11. Zooreise 2024 – Tag 2: Ein Tag im Museum …

Abreisetag …
Geplant waren Besuche im Museum Rosenstein in Stuttgart und dem Museum der Augsburger Puppenkiste … in Augsburg, wo sonst.
Hotel 1735 … ist näher am Sealife als das von uns sonst bevorzugte IBIS STYLES. Der Weg zum Domplatz ist auch nicht weit. Schlafen konnte man auch gut, allerdings war es etwas irritierend, dass das Zimmer nachts in völliger Dunkelheit war, das war etwas ungewohnt, aber half beim Einschlafen. Das Frühstück war okay. Es war nichts Großartiges, hat aber die Grundbedürfnisse erfüllt …. außer beim Kaffee, da war die Auswahl groß.

Schloss Rosenstein (Harald Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg)

Unser erstes Ziel war in Stuttgart, ca. eineinhalb Stunden entfernt.
Schloss Rosenstein ist ein Landschloss in Stuttgart, das 1824–1829 unter König Wilhelm I. von Württemberg von seinem Hofbaumeister Giovanni Salucci in klassizistischem Stil erbaut wurde. Das Schloss liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des zoologisch-botanischen Gartens der Wilhelma am östlichen Rand eines englischen Landschaftsgartens, dem Rosensteinpark.
Das als Sommerresidenz geplante Schloss wurde nie dauerhaft bezogen. In den Jahren 1877–1918 beherbergte das Schloss die bedeutende Gemälde- und Skulpturensammlung des Königs, ab 1921 die Weltkriegsbücherei und ab 1933 zusätzlich ein Kriegsmuseum. Nach schwerer Kriegszerstörung 1944 wurde das Schloss in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Von der reichen künstlerischen Innenausstattung konnte nur der Vierjahreszeitenfries von Conrad Weitbrecht gerettet werden.
Seit 1954 ist das Schloss als Museum Schloss Rosenstein Sitz der biologischen Sammlung des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart. Die paläontologische und geologische Sammlung ist in dem 1985 eröffneten Museum am Löwentor am westlichen Rand des Rosensteinparks untergebracht. 1990–1992 wurde das Schloss einer Generalsanierung unterzogen und den Anforderungen an einen modernen Ausstellungsbetrieb angepasst.

Blick von Schloss Rosenstein

Das Museum am Löwentor habe ich bereits 2018 besucht (siehe hier), aber in Schloss Rosenstein ist es schwer hineinzukommen, wenn nebenan die Wilhelma winkt … und da war bisher immer der Reiz größer in die Wilhelma zu gehen … Aber dank der etwas kalten Temperaturen gaben wir Schloss Rosenstein diesmal den Vorzug… und gelohnt hat es sich auf jeden Fall.
Zu sehen sind Tiere in verschiedenen Dioramen und Themengebieten, darunter auch ausgestorbene wie Beutelwolf, Riesenalk und Co.
Besonders spektakulär ist ein Seiwal-Skelett mit Modell, das in kurzen „Shows“ erklärt wird.

Danach ging es weiter ins Museum der Augsburger Puppenkiste. Die Marionetten kenne ich noch von meiner Kindheit, aber das Theater bietet weit mehr und ist nicht in der Zeit stehen geblieben.

Augsburger Puppenkiste, Eingang Theater und Museum

1943 gründeten Walter Oehmichen (1901–1977) und seine Frau Rose Oehmichen (1901–1985) mit ihren Töchtern Hannelore (1931–2003) und Ulla ein kleines Marionettentheater. Es war der „Puppenschrein“, eine kleine Bühne, die in einem Türrahmen aufgebaut werden konnte. In der Nacht zum 26. Februar 1944 wurde der „Puppenschrein“ bei einem Bombenangriff auf Augsburg zerstört, lediglich eine seiner Rosetten ist erhalten. Die Figuren blieben aber erhalten; Walter Oehmichen hatte sie mit nach Hause genommen, nachdem er eine Vorstellung im Stadttheater Augsburg für die Kinder der Bühnenangehörigen gegeben hatte, wo der Puppenschrein ein Opfer der Flammen wurde.
Nach Kriegsende begann Walter Oehmichen mit den Planungen für ein neues Puppentheater. Im ehemaligen Heilig-Geist-Spital fand er einen Raum, der als ständiger Aufführungsort dienen konnte. Zunächst musste sich Oehmichen die Spielstätte allerdings mit dem Statistischen Amt teilen.
In der Nachkriegszeit eröffnete Familie Oehmichen, unter dem Namen Augsburger Puppenkiste ihr Marionettentheater am 26. Februar 1948 – auf den Tag genau vier Jahre nach Zerstörung des „Puppenschreins“ – mit dem Stück Der gestiefelte Kater. Als Puppenspieler und Sprecher wurden junge Augsburger Schauspieler verpflichtet, unter ihnen Manfred Jenning. Er wurde schnell zum Hausautor der Puppenkiste. Auch begründete er 1951 mit dem alljährlich wechselnden Silvesterkabarett für Erwachsene eine Tradition, die seither besteht. Die erste „Kabarett“-Premiere wurde am 31. Dezember 1950 präsentiert.
Die Spielstätte am Roten Tor wurde im Laufe der Jahre für das Theater räumlich sehr eng. Im Rahmen der Sanierung des Heilig-Geist-Spitals und Planungen für einen „Kulturpark Rotes Tor“ wurden von der Stadt Augsburg weitere Räumlichkeiten im Jahr 2000 zur Verfügung gestellt und ein neuer Theatersaal, dem alten gegenüber gelegen, eingerichtet. Am 21. Oktober 2000 wurde dieser Saal eröffnet.
Ab 1953 wurde die Puppenkiste auch bundesweit bekannt: Am 21. Januar, wenige Wochen nach Premiere der Tagesschau, fand die erste Fernsehsendung mit der Geschichte Peter und der Wolf statt.
Die Sendung wurde im „Bunker“ des NWDR in Hamburg nachgespielt und – wie auch die folgenden, bis 1954 vom Hessischen Rundfunk im Frankfurter Fernsehstudio produzierten Sendungen – aufgrund fehlender Aufzeichnungstechnik live übertragen. Zwischen 1956 und 1959 war der Bayerische Rundfunk eine weitere Station der Puppenkiste, da der Hessische Rundfunk in diesem Zeitraum sein Kinderprogramm abgesetzt hatte. Nach der Wiedereinführung bot dieser dem Hausautor Manfred Jenning die Möglichkeit an, seine Idee eines Mehrteilers (Die Geschichte der Muminfamilie) zu realisieren, und die Puppenkiste ging wieder zum HR.
Am 6. Oktober 2001 wurde Die Kiste – Das Augsburger Puppentheatermuseum im ersten Stock des Heilig-Geist-Spitals direkt über den Theaterräumlichkeiten eröffnet. In einer Dauerausstellung werden die bekannten Stars an Fäden wie das Urmel, Jim Knopf und Kalle Wirsch gezeigt. In halbjährlich wechselnden Sonderausstellungen werden sowohl Figuren aus dem Fundus als auch von anderen Theatern und Sammlungen zu verschiedenen, oft aktuellen Puppentheaterthemen präsentiert.
Derzeit ist eine Sonderausstellung zum Thema Stop Motion zu sehen. Hat zwar nicht viel mit der Puppenkiste zu tun, war aber nicht weniger interessant…. wobei … ich mir vom Museum durchaus mehr erwartet hätte. Aber ein kleines Highlight war es trotzdem. Störend war nur eine Führung die zeitgleich mit unserem Besuch statt fand. Das war schon sehr laut. Und dann ging es nach Hause.

Schloss Rosenstein
Augsburger Puppenkiste

Dieser Beitrag wurde unter Zoo-Reise veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert