Zoopresseschau

Aufgrund COVID-19 kommt es zu vermehrten Schließungen verschiedener zoologischer Einrichtungen. Die entsprechenden Pressemitteilungen ignoriere ich, da sich die Lage ständig ändert und ein Zoo, der noch geöffnet hat innerhalb weniger Stunden das gegenteil beschließen kann.
Zoobesucher sollten sich vorher auf den entsprechenden Zoowebseiten erkundigen ob ein Zoobesuch möglich ist.
Die andere Frage, die sich allerdings auch stellt: Sollte man derzeit überhaupt einen Zoo besuchen?
Das ist eine Frage, die ich mir selbst stelle und ich finde die Antwort nicht leicht. Da bin ich ganz froh, wenn mir der eine oder andere Zoo die Antwort abnimmt.
Covid 19-Pandemie bei Wikipedia

Naturschutz- Tierpark Görlitz-Zgorzelec 13.03.2020
Zwei Mini-Höcker mehr in Tibet
Nach acht Jahren endlich wieder Nachwuchs bei den Trampeltieren im Naturschutz- Tierpark Görlitz-Zgorzelec. Trampeltiere züchten ohne einen entsprechenden Trampeltierhengst ist schwierig. Aus dem Grund reiste die Görlitzer Trampeltierstute Shirin im Winter 2018/19 in die Landeshauptstadt Dresden. Der Liebesurlaub im dortigen Zoo bei Hengst Samuel blieb nicht ohne die erhofften Folgen: Deleg, langbeinig, kulleraugig und quietschfidel ist das Ergebnis dieser städteübergreifenden Kollaboration. Nach den 13 Monaten Trampeltier – Trächtigkeit haben sich die Tierpark Mitarbeiter auf die bevorstehende Geburt bestens vorbereitet: Shirin wurde einige Zeit vor der Geburt nachts abgesperrt, ein Strohlager angelegt und eine Überwachungskamera installiert, die live übertrug, was sich im Stall ereignete. Die Geburt selber verlief erfreulich unspektakulär. Nicht ganz so unspektakulär verliefen die ersten Lebenstage des kleinen Hengstes. Trotz bester Pflege durch Mutter Shirin nahm Deleg zunächst ab. Hinzu kam eine Virusinfektion, die ihn zusätzlich schwächte. Der intensive Einsatz der Tierpfleger, die ihn mehrmals täglich per Flasche zu fütterten sowie die tiermedizinische Betreuung, haben Deleg geholfen den holprigen Start ins hoffentlich lange Kamelleben zu meistern. Mittlerweile tummelt er sich ausgelassen zwischen Ziegen, Yaks und Artgenossen auf der großzügigen Anlage des tibetischen Dorfes im Görlitzer Tierpark.

Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart 13.03.2020
Nachwuchs bei den Kurzohrrüsselspringern – Kleiner Sandflitzer macht „Kehrwoche“ auf seiner Rennstrecke
Im Giraffenhaus der Wilhelma sind derzeit die kleinsten Bewohner die größten Stars. Zwei Jungtiere der Kurzohrrüsselspringer, die am Freitag, 6. März, im Zoologisch-Botanischen Garten in Stuttgart geboren wurden, ziehen die Blicke auf sich. Obwohl das Gebäude für afrikanische Arten geradezu ein Kuriositätenkabinett darstellt, können die winzigen Fellpuschel im Wettstreit der Extreme mithalten. Ragen die Giraffen mit ihren unheimlich langen Hälsen aus der Tierwelt heraus, prägen riesige Lauscher die Wüstenfüchse. Und während die Okapis nebenan sich mit ihren enorm langen Zungen sogar die Ohren putzen können, ist das Markenzeichen der Kurzohrrüsselspringer ihre Nase. Sie ist extrem lang und beweglich – zumindest im Verhältnis zum nur neun bis 13 Zentimeter messenden Körper.Daher stammt die Bezeichnung Rüssel. Greifen kann er damit zwar nicht. Der Geruchssinn ist jedoch sein wichtigstes Sinnesorgan. Es hilft ihm in seiner Heimat, den trockenen Graslandschaften und Buschsteppen des südlichen Afrikas, Nahrung aufzustöbern. Er mag vor allem Termiten, Samen und Beeren. Um nicht selbst zur Beute zu werden, müssen Kurzohrrüsselspringer flott unterwegs sein. Sie legen sich mit ausgetretenen Pfaden zwischen Bau, Rastplatz, Badestelle und Futtergebiet ein Wegenetz mit regelrechten Schnellstraßen an. Über die flitzen sie dank ihrer langen Beine mit einem Tempo von bis zu 20 Kilometern pro Stunde. Dafür betreiben sie regelmäßig „Straßenreinigung“, um dank der „Kehrwoche“ auf ihren Rennstrecken auf keine Hindernisse zu stoßen. Optisch werden die originellen Tiere oft mit Mäusen verwechselt. Dabei sind die Kurzohrrüsselspringer weder mit Nagetieren noch Spitzmäusen verwandt. Rüsselspringer stellen eine eigene Ordnung unter den Säugetieren dar. Darunter sind Rüsselhündchen mit einer Körperlänge von 30 Zentimetern von Kopf bis Hinterteil die größten Vertreter – Kurzohrrüsselspringer sind die kleinsten. Mit dem Nachwuchs der putzigen Sandflitzer klappt es in der Wilhelma besser, seit das Zuchtpaar neu zusammengestellt wurde. 2018 kamen ein Männchen aus dem Tierpark Berlin sowie je ein Weibchen aus den Zoos in Leipzig und Neuwied nach Stuttgart. Aber erst durch einen Neuzugang von einem privaten Züchter, der 2019 ein weiteres Männchen beisteuerte, gibt es zwei harmonierende Pärchen. Das Pärchen mit dem aktuellen Nachwuchs ist in der Vitrine gegenüber vom Innengehege der Giraffen zu sehen. Das andere lebt derzeit hinter den Kulissen.

