(Erstveröffentlichung am 21. Juni 2015)
Auf dem Weg nach Schierke waren Besuche des Tierparks Suhl und des Bergwerk Schwarze Crux in Suhl-Vesser vorgesehen. Beides wurde mit der ThüringenCard abgedeckt.
Es war ziemlich warm und durch den Zoo konnte man auch in kurzen Hosen gehen. Für Bergwerke und Höhlen ist das nicht zu empfehlen (auch wenn wir im Laufe dieser Reise auch Menschen getroffen haben, die kurzhosig Höhlen besichtigen wollten … und eine Frau von der Küste tat das sogar in Sandalen, allerdings wusste sie was sie tat und fror tatsächlich nicht … andererseits laufe ich auch im T-Shirt durch Höhlen und weiß auch was ich tue).
Wir stellen aber fest, dass das Bergwerk Donnerstag geschlossen war. Ausnahmen waren Feiertage, aber da Fronleichnam in Thüringen KEIN Feiertag war, warfen wir unsere Pläne um und fuhren weiter nach Ilmenau, ins Bergwerk Volle Rose.
Das Schaubergwerk liegt im Tal der Schorte, südlich von Ilmenau im Thüringer Wald. Es nutzt den Stollen „Volle Rose“, der nur einer von zahlreichen ehemaligen Förderstollen im Oehrenstöcker Revier ist. Das Grubenfeld der Umgebung ist nach dem Erzengel Michael „Michael“ benannt. Abgebaut wurden auf der Ostseite (Oehrenstöcker Seite) der Schorte unter dem 805 Meter hohen Pferdeberg und dem 774 Meter hohen Kienberg Fluss- und Schwerspat und auf der Westseite (Ilmenauer Seite) unter dem 749 Meter hohen Lindenberg Mangan. Das Mundloch liegt in etwa 490 Metern Höhe nahe der Schortemühle. Der Stollen „Volle Rose“ ist etwa 350 Meter lang.
Das Schaubergwerk ist zwischen April und November täglich geöffnet. Führungen finden stündlich statt.
Der Bergbau im Schortetal begann vermutlich im 17. Jahrhundert. Zunächst wurde nur Mangan gefördert, bis 1842 auch die Spatförderung begann. Während des Zweiten Weltkrieges waren im Bergwerk etwa ein Dutzend Zwangsarbeiter serbischer Herkunft tätig. Die Förderung von Mangan wurde 1949, die von Spat 1991 eingestellt. Die Erze besaßen Bedeutung für die Glas- und Porzellanindustrie Ilmenaus sowie im Zweiten Weltkrieg auch für die kleinen Rüstungsbetriebe in der Stadt. Seit 1991 gibt es das Schaubergwerk „Volle Rose“ als Museum. Es umfasst den Stollen „Volle Rose“, einige Kilometer Loren im Schortetal, das Bergbaumuseum „Luthersteufe“ an der Straße Ilmenau-Oehrenstock sowie die ehemaligen Betriebsanlagen des Spatbergbaus nahe der Schortemühle wie z.B. den Bahnhof oder die Maschinenhalle.
Durch den Anstieg des Weltmarktpreises für Flussspat wurde der Abbau 2005 im Oehrenstöcker Revier wieder aufgenommen. Er erfolgt von der „Gehrener Seite“ aus dem benachbarten Schobsetal.
Ebenfalls auf dem Gelände des Bergwerks befindet sich die Schorte-Feldbahn. Sie führte früher von den Förderstollen der Erze bis zum etwa drei Kilometer entfernten Grenzhammer, wo die Erze gepocht und auf die Eisenbahn verladen werden konnten. Ebenso führte die Lorenbahn in die Stollen hinein. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Lorenbahn zurückgebaut, da man zum Abtransport der Erze nun LKWs nutzte. Somit wurden die Bahnen nur noch zur Arbeit im Stollen genutzt. Seit 2003 wird das Gleisnetz der Lorenbahn im Schortetal jedoch zu touristischen Zwecken erweitert.
Teil der Führungen ist ein kurzer Film, der über die Geschichte des Flussspatabbaus informiert. Ilmenau besitzt auch ein Tiergehege, aber das haben wir nicht besucht.
Nach dem Besuch im Bergwerk ging es weiter ins Hotel. Brockenblick hatten wir zwar nicht, aber dafür waren die Zimmer so, wie erwartet. Nur die Dusche war etwas klein.
Teil unserer Buchung war ein 3-Gänge-Menü (an zwei der drei Abende). Vor- und Hauptspeise waren jeweils sehr lecker, nur die Nachspeisen waren etwas lieblos und nicht weiter empfehlenswert (am Donnerstag gab es leicht gefrorenes Panna Cotta, am Freitag fast geschmackloses Mango-Parfait). Wie die Nachspeisen auf der regulären Speisekarte gewesen wären, kann ich nicht beurteilen, denn obwohl wir uns in den nächsten Tagen öfter Gedanken zum Essen am Samstag machten, kam es dann doch anders als gedacht.
Der Besuch im Tierpark kostet 6 Euro, das Bergwerk (inklusive Bahnfahrt) 9 Euro. Somit haben wir 15 Euro durch die ThüringenCard gespart (3 Tage ThüringenCard kosten 37 Euro, man kann also durchaus einiges sparen …aber ich habe das schon öfter erwähnt. Nebenbei bemerkt: Ich arbeite nicht für die Thüringer Touristeninformation, ich gehöre nur zu den Leuten, die sehr begeistert von dem Angebot sind)