Geplant waren Besuche im Zoo Dresden, dem Kleinen Erzgebirge in Oederan und zwei Bismarcktürme.
Den Zoo Dresden kann man mit Onlinetickets betreten oder man kauft sich das Ticket vor Ort. Wie wir es gemacht haben. Es gelten die üblichen Hygienevorschriften, aber anscheinend kann man sie auch ignorieren. Masken wurden kaum getragen, obwohl es angeraten war.
Immerhin war weniger los als am Vortag im Saurierpark.
Nach Dresden fuhren wir nach Oederan und besuchten unser drittes Miniaturland, das Kleine Erzgebirge.
Auf dem Weg dorthin fuhren wir durch Freiberg, direkt am Tierpark vorbei, aber ich wollte ihn nicht besuchen. Allerdings haben wir einige interessante Gebäude gesehen, so dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass wir uns Freiberg genauer anschauen werden. Den Tierpark Freiberg haben wir übrigens schon 2018 besucht.
Das „Klein-Erzgebirge“ zählt heute zu den weltweit ältesten Miniaturparks.
Die Geschichte des Oederaner Miniaturparks setzt zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein. 1909/10 wurde der städtische „Krippenverein“ gegründet, der jährliche Weihnachts- und Krippenschauen veranstaltete. Einige Mitglieder schufen 1924 den „Verein für heimatliche Volkskunst“. Unter seinem Dach wurden erzgebirgische Sehenswürdigkeiten en miniature nachgebaut. 1933 wurde das „Klein-Erzgebirge“ für Besucher geöffnet. Im Mai 1933 startete die Ausstellung im Oederaner Stadtwald. Der Zweite Weltkrieg unterbrach die Miniaturschau. 1955 öffnete der Park am neuen Standort im Oederaner Stadtpark erneut.
Klein und interessant mit einigen sehr merkwürdigen Exponaten (Fussballfeld, Strand, fröhliche Handwerksburschen…), aber man findet Inspiration für weitere Reisen. Etwas schade fand ich die dürftigen Informationen über die Bauwerke, das habe ich schon besser gesehen. Aber … sehenswert ist das Klein-Erzgebirge auf jeden Fall.
Danach fuhren wir in den Tierpark Limbach-Oberfrohna. Dort herrschten die üblichen Hygienevorschriften, die, sofern ich das beurteilen konnte, auch eingehalten. In den beiden Volieren und im Streichelzoo herrschte eine Beschränkung in der Besucheranzahl, aber ansonsten gab es keine Einschränkungen.
Danach machten wir uns auf Richtung Heimat, die einzigen Ziele, die wir noch anstrebten waren zwei Bismarcktürme.
Den Turm in Plauen mussten wir etwas suchen, aber schließlich hatten wir ihn gefunden. Nur um festzustellen, dass er wegen Corona geschlossen war.
Was ich auch erst vor Ort erfuhr, weil ich es vorher anscheinend ignoriert habe: Bei dem Turm in Plauen handelt es sich um die Bismarcksäule am Kemmler.
Mit 507 Metern ist der Kemmler die zweithöchste Erhebung von Plauen. Auf dem erloschenen Vulkan befindet sich eine Bismarcksäule. Am 5. März 1899 schaltete der Alldeutsche Verband eine Anzeige in der Zeitung, in der er den Bau einer Bismarcksäule anregte. Am 25. Mai desselben Jahres bildete sich ein Bismarckturm-Ausschuss. Nach der Begehung mehrerer Bergkuppen wurde eine Abstimmung über den Bauplatz durchgeführt. Mit 41 zu 35 Stimmen fiel die Wahl am 13. Mai 1900 auf den Kemmler. Der Baugrund wurde von der Stadt Plauen kostenlos zur Verfügung gestellt. Bereits 1883 war auf dem Kemmler ein Aussichtsturm von der Bergschlossgesellschaft errichtet worden, der dem Neubau weichen musste. Das Material des alten Turmes wurde teilweise für den Neubau wieder verwendet. Am 1. April 1902 fand die Grundsteinlegung statt und am 31. August desselben Jahres konnte die Einweihung gefeiert werden. Der Entwurf des 18,25 Meter hohen Turmes stammte vom Architekten Wilhelm Kreis und trug den Namen Götterdämmerung. Das Außenmaterial ist Granit aus einem Steinbruch in Schreiersgrün, das innere Mauerwerk besteht aus Fruchtschiefer von Theuma und Tirpersdorf. Auf 13 Meter Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform, die über 65 Stein- und 13 Eisenstufen erreicht werden kann. Die Gesamtkosten betrugen 31.000 Mark und wurden ausschließlich durch Spenden aufgebracht. Später wurde eine Feuerschale angebracht, die zwischen 1972 und 1973 durch ein Schutzdach mit Antennenmast ersetzt wurde. Die Grundsanierung des Turmes scheiterte zweimal (1994 und 2002) an den zu hohen Kosten. Bei einer Notsanierung wurde 1995 die Antennenanlage wieder entfernt. Am 26. März 1910 war neben dem Turm ein Unterkunftshaus errichtet worden, das nach 1945 wieder abgerissen wurde.
Der zweite Turm befand sich in Bayern, in Weißenburg. Einige Sehenswürdigkeiten der Stadt hatten wir bereits bei einer früheren Reise gesehen, von der Existenz des Bismarckturms wussten wir damals noch nichts.
Die Weißenburger Bismarcksäule ist die vorletzte, die nach dem von der Deutschen Studentenschaft preisgekrönten Entwurf Götterdämmerung des Architekten Wilhelm Kreis gebaut wurde.
Der Bismarckturm liegt jedoch nicht im Stadtgebiet Weißenburg, sondern gehört zur Gemarkung Weiboldshausen, einem Ortsteil der Gemeinde Höttingen.
Ab 1900 gab es Pläne zum Bau eines Bismarckdenkmals, die allerdings erst nach der Gründung des Vereins zur Errichtung eines Bismarckturmes auf der Wülzburg 1904 verwirklicht werden konnten. Aus optischen Gründen wurde der Bismarckturm nicht auf der nahen Wülzburg, sondern am Rohrberg gebaut. Das durch Spendengelder finanzierte Denkmal wurde am 16. März 1911 vollendet und kostete rund 14.500 Mark. Er gehört seitdem der Stadt Weißenburg. Bei der Eröffnung entstand ein Brandschaden von 100 Mark. 2002 wurde der Turm saniert.
Der Turm hat keine Tür, ist also ständig begehbar und bietet einen wunderschönen Blick auf Weißenburg.
Die Reise war nichts sehr zoolastig, bot einige erschreckenden Erfahrungen in Bezug auf den Umgang mit COVID 19 und brachte neue Urlaubsziele. Die nächste Reise wird irgendwann im August sein. Im Moment sieht es danach aus, als ob ich erneut nach Sachsen (oder Thüringen) fahren werde.
Es gibt noch viel zu entdecken.
Zoo Dresden
Miniaturland Klein-Erzgebirge
Amerika-Tierpark Limbach-Oberfrohna