Zoo Duisburg 13.03.2020
Fossa-Nachwuchs erkundet das Außengehege
Erstmals sind die letztjährigen Jungtiere der rostbraunen Raubtierart von Madagaskar für die Zoobesucher zu sehen. Die drei Fossa-Jungtiere, der Kater Mangoro und seinen beiden Schwestern Tanjana und Beroketa, halten ihre Mutter Kinja ziemlich auf Trab. Seit einigen Tagen erkunden sie nun neugierig das Gehege, wo auch Besucher erstmals einen Blick auf die mittlerweile acht Monate alten Fossas werfen können. Sie sind weltweit die einzigen, die im vergangenen Jahr in einem Zoo aufgewachsen sind. Am Kaiserberg lebt die europaweit größte Zoopopulation der gefährdeten Fossas. Sieben Gehege hinter den Kulissen und die drei für den Besucher einsehbaren Anlagen bilden einen individuell unterteilbaren Gehege-Komplex. „Dies ermöglicht uns, individuell auf die Bedürfnisse der einzelgängerischen Fossas zu reagieren und erwachsene Tiere während der Paarungszeit behutsam zusammen zu führen“, erklärt Revierleiter Mike Kirschner. Auch die Kinderstube der Fossas ist hinter den Kulissen untergebracht, mit Vater Andapa haben die Kleinen aber keinen Kontakt. „Fossas sind Einzelgänger und treffen nur zur Paarungszeit aufeinander. Daher ziehen die Weibchen den Nachwuchs auch alleine auf“, weiß der Tierpfleger. Als im Zoo Duisburg vor knapp 40 Jahren die erste Fossa in einem deutschen Zoo geboren wurde, dachte noch niemand daran, dass sich Duisburg zum weltweit erfolgreichsten Zuchtzentrum der eleganten Raubtiere entwickeln würde. Zuvor war die Zucht nur im französischen Montpellier gelungen – und diese, weltweit erste in Menschenobhut aufgezogene Fossa wurde das erste Zuchtweibchen im Duisburger Zoo. Seit Beginn der Fossahaltung in Duisburg konnten 68 Tiere erfolgreich aufgezogen und an 28 Einrichtungen in 15 Ländern abgegeben werden. Aufgrund der einzigartigen Erfolge begründete der Zoo in Duisburg 1994 daher das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) und einige Jahre später das Internationale Zuchtbuch (ISB) für die bedrohte Tierart und koordiniert beide seitdem. Seit Anfang 2016 ist Johannes Pfleiderer, zoologischer Leiter in Duisburg, verantwortlich für den europäischen Zoobestand der charismatischen Raubtiere und stimmt sich über das Internationale Zuchtbuch mit den zuständigen Kollegen in anderen Weltregionen ab. „Das Fossa-EEP ist mit dem Allzeithoch von derzeit 34 teilnehmenden Einrichtungen in Europa und Asien auf einem sehr guten Weg. In den vergangenen Jahren sind sowohl die Anzahl der Tiere, wie auch die Anzahl der Zoos, die diese bedrohte Tierart halten, gestiegen.“, freut sich der Biologe. Die Fossa ist das größte auf Madagaskar lebende Raubtier. Lebensraumverlust und Jagd setzen den bis zu 15 kg schweren Raubtieren zu. Genaue Bestandszahlen gibt es nicht, aber Schätzungen gehen davon aus, dass es im ungünstigsten Fall nur noch rund 2.500 Tiere auf Madagaskar leben. „Der vom Zoo Duisburg 1995 initiierte und seither verwaltete ‚Fossa-Fonds‘ soll Fossas im Freiland schützen“, so Pfleiderer. In den letzten Jahren wurden über den Fonds beispielweise Gelder für Maßnahmen zur Umweltbildung, gegen die Entwaldung und gegen die Bejagung der Fossas bereitgestellt.

Zoo Heidelberg 12.03.2020
Zwei pelzige Winzlinge gesichtet! Nachwuchs bei den Erdmännchen im Zoo Heidelberg
Ein paar Wochen lang haben die Tierpfleger im Zoo Heidelberg auf der Erdmännchenanlage bereits ein verräterisches hohes Fiepen aus einer der vielen Höhlen vernommen. Haben die Erdmännchen etwa Nachwuchs bekommen? Es wäre der erste Erdmännchen-Wurf seit sechs Jahren im Zoo Heidelberg. Seit dieser Woche kennt das Zoo-Team die freudige Antwort: Es gibt mindestens zwei Jungtiere bei dem Heidelberger Erdmännchen-Paar! „Die beiden Erdmännchen haben es wirklich spannend gemacht! Wir konnten den Nachwuchs zwar beim Säubern des Geheges hören, aber noch nicht sehen“, berichtet Bianca Weißbarth, Revierleiterin im Raubtierrevier des Zoo Heidelberg. „Die Wurfhöhle haben sie direkt über dem großen Bau, der für Besucher einsehbar ist, angelegt. Ziemlich clever – denn dort ist es durch die Nähe zur Wärmelampe des großen Baus immer schön warm und trocken.“ Am Dienstag und Mittwoch haben sich nun zwei Jungtiere das erste Mal gemeinsam mit den beiden frischgebackenen Eltern den Tierpflegern gezeigt. „Ob noch weitere Junge im Nest leben, wissen wir noch nicht. Wir würden uns aber über einen großen Wurf mit mehr als zwei Tieren freuen. Es bleibt also weiterhin spannend!“, so Weißbarth. Bis sich der Nachwuchs dauerhaft auf der Anlage zeigt, wird es noch ein paar Tage dauern. Ob mit oder ohne weitere Geschwister: Nach und nach werden die pelzigen Winzlinge immer mutiger werden und neugierig ihr Zuhause erkunden. In einem Wurf kommen bei den Erdmännchen zwischen einem und sechs Jungtiere zur Welt. Nach einer Tragezeit von rund 70 Tagen gebärt die Mutter den Nachwuchs gut geschützt in einer unterirdischen Höhle. Kurz nach der Geburt wiegen sie etwa 30 g; Augen und Ohren sind noch geschlossen. Inzwischen sieht der Heidelberger Nachwuchs aus wie eine Miniatur-Ausgabe der Eltern: Das Fell ist braun und flauschig, die schwarzen Knopfaugen blitzen wachsam und das Kleine zeigt sich munter und aktiv. Pro Jahr können Erdmännchen bis zu dreimal Junge großziehen. Dies ist möglich, da sich alle Mitglieder der Kolonie gegenseitig bei der Aufzucht unterstützen. In der Regel pflanzt sich nur das dominante Weibchen einer Gruppe fort.Erdmännchen zählen zu den Mangusten. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von bis zu 30 cm und wiegen etwa 600 g bis 900 g. Erdmännchen kommen in der Natur in trockenen Regionen im südlichen Afrika vor. Sie leben in Gruppen von vier bis zwanzig Tieren mit ausgeprägtem Sozialverhalten und ernähren sich vorwiegend von Insekten und kleinen Wirbeltieren. Geschickt erbeuten sie selbst giftige Skorpione. Diesen wird zuerst der Giftstachel abgebissen. So können auch die Jungtiere den Umgang mit dieser Beute gefahrlos erlernen.

Tierpark Hagenbeck 12.03.2020
Thor verlässt Hamburg – Abschiedsvorstellung mit Eistorte
Sechs Jahre lebte Thor, Deutschlands erstgeborener Walrossbulle, im Tierpark Hagenbeck. Nun heißt es Abschied nehmen, denn Thor verlässt Hamburg im Zuge eines Zuchtprogramms, um im belgischen Zoo Pairi Daiza für Nachwuchs zu sorgen. Zum Abschied zeigte Thor noch einmal, was er von seinen Tierpflegern alles gelernt hat. „Thor ist ein sehr gelehriges und schlaues Walross. Auf Kommando legt er sich auf den Rücken, öffnet sein Maul, zeigt uns bereitwillig seine Flossen, spritzt Wasser und vieles mehr“, freut sich Tierpfleger Dave Nelde über die positive Entwicklung des Walrossbullen. Als besondere Überraschung servierte ihm das Tierpflegerteam im Eismeer eine Abschiedstorte mit Namen und in Herzform, verfeinert mit Muscheln, Sprotten und Lodden, die er neugierig beschnupperte. Um die Abreise so stressfrei wie möglich zu gestalten, steht für Thor tägliches Kistentraining auf dem Programm. „Das Training klappt sehr gut und Thor geht mittlerweile ganz entspannt in die Spezialkiste aus Metall. Diese ist luftig, damit das Walross bei Bedarf abgespritzt werden kann und nicht überhitzt“, weiß Dave Nelde. Den Transport wird ein Tierpfleger aus Hamburg begleiten, der auch in den ersten Tagen in Belgien an Thors Seite bleibt. Hier wartet eine neu gebaute und hoch moderne 1.165 Quadratmeter großen Anlage, das „Land der Kälte“. Neben Thor und anderen Walrossen können in der 18 Hektar großen Anlage auch Pinguine, Eisbären, Sibirische Tiger sowie Rentiere, Waschbären und Bisons bestaunt werden.

Kölner Zoo 12.03.2020
Willkommen „Mura“: Kleiner Ringelschwanzmungo im Kölner Zoo geboren
Auf der Anlage für Ringelschwanzmungos im Kölner Zoo hat sich Nachwuchs eingestellt. Hier wurde Anfang Februar ein männliches Jungtier geboren. Die Tierpfleger haben ihm den Namen „Mura“ gegeben, was auf Madagassisch so viel wie „gemächlich“ bedeutet. Grund ist, dass es „Mura“ entspannt angehen lässt und anscheinend über ein ausgeglichen-ruhiges Gemüt verfügt. Mutter von „Mura“ ist die 7-jährige „Tiffi“. Sie kam 2013 aus dem Zoo Saarbrücken an den Rhein. Vater „Ron“ kam 2019 aus Großbritannien nach Köln. Er stammt direkt aus Madagaskar, der Heimat der wuseligen Kleinsäuger. „Rons“ Gene sind bisher im Zuchtprogramm noch nicht vorhanden und daher für die Anstrengungen von Zoologischen Gärten zum Erhalt dieser bedrohten Tiere äußerst wichtig. Der Kölner Zoo freut sich daher sehr über die Geburt des kleinen Ringelschwanzmungos. Ringelschwanzmungo-Weibchen bringen pro Jahr ein Jungtier zur Welt. Neben dem Kölner Zoo halten in Deutschland nur die Zoologischen Gärten in Berlin, Heidelberg und Saarbrücken diese bei den Besuchern sehr beliebten Raubtiere. Sie sind auch aufgrund des Klimawandels stark bedroht. Ihr Ursprungsland Madagaskar ist sehr anfällig für die Auswirkungen der Klimaveränderungen. Dürren und Waldbrände einerseits, Monsune und Überschwemmungen andererseits setzen dem bitterarmen Land mit seiner einzigartigen Flora und Fauna zunehmend stärker zu. Kölner Zoo. Begeistert für Tiere. Seit 160 Jahren. Der Kölner Zoo feiert 2020 sein 160-jähriges Bestehen. Mit rund 10.000 Tieren aus mehr als 850 Arten ist er einer der vielfältigsten in ganz Europa. Seit 1860 ist der Kölner Zoo ein unverwechselbares Stück Köln. Er vereint Tradition mit Innovationskraft und verbindet Freizeit und Erholung mit Wissenschaft und Forschung. Der Kölner Zoo setzt auch international immer wieder Maßstäbe – z.B. beim Bau moderner Tierhäuser oder bei seinem umfangreichen Artenschutzengagement. Honoriert wird dies alles von jährlich mehr als 1 Million Besucher.

Zoo Leipzig 12.03.2020
Erster Schritt erfolgt – Löwenjungtiere mit Vater Majo zusammen
Nach den dramatischen Ereignissen in der Löwenhöhle zu Wochenbeginn, als Löwin Kigali zwei ihrer fünf Jungtiere tödlich verletzte, sind die drei verbliebenen Junglöwen seit Mittwochmorgen mit dem vier Jahre alten Vater Majo zusammen. „Unsere Hoffnung war es, dass der Kater die Jungtiere akzeptiert, da er schon länger im Sichtkontakt war. In den ersten 24 Stunden scheint dies der Fall zu sein. Er ist ein ängstlicher, aber auch vorsichtiger Löwe, der jetzt langsam lernen muss, mit der neuen Situation umzugehen“, erklärt Seniorkurator Gerd Nötzold. Für eine Entwarnung gibt es bis auf Weiteres noch keinen Anlass. Die neue Konstellation muss sich in den kommenden Wochen einspielen, bevor Löwin Kigali wieder zum Kater und den Jungen hinzugelassen wird. Kigali hatte ihre Jungtiere attackiert, nachdem sie vier Wochen nach der ersten Impfung nun die zweite routinemäßige Pflichtimmunisierung bekommen hatten. Vorübergehend ist sie deshalb nicht direkt mit den Jungtieren zusammen, aber sie bleibt in Sichtkontakt. Der Umstand, dass die jungen Löwen bereits Fleisch fressen, entspannt die Situation insgesamt und verschafft Zeit für die notwendige Stabilisierung, bevor die nächsten Schritte unternommen werden, das Rudel zu vereinen.

Opel-Zoo 12.03.2020
Elefantenkuh Aruba ist gestorben
Im Opel-Zoo in Kronberg ist am 11. März 2019 die Elefantenkuh Aruba gestorben.
Die Tierpfleger fanden sie am Mittwochmorgen bei Dienstantritt in der Halle im Elefantenhaus auf der Seite liegend. Alle Bemühungen, sie durch mechanische Hilfen aufzurichten und ihr medikamentell zu helfen waren leider erfolglos. Sie lehnte jegliche Nahrungs- und sogar die Wasseraufnahme ab. Aruba wurde 41 Jahre alt. Sie kam 1981 – noch unter dem Namen Drumbo – in das Kronberger Freigehege und war die dominante der beiden Kühe. Sie war gut erkennbar durch nur einen Stoßzahn. Viele erinnern sich noch daran, dass sie vor dem Umzug in die neue Elefantenanlage oftmals äußerst temperamentvoll und mit lautem Trompeten ihren Rang in der Gruppe behauptet hat. „Auch wenn wir immer damit umgehen müssen, dass in einem Zoo geboren, gelebt und gestorben wird – der Tod eines so charismatischen Tieres geht jedem von uns nahe, vor allem aber den Tierpflegern, die so lang sehr eng mit ihr gearbeitet haben“, so Dr. Uta Westerhüs, Zootierärztin und stellvertretende Zoodirektorin. Aruba wurde inzwischen in das Hessische Landeslabor nach Gießen zur Pathologie transportiert.

Tiergartenfreunde Heidelberg 11.03.2020
1.Regionaltreffen Südwest der Gemeinschaft der Zooförderer e.V. Vorstände von 6 Zoo-Fördervereinen der Region trafen sich in Heidelberg
Am Samstag, den 07.März 2020 trafen sich Vorstandsmitglieder regionaler Zoo-Fördervereine aus dem Südwesten Deutschlands in Heidelberg zum 1.Regionaltreffen Südwest. Beteiligt waren die Vereine: • Zoofreunde Kaiserslautern e.V. • Zoofreunde Karlsruhe e.V. • Freundeskreis Zoo Landau e.V. • Förderverein Zoo Neuwied e.V. • Freundeskreis Tiergarten Worms e.V. • Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V. Bereits vor 3 Jahren fand in der Region West erstmals eine Regionaltagung statt. Aufgrund der positiven Erfahrung in der Region Rhein/Ruhr wurde zunächst von den Tiergartenfreunde Heidelberg bei den Fördervereinen im Umkreis von 150 km angefragt, ob Interesse zu einem ersten Treffen auf Regionaler Ebene im Südwesten besteht. Die Resonanz war positiv. Von weiteren Fördervereinen wurde Interesse geäußert, aber der Termin passte zeitlich nicht mehr in die Jahresplanung. Nach der Begrüßung durch den 1.Vorsitzenden Dr. Jan Gradel und Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann, führte Lothar Teichmann durch das Programm, bei dem es in erster Linie um das gegenseitige Kennenlernen und die aktuelle Entwicklung in den jeweiligen Vereinen ging. Dabei konnten die Natürlich durfte auch ein kurzer gemeinsamer Rundgang durch den Zoo Heidelberg unter der Leitung von Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann nicht fehlen, bei dem vor allem die Elefanten, Löwen und die Ausstellung in der Explo-Halle im Vordergrund standen. Der vorgesehene Zeitrahmen von 5 Stunden wurde sogar überschritten. Am Ende war man sich einig, dass diese Veranstaltungsart auch im Südwesten eine Zukunft hat. Über die Gemeinschaft der Zooförderer e.V.: Die Gemeinschaft der Zooförderer e.V. ist ein 1994 in Erfurt gegründeter Dachverband, dem 66 Fördervereine aus 5 Staaten angehören. Insgesamt vertritt die Gemeinschaft über 100.000 Einzelmitglieder der Fördervereine. Die Tiergartenfreunde Heidelberg e.V. gehören zu den Gründungsmitgliedern der Gemeinschaft. Der Sitz der Gemeinschaft ist in Wuppertal beim ZOO-Verein Wuppertal.

Tierpark Gotha 11.03.2020
Dingo-Nachwuchs im Tierpark Gotha
Acht Wochen alte Welpen werden von den Tierpflegern per Hand großgezogen. Zali und Maya heißen die beiden Welpen, die am 17. Januar 2020 im Tierpark Gotha das Licht der Welt erblickt haben. Ihre Mutter produzierte nicht genug Milch und konnte sie somit nicht versorgen. Aus diesem Grund wurden die beiden zur Handaufzucht in die fürsorglichen Hände der Tierpfleger gegeben. Aufgrund der engen Verbindung der Dingos zu den Aborigines, welche sie beispielsweise als Wachhunde nutzten, entschieden sich die Pfleger für die Namen Zali, was so viel wie „die Besondere“ bedeutet, und Maya, welche die Bedeutung „Schutz“ trägt. Wie alle Welpen durchlaufen auch Zali und Maya verschiedene Entwicklungsphasen. In den ersten zwei Wochen, der neonatalen Phase, waren die Welpen sehr stark auf die Hilfe der Tierpfleger angewiesen. Sie konnten ihre Körpertemperatur nicht selbst halten und benötigten viel Wärme, beispielsweise durch eine Wärmflasche. Die Augen und Ohren waren zu diesem Zeitpunkt noch geschlossen und alle zwei bis vier Stunden erhielten sie mit der Flasche eine spezielle Aufzuchtmilch. Nach der Übergangsphase, in der sich Augen und Ohren öffneten, befinden sich die Welpen nun in der Prägungsphase, in der sie ihre Umwelt intensiv wahrnehmen. Durch das Spielen mit ihrem Geschwisterwelpen lernen sie zum Beispiel Ausdrucksweisen wie Schwanzwedeln und Knurren. Dank der Milchzähne können sie mittlerweile auch die erste feste Nahrung in Form eines Hackfleisch-Milch-Gemisches zu sich nehmen. Der Dingo als größtes Raubtier Australien stellt eine Gefahr für die dortigen Viehzüchter dar und wird häufig gejagt. Zusätzlich führt die Vermischung mit Straßenhunden dazu, dass der reine Dingo mittlerweile kurz vor dem Aussterben steht. Dank der Zucht in zoologischen Einrichtungen wie dem Tierpark Gotha wird versucht, das genetische Erbe der Dingos weiterhin zu erhalten. Zali und Maya werden in den nächsten Wochen weiterhin in der Obhut der Tierpfleger hinter den Kulissen betreut. Wenn sie alt und kräftig genug sind, sollen sie in die bestehende Dingo-Gruppe eingegliedert werden.

Zoo Basel 11.03.2020
Inzucht erwünscht! Neu im Zolli: Smaragdprachtbarsche Weibliche Smaragdprachtbarsche bevorzugen bei der Partnerwahl ihre eigenen Geschwister.
Die Fischart lebt im Zoo Basel im gleichen Aquarium wie die ebenfalls neu eingetroffenen und in Europa selten gehaltenen Goldenen Kongosalmler. Bei den sechs Smaragdprachtbarschen (Pelvicachromis taeniatus) im Aquarium 14 lassen sich Männchen und Weibchen gut unterscheiden: Die etwa acht Zentimeter langen Männchen haben zur Paarungszeit einen gelben Bauch und sind etwas grösser als die purpur gefärbten Weibchen. Smaragdprachtbarsche leben in küstennahen Bächen und Flüssen des südlichen Nigerias und westlichen Kameruns. Sie brüten in Höhlen und bilden monogame Paare. Smaragdbuntbarsche sind bei der Partnerwahl sehr wählerisch. Das ist durchaus sinnvoll: Grosse Weibchen produzieren mehr Eier und grosse Männchen sind im Allgemeinen stärker. Smaragdprachtbarsche aber haben darüber hinaus spezielle Vorlieben Verwandtschaft kommt vor Grösse Smaragdprachtbarsch-Männer besetzen die Höhlen und die Weibchen versuchen sich einen attraktiven Partner zu ergattern. In die Höhle legt das Weibchen bis zu 150 Eier, die das Männchen gegen Fressfeinde verteidigt. Nach etwa einer Woche verlassen die Jungfische die Höhle und die Eltern beschützen ihren Nachwuchs weitere etwa sechs Wochen. Untersuchungen an der Universität Bonn zeigten, dass die Aufzuchtergebnisse besser sind, je näher die beiden Elterntiere miteinander verwandt sind. Offenbar harmonieren verwandte Paare in der Aufzucht der Jungtiere besser und das Männchen attackiert das Weibchen seltener als bei unverwandten Paaren. Die verwandten Paare bilden sich nicht zufällig: Vor die Wahl gestellt entscheiden sich die Weibchen lieber für einen kleineres nah verwandtes als für ein grösseres unverwandtes Männchen. In den Augen der Weibchen spielt Grösse eine untergeordnete Rolle. Inzucht ist bei der Fortpflanzung von Smaragdprachtbarschen daher die Regel. Männchen bevorzugen gut gebaute Weibchen Werden die Smaragdprachtbarsch-Männchen vor die gleiche Wahl gestellt, dann entscheiden sie sich häufiger für das grössere Weibchen. Ausserdem bevorzugen sie Partnerinnen mit möglichst grossen Bauchflossen. Damit hat bei der Partnerwahl durch das Männchen der Körperbau des Weibchens eine höhere Priorität als der Verwandtschaftsgrad. Schillernde Schönheiten Die Smaragdprachtbarsche im Zoo Basel leben im gleichen Aquarium wie die 20 Goldenen Kongosalmler (Phenacogrammus aurantiacus). Goldene Kongosalmler sind rund zehn Zentimeter lang, prächtig gefärbt und schillern je nach Lichteinfall in verschiedenen Farben. Die Art ist im Kongo und in Gabun in einigen Flusssystemen beheimatet. In Aquarien wird diese Art in Europa bisher kaum gehalten.

Tierpark Berlin 11.03.2020
Nackedei aus dem Ei Rekordverdächtiger Nachwuchs bei den Pelikanen im Tierpark Berlin
Ein bisschen sehen sie aus wie zwei frisch gerupfte Hühnchen mit zu groß geratenem Schnabel. Doch auch wenn sie die Besucher nicht mit schwarz-weißem Plüsch entzücken können, sind die beiden Küken dennoch etwas ganz Besonderes: Fred und Frida sind die erste erfolgreiche Aufzucht von Fleckschnabelpelikanen im Tierpark Berlin. Die beiden sind am 15.Feburar aus dem Ei geschlüpft und noch entsprechend spärlich mit Federn „bekleidet“. Mit dem Geschwisterpaar schließt sich noch ein weiterer Rekord an: Der Tierpark ist nun die einzige zoologische Einrichtung weltweit in der alle Pelikanarten erfolgreich gehalten und gezüchtet wurden. Unter den größeren Vertretern werden die Arten Rosa-, Krauskopf-, Nashorn- und Brillenpelikan unterschieden. Kleinere Arten sind der Rotrücken-, Fleckschnabel und Meerespelikan. Eine der Unterarten des letzteren, wird inzwischen als eigene Art betrachtet, damit ist der Chile-Pelikan die Nummer acht im Bunde. Neben den beiden Neuzugängen bei den Fleckschnäbeln, sind im Winterquartier am Rande des Schlossparks aktuell außerdem Jungtiere bei den Meerespelikanen zu sehen. „Die sind allerdings bereits zum Jahreswechsel geschlüpft und inzwischen kaum noch von ihren Eltern zu unterscheiden“, erklärt Vogelkurator Dr. Martin Kaiser. „Das war das erste Mal, dass gleich drei Jungvögel in einem Nest großgeworden sind.“ Die markanten Vögel blicken auf eine lange Geschichte im Tierpark Berlin zurück. „Seit Gründung des Tierparks 1955 haben Pelikane hier ein wahrhaft königliches Zuhause“, berichtet Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem „Sie leben in unserem Schlossgarten mit Blick auf das Schloss Friedrichsfelde und sind dort nach wie vor ein besonderes Highlight für unsere Gäste. Das ‚Pelikan-vor-Schloss‘-Motiv gehört hier quasi zur Tradition.“ Spätestens zu Ostern verlässt der Großteil der Pelikane ihr Winterquartier. Hintergrund Pelikan Die Wasservögel sind mit ihrem charakteristischen Schnabel, der aussieht und funktioniert wie ein Kescher, bestens für den Fischfang gerüstet. Nur die Meerespelikane haben sich eine ganz besondere Fangtechnik angeeignet: Im Sturzflug stoßen sie wie ein Pfeil ins Wasser, um ihre Beute zu überraschen. Sie sind die kleinsten unter den Pelikanen. Die größte Art ist der Krauskopfpelikan, der bis zu 1,80 m groß und 13 kg schwer werden kann. Damit gehören sie zu den schwersten flugfähigen Vögeln weltweit. Bis auf die Antarktis sind Pelikane auf allen Kontinenten der Welt zu finden. Trotz ihrer weiten Verbreitung, sinken die Bestände einiger Arten, wie beispielsweise dem Fleckschnabelpelikan. In Deutschland gab es einst auch Pelikane, sie sind hier jedoch inzwischen ausgestorben.

Wildpark MV Güstrow 11.03.2020
Rückkehr mit Pauken und Trompeten Sittiche ziehen in renoviertes Zuhause im Wildpark-MV
Diese Geräuschkulisse haben die Mitarbeiter des Wildpark-MV, aber auch die Besucher sehr vermisst: die Gesänge der Wellensittiche und Nymphensittiche. Nach fast zwei Jahren sind sie zurück in ihrer Voliere am Streichelzoo. Nachdem diese, neben vier weiteren Freiflugvolieren, an Ostern 2018 aufgrund des Schneechaos eingestürzt war, wurde sie in den vergangenen Monaten wieder aufgebaut. In dieser Woche war es endlich soweit: Mit Pauken und Trompeten kehrten die Sittiche zurück. Seither wird in gewohnter Manier geschäftig geschnattert, gesungen und geturtelt. Schon bald können auch die Wildpark-Besucher wieder in den Genuss kommen und die Sittich-Voliere betreten. Ostern 2020 wird es soweit sein.

Thüringer Zoopark Erfurt 11.03.2020
Roarrr, Törööö und Gurrr – Neuer Internetauftritt des Thüringer Zoopark Erfurt
Mehr Inhalt, neuer Look, verbesserter Besucherservice – so präsentiert sich der grafisch und inhaltlich überarbeitete Internetauftritt des Thüringer Zoopark Erfurt. Die neue Website des Thüringer Zooparks, eines der größten Zoos in Deutschland, besticht neben ihrem frischen Design vor allem durch eine verbesserte Benutzerführung sowie ein umfangreiches Service- und Informationsangebot und viel mehr Bildmaterial. Ob auf dem Computer, dem Smartphone oder dem Tablet: Unter der Internetadresse www.zoopark-erfurt.de finden alle Besucher neben unserem Tierkatalog nun auch Informationen zu den Erlebniswelten. Auch gibt es in 2020 viele Angebote, die auf der neuen Webseite gut zu finden sind. Beispielsweise neue Angebote wie Entdeckertage und Abendführungen, aber auch viel Bewährtes wie Angebote der Zooschule, Erlebnisangebote für Einzelpersonen (besonders den beliebten Tierpfleger-für-einen-Tag), Führungen für Gruppen hinter die Kulissen und Geburtstagsangebote für Junge und Ältere, sowie große Sonderveranstaltungen. Da ist für jeden etwas dabei.

Zoo Leipzig 10.03.2020
Dramatische Wendung in der Löwenhöhle – Zwei Jungtiere sind tot
Die vergangenen 24 Stunden in der Löwenhöhle im Zoo Leipzig sind dramatisch verlaufen. Löwenmutter Kigali verhielt sich am Montagvormittag nach einer routinemäßigen Impfung des Nachwuchses aggressiv und verletzte ein Jungtier tödlich. Nach einer vorübergehenden Trennung von Mutter und Jungtieren und einer augenscheinlichen Beruhigung der Lage, erhielten sie die Möglichkeit, gemeinsam die Nacht zu verbringen, um die Mutter-Kind-Beziehung nicht abreißen zu lassen. Ein zweites Jungtier überlebte die Nacht nicht. „Wir können nicht erklären, warum die Löwin, die sich in den vergangenen zehn Wochen intensiv um ihren Wurf gekümmert hat, so aggressiv agiert“, sagt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Nach intensiven Beratungen ist die Entscheidung gefallen, Vater Majo, der die Jungtiere bereits vom Sichtkontakt kennt, zeitnah zu ihnen zu lassen, um Kigali, die heute erneut von ihren Jungtieren getrennt ist, Entlastung zu verschaffen. „Unsere Hoffnung liegt auf Majo, der den verbliebenen drei Jungtieren einen gewissen Schutz zukommen lassen soll. Gegenwärtig können wir nicht abschätzen, ob das gelingt“, so Junhold.

Zoo Hannover 10.03.2020
Gut geklettert, kleine Bärin Eisbär-Nachwuchs im Erlebnis-Zoo Hannover erkundet Stallbereich hinter den Kulissen
Es hat ein wenig gedauert und eine große Portion Kraft, Geduld und einige Versuche gebraucht: Das kleine Eisbär-Weibchen im Erlebnis-Zoo Hannover ist aus seiner Wurfbox herausgeklettert! Mit einer Nasenlandung ins weiche Einstreu absolvierte das Jungtier von Eisbärin Milana ihren ersten erfolgreichen Kletterversuch hinaus aus der Wurfbox und erkundet nun den Mutter-Kind-Bereich im Stall hinter den Kulissen. Schon seit einiger Zeit konnte das Zoo-Team über die in der Wurfbox installierten Kameras beobachten, dass die kleine Bärin und auch Mutter Milana immer aktiver wurden, viel und ausgiebig miteinander spielten. Wenn ihr Nachwuchs schlief, verließ Milana aber auch immer mal wieder die Wurfbox, bewegte sich im Mutter-Kind-Bereich des Stalls oder nahm Kontakt zu ihren Tierpflegern auf. Auch ihr Jungtier zeigte immer mehr Interesse an dem Geschehen außerhalb der Wurfbox. Um die restliche Wurfhöhle zu erkunden, musste die fast 16 Wochen alte Eisbärin (geboren am 20. November) allerdings zunächst über eine Barriere am Eingang der Wurfbox klettern: „Sozusagen als erste Hürde für die Ausflüge nach draußen“, erklärt Eisbären-Kurator Fabian Krause die Installation. „Erst, wenn das Jungtier selbstständig über die Barriere klettern kann, ist es auch bereit, auf der Außenanlage Steine und Baumstämme zu überwinden und alleine aus der Hafenbucht zu klettern. Und seiner Mutter auf Schritt und Tritt zu folgen.“ Dafür brauchte es neben der entsprechenden Körpergröße auch ausreichend Muskelkraft und Geschick. Mehrere Tage lang übte die kleine Eisbärin immer wieder und unermüdlich, zog sich am Rahmen der Wurfbox hoch, versuchte das Bein hinüber zu strecken. Bis es ihr endlich gelang und sie mit der Nase voran auf der anderen Seite der Barriere landete, wo sie von Mutter Milana in Empfang genommen wurde. „Die zwei spielen und raufen jetzt auch außerhalb der Wurfbox“, berichten die Tierpfleger. „Das Spiel zwischen den beiden wird schon wilder, die Kleine beißt ihrer Mama ins Fell, zieht ihr an den Ohren.“ Auf ihren ersten Erkundungstouren durch den Mutter-Kind-Bereich im Stall lernt das Jungtier nun auch die Tierpfleger kennen und beginnt, Futter zu fressen. „Das ist aber noch eher ein Ausprobieren und Knabbern“, erklären die Pfleger. „Hauptsächlich ernährt sie sich noch von Milanas fetthaltiger Muttermilch.“ Aber auch Haferbrei-Bällchen, Salat, kleine Fischstücke, gekochtes Rindfleisch, Äpfel und Karotten schmecken dem Nachwuchs schon. Nach den ersten Erkundungstouren ziehen sich Mutter und Jungtier weiterhin in die Wurfbox zurück, schlafen und ruhen sich aus. Auf die ersten Ausflüge auf die Außenanlage werden die Zoo-Besucher nun allerdings nicht mehr allzu lange warten müssen. Hintergrund: Eisbärin Milana (10) hat am 20. November erstmals Nachwuchs bekommen und kümmert sich vorbildlich um ihr Jungtier, das bei der Geburt nur ungefähr so groß wie ein Meerschweinchen war. Milanas Nachwuchs ist der erste Eisbär-Nachwuchs im Erlebnis-Zoo Hannover. Eisbär-Vater Sprinter hält sich übrigens lehrbuchmäßig fern von der Wurfhöhle. Wie auch in der Wildnis hat er als Männchen nichts mit der Jungenaufzucht zu tun und ist dafür weiterhin für Besucher auf der Außenanlage in Yukon Bay zu sehen. Stark bedroht Seit 2006 steht der Eisbär auf der Roten Liste der Naturschutzorganisation IUCN. Der Bestand ist als „gefährdet“ eingestuft. In der Arktis leben nur noch etwa 20.000-25.000 Eisbären. Nach Einschätzung der IUCN wird die Bestandsentwicklung des Eisbären als rückläufig eingestuft. Hilfe vor Ort Seit über zehn Jahren unterstützt der Erlebnis-Zoo die Artenschutz-Organisation Polar Bears International. Das Team aus renommierten Wissenschaftlern erforscht das größte Landraubtier der Welt. Beim sogenannten „Bear Tracker“-Projekt werden weibliche Tiere mit Peilsender-Halsbändern ausgestattet. Dank der modernen Technik können die Wissenschaftler so nachverfolgen, bis wohin sich das Verbreitungsgebiet der Bärinnen erstreckt, wie die Wanderrouten verlaufen und wo die Weibchen ihren Nachwuchs bekommen. Mittels der Daten können die Artenschützer herausfinden, wo notwendige Schutzzonen errichtet werden sollen. Denn das Eis schmilzt den arktischen Tieren buchstäblich unter den Pfoten weg und nimmt ihnen ihre Lebensgrundlage: die Jagdmöglichkeit auf fettreiche Robben an deren Atemlöchern im Packeis. Die Eisbären weichen immer öfter zur Nahrungssuche auf das Festland aus, Mensch-Tier-Konflikte sind die Folge, die durch Schutzzonen verhindert werden sollen. Europäisches Erhaltungszuchtprogramm Der Erlebnis-Zoo Hannover beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Eisbären, um die Tierart langfristig zu erhalten und für den Schutz des Lebensraumes zu sensibilisieren. Auf seiner Internetseite unter www.zoo-hannover.de/eisbaer berichtet der Erlebnis-Zoo über die Neuigkeiten bei den Eisbären.

Tiergarten Schönbrunn Wien 09.03.2020
11. März: Tiergarten-Mitarbeiter spenden ihr Gehalt für australische Wildtiere Großer Australien-Aktionstag des Tiergarten Schönbrunn mit Unterstützung von Dominic Thiem
Verletzte Koalas, gerettete Kängurus: Die Bilder von den Buschbränden Australiens haben die Welt bewegt. Vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tiergarten Schönbrunn, die sich tagtäglich um Tiere kümmern. Deshalb hat das Tiergarten-Team einen noch nie dagewesenen Aktionstag auf die Beine gestellt: Am kommenden Mittwoch, den 11. März, arbeiten die Mitarbeiter ab 12 Uhr gratis und spenden ihr Gehalt vom Nachmittag. „Ich arbeite hier mit den Koalas. Die Bilder aus Australien haben mich sehr betroffen gemacht und da wollte ich natürlich etwas tun“, erzählt Tierpflegerin Kiva Cheyenne Prinsloo. Der Tiergarten unterstützt die Aktion seiner Mitarbeiter und so werden ab 12 Uhr auch die gesamten Eintrittsgelder und die Umsätze aus der Gastronomie gespendet. Unterstützung für die Aktion kommt auch von Tennis-Star Dominic Thiem mit einer Grußbotschaft aus Indian Wells. „Ich habe während der Australian Open gesehen, wie schlimm die Buschbrände sind und welche Auswirkungen sie haben. Ich finde es unglaublich toll, dass der Tiergarten Schönbrunn einen Aktionstag macht, um die australischen Zoos bei der Rettung der Wildtiere zu unterstützen.“ Die gesamte Summe, die von den Mitarbeitern und Besuchern zusammenkommt, geht an den Wildtierfonds der Zoo and Aquarium Association Australasia (ZAA). Die Brände sind zwar größtenteils gelöscht, doch die Arbeit geht weiter. Australische Zoos pflegen Wildtiere, die verletzt sind, sich verirrt haben oder ihren Lebensraum verloren haben. Ziel ist, sie so schnell als möglich in die Wildbahn zurückzubringen. Der Mittwoch steht ganz im Zeichen von Australien. Es gibt Infostände über die Situation down under und über die australischen Tierarten in Schönbrunn: von Känguru über Koala bis hin zu den unbekannteren Tieren wie Grüne Australische Stabschrecke, Blauzungenskink oder Schwalbensittich. Kinder können Koala-Masken basteln oder sich mit Koala-Tattoos schmücken. Die Feuerwehrjugend Wien ist mit einem Löschspiel dabei. Wer am 11. März nicht kommen kann, kann noch einen Monat lang im Zoo oder online unter zoovienna.at/australien spenden. Im Zoo Shop werden bis 11. April Kuscheltiere und Beutel im Koala-Design zugunsten der Aktion verkauft. „Ich finde es super, dass wir persönlich einen Beitrag leisten können, um die australischen Kollegen zu unterstützen“, so Känguru-Pflegerin Magdalena Höllerer.

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