Tiergarten Nürnberg 31.10.2025
Neue Tiergartenstraßenbahn: Botschaft für den gemeinsamen Erhalt der Vielfalt 
Weit über 200 Kunstwerke von Kindern und Jugendlichen haben den Tiergarten der Stadt Nürnberg erreicht, nachdem er im Juli 2025 zu einem Malwettbewerb zur Neugestaltung einer Straßenbahn aufgerufen hatte. Sie alle zeigen gefährdete Tierarten, für deren Erhalt sich der Tiergarten einsetzt. Am 31. Oktober 2025 haben die Gewinnerkinder und – jugendlichen die Straßenbahn zusammen mit Bürgermeister Christian Vogel und dem Vorstand der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg Magdalena Weigel bei einer gemeinsamen Fahrt vom Historischen Straßenbahndepot St. Peter zum Tiergarten eingeweiht. „Es ist wirklich toll, was die Kinder und Jugendlichen hier geleistet haben“, sagt Bürgermeister Christian Vogel. „Ich durfte selbst in der Jury dabei sein – und jedes der eingesendeten Bilder ist ein Kunstwerk. Die nun ausgewählten Zeichnungen machen die neue Tiergartenstraßenbahn zu einem farbenfrohen Hingucker mit einer ebenso ermutigenden wie ernsten Botschaft.“ Denn alle 17 Tierarten, die auf der Straßenbahn zu sehen sind, sind gefährdet. Alle leben im Tiergarten Nürnberg, der sich für ihren Erhalt einsetzt. Etwa für den des Schabrackentapirs (Tapirus indicus), den die Weltnaturschutzunion IUCN als stark gefährdet einstuft. Der Tiergarten Nürnberg führt das internationale Zuchtbuch für die Art und trägt so zusammen mit seinen Partnern dazu bei, eine stabile Reservepopulation außerhalb des natürlichen Lebensraumes der Tiere zu erhalten. Ebenso bei den Harpyien (Harpia harpyia): Sie gelten als die stärksten Greifvögel der Welt, doch ihr Lebensraum im südamerikanischen Regenwald schwindet wegen menschlicher Aktivitäten rasant. Lebensraumverlust, Klimawandel, Krankheitserreger und invasive Arten setzen Reptilien und Amphibien wie etwa den Feuersalamander (Salamandra salamandra) unter Druck. Für ihn hat der Tiergarten Nürnberg gemeinsam mit seinen Partnern eine Therapie angewendet, welche die Tiere von dem für sie tödlichen Hautpilz Bsal heilt. So birgt jede der abgebildeten Arten eine Geschichte, die auch mit dem Tiergarten verknüpft ist. „Die neue Tiergartenstraßenbahn bereitet uns große Freude“, sagt Tiergartendirektor Dr. Dag Encke. „Mit dem wunderbaren, unverstellten und kreativen Blick junger Menschen macht sie uns deutlich, in welcher Verantwortung wir Erwachsenen stehen. Denn wenn wir nicht alles daran setzen, die Artenvielfalt zu erhalten, werden zukünftige Generationen keine Chance mehr haben, die hier gezeigten Tiere zu erleben.“ Für die VAG betont Vorstand Magdalena Weigel: „Wir unterstützen den Tiergarten Nürnberg gerne. Artenschutz und Artenvielfalt geht uns alle an. Unsere Straßenbahn bringt die Botschaft in die Stadt, unter die Menschen und sie bringt die Menschen umweltschonend in den Tiergarten. Das ist doch perfekt.“ Ausgewählt hat die Siegerbilder eine Jury, der neben Bürgermeister Christian Vogel Tiergartendirektor Dr. Dag Encke, Grundschullehrerin und Mitglied der Kinderkommission Nürnberg Juliane Schröter, der Schüler Jan Felder, Bettina Dobbert für den Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V., Dr. Petra Joerg für die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg und Udo Bernstein als der Grafiker, der die Straßenbahn gestaltet hat, angehörten. Die Tiergartenstraßenbahn wird drei Jahre lang im Nürnberger Stadtgebiet zu sehen sein. Alle, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln der VAG und des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg in den Tiergarten kommen, erhalten einen Nachlass auf den Eintrittspreis der Einzelkarten: Für Erwachsene beträgt die Ermäßigung zwei Euro, für Jugendlichen 1,70 Euro und bei Kindern 1,20 Euro – jeweils nachzuweisen mit dem Ticket.
Kölner Zoo 31.10.2025
International bedeutendste Auszeichnung für Zoodirektoren: Prof. Theo B. Pagel erhält Hediger-Award
Das breitgefächerte Engagement des Kölner Zoos wird auch international gewürdigt. So wurde Prof. Theo B. Pagel, Direktor des Kölner Zoos, heute in Cali, Kolumbien, durch den Weltverband der Zoos und Aquarien (WAZA) mit dem renommierten Heini-Hediger-Award ausgezeichnet. Der Preis wurde 1996 ins Leben gerufen. Es ist die höchste Auszeichnung, die die WAZA vergibt. Er wird verliehen für herausragende berufliche Leistungen. Der Heini-Hediger-Award ist benannt nach dem gleichnamigen Schweizer Zoologen und Zoodirektor, der als „Vater“ der modernen Tiergartenbiologie gilt. Pro Jahr kann maximal nur eine Person ausgezeichnet werden, da die Kriterien für die Vergabe des Preises sehr hoch sind. Gewürdigt werden Personen, die sich in außergewöhnlicher Weise für Tierschutz, Artenschutz, Nachhaltigkeit und Bildung engagieren und sich aktiv für diese Anliegen innerhalb der Zoo- und Aquariumsgemeinschaft sowie im globalen Naturschutz einsetzen. Die derzeitige Präsidentin des Weltverbands der Zoos, Karen Fifield vom Te Nukuao Wellington Zoo, Neuseeland, hob in ihrer Laudatio Pagels vielfältige und langjährige Verdienste innerhalb der weltweiten Zoo-Gemeinschaft hervor. Die Ehrung fand im Rahmen der jährlichen WAZA-Konferenz statt. Aktueller Tagungsort ist das kolumbianische Cali. 2026 wird die Tagung mit mehreren hundert Zoodirektoren aus allen Kontinenten in Köln veranstaltet. Pagel übernahm symbolisch die Flagge des Weltzooverbands, die immer ein Jahr in der Ausrichterstadt verbleibt. Prof. Theo B. Pagel ist seit 2007 Direktor und Vorstandsvorsitzender des Kölner Zoos. Zuvor war er ab 1991 bereits als Kurator dort tätig. In seiner Amtszeit entwickelte er den Kölner Zoo zusammen mit seinem Team weiter zu einer der führenden Einrichtungen seiner Art in Europa. Die Grundlage dafür bildet der Masterplan 2030. Zahlreiche Anlagen zur Tierhaltung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen sind in dieser Zeit entstanden. Dazu zählen der „Hippodom“ für Flusspferde und Nilkrokodile, der „Clemenshof“ für alte heimische Nutztierrassen mit Europas größter Zooschule oder das „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus“ als Nachbildung eines süd- und mittelamerikanischen Regenwaldes. Zudem war der Kölner Zoo 2024 der erste Zoo in Deutschland, der eine Tierwohl-Akkreditierung durch die Tierschutzorganisation Global Humane erhielt. Im gleichen Jahr gründete der Kölner Zoo gemeinsam mit der Species Survival Commission (SSC) der Weltnaturschutzunion (IUCN) ein Center for Species Survival (Artenschutzzentrum) – ebenfalls eine Pioniertat im deutschsprachigen Raum. Gewürdigt wurde darüber hinaus Prof. Pagels Gremienarbeit. Zwischen 2019 und 2021 stand er als Präsident selbst dem Weltverband des Zoos vor. Von 2013 bis 2016 amtierte er als Präsident des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) sowie von 2012 bis 2025 als Mitglied im Council des Europäischen Zooverbands (EAZA). Daneben hat er zahlreiche andere Ämter ausgefüllt, so z.B. von 2008 bis 2022 als Mitglied im Komitee der Europäischen Erhaltungsprogramme. Bereits 1988 hatte Pagel das Erhaltungszuchtprogramm für den Balistar (Leucopsar rothschildi) gegründet, das mittlerweile ein EAZA-Ex situ Erhaltungszuchtprogramm ist, was zu wieder 600 dieser seltenen Vögel in der Wildnis geführt hat. Der Aufsichtsratsvorsitzende des Kölner Zoos, Dr. Ralf Unna, betont: „Prof. Pagel hat diesen Preis wahrlich verdient. Für ihn ist sein Beruf Berufung. Er schaut bei seiner Arbeit weit über den eigenen Tellerrand hinaus und gestaltet die positive Entwicklung, die Zoologische Gärten heute als Artenschutz- und Bildungszentren einnehmen, auch international mit. Er ist ein Aushängeschild, auf das die Stadt Köln stolz sein kann.