Die ersten Zoos öffnen (mit Einschränkungen) wieder ihre Pforten. Spielplätze, Streichelzoos und Tierhäuser sind zwar noch geschlossen, aber viele Zoos haben auch außerhalb der Häuser einiges zu bieten.
Bayern wird wohl nächste Woche nachziehen und ich hoffe auch bald (mit Einschränkungen und gemäß der geltenden Regeln) wieder einen Zoo/Wildpark besuchen zu können … vielleicht auch außerhalb Bayerns.
Allerdings werde ich Deutschland in diesem Jahr nicht verlassen. Aber … das eigene Land hat auch viel Schönes zu bieten (und davon kann man sich in diesem Blog auch überzeugen, es gibt nicht nur Zoos und Wildparks)
Aber man darf nicht vergessen …. die Krise ist noch nicht vorbei.
Covid-19 bei Wikipedia
Covid-19 Pandemie bei Wikipedia
John Hopkins
Robert Koch
Aber nun zur eigentlichen Zoopresseschau …
Tiergarten Kleve 02.05.2020
Wiedereröffnung am Montag, den 4. Mai 2020
Nachdem der Tiergarten Kleve zur Bekämpfung der weiteren Ausbreitung des Coronavirus am 18. März 2020 geschlossen wurde, öffnen wir nun ab dem 4. Mai wieder für unsere Besucher die Tür – hierüber freuen wir uns sehr! Zum Schutz unserer Besucher und zur Minimierung einer Ansteckungsgefahr haben wir die folgenden Spielregeln für den Besuch des Tiergartens aufgestellt: ·Zahlen Sie nach Möglichkeit bargeldlos und haben Sie Verständnis dafür, dass das Ausleihen von Bollerwagen momentan nicht möglich ist.· Besuchen Sie den Tiergarten nur im Kreis der Angehörigen des eigenen Haushaltes – bilden Sie keine Gruppen, und verabreden Sie sich nicht bei uns.· Es dürfen maximal 600 Besucher gleichzeitig auf das Tiergartengelände; haben Sie ein wenig Geduld, wenn es zu evtl. Wartezeiten kommt.· Halten Sie sich an die geltenden Abstands- Hygiene- und Verhaltensregeln und an die Empfehlungen zur Vorbeugung von Infektionen.· Füttern Sie im Moment keine Tiere (es wird auch kein Tierfutter verkauft) – so wird eine mögliche Übertragung von Mensch auf Tier ausgeschlossen.· Der Streichelzoo und der Spielplatz sind vorerst geschlossen; alle Gruppenveranstaltungen wie Thementage, Führungen, Kindergeburtstage und Schaufütterungen der Seehunde und Waschbären können momentan nicht stattfinden. · Unser Imbiss der Fleischerei Terhoeven bietet Getränke und Speisen TO GO an; Sitzgelegenheiten an Tischen gibt es zurzeit leider nicht. Diese Spielregeln werden wir laufend entsprechend den aktuellen Beschlüssen anpassen. Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um allen Unterstützern herzlich zu danken, die uns in dieser schwierigen Situation bereits mit freundlichen Anrufen, E-Mails, Facebook-Kommentaren und Tierpatenschaften oder Spenden bedacht haben. Das Tiergarten-Team und seine Tiere freuen sich auf Ihren Besuch! Vielen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung beim Einhalten unserer Spielregeln!
Zoo Dresden 01.05.2020
Zoo Dresden öffnet am 4. Mai unter Einschränkungen für seine Besucher
Mehr als sechs Wochen mussten die Dresdner auf einen Besuch in ihrem Heimatzoo verzichten. Nun gibt es für alle Zoofans endlich gute Nachrichten: am Montag, dem 4. Mai öffnet der Zoo ab 8:30 Uhr wieder seine Tore. Es gelten dann die normalen Öffnungszeiten von täglich 8:30 – 18:30 Uhr. „Der bestmögliche Schutz der Besucher und Mitarbeiter vor einer Corona-Infektion hat selbstverständlich auch bei einem Zoobesuch höchste Priorität“, so Zoodirektor Karl-Heinz Ukena. Daher ist die Zooöffnung an diverse Auflagen gebunden, die aus der ab 4. Mai gültigen neuen Sächsischen Corona-Schutz- Verordnung resultieren und welche auch zu Einschränkungen im Zoobesuch führen. So behalten auch zwischen den Gehegen von Elefant, Löwe und Pelikan die bekannten Abstandsregeln und Hygienevorschriften ihre Gültigkeit. Auch das Verbot von Ansammlungen von Menschen hat weiterhin Bestand, so dass sich maximal 1.000 Besucher gleichzeitig im Zoo aufhalten dürfen. Zur Regulierung der Besucherzahl werden ab Sonntagmittag über die Homepage www.zoo-dresden.de datumsbezogene Online-Tickets verkauft. „Natürlich sind wir uns darüber im Klaren, dass nicht jeder in der persönlichen Lage ist, sich solch ein Online-Ticket zu erwerben“, so Ukena. Daher besteht auch weiterhin die Möglichkeit, ein Tagesticket an den Zoo-Außenkassen zu erwerben. Jedoch müssen Besucher dann das Risiko in Kauf nehmen, am Zooeingang warten zu müssen, bis ein anderer Besucher den Zoo wieder verlassen hat. Nur Online-Tickets sichern einen Zoobesuch ohne Wartezeit! Jahreskarteninhaber müssen zum gegenwärtigen Zeitpunkt kein Online-Ticket erwerben, sondern können wie gewohnt zu ihrem Zoorundgang starten. Aufgrund der Einschränkungen gelten ermäßigte Ticketpreise: Erwachsene: 6 Euro + 1 Euro freiwilliger Artenschutzeuro Kinder: 2 Euro + 1 Euro freiwilliger Artenschutzeuro Aktuell werden keine sonstigen Rabatte gewährt! Es erfolgt kein Verkauf von Gruppentickets! Gutscheine und Jahreskarten können regulär erworben werden. Der Eingang an der Parkeisenbahn bleibt geschlossen. Hier ist auch kein Ausgang möglich! Die Gültigkeit aller Jahreskarten verlängert sich automatisch um einen weiteren Monat, um die Zeit auszugleichen, in denen der Zoo aufgrund der Schließung nicht besucht werden konnte. Jahreskarten, die während der Zooschließung abgelaufen wären, behalten bis einschließlich 31. Mai 2020 ihre Gültigkeit. Eine Maskenpflicht besteht während des Zoobesuchs nicht! In geschlossenen Räumen (Nutzung der sanitären Einrichtungen) wird jedoch um eine Mund-Nasen-Bedeckung gebeten. Hier eine Übersicht über weitere Einschränkungen bei einem Zoobesuch: Tierhäuser und begehbare Anlagen Alle Tierhäuser (Afrikahaus, Terrarium, Giraffenhaus, Prof. Brandes-Haus) bleiben geschlossen. Ebenfalls geschlossen bleiben bis auf weiteres: die Kattainsel, der Zoo unter der Erde, das Streichelgehege (Futterautomat außer Betrieb), die Tundravoliere (aufgrund des Brutgeschehens) und die Besucherhütte bei den Kirk-Dik-Diks. Spielplätze Die Spielplätze und der Giraffen-Aussichtsturm bleiben geschlossen. Dies gilt auch für die Angebote im Gastronomiebereich (Fahrzeuge/Bagger). Tierpflegertreffpunkte/ kommentierte Fütterungen Tierpflegertreffpunkte und kommentierte Fütterungen entfallen. Bollerwagenverleih Der Bollerwagenverleih entfällt. Eigene Bollerwagen können selbstverständlich mitgebracht werden. Zookasper Die Vorstellungen des Zookaspers fallen bis zum 1. Juni 2020 aus. Über die weitere Spielsaison wird Ende Mai entschieden. Parken Der Betrieb des Parkplatzes läuft uneingeschränkt. Es gelten die normalen Parkgebühren. Gastronomie Die Gastronomen bieten eine „To-Go“- Verpflegung unter Einhaltung aller Auflagen an. Die Sitzgelegenheiten in den Gastronomiebereichen werden durch die Gastronomen reduziert und auseinander gestellt. Zooshop Der Zooshop bleibt bis auf weiteres geschlossen. Es erfolgt ein Verkauf im Außenbereich (am Standort der Bollerwagen).
Zoo Leipzig 01.05.2020
Der Zoo Leipzig öffnet ab Montag wieder – Tagesgültiges Online-Ticket nötig – Maßnahmen zum Schutz vor Covid-19
Das historische Zoo-Portal darf wieder geöffnet werden, jeder Besucher benötigt ein tagesgültiges Ticket: Ab dem kommenden Montag, 4. Mai, können Zoobesucher nach fast sieben Wochen wieder den Zoo Leipzig besuchen. Allerdings gelten zum Schutz vor Covid-19 strenge Festlegungen zur Einhaltung von Hygiene und Abständen. Bis auf Weiteres muss deshalb vor der Anreise zum Zoo zwingend ein Ticket für einen festen Termin im Online-Vorverkauf auf www.zoo-leipzig.de erworben werden. Dies gilt sowohl für Tagesbesucher als auch Jahreskarteninhaber. „Die Tagestickets gibt es aufgrund der Einschränkungen bis auf Weiteres zum Winterpreis, das Zusatzticket für unsere Jahreskartenbesitzer ist unverzichtbar, aber natürlich kostenlos“, erklärt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold den notwendigen Vorverkauf, um Kapazitätsgrenzen und Abstände einhalten zu können und im Eingangsbereich keine enttäuschten Besucher zu haben, die wegen ausgeschöpfter Kontingente keinen Einlass bekommen können. Beim Ticketkauf müssen ein Besuchstag sowie ein Zeitfenster zum Einlass gewählt werden. Zudem ergänzt Junhold: „Wir hoffen sehr auf das Verständnis unserer Besucher für die zu ergreifenden Maßnahmen sowie auf die gegenseitige Rücksichtnahme während des Zoobesuchs.“ Zoobesuch unter freiem Himmel – Der Zoo startet zunächst als ausschließlich zoologischer Park, der zu tierischen Rundgängen unter freiem Himmel einlädt. Sämtliche Tierhäuser inklusive Gondwanaland bleiben ebenso geschlossen wie Spielplätze, Streichelzoos sowie die gastronomischen Einrichtungen. Auch Fütterungen und Kommentierungen gibt es zunächst nicht. „Lockerungen wird es in diesen Bereichen im Einklang mit dem öffentlichen Raum geben“, kündigt Junhold und sendet einen Appell: „Uns ist bewusst, dass wir viele Einschränkungen haben werden, freuen uns aber dennoch, den Zoobesuch wieder möglich machen zu dürfen. Damit alles klappt und wir geöffnet bleiben dürfen, brauchen wir aber die Unterstützung der Besucher beim Einhalten der Regeln.“ Großer Rückhalt – Dass sich der Zoo Leipzig auf die Unterstützung seiner Zoofreunde verlassen kann, haben die vergangenen knapp sieben Wochen gezeigt. Mehr als 600.000 Euro haben den Zoo im Rahmen der Spendenaktion „Ein Bienchen für dich“, durch neue Mitgliedschaften und Tierpatenschaften beim Freundes- und Förderverein sowie dank zahlreicher Geldspenden erreicht. „Dieser Rückhalt macht uns stolz. Wir sind extrem dankbar für diese Hilfen“, sagt Zoodirektor Junhold. Auch von Seiten der Politik gibt es erste Signale, dass angesichts von rund fünf Millionen Euro Einbußen seit dem 18. März Unterstützung kommen könnte. „Klar ist, dass wir aufgrund der Limitierung auch in den kommenden Wochen Umsatzverluste verzeichnen werden. Aber wir sind überzeugt, dass es gemeinsame Lösungen geben wird“, blickt Junhold optimistisch voraus. Alle Informationen zum Ticketvorverkauf sowie dem Zoobesuch unter diesen besonderen Bedingungen gibt es auf www.zoo-leipzig.de. Informationen zum Freundes- und Förderverein gibt es auf www.zoo-leipzig.de/foerdern-helfen/. Die Spendenaktion „Ein Bienchen für dich“ läuft auf www.zoo-leipzig.de/bienchen.
Tierpark Nordhorn 01.05.2020
Erster Internationaler „Tag des Drills“ – Ein Plädoyer für den Schutz der vergessenen Affen Afrikas – Von „Rettet den Drill“ e.V. (Dr. Heike Weber)
Es ist noch früh am Morgen, doch die beiden Amerikaner Liza Gadsby und Peter Jenkins, die gerade durch Nigeria reisen, entscheiden sich aufzustehen und zu packen. Heute wollen sie einen Markt in Calabar, der Hauptstadt des Bundesstaates Cross River, besuchen. Als sie dort ankommen herrscht schon großer Andrang. Auf Märkten in Nigeria schlägt das Herz Afrikas. Hier kommen die Menschen zusammen, lachen, feilschen, streiten, es ist unglaublich farbenfroh und über dem Gewirr von Stimmen und Lauten liegen hunderte von verschiedenen Gerüchen. Irgendwo in einer Ecke treffen die beiden Biologen allerdings auf etwas, das sie fassungslos macht. Da sitzt völlig verängstigt und zusammengekauert ein kleiner Affe in einem winzigen Käfig. Es ist ein sehr junges, verwaistes Drillweibchen, das als Haustier verkauft werden soll. Diese Begegnung ereignete sich genauso vor knapp 30 Jahren. Den beiden Amerikanern gelang es damals, den Händler von der Notwendigkeit der Herausgabe des kleinen Drillweibchens zu überzeugen. Und damit begann die beeindruckende Geschichte der Rettung der Drills. Denn seitdem haben Liza Gadsby und Peter Jenkins ihr Leben diesen vergessenen Affen Afrikas gewidmet und blieben – übrigens bis heute – in Nigeria. Bereits 1991 gründeten sie die erste Schutzstation am Rande der Nigerianischen Hafenstadt Calabar. Zwei Jahre später folgte, in Kooperation mit den dortigen Behörden, im Süden Kameruns der Umbau des alten Zoos von Limbe zur neuen Auffangstation mit dem Namen Limbe Wildlife Center. Und 1996 eröffneten die zwei, erneut in Nigeria, die Afi Mountain Drill Ranch. Sie grenzt fast direkt an das am 04. Mai 2000 gegründete Schutzgebiet Afi Mountain Wildlife Sanctuary, das als eines der letzten, teilweise noch unberührten, Rückzugsgebiete für wildlebende Drills gilt. „Und da die Gründung des Afi Mountain Wildlife Sanctuarys einen Meilenstein auf dem langen Weg der Schutzbemühungen darstellt, haben wir diesen Tag, den 04. Mai, zum internationalen Tag des Drills erklärt“ sagt Marco Dinter, zweiter Vorsitzender des Vereins „Rettet den Drill“ e.V.. Einige drillhaltende Zoos hatten für den Tag des Drills bereits große Aktionen mit Informationsständen und Kinderbeschäftigung geplant. Durch die aktuelle Corona-Situation und die Schließung der Zoos können diese leider nicht stattfinden. Das bedeutet aber nicht, dass der Tag des Drills ausfällt! „Wir machen am 4. Mai über die sozialen Netzwerke unter dem gemeinsamen Hashtag #dayofthedrill auf die spannenden Affen aufmerksam“, erläutert Dinter. Denn der Drill braucht Freunde und Unterstützer aus Europa, die den Schutzstationen in Afrika finanziell und materiell helfen. Im Laufe der letzten Jahre wurden immer mehr beschlagnahmte und verwaiste Drills in den Stationen in Kamerun und Nigeria aufgenommen. Hier werden sie veterinärmedizinisch versorgt, aufgepäppelt und zu großen sozialen Zuchtgruppen zusammen gewöhnt. Keines der Tiere wurde je gekauft, um den illegalen Markt nicht anzuheizen. „Oftmals verletzt, unter – oder fehlernährt, in jedem Fall aber schwer traumatisiert, werden diese Tiere von den Behörden beschlagnahmt und zu den Auffangstationen gebracht“, weiß Kathrin Paulsen zu berichten. Die gelernte Tierpflegerin ist erste Vorsitzende des Vereins „Rettet den Drill e.V.“, der die Arbeit von Gadsby und Jenkins seit mehr als 15 Jahren unterstützt. Sie hat auf eigene Kosten schon mehrfach die Stationen besucht und dort mitgearbeitet. Besonders beeindruckt hat sie die Zusammenarbeit mit der einheimischen Bevölkerung. Viele Menschen aus der Region haben hier direkt oder indirekt einen Arbeitsplatz gefunden, sei es als Fahrer, Tierpfleger, Futtermittelanbauer oder auch Lehrer. Denn diese Projekte sind mehr als Artenschutz, sie widmen sich auch den Menschen. Dabei steht die Weitergabe von Wissen zu Themen rund um den Schutz der Drills natürlich im Vordergrund. Drills gehören übrigens zu den Backentaschenaffen, einer Unterfamilie der Meerkatzenverwandten. Die Männchen sind mit bis zu 30kg Körpergewicht mehr als doppelt so schwer und groß wie die Weibchen. Sie haben stark ausgeprägte Eckzähne und ein auffällig buntes (rot, blau, violett) Hinterteil. Beide Geschlechter haben schwarze Gesichtsmasken und durchstreifen zusammen in Gruppen von bis zu 400 Tieren den tropischen Regenwald. Immer auf der Suche nach etwas fressbarem, wie Früchte, Samen, Blätter, aber auch Wirbellose. Meist sind sie dazu am Boden unterwegs, flüchten bei Gefahr oder zum Schlafen und Ruhen aber auch in die Bäume. Diese, laut IUCN (Weltnaturschutzorganisation) stark gefährdeten Affen kommen nur in Nigeria, Kamerun und auf der Insel Bioko (Äquatorial Guinea) vor; und hier auch nur noch in kleinen, fragmentierten, also voneinander getrennten, Waldstücken. Der Holzeinschlag verkleinert massiv, Jahr für Jahr, die Lebensräume der Drills. Zudem gehört diese Affenart zu den drei am häufigsten in Nigeria und Kamerun gewilderten Arten. Die Jagd ist vergleichsweise einfach, da die Tiere bei Gefahr auf einen Baum klettern und dort leicht von den Wilderern geschossen werden können. Der heutige Bestand der weltweiten Population umfasst nach Schätzungen nur noch ca. 3.000 Tiere. Falls auch Sie diesen seltenen Affen helfen wollen, werden Sie Mitglied bei „Rettet den Drill“ e.V. oder hinterlassen Sie dem Verein eine Geldspende. Sämtliche Informationen zum Verein und den von ihm unterstützten Projekten in Afrika finden Sie auf der Homepage: www.rettet-de-drill.de Zusatzinfo – Der Verein „Rettet den Drill“ e.V. – Ein Projekt, das Menschen und Tieren hilft PANDRILLUS arbeitet in Nigeria und Kamerun als eine so genannte „non-profit-organisation“ (vergleichbar mit der deutschen Gemeinnützigkeit). Die „Pandrillus Foundation“ in den USA genießt ebenfalls diesen Status. Und auch in Deutschland entstand schon Ende der siebziger Jahre der Wunsch, in Afrika etwas für den Erhalt der Drills zu tun. Aus der „Aktion Rettet den Drill“, die der frühere hannoversche Tierpfleger Roland Wolf bereits 1988 als erfolgreiche Privatinitiative ins Leben gerufen hatte, wurde im Januar 2004 der eingetragene Verein „Rettet den Drill“ e.V. im Tierpark Nordhorn und mit Sitz in Nordhorn (Vereinsregister Osnabrück; VR 130691) gegründet. Zweck des Vereins ist die Förderung und die Erhaltung der Drills in ihrem natürlichen Lebensraum. Der Verein setzt sich damit auf unterschiedlichen Ebenen für wesentliche Belange des Tier-, Naturund Umweltschutzes ein. Die Unterstützung der Projekte von PANDRILLUS in Calabar und dem Afi- Mountain-Reservat in Nigeria sowie dem Limbe Wildlife Center in Kamerun spielen dabei weiterhin eine wichtige Rolle.
Erlebnis-Zoo Hannover 30.04.2020
Tierische Freude: Erlebnis-Zoo Hannover öffnet in Kürze wieder – mit Schutzkonzept – Umfassende Hygiene- und Abstandsvorkehrungen getroffen – konkretes Öffnungsdatum folgt
Riesenfreude im Erlebnis-Zoo Hannover! Heute gab die Landesregierung grünes Licht: Der Erlebnis-Zoo kann in Kürze wieder für Besucher öffnen. Die letzten Tage nutzte der Zoo, um ein umfassendes Konzept zur Wahrung der Sicherheitsabstände und Hygieneregeln umzusetzen. „Wir haben auf eine verantwortungsbewusste Wiedereröffnung hingearbeitet und freuen uns im wahrsten Sinne tierisch, den Familien in der Region in Kürze die Möglichkeit für einen entspannten Spaziergang mit spannenden Tierbeobachtungen durch den Erlebnis-Zoo bieten zu können“, so Geschäftsführer Andreas M. Casdorff. Sobald der entsprechende Erlass mit dem Öffnungsdatum und den konkreten einzuhaltenden Bestimmungen vorliegt, wird der Erlebnis-Zoo über alles rund um die Wiedereröffnung – Tickets, Zutrittsbegrenzungen, Hygiene- und Abstandvorkehrungen – auf seiner Website www.erlebnis-zoo.de informieren! Mit Abstandsmarkierungen auf dem Boden, besonderen Wegeführungen, Hinweisschildern, verstärkten Reinigungsrundgängen vom „Team Sauber“ sowie Plexiglasscheiben im Service-Center und im Zoo-Shop hat sich der Zoo für eine Wiedereröffnung vorbereitet. Situationsbedingt wird es einige Einschränkungen geben: Je nach den spezifischen Bestimmungen des Erlasses der Landesregierung könnte es sein, dass zum Beispiel die Tierhäuser zunächst geschlossen bleiben müssen. Sicher ist, dass die Besucher auf kommentierte Fütterungen, Führungen und Blicke hinter die Kulissen sowie Tierpräsentationen, in denen für die Themen Artenschutz, Umweltverschmutzung und Lebensraumverlust sensibilisiert wird, noch länger warten müssen, da sich hier der Sicherheitsabstand nur schwer umsetzen lässt. Ein Highlight im Erlebnis-Zoo, die Bootsfahrt über den Sambesi, können Besucher nach der Wiedereröffnung sofort genießen. Um den Sicherheitsabstand zu wahren, werden in den Booten immer nur die erste und letzte Reihe mit zwei Personen besetzt. Der neue Shop am Zoo-Eingang wird, unter Beachtung der aktuellen Hygienevorschriften, wieder zum Stöbern nach Zoo-Souvenirs öffnen, darf jedoch nur mit Mund-Nasenschutz und in begrenzter Personenzahl betreten werden. „Wir richten uns hier streng nach den Regeln, die auch für den Einzelhandel gelten“, so Casdorff. Aufgrund der bestehenden Regelungen für die Gastronomie wird der Zoo Besucher vorerst auch auf die leckere Zoo-Gastronomie verzichten müssen. „Wir werden aber nach einigen Tagen auch unser beliebtes selbstgemachtes Eis und einen Kaffee „to go“ anbieten, wenn sich alle Abläufe gut und rücksichtsvoll eingespielt haben“, berichtet Casdorff. Festgelegte Einlass-Zeitfenster Um einen fließenden Zutritt in den Zoo zu ermöglichen, hat der Zoo feste und limitierte Einlass-Zeitfenster eingerichtet, die die Besucher (auch für ihre Kinder bis 3 Jahre) vorab online kostenlos reservieren müssen. Gemeinsam mit dem gültigen Tagesticket beziehungsweise der Jahreskarte wird diese zeitliche „Zutrittsberechtigung“ am Eingang vorgezeigt. „Wir sind aufgefordert, die Besucherzahl zu begrenzen, und können auf diesem Weg die Besucherströme besser lenken und zu einer gleichmäßigen Verteilung der Besucher auf dem Zoogelände beitragen“, erklärt Geschäftsführer Casdorff. Damit den Besuchern mehr Zeit im Zoo bleibt und die Abfahrtssituation entzerrt wird, hat der Zoo ab Wiedereröffnung eine Stunde länger, bis 19 Uhr geöffnet. WICHTIG: Tagestickets sowie Jahreskarten können Besucher ausschließlich online erwerben! Die Tageskassen werden nicht geöffnet. Der Zoobesuch ohne gebuchtes „Einlass-Zeitfenster“ ist leider nicht möglich. Alle Anstrengungen zur Wiedereröffnung unter besonderen Hygiene- und Abstandsvorkehrungen, um den Zoo unter den aktuellen Herausforderungen wieder öffnen zu können, sind mit einem hohen Aufwand verbunden. „Die Anzahl der Besucher zu beschränken, ist eine ganz neue Erfahrung“, so Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff. „So sehr wir uns über die baldige Wiedereröffnung freuen, wirtschaftlich bleibt dieses Jahr eine enorme Herausforderung. Daher bitte ich um Verständnis, dass die Eintrittspreise unverändert bleiben“. Dankeschön an alle Unterstützer „Ein herzliches Dankeschön geht an alle, die uns in den vergangenen Wochen unterstützt haben, mit dem Kauf oder der Verlängerung der Jahreskarte, einem Gutschein, einer Spende oder der Übernahme einer Tierpatenschaft. Es hat uns alle sehr berührt, zu sehen, welchen großen Zuspruch wir bekommen haben und wie sehr der Zoo unseren Besuchern am Herzen liegt.“
Tierpark Chemnitz 30.04.2020
Weiterer Nachwuchs im Wildgatter Oberrabenstein
Im Wildgatter Oberrabenstein sind um Ostern herum wieder viele Jungtiere bei verschiedenen europäischen Arten zur Welt gekommen. Nachdem Anfang Februar schon eine einzelne Bache für den ersten Nachwuchs bei den Wildschweinen gesorgt hatte, haben nun drei weitere Bachen nachgezogen. Insgesamt tummeln sich jetzt 22 Frischlinge auf der großzügigen und naturnahen Anlage. Zwei Bachen haben sogar jeweils sieben Jungtiere „gefrischt“. Jüngere Bachen bekommen drei bis fünf Frischlinge, ältere können sogar bis zu acht Jungtiere gebären. Zwei weitere Bachen erwarten noch Nachwuchs. Frischlinge können bis in den Juni hinein zur Welt kommen. Nah zu den Wildschweinen befindet sich das Gehege der Mufflons, der einzigen europäischen Wildschafart. Hier gibt es bisher dreifachen Nachwuchs zu vermelden, der vor und nach dem Oster-Wochenende geboren wurde. Dieser Zeitraum entspricht der typischen Setzzeit von Ende April bis Anfang Mai. In der Regel setzt ein Schaf ein bis zwei Lämmer. Für eine besondere Überraschung und große Freude sorgte das neue Wildkatzen-Pärchen. Am Karsamstag erblickten die Pfleger gleich fünf Jungtiere neben ihrer Mutter in der Wurfbox der Anlage. Erst Anfang Dezember wurde diese neue, vom Tierpark-Förderverein finanzierte Anlage für Europäische Wildkatzen eröffnet und beide Tiere – die Katze stammt aus einem Schweizer Zoo und der Kater aus einem französischen – eingesetzt. Nach neun Wochen Tragzeit kann die Katze drei bis fünf Jungtiere werfen. Dies geschieht in einem sicheren Versteck, da die Jungtiere als Nesthocker etwa neun Tage lang blind sind. In den ersten Wochen ist die Chance daher eher gering, die Jungtiere außerhalb der Wurfbox zu entdecken. Die Hauptaktivitätszeit von Wildkatzen beginnt auch erst nach Sonnenuntergang.
Tierpark Chemnitz 30.04.2020
Tierpark und Wildgatter werden wieder geöffnet
Am Montag, dem 4. Mai, werden – unter Vorbehalt der Entscheidung des Landes Sachsen zur Corona-Schutz-Verordnung – der Tierpark Chemnitz und das Wildgatter Oberrabenstein unter Auflagen wieder öffnen. So bleiben im Tierpark vorerst die Tierhäuser, wie Tropenhaus, Krallenaffenhaus und Vivarium, weiterhin geschlossen. Auch die begehbaren Anlagen, wie das Streichelgehege, können nicht genutzt werden. Öffentliche Fütterungen und andere Aktionen finden nicht statt. Es wird einen vorgegebenen Rundgang geben. Besucher beachten bitte, dass im Tierpark nur 270 Personen gleichzeitig das Gelände betreten dürfen. Daher kann es zu Wartezeiten am Eingang kommen. Hierfür wird um Verständnis gebeten. Im Kassenhaus ist eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Es gelten die üblichen Abstands- und Hygieneregeln. Die Spielgeräte, der Abenteuerpfad und die Bollerwagen können leider noch nicht genutzt werden. Im Wildgatter dürfen sich maximal 230 Personen gleichzeitig aufhalten. Es kann zu Einschränkungen im Wegenetz kommen. Die Nutzung von Spielgeräten und Bollerwagen ist ebenfalls noch nicht möglich.Tagesaktuelle Informationen über die Möglichkeiten und Bedingungen sind unter www.chemnitz.de bzw. www.tierpark-chemnitz.de zu finden. Besucher-Anfragen sind auch unter 0371 4884800 (Achtung neue Telefonnummer) oder tierpark@stadt-chemnitz.de möglich.
Alpenzoo Innsbruck-Tirol 30.04.2020
Braunbär „Ander“ entpuppt sich als Künstler im Alpenzoo
Vor einiger Zeit haben die Tierpfleger bei den Braunbären das künstlerische Talent von „Ander“ entdeckt. Auf der Suche nach Beschäftigungsmöglichkeiten, kam die Idee auf die Tiere malen zu lassen. Das Braunbär-Männchen zeigte sich dabei als besonders kreativ. Mithilfe von ungiftigen und tierfreundlichen Fingerfarben entstanden auf Leinwänden ganz besondere Kunstwerke. Dabei nutzte „Ander“ seine Tatze als Pinsel und auch die Schnauze half beim Gestalten mit. Lediglich die Farbe wurde schon vorher vom Tierpfleger ausgewählt und als Tupfer auf die Leinwand gesetzt. Nach getaner Arbeit gab es natürlich einen Löffel Honig als Belohnung. Zoodirektor Dr. André Stadler freut sich: „Die originellen Bilder existieren in unterschiedlichen Größen und natürlich ist jedes ein Unikat. Mit Zoo-Öffnung werden wir die Kunstwerke in einer Blindauktion an die Meistbietenden versteigern. Natürlich kann man sich die Werke bei uns im Alpenzoo genau anschauen und auch Online-Gebote abgeben. Die Einnahmen kommen dann dem Alpenzoo zu Gute“. Wer „Ander“ bei der künstlerischen Tätigkeit zuschauen mag, kann auch ein passendes Video im eigenen Youtube Kanal vom Alpenzoo finden. Den Link findet man auf unserer Homepage.
Zoo Magdeburg 30.04.2020
Gutscheinaktion #allefüralle bis 31. Mai 202 – 14 Monate Elefanten, Schimpansen, Löwen & Co. besuchen
„In diesen Tagen wird ganz klar deutlich: Die Magdeburger lieben ihren Zoo, die Freude über die Wiedereröffnung ist direkt auf unseren Wegen spürbar“, ist der Zoo-Geschäftsführer Dirk Wilke begeistert. Das Zooteam möchte sich mit der Gutscheinaktion #allefüralle bei allen Besuchern bedanken, die den Zoo in der Coronazeit unterstützen und sich außerdem sehr umsichtig an die Abstandsregeln und Hygienevorschriften halten. Wer bis zum 31. Mai 2020 eine Jahreskarte als Gutschein kauft, bekommt zwei Monate geschenkt und darf somit Elefanten, Schimpansen, weiße Löwen und Co. für 14 Monate tierisch nah erleben. „ Wir haben ganz bewusst die Gutscheinaktion erweitert, um auch den Schülern, Studenten, Schwerbehinderte, Senioren und Sozialpass-Inhabern die Möglichkeit zu geben, die Gutscheinaktion zu nutzen“, erklärt Dirk Wilke. Nach Einlösung des Gutscheins für eine Jahreskarte, dürfen sich die Besucher auf 14 Monate Zoo-Spaß freuen. Der Gutschein hat eine Gültigkeit von drei Jahren. Die Jahreskarte für Erwachsene kostet 55 Euro, ermäßigte Karten kosten 36 Euro. Kinder bis 15 Jahre haben weiterhin freien Eintritt in den Zoo. Auch wer schon im Besitz einer gültigen Jahreskarte ist, kann das Angebot in Anspruch nehmen. Die AKTION #allefueralle Jahreskarte kann, nach Ablaufen der gültigen Jahreskarte, für weitere 14 Monate verlängert werden. Zusätzlich zu der Möglichkeit die Tiere 365 Tage im Jahr erleben zu können, erhalten alle Jahreskarten-Besitzer 10% Rabatt in den Zooläden und bei der Zoo-Gastronomie. Ein weiterer Vorteil der Jahreskarte ist eine Kooperation mit dem Zoo Halle. Diesen können die Besucher noch bis zum 31.12.2020 mit ihrer Zoo Magdeburg Jahreskarte, ebenfalls kostenfrei besuchen. Das Jahreskarten-Angebot ‘AKTION #allefueralle’ gilt bis zum 31.05.2020 und ist ab sofort im Onlineshop unter https://zoo-magdeburg.ticketfritz.de erhältlich.
Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec 30.04.2020
Von zu Hause aus im Zoo shoppen!
Der Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec bietet ab sofort einen online Zoo-Shop an. Die Digitalisierung ist in vollem Gange und besonders in den letzten Wochen ist die Nachfrage an den online Handel rapide gestiegen. Diesem gesellschaftlichen Ruf folgt nun auch der Görlitzer Tierpark. Auf shop.tierpark-goerlitz.de warten Gutscheine und ausgewählte Zooartikel darauf, im virtuellen Warenkorb zu landen. Selbst Patenschaften können hier abgeschlossen werden. Möglich wurde dies dank der Unterstützung der langjährigen Partner Drantos und Die Partner aus Görlitz, welche kostenlos ein Onlineshop-System für den gemeinnützigen Verein bereitgestellt haben. Innovative, lokale Aktionen haben kürzlich nicht nur für Schlagzeilen, sondern auch für finanzielle Unterstützung gesorgt. So sammelte Diana David, Inhaberin von Goethe-Back, Spenden für den Tierpark mittels Toilettenpapier-Keksen. Auch das Finanzamt in Löbau hat gesammelt. Überwältigend war Ebenfalls die Unterstützung durch den Saurierpark Bautzen mit 5000.- Euro. Direktor Dr. Sven Hammer und den Tierparkmitarbeitern machen die vielen Initiativen zur Unterstützung der Einrichtung Mut. Wochenlang musste der Tierpark nun schon aufgrund der Corona-Beschränkungen geschlossen bleiben. Die finanzielle Lage spitzt sich langsam zu. „Die enormen finanziellen Verluste treffen uns unverschuldet. Wir leisten mit der temporären Schließung einen Beitrag zur Gesunderhaltung unserer Gesellschaft. Umso mehr freut es uns, wie viel Rückhalt und Anerkennung unser Tierpark in der Bevölkerung tatsächlich hat. Das zeigt sich in dieser Krise ganz besonders. Ein riesiges Dankeschön gebührt daher all unseren Spendern und Unterstützern, die uns in dieser sehr unsicheren Zeit geholfen haben, den laufenden Betrieb am Leben zu halten! Aber auch unseren Mitarbeitern, die täglich hinter den Kulissen ihr Bestes geben und nun alles für die Wiedereröffnung vorbereiten“, so Dr. Hammer.
Zoo Osnabrück 30.04.2020
Tierkindergarten im nordischen „Kajanaland“ – Vorerst letzter Nachwuchs bei den Vielfraßen
Die nordische Tierwelt „Kajanaland“ im Zoo Osnabrück ähnelt seit Kurzem regelrecht einem Kindergarten: Jungtiere bei den Vielfraßen, Guteschafen und Rentieren erkunden ihr Zuhause. Der im Februar geborene Vielfraßnachwuchs bekam Besuch vom Zootierarzt. „Meistens verschwindet die Vielfraß-Mutter Vilja etwa zwischen Mitte und Ende Februar in der Wurfbox – also dem Versteck, in dem sie ihre Jungen zur Welt bringt – und dann wissen wir, nun kann es nicht mehr lange dauern bis der Nachwuchs zu entdecken ist“, erzählt Tierpflegerin und Revierleiterin Kerstin Seifert. Und so war es auch in diesem Jahr: Am 13. Februar konnte die Revierleiterin von weitem einen Blick in die Wurfbox werfen und entdeckte zwei kleine, weiße, neugeborene Vielfraße. Seifert erklärt: „Zu Beginn haben die Vielfraßjungtiere noch schneeweißes Fell. Dadurch sind sie im dichten Schnee der Polarregionen, aus denen sie ursprünglich stammen, gut getarnt. Erst mit der Zeit wird ihr Fell so dunkel wie das der älteren Artgenossen.“ Mit acht Wochen war der Nachwuchs schließlich alt genug für die erste Untersuchung durch den Zootierarzt Thomas Scheibe. Andreas Wulftage, zoologische Leitung im Zoo Osnabrück erklärt: „Bei so einer ersten Untersuchung wird zunächst ein allgemeiner Check-Up gemacht und geschaut, ob es den Jungtieren gut geht.“ Nachdem der Tierarzt feststellte, dass die Tiere gesund sind, wog er die beiden, impfte sie gegen Staupe und verabreichte ihnen eine Wurmkur. Außerdem wurde das Geschlecht ermittelt: die Geschwister sind Männchen und Weibchen. „Am Ende setzten wir den Vielfraßjungtieren noch einen kleinen Micro-Chip ein. Diesen bekommen die meisten unserer Tiere zur Wiedererkennung“, so Wulftange weiter. Nach der Untersuchung wurden die Vielfraße von den Tierpflegern auf die Namen Tommi und Annika getauft. Bei den Vielfraßen ist die Mutter – auch in der Wildbahn – alleine für die Jungenaufzucht zuständig. Vater Loki hält sich hauptsächlich fern von der Dreiergruppe und wenn er Tommi und Annika doch einmal näherkommt, wird er von Mutter Vilja verscheucht. „Besonders schön ist es allerdings auch zu sehen, wie sich die ein Jahr älteren Geschwister Freija und Svantje um den Nachwuchs kümmern“, freut sich Revierleiterin Seifert. „Sie sind gute Spielkameraden für die Jungtiere und begleiten sie ihnen bei ihren Ausflügen über die Anlage.“ Denn mittlerweile werden Tommi und Annika von Tag zu Tag aktiver: „Erst hat Mutter Vilja sie nur ab und zu zum ‚frische Luft schnappen‘ aus der Box gescheucht – man muss wissen: Vielfraße riechen ziemlich streng“, schmunzelt Seifert. Doch nun erkunden sie immer mehr auf eigene Faust ihre Umgebung. „Für uns fängt jetzt die schönste Zeit an, denn wir können die Kleinen gut beobachten und zusehen, wie sie mit ihren Geschwistern spielen. Allerdings wird es für Vilja immer stressiger. Sie versucht weiterhin auf ihre Kinder aufzupassen, sie zu beschützen und beide beisammenzuhalten. Doch wenn sie eins zurückgeholt hat, ist das nächste schon wieder auf Erkundungstour.“ Momentan werden Tommi und Annika noch von ihrer Mutter gesäugt, doch die Muttermilch ergänzt sie bereits durch vorgekautes Fleisch. So lernen die beiden nach und nach ihre zukünftige Nahrung kennen. Mit etwa einem Jahr sind die Vielfraße ausgewachsen, doch Geschlechtsreif werden sie erst mit etwa vier Jahren. Vorerst letzter Nachwuchs der Vielfraße – „Dieser Wurf wird bei unseren Vielfraßen erst einmal der letzte sein“, berichtet Andreas Wulftange. „Wir beteiligen uns an der Nachzucht zur Arterhaltung der Vielfraße, die über ein sogenanntes ‚Europäisches Erhaltungszuchtprogramm‘, kurz EEP, koordiniert wird.