Zoopresseschau

Zoo Augsburg 24.05.2024
Aus dem Mai-Newsletter
Im Vogelbestand kann der Schlupf von drei Magellanpinguinen vermeldet werden. Sie machen bisher einen ausgesprochen fitten Eindruck. Außerdem schlüpfte der erste Seidenreiher und vier Kapuzenzeisige.
Wie im letzten Jahr haben die Nasenbären wieder Ende April Anfang Mai ihre Jungen bekommen. Das Zählen gestaltet sich bei der Menge noch ein wenig schwierig, aber anscheinend sollen es 14 Jungtiere von zwei Weibchen sein. Wobei zu erwarten steht, dass die Weibchen nicht so viele Jungtiere durchbringen werden.
Geboren wurde außerdem ein Waldrentier, das aber leider nach zwei Tagen verstarb. Die Obduktion ergab eine Fruchtwasseraspiration. Zudem ist der erste Alpensteinbock geboren worden.
Kragenbär Franz hat sich schon sehr gut eingelebt und nutzt sowohl die Anlage als auch seine Bademöglichkeiten ausgiebig. Erfreulich ist auch die Nachricht, dass seine zukünftige Gefährtin Misha nun demnächst ebenfalls ihre Reise nach Augsburg antritt.
Ein männlicher Rüsselspringer ist aus dem Zoo Erfurt angekommen. Außerdem kam ein männlicher Kormoran aus dem Tierpark Cottbus.
Zwei Moorenten gingen an den Zoo Heidelberg, drei an den Opelzoo Kronberg und ebenfalls zwei an den Zoo Wroclaw.
Die (erstmaligen) Nachzuchten der Rosaflamingos wurden an den Tierpark Germendorf abgegeben und eine Rosenhalsfruchttaube an den Zoo Köln. Die letztjährige Nachzucht der Madagaskar Hundkopfboa reiste in den Zoo Beauval (F).
Auf Wunsch der Zuchtbuchführerin wurde die Zebrastute an den Zoo Olomouc (CZ) abgegeben. Aus Berlin wurde uns im Gegenzug eine junge Stute zugewiesen, die in den nächsten Wochen aus Berlin anreisen soll.
Sieben Alpensteinböcke wurden an ein Naturschutzgebiet in den Pyrenäen abgegeben.
Das verstorbene weibliche Gürteltier, von dem im letzten Newsletter berichtet wurde, war tatsächlich hochschwanger. Möglicherweise ist das Jungtier in der Gebärmutter abgestorben, oder es gab Probleme bei der Geburt.
Und noch eine weitere traurige Nachricht. Nicht ganz unerwartet ist der Mähnenwolf vor ein paar Tagen verstorben. Laut Zuchtbuch war er mit 17 Jahren der zweitälteste Mähnenwolf, der aktuell in Menschenobhut lebt. Trotzdem ist es natürlich immer sehr traurig, wenn ein Tier so lange bei uns gelebt hat.
Inzwischen gab es intensive Beratungen, was die Gehegeeinfriedung der Himalayaanlage betrifft. Entscheidend dabei ist, außer der Ausbruchssicherheit der gehaltenen Tiere, natürlich die Sicherheit für Besucher und eine gute Einblickmöglichkeit für diese. So werden bei den Schneeleoparden mehrere Einblicke verteilt im Gehegekomplex vorgesehen.
Diskutiert wurden auch die möglichen Steine/Felsen, die bei einem Himalaya-Gehege eine wichtige Rolle spielen.

Zoo Wuppertal 22.05.2024
Beitrag zum Natur- und Artenschutz: Der Grüne Zoo Wuppertal führt den freiwilligen Naturschutz-euro ein.
Mit der Einführung des Naturschutzeuros zum 27.05.2024 möchten der Grüne Zoo Wuppertal und der Zoo-Verein Wuppertal e.V. die Besucher*innen zu Naturschützer*innen machen. Durch eine frei-willige Spende von je einem Euro pro verkaufter Karte werden sechs Naturschutzprojekte weltweit unterstützt. Vom LARS-Projekt, bei dem der Grüne Zoo Wuppertal mit mehreren lokalen Partnern für den Erhalt des heimischen Feuersalamanders kämpft über die Big Life Foundation, die sich um Artenschutz im Amboseli-Nationalpark in Kenia kümmert, hin zur Prigen Conservation Breeding Ark, die eine Nach-zuchtstation für heimische und endemische Arten auf Java betreibt. Dort konnte durch den Zoo-Ver-ein Wuppertal e.V. bereits eine Reptilienaufzuchtstation finanziert werden. In Nepal wird das Red Panda Network unterstützt, das bisher bereits 1 Million Quadratkilometer Land für den Naturschutz aufgekauft hat. In Brasilien kümmert sich das Instituto Arara Azul um den Schutz von Hyazinth-Aras und vielen weiteren einheimischen Arten. Der Antarctic Research Trust er-forscht und schützt vor allem (sub-)antarktische Pinguinarten auf den Falklandinseln. Die Einnahmen durch den Naturschutzeuro fließen vollständig in die sechs Naturschutzprojekte. Zusätzlich erhält jeder zahlende Gast ein Armband. Die Armbänder gibt es mit sechs unterschiedli-chen Farben bzw. Logos, welche die Naturschutzprojekte symbolisieren. Sie werden in zwei Größen angeboten und zudem jeweils mit der Aufschrift „Naturschützer“ oder „Naturschützerin“. An der Kasse wird es jeweils wechselnd nur eine Farbe geben. Alle weiteren Bänder können im Zoo Shop „Zoo-Truhe“ oder in den Kiosken der Zoo-Service Wuppertal GmbH in „Aralandia“ und im „Tigertal“ käuflich erworben werden. Als Datum wurde der 27. Mai 2024 gewählt, um die Einführung mit dem zweiten Aktionstag „Natur-schutz, Artenschutz und Klimaschutz“ am 25. Mai 2024 zu begehen. Dieser findet immer am Samstag nach dem Internationalen Tag der biologischen Vielfalt statt, der heute, am 22. Mai, weltweit gefei-ert wird. Die Abgabe des Naturschutzeuros ist freiwillig und wird beim Kauf einer Karte automatisch auf den Ticketpreis gerechnet. Er muss gegebenenfalls aktiv abgewählt werden.

Zoo Magdeburg 22.05.2024
Nachwuchs im Zoo: Warzenschweintrio und Stummelaffe im Farbwechsel
„Wer saust denn da über die Anlage“, ruft entzückt ein Ferienkind im Zoo. Es sind die quirligen Drillinge der Warzenschweine, die alle Blicke auf sich ziehen. Das Warzenschwein-Trio erblickte am 28. März 2024 das Licht der Welt. Sehr flink sind die Jungtiere auf der Außenanlage unterwegs, auch wenn sie mit ihren Kurzsprints noch nicht das Tempo ihrer Eltern Pumba und Jaquline erreichen. Warzenschweine können kurzzeitig bis zu 50 Kilometer pro Stunde rennen. Diesen Vorteil nutzen Sie auf der Flucht vor Löwen, Leoparden und Hyänen oder beim Angriff auf einen Gegner. Weder schwarz noch weiß Neuigkeiten gibt es von der Tansania-Stummelaffenfamilie: War bis vor kurzem der jüngste Nachwuchs weiß gefärbt, beginnt es jetzt deutlich sichtbarmit dem Farbwechsel. Es wird noch Monate dauern, bis es das charakteristische schwarz-weiße Haarkleid seiner Eltern hat. Die deutliche Signalfärbung des Nachwuchses ist unter gruppenbildenden Tierarten weit verbreitet und ein Zeichen für den Schutzstatus, den junge Stummelaffen innerhalb der Gruppe genießen. Das niedliche Stummeläffchen unternimmt schon eigenständig kurze Klettertouren, stets unter den wachsamen Blicken der Mutter Vienni und den weiteren Familienmitgliedern. Die TansaniaStummelaffen sind direkt gegenüber der Warzenschweinanlage zu finden – Vorbeischauen lohnt sich!

Tierpark Nordhorn 22.05.2024
Kindertag mit Imkertag und Stofftierklinik im Tierpark Nordhorn Großer Flohmarkt und viele Attraktionen im Familienzoo
Am Sonntag, den 02.06.2024 ist der Tierpark Nordhorn wieder ganz in der Hand der Kinder, denn an diesem Tag veranstaltet der Familienzoo seinen beliebten Kindertag. Hauptanziehungspunkt ist traditionell der große Kinderflohmarkt. Vom Eingang bis zum Erlebnisspielplatz des Tierparks bieten mehr als 100 Kinder mit ihren Eltern ab 9 Uhr „Kindertrödel“ zum Verkauf an. Da sich der Flohmarkt auf dem Gelände des Tierparks befindet, muss selbstverständlich der Tierparkeintritt entrichtet werden. Für Jahreskarteninhaber ist die Veranstaltung wie immer kostenlos zu besuchen. Aber es gibt an diesem Tag noch viel mehr zu erleben im Zoo am Heseper Weg. Wie immer am Kindertag werden die Mitglieder des Imkervereins der Grafschaft Bentheim am Bienenhaus von 10 bis 17 Uhr ihre Arbeit vorstellen. Im Mittelpunkt steht natürlich das Hauptprodukt der Imkerei, der Honig. Im Schau-Schleuderraum am Bienenhaus kann die Honigproduktion allen interessierten Besuchern live gezeigt werden. Auch in diesem Jahr wird der Kindertag mit der Stofftierklinik gekoppelt. In der Treckerremise können Kinder von 10 bis 17 Uhr ihre kleinen und großen Stofftiere den Stofftierärzten vorstellen und sie wie in einer richtigen Klinik untersuchen lassen. Egal, ob der pelzige Begleiter Bauchschmerzen hat, oder ein gebrochenes Bein – die Ärztinnen haben in der Stofftierklinik für alle Beschwerden eine Lösung parat. Dabei läuft alles wie in einer echten Tierarztpraxis ab: Für kleinere Notfälle, sprich arg in Mitleidenschaft gezogene Kuscheltiere, steht sogar ein „OP“ bereit. Mit Pflastern, Spritzen und Verband behandelt und mit Medikamenten versorgt, geht es Teddy & Co. dann sicher schnell wieder besser. Auf der oberen Vechtewiese werden zudem einige Rettungsdienste und Hilfsorganisationen ihre Arbeit kindgerecht vorstellen, damit die Kinder diese auf spielerische Art und Weise verstehen. Auch der Bereich der großen unteren Vechtewiese ist an diesem Tag mit Leben gefüllt: Kerzenziehen, Hüpfburgen für kleine und größere Kinder und Ponyreiten – hier kommt keine Langeweile auf. Der Förderverein des Tierparks sorgt in diesem Jahr wieder mit der beliebten Schokokussmaschine für Unterhaltung. Die Vorlesepaten der Stadtbibliothek Nordhorn sind ebenfalls mit von der Partie und lesen in diesem Jahr in der guten Stube unseres Vechtehofes Geschichten vor.

Zoo Landau in der Pfalz 21.05.2024
Traumnacht im Zoo Landau am 7. Juni: Träume werden wahr – bei der „Traumnacht im Zoo Landau in der Pfalz“
Einladung zu einer exklusiven und kostenlosen Veranstaltung für schwer kranke, chronisch kranke und behinderte Kinder und deren Familien Auch in diesem Jahr öffnet der Zoo Landau in der Pfalz seine Türen wieder zur „Traumnacht im Zoo“ – das bedeutet, dass der Zoo an diesem Abend exklusiv ganz besonderen, kleinen Gästen vorbehalten ist. Schwer kranke, chronisch kranke und behinderte Kinder haben häufig nicht die Möglichkeit, den Zoo zu den normalen Öffnungszeiten zu besuchen. Sie bekommen im Rahmen der „Traumnacht“ die Gelegenheit, den Zoo auf ganz besondere Weise kennenzulernen. Die Traumnacht findet in diesem Jahr am Freitag, 7. Juni, ab 18 Uhr statt. 1996 ergriff der Rotterdamer Zoo Blijdorp die Initiative, einmal jährlich einen besonderen Abend für Kinder des Sophia Kinderkrankenhaus zu veranstalten. 175 krebskranke Kinder samt Angehörigen nahmen daran teil. Bis 2001 schlossen sich alle Zoos der Niederlande dieser Aktion an – und so ist die Traumnacht im Zoo entstanden, die jährlich am 1. Freitag im Juni in inzwischen über 300 Zoos weltweit stattfindet. Zoo und Zooschule Landau beteiligen sich in diesem Jahr bereits zum fünfzehnten Mal an der Traumnacht! Die Pädagoginnen und Pädagogen der Zooschule und Mitarbeiter*innen des Zoos werden den Kindern wieder ein tolles Programm zusammenstellen. Neu in diesem Jahr: die „Kuscheltierpraxis“! Unsere Tierärztin wirft gerne einen Blick auf kranke Kuscheltiere, die die Kinder mitbringen können und verpasst ihnen, wenn nötig, einen tierischen Verband. Los geht es um 18 Uhr, das Ende der Veranstaltung ist gegen 21.30 Uhr vorgesehen, doch jede*r kann den Rundgang zu den verschiedenen Stationen im Zoo frei planen.

Naturschutz-Tierpark Görlitz 21.05.2024
Pfoten weg!
Der Naturschutz Tierpark Görlitz – Zgorzelec appelliert eindringlich an Tierfreunde, scheinbar alleingelassene Jungtiere nicht einzusammeln. „Das Telefon klingelt zum x-ten Mal heute in unserer Wildtierauffangstation“, berichtet Manuela Kleemann, verantwortliche Mitarbeiterin der Station. „Wir bitten dringend darum, Rehkitze, Hasen, Waschbären, Füchse, Vögel und Co an ihrem Fundort zu belassen. Die Elterntiere sind meist in der Nähe und kehren zurück, sobald sie sich ungestört fühlen.“ Mit dem Frühling steigt die Anzahl der Anfragen zu vermeintlich verlassenen Jungtieren. Doch in den meisten Fällen ist menschliches Eingreifen nicht erforderlich. Die Elterntiere halten sich nicht ständig bei ihren Jungen auf, sind aber meist in der Nähe. Hier ist es wichtig zu verstehen, dass viele Jungtiere, wie Fuchs- und Waschbärwelpen, schon früh Ausflüge unternehmen, oder junge Vögel das Nest verlassen, bevor sie richtig fliegen können. Keine Angst, die Eltern kümmern sich! Wer sichergehen möchte, dass es dem gefundenen Jungtier tatsächlich gut geht, kann nach einiger Zeit nachschauen, ob es sich noch immer an derselben Stelle befindet. Ein Fernhalten von Hunden und vor allem Katzen von den jungen Wilden erhöht deren Überlebenschance signifikant. In unklaren Situationen bitte vor dem Einsammeln die Wildtierauffangstation des Tierparks unter 0160 90 95 48 00 anrufen und um Einschätzung der Situation bitten. So kann vermeidbares Leid verhindert werden. „Wir freuen uns über Anrufe, denn so können wir aufklären und gemeinsam das Beste für die Tiere tun“, appelliert Kleemann. Für diejenigen, die sich zu diesem Thema weiter informieren möchten, hat das sächsische Staatsministerium ein umfassendes Faltblatt entwickelt (https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/11129).

Zoo Zürich 21.05.2024
TROCKENWALD FÜR GEFÄHRDETE GECKOARTEN
Im Terrarium des Zoo Zürich sind zwei neue Geckoarten eingezogen: der Kurzkopf-Taggecko und der Querstreifen-Taggecko. Beide Arten stammen aus Madagaskar und sind nicht nur in ihrem Bestand gefährdet, sondern auch an den speziellen und einzigartigen Lebensraum Trockenwald angepasst. Dieser dominiert vor allem den Süden der afrikanischen Insel und ist extrem trocken. Regen fällt hier so gut wie nie. Im Terrarium wurde diese Landschaft nun nachgebildet. Über 2000 Geckoarten gibt es weltweit. Geckos gehören zu den Reptilien, deren Bestände immer weiter abnehmen. 21 Prozent der Reptilienarten weltweit sind laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN gefährdet und die Familie der Geckos zählt zu den am stärksten gefährdeten. Viele Menschen schreiben Geckos – zermahlen zu Pulver, aufgebrüht als Tee oder eingelegt in Alkohol – noch immer besondere Heilkräfte zu. Dafür fehlt allerdings jegliche wissenschaftliche Grundlage. Generell sind die Schuppenkriechtiere einer Vielzahl von Bedrohungen ausgesetzt – das reicht vom übermässigen Absammeln der Tiere für den Heimtierbedarf über Lebensraumverlust bis hin zum Verzehr als Delikatesse. INTERNATIONALER TAG DER BIODIVERSITÄT Grund genug, dass der Gecko das Zootier des Jahres 2024 ist und wir am heutigen Internationalen Tag der Biodiversität auf diese Bedrohung aufmerksam machen. Als Naturschutzzentrum setzt sich der Zoo Zürich für den Erhalt verschiedener Geckoarten ein. Neben Regenwaldbewohnern gibt es auch Arten, die besonders gut an trockene Lebensräume angepasst sind. Mit der Schaffung eines neuen Trockenwald-Habitats im Exotarium kann der Zoo Zürich nun zwei neue Arten halten: den Kurzkopf-Taggecko und den Querstreifen-Taggecko. Zusammen mit dem ebenfalls im Exotarium gehaltenen und in der Natur stark bedrohten Blauen Bambus-Taggecko möchte der Zoo Zürich mit einer erfolgreichen Zucht zum langfristigen Schutz aller drei Geckoarten beitragen. Trockenwälder sind ein sehr spezieller Lebensraum. Sie erstrecken sich vor allem entlang der tropischen und subtropischen Breitengrade und sind auch auf Madagaskar zu finden. Die Insel verfügt über sehr unterschiedliche Klimazonen. Im Osten ist das Klima feucht und regenreich. Hier stehen Madagaskars Tropenwälder. Der Westen und Süden dagegen sind sehr trocken. Hier befinden sich Dornbuschsavannen und – durch intensive Abholzung mittlerweile stark fragmentiert – vereinzelt auch Trockenwälder. Die Regenzeit dauert nur wenige Wochen. Dann gedeiht die Vegetation, der Trockenwald erblüht in voller Pracht. Diese Periode ist kurz. Sobald die Trockenzeit einsetzt, werfen die Laubbäume ihre Blätter ab, um Wasser zu sparen. Dadurch verdunstet weniger Wasser, die Luftfeuchtigkeit sinkt stark und am Boden bildet sich eine dicke Laubschicht. An diese kargen, trockenen und heissen Bedingungen sind der Kurzkopf-Taggecko und der Querstreifen-Taggecko ideal angepasst. KLEIN, ABER OHO (PHELSUMA BREVICEPS) Der Kurzkopf-Taggecko hat eine braun-gräuliche Grundfarbe überzogen mit grünen und braunen Punkten – die perfekte Tarnung auf trockenen, rauen Baumrinden wie sie zahlreich im Trockenwald zu finden sind. Seinen Namen verdankt er seinem für Geckos eher kurzen und gedrungenen Kopf. Und mit nur 10-12 Zentimetern Länge (inkl. Schwanz) zählt er zu den kleineren Geckoarten. Als Trockenspezialist kommt er mit wenig Wasser aus. Er leckt lediglich ein wenig morgendlichen Tau von den Pflanzen. Eng verbunden ist er besonders mit Euphorbia stenoclada. Das Sukkulentengewächs mit spitzen Dornen ist der bevorzugte Brutort des Geckos. Dieses bietet ihm und seinem Gelege idealen Schutz vor Fressfeinden. Hat ein Weibchen eine passende Stelle auf der Pflanze gefunden, verkeilt es die Eier zwischen den Ästen. Die Eier sind ungewöhnlich stabil und sehr glatt, was – so vermuten Forscher*innen – ebenfalls eine Anpassung an den heissen und trockenen Lebensraum ist. Die fast wie poliert wirkende Oberfläche sorgt für eine grössere Reflektion der Sonnenstrahlen und schützt die Eier so vor Überhitzung. Um sich selbst zu schützen, nutzt der Kurzkopf-Taggecko noch einen besonders raffinierten Trick: Seine Haut ist sehr dünn und löst sich leicht vom Körper. Gerät er in Bedrängnis, wirft er nicht wie viele andere Echsen seinen Schwanz ab, sondern stopft seinem Verfolger im wahrsten Sinne des Wortes das Maul – mit jeder Menge Schuppen und Hautfetzen. Diese wachsen wieder nach. GROSS UND SOZIAL (PHELSUMA STANDINGI) Ist der Kurzkopf-Taggecko besonders klein, so ist der Querstreifen-Taggecko besonders gross. Mit bis zu 26 Zentimetern Gesamtlänge ist er die zweitgrösste Taggeckoart. Die namensgebenden Querstreifen sind vor allem bei den Jungtieren gut sichtbar, während sie bei ausgewachsenen Tieren immer unregelmässiger werden. Besonders farbenprächtig mit leuchtend grünem Kopf und türkisblauen Schwanz sind die Tiere vor allem während der Paarungszeit, welche in die regenreichen Monate Dezember bis März fallen. Die restliche Zeit des Jahres verblassen die Farben, wodurch sie für Fressfeinde weniger gut sichtbar sind und durch die unregelmässige Musterung meist gut mit dem Untergrund verschwimmen. Für einen Gecko sind Querstreifen-Taggeckos geradezu sozial. Hat sich ein Paar gefunden, bleibt es offenbar ein Leben lang zusammen und lebt monogam. Was eine lange Zeit sein kann, da diese Geckoart bis zu 25 Jahre alt wird. Ebenfalls unüblich: Eltern und Jungtiere leben in einer Art Familienverband zusammen. Unter vielen Geckoarten ist Kannibalismus weit verbreitet. Eltern fressen auch schon mal den eigenen Seite 3/3 Wer Tiere kennt, wird Tiere schützen. Nachwuchs. Nicht so bei den Querstreifen-Taggeckos. Die auffällige Färbung der Jungtiere mit markanten Querstreifen bildet offenbar eine Art Fressbarriere. Erst mit circa neun Monaten verlieren die Jungtiere diese Färbung. SELTEN UND LANGE UNENTDECKT (PHELSUMA KLEMMERI) Über eine aussergewöhnliche Färbung verfügt auch der letzte der drei Geckoarten, der Blaue Bambus-Taggecko. Sein Körper ist leuchtend blau, sein Kopf grasgrün gefärbt. Trotz seines auffälligen Äusseren wurde er erst 1991 das erste Mal wissenschaftlich beschrieben. Auch er lebt in den eher trockenen Regionen Madagaskars, allerdings nicht im Trockenwald, sondern – daher der Name – im Bambuswald. Das Verbreitungsgebiet des eher kleinen Geckos erstreckt sich lediglich über sehr kleine, einzelne Gebiete in der Küstenregion Nordwestmadagaskars. Auch dass ein Grund, warum der Blaue Bambus-Taggecko von allen drei Geckosarten am stärksten bedroht ist. Ziel des Zoo Zürich ist es mit allen drei Geckoarten zu züchten und eine stabile Reservepopulation sicherzustellen. So trägt der Zoo aktiv zum Artenschutz bei. Denn neben dem Naturschutz, der Bildung und Forschung ist der Artenschutz eine der zentralen Aufgaben eines modernen wissenschaftlichen Zoos. In Zukunft werden daher weitere gefährdete Arten im Zoo Zürich einziehen und nicht gefährdete Arten den Zoo verlassen.

Tierpark Neumünster 15.05.2024
Jahreshauptversammlung der Tierparkvereinigung Neumünster e.V. mit Vorstandswahlen
Gestern fand die jährliche Mitgliederversammlung der Tierparkvereinigung Neumünster e.V. statt, an der 47 interessierte Mitglieder teilnahmen. Auf der Tagesordnung standen, neben der jährlichen Berichterstattung sowohl turnusgemäße Neuwahlen des Vorstandes, als auch die, durch Rücktritt bedingte, Neuwahl der Position es 1. Vorsitzenden. Nicht erneut zur Wahl in ihren bisherigen Positionen stellten sich die langjährigen, bisherigen Vorstandsmitglieder: Klaus Grassau (1. Vorsitzender), Matthias Glazik (Schatzmeister) und die bisherigen Vorstandsbeiräte: Christian Wigger, Herrn Jörg Bornholdt und Joachim Eckner. Der Verein dankt allen herzlich für ihre ehrenamtliche Vorstandsarbeit und die gute Zusammenarbeit. Klaus Müller-Schrobsdorff wurde im Amt des 2. Vereinsvorsitzenden von den anwesenden Mitgliedern bestätigt. Matthias Glazik stand zwar für keine weitere Wahlperiode im Posten des Schatzmeisters zur Verfügung, wurde jedoch in den Beirat gewählt. Neu in den geschäftsführenden Vorstand gewählt wurden Kay Frommholz als 1. Vorsitzender und Britta Einfeldt als Schatzmeisterin. Die anwesenden Mitglieder wählten zudem Nicole Homburg und Dr. Martin Maletzky für eine Wahlperiode von 2 Jahren, als weitere Vorstandsbeisitzer. Klaus Grassau wurde von der Mitgliedschaft als 2. Kassenprüfer gewählt und bleibt somit dem Tierpark auch weiterhin verbunden. „Wir freuen uns über einige neue Vorstandsmitglieder und bedanken uns bei denjenigen, die dieses Ehrenamt auch weiterhin für unseren Tierpark durchführen möchten.“, so Tierpark Direktorin Verena Kaspari. „Der Tierpark steht vor einer sehr herausfordernden Zukunft und der neu gewählte Vorstand möchte sich dieser mit viel Verantwortungsbewusstsein für unsere Tiere, die Angestellten und die Mitglieder stellen. Die Umstrukturierung der bisherigen Vereinsstruktur in einen Förderverein und ein entsprechend ausgegliedertes Wirtschaftsunternehmen mit geänderter Betriebsform ist hierfür ein erster sehr wichtiger Schritt, um den Tierpark Neumünster auch zukünftig zukunftsfähig zu machen.“, so der neue 1. Vorsitzende der Tierparkvereinigung Neumünster e.V. Kay Frommholz.

Tierpark Chemnitz 15.05.2024
Tierpark Chemnitz: Jubiläumsfest am 2. Juni von 10 bis 18 Uhr
Neue seltene Amphibien-Art im Vivarium
Am Sonntag, dem 2. Juni, wird im Tierpark Chemnitz gefeiert, denn dieser wird 60 Jahre alt. Von 10 bis 18 Uhr werden die Themen Tiere, Zoo und Artenschutz und natürlich der Tierpark selbst im Mittelpunkt stehen. Dazu hat der Tierpark andere Kultureinrichtungen, Vereine und Organisationen sowie die Freiwillige Feuerwehr Siegmar eingeladen, sich an dem Tag mit Informationsständen und Mitmachaktionen zu präsentieren. Die Mitarbeiter:innen des Tierparks bieten Führungen, Blicke hinter die Kulissen, eine Zoorallye, Kinderschminken sowie das Basteln von Insektenhotels an. Für das leibliche Wohl wird gesorgt sein. Eröffnet wurde die Einrichtung am 1. Juni 1964 als Heimattierpark mit einem kleinen Tierbestand, u.a. Affen, Ziegen, Ponys und diverse Vögel. Später wurde der Schwerpunkt auf die Haltung von Tieren aus Osteuropa und Asien gelegt. Im Jahr 1984 wurden 750 Tiere in 130 Arten gehalten. Heute zählt der Tierbestand ca. 1500 Individuen in 226 Arten, davon rund 80 Amphibien- und 30 Fischarten. Das einzigartige Vivarium ist das Alleinstellungsmerkmal des Tierparks geworden. Artenschutz ist und bleibt die wichtigste Aufgabe der Zoos. Auch die Tiergärten der DDR hatten schon die Aufgabe, vom Aussterben bedrohte Tiere zu halten und zu züchten. Sie arbeiteten ebenfalls nicht isoliert, sondern international. So war der Tierpark Karl-Marx-Stadt Mitglied im Internationalen Zuchtverband für Sibirische Tiger, er hatte einen der größten Bestände dieser Unterart in der DDR, zeitweise sogar mehr als Leipzig. Mitte der 1980er Jahre war der Tierpark bereits Mitglied in vier Internationalen Zuchtverbänden (neben dem Tiger noch für Kulan, Wisent und Przewalskipferd). Heute arbeitet die Einrichtung in rund 40 Europäischen und Internationalen Zuchtbüchern mit und beteiligt sich an Wiederansiedelungsprogrammen, z. B. bei Przewalskipferd und Wisent. Neue seltene Amphibien-Art im Tierpark Chemnitz Im Vivarium des Chemnitzer Tierparks gibt es eine neue Rarität zu entdecken – von der Sorte, die nur selten in zoologischen Einrichtungen gezeigt wird und zudem noch selten in der Natur zu finden ist: die Mallorca-Geburtshelferkröte. Diese ausschließlich auf der spanischen Baleareninsel Mallorca beheimate Froschlurch-Art wird deutschlandweit außer in Chemnitz nur noch in sechs weiteren Einrichtungen gezeigt, europaweit sind es insgesamt 13. Die Art wurde erst Ende der 1970er Jahre beschrieben, davor galt sie als ausgestorben. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet beschränkt sich heute auf den Norden Mallorcas, genauer gesagt auf das Gebirge Serra de Tramuntana. Hier sind vor allem die vom Festland eingeführte Vipernatter als Fressfeind und der Iberische Wasserfrosch als Nahrungskonkurrent die größten Bedrohungen der Art. Seit 2020 wird sie deshalb auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten der IUCN als stark gefährdet eingestuft – der dritten von vier Gefährdungskategorien. Wie alle Geburtshelferkröten weist auch diese Art eine besondere Form der Brutpflege auf. Nach der Paarung trägt das Männchen den Laich – meist von mehreren Weibchen – für mehrere Wochen auf dem Rücken mit sich. Nach dieser Zeit begibt sich das Männchen zum Fortpflanzungsgewässer, wo die relativ weit entwickelten Larven einige Minuten nach dem Kontakt mit dem Wasser zu schlüpfen beginnen.

Zoologisch-Botanischer Garten Wilhelma Stuttgart 15.05.2024
Wilhelma unterstützt globales Netzwerk-Event für den Artenschutz World Species Congress – in der Wilhelma und weltweit
Die Wilhelma ist Gold Sponsor des ersten World Species Congress. Bei diesem Netzwerk-Event für Artenschützerinnen und Artenschützer aus aller Welt, das am Mittwoch, 15. Mai 2024 stattfand, handelte es sich um ein globales Online-Event. Mehr als 100 Artenschutz-Initiativen aus aller Welt nutzten die Möglichkeit, über einen Zeitraum von 24 Stunden ihre Projekte vorzustellen, für Unterstützung zu werben und Erfahrungen auszutauschen. Hinzu kamen Satellitenevents an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt, so auch in der Wilhelma. Nach einer Begrüßung durch Gisela Splett, Staatssekretärin im Ministerium für Finanzen des Landes Baden-Württemberg erläuterte Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin die Entwicklung der Wilhelma vom Zoologisch-Botanischen Garten zum Artenschutzzentrum. Anschließend sprach Dr. Arne Schulze, Geschäftsführer der ZGAP (Zoologischen Gesellschaft für Arten und Populationsschutz) über weltweite Erfolge im Artenschutz. Mit Live-Schalten und Videobotschaften beteiligten sich Repräsentantinnen und Repräsentanten einiger der von der Wilhelma weltweit unterstützten Artenschutzprojekte – aus Ländern wie Indien und Südafrika, Namibia, Belize, Ecuador, Brasilien, Indonesien oder Laos. Gisela Splett, Staatssekretärin im Ministerium für Finanzen des Landes Baden-Württemberg betonte in diesem Rahmen: „Ich freue mich sehr, dass die Wilhelma den ersten globalen und virtuellen World Species Congress unterstützt. Die Veranstaltung richtet die Aufmerksamkeit auf Aktivitäten zur Erhaltung der Artenvielfalt weltweit. Angesichts des Engagements der Wilhelma in vielen Artenschutzprojekten ist es goldrichtig, dass die Wilhelma bei der Veranstaltung dabei ist. Ich hoffe, die vorgestellten positiven Beispiele führen dazu, dass sich noch mehr Menschen für den Erhalt der Biodiversität einsetzen. Hier vor Ort, durch direkte Unterstützung von Projekten auf anderen Kontinenten, und indem wir unseren ökologischen Fußabdruck – auch auf die Artenvielfalt anderswo – verringern“, sagte Finanzstaatssekretärin Gisela Splett.“ Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin verdeutlichte die Rolle von zoologischen und botanischen Gärten im weltweiten Artenschutz: „Wir sehen es als unsere Verpflichtung, dem Verlust der globalen Biodiversität entgegenzutreten. Dabei setzen wir den One Plan Approach der Weltnaturschutzorganisation IUCN um: Zum einen bauen wir durch Erhaltungszuchtprogramme Reservepopulationen bedrohter Arten auf. Zum anderen fördern wir rund 40 Projekte für den Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten in ihren natürlichen Lebensräumen – von Geparden in den Trockengebieten Namibias bis zu Magnolien in den Bergwäldern von Ecuador.“ Arne Schulze, Geschäftsführer der ZGAP, ergänzt: „Zoos spielen eine Schlüsselrolle im Sinne des IUCN One Plan Approach: Sie fungieren als Archen für wichtige Backuppopulationen. Darüber hinaus setzen sie als außerschulische Lernorte wichtige Impulse. Nicht zuletzt sind sie ein wichtiger Faktor, wenn es um die finanzielle Unterstützung und die Umsetzung von angewandtem Artenschutz direkt in den Lebensräumen der bedrohten Arten geht. Zusammen mit Artenschutzakteuren wie der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz und ihren Partnern nehmen sie damit eine aktive und wichtige Rolle für den Schutz und den Erhalt bedrohter Arten ein.“ Der World Species Congress wurde durch die globale Bewegung „Reverse the Red“ ins Leben gerufen, einer Initiative der Weltnaturschutzunion IUCN und dem Weltverband der Zoos und Aquarien WAZA. „Reverse the Red“ bezieht sich dabei auf den Bedrohungsstatus von Tier- und Pflanzenarten auf der Roten Liste der IUCN: Unmittelbar vom Aussterben bedrohte Arten befinden sich im roten Bereich. Reverse the Red ist daher der Aufruf, mit gezielten Maßnahmen den Status einer bedrohten Art zurück nach Grün zu ändern – und die Art damit vor dem Verschwinden zu bewahren.

Zoo Köln 15.05.2024
Premiere für Digitale Weltartenschutz-Konferenz – Kölner Beitrag weltweit on Air
Der Kölner Zoo hat heute mit einer Panel-Diskussion an der ersten digitalen Weltartenschutz-Konferenz teilgenommen. Sie findet am heutigen 15. Mai ganztägig auf allen Kontinenten statt. Initiator ist Reverse the Red, eine Initiative der Weltnaturschutzunion (IUCN) zusammen mit dem Weltzooverband (WAZA). Der Kölner Zoo ist aktiver Programmpartner und hat den Kongress in verschiedenen Gremien maßgeblich mitinitiiert. Neue Impulse für den Artenschutz – zwischen Auckland und Honolulu Ziel der globalen Digital-Veranstaltung mit 24-Stunden-Livestream, Social Media-Formaten und Online- und Präsenz-Veranstaltungen ist es, unterschiedlichste Akteure aus vielen verschiedenen Ländern zusammenzubringen – und damit für neue Ideen, neue Synergien und neuen Schwung für den Artenschutz zu sorgen. Der Kölner Zoo hat heute mit verschiedenen Aktionen und Programmpunkten für ebenjene Anregungen und Impulse gesorgt. Herzstück des Kölner Beitrags war eine Panel-Diskussion, zu der die Zoo-Vorstände Prof. Theo B. Pagel und Christopher Landsberg eingeladen hatten. Unter dem Titel „Biodiversität geht uns alle an – gemeinsam für den Artenschutz“ kamen prominente Sprecher für Vorträge und Diskussion zusammen. Auf dem Podium saßen: Prof. Theo B. Pagel, Direktor des Kölner Zoos, Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, William Wolfgramm, Umweltdezernent der Stadt Köln, Frank Schätzing, Bestseller-Autor, Prof. Dr. Thomas Ziegler, Kurator des Zoo-Aquariums, und Dr. Matthias Markolf, Artenschutzkoordinator des Kölner Zoos. Beitrag aus Köln weltweit „on Air“ Sie alle berichteten aus individueller Perspektive über die Bedeutung des Biodiversitätserhalts, Rahmenbedingungen für erfolgreichen Artenschutz und Erfolgstories aus der Welt der Zoos. Der Beitrag von Sabine Riewenherm war im Stream der Species Survival Commission (SSC) der Weltnaturschutzunion (IUCN) weltweit live zu verfolgen. Statements der Sprecher: Frank Schätzing, Schriftsteller: „Wir brauchen eine Revolution der Zuversicht. Raus aus der Angst, der Ignoranz, der Verzagtheit. Klimaschutz und Artenschutz, das betrifft uns alle. Wir dürfen uns nicht länger die Verantwortung dafür zuschieben, wer die Kuh vom Eis zu kriegen hat, sondern müssen uns als Team begreifen, Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. In Zeiten, in denen mehr geht denn je, erzählen wir einander, was nicht geht? Das ist lächerlich. Alles, was es braucht, ist da, der Werkzeugkasten gut gefüllt. Wir haben keinen Ideenstau, wir haben einen Umsetzungsstau. Packen wir‘s an, retten wir die Welt! Gemeinsam.“ Prof. Theo B. Pagel, Direktor Kölner Zoo: „Unser Committment, unser Engagement, als Kölner Zoo wird darin liegen unsere Einrichtung weiter zu einem der führenden Artenschutz- und Bildungszentren der Region auszubauen, unsere Artenschutzprojekte weiter voranzutreiben und im Sinne des ,One Plan Approach‘ als Mittler zu fungieren. Deshalb haben wir auch zu Beginn des Jahres unser Artenschutzzentrum gegründet. Über den Artenschutz-Euro und zweckgebundene Spenden konnten wir allein im vergangenen Jahr Artenschutzbemühungen mit über 400.000 € unterstützen und umsetzen. Wir sind stolz darauf, ein Teil der Artenschutzgemeinschaft zu sein und sowohl in situ als auch ex situ unseren Beitrag zum Erhalt der Biodiversität zu leisten – und all das in einer Form, dass unsere über eine Million Gäste dabei auch noch Freude und Entspannung finden. Mein großer Dank gilt allen Beschäftigten und unseren Unterstützern. Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz: „Die globale Biodiversitätskrise betrifft alle Lebensräume und Artengruppen. Wir brauchen deshalb breite Bündnisse zum Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt. Der World Species Congress bietet ein wichtiges Forum, um den internationalen Austausch zu stärken.“ William Wolfgramm, Beigeordneter für Klima, Umwelt, Grün und Liegenschaften der Stadt Köln: „Artenschutz ist eine der großen globalen Herausforderungen, die uns alle angeht. Gerade im Kölner Zoo wird globaler Artenschutz seit Jahrzehnten mit vielen Projekten gelebt. Auch für die Stadt Köln ist Artenschutz ein elementares Anliegen, aktuell zum Beispiel bei den Themen Lichtverschmutzung, Insektensterben oder Vogelschlag. Aber es gibt für uns noch viel zu tun und daher ist es wichtig, dass wir auch weiterhin gemeinsame Projekte zum Schutz der Arten auf den Weg bringen.“ Dr. Matthias Markolf: Artenschutzkoordinator Kölner Zoo: „Um das globale Artensterben aufzuhalten, benötigt es globale koordinierte Anstrengungen von Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Das im Kölner Zoo neu geschaffene Artenschutzzentrum soll genau dort ansetzen, um Artenschutzbemühungen für stark bedrohte Tiere noch stärker und noch effektiver voranzubringen. Der heutige Tag hat eindrücklich gezeigt, dass Arten, die auf der Roten Liste als ,vom Aussterben bedroht‘ eingestuft wurden, durch gemeinsame Anstrengungen auch wieder herabgestuft werden können. Together we can Reverse the Red.“ Prof. Dr. Thomas Ziegler, Kurator Kölner Zoo: „Der ,One Plan Approach‘ der Weltnaturschutzunion IUCN bindet Zoos nicht nur in den Artenschutz mit ein, er baut sogar maßgeblich auf Zoo-Expertise, insbesondere in den Fällen, wo Schutz in der Natur nicht schnell genug umgesetzt werden kann: Der moderne Zoo also als moderne Arche, wo Platz, Know-how, Zeit und Geld bedrohten Arten zur Verfügung gestellt werden. Ist eine Art erst ausgestorben, ist es nämlich zu spät. Hat man jedoch rechtzeitig Zoo-Erhaltungszuchten für kritisch bedrohte Arten aufgebaut, dann ist eine Rettung, d.h. die spätere Rückführung in die Natur, möglich.“ Der Kölner Zoo ist seit vielen Jahren einer der Tempomacher bei weltweiten Artenschutz-Anstrengungen. Hier einige Meilensteine: •Auf einer vom Kölner Zoo organisierten Konferenz beschlossen Zoodirektoren aus ganz Europa vor mehr als 40 Jahren die Gründung der Europäischen Erhaltungszucht-Programme. Sie sind bis heute die Basis für Erhaltungszuchterfolge, ohne die Przewalskipferde, Goldgelbe Löwenäffchen, der Waldrapp und ca. 200 weitere Arten schon ausgestorben wären. •Die Biologen des Kölner Zoos arbeiten mit Forschungseinrichtungen, Naturschutzverbänden und Regierungsvertretern in aller Welt zusammen, um Artenschutzvorhaben weiterzuentwickeln. Auf dieser Basis konnten über die vergangenen Jahre z.B. Schutzzonen für bedrohte Tiere im mittelamerikanischen Staat Belize eingerichtet, hochseltene Philippinenkrokodil-Jungtiere aus Köln in ihr Ursprungsgebiet rückgeführt oder die Erforschung der seltenen Schwarzfußkatze im südlichen Afrika durchgeführt werden. •Allein zwischen 2009 und 2023 hat der Kölner Zoo 2,6 Mio. Euro aus seinem Budget dafür bereitgestellt. Mit dem vor kurzem aufgelegten Artenschutz-Euro, der in jede Erwachsenen-Tageskarte inkludiert ist und automatisch in die Zoo-Artenschutz-Arbeit fließt, konnten diese Mittel verdoppelt werden. •Gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern wurden durch die Arbeit des Kölner Zoos bereits rd. 60 bedrohte Arten auf die schützenden Anhänge des Washingtoner Artenschutzübereinkommens gebracht.

Zoo Gelsenkirchen 15.05.2024
EINGEWÖHNUNG NEUER ZOOTIERE
Im April sind ein Zebra-Hengst (2) aus der Zoom Erlebniswelt, Gelsenkirchen, und zwei Somali-Wildesel-Stuten (beide 5) aus dem Attica Zoological Park, Athen, im Zolli angekommen. Die Zusammenführung neuer Herdentiere erfordert eine feinfühlige Herangehensweise, viel Geduld und ein tiefgreifendes Verständnis für die Bedürfnisse der einzelnen Individuen. Die Eingewöhnung von Herdentieren im Zoo Basel geschieht schrittweise und beginnt meist mit einem geruchlichen Kennenlernen im Stall. Auch der Austausch von Kot dient den Tieren in der Anfangszeit dazu, sich miteinander vertraut zu machen. Vor der ersten Begegnung auf der Aussenanlage erfolgt ein Gitterkontakt. Läuft dieser friedlich ab, werden die Tiere unter Aufsicht der Tierpflegenden zusammengelassen. Wilde Zeiten auf der Afrikaanlage Am 2. April 2024 ist der junge Zebra-Hengst Simon (2) zur Herde, bestehend aus den Stuten Chambura (19), Jua (12), Lazima (10) und Panya (5), gestossen. Der Neuling kommt aus der Zoom Erlebniswelt, Gelsenkirchen. Nach der Ankunft erholte sich der Hengst eine Nacht lang in der Box, bevor er mit der Gruppe zusammengeführt wurde. Das erste Treffen begann zögerlich beschnuppernd, bevor es dann zu wilderen Szenen auf der Afrikaanlage kam: Hänseleien, Abweisung, Huftritte, Bisse und Wegscheuchen gehören dabei zum arteigenen Verhalten. Die Tierpflegerinnen und Tierpfleger beobachteten den Umgang innerhalb der Gruppe genauestens, schafften für den Hengst Rückzugsorte und waren auf ein etwaiges Eingreifen vorbereitet. Wie das bei einer Integration neuer Herdentiere üblich ist, kann die Eingewöhnung mehrere Wochen bis Monate andauern. Das Zoo-Publikum kann aktuell besonders das einander Jagen auf der Aussenanlage beobachten. Sprung ins kalte Wasser Im Verband der Somali-Wildesel gibt es ebenfalls zwei neue Gruppenmitglieder: Die beiden Stuten Qwara und Quandala (beide 5) trafen am 7. April 2024 im Zolli ein. Die aus dem Attica Zoological Park, Athen, stammenden Tiere verbrachten die erste Nacht gemeinsam im Stall. Tags darauf erkundeten sie zu zweit die leere Anlage. Das Entdecken des neuen Lebensraums gehört im Zolli ebenso dazu wie das gegenseitige Beschnuppern innerhalb der Herde. Bei dieser Erkundigungstour fielen beide Stuten in den Wassergraben. Ein solches Hindernis kannten die Tiere bislang nicht. Sie konnten jedoch selbst wieder aus dem Wasser steigen. Die erste Zusammenführung mit den Stuten Lakisha (10) und Mwana (6) sowie mit Jungtier Vann (4 Monate) verlief problemlos, sodass bald auch Hengst Adam (8) dazustossen konnte. Viel Geduld und Fachwissen Die Eingewöhnung neuer Tiere verlangt von den Tierpflegerinnen und Tierpflegern ein tiefgreifendes Verständnis sowie fachliche Expertise für die Bedürfnisse der einzelnen Individuen. Die Integration kann mehrere Wochen bis Monate, manchmal auch Jahre, dauern. Im Zolli werden Herdentiere in Etappen zusammengeführt. Kommt ein neues Tier dazu, gerät die Rangfolge ins Wanken. Diese muss dann durch starke Rangordnungskämpfe wiederhergestellt werden. Dabei gilt es Verletzungen bei der Eingliederung in die Gruppe weitestgehend zu verhindern.

Tierpark Hellabrunn München 15.05.2024
Tierisches Wohlfühlprogramm: Körperpflege für Zootiere
Auch bei Tieren ist die Körperpflege wichtig – in Hellabrunn kümmern sich darum oft nicht nur die Tiere selbst, sondern auch das Tierpflege-Team und die Tierärzte. Denn Elefantenzähne müssen regelmäßig geputzt, Elefantenfüße gefeilt und Zebrahufe gepflegt werden. Aber auch die ein oder andere „Massage“-Einheit tut Nashorn und Pustelschwein sehr gut. Ganz wichtig dabei: Der Kontakt zu den Tieren – schließlich können sie nicht sagen, wenn der Zahn drückt, der Nagel brennt oder die Haut juckt. Manchmal in der Früh, wenn es noch ganz ruhig ist im Tierpark Hellabrunn, bekommt Nashorndame Rapti von ihrem Pfleger und Teamleiter im Nashornhaus Sascha Tütsch eine tierisch gutes Wellnessprogramm: Ihre Haut, übrigens an manchen Stellen ganz und gar nicht so fest wie ein Panzer, wird mit einer nassen Bürste massiert und geputzt. Sascha Tütsch und Rapti kennen sich bereits seit über 30 Jahren und arbeiten sehr vertraut miteinander. „Rapti gefällt das echt gut, wenn sie an den sensiblen Stellen ihrer Haut gebürstet wird, da kommt sie selbst ja schlecht hin“, erklärt Sascha Tütsch und weiter: „gleichzeitig kann ich mir dabei anschauen, ob die Haut irgendwelche Wunden oder Rapti andere Beschwerden hat.“ Durch das vertraute Verhältnis und die Nähe zu den Tieren erkennen die Hellabrunner Tierpflegerinnen und Tierpfleger häufig, wenn es ihren Schützlingen mal nicht so gut geht. Rapti beispielsweise hat aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters eine Wunde an der Hüfte, die daher kommt, dass sie oft auf derselben Stelle schläft. Um die Wunde vor einer Entzündung und nervigen Mücken zu schützen, behandelt Sascha Tütsch diese regelmäßig mit einem sogenannte Silberspray. Natürlich kann die Nashorndame auch jederzeit selbst ein Bad nehmen, aber ein kraulen mit der Bürste lässt sie sich trotzdem gerne gefallen. Wichtig dabei ist, dass Sascha Tütsch immer für Rapti zu hören ist, denn Panzernashörner hören besser, als sie sehen können. Auch die Visayas-Pustelschweine mögen es, gekrault zu werden. Gleichzeitig kann Tierpflegerin Inka Ehm dabei die Klauen überprüfen und gegebenenfalls mit eine kleinen Nagelfeile Unebenheiten behandeln. Zahn- und Fußpflege bei Elefantenbulle Gajendra Die Hellabrunner Elefanten werden nicht nur täglich geduscht, sie bekommen in regelmäßigen Abständen auch eine Maniküre und Pediküre von ihrem Tierpflege Team. „Elefantenwellness“ heißt dann: Flex statt Feile und Stahlschwämmchen statt Zahnbürste. Das Nägelkürzen ist notwendig, da Elefanten auf Zehenspitzen laufen, sie sind also Zehengänger. So können sie sich trotz ihres Gewichts nahezu lautlos fortbewegen. Wie beim Menschen, müssen auch bei Elefanten die Nägel regelmäßig gekürzt und in Form gebracht werden. Das klappt dank intensiven Trainings und Vertrauen zwischen Elefanten und Tierpfleger ganz ohne Narkose. Lediglich, wie üblich der Haltung im geschützten Kontakt, mit einer sichernden Barriere zwischen Mensch und Tier. Für eine optimale „Fußpflege“ beim Elefanten muss man jedoch mindestens zu zweit sein. Während Tierpfleger Navin Adami mit dem Winkelschleifer den Zeh von Elefantenbulle Gajendra behandelt, wird der 5-Tonnen-Bulle geduscht und bekommt eine Belohnung in Form von kleine Brotstückchen. „Gajendra kennt mich schon sehr lange und gut und er weiß, wie er auf meine Stimme und meine Kommandos reagieren soll. Wenn er den Fuß stillhält, geht das Prozedere schnell vorüber. Und er weiß auch, dass ich ihm nicht wehtue, sondern nur dafür sorgen, dass seine Zehennägel nicht einreißen und er gut laufen kann.“ erklärt Navin Adami. Nach erfolgreicher Fußbehandlung geht es weiter mit den Stoßzähnen – diese werden regelmäßig fachmännisch geputzt – und zwar mit einem haushaltsüblichen Stahlschwämmchen. „Das Zähneputzen dient auch einem Training für den Ernstfall – hätte Gajendra schmerzen oder Beschwerden an den Zähnen, wäre es ihm vertraut, dass wir den Zahn berühren“, erklärt Daniel Materna, Tierpfleger und Teamleiter bei den Elefanten. Das Zähneputzen wird übrigens von klein auf geübt – auch der kleine Otto bekommt seine etwa 20 cm langen Stoßzähne schon geputzt. Hufe eines Zebras müssen in Narkose gepflegt werden Anders als bei Nashorn, Elefant oder Pustelschwein, bei denen eine Behandlung meistens über Medical Trainings möglich ist, muss z.B. ein Zebra zur Hufbehandlung narkotisiert werden. „Eingetretene Steinchen oder kleinere Horndefekte können ohne regelmäßige Korrektur zu schwerwiegenden Problemen führen. Wie wir Menschen, sind auch Tiere nicht symmetrisch und belasten eine Seite mehr oder weniger. Gerade bei älteren Tieren kommt es dann gerne mal zu Fehlstellungen“, erklärt Dr. Christine Gohl, leitenden Tierärztin in Hellabrunn und weiter: „dann müssen wir uns die Hufe genau anschauen, eventuell röntgen und eine orthopädische Hufkorrektur durchführen, das passiert dann unter Vollnarkose.“ Damit eine solche Behandlung nur in Ausnahmefällen – und nicht alle 6-8 Wochen wie beim Hauspferd- nötig wird, gibt es auf der Zebra-Anlage in Hellabrunn unterschiedliche Bodenbeläge. Nicht nur bei Behandlungen, auch im täglichen Umgang mit den Tieren ist der enge Kontakt zwischen Tierpfleger und Tier wichtig – denn so kann möglichst frühzeitig erkannt werden, wenn etwas mit einem Tier nicht stimmt. „Wildtiere versuchen sich keine Schwäche anmerken zu lassen, um in ihrem Lebensraum möglichst nicht Beutegreifer auf sich aufmerksam zu machen. Mittels des Medical Trainings können wir bei vielen Tierarten Untersuchungen und Behandlungen im geschützten Kontakt stressfrei für unsere wilden Pfleglinge durchführen und das Training kann auch an die individuellen Bedürfnisse und Fragestellungen des Einzeltiers angepasst werden. Natürlich können sich die tierischen Bewohner Hellabrunns auch jederzeit selbst eine Wohlfühlbehandlung gönnen – so gibt es in vielen Tieranlagen Kratzbürsten, Sandstellen zum Wälzen, Schubberbäume oder Schlammsuhlen für tierisches Pflege-Vergnügen. Viele weitere Infos zum Training mit den Hellabrunner Tieren gibt es auch bei den täglichen Tierpfleger-Treffpunkten, bei denen Tierpflegerinnen und Tierpfleger über Ihre Arbeit berichten – beispielsweise bei Eisbären, Mähnenrobben, Elefanten oder Löwen.

Zoo Heidelberg 15.05.2024
Baustelle im Herzen des Zoos Kängurus bald auf Augenhöhe erlebbar
Bauzäune, Bagger und Stapel von Wasserrohren – mitten im Zoo ist eine große Baustelle entstanden. Hier wird die Anlage für Kängurus zur Australienwiese umgestaltet. Doch dies soll nicht nur Beuteltieren und Besuchern nutzen, es ist gleichzeitig die Vorbereitung für den Bau der Gorilla-Anlage. Die Roten Riesenkängurus des Zoos sind umgezogen. Sie leben aktuell in einem provisorischen Gehege, doch schon in einigen Wochen sollen sie in ihr erneuertes Geheges, zurückziehen können. Dort arbeiten zur Zeit die Handwerker des Zoos und verlegen Leitungen, richten Steine und gestalten Wege. „Das neue Kängurugehege war aus drei Gründen notwendig geworden: Zum einen sind Teile ihres alten Geheges für die Gorillas vorgesehen, zum anderen laufen genau durch dieses Gehege wichtige Leitungen für das neue Gorillagehege. Und nicht zuletzt wollen wir die Lebensqualität der Kängurus und das Erlebnis für die Besucher verbessern,“ erläutert Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. Viel Beton wurde zurückgebaut, um zukünftig mehr Platz für Vegetation zu schaffen. Der Wassergraben, der in den 90er Jahren Nashörner von den Besuchern trennte, konnte abgebrochen und verfüllt werden. Die Zoobesucher können sich darauf freuen, die Kängurus in Zukunft ganz nah zu erleben . Von einer Plattform aus, die sich im Gehege der Kängurus befindet, lassen sich die Beuteltiere zukünftig besonders gut beobachten. Ein Abenteuerweg führt den Besucher sogar auf Augenhöhe mit den flinken Beuteltieren. „In vielen Zoos, nicht nur in Australien, sind begehbare Gehege für Kängurus schon Realität. Wir möchten diese besondere Begegnung auch unseren Besuchern ermöglichen. Ein kleiner Zaun wird bleiben und die Tiere können sich frei entscheiden, ob sie zu den Besuchern kommen möchten oder nicht,“ berichtet Dr. Wünnemann. Bis auf die Abbrucharbeiten der großen Betonteile wird der Umbau des Kängurugeheges komplett von den Handwerkern des Zoos durchgeführt. Die Baustelle im Herzen des Zoos belastet die Besucher nur wenig. „Hier zeigt sich wieder einmal der große Wert der zooeigenen Handwerker. Sie kennen den Zoobetrieb so gut, dass sie die Bauarbeiten mit minimalen Auswirkungen auf die Besucher durchführen können,“ freut sich Dr. Klaus Wünnemann. Wenn die Kängurus in ihr altes neues Gehege zurück gezogen sind, wird das provisorische Kängurugehege für den weiblichen Kasuar umgestaltet, der zur Zeit noch am Afrikahaus untergebracht ist.

Zoo Neunkirchen 14.05.2024
Platz 3 für den Neunkircher Zoo
Durch das Sammeln von Proben setzt sich der Neunkircher Zoo für Populationsmanagement und Artenschutz ein
Der Neunkircher Zoo sammelte 2023 die drittmeisten Proben aller deutschen Zoos für die EAZA Biobank. Die EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) ist ein Verband, dem mehr als 400 zoologische Einrichtungen und Aquarien vor allem aus Europa und Westasien angehören. Der Neunkircher Zoo ist bereits seit den 90er Jahren Mitglied. Die EAZA-Biobank wurde entwickelt, um die Zucht bedrohter Tierarten und den Artenschutz in Zoos sowie darüber hinaus mit genetischen Methoden nach dem aktuell besten wissenschaftlichen Stand zu unterstützen. Die zoologischen Einrichtungen sammeln die Proben bei den Tieren und senden sie an einen von vier Hubs, die im Auftrag des Verbandes die Proben konservieren und lagern. Der zuständige Hub für den Neunkircher Zoo ist das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin. Forscherinnen und Forscher können durch die Biobank auf diese Proben zurückgreifen, die für ihre Forschungen unerlässlich sind. Insgesamt reichte der Neunkircher Zoo 2023 über 70 Proben ein. Zu den Einsendungen gehörten unter anderem Proben von Orang-Utans, Schneeleoparden, Streifenhyänen und Krokodilschwanzechsen. Außerdem besuchten Zoodirektor Dr. Norbert Fritsch und Zootierarzt Mark Eichelmann im letzten Jahr den Zoo Tallinn, um dort Proben für ein genetisches Screening von China-Alligatoren zu entnehmen, deren Zuchtbuch durch den Neunkircher Zoodirektor koordiniert wird. Natürlich ist es dem Neunkircher Zoo ein Anliegen, dass die Entnahme der Proben keinen zusätzlichen Stress für die Tiere bedeutet. Die Proben werden deswegen unter anderem während Routineuntersuchungen entnommen oder während medizinisch notwendiger Eingriffe. „Wir sind sehr froh, dass wir die Möglichkeit haben, bedrohte Tierarten durch beste Technik und wissenschaftliche Methoden effektiv unterstützen zu können. Das ist auf diese Weise nur in einem Zoo mit geschultem Fachpersonal wie dem Neunkircher Zoo möglich!“, erklärt Zootierarzt Mark Eichelmann.

Zoo Hannover 14.05.2024
WILLKOMMEN IM AMPHIBIUM! Erlebnis-Zoo Hannover eröffnet neues Amphibienhaus Arterhaltung: Zuchtstation für die bedrohten Feuersalamander Faszinierende Einblicke in das verborgene Leben der Amphibien
Amphibien sind die weltweit am stärksten bedrohte Wirbeltierklasse: 40 Prozent aller Amphibienarten sind vom Aussterben bedroht – sie benötigen dringend Hilfe! Mit dem neuen Amphibium will der Erlebnis-Zoo Hannover für diese faszinierenden Tiere begeistern, sie erlebbar machen und zu ihrem Schutz beitragen. Querzahnmolch, Moosfrosch, Titicaca-Riesenfrosch, Feuersalamander, Pfeilgiftfrosch, Axolotl und viele andere faszinierende Arten werden in diesem hochmodernen Amphibienhaus mit einem innovativen Bildungskonzept auf nachhaltig-spannende Weise vorgestellt. „Amphibien sind eine hochspannende, komplexe Tierklasse, die aber leider kaum jemand kennt, da die Tiere meist im Verborgenen leben“, erklärte Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff bei der Eröffnung, „mit dem Amphibium werden wir jetzt auch diese Tiere in den Blick unserer Besucherinnen und Besucher rücken und für sie begeistern!“ 13 neue Tierarten Das Reich der Lurche bietet mit seiner ausgefeilten Terrarien- und Aquarientechnik beeindruckende Einblicke in das verborgene Leben der Amphibien: An verschiedenen Stationen werden 13 unterschiedliche Arten auf spannend-informative Weise vorgestellt, ihre Besonderheiten und herausragenden Fähigkeiten ins Rampenlicht gerückt. So wird beim Froschkonzert deutlich, dass Frösche nicht nur quaken: sie piepsen, pfeifen, trillern, blöken, schreien, grunzen, knacken, scheppern, knarzen, heulen, rattern – vom leisen Fiepsen bis zur Presslufthammer-Lautstärke – und sie winken! Dass Frösche auch über Hand- und Fußzeichen miteinander kommunizieren, als Anpassung an den Lebensraum, erklärt sich am natürlich gestalteten Terrarium mit Wasserfall des auf der Insel Borneo beheimateten Winkerfrosches. Forschende nehmen in kurzen Erklär-Videos mit in den Lebensraum der Tiere und erklären, wie sie die Kommunikation der kleinen Amphibien untersucht haben. Bildung, die Spaß macht Zoo-Gäste erfahren außerdem im Amphibium, wieso Unkenrufe als schlechtes Omen gelten, was der Krallenfrosch mit Schwangerschaftstests zu tun hat und zeigt, wie Moosfrösche zu Tarnkünstlern werden. Hier geht es mit Jacques Cousteau auf Tauchstation zum Titicaca-Riesenfrosch, der den Sauerstoff über seine faltige Haut aufnimmt, und in den Regenwald, den Pfeilgiftfrösche als Chemielabor nutzen. Es gibt Klappen zum Öffnen, Gucklöcher zum Entdecken, Stationen zum Mitmachen, Spielen und Staunen. Besuchende haben das Ohr am Teich, wenn sie selbst zu Freilandforschenden werden und spielerisch versuchen, die Anzahl der quakenden Frösche zu ermitteln oder den Bestand der Unken im Tümpel zu schätzen. An der „Artenwand“ verfolgen sie die verschiedenen Entwicklungsstadien der Amphibien und erfahren, warum der Pátzcuaro-Querzahnmolch der „Peter Pan“ der Molche ist: Der im Hochland Mexikos lebende Schwanzlurch verharrt zeitlebens im Larvenstadium – er wird niemals richtig erwachsen. Das innovative Bildungskonzept schlägt stets den Bogen zur Wissenschaft, indem es bei jedem Amphibium Forschende und ihre Entdeckungen vorstellt. Der Axolotl zum Beispiel ist in der Lage, ganze Gliedmaßen zu regenerieren, was ihn hochinteressant für die medizinische Forschung macht. Feuersalamander-Zuchtstation Die großen leuchtenden Worte über der Wand an der Stirnseite des Amphibiums verraten die wichtige Aufgabe der Tierpflegenden in der Zuchtstation: Haltung rettet Arten. Im Amphibium widmet sich der Erlebnis-Zoo Hannover auch der sehr stark bedrohten heimischen Tierart des Feuersalamanders. Mit der hochmodernen und einsehbaren Zuchtstation leistet der Zoo einen elementaren Beitrag zur Erhaltung des beliebten schwarz-gelben Schwanzlurches. „Am Beispiel des Feuersalamanders zeigen wir, dass die Haltung und Zucht von Wildtieren ein wichtiger Bestandteil im Kampf gegen das Artensterben und den Verlust von Biodiversität sind“, so Casdorff. „Der Feuersalamander ist aufgrund eines eingeschleppten Hautpilzes stark bedroht und benötigt die Unterstützung durch die ex-situ-Haltung wie zum Beispiel in Zoos“. Langfristig gehe es darum, Tiere zu züchten, um sie später wieder in die Natur zu setzen. „Die wichtige Bedeutung wissenschaftlich geführter Zoos für den Artenschutz wird hier besonders deutlich.“ Starkes Bündnis Entwickelt wurden das Amphibium und sein innovatives Bildungskonzept in Zusammenarbeit mit dem Verein Frogs & Friends, der auf die Entwicklung von Storytelling-Formaten für Amphibien spezialisiert ist. Die Tierarten wurden in enger Abstimmung mit der Artenschutz-Organisation Citizen Conservation ausgewählt. Citizen Conservation ist ein Netzwerk von Zoos, Fachvereinigungen und privaten Tierhalterinnen und Tierhaltern mit dem gemeinsamen Ziel: Wissen zu sammeln und bedrohte Arten vor dem Aussterben zu bewahren – durch koordinierte Erhaltungszucht. „Im Amphibium werden die maßgeblichen Funktionen moderner Zoologischer Gärten, Bildung und Arterhaltung, zu einem Gesamterlebnis vereint“, so Björn Encke, Geschäftsführer von Frogs & Friends. „Die Bildung fängt mit einer ästhetischen Ansprache an, die anziehend wirkt und einen dann Dinge erfahren lässt, nach denen man nie gesucht hätte, weil man gar keine Ahnung hatte, dass es sie gibt. Dies ist uns – glaube ich – mit der wunderbaren Gestaltung und Strukturierung des Raumes sehr gut gelungen. Gleichzeitig sind neun der dreizehn gezeigten Amphibienarten Teil eines koordinierten Erhaltungszuchtprogramms, das heißt sie bilden einen direkten Beitrag zum Artenschutz.“ Das Amphibium ist ab dem 15. Mai täglich von 10:00 – 18:30 Uhr für die Gäste des Erlebnis-Zoo Hannover geöffnet. Der Besuch ist im Zoo-Eintritt enthalten. Starke Partner: Frogs & Friends e.V. Frogs & Friends e.V. ist eine 2014 von Medienschaffenden und Wissenschaftlern gegründete „PR-Agentur“ für Amphibien, die über moderne Formen des Storytellings online wie offline Faszination und Bedrohung von Frosch, Salamander und Co. verbreitet. Das Amphibium ist das bisher größte Ausstellungsprojekt von Frogs & Friends. Citizen Conservation Foundation gGmbH Die gezielte Erforschung und Erhaltung von Arten in Menschenobhut bildet einen maßgeblichen Baustein im Kampf gegen das Artensterben. Citizen Conservation wurde 2018 als Gemeinschaftsprojekt von Frogs & Friends, dem Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) und der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) gegründet, um durch die Integration privater Tierhaltender in koordinierte, wissenschaftlich gemanagte Erhaltungszuchtprogramme die zur Verfügung stehenden Kapazitäten auszubauen.

Zoo Leipzig 14.05.2024
Erster weltweiter Artenkongress mit Leipziger Beteiligung – Heute Nacht startet erster virtueller World Species Congress
Wichtige Premiere: Zum ersten Mal kommen morgen Artenschützer weltweit zu einem Welt-Artenkongress, dem „World Species Congress“ der Weltnaturschutzunion IUCN zusammen. Ab Mitternacht, also heute Nacht 0 Uhr MEZ treffen sich Artenschützerinnen und Artenschützer rund um die Welt für 24 Stunden bei einer Online-Veranstaltung. Sie berichten von ihren Projekten, besuchen diese vor Ort und führen hinter die Kulissen. Sie diskutieren erfolgreiche Konzepte, tauschen sich über ihre Erfahrungen und ihr Wissen aus. Und jeder kann dabei sein: Jede Person, die mehr über die aktuellen Bemühungen im Kampf gegen das Artensterben erfahren will, kann sich unter https://e2kevents.swoogo.com/worldspeciescongress kostenfrei registrieren und teilnehmen. Der Zoo Leipzig war in der Konzeption und Realisierung als Unterstützer beteiligt und ist auch mit einem inhaltlichen Beitrag zum Endangered Primate Rescue Center in Vietnam vertreten. „Diese Veranstaltung ist eine großartige Möglichkeit, den gelebten Artenschutz und die Rolle der Zoos in dem weltweiten Netzwerk zur Rettung bedrohter Arten einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und voneinander zu lernen“, sagt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Die Teilnahme des Zoo Leipzig sei ein weiterer Baustein der eigenen, ganzheitlichen Artenschutzstrategie, die sowohl in Deutschland als auch weltweit zahlreiche Arten- und Naturschutzprojekte umfasst. Erst gestern wurden die ersten Feldhamster zur Rettung der Art in Mitteldeutschland ausgewildert. Die Veranstaltung wird von der globalen Bewegung „Reverse the Red“ unter Schirmherrschaft der IUCN Species Survival Commission und dem Weltzooverband WAZA veranstaltet und organisiert. Mit dabei sein werden neben interessierten Privatpersonen unter anderem Teilnehmende von Regierungsbehörden, Umweltministerien, botanischen Gärten, Aquarien und Zoos, IUCN SSC-Mitgliedern, Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen, Studierende und Akademiker/-innen. Sie haben alle eines gemeinsam: Sie setzen sich für die Rettung von Arten ein, vernetzen sich, kooperieren und stärken sich gegenseitig,

Tierpark Nordhorn 14.05.2024
Starke Kaltblutpferde und Schafschur im Familienzoo
Interessengemeinschaft Arbeitspferd e.V. gastiert drei Tage auf der großen Vechtewiese – am Samstag zusätzlich Schafschur Endlich ist es wieder soweit! Alle zwei Jahre rücken für insgesamt drei Tage echte Schwergewichte im Tierpark Nordhorn an. Von Freitag, den 24. bis Sonntag, den 26. Mai 2024 wird die Interessengemeinschaft Arbeitspferd e.V. in diesem Jahr wieder im Familienzoo gastieren. Die Interessengemeinschaft Arbeitspferd e.V. (kurz IGA) wurde im Jahre 2001 gegründet. Der Verein ist vornehmlich im regionalen Raum von der Grafschaft Bentheim bis nach Ostfriesland tätig, wenngleich die Mitglieder aus einem noch größeren Einzugsgebiet stammen. Satzungsgemäßer Zweck des Vereins sind die Erhaltung und Förderung des landwirtschaftlichen Kulturgutes Arbeitspferd und der Fähigkeit mit ihnen zu arbeiten. Vorrangiges Bestreben des Vereins ist es, die sachgerechte Verwendung von Pferden im Arbeitseinsatz in allen dafür in Frage kommenden Bereichen in der Praxis erfahrbar zu machen. Im Tierpark Nordhorn passen Arbeitspferde thematisch optimal zur historischen „Vechtewelt“ mit ihrem Vechtebauernhof. Um den Zoobesuchern hier zeigen zu können was die Pferde vor allen Dingen in früherer Zeit auf den Höfen leisten mussten, ist die IGA mit mehr als einem Dutzend Tieren und einem tollen Programm in der großen Vechtewiese. Die Vereinsmitglieder werden mit ihren Vierbeinern freitags um 15:30 Uhr und am Wochenende jeweils um 11:30 Uhr, 13:30 Uhr und 15:30 Uhr ganz verschiedene Dinge in der großen Vechtewiese präsentieren. Neben Arbeiten zum Heuerwerb mit (teilweise modernen) pferdegezogenen Maschinen, führt die IGA wieder ihre pferdegetriebene Tretmühle vor. Die Tiere laufen dabei auf einem schrägen Laufband und treiben ein traditionelles Heugebläse an. Die Zwei-Pferde-Tretmühle ist ein deutschlandweit einmaliges, von der Grafschafter Sparkassenstiftung gefördertes Gerät. Ein großer Arbeitsbereich für die fleißigen Vierbeiner war in früherer Zeit auch die Feldbearbeitung. Was heute mit großen Landmaschinen in Minuten erledigt wird, war in früherer Zeit eine kräftezehrende Arbeit für die vier- und zweibeinigen Landarbeiter. Für die kleinen Zuschauer besteht außerdem die Möglichkeit, zwischen den Vorführungen eine Kutschfahrt über die Vechtewiese zu erleben. Während die IGA in der großen Wiese agiert, müssen alle Schafe des Tierparks am Samstag am alten Betriebshof zum „Frisör“. Die Temperaturen steigen, der Sommer steht vor der Tür und deshalb muss die Wolle ab. Der Friese Lieuwe Bauke Regnerus und ein Schafschurkollege haben dabei alle Hände voll zu tun, denn mehr als 200 Schafe verschiedener Rassen warten auf einen Termin bei ihnen. Und das Beste ist – Zuschauen ist erwünscht! Der Eingang auf den Betriebshof befindet sich zwischen Futterküche und Ententeich. Sicherlich werden die Schafscherer auch Gelegenheit finden, das ein oder andere während der Arbeit zu erklären – wenn man sie überhaupt versteht, denn da sich die Schafe nach der Schur untereinander erst einmal nicht mehr erkennen und quasi neu finden müssen, wird es ein ganz schönes Geblöke werden im Familienzoo. Doppelt Programm also am letzten Maiwochenende im Tierpark Nordhorn Vorbeischauen lohnt sich!

Wildpark Lüneburger Heide 14.05.2024
Wildpark Lüneburger Heide gibt Schwarzbären eine neue Heimat Wildpark-Chef Alexander Tietz: „Amerikanische Schwarzbären passen perfekt in unser Konzept“
Timber und Jack heißen zwei amerikanische Schwarzbären, die im Wildpark Lüneburger Heide jetzt ihr neues Zu-hause gefunden haben. Die beiden 14 Jahre alten Tiere sind kürzlich aus dem Filmtierpark Eschede in die Heide umgezogen. Den Transport vor gut zwei Wochen hatten die Bären gut überstanden. Auch den ersten Ausflug ins Außengehege haben die Bärin Timber und ihr stattlicher männlicher Begleiter Jack in sehr entspannter Manier gemeistert. In nächster Zeit werden die Schwarzbären im Wechsel mit den Kamtschatka-Bären auf der Anlage zu sehen sein. Langfristig geplant ist die Vergesellschaftung der Tiere – die Besucher sollen also beide Bären-Arten in Zukunft gleichzeitig in dem großzügigen Gehege beobachten dürfen. In speziellen Transportkisten hatte Obertierpfleger Lukas Feyen die Tiere mit zwei Kolleg:innen auf einem für Tiertransporte konstruierten Anhänger aus dem knapp 100 Kilometer entfernten Filmtierpark abgeholt. „Wenn neue Großtiere im Park ankommen, ist das immer etwas ganz Besonderes“, sagt Wildpark-Geschäftsführer Alexander Tietz, der die Ankunft der Bären gemeinsam mit nahezu allen Tierpfleger:innen mit Spannung erwartete. Per Radlader wurden die Kisten mit der wertvollen Fracht zuerst mit aller Vorsicht aus dem Anhänger gehievt. Dann begann der aufregende Teil des Umzugs: Ein Kran wartete bereits, um die Kisten mit den Tieren aus dem BesucherBereich über die Sicherheitszäune auf die Bärenanlage und schließlich in Millimeterarbeit direkt vor den Eingang des Gebäudes zu heben, in dem die Bären ihre Schlafboxen haben. Beide Neubewohner mussten sich nicht lange bitten las-sen, um aus den Transportkisten die ersten Schritte in ihre Schlafboxen zu machen. Ein kurzes Schnuppern in der neuen Umgebung reichte und schon waren Timber und Jack in ihren Boxen. „Die beiden Bären sind in sehr guter körperlicher Verfassung bei uns angekommen und sind sehr umgänglich“, berichtet Lukas Feyen. Und so war auch der erste Tag auf der Außenanlage sehr unaufgeregt und unproblematisch. Während sich Timber eher für die Wölfe im benachbarten Gehege interessierte, nahm Jack gleich ein Bad im Bärenpool und erkundete die gesamte Anlage. Mit den amerikanischen Schwarzbären ist neben den Kamtschatka-Bären und den beiden europäischen Braunbären nun die dritte Bärenart im Wildpark beheimatet. „Die Tiere sind selten in Tierparks zu finden. Sie passen perfekt in unser Konzept und deshalb haben wir keine Sekunde gezögert, Timber und Jack aufzunehmen, als die Anfrage aus Eschede kam“, sagt Alexander Tietz. Nicht ohne Grund ist der Bär im Logo des Wildparks Lüneburger Heide zu finden. In freier Natur ist der amerikanische Schwarzbär in großen Teilen Nordamerikas zu finden. Er lebt in Alaska, Kanada und im Kerngebiet der Vereinigten Staaten. Während die Weibchen ein Gewicht zwischen 40 und 230 Kilogramm erreichen, sind die Männchen mit 50 bis 400 Kilogramm deutlich schwerer. Sie ernähren sich hauptsächlich von pflanzlicher Kost, darunter Früchte, Beeren, Nüsse, Gräser und Wurzeln. Tierische Nahrung nehmen sie meist in Form von Insekten wie Ameisen, Bienen,

Tierpark Berlin 14.05.2024
Zwei Berliner Originale – Sumatra-Tiger-Zwillinge im Tierpark Berlin bekommen Namen
Der Nachwuchs der Sumatra-Tiger hat endlich Namen bekommen: Ab sofort hören sie auf die Namen Ede und Kuno. Geboren wurden die beiden am 25. Februar 2024. Für Mutter Mayang (13) und Vater Jae Jae (15) ist es der zweite Nachwuchs im Tierpark. Sumatra-Tiger gehören zu den seltensten Großkatzen der Welt. Das Tiger-Team des Tierparks und die indonesische Botschaft haben sich gemeinsam für diese Namen entschieden. Ede und Kuno sind waschechten Berlinern sicher ein Begriff. Ede, der Tierparklehrling und Kuno Wimmerzahn, der Ritter sind die beliebten Cartoonfiguren des DDR-Karikaturisten Erich Schmitt. Sie sind die perfekten Namensgeber für die beiden lebhaften und aufgeweckten Tiger. „Wir sind begeistert, die Namen unserer Tiger-Jungtiere bekannt zu geben. Natürlich sind wir gespannt, wie sie sich in den kommenden Jahren entwickeln und ob sie genauso viele Abenteuer wie ihre Namensgeber erleben“, freute sich Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Ede und Kuno sind nicht nur eine Erinnerung an die künstlerische Vielfalt und den typischen Berliner Humor, den Erich Schmitt mit seinen Zeichnungen verewigt hat, sondern jetzt stehen die Namen auch für den Schutz dieser hochbedrohten Tierart.“ Aufgrund von Regenwaldverlust und menschlichen Eingriffen sinkt die Populationsgröße der Sumatra-Tiger in ihrem natürlichen Lebensraum beständig, so dass die Tierart von der Roten Liste der IUCN als „vom Aussterben bedroht“ geführt wird. Der Tierpark Berlin setzt sich aktiv für den Erhalt dieser majestätischen Tiere und ihrer Lebensräume ein. Die Sensibilisierung für das Thema des Artensterbens und der Rolle des Menschen dabei ist heute eine bedeutende Verpflichtung für moderne Zoos. Daher ist dies auch die zentrale Botschaft des Regenwaldhauses im Tierpark Berlin, dem Zuhause der Sumatra-Tiger-Familie. Die tropischen Paradiese, die als die artenreichsten Lebensräume der Erde gelten, sind weltweit in Gefahr. Die Tiere sind Botschafter ihrer Art und erinnern daran, wie wichtig der nachhaltige Schutz ihrer Lebensräume ist. Diese Botschaft unterstrich auch der stellvertretende indonesische Botschafter, Fajar Wirawan Harijo: „Die Republik Indonesien engagiert sich tatkräftig für die Bewahrung bedrohter Arten durch internationale Naturschutzprogramme und steht fest an der Seite des Tierpark Berlin. Diese langjährige Tradition im Bereich des Artenschutzes unterstützt das Land Indonesien durch eine enge Zusammenarbeit. Hintergrund Bedrohung Regenwald Indonesien Die Hauptursache für die Bedrohung dieser Lebensräume ist der Mensch. Die zunehmende Nachfrage nach Ressourcen macht sich besonders in diesen Biodiversitäts-Hotspots bemerkbar: Jede Minute verschwindet Regenwald in der Größe mehrerer Dutzend Fußballfelder. Spuren davon finden sich im täglichen Leben eines jeden Einzelnen: sei es Fleisch, Papier oder Handys – das erhöhte Konsumverhalten trägt zur Zerstörung der grünen Lunge bei. Diese Problematik wird in der zentralen Ausstellung #SpurensucheRegenwald anschaulich dargestellt. An sechs Forschungsstationen, die sich auf verschiedene Aspekte des Alltags konzentrieren, haben sowohl große als auch kleine Besucher die Möglichkeit, sich auf eine interaktive Suche zu begeben und spielerisch die zahlreichen Lösungsansätze zum Schutz des Regenwaldes – und zur Rettung bedrohter Arten wie des Sumatra-Tigers – zu entdecken.

Zoo Frankfurt 14.05.2024
Seltener Gelbrückenducker-Nachwuchs im Zoo Frankfurt
Nach 54 Jahren gab es im Frankfurter Zoo wieder eine erfolgreiche Nachzucht bei den Gelbrückenduckern. Ende März kam ein gesundes Jungtier zur Welt. In der Zucht und Haltung der nur selten in Zoos gezeigten Art spielt der Zoo Frankfurt aber nicht nur deshalb eine wichtige Rolle: Seit 2022 wird auch das europäische Zuchtprogramm in Frankfurt koordiniert. Darauf hat das Team des Zoos lange und mit viel Daumendrücken gewartet: Am 29. März brachte das achtjährige Gelbrückenducker-Weibchen DOLLY ihren Nachwuchs zur Welt. Vater des Jungtiers ist der neunjährige Bulle WALTER. Für die beiden Ducker, die aus Amerikanischen Zoos nach Frankfurt kamen, ist es die erste erfolgreiche Nachzucht. Im November 2022 wurde das EEP (EAZA Ex situ Programme) für die Gelbrückenducker eingeführt. Seither wird es im Frankfurter Zoo koordiniert. Aktuell gibt es in europäischen Zoos nur vier Zuchtpaare dieser Art. Durch das aktive Management sollen die Forschung im Bereich Haltung und Zucht vorangetrieben und langfristig eine stabile Population aufgebaut werden. Mit den gesammelten Erfahrungen können außerdem Ex-situ-Zuchtbemühungen in den Herkunftsländern des Gelbrückenduckers unterstützt werden. „Ich freue mich sehr über den außergewöhnlichen Nachwuchs und auch darüber, dass das europäische Zuchtprogramm für den Gelbrückenducker im Zoo Frankfurt koordiniert wird. Hier wird somit der Aufbau der Zoo-Population dieser potenziell gefährdeten Tierart gelenkt. Die Entscheidung des europäischen Zooverbands, die Verantwortung für das Zuchtprogramm an unsere Kuratorin Dr. Sabrina Linn zu übertragen, macht deutlich, welches Vertrauen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Frankfurter Zoos in der Fachwelt entgegengebracht wird“, sagt Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Gerade die Forschung rund um den Ducker ist von besonderer Bedeutung, denn über die Tiere ist nur wenig bekannt. Gelbrückenducker haben zwar eine lange Tradition in Europäischen Zoos, vor allem in Frankfurt, besonders erfolgreich waren Haltung und Zuchtbemühungen allerdings leider bisher nicht. Es ist daher noch nicht gelungen, eine stabile Population aufzubauen. Die Gründe hierfür sind nicht ganz klar. Ein Hauptziel des EEPs ist es daher, Forschung in diesen Bereichen zu betreiben und Erfahrungen zu sammeln, um diesen Zustand zu ändern“, sagt Zoodirektorin Dr. Christina Geiger. „Wichtig für die Forschung ist auch ein ständiger Austausch zwischen den wenigen Zoos, die Gelbrückenducker halten, sowie ein motiviertes und engagiertes Team von Tierpflegerinnen und Tierpflegern vor Ort. Im Sinne der Arterhaltung ist es sehr erfreulich, dass wir jetzt die ersten „Früchte“ unserer Arbeit gemeinsam ernten können“, erklärt Zoo-Kuratorin und EEP-Koordinatorin Dr. Sabrina Linn. „Nach über 20 Jahren ohne nennenswerte Gelbrückenducker-Nachzuchten in Europa ist dies nun bereits die dritte innerhalb gut eines Jahres, angefangen mit dem weiblichen Jungtier MTOTO, das letztes Jahr im März im Tiergarten Nürnberg geboren wurde und mittlerweile auch im Zoo Frankfurt lebt, und den beiden Jungtieren, die dieses Jahr im März im Zoo von Beauval in Frankreich und bei uns geboren wurden.“ Gelbrückenducker (Cephalophus silvicultor) kommen ursprünglich in West- und Zentralafrika vor und leben primär in den feuchten Wäldern des Tieflands. Die scheuen Ducker gelten laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als „potenziell gefährdet“. Durch die menschengemachte Verkleinerung des Lebensraums und unregulierte Bejagung gehen die Bestände immer weiter zurück. Das im Zoo erarbeitete Wissen über die Ducker soll im Freiland beim Schutz der Art helfen. Und das ist dringend notwendig, denn die Verwandten der Gelbrückenducker, wie Abbott- und Jentink-Ducker, sind schon längst nicht mehr nur potenziell gefährdet, sondern bereits akut bedroht.

Tiergarten Straubing 14.05.2024
Neue Ausstellung im Tiergarten Straubing „Wildbienen – Unbekannte Schönheit, gefährdete Vielfalt“ mit Fotografien von Stephanie Rübenach
Wildbienen sind vielgestaltige und ökologisch unverzichtbare Tiere mit ganz unterschiedlichen Lebensweisen. Genau dies hat die neue Ausstellung im Dannerhaus des Tiergartens Straubing zum Thema. Unter dem Titel „Wildbienen – unbekannte Schönheit, gefährdete Vielfalt“ erhalten die Besucher des Tiergartens einen Einblick in die faszinierende Welt dieser oft wenig wahrgenommenen Insekten. Basis der Fotoausstellung sind die beeindruckenden Makro-Aufnahmen, die von der Fotografin Stephanie Rübenach in ihrem Regensburger Kleingarten gemacht wurden. Ergänzt werden die detailreichen Bilder durch Wissenswertes zur Biologie der gezeigten Arten. Natürlich kommt auch die Gefährdungssituation von verschiedenen Wildbienenarten zur Sprache und es werden Tipps und Informationen gegeben, wie man diese im eigenen Garten unterstützen kann. Die Ausstellung wurde vom Regensburger Naturkundemuseum Ostbayern in Kooperation mit Wildbienen-Forschern der Universität Regensburg entwickelt und dem Tiergarten Straubing zur Verfügung gestellt. Sie ist vom 03. Mai bis zum 31. Juli 2024 im Dannerhaus des Tiergartens Straubing zu den normalen Öffnungszeiten zu sehen.

Zoo Duisburg 14.05.2024
Tierische Ferienwochen: Nur noch wenige Plätze vorhanden Kinder im Alter von 10 bis 12 Jahren können in den Sommerferien mit erfahrenen Zoobegleitern auf Expedition gehen. Die verfügbaren Plätze sind begrenzt. Eine Anmeldung ist über den Online-Shop erforderlich.
In den Sommerferien bietet der Zoo Duisburg die beliebte Ferienwoche an. Vom 15. – 19. Juli können tier- und zoobegeisterte Kinder von 9.00 – 15.00 Uhr auf Expedition gehen. Das erwartet die Schulkinder zur Ferienzeit: Tierfütterungen, Tierbeobachtungen und Einblicke in die Arbeitsweise moderner zoologischer Gärten: Das Programm der Ferienbetreuung ist interaktiv und soll für den Schutz der biologischen Vielfalt begeistern. So werden die Kinder beispielsweise die australische Tierwelt näher kennenlernen, gemeinsam mit den Tierpflegern ausgewählte Tierarten füttern und Futter zubereiten. Die Expedition führt auch in die Regenwälder Südamerikas und zu Tierarten der Ozeane. Aktuelle Themen, wie die globale Verschmutzung der Meere und das stete Verschwinden der Regenwälder, stehen auch auf dem Programm. Dabei bekommen die Teilnehmenden auch Einblicke, wie sich Zoologische Gärten für Artenschutzprojekte engagieren. In der Ferienwoche vom 15. – 19. Juli sind einige wenige Plätze vorhanden. Dabei richtet sich das Programm für Kinder von 10 bis einschl. 12 Jahren an. Eine vorherige Buchung über den Online-Shop des Zoos ist unbedingt erforderlich. Die Kosten belaufen sich auf 265 Euro pro Kind und beinhalten den Eintritt, alle Aktionen sowie das tägliche Mittagessen.

Tiergarten Schönbrunn Wien 14.05.2024
Frühlingshafter Blätterschmaus für Giraffen Bundesforste liefern Frischfutter aus dem Wienerwald für Tiergarten Schönbrunn
Der Frühling geht durch den Magen – zumindest bei den Giraffen im Tiergarten Schönbrunn. Ab sofort liefern die Österreichischen Bundesforste wieder einmal pro Woche eine LKW-Ladung voll mit Ästen und Zweigen heimischer Bäume wie Buchen, Eichen, Weiden, Birken, Eschen und Ahorn sowie diverser Sträucher. Das frische Grün, das bei der Holzernte und beim Freischneiden von Forststraßen im nahegelegenen Wienerwald anfällt, ist ein wichtiger Bestandteil der Ernährung der Giraffen. „In ihrem natürlichen Lebensraum fressen Giraffen vorwiegend Blätter. Wichtig sind dabei nicht nur die Inhaltsstoffe. Die Tiere umschlingen die Blätter mit ihrer langen Zunge und reißen sie geschickt ab. Das regt den Speichelfluss an und ist wichtig für ihre Verdauung“, erklärt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Zum Auftakt der heurigen Kooperation überreichte Andreas Gruber, Vorstand der Österreichischen Bundesforste, persönlich die ersten Äste an die Langhälse. „Wir setzen uns nicht nur für klimafitte Wälder ein, sondern auch für die Förderung der Artenvielfalt auf unseren Flächen. Das verbindet uns mit dem Tiergarten Schönbrunn. Es ist uns daher eine Freude, dass wir etwas von der Vielfalt unserer Wälder den Tieren des Tiergartens als Mahlzeit zur Verfügung stellen können.“ Neben den Giraffen profitieren auch viele andere Tiere wie Elefanten, Nashörner, Bärenstummelaffen, Rentiere und Wasserbüffel von dem frischen Geäst, das auch eine wertvolle natürliche Beschäftigung darstellt.

Tiergarten Nürnberg 13.05.2024
Reise in unsere Wälder: Neues manatimagazin© des Tiergartens erschienen
Sie bedecken rund 30 Prozent der Erdoberfläche und ihre Funktionen für Mensch und Natur sind dabei genauso vielfältig wie ihre Formen: Wälder. Egal ob ein lichter Kiefernwald, ein tropischer Regenwald oder ein sattgrüner Buchenwald – Wälder sind Lebensraum zahlreicher Tier-, Pilzund Pflanzenarten, Sauerstoffproduzenten, Erholungsort, Kohlenstoffdioxid-Speicher, Rohstofflieferanten und vieles mehr. Das neue manatimagazin© des Tiergartens der Stadt Nürnberg und des Vereins der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine Reise in unsere Wälder. Was ist überhaupt ein Wald? Wie komplex es ist, diesen Begriff zu definieren, erfahren die Leserinnen und Leser gleich zu Beginn der neuen Ausgabe. Bei der Begriffsklärung kommt es stark darauf an, aus welcher Perspektive man auf den Wald schaut – beispielsweise aus der kulturellen, ökologischen oder wirtschaftlichen. Doch ganz gleich, wie Wälder letztlich definiert werden – eines haben sie alle gemeinsam: Sie spüren die Auswirkungen des Klimawandels. Veränderte klimatische Bedingungen beeinflussen Wälder deutlich mehr als es früher angenommen wurde. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim wagt sich an eine Prognose, welche Auswirkungen das zukünftige Klima auf unsere heimischen Wälder haben könnte, und erklärt, wie sich ein Wald für den Klimawandel wappnen lässt. Dank intensiver Forschung und moderner Methoden im Bereich der Forstgenetik, wie sie an der Georg-August-Universität Göttingen betrieben wird, lassen sich sogar gezielt Forstpflanzen mit bestimmten Eigenschaften züchten. Doch wie stark wir die Entwicklung unserer Wälder aktiv beeinflussen sollten, ist mitunter umstritten. Nationalparks versuchen in der Regel mit so wenig menschlichen Eingriffen wie möglich die Natur mit ihren Lebensräumen und natürlichen Prozessen zu erhalten. Am Beispiel des Nationalparks Hainich in Thüringen zeigt das neue manatimagazin©, wie Buchenwälder als europäisches Naturerbe geschützt werden können und warum sich das lohnt. Als unterschätzte und vielfach bedrohte Pflanzengattung wird auch die Mehlbeere mit ihren Besonderheiten vorgestellt. Viele Arten sind derart unbekannt und einige so selten, dass sie vom Aussterben bedroht sind. Das manatimagazin© gibt den Leserinnen und Lesern eine kleine Bestimmungshilfe an die Hand. Der unberührte Wald ist eine romantische Vorstellung. Seit jeher haben wir Menschen uns die Wälder zunutze gemacht. Sie sind wichtige Rohstoff- und Energielieferanten. Das Heizen mit Holz wird aktuell in Politik und Gesellschaft viel diskutiert und beschäftigt auch den Tiergarten und seine Partner bei der Erarbeitung eines Klimaschutzkonzepts. Doch wie nachhaltig und klimafreundlich sind Pellets, Hackschnitzel und Co.? Auch dieser Frage geht das manatimagazin© auf den Grund. Immer wieder sind Wälder auch Orte, an denen unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen. Doch so gegensätzlich diese auch scheinen, durch Dialog und Kompromissbereitschaft lassen sie sich vielerorts miteinander verbinden, wie Projekte der Bayerischen Staatsforsten zeigen. Als Forstbetrieb der Stadt Nürnberg ist der Tiergarten fest mit den heimischen Wäldern verbunden. Gemeinsam mit seinen Partnern baut er den Nürnberger Reichswald nachhaltig um und macht ihn widerstandsfähig gegen den Klimawandel. Leserinnen und Leser erfahren, wie genau er dabei vorgeht, warum jeder gefällte Baum sinnvoll verwertet werden kann und wie zugleich ökologisch wertvolle Lebensräume entstehen. Daneben gibt das manatimagazin© einen Vorgeschmack auf eine neue Attraktion im Tiergarten, die in wenigen Monaten eröffnet werden wird: den Klimawaldpfad. Architektin Johanna Stöger und Zoopädagogin Barbara Reinhard verraten, was den Pfad durch die Wipfel so besonders macht, wo die Herausforderungen beim Bau lagen und wie Unterricht unter Baumkronen aussehen kann. Neben dem Schwerpunktthema erfahren Leserinnen und Leser wie in jeder Ausgabe Neuigkeiten aus dem Tiergarten, zu seinem Tierbestand und seinen Forschungsprojekten. Die Printausgabe des manatimagazin© „Unser Wald“ gibt es kostenlos im Tiergarten oder als Webversion zum Herunterladen: https://tiergarten.nuernberg.de/entdecken/manatimagazin.html

Zoo Neunkirchen 13.05.2024
Traumnacht im Neunkircher Zoo
Am 07. Juni veranstaltet der Zoo Neunkirchen in Kooperation mit der Kreisstadt Neunkirchen von 17 Uhr bis 20 Uhr zum siebten Mal die sogenannte „Dreamnight at the Zoo“. Bei diesem Event dürfen chronisch kranke und behinderte Kinder gemeinsam mit ihren Eltern, Geschwistern und auch Betreuerinnen und Betreuern exklusiv den Zoo am frühen Abend kostenfrei besuchen. Die Idee chronisch kranken und behinderten Kindern ein einzigartiges Erlebnis in einem Zoo zu ermöglichen entstand bereits 1996 im Zoo Rotterdam. Dieser Abend ist exklusiv jenen Kindern gewidmet, die den Zoo zu den üblichen Öffnungszeiten nur schwerlich oder überhaupt nicht besuchen können. Aus dieser Idee wurde ein internationales Event. Heutzutage beteiligen sich über 350 Zoos, Aquarien und ähnliche Einrichtungen in mehr als 40 Ländern an der Dreamnight. Der Neunkircher Zoo wird es den Kindern und ihren Begleitpersonen ermöglichen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und mit dem ein oder anderen Tier in Kontakt zu treten. Des Weiteren bietet die Zoofalknerei eine Flugshow für die großen und kleinen Gäste des Abends. Damit auch für das leibliche Wohl gesorgt ist, werden die Gastronomieangebote innerhalb des Zoos geöffnet sein. Der Zoo Neunkirchen freut sich besonders darüber, dass auch weitere Partner für dieses ganz besondere Event gewonnen werden konnten. An diesem Abend warten neben den tierischen Bewohnern des Zoos auch noch einige weitere Überraschungen, welche die Gäste begeistern werden. Eingeladen werden die Kinder über verschiedene Einrichtungen und Institutionen. Doch auch privat können sich Interessierte bis zum 26. Mai anmelden. Die Anmeldung ist telefonisch bis 13 Uhr unter der 06821/202417 möglich oder per Mail an nicole.reif@neunkirchen.de. Ohne vorherige Anmeldung kann die Veranstaltung nicht besucht werden. Der Neunkircher Zoo wird aufgrund der Veranstaltung an diesem Tag bereits um 16 Uhr schließen, Kassenschluss ist eine Stunde zuvor.

Zoo Leipzig 13.05.2024
Feldhamster in Nordsachsen ausgewildert – Meilenstein für Gemeinschaftsprojekt vieler Akteure
Meilenstein zur Rettung des Feldhamsters in Sachsen: Die ersten Vertreter der vom Aussterben bedrohten Tierart sind in Nordsachsen ausgewildert worden. Um ein Aussterben dieses charismatischen Feldbewohners zu verhindern, engagiert sich der Zoo Leipzig zusammen mit seinen Partnern des Arbeitskreises „Kooperativer Feldhamsterschutz im Freistaat Sachsen“ und in Kooperation mit dem Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft für den Erhalt und Schutz des Feldhamsters, der einst weit verbreitet war und gejagt wurde. „Feldhamster stehen für eine vielfältige Kulturlandschaft, für einen naturverträglichen Ackerbau und somit für ein ganzes Ökosystem. Insofern bedeutet Feldhamsterschutz auch Wiederherstellung von Lebensräumen und Erhalt vieler Tier- und Pflanzenarten unserer Äcker. Durch die Kooperation vieler Beteiligter einschließlich der Landwirtschaft kann es gelingen, die Art zu erhalten. Mit der ersten Auswilderung ist nun ein weiterer wichtiger Schritt getan“, sagt Umweltminister Wolfram Günther. Nach einem sehr erfolgreichen Zuchtjahr 2023 im Zoo Leipzig und der Vorstellung der gemeinsam erarbeiteten „Strategie zum kooperativen Schutz des Feldhamsters im Freistaat Sachsen für den Zeitraum 2024 bis 2035“ im April dieses Jahres ist mit der Auswilderung der ersten Tiere ein erster wichtiger Schritt zur Bestandsstützung der Feldhamsterpopulation in Nordwestsachsen getan. Insgesamt sollen 71 Feldhamster ausgewildert werden. „„Lebensraum- und Klimaveränderungen haben dazu geführt, dass wir diese Säugetierart in Deutschland verlieren, wenn wir nicht gemeinsam dagegen steuern. Die Zucht in menschlicher Obhut und Auswilderung sind unabdingbar, um den Bestand zu mehren und eine selbsterhaltende Population zu erreichen. Das Projekt zur Rettung des Feldhamsters vereint unsere Kernkompetenzen wie Haltung und Zucht für den Arterhalt mit der Expertise unserer Partner für Landwirtschaft und Ökologie“, sagt Prof. Jörg Junhold, Direktor des Zoo Leipzig. Zur Vorbereitung der Auswilderung wurde in den vergangenen Monaten ein ca. 30 ha großes Feld feldhamsterfreundlich mit drei verschiedenen Kulturen (Wintergetreide, Luzerne und Blühmischungen) in Streifen bestellt. „Es ist mir ein großes Anliegen, das Projekt und damit den Erhalt der Artenvielfalt in unserer Region zu unterstützen. Wir müssen Wege gehen, um die Interessen der Natur sowie von uns Menschen miteinander zu vereinbaren“, sagt der bewirtschaftende Landwirt André Kleiber. Darüber hinaus beteiligen sich auch weitere engagierte Landwirte an der feldhamsterfreundlichen Bewirtschaftung, um den Erfolg der Auswilderung zu unterstützen.

Zoo Zürich 13.05.2024
1,26 MIO GÄSTE IM ZOOJAHR 2023
Der Zoo Zürich hat seinen Jahresbericht 2023 veröffentlicht. 1,26 Millionen Menschen haben den Zoo im vergangenen Jahr besucht. Das ist zwar ein leichter Rückgang zum aussergewöhnlichen Rekordjahr 2022, aber dennoch ein sehr gutes Ergebnis. Das Naturschutzengagement des Zoos bleibt weiterhin hoch. Der leichte Rückgang bei den Besucherzahlen im vergangenen Jahr ist vor allem auf den sehr heissen Sommer zurückzuführen. Dieser hat dazu geführt, dass weniger Menschen als üblich zu dieser Jahreszeit den Zoo besucht haben. Der Rückgang beläuft sich insgesamt auf minus 8,2 Prozent. Trotz etwas geringerem Gästeaufkommen reiht sich das Jahr 2023 mit 1,26 Millionen Zoobesuchen auf Platz vier der meistbesuchten Zoojahre ein. Erneut sehr hoher Beitrag an den Naturschutz Auch im Bereich Naturschutz sind die letztjährigen Zahlen erfreulich. So konnte der Zoo Zürich 2023 wiederum einen beachtlichen Beitrag leisten: 2,46 Millionen Franken flossen in Form von direkten Beiträgen sowie Sach- und Dienstleistungen in unsere acht globalen Naturschutzprojekte. Bereits seit 28 Jahren unterstützen wir so auch unseren Naturschutzpartner in Madagaskar. Das Projekt ist eng verknüpft mit unserem Masoala Regenwald, der im vergangenen Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feiern durfte und noch immer zu den visionärsten und beliebtesten Lebensräumen des Zoos zählt. Im vergangenen Frühling konnten wir auch unser neues Naturschutzzentrum eröffnen. Ein immersives 360-Grad-Kino-Erlebnis, das unsere Besucher*innen mitnimmt auf eine Reise zu fünf unserer Naturschutzprojekte in Afrika, Asien und der Antarktis. Eindrückliche Bilder vermitteln, welche Probleme es für das Gleichgewicht von Mensch, Tier und Natur zu lösen gilt und wie die Naturschutzspenden aus dem Zoo Zürich dazu beitragen.

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