10 Bismarcktürme, die man (nicht) unbedingt gesehen haben muss

Als Bismarckturm bezeichnet man Bismarckdenkmäler, die in Form eines Turms errichtet wurden. Die überwiegende Mehrheit dieser Türme wurde zwischen Otto von Bismarcks Tod 1898 und seinem 100. Geburtstag im Jahr 1915 errichtet; vereinzelt auch davor und danach. Einige Bismarcktürme wurden nicht als solche geplant und gebaut, sondern erst später umgewidmet.
Von den ursprünglich ca. 240 Bismarcktürmen und -säulen stehen auf den heutigen Gebieten von Deutschland, Frankreich, Tschechien, Polen, Russland, Österreich, Kamerun, Tansania und Chile noch 173 Bauwerke. Weitere 66 dieser Bauwerke, u. a. auf dem heutigen Gebiet von Dänemark und Papua-Neuguinea, existieren nicht mehr. In Deutschland sind noch 146 von ehemals 184 Türmen erhalten.
Entsprechend der nach dem Zweiten Weltkrieg verblassenden Verehrung Bismarcks haben die Türme heute ihre Bedeutung als Personendenkmal weitgehend verloren; sie dienen stattdessen als touristische Landmarken oder kulturhistorische Denkmäler.
Zahlreiche der noch bestehenden deutschen Bismarcktürme entstanden nach dem 1899 prämierten Wettbewerbsentwurf „Götterdämmerung“ des Architekten Wilhelm Kreis.
Ausführliche Informationen über Bismarcktürme gibt es hier.

Eine Auswahl an Bismarcktürmen

Bismarcktürme in Hessen
In Hessen gibt es noch 12 existierende Bismarcktürme, unter anderem in Kassel, Wetzlar, Gießen und Lindenfels. Die bereits existierenden Warttürme in Mengeringhausen und Wetzlar wurden erst nachträglich zu Bismarcktürme umgebaut. Der weltweit höchste Bismarckturm mit 50 m Gesamthöhe wurde 1910 in Wiesbaden errichtet. Aufgrund seiner Ähnlichkeit mit dem Eiffelturm wurde er auch Wiesbadener Eiffelturm genannt. Der Turm war einer der wenigen Bismarcktürme aus Holz, musste aber bereits 1919 wieder abgerissen werden.

Bismarcktürme in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg gibt es noch 9 existierende Bismarcktürme, darunter in Stuttgart und Ettlingen. Anders als in anderen Bundesländern gibt es keine ehemaligen Bismarckturmstandorte. Manche Bismarcktürme wurden aus den unterschiedlichsten Gründen angerissen werden oder wurden zerstört.
Die Türme in Heidelberg, Stuttgart und Tübingen entstanden nach dem Entwurf „Götterdämmerung“

Bismarcktürme in Bayern
In Bayern gibt es noch 12 (von ehemals 13) Bismarcktürme, u. a. in Augsburg und Hof. Die Bismarcksäule in Fürth wurde abgerissen.
Insgesamt sieben wurden nach Entwürfen des Architekten Wilhelm Kreis erbaut, davon sechs nach dem preisgekrönten Entwurf Götterdämmerung (Ansbach, Augsburg, Coburg, Fürth, Weißenburg, Würzburg). Nur in Bad Kissingen wurde ein anderer Entwurf von Kreis verwendet.

Bismarcktürme in Niedersachsen
In Niedersachsen existieren noch 12 darunter in Hildesheim, Walsrode und Salzgitter. Die Türme in Hildesheim und Wittmar entstanden nach dem Entwurf „Götterdämmerung“, Hameln und Rosengarten-Ehestorf nach anderen Entwürfen von Kreis. Der Turm in Salzgitter ist einer von zwei Metalltürmen (der andere steht in Bielefeld)

Bismarcktürme in Nordrhein-Westfalen
In NRW gibt es noch 24 (von ehemals 31) Bismarcktürme, darunter zwei in Bonn. Die Türme in Bad Berleburg, Bonn-Gronau, Hagen, Lüdenscheid, Viersen und Wuppertal entstanden nach dem Entwurf „Götterdämmerung“.

Bismarcktürme in Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz existieren noch 12 Bismarcktürme, u.a. in Landau und Bad Dürkheim.
Insgesamt sechs Bismarcktürme wurden nach Entwürfen von Wilhelm Kreis erbaut, fünf davon (Bad Ems, Idar-Oberstein, Kirn, Landstuhl, Sargenroth) nach dem Entwurf Götterdämmerung. Für Ingelheim wurde ein anderer Entwurf verwendet.

Bismarcktürme in Sachsen
Von den 23 Bismarcktürmen in Sachsen sind noch 18 erhalten, darunter der höchste noch existierende Bismarckturm in Glauchau und drei Türme in Dresden. Fünf Bismarcktürme entstanden nach dem Entwurf „Götterdämmerung“ (Dresden-Räcknitz, Freiberg, Görlitz, Markneukirchen und Plauen)

Bismarcktürme in Sachsen-Anhalt
Von den ehemals 16 Bismarcktürmen in Sachsen-Anhalt sind noch 15 Türme erhalten. Nur der Bismarckturm in Hasselfelde-Trautenstein wurde abgerissen. Nur der Turm in Halle entstand nach dem Entwurf Götterdämmerung.

Bismarcktürme in Thüringen
Von den ehemals 24 Bismarcktürmen in Thüringen sind noch 17 erhalten. Die Türme in Eisenach, Erfurt, Gera und Ronneburg wurden nach dem Entwurf „Götterdämmerung“ erbaut. Die Türme von Gera und Eisenach gehören zu den bereits abgerissenen Türmen. Die Türme in Kyffhäuser und Jena entstanden nach anderen Entwürfen von Kreis.

Bismarckturm Lützschena

Deutschland hat bekanntlich 16 Bundesländer, aber die Türme in Bremen, Berlin und Hamburg sind alle zerstört. Das Saarland hatte nie Bismarcktürme. Und obwohl ich schon viele (aber bei weitem nicht alle) Bismarcktürme gesehen habe, fehlen mir noch einige Bundesländer. Im Laufe der Zeit werde ich dieses Versäumnis nachholen.
Ich hätte gerne mindestens 10 Bundesländer mit Türmen erwähnt, aber da ich noch keine Türme in Brandenburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gesehen habe, bleibt diese Liste irgendwie unvollständig.
Nachdem ich aber diesen Beitrag bereits fast fertig hatte als ich das festgestellt habe, werde ich nicht warten bis ich eines der anderen Bundesländer abhaken kann.

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