(Erstveröffentlichung am 17. Juni 2016)
Geplant für den heutigen Tag waren einige Orte in Bonn und Königswinter. Zur Übernachtung fuhren wir weiter nach Bremen (was auch länger gedauert hat, als Google mir vorhergesagt hat…aber das war auch nicht das letzte Mal, irgendwer hat da wohl einen Fehler gemacht…).
Nachdem aber das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig erst um 10 Uhr öffnete, ebenso wie da Sea Life und die Nibelungenhalle in Königswinter, machten wir einen Abstecher zum Schwanenteich Sinzig.
Manche Pausenfüller (wie es der Schwanenteich war) entpuppen sich als echte Highlights (wie etwa der Pfänder während der Bodenseereise), der Schwanenteich war es nicht. Beim Fotografieren wurde ich von einer Dame angesprochen, die auf dem Gelände arbeitete. Sie wollte wissen, ob ich ihren Müll fotografiere, was nicht der Fall war. Ich habe nur Anlagenblder gemacht, dass der Holzhaufen in der Mitte Müll war, konnte ich ja nicht ahnen. Richtiger Müll war es auch nicht, eher Strandgut von vergangenen Hochwasser. Vor nicht einmal einer Woche mussten die Tiere des Schwanenteichs evakuiert werden, was auch gelang (die Verluste hielten sich in Grenzen, nur eine Ente fiel den Fluten zum Opfer …).
Nach dem kurzen Abstecher zum Schwanenteich ging es weiter zur Nibelungenhalle in Königswinter.
Aufgrund falscher Koordinaten, die ich dem Navi gegeben habe, mussten wir noch einige hundert Meter zur Halle zurück legen. Dabei kommt man direkt mit dem Auto zum Ziel.
Die Nibelungenhalle ist ein Kuppelbau in Königswinter, einer Stadt im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Sie liegt am Aufweg zum Gipfel des Drachenfels, wo Siegfried den Drachen getötet haben soll, und zeigt eine Sammlung von Gemälden von Hermann Hendrich zu Richard Wagners Opernzyklus Der Ring des Nibelungen und zu Wagners Gralsoper Parsifal.
Die Nibelungenhalle wurde 1913 zum einhundertsten Geburtstag Richard Wagners eröffnet. Die Idee für den Kuppelbau hatte Hermann Hendrich, umgesetzt wurde sie von den Berliner Architekten Hans Meier und Werner Behrendt. Der Bau wird dem späten Jugendstil zugerechnet. 1933 wurde im Außenbereich der Halle die „Drachenhöhle“ errichtet, 1958 kam der Reptilienzoo dazu. Die Nibelungenhalle befindet sich seit 2013 in einer umfassenden Restaurierung und Sanierung.
Links und rechts neben dem Monolith über dem Eingang tragen die Eckpfeiler Halbreliefs mit Zwergen, die das Nibelungengold verarbeiten. Ein Vorhang im Eingangsbereich, gestaltet von August Wilckens, zeigt drei Nornen an der Weltesche Yggdrasil beim Spinnen der „Schicksalsfäden“. Der Drache zerfrisst die Wurzeln des Baumes – Sinnbild des Untergangs der Götterwelt.
Im Innenraum der Halle befinden sich sechs Säulen, die die Kuppel tragen. Auf dem Boden, der aus Xylolith besteht, ist eine Darstellung des Kosmos zu sehen. Eine im Zentrum gelegene Erdscheibe wird von einem Hexagramm eingeschlossen. Das Hexagramm besteht aus zwei Dreiecken, Symbolen für Wasser und Feuer. Um die Erdscheibe windet sich die 60 m lange Midgardschlange.
Im Zentrum des Raumes steht auf einem Sockel eine bronzene Hendrichbüste von Heinrich Splieth.
In den sechs Hallennischen sind zwölf Großgemälde, die den Opernzyklus Der Ring des Nibelungen mit seinen vier Bühnenwerken Das Rheingold, Die Walküre, Siegfried und Götterdämmerung interpretieren, zu sehen. Die Apsis mit dem Weihestein aus Drachenfelser Trachytstein ist mit Gemälden ausgestattet, die sich ursprünglich in der Halle Deutscher Sagenring in Burg an der Wupper befanden. Auf dem Weihestein befindet sich ein Wagnerrelief und die Inschrift „Ehrt Eure Deutschen Meister“ aus Wagners Die Meistersinger von Nürnberg.
Auf dem Weg durch die Halle begleitet den Besucher Musik aus Wagners Der Ring des Nibelungen.
