(Erstveröffentlichung am 9. April 2015)
Ostern ist vorbei und auch die Erinnerungen an die vergangene Reise verblassen. Es war keine reine Zooreise, aber man will ja seinen Horizont erweitern und wenn man sich die Zoolandschaft im Harz anschaut, so ist diese fast als bedeutungslos zu bezeichnen, also nichts, was eine Reise lohnen würde, wenn es da nicht so viele andere Dinge zu sehen gibt. Und natürlich darf man die Schönheit der Umgebung nicht vergessen.
Was wir nicht geschafft haben, war die Fahrt mit der HSB zum Brocken, nachdem uns das Wetter dort zu unbeständig war. Deswegen haben wir das aufgeschoben und von den vier Tagen der HarzCard ist noch einer übrig, der für eben diesen Zweck aufgespart wird. Deswegen kann ich sagen, dass die Reise anders verlief als geplant und einige neue Ziele hinzugekommen sind, auch wenn andere auch weggefallen sind. Den Brocken haben wir nicht gesehen und im Zoo Aschersleben waren wir auch nicht, aber trotzdem war die Reise ein unterhaltsamer, lehrreicher Urlaub, der uns einiges über die Welt über und unter Tage gezeigt hat.
Erstaunlicherweise sind wir auch nur einmal nach Nordhausen gekommen. Bei den vergangenen Reisen in den Harz mussten wir (bedingt durch Straßensperren) immer durch Nordhausen fahren, diesmal nicht (nur bei der Fahrt nach Erfurt). Aber abgesehen davon haben wir den Harz gut durchquert und Sehenswürdigkeiten in allen drei Bundesländern (Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen) besucht. Das Wetter war (fast) durchgehend schön, kalt, aber niederschlagsfrei und sonnig. Nur die Anreise war ein Auf und Ab, ein Wechselspiel zwischen Schneegestöber, Regen und ein bisschen Sonnenschein.
Am Gründonnerstag um acht Uhr ging es los. Das Wetter war nicht berauschend und wechselte fast minütlich, aber ich war trotzdem guter Dinge. Der Vorteil an diesem Urlaub war, dass wir nicht nur Outdoor-Aktivitäten auf dem Plan hatten, der Reiseführer, welcher der HarzCard beiliegt bietet über 100 Aktivitäten, sowohl drinnen, als auch draußen. Der erste Reisetag stand aber nicht im Zeichen der HarzCard. Ein bisschen vom Wetter abhängig waren wir schon.
Unser erstes Reiseziel war das Urzeitmuseum Oberfranken in Bayreuth. Es war nicht so leicht es zu finden, der Eingang war nicht dort, wo wir ihn vermutet hätten (in der Fußgängerzone befindet sich ein Dinosaurier, der auf das Museum hinweist, der Eingang befindet sich aber an einer anderen Stelle), gefunden haben wir ihn aber doch.
Das Urwelt-Museum zeigt auf ca. 600 m² Exponate der Geschichte der belebten (Paläontologie) und unbelebten (Geologie und Mineralogie) Natur Oberfrankens. Unter den Exponaten finden sich Muschelkalksaurier und andere Fossilien, Ausstellungen seltener Mineralien sowie ein begehbares Modell eines Goldkristalls.
Seit 2007 sind auch ein Schädel sowie zahlreiche Wirbel des Fischsauriers Temnodontosaurus aus der ehemaligen Tongrube Mistelgau ausgestellt. Der ausgestellte Schädels hat eine Länge von mehr als 1 m.
Im ersten Obergeschoss ist seit 2012 die Dauerausstellung „Urweltmeer Mistelgau“ eingerichtet. Hier wird ein tropisches Flachmeer, welches vor 180 Millionen Jahren die Region bedeckte, anhand von Fossilien dargestellt. Interessant sind auch die Pflanzenfossilien aus der Sammlung des Ehepaars Haptmann und ein 3 x 3 Meter großer begehbarer Spiegelwürfel mit milliardenfach vergrößerten Goldatomen.
Ein weiterer Teil der Ausstellung wirft einen Blick in die Zukunft (nach Dougal Dixons Buch Die Welt nach uns).
Bayreuther Drachen findet man im Drachenkeller des Museums.
Im Außenbereich hinter dem Museum sind mehrere bis 10 m hohe Modelle von Dinosauriern ausgestellt. Ein weiteres steht in der Fußgängerzone, unweit des Eingangs zum Museum.
Nach einem kurzen Abstecher durch die Bayreuther Fußgängerzone setzten wir unseren Weg fort mit dem Ziel Heimatnaturgarten Weißenfels. Die kleine Mischung aus botanischer und zoologischer (Mini)Garten wirkte (wetterbedingt) etwas trostlos. Wenn der Frühling oder der Sommer weiter vorangeschritten sind sieht alles vielleicht idyllischer aus, aber durch den Regen, den Schnee, den Sturm kurz davor war wohl alles etwas matschig, nass und so hinterließ der „Garten“ keinen schönen Eindruck. Die Toiletten waren auch gewöhnungsbedürftig, was andere Gründe als das Wetter haben mag. Dort, wo man die Pissoirs erwarten würde war gähnende Leere. Aber Toiletten gab es schon.
Unser nächstes Ziel war der Südpark in Merseburg. Ganz nett, hätte man sich aber auch sparen können. Haustiere, Enten, Damhirsche und Wildschweine. Daraus bestand größtenteils der Tierbestand.
Highlight des Besuchs war der Parkplatz, der bei unserer Abfahrt ganze zwei Autos aufweisen konnte: Unseres und ein anderes – zwei schwarze Mazda CX5. Nur die Kennzeichen waren nicht identisch.
Bevor wir uns nach Sülzhayn aufmachten, kehrten wir in der Schnitzelschmiede am Bäumchen ein. Obwohl mir Schweinefleisch nicht schmeckt (Ausnahmen bestätigen die Regel) habe ich trotzdem ein Schnitzel gegessen und bereut habe ich es nicht. Es war schon sehr lecker. Und das Ambiente der Schnitzelschmiede war auch sehr gemütlich urig, auch wenn das Gebäude von außen den Eindruck eines Bodells erweckte. Aber der Eindruck täuschte. Das Essen war sehr lecker.
Das ehemalige Parkhotel Sülzhayn heißt nun Romantisches Genießerhotel Südharz und ist Teil der Hotelkette Travdo. Nun ja, ich kann nicht mehr sagen, was uns an diesem Hotel begeistert hat, jedenfalls war der Zauber des ersten Besuchs verflogen (oder verklärt). Über das Zimmer kann man nicht meckern, außer, dass es unseren besonderen Ansprüchen nicht gerecht war (wir mögen größere Duschen und Betten ohne Mittelspalt).
Den Abend verbrachten wir vor dem Fernseher.
Urweltmuseum Oberfranken
Heimatnaturgarten Weißenfels
Heimattierpark Südpark
Mehr zum Thema Sülzhayn findet man hier.