“ In den vergangenen Jahren gab es nun relativ viele Jungtiere vom Zuchtpaar Loki und Vilja. „Damit sind die Gene unserer Vielfraße innerhalb des EEP sehr gut vertreten und es wurde vom europäischen Zuchtprogramm beschlossen, vorerst aus der Zucht zu gehen. Aus diesem Grund bekam Vielfraßmännchen Loki bereits nach der letzten Paarungszeit einen Hormonchip eingesetzt, der vorerst weiteren Nachwuchs verhindert.“ Der Biologe schließt jedoch nicht aus, dass es irgendwann wieder Vielfraßjungtiere vom Schölerberg geben wird: „Wir stehen im regelmäßigen Austausch mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm und treffen immer wieder neue Absprachen. In einigen Jahren kann es durchaus sein, dass wir die Zucht wieder aufnehmen.“ Noch mehr Frühlingsboten in „Kajanaland“ – Direkt gegenüber von den Vielfraßen gab es einen regelrechten „Baby-Boom“ bei den Guteschafen: Die sechs kleinen Lämmer Olaf, Karla, Lasse, Sören, Melli und Felix galoppieren über die grüne Wiese in der Tierwelt „Kajanaland“. „Karla ist sogar ein richtiges Osterlamm“, erzählt Kerstin Seifert, „denn sie ist direkt am Ostersonntag geboren.“ Die Jüngsten der Gruppe sind Melli und Felix, sie sind erst vor einigen Tagen auf der Wiese der Guteschafe geboren. Seifert berichtet: „Alle Lämmer sind tagsüber geboren und wurden dann jedes Mal von einem von uns Tierpflegern entdeckt. Dann werden das Jungtier und seine Mutter von der Gruppe separiert und in den Stall gebracht. So können wir einerseits die Mutter-Kind-Bindung stärken, aber auch der Mutter etwas Ruhe gönnen. Direkt nach der Geburt findet unser Schafsbock die Weibchen nämlich besonders interessant.“ Mittlerweile ist die zehnköpfige Gruppe jedoch wieder gemeinsam auf der Anlage unterwegs und die Lämmer entdecken jeden Tag etwas mehr ihre Umgebung. In den immer noch kühlen Aprilnächten geht es für die Guteschafe zurück in den Stall. „Eine besonders niedliche Angewohnheit der Guteschafe ist es, dass sich die Lämmer in den kühlen Nächten auf den Rücken ihrer Mütter zum Schlafen legen, um nicht zu frieren“, freut sich die Revierleiterin. In der Nachbarschaft hat außerdem die sechsköpfige Rentiergruppe im Zoo Osnabrück Zuwachs durch die drei kleinen Böcke Björn, Emil und Benni bekommen. Am 19. April brachte Rentierweibchen Siida ihr erstes Jungtier, den Bock Björn, zur Welt. Emil und Benni folgen wenige Tage später. „In den vergangenen Tagen hatten Björn und Emil auch schon ihre erste Untersuchung vom Tierarzt“, so Seifert. „Dabei wurde der allgemeine Gesundheitszustand überprüft und zum Beispiel der Nabel untersucht. Nachdem Tierarzt Thomas Scheibe festgestellt hat, dass es den Böcken gut geht und sie gesund sind, wurde ihnen jeweils ein kleiner Micro-Chip zu Wiedererkennung eingesetzt.“ Die Erstuntersuchung der jungen Rentiere wird in der Regel in den ersten Tagen gemacht. Björn und Siida sowie auch Emil und Benni mit ihren Müttern sind gemeinsam mit den älteren Artgenossen auf der Anlage in der Tierwelt „Kajanaland“. Doch die Mütter halten mit ihren Jungtieren bisher noch ein wenig „Sicherheitsabstand“ zu Vater Sven und dem Rest der Gruppe. Wissenswertes zu Vielfraßen (Gulo gulo) – Der rund 1 Meter lange und bis über 20 Kilogramm schwere Vielfraß ist ein außerordentlich kräftiges Tier, dem unter gewissen Umständen sogar ausgewachsene Elche zum Opfer fallen können. Auch wenn die Nahrung im Winter knapp ist, macht der Vielfraß keine Winterruhe, sondern läuft mit seinen breiten Tatzen täglich lange Strecken um Beute zu machen oder Aas zu finden. Zwischen Januar und April werden in einem Bau ein bis vier Jungtiere geboren, die bis zum Herbst bei der Mutter bleiben. Wissenswertes zu Guteschafen (Ovis aries) – Das Guteschaf ist eine Hausschafrasse aus der Gruppe der nordischen Kurzschwanzschafe, die vor allem in Schweden gehalten werden. Darüber hinaus kommen sie auch in Dänemark, Nord- und Ostdeutschland vor. Als Graser sind diese Schafe sehr genügsam, sie werden in der Landschaftspflege auch auf kargen Flächen eingesetzt. Guteschafe erreichen eine Schulterhöhe zwischen 60 und 85 Zentimetern. Weibchen wiegen zwischen 45 und 60 Kilogramm, Männchen erreichen ein Gewicht zwischen 70 und 100 Kilogramm. Beim Guteschaf besitzen beide Geschlechter Hörner. Die Hörner der Böcke sind schneckenförmig und deutlich größer als die Hörner der Auen, die eher sichelförmig sind. Wissenswertes zu Rentieren (Rangifer tarandus) – Rentiere leben im Sommer in der Taiga und im Winter in der Tundra in Nordeurasien, Nordamerika, Grönland und anderen arktischen Inseln. Die Natur hat das Ren mit vortrefflichen Eigenschaften ausgestattet, um das Klima arktischer und subarktischer Zonen gut zu überstehen. Es besitzt ein sehr dichtes Fell und hat ungewöhnlich breite, zweigespaltenen Hufen. Auf diesen „natürlichen Schneetellern“ kann das Rentier fast schwerelos über sumpfigen Boden oder tiefen Schnee laufen. Dabei ist ein eigentümliches Knacken im Fußbereich zu hören. Das typische Geräusch entsteht durch Sehnen, die über den Gelenkknochen rutschen. Eine weitere Besonderheit: Rentiere sind die einzige Hirschart, bei der beide Geschlechter ein Geweih besitzen, wobei das des Männchens wuchtiger und stärker ausgebildet ist.
Tierpark Hellabrunn München 29.04.2020
Saumäßig viel Nachwuchs in Hellabrunn
Die Temperaturen steigen, es grünt und blüht und es gibt schon jede Menge tierischen Nachwuchs im Münchner Tierpark. Noch müssen sich die vielen kleinen Frühlingskinder jedoch voraussichtlich bis zum 11. Mai gedulden, um von den Besuchern begrüßt zu werden. Denn mit Verlängerung der Corona-Beschränkungen wurde auch die Wiederöffnung Hellabrunns erneut verschoben. Doch bei den Kunekune-Schweinen geht es trotzdem richtig rund: Dort sorgen seit kurzem dreizehn kleine Ferkel dafür, dass im Schweinestall immer etwas los ist. Mit den frühlingshaften Temperaturen nimmt auch der „Baby-Boom“ in Hellabrunn an Fahrt auf: Im Mühlendorf bringen dreizehn kleine Ferkel seit kurzem Schwung in den Kunekune-Schweinestall: Sieben kleine Eber und sechs kleine Säue wurden dort am 21. April geboren. Die sechsfache Mutter Frieda und die siebenfache Mutter Lilly umsorgen ihren stolzen Nachwuchs hervorragend. Es sind die ersten Jungtiere bei den Kunekune seit diese im Juli 2018, mit Fertigstellung des ersten Bauabschnitts, ins Hellabrunner Mühlendorf eingezogen sind. Bei den Kunekune handelt es sich um eine Schweinerasse, die ursprünglich aus Neuseeland stammt. Sie galt in den 1970er Jahren als nahezu ausgestorben. Ein Zuchtprogramm mit 18 dieser wenigen überlebenden Schweine ermöglichte es, dass heutzutage wieder mehrere Tausend ihrer Art in Zoos und auf privaten Weiden leben. In der Sprache der Maori, der indigenen Bevölkerung Neuseelands, bedeutet der Name Kunekune „fett und rund“. Bis die kleinen Schweinchen diesem Namen sichtlich gerecht werden, dauert es aber noch eine Weile. „Mit dem Hellabrunner Mühlendorf beteiligen wir uns an der Erhaltungszucht gefährdeter alter Haustier- und Nutztierrassen. Denn in der industrialisierten Landwirtschaft konzentriert man sich oftmals auf wenige Hochleistungsrassen, wodurch die biologische Vielfalt gefährdet wird. Der dreizehnfache Nachwuchs bei den Kunekune ist für uns daher ein sehr schöner Erfolg“, freut sich Tierparkdirektor Rasem Baban. „Zwar wurde die Wiederöffnung des Tierparks leider erneut verschoben, aber wir hoffen sehr darauf, dass die putzmunteren Ferkel ab dem 11. Mai von den Besuchern in Augenschein genommen werden können.“ Im Mühlendorf haben darüber hinaus auch die Dahomey-Zwergrinder Zuwachs bekommen. Doch die Hellabrunner Kinderstube wächst auch in anderen Teilen des Tierparks. So wurde in der Geo-Zone Asien am 10. April ein Kalb bei den Bantengs und am 16. April ein Jungtier bei den Mishmi-Takinen geboren. Der aktuell jüngste Nachwuchs kam am 23. April bei den Heckrindern zur Welt. Alle Jungtiere sind wohlauf und bereits mit ihrer Herde beisammen. Im März und April erblickten zudem Jungtiere bei den Straußwachteln sowie den Rotohrbülbüls in der Hellabrunner Dschungelwelt, den Kattas, den Hausmeerschweinchen und den Sumpfwallabys das Licht der Welt. „Es ist durchaus möglich, dass wir uns in den kommenden Wochen noch über weiteren Nachwuchs freuen dürfen“, verrät der Tierparkdirektor. „Zum Beispiel bei den Gänsen im Mühlendorf, den Steinböcken und den Elchen ist das ein oder andere Jungtier nicht ausgeschlossen.“ Ob und wann genau es jedoch soweit sein wird, lässt sich nur schwer vorhersagen. Ein Tierparkbesuch wäre nach der baldig erhofften Wiederöffnung jedoch in jedem Fall lohnenswert, denn auch die erwachsenen Tiere erfreuen sich sichtlich an den wärmer werdenden Temperaturen und genießen diese auf ihren Außenanlagen.
Zoo Basel 29.04.2020
Langes Warten auf Nachwuchs: Drei Junge bei den Koskorobaschwänen
Sie sind schon seit fünf Jahren ein Paar und nun hat es endlich Nachwuchs gegeben: Am 14. April sind im Zoo Basel auf der Insel der Varis Koskorobaschwäne geschlüpft. Zur Sicherheit sind die drei Jungen und ihre Eltern für ein paar Tage im Flamingostall untergekommen. Die frischgebackenen Koskorobaschwan-Eltern kümmern sich vorbildlich um ihre Jungen. Kennengelernt haben sich die beiden vor fünf Jahren, als der weibliche Schwan aus einem portugiesischen Zoo nach Basel kam und auf das Männchen traf, das ebenfalls aus einem Zoo in Portugal stammt. Mehrmals fingen sie an, ein Nest zu bauen, letztes Jahr beispielsweise beim Entenweiher. Eine Brut wurde leider nicht daraus. Dieses Jahr hat es auf der Vari-Insel geklappt. Die Schwarzweissen Varis – eine auf Madagaskar lebende Primatenart aus der Gruppe der Lemuren – liessen ihre neuen Mitbewohner in Ruhe brüten. Selbst wenn beide Eltern unterwegs waren, näherten sie sich dem Nest nicht. Auf der Vari-Insel sind die Schwäne vor Füchsen sicher. Trotzdem sind von den anfänglich fünf geschlüpften Jungen nur drei übriggeblieben. Eines war zu schwach und ein zweites war eines Tages plötzlich verschwunden. Der Verdacht fiel auf einen Graureiher, der auffällig in der Nähe des Nestes herumstand. Sicherheitshalber wurde die Familie daraufhin in den Flamingostall gebracht. Dort können die Eltern nun in Ruhe ihre Jungen aufziehen. Koskorobaschwäne stammen aus Südamerika. Ihr Federkleid ist von reinem Weiss und der Schnabel leuchtet rot. In ihrer Heimat bewohnen sie gerne schilfbewachsene Seen und Sümpfe und ernähren sich von Gras, Wasserpflanzen, Muscheln und kleinen Fischen. Hat sich ein Paar einmal gefunden, bleiben die beiden ein Leben lang zusammen. Beide Eltern kümmern sich um die Jungen. Der Zoo Basel hält seit 1993 Koskorobaschwäne. Das letzte Mal hat es 1997 Nachwuchs gegeben
Tiergarten Worms 28.04.2020
Tiergarten Worms erhöht das Onlineticket-Kontingent Bis zu 800 Besucher können den Tiergarten nach erfolgter Anmeldung besuchen
Der Tiergarten Worms blickt auf die ersten sechs Tage der Wiedereröffnung zurück. Die getroffenen Maßnahmen und Reglementierungen wurden von den Besuchern sehr gut angenommen und auch das Wochenende, das komplett ausgebucht war, hinterließ einen positiven Gesamteindruck. In einem weiteren Schritt wird nun die Anzahl der verfügbaren Onlinetickets erhöht. „Die verantwortungsvolle und maßvolle Umsetzung der Auflagen erlaubt nun eine erste Erhöhung der Besucherkapazitäten“, erläutert Beigeordneter Uwe Franz die erfolgte Anpassung der Zutrittsregelung. Man beobachte sehr genau die Entwicklungen und die Situation vor Ort und reagiere entsprechend darauf. Für den Besuch des Tiergartens gilt weiterhin, dass eine vorherige – auch kurzfristige – Anmeldung erfolgen muss. Eine Maskenpflicht auf dem Gelände gibt es keine, diese Empfehlung richtet sich ausschließlich an erwachsene Besucher für die Eintrittssituation an der Kasse und beim Besuch des Tiergartenshops, nicht etwa an die Kleinkinder. Das Tiergartenteam bedankt sich bei den Besuchern für das verständnisvolle und disziplinierte Verhalten. Bei allen – Besuchern, Mitarbeitern und auch den Tieren – überwiegt die Freude über die Wiedereröffnung, auch wenn es noch Einschränkungen gibt.
Zoo Vivarium Darmstadt 28.04.2020
Covid-19-Pandemie: Vivarium fehlen wichtige Einnahmen / Tierfreunde können den Zoo mit Spenden unterstützen
Aufgrund der Covid-19-Pandemie ist der Zoo Vivarium seit dem 17. März 2020 für das Publikum geschlossen. Dadurch fehlen dem Darmstädter Tiergarten wichtige Einnahmen. Denn die Kosten für Tierfutter, tierärztliche Behandlungen, das Zoopersonal, Strom, Wasser und Wärme fallen trotz Schließung weiter an. In dieser Ausnahmesituation bittet der Zoo Vivarium die Darmstädterinnen und Darmstädter um ihre Unterstützung. Über das Spendenportal der Sparkasse Darmstadt (https://neu.einfach-gut-machen.de/darmstadt/project/corona-hilfe-fuer-den-zoo-vivarium) können schnell und unkompliziert auch kleine Beiträge gespendet werden. Jeder gespendete Euro kommt dem Zoo Vivarium und seinen Tieren zugute. Eine weitere Möglichkeit, den Zoo Vivarium zu unterstützen, bieten die klassischen Tierpatenschaften, zum Beispiel für die Schmetterlinge des Zoos (vgl. https://www.zoo-vivarium.de/patenschaften). Indem sich die Bürgerinnen und Bürger ihr Tier aussuchen, helfen sie bei der Finanzierung der Kosten für Futter und Pflege, für den Aus- und Umbau der Tiergehege, Terrarien, Aquarien und Volieren. Mit Übernahme einer Patenschaft erhalten die Patinnen und Paten eine Urkunde und Informationen über das Tier. Einmal jährlich lädt der Zoo Vivarium zum Patentreffen ein, bei dem die Tierpatinnen und -paten aktuelle Informationen aus dem Zoo Vivarium erhalten. Alternativ können Spenden auch direkt auf das Konto des Zoo Vivarium überwiesen werden. Einfach das Zoo-Spendenformular (vgl. https://www.zoo-vivarium.de/sites/default/themes/zoo-vivarium/images/Spendenformular_Vivarium.pdf) herunterladen, ausdrucken und ausfüllen. Das ausgefüllte Formular per Fax (0 61 51/13 46 903) oder per Post an den Zoo Vivarium (Schnampelweg 5, 64287 Darmstadt) senden. Auf Wunsch stellt der Zoo Vivarium eine Spendenbescheinigung aus. Auch die Kaupiana, die Vereinigung der Freunde und Förderer des Darmstädter Schulvivariums, unterstützt den Zoo Vivarium in dieser schwierigen Zeit.
Zoo Osnabrück 28.04.2020
Start in der Corona-Krise im Zoo Osnabrück
Neues wissenschaftliches Leitungsteam bewährt sich Gleich zu Beginn eine riesige Herausforderung: Als am 1. April das neue wissenschaftliche Leitungsteam im Zoo Osnabrück offiziell seine Funktion übernahm, befanden sich die vier Teammitglieder direkt im Ausnahmezustand. Der Zoo ist geschlossen, es herrscht Corona-Infektionsrisiko für Mitarbeiter und Tiere. Weiterhin ist der Zoo deswegen auf Spenden angewiesen. „Ich bin wirklich froh, dass das Team in der jetzigen Form schon seit über zwei Jahren zusammenarbeitet, so kannten sie alle Gegebenheiten. Da die Kollegen für die meisten Bereiche bereits vorab verantwortlich waren, konnten sie ihre sehr gute Arbeit einfach weiterführen“, freut sich Andreas Busemann, der als Geschäftsführer die Gesamtleitung im Zoo innehat und insbesondere für Finanzen sowie Gesamtstrategie verantwortlich ist. Zoodirektor Prof. Michael Böer, als Prokurist zuständig für den tiergartenbiologischen Bereich, war zum 1. April in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Bei einer Abstimmung der Zoogesellschaft Osnabrück e.V., dem Mehrheitsanteilseigner der Zoo Osnabrück gGmbH, hatten die Vereinsmitglieder im Dezember 2019 einstimmig beschlossen anstelle eines neuen Zoodirektors das bestehende wissenschaftliche Team zum Leitungsteam im Bereich der zoologischen Aspekte zu machen. „Diese Strategie hat sich gerade in der Krise doppelt bewährt. Für den besonderen Einsatz und den sehr guten Umgang mit der schwierigen Situation möchte auch ich mich ganz herzlich bei den Kollegen bedanken“, so Zoopräsident Dr. E.h. Fritz Brickwedde. „Die finanzielle Lage im Zoo ist durch die coronabedingte Schließung derart angespannt, dass ein kompletter Führungswechsel im wissenschaftlichen Bereich für noch mehr Unruhe gesorgt hätte.“ Fließender Übergang in der Krise Zum wissenschaftlichen Leitungsteam gehören die zoologischen Leiter und Biologen Tobias Klumpe und Andreas Wulftange, zuständig für alle tierischen Belange sowie Artenschutz und Forschung, der technische Leiter Thorsten Vaupel, verantwortlich für die Bereiche Handwerk, Garten oder Sicherheit sowie der Leiter der Tiermedizin Tierarzt Thomas Scheibe, dessen Arbeitsbereich Prophylaxemaßnahmen, Labordiagnostik oder auch Operationen beinhaltet. „Wir hatten uns natürlich vorher abgestimmt, wie wir den Wechsel gestalten möchten. Allerdings ändert sich nicht allzu viel für uns, da die meisten Aufgaben gleichbleiben und es eher eine formelle Veränderung ist“, so Biologe Andreas Wulftange. „Mit der Corona-Krise kam alles nun eh erstmal anders und andere Themen hatten Vorrang. Wir mussten überlegen, wie wir die Arbeit so gestalten, dass die Mitarbeiter zwar geschützt, aber die Tiere ebenfalls gut versorgt sind.“ Dabei mussten die Verantwortlichen auf genügend Distanz bei der Arbeit im Zoo achten – sowohl zwischen Mensch und Mensch als auch zwischen Mensch und Tier. „Bei den Primaten, Raubtieren und Fledermäusen ist dies besonders wichtig, da hier das Virus schnell überspringen kann. Wo Distanz nicht möglich ist, müssen die Tierpfleger zurzeit Schutzkleidung tragen, wenn sie die entsprechenden Tiere versorgen oder die Gehege reinigen“, erklärt Wulftange. Da alle Teammitglieder langjährige Zoomitarbeiter sind, begleiten sie die Krise bereits seit der Zooschließung am 16. März 2020. „Wir kennen den Zoo und seine Mitarbeiter sehr gut, da wir alle seit vielen Jahren hier arbeiten. Professor Böer hatte in den letzten zwei Jahren vor allem eine beratende Funktion. Einzig die Bereiche Artenschutz und Forschung werden wir nun noch intensiver betreuen. Hier waren wir bislang bereits an der Umsetzung verschiedener Projekte beteiligt“, erläutert Biologe Tobias Klumpe. Langjährige Zoomitarbeiter Als er 2008 als Zoopädagoge im Zoo Osnabrück während seines Biologiestudiums begann, hätte Tobias Klumpe nie gedacht, welche Möglichkeiten sich am Schölerberg ergeben könnten. Die neuen Herausforderungen hat er immer gerne angenommen: „Es ist natürlich von Vorteil, dass wir verschiedene Arbeitsbereiche wie die Zoopädagogik und auch die Tierpflege aus eigener Erfahrung gut kennen. Zudem sind wir nach und nach in die Rollen hineingewachsen. Doch Führungsperson zu sein birgt auch Herausforderungen, wenn man aus der Mannschaft kommt – aber bislang hat das gut geklappt.“ Ihm ist es besonders wichtig, die Mitarbeiter mitzunehmen, aber auch keine falschen Versprechungen zu machen: „Wir sitzen regelmäßig mit den Kollegen der verschiedenen Tierbereiche zusammen, um aktuelle Themen zu besprechen. Dabei ist mir ein vertrauensvoller und transparenter Umgang wichtig. Sollte ich eine meiner Entscheidungen im weiteren Verlauf anpassen müssen, dann stehe ich dazu und finde es wichtig, das offen zu besprechen. So entsteht Vertrauen“, ist der Biologe überzeugt. Neue Herausforderung mit mehr Verantwortung Der technische Leiter Thorsten Vaupel übernahm die Position von Vorgänger Zooinspektor Hans-Jürgen Schröder bereits Anfang Dezember 2019, als dieser in den wohlverdienten Ruhestand ging. Vaupel arbeitet bereits seit 1997 im Zoo Osnabrück, als er eine Ausbildung als Tierpfleger begann: „Auch wenn ich den Zoo seit so langer Zeit begleite und seit 2012 in die Aufgabe des technischen Leiters an der Seite von Hans-Jürgen Schröder hineinwachsen konnte, bin ich mir jetzt natürlich der höheren Verantwortung bewusst. Schließlich bin ich für Baustellen oder auch die Sicherheit im Zoo verantwortlich und auch die Bereiche Budget und Personal können herausfordernd sein. Aber ich bin sehr froh über die neue Chance und über das Vertrauen, das uns geschenkt wird.“ Spendenaktionen für den Zoo Osnabrück Während das neue Team in den vergangenen Wochen die Corona-Herausforderungen mit den Tierpflegern, Handwerkern und den Tieren meisterte, starteten die Mitarbeiter in der Verwaltung eine große Spendenkampagne unter Federführung des Geschäftsführers. „Wir haben seit der Schließung am 16. März keine Einnahmen mehr. Die Eintrittsentgelte machen aber 75 Prozent unseres Budgets aus. Obwohl viele Mitarbeiter in Kurzarbeit sind, belaufen sich die Kosten alleine für die Versorgung der Tiere auf 290.000 Euro monatlich, insgesamt fallen 500.000 Euro ohne Investitionen jeden Monat an“, berichtet Busemann. Dank der großen Spendenbereitschaft der Zoofreunde konnte der Zoo die ersten Wochen gut überbrücken. Fraglich ist jedoch, wie lange der Zoo noch geschlossen bleiben muss und – sollte er demnächst wieder öffnen – ob dann überhaupt Besucher kommen. „Die Menschen sind ja verunsichert, auch wenn wir entsprechende Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln integrieren werden. Von daher wird dies ein schwieriges Jahr für den Zoo und wir sind weiterhin auf Spenden und Unterstützung angewiesen“, betont Zoopräsident Brickwedde. Ob Retter-Jahreskarte, Online-Spende, Retter-T-Shirt oder Tierpatenschaften – alle Möglichkeiten, um den Zoo Osnabrück zu unterstützen sind auf der Homepage des Zoos unter www.zoo-osnabrueck.de zu finden. Die Stadt Osnabrück wird jede Spende bis zum Jahresende und bis zu einem Gesamtbetrag von 1 Million Euro verdoppeln. Und nach Corona? Für die Zeit nach Corona stehen die Themen für den zoologischen Leiter Tobias Klumpe bereits fest: „Ich möchte mich weiter um die Nachzucht bei den bedrohten Tierarten, den Orang-Utans, den Sumatra-Tigern und den Breitmaulnashörnern kümmern. Wir haben in der Vergangenheit hier schon viel versucht, aber noch keinen Nachwuchs bekommen. Ich möchte nochmal ergründen, warum es nicht geklappt hat und was wir noch anpassen können.“ Andreas Wulftange freute sich bereits im letzten Jahr über Nachwuchs bei Tierarten, die viele Jahre keine Jungtiere großgezogen haben, wie bei den Humboldtpinguinen. „Die Freude war bei uns wirklich groß, denn wir haben dafür viel überlegt und am Gehege angepasst. Gleich fünf Küken schlüpften im Frühjahr 2019. An derartige Zuchterfolge gerade bei bedrohten Tierarten möchte ich natürlich anknüpfen. Artenschutz, Forschung und Bildung sind mir ebenfalls sehr wichtig, genauso wie die artgerechte Tierhaltung und das medizinische Training.“ Tierarzt Thomas Schreibe freut sich im Rahmen der Neuorganisation über zusätzliche Unterstützung: „Wir konnten einen zweiten Tierarzt einstellen, der bereits fünf Jahre Zoo-Erfahrung vorweisen kann. Das war dringend notwendig, da Michael Böer ebenfalls Tierarzt war und bei der Versorgung der Tiere unterstützt hat. Mit dem neuen Kollegen können wir neben den Präventionsmaßnahmen, aus denen unsere Arbeit hauptsächlich besteht, den Bereich der Diagnostik und Operationen direkt im Zoo ausweiten.“
Tiergarten Nürnberg 27.04.2020
Delphin Anke im Tiergarten gestorben
Am Sonntag, 26. April 2020, starb am späten Vormittag der 37-jährige Delphin Anke im Tiergarten der Stadt Nürnberg. Seit 2017 ist bekannt, dass bei Anke eine Leberschädigung ungeklärter Ursache vorliegt, die aber durch eine angepasste Fütterung bei engmaschiger Kontrolle des Tieres beherrschbar war. Ankes Zustand verschlechterte sich in den letzten Wochen vor ihrem Tod. Die Ergebnisse der am heutigen Tage stattgefundenen Pathologie werden frühestens in zehn bis vierzehn Tagen vorliegen. Erst dann können Aussagen über letztendliche Todesursachen getroffen werden. Anke stammt aus dem Golf von Mexiko und wurde 1985 bei Golfport in Mississippi (USA) im Alter von etwa zwei Jahren in ein Delphinarium gebracht. Am 28. Dezember 1990 kam sie aus Münster in den Tiergarten Nürnberg. Von 2008 bis 2012 lebte sie in einer großen Delphingruppe in der „Lagune“ des Delphinariums Harderwijk in den Niederlanden. Anke gehört zu den letzten Wildfängen, also den genetischen Gründertieren, im Europäischen Zuchtprogramm, in dem heute über 80 Prozent der Großen Tümmler bereits „zoogeboren“ sind. Nicht wenige Große Tümmler wie zum Beispiel die in Nürnberg geborene, fünfjährige Nami leben bereits in zweiter Generation in Zoos. Anke selbst wurde vom Zuchtprogramm als mögliches genetisches Gründertier ausgeschlossen, nachdem sich der Verdacht erhärtet hatte, dass ihre Jungtiere möglicherweise aufgrund eines genetischen Defekts nicht überlebensfähig waren. Sie hatte 2006 ein Jungtier in Nürnberg geboren und zwei weitere in Harderwijk. Keines davon überlebte. Dafür spielte Anke in den Forschungsarbeiten immer eine große Rolle und gehört zu den Delphinen, durch die in Nürnberg nachgewiesen werden konnte, dass Große Tümmler elektrische Reize wahrnehmen und verarbeiten können. Diese sogenannte Elektroperzeption war für Große Tümmler nicht bekannt. Diese Reizwahrnehmung stellt ein wichtiges Sinnesorgan dar, das speziell beim Gründeln nach Futtertieren eine entscheidende Rolle spielt. Auch in Versuchen zur Kognition von Delphinen gehörte Anke zu den Delphinen, auf die man sich verlassen konnte. Die europäische Zoo-Population der Großen Tümmler wird in den nächsten Jahren ihre letzten Gründertiere aus der Wildbahn altersbedingt verlieren. Der Bestand dieser Tierart wir in einem Europäischen ex situZuchtprogramm seit 2003 vollständig selbsterhaltend gemanagt. Gleichzeitig wird zurzeit weltweit ein rasanter Verlust aller Küstenpopulationen des Großen Tümmlers beobachtet. Aufgrund der Tatsache, dass die Hochseepopulationen des Großen Tümmlers noch nicht als bedroht gelten, werden sich Zoos künftig stärker der Vermehrung stark bedrohter Küsten- und Flussdelphinarten widmen müssen. Deshalb nutzen Zoos mit jahrelanger Erfahrung in der Delphinhaltung nun ihr Wissen, um ex situ Reservepopulationen gefährdeter Arten gründen zu können. In China konnte durch solche ex situ-Maßnahmen eine nachhaltige Population des Yangtze-Schweinswals aufgebaut werden. Für den La Plata Delphin werden gerade Protokolle für die Rehabilitation von lebend gestrandeten Tieren entwickelt. Diese ex situ-Maßnahmen in Argentinien und Brasilien werden unter Mitwirkung des Tiergartens aufgebaut. Wenn die Entwicklung an den Küsten so weitergeht, könnten die Großen Tümmler des europäischen ex-situ-Zuchtprogramms schneller als erwartet zu einer wichtigen Reservepopulation für die Küstenform dieser Art werden.
Zoo Frankfurt am Main 27.04.2020
Abschied von Tigerin MALEA
Die fast 19 Jahre alte Tigerin MALEA musste am 22. April eingeschläfert werden. Am Vortag hatte sich der Gesundheitszustand der betagten Tigerin akut massiv verschlechtert. Sie zeigte einen schwankenden, unkoordinierten Gang und erbrach sich mehrfach. Auf Grund des fortgeschrittenen Alters von MALEA und der schlechten Prognose hat sich der Zoo schweren Herzens dafür entschieden, dem Tier weiteres Leiden zu ersparen. MALEA wurde am 25. April 2001 im Tierpark Berlin geboren und war mit ihren fast 19 Jahren schon eine Tiger-Seniorin. 2004 kam sie aus dem Zoo Wuppertal nach Frankfurt. Hier brachte sie mit Partner IBAN vier Jungtiere zur Welt. Unvergessen ist das 2010 geborene Tiger-Mädchen DASEEP, das von MALEA nicht angenommen wurde und mit der Hand aufgezogen werden musste. Aber auch die beiden Brüder TARU und ASIM haben 2011 die Herzen der Zoobesucherinnen und Zoobesucher erobert und 2013 war Tiger-Mädchen BERANI der unangefochtene Star im Zoo Frankfurt. Das genaue Krankheitsbild von MALEA wird nun im Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL) in Gießen untersucht. Die Symptome weisen entweder auf ein Nierenversagen hin, ein sehr häufiges Krankheitsgeschehen bei älteren Katzen, oder auch auf einen leichten Schlaganfall. „Es ist immer sehr traurig und auch ein großer Verlust, ein so charismatisches Tier wie MALEA einschläfern zu müssen“, sagt Zoodirektor Dr. Miguel Casares, „Auf der anderen Seite ist es aber auch ein Stück Alltag im Zoo, unsere Tiere von der Geburt bis zu ihrem Tod zu begleiten.“
Zoo Hannover 27.04.2020
Kleine Bärin auf großer Tour Eisbär-Nachwuchs im Erlebnis-Zoo Hannover erkundet die große Anlage in Yukon Bay
Der Erlebnis-Zoo ist zurzeit aufgrund der aktuellen Situation geschlossen. Damit alle Tierfreunde trotzdem an der Entwicklung des Eisbär-Jungtiers teilhaben können, veröffentlicht der Zoo regelmäßig Neuigkeiten von der kleinen Eisbärin (*20.11.2019) und ihrer Mutter Milana. Ganz dicht seiner Mutter Milana folgend, hat das Eisbär-Jungtier jetzt die große Eisbär-Anlage in der Kanadalandschaft Yukon Bay im Erlebnis-Zoo Hannover kennengelernt. Dabei ließ das sonst so freche und abenteuerlustige Jungtier seiner Mutter gerne den Vortritt – sicher ist sicher –, lugte aber immer wieder an ihr vorbei, um einen Blick auf die Felsen und die Meeresbucht mit der roten Boje werden zu können. Nach wenigen Schritten war klar: Hier wartet eine neue, spannende Welt darauf, erobert zu werden. Bislang haben sich Milana und ihre Tochter in dem sogenannten Mutter-Kind-Bereich im südlichen Bereich der insgesamt 2.640 m² großen Eisbären-Anlage in Yukon Bay aufgehalten. Dort war die kleine Eisbärin mit jedem Tag mutiger geworden und hatte sich zu einer richtigen Wasserratte und flinkem Vogelschreck entwickelt. Nach einem Monat war keine Ecke unerobert, kaum eine Grassode fest verwurzelt. Zeit für neue Abenteuer! Als die Verbindungsbrücke zum großen Gehege geöffnet war, steckte Mutter Milana erst einmal wachsam die Nase in den Wind – kein anderer Eisbär weit und breit zu riechen (Eisbären haben eine extrem gute Nase und können Robben sogar unter Eis wittern!). Dann lief sie entschlossen los, ihr Jungtier folgte ihr dicht auf den Fersen. Und weil die Kleine so konzentriert war, ihrer Mutter hinterherzulaufen und über Stock und Stein zu klettern, nahm sie von der neuen Umgebung zunächst nicht viel wahr. Erst als Milana auf der Landzunge stoppte (und ihre Tochter prompt hinten auflief), sah sie sich um und – entdeckte eine neue Welt. „Der Aktionsradius der Kleinen wurde jetzt stark erweitert“, berichtet Eisbären-Kurator Fabian Krause. „Auf die Kleine warten ganz neue Eindrücke.“ Hier gibt es hohe Felsen, die erklommen werden wollen, eine wippende Boje, mit der man kämpfen kann, steile Hänge zum Klettern und Rutschen, ein Wasserfall mit Süßwasser, Panoramascheiben, durch die (wenn der Zoo wieder geöffnet ist) Zweibeiner ganz wunderbar beobachtet werden können, verschiedene Sand- und Mulchbäder. Und natürlich gibt es auch hier „wilde“ Grassoden und jede Menge Vögel, die gejagt werden müssen. Beim ersten Bad im viel größeren Becken blieb das Jungtier dicht bei seiner Mutter und nutzte deren Rücken als Schwimmhilfe. Aber spätestens bei der Boje siegte die Neugier: Die Kleine versuchte, auf das „Ding“ zu klettern und musste schnell feststellen, dass eine Boje kein Festland ist. „Auf das Jungtier kommen jetzt spannende Zeiten zu“, schmunzeln die Tierpfleger. Name gesucht! Der Erlebnis-Zoo Hannover freut sich sehr, dass der GVH die Patenschaft für Hannovers ersten Eisbär-Nachwuchs übernommen hat. Gemeinsam mit dem Paten, der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und der Neuen Presse wird nach einem passenden Namen für die kleine Eisbärin gesucht. Vorschläge können bis zum 15. Mai unter www.namenswettbewerb-eisbär.gvh.de abgegeben werden. Stark bedroht Seit 2006 steht der Eisbär auf der Roten Liste der Naturschutzorganisation IUCN. Der Bestand ist als „gefährdet“ eingestuft. In der Arktis leben nur noch etwa 20.000-25.000 Eisbären. Nach Einschätzung der IUCN wird die Bestandsentwicklung des Eisbären als rückläufig eingestuft. Hilfe vor Ort Seit über zehn Jahren unterstützt der Erlebnis-Zoo die Artenschutz-Organisation Polar Bears International. Das Team aus renommierten Wissenschaftlern erforscht das größte Landraubtier der Welt. Beim sogenannten „Bear Tracker“-Projekt werden weibliche Tiere mit Peilsender-Halsbändern ausgestattet. Dank der modernen Technik können die Wissenschaftler so nachverfolgen, bis wohin sich das Verbreitungsgebiet der Bärinnen erstreckt, wie die Wanderrouten verlaufen und wo die Weibchen ihren Nachwuchs bekommen. Mittels der Daten können die Artenschützer herausfinden, wo notwendige Schutzzonen errichtet werden sollen. Denn das Eis schmilzt den arktischen Tieren buchstäblich unter den Pfoten weg und nimmt ihnen ihre Lebensgrundlage: die Jagdmöglichkeit auf fettreiche Robben an deren Atemlöchern im Packeis. Die Eisbären weichen immer öfter zur Nahrungssuche auf das Festland aus, Mensch-Tier-Konflikte sind die Folge, die durch Schutzzonen verhindert werden sollen. Europäisches Erhaltungszuchtprogramm Der Erlebnis-Zoo Hannover beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Eisbären, um die Tierart langfristig zu erhalten und für den Schutz des Lebensraumes zu sensibilisieren.