Im Außenbereich der Halle gestaltete der Königswinterer Architekt und Bildhauer Franz Josef Krings in achsensymmetrischer Anordnung als Halbrelief-Skulpturen die Köpfe der Götter Wotan und Loki, der Riesen Fasolt und Fafner und der Nibelungen-Helden Hagen und Siegfried.
In der „Drachenhöhle“ führt ein Gang zu einem heute von Efeu umrankten ummauerten Platz, wo ein 13 m langer, moosbewachsener Drachen aus Beton liegt, der 1933 ebenfalls von Krings geschaffen wurde.
Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber die Nibelungenhalle (inklusive Drachenhöhle und Reptilienzoo) erwies sich als nicht so interessant. Ganz nett, aber nicht spektakulär genug. Die Drachenhöhle ist ein netter „Gag“, und der Reptilienzoo hat einige ungewöhnliche Tiere zu bieten (Pythons in verschiedenen Zuchtformen und blaue Grüne Leguane) …Nun ja, wir waren da, haben alles gesehen und machten uns dann auf den Weg ins Sea Life Königswinter, früh genug, um noch ein bisschen durch das Sea Life zu schlendern, bevor wir uns zur Backstage Führung aufmachten. Die Erwartungen waren eher gering…was erwartet man für 2,50 Euro bei einem sonst überteuerten Sea Life und einer Führerin, die uns gleich am Anfang mitteilte, dass sie kaum Ahnung hat. Wir waren nur zu zweit und die Führung war nicht lange (ich kann aber nicht mehr sagen, wie lange sie gedauert hat, irgendwas zwischen 15 und 30 Minuten, aber sicher bin ich mir nicht), aber sehr informativ. Wir haben einiges über die Arbeiten im Sea Life erfahren (und einiges ist vor allem Aquarianern nicht unbekannt, arbeitet das Sea Life teilweise mit den selben Methoden und Hilfsmiteln). Schade eigentlich, dass man nur in Königswinter diese Art der Führungen anbietet.
Nach der Führung sahen wir uns den Rest des Sea Lifes an und wurden Zeuge der Fütterung der Süßwasserfische und Geierschildkröten. Vor allem die Fütterung der Löffelstöre war sehr interessant. Ich glaube, dass wir in diesem Sea Life bisher am Längsten waren. Auch die Massagestühle nutzten wir … was den Aufenthalt um zehn Minuten verlängert, auch wenn es (außer Folgen der Oktonauten im Kino) nichts zu sehen gibt.
Danach ging es wieder zurück nach Bonn, ins Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig. Leider war das Vivarium bis zum Herbst 2016 geschlossen, um eine neue Ausstellung „Lebensraum Süßwasser“ vorzubereiten. Es gab aber ein paar lebende Tiere zu sehen, und auch ohne Vivarium war der Besuch lohnenswert. Alleine die große Savannenlandschaft im Erdgeschoss ist erschlagend.
Das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig (ZFMK) in Bonn ist ein auf rezente Wirbeltiere und Gliederfüßer spezialisiertes Naturkundemuseum des Landes Nordrhein-Westfalen. Es ist als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft gleichzeitig Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere und wird von Bund und Ländern gemeinsam finanziert. Die Forschungseinrichtung entstand aus dem Privatmuseum des Bonner Ornithologen und Universitätsprofessors Alexander Koenig, der dieses 1929 dem preußischen Staat übereignete.
1873 erwarb Leopold Koenig in der Nähe seiner eigenen, heute als Villa Hammerschmidt bekannten Residenz in Bonn eine 1860 errichtete Villa an der Coblenzer Straße, die er 1884 seinem Sohn Alexander aus Anlass dessen Promotion in Zoologie und seiner Hochzeit schenkte. Das obere Geschoss nutzte Alexander Koenig ausschließlich für seine zoologische Sammlung. 1898 bis 1900 ließ er nördlich der Villa nach dem Vorbild des Museums von Walter Rothschild und nach Plänen des Bonner Architekten Otto Penner ein „Ornithologisches Museum“ anbauen, das seine umfangreiche ornithologische Sammlung aufnahm. Koenig unternahm mehrere Forschungsreisen, unter anderem in die Arktis und nach Nordafrika, und vergrößerte seine Sammlung weiter.