“ Pagel, der in diesem Jahr bereits mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet wurde, dankte anlässlich der Preisverleihung ausdrücklich seiner Familie, die ihn seit jeher unterstützt hat, seinem Zoo-Team und dabei insbesondere seinem Vorstandskollegen Christopher Landsberg sowie allen Kolleginnen und Kollegen weltweit, die ihm bei seiner Arbeit über die Jahrzehnte zur Seite standen. Pagel: „Es ist wichtig, dass wir den eingeschlagenen Weg als Artenschutz- und Bildungszentren weitergehen. Mein außerordentlicher Dank gilt allen, die diesen nicht immer leichten Weg gemeinsam mit mir beschritten haben. Insofern strahlt diese Auszeichnung auch auf sie alle ab.“ Zudem appellierte er an die internationale Zoo-Gemeinschaft: „Über 700 Millionen Menschen besuchen weltweit unsere Einrichtungen. Diese Chance müssen wir nutzen. Gerade in der heutigen Zeit gilt es, Menschen für Tiere und deren Schutz zu begeistern. Wissenschaftlich geführte Zoologische Gärten sind heute wichtige Partner im Naturschutz.“
Opel-Zoo Kronberg 31.10.2025
Nächste Öffentliche Führung im Opel-Zoo am 08.11.2025, 15 Uhr
Forschung im Zoo: Mikrobiome – Was Darmbakterien über Tiere verraten Bei der nächsten Öffentlichen Führung im Opel-Zoo in der Reihe „Forschung im Zoo“ erfahren die Zoobesucher aus erster Hand von Forschern der Goethe-Universität, welch spannende und auch aus medizinischer Sicht vielversprechende Informationen sich in der Magen-Darm-Flora von Tieren verbergen. Denn das Mikrobiom, wie die Lebensgemeinschaft der vielen „kleinen Helfer“ im Magen-Darm-Trakt von Säugetieren auch genannt wird, ist weit mehr als eine reine Verdauungshilfe. Mittlerweile findet ihr Einfluss auf Gesundheit, Immunsystem und Psyche auch in der Humanmedizin verstärkt Aufmerksamkeit. Über Jahrmillionen haben die Tiergruppen und ihr Mikrobiom sich gemeinsam entwickelt, zugleich besteht ein enger Zusammenhang mit der Ernährungsweise. Selbst Einflüsse auf das Sozialverhalten von Tieren konnten nachgewiesen werden. Der vielfältige Tierbestand im Opel-Zoo bietet den Mitarbeitenden der AG Zootierbiologie im Rahmen der Opel-Zoo Stiftungsprofessur an der Goethe Universität eine hervorragende Grundlage für ihre Untersuchungen und vielversprechende Erkenntnisse, die sie während des Zoorundgangs mit den Besuchern teilen. Die Führung startet am 8. November 2025 um 15 Uhr an der Statue des Zoogründers hinter dem Haupteingang im Opel-Zoo. Sie ist kostenfrei, ohne Zuschlag zum Eintrittspreis und eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Die Kassen im Opel-Zoo sind von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Die Besucher können nach Kassenschluss bis Eintritt der Dunkelheit auf dem Zoogelände bleiben und es durch Drehtore verlassen. Der Opel-Zoo verfügt über mehr als 1.200 kostenfreie Parkplätze und ist gut mit dem ÖPNV erreichbar: Buslinien 261, X26 und X27.
Zoo Osnabrück 30.10.2025
Drill-Nachwuchs im Zoo Osnabrück: Ein wertvoller Beitrag zum Artenschutz
Stark gefährdete Primatenart In der Nacht zum 18. Oktober brachte Drillweibchen Katara im Zoo Osnabrück erneut ein Jungtier zur Welt. Der Drill gehört zu den am stärksten bedrohten Primatenarten Afrikas, umso größer ist die Freude über den Nachwuchs. Katara ist bereits erfahrene Mutter und kümmert sich liebevoll um ihr Junges. „Über den erneuten Drill-Nachwuchs freuen wir uns ganz besonders“, sagt Revierleiter und Tierpfleger Benjamin Müller. „Katara hat in den vergangenen Jahren bereits zwei Jungtiere großgezogen – 2021 den kleinen Keymo und im Mai 2024 Ayana. Sie zeigt sich erneut als sehr fürsorgliche und souveräne Mutter.“ Das jüngste Jungtier hält sich bereits eng an Kataras Bauch fest, trinkt zuverlässig und ist gemeinsam mit der Gruppe regelmäßig auf der Außenanlage zu sehen. „Katara lässt ihren Nachwuchs kaum aus den Augen, bewegt sich aber ruhig und sicher zwischen den anderen Tieren“, beschreibt Müller weiter. „Das frisch geborene Jungtier wird in den ersten Wochen ausschließlich von seiner Mutter versorgt“, erklärt Laura Sieckmann, Veterinärin im Zoo Osnabrück. „Die übrigen Gruppenmitglieder beobachten die Aufzucht jedoch aufmerksam und zeigen großes Interesse – insbesondere unser junges Weibchen Elani kann dabei viel lernen.“ Während die Mutter sich intensiv um das Neugeborene kümmert, orientieren sich die älteren Jungtiere zunehmend an der Gruppe. „Ayana ist zum Beispiel schon während der Trächtigkeit von Katara deutlich selbstständiger geworden und sucht nun verstärkt den Anschluss an die anderen Gruppenmitglieder“, so Sieckmann weiter. Die Osnabrücker Drillgruppe umfasst derzeit neun Tiere: neben Katara und ihrem Jungtier leben vier weitere Weibchen und drei Männchen am Schölerberg. Damit gehört der Zoo Osnabrück zu den wenigen zoologischen Einrichtungen in Deutschland, die sich an der Haltung und Zucht dieser stark gefährdeten Primatenart beteiligen. Der Drill ist eine auffällige Primatenart: Männchen bringen bis zu 35 Kilogramm auf die Waage, ihr dunkles Fell wird durch bunte Färbungen an Unterlippe und Hinterteil ergänzt. „Diese Affen gehören zu den am stärksten bedrohten Primaten Afrikas“, erklärt Sieckmann. „Ihr Lebensraum in den Regenwäldern Westafrikas schrumpft ständig, zudem werden Drills weiterhin illegal gejagt – ihr Fleisch, das sogenannte Bushmeat, ist begehrt.“ Der Zoo Osnabrück unterstützt den Erhalt der Art durch Zuchtprogramme und die Zusammenarbeit mit dem Verein „Rettet den Drill e.V.“. „Der Verein betreibt das Limbe Wildlife Center in Kamerun und die Drill Ranch in Nigeria. Dort werden verwaiste oder verletzte Tiere gepflegt und, wenn möglich, ausgewildert. Außerdem leistet der Verein Aufklärungsarbeit in den Herkunftsländern, um den langfristigen Schutz des Drills zu sichern“, so Sieckmann.
Tierpark Hagenbeck 30.10.2025
Vogelgrippe-Schutzmaßnahmen bei Hagenbeck
Aufstallung von Vögeln im Tierpark Ab Freitag, den 31. Oktober gilt in Hamburg aufgrund der Vogelgrippe eine Aufstallungspflicht von Vögeln, die von den Veterinärämtern der sieben Bezirke beschlossen wurde. Unsere zuständige Amtsveterinärin hat mit unseren Tierärzten alle Details zu den vorgegebenen Schutzmaßnahmen abgesprochen. Die Auflagen geben vor, dass alle Hühner-, Enten und Gänsearten sowie Laufvögel in Hamburg, die in privaten Anlagen leben, bis auf Weiteres in ihre Stallungen oder sonstigen geschützten Bereiche kommen. Auch bei Hagenbeck werden Vögel derzeit nach und nach in die Innengehege und Quarantänevolieren gebracht, sodass ab morgen einige Arten temporär nicht mehr für die Besucher zu sehen sind. Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass das Virus durch Wildvögel in den Hagenbeck-Bestand gelangt. Auch unsere Flamingos sind als Schutzmaßnahme ab sofort nicht mehr auf dem See am Afrika Panorama sondern im Flamingohaus zu sehen. Die Seevogel-Voliere im Eismeer bleibt zudem bis auf Weiteres geschlossen. Dr. Guido Westhoff, Geschäftsführer des Tierparks Hagenbeck: „Im Tierpark gibt es derzeit noch keinen aktuellen Fall von Vogelgrippe. Wir möchten daher alle Maßnahmen ergreifen, damit dies auch so bleibt und stehen im engen Austausch mit dem Veterinäramt.“ Zu den genannten Vorkehrungen werden zudem Abläufe angepasst, um einer eventuellen Verschleppung einer Infektion innerhalb des Parks vorzubeugen. Die Betreuung der Vögel durch unsere Tierpfleger wurde umgestellt, sodass einige Bereiche nur noch von bestimmten Tierpflegern betreten werden. Zusätzlich wurden Desinfektionsvorkehrungen getroffen und es finden nur noch eingeschränkt Tiertransporte statt.
Allwetterzoo Münster 30.10.2025
Öffentliche Vorträge im Allwetterzoo: Zoos und NGOs – wer schützt die stark bedrohten Orang-Utans?
Die ursprünglichen Lebensräume der Orang-Utans sind die Inseln Borneo und Sumatra in Südostasien. Doch die Zerstörung der Regenwälder nimmt den Tieren ihre Lebensgrundlage. Auf Borneo leben heute nur noch etwa 57.000 Tiere, vor 50 Jahren waren es noch 288.500. Das bedeutet einen Rückgang von 80 Prozent in so kurzer Zeit. Laut Prognosen ist davon auszugehen, dass sich die Individuen-Zahl aller Orang-Utan-Arten in den kommenden Jahrzehnten halbieren wird, wenn nicht mit konsequentem und massivem Schutz dagegen gearbeitet wird. Für eben diesen braucht es die vereinten Kräfte von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und wissenschaftlich geführten Zoos. In Münster wird am Mittwoch, 5. November 2025, ein entscheidender Schritt in diese Richtung getan. Dann kommen im Allwetterzoo die indonesische Stiftung Borneo Orangutan Survival Foundation (BOS), der Orang-Utans in Not e.V., die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF), Prof. Dr. Sylvia Kaiser von der Universität Münster sowie Dr. Hanspeter Steinmetz, Tierarzt und Experte für Orang-Utans zusammen. NGOs treffen sich im Allwetterzoo in Münster Die beteiligten NGOs verfolgen die gleichen Ambitionen und engagieren sich für den Schutz der bedrohten Tiere. Für das gemeinsame Ziel, den Schutz der stark bedrohten Orang-Utans und die Aufklärung der Öffentlichkeit, setzen sie sich nun am 5. November 2025 in Münster zusammen. Bei dem Treffen soll die Grundlage für eine künftige engere Zusammenarbeit und einen regelmäßigeren Fachaustausch geschaffen werden. „Der Erhalt von bedrohten Tierarten kann nur dann gelingen, wenn der Schutz der Tiere im natürlichen Lebensraum (in situ) und der Schutz außerhalb des natürlichen Lebensraumes (ex situ) Hand in Hand laufen. Deswegen freuen wir uns sehr, dass es dieses wichtige Treffen in Münster gibt und wir darüber hinaus gemeinsam in den Austausch mit der Öffentlichkeit kommen“, sagt Zoodirektorin Dr. Simone Schehka. Öffentliche Vorträge und Austausch Im Anschluss an das Experten-Treffen laden die BOS, der Orang-Utans in Not e.V. , die ZGF und der Allwetterzoo sowie die weiteren Teilnehmenden alle Interessierten zu öffentlichen Vorträgen ein. Wann? Mittwoch, 5. November 2025, 17 Uhr Wo? Allwetterzoo Münster Eintritt: 5 Euro Unkostenbeitrag, Kinder bis einschließlich 14 Jahre haben freien Eintritt, max. 150 Teilnehmer Einlass in den Allwetterzoo ist bereits ab 16 Uhr, die Vorträge werden in deutscher Sprache gehalten. Zum Hintergrund Die BOS Foundation betreibt das weltweit größte Primatenschutzprojekt. Sie wurde 1991 gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die letzten Orang-Utans und ihren Lebensraum auf Borneo zu schützen. Die NGO betreibt auf Borneo zwei Rettungszentren und kümmert sich um die Rettung, Pflege, Rehabilitation und Auswilderung von Orang-Utans sowie den Schutz und die Wiederherstellung von Regenwald. „In unseren Rehabilitationszentren warten hunderte Orang-Utans auf ihre Auswilderung. Damit wir sie in die Freiheit entlassen können, müssen dringend weitere große Regenwaldgebiete gesichert werden“, sagt Dr. Christian Matauschek, Biologe und bei BOS Deutschland im Bereich Projektentwicklung und -betreuung tätig. Der Verein Orang-Utans in Not e.V. ist auf Borneo und Sumatra tätig. Er schützt die vom Aussterben bedrohten Orang-Utans und will verhindern, dass noch mehr tropischer Regenwald abgeholzt und Lebensraum weiter zerstört wird. „Um langfristig das Überleben der Waldmenschen zu sichern, engagieren wir uns auch für die Umweltbildung in Indonesien und Deutschland und klären Erwachsene und Kinder auf “, sagt Sebastian Schorr, Vorsitzender des Vereins und Tierpfleger im Zoo Leipzig. Der Verein ist 2007 von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts gegründet worden, nachdem diese Borneo besucht und die katastrophale Regenwaldzerstörung und die Folgen für die Orang-Utans erlebt hatten. Die Mission der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) ist es, Wildtiere und ihre Lebensräume zu bewahren. Insgesamt koordiniert und unterstützt die ZGF 31 Programme in 19 Ländern – darunter auch eines in Bukit Tiga Puluh. In den dortigen Tieflandregenwäldern leben unter anderem die stark bedrohten Sumatra Orang-Utans. „Zusammen mit Partnerorganisationen und den indonesischen Behörden helfen wir dabei, die verbliebenen Waldflächen zu schützen und betreiben eine Auswilderungsstation, wo Orang-Utans aus illegaler Gefangenschaft wieder auf ein Leben in der Wildnis vorbereitet werden“, sagt Stefanie Wolf, Programm-Mitarbeiterin im ZGF-Referat Südostasien. Die ZGF besteht bereits seit 1858 und engagiert sich seit 1956 in der internationalen Naturschutzarbeit. Im Bukit Tiga Puluh Gebiet ist sie seit dem Jahr 2000 aktiv.
Zoo Frankfurt 30.10.2025
Erlebnis Zoo – Abenteuer Naturschutz
Filmvorführung in Kooperation mit Dokuabende Rhein-Main Dienstag, 4. November 2025 18 Uhr Zoo Frankfurt, Foyer des Menschenaffenhauses Borgori-Wald bSchatzkammer Regenwald – Der Manu-Nationalpark in Peru Im November gastiert „Dokuabend Rhein-Main“ im Zoo Frankfurt. Gezeigt wird „Schatzkammer Regenwald – Der Manu-Nationalpark in Peru“. In seiner Dokumentation nimmt Naturfilmer Axel Gomille sein Publikum mit in eines der faszinierendsten und artenreichsten Ökosysteme der Erde. Er zeigt eindrucksvoll, welche Bedeutung tropische Regenwälder für das weltweite Klima und die Artenvielfalt haben – und wie wichtig ihr Schutz ist. Im Anschluss an die Filmvorführung sprechen Axel Gomille und Dr. Christof Schenck, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt und Protagonist der Doku, über die Entstehung des Films und die aktuellen Herausforderungen im Naturschutz. Dokuabende Rhein-Main ist eine Event-Reihe der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA), die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, in Kooperation mit namhaften Partnern aus der Region. Alle Infos und Veranstaltungen der Reihe stehen auf www.dokuabende-rheinmain.de. Hier können Interessierte auch den Event-Newsletter abonnieren. Der Zugang zum Menschenaffenhauses Borgori-Wald erfolgt über den Zooeingang Rhönstraße gegenüber Hausnummer 2 Der Eintritt ist frei. Bitte beachten: Die Anzahl der Plätze ist limitiert.
ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen 30.10.2025
ZOOM Erlebniswelt trauert um Sumatra-Orang-Utan Schubbi
Gelsenkirchen. Die ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen trauert um den Sumatra-Orang-Utan Schubbi, der im Alter von 53 Jahren eingeschläfert werden musste. Aufgrund altersbedingter Erkrankungen befand sich Schubbi bereits seit längerer Zeit in intensiver tierärztlicher Betreuung. In den vergangenen Monaten verschlechterte sich sein Allgemeinzustand jedoch zunehmend, sodass schließlich die Entscheidung getroffen wurde, ihn einzuschläfern. Schubbi wurde am 28. Mai 1972 im Yerkes National Primate Research Center in den USA geboren. 1982 zog er in den Zoo Basel, bevor er im Jahr 2009 zur Eröffnung der Erlebniswelt Asien in die ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen kam. Gemeinsam mit mehreren Weibchen aus Basel bezog er damals die Orang-Utan-Anlage im neu entstandenen ELE Tropenparadies. Im Laufe seines Lebens zeugte Schubbi zehn Jungtiere, darunter zwei in Gelsenkirchen. Seine Tochter Najla lebt weiterhin in der Orang-Utan-Gruppe der ZOOM Erlebniswelt, während sein Sohn Awang im vergangenen Jahr in den Zoo Zürich umzog. Schubbi wird sowohl dem gesamten Team der ZOOM Erlebniswelt als auch den Besucherinnen und Besuchern sehr fehlen. Mit seinem markanten Erscheinungsbild und den für dominante Männchen typischen, ausgeprägten Backenwülsten war er eine eindrucksvolle Persönlichkeit und ein Publikumsliebling. Das Team der ZOOM Erlebniswelt bedauert den Verlust zutiefst..
Tiergarten Schönnbrunn 30.10.2025
Tiergarten Schönbrunn erhält als erster Zoo Österreichs internationale Tierschutz-Auszeichnung
Der Tiergarten Schönbrunn schreibt einmal mehr Geschichte: Als erster Zoo Österreichs wurde er von der Global Humane Society zertifiziert und erhält damit eine internationale Auszeichnung, die hohe Standards in Sachen Tierschutz, Tierwohl und Haltung bestätigt. Die Global Humane Society ist der internationale Teil der American Humane Society, der ersten nationalen Tierschutzorganisation der USA. Das Zertifizierungsprogramm überprüft das Wohlergehen von Tieren in Zoos, Aquarien und Naturschutzzentren weltweit und verfolgt das Ziel, Lebensbedingungen kontinuierlich zu verbessern und Tierschutz transparent messbar zu machen. „Wir freuen uns sehr, dass der Tiergarten Schönbrunn die Anforderungen für die Global Humane-Zertifizierung erfüllt hat“, sagt Dr. Robin Ganzert, Präsidentin und CEO der Global Humane Society. „Als ältester Zoo der Welt empfängt Schönbrunn jedes Jahr rund zwei Millionen Besucherinnen und Besucher und beherbergt etwa 500 Tierarten. Hier trifft jahrhundertealte imperiale Tradition auf modernste Techniken im Naturschutz. Mit dieser Zertifizierung würdigen wir die weitreichende Bedeutung des Tierwohlgedankens in Zoos, Aquarien und Schutzprojekten weltweit.“ Um die Auszeichnung zu erhalten, durchlief der Tiergarten Schönbrunn ein umfassendes, unabhängiges Prüfverfahren, das auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und internationalen Best Practices beruht. Während eines mehrtägigen Audits überprüften unabhängige Tierärztinnen und Tierärzte, Zoologinnen und Zoologen sowie Ethikexpertinnen und -experten mit jahrzehntelanger Erfahrung sämtliche Aspekte der Tierhaltung. Bewertet wurden unter anderem Unterbringung, Futterqualität, Tiertraining, Aktivitätsniveau sowie die Ausbildung und Kompetenz des Betreuungspersonals. Die Zertifizierung bietet den Besucherinnen und Besuchern als eine Art Gütesiegel die Gewissheit, dass der Tiergarten Schönbrunn hohe internationale Standards erfüllt und sich nachweislich für das Wohl seiner Tiere einsetzt. Für Tiergartendirektor Dr. Stephan Hering-Hagenbeck ist die Zertifizierung ein besonderer Meilenstein: „Diese Auszeichnung ist eine großartige Bestätigung unserer täglichen Arbeit und unserer Verantwortung gegenüber den Tieren, die uns anvertraut sind. Sie zeigt, dass Tradition und Innovation im Tiergarten Schönbrunn Hand in Hand gehen – vom kaiserlichen Erbe bis zur modernen, wissenschaftlich fundierten Tierhaltung. Seit über 270 Jahren steht der Tiergarten für kontinuierliche Verbesserung. Mein Dank gilt unserem gesamten Team, das mit großem Engagement und Fachwissen tagtäglich für das Wohl unserer Tiere sorgt.“ Auch Bundesminister Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer, Eigentümervertreter der Schönbrunner Tiergarten-Gesellschaft m.b.H., unterstreicht die Bedeutung dieser Anerkennung: „Der Tiergarten Schönbrunn ist nicht nur ein kulturelles Wahrzeichen, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und internationales Aushängeschild Österreichs. Als ältester Zoo der Welt und als erster Zoo Österreichs, der diese Auszeichnung erhält, verbindet er Tradition mit Innovation und zeigt, dass höchste Standards beim Tierwohl und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit kein Widerspruch sind. Die Global Humane-Zertifizierung steht für die außergewöhnliche Qualität der Arbeit, die hier tagtäglich geleistet wird. Ich gratuliere Direktor Hering-Hagenbeck und seinem gesamten Team herzlich – sie machen sichtbar, was Österreich weltweit auszeichnet: Leistungsbereitschaft, Qualität und Innovation.“ Über die Global Humane Society: Die Global Humane Society ist die internationale Marke der American Humane Society – der ersten nationalen Tierschutzorganisation der Vereinigten Staaten und der weltweit größten Zertifizierungsstelle für Tierwohl. Sie trägt dazu bei, die humane Behandlung von jährlich über einer Milliarde Tieren weltweit zu überprüfen und sicherzustellen. Die American Humane Society steht seit jeher an der Spitze nahezu jeder bedeutenden Entwicklung in der Tierschutzbewegung und setzt sich mit großem Engagement für die Rettung, Pflege und den Schutz von Tieren ein.
Zoo Magdeburg 29.10.2025
75. Zoojubiläumsjahr 28-millionster Besucher seit der Zoogründung 1950 an der Zookasse begrüßt
An der Zookasse herrschte heute Nachmittag große Freude: Der 28-millionste Besucher im Zoologischen Garten Magdeburg, seit der Zoogründung im Jahr 1950, wollte gerade sein Eintrittsticket kaufen-doch es kam ganz anders. Die Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Magdeburg, Simone Borris, und der Zoodirektor, David Pruß, überraschten Familie Dahlke aus dem Landkreis Börde/Sachsen-Anhalt mit einem Blumenstrauß, einem zootypischen, tigerlastigen Präsentkorb sowie einer Urkunde. „Die Familie zeigte sich überglücklich über diesen historischen Moment im 75. Zoojubiläumsjahr. Das Zooteam freut sich, dass im Zoojubiläumsjahr die 28-Millionen-Marke bei den Besucherzahlen überschritten wird. Im Anschluss begab sich die Familie auf eine Entdeckungsreise in die südamerikanische Tierwelt. Dabei erhielten sie exklusive Einblicke in die rückwärtigen Bereiche des Tapirhauses, die sonst für Zoobesucher nicht zugänglich sind. Besonders fasziniert war die Familie von den Capybaras und Flachlandtapiren, für die Revierleiterin Susan Eckstein gerade die Fütterung vorbereitete. Für Familie Dahlke war es ein ganz besonderer Zootag in Magdeburg-ein Erlebnis, welches ihnen sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Tiergarten Nürnberg 29.10.2025
Luchsnachwuchs im Tiergarten: Geschlecht steht fest – einjähriges Jungtier ausgewildert
Im Sommer freute sich der Tiergarten der Stadt Nürnberg über dreifachen Nachwuchs bei den Karpatenluchsen (Lynx lynx carpathicus). Inzwischen steht das Geschlecht der Jungtiere fest: Es sind zwei Kuder und eine Katze. Vor kurzem haben sie ihre erste Impfung gegen verschiedene Katzenkrankheiten erhalten und wurden tiermedizinisch untersucht. Der Tiergarten beteiligt sich mit den Luchsen am Erhaltungszuchtprogramm des Europäischen Zooverbands EAZA (EAZA Ex-situ Programme, kurz EEP). Welches der Jungtiere im Zuge des EEPs in andere Einrichtungen umzieht oder ausgewildert wird, steht noch nicht fest. Ende Juli dieses Jahres wurde ein junger Luchs aus dem Tiergarten im Schwarzwald ausgewildert. Einjähriger Luchs aus dem Tiergarten im Schwarzwald ausgewildert Vor der Geburt der drei Welpen sind die beiden Jungtiere, die im letzten Jahr zur Welt kamen, umgezogen: Ein Kuder ging an die Tierwelt Herberstein nach Österreich, der zweite wurde Ende Juli im Rahmen des Projekts „Luchs Baden-Württemberg“ im Schwarzwald ausgewildert. Zuvor verbrachte er einige Monate in einem Koordinationsgehege im Tierpark Oberwald des Zoos Karlsruhe, wo er nur minimalen Kontakt zu Menschen hatte. Unmittelbar vor der Auswilderung wurde er noch einmal gründlich untersucht, geimpft und hat einen GPS-Sender bekommen. Über dieses Monitoring sammelt das Projektteam um Leiterin Eva Klebelsberg von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt BadenWürttemberg (FVA) wertvolle Informationen, wie die Luchse ihren Lebensraum nutzen und ob sie sich gut etablieren. „Der Luchsnachwuchs aus Zoologischen Einrichtungen ist wichtig, um den Genpool der Bestände in der Natur zu vergrößern und für Nachwuchs zu sorgen“, sagt Klebelsberg. Gute Neuigkeiten gibt es auch von Luchs „Chapo“, der 2023 im Tiergarten geboren und im Juli 2024 im Westerzgebirge ausgewildert wurde: Er ist höchstwahrscheinlich Vater geworden. Das Projektteam von „RELynx Sachsen“ hat über Fotofallen festgestellt, dass die ebenfalls 2024 ausgewilderte Katze „Alva“ mit zwei Jungtieren durch die Wälder des Westerzgebirges streift. Chapo und Alva haben sich am Ende der Paarungszeit, Anfang April 2025, drei Tage gemeinsam in Alvas Territorium aufgehalten. Dies hatten sogenannte Punkt-Lokationen verraten, die von den GPS-Halsbandsendern gesendet werden. Damit kann erstmals seit fast 300 Jahren wieder eine Luchsreproduktion in Seite 2 von 3 Sachsen bestätigt werden. Dieses Ereignis, ein Jahr nach der erfolgreichen Etablierung der ersten ausgewilderten Luchse, ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Tiere sich im Westerzgebirge wohlfühlen und sich dieses als Lebensraum für die streng geschützte Tierart eignet. „Der Moment, in dem ein Tier nach monate-, manchmal jahrelanger Vorbereitung ausgewildert wird, gehört zu den absoluten Höhepunkten unserer Artenschutzarbeit“, sagt Jörg Beckmann, Biologischer Leiter und stellvertretender Direktor des Tiergartens. „Dass wir innerhalb von zwei Jahren drei Luchse auswildern konnten und mit den anderen Jungtieren im Rahmen des EEPs zum Arterhalt beitragen können, ist ein großer Erfolg für den Tiergarten.“ Die Luchs-Anlage im Nürnberger Tiergarten hat mit Blick auf Auswilderungsprojekte entscheidende Vorteile: Sie umfasst eine Fläche von rund 1.850 Quadratmetern, ist reich strukturiert und bewaldet. Damit bietet sie den Tieren viele Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten. Während der Aufzucht in Nürnberg bekommen die Luchse Rehe als Futter, die natürliche Hauptbeute. So kommt es nicht zu einer Fehlprägung auf andere Beutetiere. Die Rehe stammen vom Forstbetrieb Nürnberg der Bayerischen Staatsforsten. Sie werden bei der regulären, nachhaltigen Jagdausübung im Nürnberger Reichswald erlegt und dienen so als hochwertiges Futter. Zucht in Zoos und Projekte im Lebensraum der Tiere verbinden Der Tiergarten engagiert sich seit vielen Jahren für den Erhalt und Schutz des Karpatenluchses. Er ist Mitglied im beratenden Gremium des EEPs, dem sogenannten Species Committee, und Mitglied bei „Linking Lynx“: Das internationale Netzwerk beschäftigt sich mit der Erhaltung, dem Monitoring und dem Management des Karpatenluchses. Ziel ist es, Vorkommen zu stützen, zu gründen und miteinander zu verbinden. 2024 wurde das Zuchtbuch für Karpatenluchse in ein EEP überführt. Dies war ein entscheidender Schritt, um die Zuchtbemühungen in Zoos mit Projekten im Lebensraum der Tiere (sogenannte In-situ-Projekte) zu verbinden. „Jeder Nachwuchs – wie auch die diesjährigen Jungtiere im Tiergarten Nürnberg – ist ein wertvoller Beitrag zum langfristigen Erhalt der Art“, sagt Dina Gebhardt, zuständige EEP-Koordinatorin und Kuratorin im Tierpark Bern. „Der Tiergarten erfüllt alle Anforderungen an die Auswilderungszucht und zeigt eindrucksvoll, wie wissenschaftlich geführte Zoos aktiv am Schutz bedrohter Arten mitwirken. Durch die enge Zusammenarbeit im europäischen Expertennetzwerk Linking Lynx können wir sicherstellen, dass genetisch geeignete Luchse perspektivisch in eines der Wiederansiedlungsprojekte in Deutschland integriert werden – und so der Karpatenluchs dauerhaft in unsere Wäldern zurückkehrt.“ Dr. Alexander Sliwa, Leiter der EAZA-Fachgruppe für Katzen (EAZA Felid Taxon Advisory Group) und Kurator im Zoo Köln, sagt: „Das EEP für Karpatenluchse ermöglicht eine bisher einmalige Zusammenarbeit der Halter dieser größten Katzenart in Zentraleuropa nach wissenschaftlichen Maßstäben. Wir hoffen dass die Zusammenarbeit über die kommenden Jahrzehnte weiter gestärkt wird, denn nur durch ein gutes Netzwerk von Partnern haben solche ambitionierte und auf längere Zeiträume ausgelegten Projekte Aussicht auf nachhaltigen Erfolg – der Etablierung selbsterhaltender Bestände des Luchs, hier der Unterart Karpatenluchs, in Mitteleuropa.“ Ausgestorben und wiederangesiedelt Wegen seiner weiten Verbreitung, die sich bis nach Nordostasien erstreckt, stuft die Weltnaturschutzunion (IUCN) den Eurasischen Luchs (Lynx lynx) aktuell als global „nicht gefährdet“ ein. Er gilt allerdings in weiten Teilen Europas als ausgestorben und konnte nur lokal wiederangesiedelt werden. In Deutschland galt er bis ins späte 20. Jahrhundert hinein als ausgestorben. Ende 2020 gab es laut Bundesamt für Naturschutz wieder rund 190 wildlebende Eurasische Luchse in Deutschland. Das größte Vorkommen liegt im Harz und erstreckt sich bis Nordhessen. Die Population geht auf eine Auswilderung von 24 Luchsen aus Zoos und Wildparks Anfang der 2000er-Jahre zurück. Der Luchs ist die größte Katze Europas und zählt mit dem Wolf und dem Bären zu den drei großen, landlebenden Beutegreifern der mitteleuropäischen Tierwelt. Luchse leben hauptsächlich in Wäldern und sind dämmerungs- und nachtaktiv. Charakteristisch sind die Haarpinsel an den spitzen Ohren und der kurze Schwanz.
Tierpark Nordhorn 29.10.2025
„Zootag“ im Tierpark Nordhorn
Freier Eintritt, tolles Programm und Fördervereins-Tombola beim traditionellen Tag der offenen Tür Am Sonntag, den 09. November feiert der Nordhorner Tierpark bereits zum 30. Mal in seiner Geschichte den traditionellen Zootag – es ist also ZootagJubiläum! Der Eintritt in den Familienzoo ist an diesem Tag wieder für alle Besucher frei. Tierpfleger, Handwerker, Verwaltung, Zooschule, Gastronomie, Förderverein und Kooperationspartner des Zoos bieten wie in den Jahren zuvor zwischen 10 und 16 Uhr ein abwechslungsreiches Programm für die kleinen und großen Zoobesucher. Es wird wieder viele spannende Informationsstände geben, wie von der Zooschule und den Grafschafter Naturschutzrangern, die sogar gegen Spende „Klimabäume“ abzugeben haben. Aber auch die Infomobile der Jäger und des NABU Grafschaft Bentheim sind wieder mit von der Partie. Der BUND Grafschaft Bentheim wird in der Treckerremise eine Mitmachstation für Kinder aufbauen. Darüber hinaus wird es an zwei Stellen einen „Blick hinter die Zoo-Kulissen“ geben, wie zum Beispiel bei einer Futterausstellung in der Schau-Futterküche oder im Stall der Bisons. Bei einem Natur-Quiz im Arten- und Naturschutz-Netzwerkcamp neben der Zooschule können Kinder zudem mit etwas Losglück am Ende schöne Preise wie Eintrittskarten oder kleine Kuscheltiere aus dem Zooshop gewinnen. Dank einer Förderung der Grafschafter Volksbank eG können an einem Kreativstand im Bereich des Vechtehofes kostenlos Vogelfutterglocken kreativ bemalt werden. Ein schöner Beitrag zum Erhalt der Biodiversität im heimischen Garten oder auf dem Balkon. An zahlreichen Spielstationen im Park sorgt das Tierpark-Team zudem für jede Menge Spielspaß. Auch Ponyreiten und eine Hüpfburg sorgen für Spaß bei den kleinen Zoogästen. Die Einnahmen aus den Spieleinsätzen fließen in diesem Jahr wieder komplett in die Spendenkampagne für den Neubau der Anlage für die hochbedrohten Amurleoparden. Die Korbflechter der Flechtwerkstatt zeigen hingegen am oder im Nijnhuuser Schöppken ihr Können. Der Förderverein des Tierparks veranstaltet an der Cafeteria eine große Tombola. Hier gibt es den Losverkauf zugunsten des Vereins, der wie jedes Jahr wieder viele schöne Preise organisiert hat, die es an dem Tag zu gewinnen gibt. So wird manch ein Besucher mit vollen Taschen am Ende seinen Heimweg antreten.
Naturschutz-Tierpark Görlitz 28.10.2025
50% Eintritts-Rabatt an Montagen Halber Preis, volles Erlebnis: Herbst-Winter-Rabatt im Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec!
Der Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec kündigt eine besondere Winteraktion an, um den Park auch in der kälteren Jahreszeit einem breiteren Publikum zugänglich zu machen: Vom 3. November 2025 bis zum 26. Januar 2026 erhalten alle Besucher montags einen Rabatt von 50 % auf den Tages-Eintrittspreis. „Wir haben diese Initiative ins Leben gerufen, um einerseits sozial schwächeren Besuchern einen Besuch zu ermöglichen und uns andererseits bei all unseren Gästen für ihre Unterstützung während der Saison zu bedanken“, so Tierparkdirektor Dr. Sven Hammer. „Wir freuen uns darauf, so eine breitere Öffentlichkeit für die Schönheit und Vielfalt unserer Tierwelt begeistern zu können.“ Der Besuch im Winter ist ein besonderes Erlebnis. Viele Tiere zeigen sich mit dichtem Winterfell – darunter Kamele, Yaks und Steinböcke. Viele Arten aus kalten Regionen, unter anderen Ohrfasane, Schneeeulen und Otter, fühlen sich bei niedrigen Temperaturen sichtlich wohl. Ein weiteres Highlight: Die Roten Pandas werden jetzt zur Paarungszeit besonders aktiv. Auch Kängurus lassen sich im herbstlichen Ambiente hautnah beobachten. Im Herbst und Winter, abseits des Saisontrubels, bieten sich zudem einzigartige Gelegenheiten, die Tiere bei der Heufütterung nah zu erleben. Auf was NEUES! Der Görlitzer Tierpark spart auf den Neubau der Tibetbären-Anlage und freut sich über jede Unterstützung unter dem Kennwort „Tibetbär“ (IBAN: DE07 8505 0100 0000 0122 03). Weitere Informationen und eine aktuelle „BÄRichterstattung“ zum Projektstand gibt es unter www.tierpark-goerlitz.de/Tibetbaer.html
Zoo Innsbruck 28.10.2025
Der Alpenzoo Innsbruck beim Weltnaturschutzkongress 2025 in Abu Dhabi
Neue Impulse für den internationalen Natur- und Artenschutz Der Alpenzoo Innsbruck-Tirol nahm in diesem Monat am Weltnaturschutzkongress 2025 in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) teil. Dieser Kongress ist einer der bedeutendsten internationalen Veranstaltungen für Natur- und Artenschutz und wird alle vier Jahre ausgerichtet von der Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature, IUCN), dem weltweit größten Netzwerk für Naturschutz mit über 1.400 Mitgliedern. Mehr als 10.000 Delegierte aus Politik, Wissenschaft, indigenen Gemeinschaften, NGOs, Wirtschaft sowie zoologischen und botanischen Einrichtungen kamen unter dem Motto „Powering Transformative Conservation“ zusammen, um die globalen Herausforderungen des Naturschutzes zu diskutieren. Für den Alpenzoo nahm Dr. Nora Weyer, Artenschutzkoordinatorin und Leiterin des IUCN Artenschutzzentrums für Kleinsäuger (Center for Species Survival – CSS for Small Mammals), am Kongress teil. Für den Zoo war es ein besonderer Meilenstein: Zum ersten Mal nahm der Alpenzoo als offizielles, stimmberechtigtes IUCN-Mitglied teil und konnte über Anträge mitentscheiden, die die strategische Ausrichtung der IUCN für die kommenden Jahre prägen – etwa zu Themen wie Wildtierhandel, synthetische Biologie und Naturschutzethik. Globale Vernetzung und Zusammenarbeit Neben den Plenarsitzungen boten zahlreiche Side Events Gelegenheit, sich mit Fachkolleginnen und -kollegen aus aller Welt zu vernetzen. Der Austausch mit internationalen Vertreterinnen und Vertretern von Zoos wie Dublin, Toronto, Chester, Berlin, Köln und Wien sowie mit Organisationen wie Reverse the Red, WAZA (World Association of Zoos and Aquariums) und EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) verdeutlichte die enge globale Zusammenarbeit im Artenschutz. Im Rahmen des Kongresses fand zudem das 3. Netzwerktreffen der IUCN-Artenschutzzentren (Centers for Species Survival, CSS) statt. Gemeinsam wurden Strategien für Mentoring, Interessenvertretung und eine einheitliche Stimme des globalen Netzwerks entwickelt. Dr. Nora Weyer moderierte gemeinsam mit einem Kollegen des Kölner Zoos eine erfolgreiche Networking-Session. Aufbau und Höhepunkte des Kongresses Der Kongress gliederte sich in drei Hauptteile: Forum: Plattform für Austausch, Wissenschaft und Innovation. Besonders inspirierend waren Beiträge junger Naturschützerinnen und Naturschützer sowie indigener Vertreter. Bei den Gipfeln Business & Nature und Philanthropy wurden neue Instrumente zur wirksamen Gestaltung von Naturschutzinvestitionen vorgestellt. Emotionale Höhepunkte waren die Auszeichnung von 24 Schutzgebieten sowie die Ehrung der verstorbenen Schimpansenforscherin Jane Goodall für ihr Lebenswerk. Ausstellung: Über 100 staatliche und nichtstaatliche Organisationen präsentierten neue Projekte, Technologien und Bildungsprogramme. Diskutiert wurden Themen von Meeresschutz über Wiederaufforstung bis hin zu Bildungsinitiativen im Naturschutz. Mitgliederversammlung: Hier werden die Entschließungsanträge („Motions“) der IUCN-Mitglieder beraten und beschlossen. Auch Zoos brachten in diesem Jahr mehrere Anträge ein oder unterstützten diese. Obwohl der Alpenzoo als neues Mitglied noch keine eigenen Anträge einreichen konnte, beteiligte er sich aktiv an den fachlichen Hintergrunddiskussionen über die Anträge sowie natürlich den Abstimmungen. Zudem wählten die Mitglieder die Führungsspitze der IUCN für die nächsten vier Jahre. Ihre Exzellenz Razan Khalifa Al Mubarak wird eine zweite Amtszeit als IUCN-Präsidentin absolvieren, zusammen mit neu gewählten Führungskräften in den Kommissionen und im Rat. Nach neun Jahren unter der Leitung von Dr. Jon Paul Rodríguez begrüßt die Species Survival Commission (SSC) Vivek Menon als neuen Vorsitzenden, einen indischen Naturschützer, als neuen Vorsitzenden. Menon wird die Arbeit der Kommission zum Schutz bedrohter Arten weltweit fortsetzen. Für Westeuropa neu in den IUCN-Rat gewählt wurde unter anderem die Dänin Ann-Katrine Garn, Leiterin der Abteilung Naturschutz des Zoo Kopenhagen, die somit auch das Engagement von Zoos im globalen Artenschutz verstärken wird. Zoos als Brückenbauer im Artenschutz Zoos, Aquarien und botanische Gärten spielen heute bereits eine zentrale Rolle in der Umsetzung internationaler Naturschutzstrategien. Die IUCN erkennt ihren Beitrag durch Erhaltungszuchtprogramme, wissenschaftliche Forschung, Wiederansiedelungen und Umweltbildung ausdrücklich an. Ex-situ-Maßnahmen – also Schutz außerhalb des natürlichen Lebensraums – wurden als unverzichtbarer Bestandteil ganzheitlicher Naturschutzkonzepte hervorgehoben. Die neue Ausgabe der Roten Liste zeigt mit fast 50.000 gefährdeten Arten, dass die Biodiversitätskrise unvermindert anhält. Umso wichtiger sind gezielte Schutzmaßnahmen, zu denen Zoos entscheidend beitragen – etwa durch Monitoring, Zuchtprogramme und Auswilderungen. Der Alpenzoo setzt diese Ziele konkret um: Er koordiniert u. a. das Monitoring- und Schutzprojekt für die hochbedrohte Bayerische Kurzohrmaus, betreibt das IUCN Artenschutzzentrum für Kleinsäuger und ist Partner der globalen Initiative „Reverse the Red“, die den Trend des Artensterbens umkehren will. Zoodirektor Dr. André Stadler engagiert sich in den IUCN-Fachgruppen für Katzen und Hirsche, Artenschutzkoordinatorin Dr. Nora Weyer in den Fachgruppen für Kleinsäuger und Afrotheria sowie als Gutachterin für die IUCN Rote Liste. Der Alpenzoo beteiligt sich außerdem an Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEPs) und erfolgreichen Wiederansiedelungen von Bartgeiern, Waldrappen, Wisenten und weiteren bedrohten Arten. Ausblick: Verantwortung für die Zukunft Der Kongress endete mit dem „Abu Dhabi Call to Action“ – einem Appell an Regierungen, Unternehmen und die Zivilgesellschaft, den Natur- und Artenschutz als Grundlage nachhaltiger Entwicklung zu verankern. „Wir brauchen ein neues Verständnis von Verantwortung“, lautete eine der zentralen Schlussbotschaften. „Nur wenn wir Wissen, Leidenschaft und Handlungsfähigkeit vereinen, können wir die Natur der Zukunft sichern.“ Der Alpenzoo blickt stolz auf seine erste aktive Teilnahme am Weltnaturschutzkongress zurück. Der Austausch mit internationalen Partnern zeigte eindrucksvoll, wie globale Kooperationen konkrete Ergebnisse für den Schutz der Natur bringen können. “In Zukunft engagiert sich der Alpenzoo noch stärker als Teil dieser weltweiten Bewegung”, so Direktor Dr. Stadler, “für den Erhalt der biologischen Vielfalt in den Alpen und darüber hinaus.”
Tierpark Hellabrunn München 28.10.2025
Hellabrunn begrüßt zwei neue Blaumaulmeerkatzen
Mit der Ankunft der beiden Weibchen gibt es ab sofort wieder drei dieser bunten Primaten im Münchner Tierpark zu bewundern. Zudem ist Nachwuchs nicht ausgeschlossen. Blaumaulmeerkatzen sind europaweit neben Hellabrunn nur in drei weiteren Zoos zu sehen. Vor wenigen Tagen sind die beiden Weibchen aus dem ZooParc de Beauval in Hellabrunn angekommen. Wie bei vielen Primatenarten bedarf es zunächst einer sensiblen Eingewöhnung und Zusammenführung mit dem Männchen. Dieses lebt seit 2017 in Hellabrunn und war nach dem Verlust der beiden anderen Männchen in den letzten Wochen alleine. „Wir begrüßen es sehr, dass wir nun wieder drei Tiere dieser Art in Hellabrunn zeigen können“, sagt der zuständige Kurator Dr. Hanspeter Steinmetz. Er ergänzt: „Da die Tiere aktuell nur in vier Zoos europaweit zu sehen sind, ist auch das EEP entsprechend klein. Um eine gesunde Reservepopulation aufzubauen, hoffen wir nun, dass sie sich gut miteinander verstehen und wir uns bald über Nachwuchs freuen können.“ Blaumaulmeerkatzen fallen nicht nur durch ihr blaues Gesicht auf, sondern auch durch ihren langen, rötlichen Schwanz. Ursprünglich stammen sie aus den tropischen Regenwäldern Zentralafrikas. Ihren englischen Namen „Moustached Monkey“ – auf Deutsch „bärtiger Affe“ – verdanken sie einer weißen Zeichnung unterhalb der Nase, die wie ein Schnurrbart aussieht. Diese Primaten sind derzeit noch nicht bedroht, obwohl sie aufgrund zunehmenden Jagddrucks und anderer Gefahren gebietsweise selten geworden sind und ihre Lebensräume regional stark abnehmen. „Unsere Mission in Hellabrunn ist es, auf die Wichtigkeit der Biodiversität auf unserem Planeten aufmerksam zu machen. Dazu gehört natürlich auch, Arten zu zeigen, die zwar noch nicht bedroht, aber in einem vergleichsweise kleinen Verbreitungsgebiet vorkommen und wie jede Tierart eine bestimmte Nische besetzen – und somit für den Erhalt der Artenvielfalt relevant sind“, erklärt Tierparkdirektor Rasem Baban. Die Anlage der Blaumaulmeerkatzen befindet neben der Innenanlage der Silbergibbons gegenüber der Orang-Utans. Aufgrund der Eingewöhnung kann es sein, dass anfangs nicht alle Tiere gleichzeitig zu sehen sind.
			