxemburger bezeichnen das Gotteshaus auch als Mariendom (luxemburgisch Mariendoum).
Sie wurde an der heutigen Stelle als Jesuitenkirche mit dem Patrozinium der Unbefleckten Empfängnis errichtet, die Grundsteinlegung erfolgte 1613. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens übertrug die Landesherrin, Kaiserin Maria Theresia, sie 1778 auf die Luxemburger Stadtpfarrei, deren alte, dem heiligen Nikolaus geweihte Pfarrkirche baufällig war. In Zuge dessen erhielt die Kirche ein Doppelpatrozinium: Heiliger Nikolaus und Heilige Theresia. 1794 nahm die Kirche das Gnadenbild der Stadt- und Landespatronin Trösterin der Betrübten auf und wurde Zentrum der Muttergottesoktav. Zuvor verehrte man die Marienfigur in der zerstörten, später wieder aufgebauten Glacis-Kapelle. In der napoleonischen Zeit erschien das Patrozinium der heiligen Theresia nicht mehr tragbar, das Doppelpatrozinium wurde aufgehoben und die Kirche mit dem Patrozinium des Heiligen Petrus versehen. Nach Errichtung des Apostolischen Vikariats im Jahre 1840 änderte der Apostolische Vikar Jean Théodore Laurent 1844 das Patrozinium erneut, nun lautete es: Unsere Liebe Frau von Luxemburg (frz.: Notre-Dame de Luxembourg). Im Jahr 1870 wurde das Apostolische Vikariat zum Bistum erhoben, womit die Kirche in den Rang einer Kathedrale aufstieg. 1935 leitete Hubert Schumacher Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen.
Mein ursprünglicher Plan sah auch vor an einer Führung durch die Petrusse-Kasematten teilzunehmen, aber darauf haben wir zugunsten eines kleinen Trips durch die Fußgängerzone gemacht. Auch am Knuedler, dem Place Guillaume II. kamen wir vorbei.
Der Place Guillaume II (deutsch Wilhelmsplatz) ist ein zentraler Platz der Stadt Luxemburg. Er ist nach Wilhelm II., König der Niederlande und Großherzog von Luxemburg benannt. Nach dem Knoten des Gürtels der Mönche, auf Luxemburgisch „de Knued“, wird der Platz im Volksmund auch „Knuedler“ genannt. Seit Mitte des 13. Jahrhunderts standen auf dem Wilhelmsplatz die Kirche und das Kloster des Franziskanerordens.
1797 wurde das Kloster mit all seinen Anlagen von den Franzosen beschlagnahmt und stückweise veräußert. In den folgenden Jahrzehnten wurde der gesamte Komplex abgetragen und der Platz neu angelegt. Heute finden auf dem Wilhelmsplatz neben dem mittwochs und samstags stattfindenden Wochenmarkt noch zahlreiche andere Märkte (zum Beispiel während der Muttergottesoktav das Oktavmärtche), Freilichtkonzerte (Knuedler goes Classic oder Rock um Knuedler) und Feste statt.
Am Place Guillaume II befindet sich das Rathaus der Stadt Luxemburg und das Reiterstandbild Wilhelms II. Er ist über Passagen mit dem Place d’Armes verbunden.
Danach hatten wir aber erst einmal genug von Luxembourg, auch wenn wir wieder kommen um all jene Dinge zu sehen, die wir nicht sehen konnten. Einige Führungen z. B. wurden erst ab Ende Juli angeboten und auf dem Kirchberg waren wir auch nicht …
Also zurück zu den Bock Kasematten, hinein in den Bus, zwei Stationen weiter aussteigen, dann durch die Rives de Clausen bis zu unserem Parkhaus.
Die Rives de Clausen rund um das ehemalige Industriegelände der Brauerei Mousel et Clausen an der Rue Emile Mousel ist das Ausgehviertel par excellence. Das Restaurant Le Sud, das Verso, das Ikki, die Bar Rock Box, das Agua de Coco, das King Wilma und die Space Bar bilden dort einen Cluster angesagter Bars und Restaurants. Tagsüber ist dort natürlich gar nichts los …
Bevor wir das Land verließen machten wir noch einen Abstecher im Parc Merveilleux in Bettembourg …. lag ja auf dem Rückweg.
Ach ja … Xavier Kieffer …. wer zur Hölle ist das?
Einfache Antwort: Eine Romanfigur von Tom Hillenbrand, ein luxemburgischer Koch der (kulinarische) Kriminalfälle löst und durch den ich Luxemburg kennen lernen durfte. Jetzt kenne ich auch die Handlungsorte der amüsanten Romane.
Luxemburg
Luxemburg Tourismus
Parc Merveilleux
Tom Hillenbrand: Goldenes Gift (Rezension)