1. Zooreise 2015 – Tag 1: Von München nach Wiesbaden (Archiv)

(Erstveröffentlichung am 3. Februar 2015)

Blick aus meinem Küchenfenster (29.01.2015)

Wie im Jahr zuvor war das Schwullesbische Lesefestival der Grund für eine sehr frühe Zooreise. Natürlich hätte ich die Reise mehr oder weniger 1 zu 1 wiederholen können, aber ich wollte nicht. Außerdem sagte der Wetterbericht Schnee/Regen voraus und die Zeiten, bei denen ich in strömenden Regen durch einen Zoo gewandert bin, sind vorbei. Man wird gemütlich. Abgesehen davon hatte ich sowieso zwei Museen auf dem Programm, da spielt das Wetter keine große Rolle.
Aber ich muss sagen, dass wir uns in diesem Jahr bei dieser Reise an den ursprünglichen Plan gehalten haben. Im Laufe der Reise habe ich zwar auch mit der Fasanerie Wiesbaden geliebäugelt, in die Tat haben wir den Besuch aber nicht.

Um viertel vor neun fuhren wir los. Das erste Ziel war der kleine Tiergarten in Ulm. In früheren Reisen sind wir früher losgefahren, aber da der Zoo in Ulm erst um 10 Uhr öffnet, bestand nicht die Notwendigkeit.
Mein letzter (und auch erster) Besuch war 2012. Damals hatten wir die Adresse des Zoos ins Navi eingegeben und erreichten ihn nicht auf direktem Weg. Inzwischen haben wir dazu gelernt und nutzen Koordinaten. Damit kommt man (Normalerweise) leichter ans Ziel.
Den Tierpark erreichten wir ohne Schwierigkeiten. Dort durfte ich feststellen, wie interessant Aquarien aus Sicht des Schneckenhalters sind. In vielen Becken finden sich Posthorn, Turmdeckel- und Blasenschnecken und manchmal entdeckt man auch eine andere Schneckenart, die natürlich nicht ausgeschildert ist. Aber das betrifft in Aquarien nicht nur die Schnecken, von denen man ja vermuten darf, dass sie sich dort unabsichtlich befinden. Jedenfalls fand ich so die Aquarien in Ulm interessanter als erwartet, denn auch wenn ich Fische eigentlich mag so finde ich eine Ansammlung an Aquarien auf Dauer uninteressant. Viele Fische sehen einfach gleich aus und ob jetzt Barbe oder Salmler oder Barsch, das macht irgendwann keinen großen Unterschied mehr.
Danach fuhren wir nach Landau. Diesmal versagten die Koordinaten (bzw. meine Fähigkeiten den richtigen Parkplatz zu finden). Es ist ja nicht so, dass direkt vor dem Zoo Parkplätze waren und diese auch frei waren. Ich habe bei Google-Maps den Eingang des Zoos nicht gefunden und einen Parkplatz ausgewählt, der meiner Meinung nach in der Nähe des Eingangs war. Nun ja, das was ich für den Eingang hielt, war keiner und so mussten wir den Zoo (der zu den kleinsten in Deutschland gehört) fast umrunden.
Das Wetter war zwar nicht das Beste, aber es war trocken. Allerdings war es wohl auch für viele Tiere zu kalt. Zwar sahen wir Zebras, Gnus und Prinz-Alfred-Hirsche, aber andere Tiere sahen wir nicht. Dennoch spricht es wohl für einen Zoo, wenn man während der eher trostlosen Jareszeit bei einem Besuch sagen kann, dass es schön war. Vielleicht kommen wir in diesem Jahr noch einmal vorbei, bei wärmeren Temperaturen. Dann dürfte die Wahrscheinlichkeit bestehen alle (oder doch mehr) Tiere zu sehen. Tieranlagen habe ich nicht fotografiert, ich kann aber nicht sagen warum. Normalerweise mache ich das um auch meinen Vorstellungen der Zoos etwas mehr Gewicht zu geben. Auch das wäre also ein weiterer Grund noch einmal nach Landau zu fahren (und die Waldhunde, und die Dünengazellen und diverse andere Tiere auch, die wir nicht gesehen haben, oder noch einmal sehen wollen).
Ein kleines Highlight war meine Erstsichtung von „realen“ Elwedritschen. Dazu komme ich später noch (allerdings nicht in diesem Beitrag). Man darf natürlich auch Wikipedia benutze, um zu erfahren, was das ist.

In der Nähe des Reptiliumhaupteingangs (Landau)

Nach dem Zoo ging es weiter zum Reptilium. Ursprünglich wollte ich erst ins Reptilium und dann in den Zoo, aber so wie wir es dann getan haben war es besser.
Über soziale Netzwerke lernt man ja ziemlich leicht verschiedene Leute kennen. Einer meiner Bekanntschaften arbeitete im Reptilium und ich habe meinen Besuch auch angekündigt.
Es kam zu einem Treffen (einfach, wenn der entsprechende Tierpfleger mit den Vorführungen beschäftigt ist) und das lief darauf hinaus, dass wir sehr lange im Reptilium blieben, länger als geplant und gedacht. Wir sind nicht die großen Reptilienfans und manchmal können Reptilien auch etwas langweilig sein. Dass es auch anders geht, durften wir im Reptilium erfahren. Jetzt haben wir einen anderen Blick auf die scheinbar langweiligen Tiere (und bevor hier Beschwerden kommen: Ich weiß, dass Schildkröten, Schlangen und Konsorten nicht langweilig sind, aber im Zoo sitzen sie meist nur rum und tun nicht viel). Jedenfalls verbrachten wir einige interessante und kurzweilige Stunden im Reptilium. Und die Cheeseburger dort sind auch sehr lecker.
Allerdings war es schon dunkel als wir das Reptilium verließen und es war nicht so leicht sich im Außenbereich soweit zu orientieren, dass wir den Ausgang gefunden hätten. Aber wir haben ihn gefunden. Ein bisschen mehr Licht wäre hilfreich gewesen.

Danach ging es nach Wiesbaden ins IBIS.Und dann begann der Horror:
Die Tiefgarage des Hotels war nur über einen Aufzug erreicbar. Mit einem kleinen Auto wäre das vermutlich kein Problem, aber mit einem SUV kommt man schon ins Schwitzen. Erstaunlicherweise parkte in der Garage auch ein riesiges Auto mit arabischem Kennzeichen (Automarke weiß ich nicht). Wie das in die Tiefgarage gekommen war, war nicht nur uns ein Rätsel.
Wir hatten zwei Nächte auf den Namen meines Freundes gebucht, zwei weitere Nächte zahlte die Wiesbadener AIDSHILFE (als einer der Sponsoren des Schwullesbischen Lesefestifals). Wir wollten nur wissen, ob wir das Zimmer behalten durften. Allerdings gab es keine Reservierung auf meinen Namen. Die Verwirrung war anfangs groß, aber nach diversen SMS, Telefonaten und Gesprächen löste sich alles in Wohlgefallen auf und am Ende war alles so, wie es sein sollte: Wir zahlten unser Zimmer für zwei Nächte, die nachfolgenden Nächte zahlte die AIDSHILFE.
Schaden entstand vermutlich niemandem, sieht man davon ab, dass unser Zimmer an der Rezeption schon als das berüchtigte Zimmer 202 bekannt war. Das erleichterte aber auch diverse Anfragen, ohne ständig den Hintergrund erklären zu müssen.
Den Abend verbrachten wir im Hotel, Carcassone spielend und erst gegen halb eins gingen wir aufs Zimmer und ins Bett.

Nun ja, der erste Tag des Urlaubs war, abgesehen vom kleinen Hotelabenteuer schon mal vielversprechend. Immerhin machen der Aufzug und das Buchungsproblem den Urlaub unvergessen. Obwohl dazu natürlich auch die vielen anderen positiven Eindrücke eine Rolle spielen.

Tiergarten Ulm
Zoo Landau
Reptilium Landau

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