(Erstveröffentlichung am 4. Oktober 2016)
Der Tag der Heimreise war angebrochen. Geplant waren Besuche im Zoo Frankfurt, in der Grube Messel und im Wildpark Sommerhausen.
Im Frankfurter Zoo hatten wir das Vergnügen, das Grzimek-Haus noch beleuchtet zu sehen. Einige der Tiere im Nachtbereich waren schon zu sehen, andere nicht (aber wir waren zweimal im Haus, bim zweiten Mal war es dann dunkel und wir sahen die Tiere, die wir vorher nicht gesehen haben).
Auch Pokémon habe ich gespielt (natürlich nicht in den Häusern, da versagt mein GPS) und hauptsächlich Steinpokemon gefunden. Ammonitas und Kleinstein habe ich gefangen. Wasserpokémon habe ich seltener gesehen (in anderen Zoos kamen die mir häufiger vor, aber Steinpokémon sind mir bisher nicht untergekommen).
Nach Frankfurt fuhren wir in die Grube Messel.
Die Grube Messel in Messel im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Hessen ist ein stillgelegter Ölschiefer-Tagebau. Wegen der hervorragenden Qualität der dort geborgenen Fossilien aus dem Eozän wurde sie zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannt. Bislang wurden dort Vertreter aller Wirbeltiergroßgruppen sowie Insekten und Pflanzen gefunden. Die bekanntesten Vertreter der Messel-Fauna sind wohl die beiden frühen Pferdeartigen Propalaeotherium und Eurohippus, von denen bislang über 70 Individuen ausgegraben wurden. Weitere bedeutende Funde sind der Kranichvogel Messelornis cristata und Darwinius masillae („Ida“), ein früher Primat.
Die Fossilfunde aus der Grube Messel sind sehr umfangreich und umfassen neben Pflanzen auch Wirbellose und Wirbeltiere. Allein an Pflanzen, die als Mikro- und Makrofossilien vorliegen, sind mehr als 75 Familien mit über 200 Arten bekannt. Unter den Wirbeltieren konnten bisher gut 130 Taxa nachgewiesen werden, darunter über 40 Arten aus mehr als 30 Gattungen allein der Säugetiere. Zahlreiche Taxa erhielten mit Fossilmaterial aus Messel ihre Erstbeschreibung. Der Erhaltungszustand der im Ölschiefer eingebetteten Fossilien ist exzellent: bei Wirbeltieren sind gelegentlich Mageninhalt oder Details der Weichteile mit überliefert, bei Insekten die Aderung der Flügel oder die ursprüngliche Färbung des Chitinpanzers. Solche Informationen gehen bei der Fossilisierung meist verloren.
Das Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt und das Hessische Landesmuseum Darmstadt führen während der Sommermonate regelmäßig Grabungen durch.
Bei den Fossilien aus der Grube Messel gibt es ein Konservierungsproblem: Das tragende Material, der Tonstein (Ölschiefer), enthält etwa 40 Prozent Wasser. Trocknet er aus, dann reißt er und zerfällt in kleine Blättchen, ähnlich wie Rindenmulch. Erst seit Anfang der 1960er-Jahre ist es möglich, die Fossilien auf Kunstharz (oder Polyesterharz) umzubetten und damit dauerhaft zu konservieren, für die Forschung zu erhalten und auszustellen. Das Verfahren wurde von Hobby-Forschern in den 1970er-Jahren zur heute noch angewandten Form entwickelt, da bis 1974 das private Bergen des Ölschiefers von den Behörden geduldet wurde.
Ein Besucher- und Informationszentrum direkt am Rand der Grube Messel wurde im August 2010 eröffnet. Die Architektur des Gebäudes ist von der Schichtung des Ölschiefers abgeleitet. Jährlich werden rund 100.000 Besucher erwartet. Die Besucher „durchwandern“ die Erdschichten.
Ich war von der Grube und dem Besucherzentrum enttäuscht. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, vielleicht mehr Fossilien.
Wir kamen rechtzeitig zu einer Grubenführung (ohne Führung kommt man nicht die Grube), die durchaus interessant war, aber nicht darüber hinwegtäuscht, dass die Grube eben genau das ist. Eine Grube mit Pflanzen. Wirklich interessante Fossilien bekommt man im Senckenberg Museum in Frankfurt und im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt.
Beide Museen habe ich bereits besucht. Auch in Messel selbst gibt es ein Museum mit Fossilien, aber die Ankündigung habe ich nur Straßenschildern entnommen. Von einem Besuch haben wir abgesehen.
Nach Messel sind wir nach Hause gefahren, sowohl Zoobesuch, als auch Grubenbesuch haben länger gedauert als gedacht. Für den Wildpark Sommerhausen war nicht mehr genügend Zeit.