Mit dem Erbe seines 1903 verstorbenen Vaters plante Alexander Koenig ein größeres naturkundliches Museum nach dem Vorbild des Berliner Museums für Naturkunde. Am 3. September 1912 wurde der Grundstein des heutigen Hauptgebäudes des Museums Alexander Koenig gelegt, das sich direkt an das Privatmuseum anschließt und für das einige Bestandsbauten (Koblenzer Straße 212–220) abgerissen werden mussten. Nach der Fertigstellung des Rohbaus im Sommer 1914 wurde das Gebäude wegen des Ersten Weltkrieges beschlagnahmt und als Lazarett, nach Kriegsende bis 1926 von Besatzungstruppen genutzt. Aufgrund seiner Vermögensverluste durch die Inflation von 1923 konnte Koenig das Projekt nicht wie beabsichtigt weiterführen und übereignete 1929 nach langwierigen Verhandlungen um die Weiterführung des Museums- und Forschungsbetriebs das Museum dem preußischen Staat. Am 13. Mai 1934 wurde es eröffnet.
Im Zweiten Weltkrieg blieb das Museum Koenig weitgehend unbeschädigt, war jedoch ab 1943 für den Publikumsverkehr geschlossen. Ausnahme war lediglich die ausgebrannte Villa (Südflügel), die 1949 aus Mitteln des Landes NRW vereinfacht wiedererrichtet wurde. Da sonst in Bonn keine repräsentativen Gebäude verfügbar waren, fand in der großen Halle („Lichthof“) des Museums am 1. September 1948 der Festakt zum Zusammentritt des Parlamentarischen Rates statt. Die sich dort befindenden präparierten Giraffen wurden verhüllt, da sie nicht entfernt werden konnten. Unter der Leitung von Adolf von Jordans (1947–1957) wurde das am 15. Juni 1950 wiedereröffnete Museum weiter ausgebaut.
Kurzzeitig war das Museum Sitz des Bundeskanzleramts: Konrad Adenauer nutzte das Museum nach seiner Wahl im September 1949 zwei Monate als Dienstsitz – sein Arbeitszimmer war die ornithologische Bibliothek, Kabinettssitzungen wurden im Hörsaal abgehalten. Außerdem beherbergte das Museum in den zur Adenauerallee hin gelegenen Räumen bis 1957 Büros mehrerer Bundesministerien, darunter das Bundesministerium für Angelegenheiten des Marshallplanes, nach wie vor Teile des Bundeskanzleramts (bis 1955) und anschließend des Auswärtigen Amts. Zusätzlich entstand an der Rückseite des Museums Koenig 1950 ein behelfsmäßiger Bau in Holzskelettbauweise, der 24 Büroräume umfasste und in dem die erste Dienststelle des Amtes Blank unterkam. Aus diesem Grund ist das Museum heute eine der 18 Stationen auf dem „Weg der Demokratie“, mit dem in Bonn das ehemalige Regierungs- und heutige Bundesviertel historisch-touristisch erschlossen wird.
Seit dem 1. Oktober 1953 – der Übereignung durch die Bundesrepublik Deutschland – befindet sich das Museum Koenig im Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen. Aufgrund der Funktion Bonns als Regierungssitz und der Anwesenheit zahlreicher Botschaften präsentierten sich einige Länder in eigenen Ausstellungen im Museum Koenig. Bei den Bauarbeiten zum Stadtbahntunnel in den 1970er-Jahren bildeten sich Risse am Museum Koenig, bei einem Erdbeben erlitt es weitere Schäden. Die Eintragung des Museums in die Denkmalliste der Stadt Bonn erfolgte 1985. In den 1990er-Jahren wurden das Lazarett im Keller und der Luftschutzbunker aus der Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg abgebrochen. Von 2003 bis 2006 entstand ein rückwärtiger Erweiterungsbau, von 1999 bis 2012 erfolgte eine umfangreiche Sanierung des Museums.
Mit etwa sieben Millionen Präparaten gehört die naturkundliche Sammlung des Museum Koenig zu den größten Deutschlands.
Auch wenn wir später in Bremen ankamen als gedacht, machten wir keinen Zwischenstopp bei McD. Wir gingen ins Schüttinger, der ersten Bremer Gasthausbrauerei. Ich gebe zu, dass es das Bier war, das uns dorthin trieb, allerdings riet man uns davon ab, dorthin zu gehen, da es sich wohl um eine Art Touristenfalle handeln sollte. Allerdings kam die Warnung zu spät, da saßen wir bereits und hatten bestellt. Als ganz so schlimm wie diverse Münchner Touristenfallen erwies es sich nicht. Das Bier war lecker und das Essen essbar (auch wenn man es nicht unbedingt als Highlight bezeichnen kann und man vermutlich tatsächlich nicht zum Essen dorthin gehen sollte).
Schwanenteich Sinzig
Reptilienzoo Königswinter
Sea Life Königswinter
Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig