11. Zooreise 2023 – Tag 3: Erfurt

Auf dem Heimweg waren Besuche in Erfurt geplant. Wir wollten uns den Thüringer Zoopark (zum Wiederholten Male) und die Zitadelle Petersberg (die wir noch nie gesehen haben) ansehen. Danach stand noch nicht wirklich fest was wir noch machen wollten, aber am Ende blieben spontane Zoobesuche aus und wir fuhren von Erfurt direkt nach München.
Als wir von Halle losfuhren regnete es … und es regnete ziemlich lange, aber in Erfurt hörte es auf und man konnte sogar die Sonne sehen.

Die Zitadelle Petersberg (auch Festung Petersberg) ist eine ursprünglich kurmainzische, später preußische Stadtfestung des 17. bis 19. Jahrhunderts, die im Zentrum der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt liegt.
Sie gilt als eine der größten und besterhaltenen ihrer Art in ganz Europa und wurde 1665 auf Befehl des kurmainzischen Kurfürsten und Erzbischofs Johann Philipp von Schönborn als Zwingburg gegen die Stadt im neuitalienischen Stil errichtet. Im weiteren Verlauf sollte sie als nördlichste Festung das Kurfürstentum vor Angriffen der protestantischen Mächte schützen. Die strategische Bedeutung der Zitadelle erkannten später auch Preußen und dann Frankreich, die sie Anfang des 19. Jahrhunderts für kurze Zeit annektierten. Mit dem Wiener Kongress im Jahre 1815 kam sie mit Erfurt endgültig zu Preußen und wurde bis zur deutschen Reichsgründung 1871 als Befestigungsanlage genutzt. Sie blieb auch während der beiden Weltkriege und in der Nachkriegszeit ein zentraler militärischer Ort der Region.
Ab 1963 war das Gelände der Öffentlichkeit teilweise zugänglich. Ab 1990 führten das Land Thüringen und die Stadt Erfurt Sanierungen in größerem Umfang durch. Heute befinden sich in den Gebäuden der Festung staatliche Ämter, Wohnungen sowie touristische und kulturelle Einrichtungen.
Die Zitadelle Petersberg zählt zu den größten und besterhaltenen Stadtfestungen aus dem 17. Jahrhundert in Deutschland. Ihre Kernfestung erstreckt sich über eine Fläche von ca. 12 ha und besitzt einen unregelmäßigen, sternförmigen Grundriss, der sich aus den acht Bastionen Martin, Gabriel, Michael, Johann, Franz, Philipp, Leonhard und Kilian im neuitalienischen Stil zusammensetzt. Auf der Bastionskrone führt ein kurmainzischer Postenweg mit einer mannshohen Brüstungsmauer und Wacherkern an den Bastionsspitzen fast vollständig um die Zitadelle. Die Mauern besitzen eine Länge von ca. 2 km bei einer Höhe zwischen 8 und 23 m und sind im 4 bis 6,5 m dicken Fußbereich von Konterminen durchzogen. In ihnen patrouillierten Soldaten, um im Belagerungsfall feindliche Mineure frühzeitig zu lokalisieren und sie an ihrem Zerstörungswerk zu hindern. Rings um die Kernfestung liegen vorgelagert im ehemaligen Festungsgraben Ravelins und Lünetten, die als eigenständige Verteidigungswerke die Nordwestseite stärken sollten. Des Weiteren gehörte dazu auch das Hornwerk, das zusammen mit dem Ravelin Wilhelm und der Lünette I nach der Festungsaufhebung 1873 geschleift wurde. In das Innere der Zitadelle gelangt man über die Petersbrücke mit Peterstor, den ursprünglich einzigen Zugang und seit 1828 über das Anselmi-Hilfstor. Außerdem führen auf das Festungsgelände zwei Straßen aus der Zeit der Entfestigung 1873 und eine vor wenigen Jahren errichtete Treppe an der Bastion Franz. Die barocke Fassade des Peterstors wird von Wandpfeilern, Gesimsen und Löwenköpfen geschmückt und trägt zwischen einem durchbrochenen Dreiecksgiebel das Amtswappen des Kurmainzischen Kurfürsten Johann Philipp von Schönborn. In der Torhalle liegen auf jeder Seite Kasematten und in der Decke sind zwei Fallgitter sowie Pechlöcher verankert. Die Petersbrücke wurde ursprünglich als Holzkonstruktion mit Zugbrücke errichtet und unter den Preußen 1864 mit Steinen eingewölbt. In der Kernfestung sind bis heute Überreste der Stadtmauertürme, Turm Nr. III, Hoher Glockenturm und Lauenturm zu finden, die mit Errichtung der Zitadelle zu Pulvermagazinen umfunktioniert und in ihrer Höhe mehrfach reduziert wurden. Der Lauenturm war zusammen mit dem Lauentor, einem Stadttor unterhalb der Bastion Martin, bis 1308 im Besitz der Grafen von Gleichen und nach dem gräflichen Wappentier, einem Löwen, benannt. Beim Durchbruch der Lauentorstraße 1921 wurde der Turm wiederentdeckt und dient mit der Bastion Martin seither als Aussichtsplattform. Der mittlere Bereich der Kernfestung wird als Oberes Plateau bezeichnet und erstreckt sich zwischen den Bastionen Leonhard, Philipp und der Verbindungsmauer der Bastionen Gabriel/Michael. In diesem Bereich liegt die Peterskirche, die zwischen 1103 und 1147 als romanische dreischiffige Pfeilerbasilika errichtet wurde und bis zur Säkularisation 1803 als Klosterkirche des Benediktinerklosters St. Peter und Paul diente. 1813 zerstörten Artilleriegeschosse weite Teile der Klosteranbauten und wenig später wurde sie unter den Preußen dauerhaft zu einem Magazin umgebaut. Heutzutage findet die Peterskirche als Kunstausstellungsraum Verwendung. Nach Nordwesten wird das Obere Plateau von der Defensionskaserne abgeschlossen, die zwischen 1828 und 1831 auf dem Gelände des ehemaligen Benediktinerklosters im preußischen Klassizismus errichtet wurde. Ihre nördlichen Mauern besitzen eine Stärke bis zu 2,5 m und sind über drei Stockwerke von Infanterie- und Artillerieschießscharten durchsetzt. Die ehemaligen Mannschaftsräume mit drei Eingangsportalen liegen auf der Südseite und boten durch Aufbau eines Mansarddaches 1912/13 für insgesamt 750 Soldaten Platz. Im Inneren besteht die Defensionskaserne aus zahlreichen einzelnen Abschnitten, die im Falle einer feindlichen Erstürmung durch einsetzbare Palisadenwände voneinander getrennt werden konnten. Nach Nutzung als Truppenunterkunft und Lager steht sie seit dem Jahr 2000 leer. An die Ostseite der Defensionskaserne schließt sich seit 1832 eine Seitenkaponniere mit Festungsbäckerei an, die noch heute genutzt wird. Im Norden des Oberen Plateaus liegt die 1675 erbaute Obere Kaserne, die zu den ältesten Kasernengebäuden Thüringens zählt.

