(Erstveröffentlichung am 24. Mai 2018)
Eine Planung für den Abreisetag gab es nicht, außer, dass wir irgendwann in München sein wollten.
Ich habe mir aber am Vorabend bereits ein paar Reiseziele überlegt …wenn wir alleine gewesen wären, wären wir nach Plzen gefahren, aber in Begleitung wäre das keine gute Idee gewesen…
Wenn man schon in Limbach-Oberfrohna (einem winzigen Zoo) viel Zeit verbringt, wie wäre es dann in Plzen… mit seinen vielen kleinen Tieren. Zumal ja noch Hin-und Rückfahrt zu berücksichtigen war.
Aber man hat ja genügend Möglichkeiten und so waren Besuche der Rabensteiner Felsendome, der Heimatecke Waschleithe und des Zoos in Hof geplant.
Im 1906 stillgelegten „Kalkwerk Niederrabenstein“ befindet sich heute ein Schaubergwerk. Schon 1365 muss dieses Kalkbergwerk in Betrieb gewesen sein. Seit 1936 ist es für Besucher geöffnet.
Im ehemaligen Bergwerk kann man die noch relativ kleinen Stalaktiten anschauen, sowie die vielen kleinen und großen gewässerten Grotten.
Allerdings (natürlich) nur im Rahmen einer Führung, die ab 10 Uhr stündlich stattfindet und ca. 40 Minuten dauert.
Wir waren bereits bei der ersten Führung anwesend. Unser Führer war ein Charmebolzen erster Klasse mit einem starken sächsischen Akzent. Trotzdem war die Führung interessant, da es weniger um die Geschichte des Bergwerks als um Gestein, Fledermäuse, Tauchgänge und die Nutzung des Bergwerks (als Nichtberkwerk beispielsweise für Filmproduktionen oder Trauungen). Imposant waren die Höhlen auch (die Stalaktiten eher nicht).
Eine der Höhlen ist bekannt für ihre Akustik und wir durften Zeuge davon werden … Musik aus dem Lautsprecher… naja, wenn man schon von guter Akustik spricht sollte man diese auch präsentieren können, beispielsweise mit einem echten Sänger und nicht Musik aus einem mittelmäßigen Lautsprecher. Oder man hätte es sein lassen können … trotzdem war es eine interessante/imposante Führung.
Nach den Felsendomen fuhren wir weiter nach Waschleithe, zur Heimatecke.
In Waschleithe war ich schon vor ein paar Jahren. Damals stand der Wildpark auf dem Programm. Diesmal nicht.
Die Heimatecke zeigt seit 1961 auf etwa 3000 Quadratmetern über 80 Modelle im Maßstab von 1:40. Die Modelllandschaft ist einem erzgebirgischen Weihnachtsberg nachempfunden und in eine natürliche Landschaft des Seifenbaches mit Felsen sowie Bonsai-artigen Bäumen eingepasst. Einige der Modelle werden durch das Wasser des Seifenbaches angetrieben, eines Zuflusses des Oswaldbaches, andere sind elektrifiziert. Darüber hinaus werden typische Szenen des erzgebirgischen Lebens dargestellt.
Nach dem niedlichen Miniaturenpark (der wegen des schönen Wetters auch gut besucht war) fuhren wir weiter Richtung Hof, machten aber einen Abstecher an der Trinkwassertalsperre Eibenstock.
Auf der Fahrt durch Waschleithe kamen wir auch an der Ruine der Dudelskirche vorbei, die wir vorher als Modell in der Heimatecke gesehen hatten. Da wir mit zwei Autos unterwegs waren und wir dem anderen nachgefahren sind, war ein kurzer Halt zu Fotografierzwecken nicht möglich.
Aber ein weiterer Besuch in Waschleithe (irgendwann) ist nicht ausgeschlossen. Den Wildpark könnte man wieder besuchen und ein Schaubergwerk hat der Ort auch (Herkules-Frisch Glück)
Von der Talsperre Eibenstock haben wir wohl nur den weniger interessanten Teil von einer Bikerraststätte aus gesehen.
Die Talsperre Eibenstock ist im Freistaat Sachsen sowohl diejenige Talsperre mit dem größten Fassungsvermögen wie auch diejenige mit der höchsten Absperrmauer. Gestaut wird bei Eibenstock östlich von Schönheiderhammer das Wasser der Zwickauer Mulde.
Schon seit 1890 gab es für das Tal der Zwickauer Mulde im Bereich der heutigen Sperrmauer Pläne für eine Talsperre, die sich im Jahr 1908 verdichteten. So wurden deswegen 1905 Pläne für eine Erweiterung der Papierfabrik Neidhardtsthal aufgegeben. Im September 1915 wurde im Schönheider Wochenblatt von der Königlichen Amtshauptmannschaft Schwarzenberg bekannt gemacht, dass für die Talsperren an der Zwickauer Mulde bei Eibenstock und an der Kleinen Bockau bei Sosa Vorarbeiten durchgeführt würden. Von den Arbeiten seien die Fluren Neidhardtsthal, Muldenhammer, Hundshübel, Eibenstock, Schönheide, Schönheiderhammer, Unterstützengrün, Sosa, Blauenthal und Wildenthal betroffen. Im Jahr 1919 verkündete die sächsische Regierung allerdings, dass das Talsperrenvorhaben aufgegeben werde. Erst die wachsenden Bevölkerungszahlen in Zwickau und Chemnitz gaben in den 1960er Jahren Anlass, die alten Planüberlegungen wieder aufzugreifen.
Für die Talsperre mussten die Bewohner des Ortes Muldenhammer, dessen einstige Flur sich im Flutungsbereich der Talsperre befindet, umgesiedelt werden. Viele von ihnen zogen in Mehrfamilienhäuser, die in Eibenstock neu entstanden. Weiterhin wurde die Chemnitz–Aue–Adorfer Eisenbahn zwischen Wolfsgrün und dem Bahnhof Schönheide Ost in Schönheiderhammer unterbrochen. Der in diesem Streckenteil liegende Tunnel wurde überflutet. Bei niedrigem Wasserstand sind die ehemaligen Portale des Tunnels noch zu sehen. Auch die in Eibenstock unterer Bahnhof abzweigende Strecke nach Eibenstock oberer Bahnhof musste stillgelegt werden. Diese Strecke war einst als Steilstrecke Eibenstock bekannt, da sie die einzige Normalspurbahn in Sachsen war, die eine Steigung von 1:20 zu bewältigen hatte.
Nach diesem kurzen Abstecher zur Talsperre (die wir bestimmt zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufsuchen werden, um dann einen anderen Blickwinkel zu bekommen) ging es weiter zum Zoo Hof, meinem zweiten Besuch in diesem Jahr. Eigentlich dachte ich, dass die begehbare Sittichvoliere bereits fertig wäre, war sie aber nicht.
Nach dem Besuch in Hof schrumpfte unsere Vierergruppe und bis wir zuhause waren, waren wir nur noch zu zweit (wie üblich).
Die nächste Zooreise (im Juni) wird dann wie immer sein: Hauptsächlich Zoobesuche in trauter Zweisamkeit.
Aber schön und interessant/abwechslungsreich war diese Reise auch.
Felsendome Rabenstein
Heimatecke Waschleithe
Zoologischer Garten Hof