Fidi, die Fledermaus (Erfurt)

Wir haben an einer Führung durch die Horchgänge teilgenommen, die vermutlich mit Funzeln interessanter ist. Wir erfuhren einiges über die Geschichte der Zitadelle, was durchaus interessant war, aber die Horchgänge waren nur minder interessant. Am Anfang spektakulär was die Akustik anbelangt, aber wenn man 300 Meter durch einen Gang geht verliert man das Interesse… Was aber nicht bedeutet, dass die Führung langweilig war.
Vor und nach der Führung schlenderten wir noch über das frei zugängliche Gelände der Zitadelle ehe wir uns zum Zoo aufmachten.
Auf der Zitadelle habe ich auch eine der KIKA-Figuren entdeckt, die ich noch nicht gesehen habe: Fidi, die Fledermaus aus dem KIKA Baumhaus. Die Sendung kenne ich nicht, aber ich gehöre auch nicht zur Zielgruppe … und was ich so gelesen habe will ich mir das auch als Erwachsener Mann nicht ansehen … so kindisch/kindlich bin ich dann doch nicht.

Der Zoo war bereits in Halloweenstimmung und auch wenn das Hauptevent erst noch kommen sollte (und wenn ich das veröffentliche bereits wieder vorbei ist) gab es doch viele Kürbisse, Geister und Hexen im ganzen Zoo. Ganz nett, teilweise auch ganz witzig (aber kein Vergleich zum Hallenser Gruselzoo, der übrigens bis zum 5. November verlängert wurde …). Aber man sieht dass sich da jemand Gedanken gemacht hat und für eine liebevolle Dekoration gesorgt hat.

Abends aßen wir dann bereits in München (Dimos), aber schon im Zoo gönnten wir uns eine Thüringer Bratwurst

Zitadelle Petersberg
Thüringer Zoopark

Dieser Beitrag wurde unter Zoo-Reise veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert