Zoopresseschau

Tierpark Herborn 14.05.2023
Freier Eintritt für Kinder am Familientag Aktionstag im Tierpark Herborn mit spannenden Mitmachaktionen
Am Sonntag, den 21.05.2023 lädt der Tierpark in Herborns Ortsteil Uckersdorf zum Familientag ein, bei dem Kinder kostenlos den Park besuchen können. Passend zum Familientag können die Besucher viele Tierfamilien mit ihrem Nachwuchs beobachten oder bei der Familiengründung zuschauen. In vielen Gehegen wird gebrütet und die ersten Jungtiere haben das Licht der Welt erblickt. Die Anfang Mai geschlüpften Bartkauzküken sind für Besucher in ihrem Nest zwar noch nicht zu sehen, dafür entzücken die kleinen Trauerschwäne auf dem Teich. Ein Highlight ist auch die neu errichtete Kakaduvoliere oberhalb der Papageienwiese, bei der Besucher direkten Kontakt zu z.B. Lizzy, dem Rosakakadu oder Chip, dem Weißhaubenkakadu aufnehmen können. Vor wenigen Tagen fand die offizielle Eröffnungsfeier statt. Nicht nur für die Besucher, auch für die Mitarbeiter ist es spannend zu sehen, wie die Kakadus ihr neues Domizil erobern, das ihnen sowohl in den Innen- als auch den Außenvolieren wesentlich mehr Platz bietet. Um Familien ein rundum gelungenes, unvergessliches Erlebnis zu bieten, lädt das Tierpark-Team zudem am Sonntag, den 21.05.23 von 11:30 Uhr bis 17:30 Uhr zum Familientag mit Spiel und Spaß ein. Alle Kinder haben freien Eintritt, können sich beim kostenlosen Tiergesichter-Schminken selbst in kleine Tiere verwandeln lassen, können kleine Papageien basteln und haben die Chance tolle Preise beim Tierpark-Glücksrad zu gewinnen. Natürlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt: das Erdmännchencafé mit Kaffee und frischen Waffeln hat geöffnet und der Förderverein des Tierparks grillt im Eingangsbereich. Wer Gefallen am naturnah gestalteten Tierpark mit seinen tierischen Highlights und den zahlreichen Denkanstößen rund um Natur- und Artenschutz findet, für den ist eine Jahreskarte für den Park besonders lohnenswert. Für nur 18 € pro Erwachsenem und 9 € pro Kind haben Groß und Klein ein Jahr lang Gelegenheit, ihre Lieblinge zu besuchen, so oft sie möchten.

Wilhelma Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart 15.05.2023
Jaguar-Pate will auch ein Schutzprojekt vor Ort unterstützen – Kolumbiens Honorarkonsul verlängert Jaguar-Patenschaft
Im letzten Jahr hat Gerald Gaßmann, Rechtsanwalt und Honorarkonsul der Republik Kolumbien, die Patenschaft für das Jaguarmännchen Milagro übernommen. Nun hat er entschieden, die Patenschaft um ein weiteres Jahr zu verlängern. An diesem Freitag, 12. Mai, wird ihm die Patenschaftsurkunde von Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin überreicht.
Der jetzt dreijährige Milagro kam im Dezember 2021 in die Wilhelma und soll einmal die Jaguardame Taima beglücken: Der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart möchte mit den potenziellen Nachkommen helfen, den Bestand der Reservepopulation der bedrohten Großkatzen zu stabilisieren. Milagro heißt auf spanisch „das Wunder“ – und an ein Wunder grenzte es auch, dass sein Erzeuger, der Jaguar „Sir William“ aus dem Salzburger Zoo, im gesegneten Alter von 17 Jahren noch einmal Vater wurde, erzählt Gerald Gaßmann. Doch das ist nicht der Grund, warum sich der Honorarkonsul entschieden hatte, die Jaguar-Patenschaft zu übernehmen. Er ist fasziniert von der größten Raubkatze des amerikanischen Kontinents, die in vielen prä-spanischen Kulturen einen besonderen Status hatte. Die scheuen Einzelgänger gelten als potenziell gefährdet, weshalb Gerald Gaßmann jetzt auch ein Schutzprojekt vor Ort unterstützen will: Die im Aufbau begriffene „Fundación Jaguar“ eines kolumbianischen Hacienda-Besitzers, der das etwa 10.000 Hektar große Naturreservat „La Aurora“ auf seinem Land geschaffen hat. Dort leben unter anderem etwa 43.000 Capybaras – Nagetiere, die aussehen wie Meerschweinchen in Schäferhundgröße –, Krokodile, Anakondas, Ameisenbären, Weißwedelhirsche, etwa 350 Vogelarten und einige Jaguare. Das Naturreservat liegt im sogenannten „Jaguar-Korridor“, der den genetischen Austausch zwischen den Großkatzen-Populationen in Mittel- und Südamerika ermöglicht. Obwohl Jaguare keine natürlichen Feinde haben, geht ihr Bestand zurück: Rund die Hälfte ihres Verbreitungsgebietes haben sie dank der menschlichen Eingriffe in die Natur bereits verloren. Auch werden sie mancherorts bejagt, da ihnen bei der Nahrungssuche auch mal ein Rind oder ein Schaf zum Opfer fällt. Im Gegensatz zu anderen Katzen sind Jaguare nicht wasserscheu und ausgezeichnete Schwimmer. Die Männchen werden mit etwa drei bis vier Jahren geschlechtsreif, bei Milagro dürfte es bald so weit sein: „Ich möchte noch erleben, dass mein Patenkind zum Vater wird“, sagt Jaguar-Pate Gerald Gaßmann. Auch die Wilhelma unterstützt ein Projekt, das der amerikanischen Großkatze zugutekommt: Mit dem Artenschutz-Euro, der in jeder Eintrittskarte enthalten ist, wurde 2018 in Belize ein 400 Quadratkilometer großes Stück Regenwald gekauft, um es vor der Abholzung zu bewahren, und das ebenfalls im Jaguar-Korridor liegt.

Wisentgehege Springe 15.05.2023
Wildnis unterm Sternenzelt und Wolfsgeheul erleben – Beim Mittsommernachtsfest ist im Wisentgehege Springe campen erlaubt
Endlich: Nach drei Jahren der Pandemie kann beim Mittsommernachtsfest am Sonnabend, 24. Juni, wieder wild im Wisentgehege gecampt werden. Wer das Außergewöhnliche sucht, ist im Wisentgehege wirklich auf der richtigen Fährte. Auf 90 Hektar Wald- und Parkfläche sind Timber- und Polarwölfe, Bären, Europäische Wölfe, Luchse, Waschbären, Fischotter und Vielfraße zu entdecken. Majestätisch ziehen Wisente ihre Bahnen. Beeindruckend sind auch die Elche. In unseren Freigehegen stehen Sie Auge in Auge mit Rothirschen, Sika- und Muffelwild. Nicht zu vergessen unsere wunderschönen Przywalski- und Sorraiapferde, die übermütig über die Wiesen toben. Bereits am Nachmittag lodern die Lagerfeuer und später dann erleuchten Fackeln während des großen Umzugs die Nacht, Lagerfeuer knistern und Nachtfalter flattern durch den Mondschein. Dazu heulen die Wölfe ganz nah. Wildnis pur ist in dieser Nacht angesagt. Zudem gibt es eine Fledermauswanderung mit dem NABU und eine Waschbärpräsentation im beleuchteten Gehege. Für Essen und Trinken sorgt der Förderverein Freunde des Wisentgeheges. Dort gibt es auch den Teig für das Stockbrotbraten am Lagerfeuer. Die Teilnehmerzahl an dem Mittsommerfest ist unbegrenzt, weswegen Anmeldungen auch nicht nötig sind. Zudem gelten die regulären Eintrittspreise. Die Kasse des Wisentgeheges ist am Samstag bis 20.30 Uhr geöffnet. Zum Übernachten im Wisentgehege sind ausschließlich Zelte zugelassen, keine Wohnwagen und Wohnmobile. Nachtruhe ist ab Mitternacht. Duschen sind nicht vorhanden. Am Morgen danach bietet das Café Wild ab 9.00 Uhr ein Frühstücksbuffet an. Um Voranmeldung wird unter E-Mail info@cafewild-springe.de gebeten. Das Programm des Mittsommerfestes ist im Internet unter www.wisentgehege-springe.de abrufbar.Eine Flugschau zum Abheben: Die gefiederten Flugkünstler des Falkenhofs werden sich um 11.00 und 14.00 Uhr in die Lüfte erheben. Das Falknerteam um Rouven Polep nimmt die Zuschauer mit auf eine spannende Entdeckungstour über die Falknerei und die Lebensgewohnheiten der Greifvögel und Eulen. Fellnahe Erlebnisse: An den Wolfsgehegen berichten Matthias Vogelsang und seine Frau Birgit von ihrem Wolfsrudel aus handaufgezogenen Polar- und Timberwölfen und beantworten gerne die Fragen der Zuschauer. Die Präsentationen beginnen um 11.45 und 14.45 Uhr.

Opel-Zoo 12.05.2023
Nachwuchs bei den Mesopotamischen Damhirschen Öffentliche Führung am 20.5.2023: Die Artenschutz-Maßnahmen des Opel-Zoo
Die Mesopotamischen Damhirsche im Opel-Zoo haben Nachwuchs! Vier Jungtiere wurden bisher im Mai geboren und sind in der Herde der Tiere auf der weitläufigen Außenanlage im Opel-Zoo zu sehen. Wie keine andere Tierart stehen die „Mesos“ für die Artenschutzbemühungen des Opel-Zoo. Die seltene Hirschart galt bereits als ausgestorben, als es bei einer Expedition im Auftrag des Zoogründers Georg von Opel in den 1950er Jahren gelang, doch noch einige Tiere aufzuspüren und anschließend mit nur einem Paar in Kronberg eine erfolgreiche Zucht aufzubauen. Inzwischen sind es wieder mehrere Hundert Tiere, die in Zoologischen Gärten weltweit leben und von denen einige auch zur Wiederansiedelung im Herkunftsgebiet der Art nach Israel gebracht werden konnten. Um die Artenschutzmaßnahmen des Opel-Zoo geht es auch bei der nächsten Öffentlichen Führung am Samstag, 20. Mai um 15 Uhr. Warum werden Giraffe, Panda, Elefant und Co. in Zuchtprogrammen erfasst und was hat das mit Artenschutz zu tun? Welche Tiere aus dem Opel-Zoo werden zur Wieder[1]ansiedelung abgegeben? Was ist wichtig, damit sie später gut zurechtkommen? Welche Rolle spielen Zoologische Gärten im internationalen Artenschutz? Und profitieren auch heimische Wildtiere von den Artenschutz-Maßnahmen des Opel-Zoo? Dr. Martin Becker, Leiter der Zoopädagogik im Opel-Zoo stellt bei der Führung zahlreiche Beispiele vor. So Mancher wird dabei vielleicht überrascht sein, wie viel Spannendes es auch über die vermeintlich unscheinbareren Zoobewohner zu berichten gibt. Die Führung findet im Rahmen der Aktionswoche „Biologische Vielfalt erleben“ des Netzwerks BioFrankfurt statt, dem auch der Opel-Zoo angehört. Weitere Infos siehe www.biofrankfurt.de/aktionswoche. Treffpunkt ist am Samstag, 20. Mai um 15 Uhr an der Statue des Zoogründers hinter dem Haupteingang im Zoo. Die Führung ist kostenfrei, ohne Zuschlag zum Eintrittspreis. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.

Zoo Heidelberg 12.05.2023
Engagierte Väter, Tanten und liebevolle Mütter Aufzuchtverhalten im Tierreich
Jede Mutter liebt ihre Kinder. In der Art der Erziehungsmethoden gibt es individuell unterschiedliche Herangehensweisen. In der Tierwelt gibt es wie bei uns Menschen auffallend ähnliche Verhaltensweisen, wie Mütter ihren Nachwuchs großziehen. Bei Elefanten finden wir wahre Frauenpower, denn gemeinsam mit den anderen Müttern, Tanten und Omas kümmern sie sich um die Aufzucht der Jungtiere und deren Sicherheit. Die weiblichen Tiere bilden in allen Lebenslagen ein gut aufeinander abgestimmtes Damenteam. Bei den Menschenaffen erfolgt bereits im Jugendalter eine typische Rollenverteilung: Schimpansen-Mütter zeigen bereits den älteren weiblichen Geschwistern, wie die Jungtiere zu versorgen sind und haben eine lebenslange Bindung zu ihren Kindern. Ganz anders verhalten sich die Mütter bei Kaiserschnurrbart-Tamarinen und Löwenäffchen. Sie überlassen die Versorgung des Nachwuchses zu großen Teil den Vätern. Die Mutterschaft ist daher im Tierreich so verschieden wie die Tiere selbst. Doch die meisten Tiermütter hätten es mehr als verdient, ihnen einen Ehrentag zu widmen, der hierzulande alljährlich als Muttertag am zweiten Sonntag im Mai zelebriert wird. Bereits im Eingangsbereich des Zoo Heidelberg treffen die Besucher auf eine alleinerziehende Mutter. Die syrische Braunbärin (Ronja) entpuppte sich anfangs als ausgesprochene Helikoptermutter. Kaum unternahm ihre Tochter Merle eine Erkundungstour auf der Anlage, war sie dabei und beobachtete jeden Schritt der kleinen Bärin sehr aufmerksam. Das ist auch kein Wunder, schließlich ist Merle ihr erstes Jungtier und unerfahrene Mütter sind in der Regel sehr vorsichtig. Zudem spielen die Väter bei den Bären keine Rolle bei der Aufzucht der Tiere. Sie können sogar eine Gefahr für die Jungstiere darstellen. Mittlerweile ist Merle schon ausgewachsen und sorgt für ordentlich Wirbel bei den Besuchern und Spaziergänger, die sie gut in der Außenanlage zur Straße hin beobachten können. In einer Elefantenherde bilden alle Weibchen mit ihren Kälbern eine Familienbande voller Frauenpower, die sich in allen Lebenslagen beisteht. Die älteste und erfahrenste Elefantenkuh führt die Gruppe an und bringt die Herde zu Futter- und Wasserstellen, legt die Wanderrouten fest und übergibt ihr Wissen von einer Generation an die nächste. Im Alter von etwa 6-8 Jahren müssen die männlichen Elefanten die Damengesellschaft langsam verlassen. Sie ziehen dann als Einzelgängern umher oder schließen sich mit anderen Männchen zusammen und treffen nur zu Paarung auf die Weibchen. Sobald ein Elefantenbaby geboren wird, eilen alle Herdenmitglieder herbei und bilden einen schützenden Kreis und unterstützen die werdende Mutter bei der Geburt. Die enge Bindung zwischen dem Muttertier und ihrem Kind besteht bis weit über das Erwachsenalter, denn es bleibt lange an ihrer Seite und erfährt außerdem den Schutz aller Verwandten. Diese weibliche Kraft bleibt als lebenslanger Familienverbund bestehen. Der Zoo Heidelberg hat übrigens als erster Zoo in Deutschland eine Jungbullen-Wohngemeinschaft gegründet, die dem naturgegebenen Verhalten der Elefantenbullen und damit einer artgerechten Haltung entspricht. Krallenaffen aus Zentral- und Südamerika, wie beispielsweise die Kaiserschnurrbart-Tamarine oder Löwenäffchen, die auch im Zoo Heidelberg zu sehen sind, zeigen hingegen ein ganz besonderes Aufzuchtverhalten. Sie leben in Familienverbänden, die aus einem Paar und dem Nachwuchs unterschiedlichen Alters besteht. Im Gegensatz zu Affenarten aus Asien und Afrika, halten sie sich in monogamen Partnerschaften, wobei der Nachwuchs vom Vater umsorgt und herumgetragen wird. Nur zum Säugen kommen die Kleinen zu Mama. Ansonsten passen die älteren Geschwister auf die Jüngeren auf. Sie ist deshalb aber keine Rabenmutter, sondern ist auf die Arbeitsteilung in der Familie angewiesen, da sie meist Mehrlinge auf die Welt bringt. Ihren Namen verdanken die Kaiserschnurrbart-Tamarine, ihrem ausladenden Schnurrbart, der an Kaiser Wilhelm II erinnert. Viel mütterliche Fürsorge müssen hingegen die Weibchen der Schimpansen aufbringen, denn sie sind bis zum 5. Lebensjahr ständiger Begleiter ihres Kindes. Erst mit ca. 8-10 Jahren sind die jungen Schimpansen alt genug ihren eigenen Weg zu gehen und sich eine eigene Gruppe zu suchen. Durch die lange Aufzucht haben weibliche Schimpansen nur wenige Nachkommen in ihrem Leben. Die älteren Geschwister schauen bei der Versorgung des Jungtieres genau zu – so lernen die Weibchen die Jungenaufzucht von ihrer Mutter. Durch Spielen in der Gruppe mit älteren und gleichalten Artgenossen wird soziales Verhalten erlernt. Aber auch viele Fähigkeiten, die nicht angeboren sind, müssen die Jungtiere erlernen, um an Nahrung heranzukommen und in der Wildnis zu überleben.

Tierpark Nordhorn 12.05.2023
Gartenschläfer LIVE auf dem Sofa zuhause beobachten! Kooperation zwischen Tierpark Nordhorn, BUND und Deutscher Wildtier Stiftung ermöglicht LIVE Video vom Tier des Jahres 2023
Der Gartenschläfer (Eliomys quercinus) ist das Tier des Jahres 2023. Aber nur wenige Menschen haben ihn jemals LIVE zu Gesicht bekommen. Das kann sich jetzt ändern – Dank eines LIVE-Streams aus dem Nachthaus im Tierpark Nordhorn: https://www.tierpark-nordhorn.de/gartenschlaefer/ Hier kann man die zur Familie der Bilche gehörenden Gartenschläfer beim Fressen und anderen Aktivitäten beobachten. Und nicht nur auf der Zoo-Homepage, sondern auch auf den Webseiten der Kooperationspartner BUND und Deutscher Wildtier Stiftung findet man dieses Video. „Als Tierpark Nordhorn wollen wir die Bevölkerung auf die stark gefährdeten, heimischen Gartenschläfer aufmerksam machen“ erklärt Zoodirektor Dr. Nils Kramer. „Durch das LIVE-Stream Video, das in Kooperation mit dem BUND und der Deutschen Wildtier Stiftung ins Leben gerufen werden konnte, werden wir sehr viele Menschen erreichen“, verspricht sich Kramer von dem neuen Projekt. Da die nur etwas über 100g leichten Gartenschläfer mit der Zorro-ähnlichen Gesichtsmaske eigentlich nachaktiv sind, ist es in der Natur schwer, sie zu entdecken. Daher hat der Tierpark Nordhorn für diese seltene Nagetierart 2022 ein eigenes Nachttierhaus gebaut. In dem als Gartenschuppen eingerichteten Haus, kann man im Zoo die Gartenschläfer tagsüber als Besucher direkt beobachten. Es schaut richtig gemütlich aus und den kletterfreudigen Bilchen scheint es auch sehr gut zu gefallen. Tagsüber huschen sie im „Mondlicht“ durch das Häuschen. Abends beginnt dank der Lichtregelung für die Tiere der Tag. Somit ist der Tag-Nacht-Rhythmus vertauscht, was es ermöglicht, die putzigen Kerlchen den Besuchern aktiv während der Zoo-Öffnungszeiten von 9:00- 19:00 Uhr zu präsentieren. Ein Besuch lohnt sich also in jedem Fall, um die faszinierenden Verwandten von Siebenschläfer, Haselmaus und Baumschläfer wirklich LIVE zu erleben. Der ursprüngliche Lebensraum der Gartenschläfer sind felsige und steinige Nadel- und Mischwälder. Das nördlichste noch intakte Vorkommen Deutschlands befindet sich im Harz. Aber in diesen ursprünglichen Habitaten gehen die Bestände leider mehr und mehr zurück. Und das liegt hauptursächlich nicht an den natürlichen Feinden, wie zum Beispiel Eulen, Mardern oder Füchsen, sondern vermutlich mehr an der Lebensraumveränderung, dem Insektensterben und dem Klimawandel. „Die genauen Ursachen werden gerade noch in einem großen deutschlandweiten Projekt ‚Spurensuche Gartenschläfer‘ von BUND, Uni Gießen und Senckenberg Gesellschaft erforscht“, erklärt Kuratorin und Zootierärztin Dr. Heike Weber. Und sie ruft auf: „Jeder von uns sollte dem Projekt Gartenschläfersichtungen melden! Das geht ganz einfach über www.gartenschlaefer.de.“ Die Meldungen helfen den Wissenschaftlern und Naturschützern bei der Erarbeitung von Verbreitungskarten, der Erforschung von Lebensräumen, Rückgangsursachen sowie dem Aufbau von Schutzmaßnahmen für diese stark gefährdeten Nagetiere. Spannend ist, dass sich die kleinen Kletterkünstler trotz generell sinkender Bestandszahlen bereits neue Lebensräume erobert haben. Und zwar in unseren heimischen Gärten – und hier besonders in den Naturgärten und Obstbaumwiesen von Schrebergartensiedlungen sowie in den Weinanbaugebieten zwischen Köln, Mannheim, Trier und Frankfurt. „Der Gartenschläfer ist vom heimlichen Waldbewohner regelrecht zum unheimlichen Kulturfolger geworden“, schmunzelt Weber und führt aus: „Unheimlich, weil so manch ein Gartenschuppenbesitzer sich wundert, welches Tier seine Kot-Duft-Spuren im Regal hinterlässt oder was da abends unterm Dach raschelt. Während es sich in Norddeutschland meisten um Mäuse oder Fledermäuse, im Osnabrücker Land öfter mal um Siebenschläfer handelt, so könnten es weiter südlich durchaus auch Gartenschläfer sein“, erklärt die Fachfrau. In solchen Gartenschläfergebieten kann jeder Gartenbesitzer mit speziellen Nistkästen als Tages-Schlafplatz, Anpflanzungen von Beerensträuchern und heimischen Blütenpflanzen sowie Vogelfutterstellen auf jeden Fall den Allesfressern beim Überleben helfen. Heimisches Obst, Insekten und Sämereien sind nämlich die Leibspeisen der kleinen Bilche. Da diese in strengen Wintern nicht zur Verfügung stehen, verfallen Gartenschläfer in den Monaten Oktober bis April in der Regel in einen Winterschlaf. Das bedeutet, ihr Stoffwechsel ist reduziert, ihre Körpertemperatur sinkt auf 0 bis minus 1 Grad ab, das Herz schlägt nur noch zweimal pro Minute und auch die Atmung ist verlangsamt – alles läuft auf Sparflamme. Die Winterschläfer liegen in dieser Zeit eng aneinander gekuschelt in Baumhöhlen, Felsspalten, Mauerschlitzen von Gebäuden oder Gartenschläfer-Winterkästen. „Bei uns im Nordhorner Tierpark haben die erst im August 2022 neu eingezogenen Tiere überraschender Weise keinen Winterschlaf gehalten“, berichtet Weber noch. Was am Ende dieses Jahres geschieht, bleibt abzuwarten. Auf dem Video wird man in jedem Fall sehen können, ob die Tiere aktiv sind oder die gefüllten Futterschalen unangerührt stehen bleiben. Informationen über die Kooperationspartner: Tierpark Nordhorn Der Tierpark Nordhorn ist ein gemeinnütziger, wissenschaftlich geführter Zoo mit rund 2500 Tieren in mehr als 100 Arten. Rund 200 Mitarbeiter kümmern sich im drittgrößten Zoo Niedersachsens um das Wohl der Tiere und die jährlich rund eine halbe Million Gäste. Der anerkannte außerschulische Lernort nach BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) begrüßt mit seiner Zooschule rund 15.000 Teilnehmer pro Jahr. Als regionales Arten- und Naturschutzzentrum betreut der Tierpark Nordhorn mit Mitarbeitern und Tieren zudem rund 170 Hektar wertvolle Naturräume wie Hochmoorflächen, Wacholderheiden und Hutewaldflächen. Die im Tierpark ansässige Ökologische Station (ÖGE) betreut Schutzgebiete von rund 40.000 Hektar im Westen Niedersachsens. Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) setzt sich ein für den Schutz unserer Natur und Umwelt – damit die Erde für alle, die auf ihr leben, bewohnbar bleibt. Mit dem Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ widmet sich der BUND mit seinen Partnern Justus-Liebig-Universität Gießen und Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung dem Schutz dieser gefährdeten Art. Ihr Ziel: Das Verschwinden der Art in Deutschland zu verhindern. Der BUND wird von mehr als 674.000 Menschen unterstützt, über 2.000 ehrenamtliche BUND[1]Gruppen bundesweit setzen sich für Natur und Umwelt direkt vor Ort ein. Der BUND engagiert sich – zum Beispiel – für eine ökologische Landwirtschaft und gesunde Lebensmittel, für den Klimaschutz und den Ausbau regenerativer Energien, für den Schutz bedrohter Arten, des Waldes und des Wassers. Er ist einer der großen Umweltverbände in Deutschland und ein Mitgliederverband mit demokratischen Entscheidungsstrukturen auf allen Ebenen. Der BUND ist von Politik und Wirtschaft unabhängig. Deutsche Wildtier Stiftung Die Deutsche Wildtier Stiftung ist gemeinnützig und setzt sich seit mehr als 30 Jahren für den Natur[1]und Artenschutz in Deutschland ein. Deutschlands wilde Tiere schützen, ihre Lebensräume erhalten und neue Naturgebiete schaffen, Menschen für die Schönheit und Einzigartigkeit der heimischen Fauna begeistern, der Naturentfremdung – vor allem bei Kindern und Jugendlichen – entgegenwirken: Dafür setzen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Wildtier Stiftung ein. Die gemeinnützige Deutsche Wildtier Stiftung verdankt ihre Gründung dem Hamburger Unternehmer und Stifter Haymo G. Rethwisch (1938 – 2014). Sie ist heute eine relevante Stimme des Naturschutzes in Deutschland. Rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei Standorten in Hamburg, Berlin und auf unserem Gut Klepelshagen in Mecklenburg-Vorpommern setzen sich für den Erhalt und die Schaffung von Lebensräumen für heimische Wildtiere ein. Artenschutzprojekte gehören ebenso zu ihren Aufgaben wie wildtierfreundliche Landwirtschaft sowie Naturbildung für Kinder und Erwachsene. Mehr zum Gartenschläfer: Wer mehr zum Thema Gartenschläfer wissen möchte, dem empfehlen wir die folgenden Webseiten: https://www.tierpark-nordhorn.de/gartenschlaefer/ vom Tierpark Nordhorn https://www.bund.net /gartenschlaefer vom BUND https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/gartenschlaefer von der Deutschen Wildtier Stiftung https://www.gartenschlaefer.de/ über das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“

Magdeburg 12.05.2023
Ungewöhnlich und bedroht: Mishmi Takin auf erster Erkundungstour
Es ist ein ungewöhnliches Tier, das Merkmale unterschiedlicher Arten auf sich vereint. Jetzt gehört er erstmals zum exzellenten Tierbestand des Zoos: der Mishmi Takin (Budorcas t. taxicolor). Mishmi Takine sind gefährdet, vorwiegend verursacht durch
Lebensraumzerstörung. In den felsigen Berghängen mit bis zu 5.000 Metern Höhe leben sie im östlichen Himalaya Gebirge. Der massive Körperbau des Gebirgshuftieres– die Männchen bringen bis zu 350 Kilogramm, die Weibchen bis zu 250 Kilogramm auf die Waage – lassen das Tier durch die büffelartigen, geschwungenen Hörner noch wuchtiger erscheinen. Die Hörner und der breite Muffel erinnern an ein Gnu, der Schwanz ist kurz wie bei einem Wildschaf, er ist massig wie ein Moschusochse und hat vier Zitzen, wie ein Rind. Wegen dieses eigenartigen Aussehens bekam der Mishmi Takin Namen wie „Rindergemse“ oder „Gnuziege“ – zoologisch gehört er zu den Schaf- und Ziegenartigen. Zoobesucher können das Mishmi Takin-Weibchen auf der Außenanlage, die sich gegenüber des Zoospielplatzes befindet, beobachten. In Kürze wird das Takin-Männchen in Magdeburg erwartet. Es kommt aus Obterre/Frankreich, Espace Animalier de la Haute-Touche. Der Zoo Magdeburg ist am EAZA Ex situ Programm (EEP) für den Mishmi Takin beteiligt. In Magdeburg wird eine Mishmi Takin-Zucht aufgebaut. F

Alpenzoo Innsbruck-Tirol 12.05.2023
Der Frühling bringt Nachwuchs im Alpenzoo
Im Alpenzoo kann man momentan schon so einige Jungtiere sehen. Angefangen mit kleinen Lämmchen bis hin zum Kolbenenten Nachwuchs. Mittlerweile hopst auch schon ein Gämsen Junges durch das Gehege. Die Tragzeit der Gämsen beträgt sechs Monate. Im Mai oder Anfang Juni wirft die Mutter dann ein, selten zwei oder drei Junge, die bald der Mutter folgen und drei Monate gesäugt werden. Die Geißen werden nach zwei Jahren geschlechtsreif. Im dritten Jahr ist das Junge ausgewachsen. Die Gamsböcke erreichen ein Alter von 15 Jahren, die Weibchen werden bis zu 20 Jahre alt. „Wir freuen uns alle riesig im Alpenzoo über den Nachwuchs. Es macht Spaß den jungen Tieren beim Erkunden ihres Zuhauses zuzuschauen und wir hoffen, bald noch mehr Tiernachwuchs in unseren Gehegen zu sehen“, freut sich Zoodirektor Dr. André Stadler.

Tiergarten Nürnberg 11.05.2023
111 Jahre Tiergarten: Historische Rundgänge am 20. und 21. Mai
Ausflugsziel, Bildungseinrichtung, Forschungs- und Artenschutzzentrum: Seit 111 Jahren ist der Tiergarten der Stadt Nürnberg fester Bestandteil des öffentlichen Lebens in Nürnberg und einer der bedeutendsten Zoos Deutschlands. Gegründet im Mai 1912 am heutigen Luitpoldhain, zog er 1939 an den Schmausenbuck um. Zur Feier des 111-jährigen Bestehens bietet der Tiergarten am Samstag und Sonntag, 20. und 21. Mai 2023, Vorträge und historische Rundgänge am ehemaligen Zoogelände am Luitpoldhain und im heutigen Tiergarten an. Die Rundgänge am ehemaligen Zoogelände finden am Samstag, 20. Mai, um 10, 11.30, 14 und 15.30 Uhr statt. Die Führungen im heutigen Tiergarten werden am Sonntag, 21. Mai, ebenfalls um 10, 11.30, 14 und 15.30 Uhr angeboten. Beide Führungen gibt es als Kombiticket zum Preis von 11 Euro (zuzüglich ermäßigtem Tiergarteneintritt). Eine Einzelbuchung ist nicht möglich. Interessierte können sich bis Mittwoch, 17. Mai, über das Zootouren-Büro unter Telefon 09 11/54 54-8 33 anmelden und erhalten anschließend eine Rechnung zugeschickt. Das Büro ist Montag, Mittwoch und Freitag von 10 bis 14 Uhr und Dienstag und Donnerstag von 12 bis 16 Uhr zu erreichen. Eine Teilnahme ist nur mit Voranmeldung möglich. Treffpunkt für die Samstagsführungen am Dutzendteich ist der Haupteingang zum Volksfestplatz an der Bayernstraße. Die Sonntagsführungen beginnen direkt hinter dem Tiergarteneingang am 111-Jahre-Infostand. Kooperation mit Geschichte Für Alle e. V. Am ehemaligen Zoogelände übernehmen Expertinnen und Experten des Vereins Geschichte Für Alle e. V. die rund 60-minütigen Rundgänge. Sie begeben sich auf Spurensuche nach den wenigen Überresten, die noch von dem ursprünglich rund 25 Hektar großen Areal zeugen, und berichten aus den bewegten 27 Jahren, die dem Tiergarten als bürgerlichem Verein am alten Standort vergönnt waren. Geschichte Für Alle e. V. bietet seit über 30 Jahren thematische Stadtführungen in Nürnberg, Fürth, Erlangen und Bamberg an, erarbeitet Publikationen und forscht zur Stadt- und Regionalgeschichte. Die historischen Rundgänge am Schmausenbuck leiten Zoobegleiter des Seite 2 von 3 Tiergartens. Besucherinnen und Besucher erfahren hier in etwa einer Stunde, warum 1939 in der romantischen Felslandschaft des Schmausenbucks ein weitläufiger Landschaftszoo entstand und wie diese Entscheidung bis heute nachwirkt. Dabei geht es vorbei an verschiedenen denkmalgeschützten Tierhäusern wie Affenhaus, Giraffenhaus oder Dickhäuterhaus und markanten Gehegen wie der Eisbärenanlage, die sich im Laufe der Jahrzehnte stark verändert haben. Drei Jahrzehnte Zootierhaltung: Vorträge von Dr. Helmut Mägdefrau Ergänzend zu den historischen Rundgängen können Interessierte am Sonntag auch tiefer in die letzten drei Jahrzehnte des Tiergartens und der Zootierhaltung eintauchen. Dr. Helmut Mägdefrau, ehemaliger stellvertretender Tiergartendirektor, zeigt in zwei Vorträgen um 14 und um 17.30 Uhr, was sich zwischen 1990 und 2020 verändert hat. Dabei gibt er unter anderem einen Einblick in verschiedene tierische Wohngemeinschaften, sogenannte Vergesellschaftungen, wie Manatihaus, Mediterraneum und Wüstenhaus. Thema seines Vortrags ist auch das moderne Populationsmanagement – von der theoretischen Zuchtplanung bis hin zur Praxis mit dem Verfüttern überzähliger Tiere hoch bedrohter Arten. Ebenfalls am 21. Mai: Bionischer Rundgang Am Sonntag, 21. Mai, bietet das Bionicum um 13 Uhr auch einen Bionischen Rundgang im Tiergarten unter dem Titel „Cool down – Kühlende Tipps direkt aus dem Tiergarten“ an. Im Fokus stehen die Themen Wasserknappheit und Wasserspeicherung. Dabei gehen die Besucherinnen und Besucher unter anderem den Fragen nach, ob der Eisbär unter seinem dicken Fell schwitzt und wie es Kamele in der Wüste aushalten. Immer im Blick: Was können wir aus der Natur für die Technik lernen? Die Führung ist kostenfrei, um Anmeldung unter info@bionicum.de wird gebeten. Treffpunkt ist am Bionicum. Zur Geschichte des Tiergartens: Wechselvolle Jahrzehnte Am 11. Mai 1912 öffnete der Nürnberger Tiergarten zwischen Dutzendteich und Luitpoldhain seine Pforten. Betrieben wurde er vom Verein „Tiergarten A.G.“, der zur Finanzierung des Großprojekts Aktien ausgab. Diese wurden nicht gehandelt und nicht verzinst, die Aktionäre engagierten sich aus Freude an der Tierwelt und um Nürnberg eine Attraktion zu verschaffen. Bei der Gestaltung der Gehege und Häuser orientierte man sich an damals modernsten Vorstellungen der artgerechten Tierhaltung. In den 1930er-Jahren musste der Tiergarten wegen des Ausbaus des Reichsparteitagsgeländes weichen. Nur zwei Monate dauert der Umzug ans heutige Gelände am Schmausenbuck, wo Seite 3 von 3 der Tiergarten schließlich am 5. Mai 1939 seine Türen öffnete. Während die meisten Gebäude ihr Aussehen über die Jahre kaum verändert haben, hat sich in Sachen Tierhaltung, Anlagenbau und Artenschutz vieles weiterentwickelt. Zu den Meilensteinen der letzten Jahrzehnte gehörte unter anderem die Neugestaltung des Aquaparks, der Bau von Delfinlagune und Manatihaus sowie der Umbau des Flusspferdhauses zum energieeffizienten Wüstenhaus. Mit einer Fläche von 65 Hektar zählt der Tiergarten heute zu den flächenmäßig größten Zoos Europas. Mächtige Sandsteinfelsen, alte Bäume und idyllische Weiher prägen das Bild des Landschaftszoos. Mit aufwendig gestalteten Gehegen und Tierhäusern, die sich in die natürliche Landschaft einfügen, veranschaulicht der Tiergarten heute die Vielfalt der Ökosysteme. Tiere, die im selben Lebensraum vorkommen, werden häufig vergesellschaftet, also gemeinsam gehalten, was sowohl für die Besucherinnen und Besucher als auch für die Tiere eine Bereicherung ist. Erholung, Forschung, Bildung und Artenschutz Mit mehr als einer Million Besucherinnen und Besucher im Jahr gehört der Tiergarten nach wie vor zu den beliebtesten Ausflugszielen der Region. Das Aufgabenspektrum und die Ausrichtung des Tiergartens hat sich über die Jahrzehnte aber deutlich erweitert: Als wichtige außerschulische Bildungseinrichtung begeistert und sensibilisiert der Tiergarten Kinder, Jugendliche und Erwachsene für Tiere und Natur. Als wissenschaftlich geführter Zoo arbeitet er hier vor Ort und weltweit für den Artenschutz und treibt in der eigenen Forschungsabteilung Projekte voran. Und mit Erhaltungszuchtprogrammen, dem Aufbau stabiler Reservepopulationen und Auswilderungsprojekten leistet der Tiergarten einen entscheidenden Beitrag für den Erhalt vieler Arten

Tiergarten Kleve 11.05.2023
Eine süße Schweinerei – Minipigs neu im Tiergarten Kleve
Die Gäste des Klever Tiergartens können sich über neue Besucherlieblinge freuen. Drei Minnesota-Minipigs sind aus dem Tierpark Cux-Art in den Familienzoo am Niederrhein gezogen. „Wir freuen uns sehr, dass wir unseren BesucherInnen nun drei Minnesota-Minipigs zeigen können, die sicherlich unsere Gäste durch ihr niedliches Äußeres begeistern werden“, so Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Minnesota-Minipigs sind eine der ersten Minischweinrassen überhaupt und haben ihren Ursprung in den 40-er Jahren in den USA. In Deutschland werden diese besonderen Tiere nur von ganz wenigen Zoos gehalten, sodass sich unsere Gäste nun auf eine echte Rarität freuen können.“ Minischweine wurden ursprünglich als Versuchstiere domestiziert und stammen vom Wildschwein ab. Genau wie ihre wilden Verwandten haben Minischweine einen geraden und keinen geringelten Schwanz. Aufgrund ihrer geringen Größe erfreuen sie sich auch einer immer größeren Beliebtheit bei Hobbyhaltern. Das Minischweintrio ist ab sofort gegenüber der Straußenanlage für die Gäste des Klever Tiergartens täglich von 9 bis 18 Uhr zu sehen. Außerdem erwarten die BesucherInnen der neue, integrative Playmore Fantasy-Abenteuerspielplatz sowie die neue Rote Pandaanlage.

Zoo Krefeld 11.05.2023
Dr. Stefanie Markowski wird neue Direktorin des Krefelder Zoos
Langjährige Zootierärztin folgt zum Jahresende auf Dr. Wolfgang Dreßen
Die künftige Direktorin des Krefelder Zoos ist ein bekanntes Gesicht: Dr. Stefanie Markowski, die zum Jahresende den langjährigen Amtsinhaber Dr. Wolfgang Dreßen beerbt, ist bereits seit elf Jahren als Zootierärztin und Kuratorin bei der Zoo Krefeld gGmbH beschäftigt. Die Gesellschafterversammlung hat sie am Donnerstag, 11. Mai, einstimmig zur neuen Geschäftsführerin gewählt. „Ich bedanke mich für das Vertrauen, das die Gesellschafter mir entgegenbringen, und schaue mit Respekt, aber auch mit riesiger Vorfreude auf die neue Aufgabe“, erklärt Dr. Stefanie Markowski. „Ich hatte seit mehr als zehn Jahren die Gelegenheit, als Mitglied des Leitungsteams die innovative Entwicklung des Krefelder Zoos zu begleiten und traue mir zu, gemeinsam mit den engagierten Kolleginnen und Kollegen im Team den Zoo weiter zu modernisieren und zukunftsfähig aufzustellen.“ Für die ersten drei Monate wird die neue Zoodirektorin ihr Amt ab Oktober in einer Art „Doppelspitze“ gemeinsam mit Dr. Wolfgang Dreßen ausüben, der am 31. Dezember 2023 in den Ruhestand tritt. Als Vertreter des Hauptgesellschafters, der Stadt Krefeld, hat Oberbürgermeister Frank Meyer das Bewerbungsverfahren begleitet. Er ist überzeugt, dass sich am Ende die richtige Kandidatin durchgesetzt hat. „Die Anziehungskraft des Zoos weit Stadt Krefeld Presse und Kommunikation Fon 02151 861402 Fax 861410 Mail: nachrichten@krefeld.de über Krefeld hinaus und seine immense Wirkung als Identifikationspunkt für die Menschen in unserer Stadt geben dieser Personalie eine große Bedeutung“, betont Frank Meyer. „Unser Zoo braucht Kompetenz und Kontinuität. Dr. Stefanie Markowski hat an der jüngeren Erfolgsgeschichte bereits ausgiebig mitgeschrieben. Ich bin überzeugt, dass sie die Modernisierung vorantreiben und die Rolle als Bildungseinrichtung weiter stärken wird. Auch das zentrale Projekt des Artenschutzzentrums Affenpark ist bei ihr in guten Händen.“ Diese Sichtweise teilt auch der andere Gesellschafter der Zoo Krefeld gGmbh, die bürgerschaftlich getragenen und als Verein organisierten Zoofreunde. Deren Vorsitzender Friedrich Berlemann erklärt: „Wir sind begeistert über die Berufung von Dr. Stefanie Markowski als Zoodirektorin des Krefelder Zoos. Sie steht für die Kontinuität unseres Zoos durch ihre umfassende Erfahrung bei Tierhaltung und – pflege und dem Management der Tierbestände und als auch für die weitere Entwicklung der Bildungsprogramme, der Nachhaltigkeit und dem Artenschutz. Darüber hinaus gelingt es Dr. Markowski, das Team des Zoos bei ihren Ideen mitzunehmen. Wir freuen uns, dass sie den Krefelder Zoo als modernen und innovativen Ort weiter etablierten wird und somit auch für die zukünftigen Herausforderungen die richtige Geschäftsführerin ist.“ Dr. Stefanie Markowski wurde 1975 in Gelsenkirchen geboren und lebt mit ihrer Familie in Krefeld. Nach ihrem Studium der Veterinärmedizin in Gießen arbeitete sie ab 2001 als angestellte Tierärztin in verschiedenen Praxen, unter anderem in Bochum und Essen. 2004 folgte ihr erstes Engagement in einem Zoo, der „Zoom Erlebniswelt“ in ihrer Heimatstadt Gelsenkirchen. Nach einem Volontariat war sie dort bis 2012 im veterinärmedizinischen Team für die tiermedizinische Betreuung des gesamten Tierbestandes sowie im Tiermanagement für alle Säugetiere, Vögel und Reptilien tätig. Sie begleitete den Umbau des Ruhr-Zoos in die „Zoom Erlebniswelt“, darunter den Neubau zweier Anlagen für Menschenaffen. Im Jahr 2013 promovierte sie an der Tierärztlichen Hochschule Hannover zum Gesundheitsmanagement von Säugetieren in Zoologischen Gärten. Ab 2012 war Dr. Stefanie Markowski im Krefelder Zoo als Tierärztin und Kuratorin beschäftigt. Sie hatte die medizinische Betreuung des gesamten Tierbestandes inne und war für das Tier- und Zuchtmanagement der Großtiere und des Vogelhauses zuständig. Bei der Planung und Umsetzung von Projekten wie der Sanierung der Elefantenanlage, dem Bau des Nashorngeländes, der Pinguinanlage und des Antilopenstalls war sie intensiv beteiligt. Auch in der wissenschaftlichen Kooperation mit anderen Zoos im In- und Ausland, Forschungseinrichtungen und Naturschutzverbänden setzte sie Akzente. Hinzu kommen Erfahrung bei der Personal- und Budgetplanung sowie in der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. In Vertretung übernahm sie auch bereits Leitungsfunktionen und sammelte Erfahrungen in der Personalführung. Dr. Stefanie Markowski gilt als national wie international hervorragend vernetzt. Sie ist unter anderem Mitglied im Verband der Zootierärzte, im Verband der Europäischen Zoo- und Wildtierärzte und in der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz. Im Jahr 2016 organisierte sie mit großer Resonanz in Krefeld die jährliche Arbeitstagung der Zootierärzte im deutschsprachigen Raum. Seit 2012 hat Dr. Stefanie Markowski eine ständige tiermedizinische Praxis im Krefelder Zoo aufgebaut, mit einem Behandlungsraum und modernen Geräten zu Diagnostik und Behandlung. In Abstimmung mit dem Veterinäramt erstellte sie einen Überwachungsplan für Tierseuchen. Im Zuge ihrer kuratorischen Tätigkeit pflegte sie Kooperationen mit internationalen Zuchtprogrammen hochbedrohter Tierarten und engagierte sich für die Optimierung von Haltungsbedingungen, auch in Zusammenarbeit mit Naturschutzorganisationen.

Kölner Zoo 11.05.2023
Auftakt des traditionellen Gourmetfestivals Fine Food Days Cologne in der Villa Bodinus
Die Fine Food Days Cologne 2023 locken zum vierten Mal Menschen mit Sinn für Genuss nach Köln und in die Region. Vom 20. August bis 3. September 2023 erwartet die Gäste der Spitzengastronomie ein einmaliges Programm. Die „Küchenparty“ ist traditionell der Auftakt des Gourmetfestivals. Getreu dem eigenen Motto „Tolle Menschen – verrückte Orte – geniales Essen“ – wird erstmals im Zoo gekocht und zwar in und rund um die frühere Direktorenvilla, die Villa Bodinus. Die Köchinnen und Köche aller teilnehmenden Spitzenrestaurants bieten den Gästen grandiose Kleinigkeiten, die diese von Stand zu Stand flanierend genießen werden. Abgerundet wird das Programm von namhaften Winzern. Zoo-Vorstand Christopher Landsberg: „Wir freuen uns sehr, hier in unserer exklusiven, 2022 neu eröffneten Eventlocation ‚Villa Bodinus‘ Partner der Fine Food Days zu sein. Hier trifft exotisches Ambiente auf anspruchsvolle Kulinarik! Wir führen seit 2004 die Zoo Gastronomie in Eigenregie und haben uns seitdem konstant weiterentwickelt. Dass wir nun auch Gastgeber für Sterneküche sein können, macht uns ein Stück weit stolz und zeigt die große Bandbreite unserer Event- und Gastroangebote.“ Die Villa, die nach Zoo-Gründungsdirektor Heinrich Bodinus benannt ist, bietet in ihren Innenbereichen auf 200 Quadratmetern Platz für bis zu 50 Gäste – und noch viel mehr Platz im großen Außenbereich. Auch aus touristischer Sicht sind die Fine Food Days ein wichtiger Bestandteil der Werbung für Köln und die Region. „Gemeinsam mit dem Verein Fine Food Days arbeiten wir daran, das Gourmetfestival zu einem Kulinarikfest zu etablieren, das über die Grenzen der Region hinaus Menschen nach Köln zieht. Dabei geht es nicht nur darum, mit kölscher Herzlichkeit und Gastlichkeit hochwertige Gastronomie zu genießen, sondern auch ein besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit zu legen. Erstklassiger Genuss – ohne andere aus dem Blick zu verlieren – spiegelt für KölnTourismus die Markenwerte der Destination Köln wider“, sagte Dr.Jürgen Amann, Geschäftsführer KölnTourismus GmbH. „Die ‚Küchenparty‘ ist der spektakuläre Auftakt für ein spannendes Programm, das zwei Wochen lang die hohe Kunst der Elite der Köchinnen und Köche zeigt. Das Speed-Tasting durch die hiesige Spitzengastronomie hat sich schon als echter Geheimtipp etabliert.“, sagte Michael Stern, Vorstand der Fine Food Days Cologne.Eine Auswahl aus dem Programm: – Crossover I: Im Restaurant Luis Dias heißt es „Portugal – Du bes en Jeföhl“ – Lissabon trifft kulinarisch auf Köln. – Crossover II: Jaspreet Dhaliwal-Wilmes sorgt im Restaurant Der Vierte König für die „Fine Curry Days Cologne“. – Legende: Gruber´s Restaurant Küchenchef Denis Steindorfer freut sich auf einen gemeinsamen Abend mit Dieter Müller in der Villa Bodenius. – Frauenpower: Im Sahila von Kölns frisch gebackener neuer Ein-Sterne-Köchin Julia Komp lautet das Motto Female Culinary Circle. – Kids are welcome: Sushimania heißt der Kinderkochkurs im KölnSKY. – Next Generation: Im Taku (Excelsior Hotel Ernst) übernehmen erneut die Azubis beim „Azubi take over“ alle Posten in der Sterneküche von Mirko Gaul. – Literaturgenuss: Auf Schloss Arff werden Gaumen und Ohren verwöhnt: Das Menü wird von Literatur-Papst Denis Scheck komponiert. – Champagner: Ronja Morgenstern & Timo Siebert aus dem Prunier Cologne laden in die Wine Bank und servieren zum Sechs-Gänge-Menü ausgesuchte Winzerchampagner. Das gesamte Programm finden Sie unter https://finefooddays.cologne/veranstaltungen. „Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei den an den Fine Food Days Cologne teilnehmenden Betrieben eine immer größere Rolle“, sagte Franz Gruber, Vorstand Fine Food Days Cologne. So werden nach Möglichkeit Lebensmittel direkt von regionalen Anbietern bezogen. Projekte, die u.a. unterstützt werden: – Eine Kooperation mit der Initiative „Woodyfy“, die dafür sorgt, dass regional unberührte, nicht bewirtschaftete Klimawälder entstehen. ( https://lets-woodify.de/klimawaelder/) Restaurant Seepavillon – Beteiligung an der Naturkorken-Kampagne des Nabu (https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/aktionen-und-projekte/korkampagne/index.html), Excelsior Hotel Ernst – Neben der ökologischen Nachhaltigkeit spielt auch die soziale Nachhaltigkeit eine große Rolle bei den Fine Food Days Cologne. „Dabei sind neben Anerkennung auch leistungsrechte Bezahlung sowie familienfreundliche und planbare Arbeitszeiten ein zentraler Punkt“, sagte Gruber.Und auch die Nachwuchsförderung spielt eine wichtige Rolle. Stellvertretend dafür stehen folgende Projekte: – Preis für die beste praktische Prüfung in der IHK. Bewusstes Bekenntnis zum „Handwerk“ gerade bei den Köchen – „Azubi take over“ Azubis der teilnehmenden Betriebe übernehmen das Sternerestaurant „taku“ für zwei Tage – Kostenlose Kinderkochkurse während der Fine Food Days Cologne. Das große Finale findet am Sonntag, 3. September 2023, ab 18:00 Uhr statt. Wie zum Auftakt werden alle Köchinnen und Köche wieder gemeinsam für ein unvergessliches, einmaliges Genusserlebnis sorgen. Das gemeinsame Ziel (in Abwandlung des Fine Food Days-Mottos): Geniales Essen für tolle Menschen an verrückten Orten. Karten für Opening, Finale und alle anderen Veranstaltungen unter www.finefooddays.cologne oder www.koelnticket.de Weitere Informationen: Villa Bodinus – Die „Villa Bodinus“ bietet in ihren Innenbereichen auf 200 Quadratmetern Nutzfläche Platz für bis zu 50 Gäste. Ein Schwerpunkt liegt auf B2B-Angeboten für Firmen, die unter der Woche tagsüber in der stilvollen Umgebung einer klassizistischen Villa tagen wollen – und gleichzeitig die exotische Umgebung der über 11.000 Zootiere schätzen. Für Jedermann gibt es am Wochenende Brunch-Angebote in der Villa, die nach dem Kölner Zoo-Gründungsdirektor Heinrich Bodinus benannt ist. Die Zoo-Gastronomie setzt beim kulinarischen Konzept auf Nachhaltigkeit. Teil der neuen Villa-Einrichtung ist eine moderne Show-Küche, in der jederzeit bedarfsgerecht gekocht wird. Buchungen für Tagungen sind ab sofort möglich unter veranstaltungen@zoogastronomie.de oder 0221 – 76 75 74.

Tierpark und Tropen-Aquarium Hagenbeck 11.05.2023
Hagenbecks Eisbärenbaby ist ein Mädchen
Jungtier hat zweite Impfung gut überstanden – Installation der Video-Anlage geht voran
Mittlerweile ist Hagenbecks Eisbärenbaby rund 21 Wochen alt. Der Eindruck, den Zootierarzt und Säugetierkurator Dr. Michael Flügger von dem Jungtier hat, ist durchweg positiv: „Die Kleine ist unheimlich mobil, aktiv und entdeckt alles, was die Tierpfleger ihr anbieten. Zum Beispiel Äste, Baumstämme, Löwenzahn, ein Spielball mit Futter oder Wasser aus einem Schlauch, alles muss genau untersucht und zernagt werden, ganz die Mama“, verrät Dr. Flügger. Um das Eisbärenjungtier vor der Krankheit Leptospirose, eine bakterielle Erkrankung, die sich auf die Harnleiter, Blase und Nieren legt, zu schützen, muss das Tier zwei Mal geimpft werden. Die erste Impfung fand bereits Anfang April statt und auch die zweite Impfung heute hat Victorias Nachwuchs gut verkraftet. „Bei jeder Impfung vermeiden wir unnötigen Stress für die Tiere. Um das Jungtier aber gefahrlos impfen zu können, ist es notwendig, Mutter und Kind für wenige Minuten zu separieren. Wie bei Menschenkindern dauert der Piks dann nur wenige Sekunden“, erklärt Dr. Flügger das Vorgehen. Bei der Impfung konnte auch das Geschlecht des Bären bestimmt werden – es ist ein Mädchen. Die Geburt der jungen Bärin ist nicht nur für Hagenbeck äußerst wichtig, sondern vielmehr sichert das Jungtier einen wertvollen Beitrag zur Arterhaltung. Durch die Zuchtfreigabe für Hagenbeck durch die Koordinatoren des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) können die wertvollen Gene von Victoria und Kap, die Elterntiere des Eisbärennachwuchses, weitergegeben werden. Die Gene der beiden sind äußerst selten im Zuchtprogramm und sichern somit einen weiteren Beitrag, um die genetische Vielfalt bekannter Tierarten zu erhalten. „Leider kann niemand absehen, wann Tiere wieder ausgewildert werden können und, ob dies durch die Lebensraumzerstörung überhaupt noch möglich sein wird. Daher ist es so enorm wichtig, eine Reservepopulation in Zoos aufzubauen, um die Tiere, deren Gene und somit eine Art mit einer möglichst hohen genetischen Vielfalt zu erhalten“, erklärt Dr. Guido Westhoff, Zoologischer Direktor bei Hagenbeck. Die Installation des Monitors am Gehege schreitet weiter voran. Um Rücksicht auf Mutter und Kind zu nehmen, verzögert sich die Montage allerdings noch etwas. Geplant ist, dass der Monitor in den kommenden Tagen montiert wird.

Tierpark Stadt Chemnitz 11.05.2023
Nachwuchs beim größten Wildrinds Europas Wildgatter Oberrabenstein: weibliches Wisent-Kälbchen geboren
Am 2. Mai entdeckten Tierpfleger im Wisentgehege des Wildgatter Oberrabensteins ein weibliches Kälbchen. Mutter ist die siebenjährige „Pronka“ und Vater der vierjährige „Spakko“, der erst seit dem vergangenen Sommer im Wildgatter lebt. Die Brunft findet bei den Wisenten in der Regel von August bis Oktober statt und nach rund neun Monaten kommt ein Kalb zur Welt. Wisente werden im Tierpark Chemnitz bzw. Wildgatter Oberrabenstein schon seit den 1980er[1]Jahren gehalten und gezüchtet. Alle Wisente, die im Wildgatter auf die Welt kommen, haben die Anfangsbuchstaben „Or“ für Oberrabenstein im Namen. Der jüngste Nachwuchs bekam von den Tierpflegern den Namen „Oriana“. Wisente sind die größten europäischen Landsäugetiere. Bullen können bis zu 1000 Kilogramm schwer werden, Kühe erreichen ein Gewicht von 600 Kilogramm. Nach der Ausrottung des Auerochsen sind sie die einzigen überlebenden Wildrinder Europas. Mit Hausrindern, deren Stammvater der Auerochse war, sind Wisente allerdings nicht näher verwandt. Sie stehen dem Amerikanischen Bison am nächsten. Aus diesem Grund werden Wisente auch als Europäischer Bison bezeichnet. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts standen die Wisente kurz vor der Ausrottung. Durch gemeinsame Anstrengungen zoologischer Einrichtungen und weniger Privathalter konnten sie allerdings gerettet und später sogar in verschiedenen Ländern wiederangesiedelt werden. Heute gibt es wieder mehr als 8000 Tiere, die zu einem Drittel in Zoos und Wildparks leben. Der Tierpark Chemnitz hat schon drei Wisentkühe aus dem Wildgatter in ein Wiederauswilderungsprojekt im Kaukasus abgegeben.

OZEANEUM Stralsund 11.05.2023
Was ist ein Museum? Programm des Deutschen Meeresmuseums zum „Internationalen Museumstag“ und zum „Internationalen Tag des Ostsee-Schweinswals“
Unter dem diesjährigen Titel des Internationalen Museumstages „Museen mit Freude entdecken“ findet im OZEANEUM Stralsund am 21. Mai ein vielseitiger Workshop statt, bei dem Interessierte mehr über die Museumsarbeit erfahren können. Zudem informieren Wissenschaftler*innen anlässlich des „Internationalen Tages des Ostsee-Schweinwals“ über die einzig vorkommende Walart in der Region. Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind am 21. Mai eingeladen, in zwei offenen Werkstatt-Angeboten einen Blick hinter die Kulissen eines Naturkundemuseums zu werfen. Hier geht es um das Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln. In einem Quiz werden verschiedene Objekte dem richtigen Sammlungsdepot zugeordnet und an Mikroskopierstationen Präparate von Meeresbewohnern erkundet. Die „Museumsbaustelle“ hält Upcycling-Holzbausteine für die Jüngsten bereit. Museumsbegeisterte erfahren mehr über das Ausstellen, Schulprogramme, Führungen, barrierefreie Angebote, digitale Anwendungen und „Walfreds Crew“ – die Pädagog*innen des Deutschen Meeresmuseums. An der Wand der Wünsche können Gäste schließlich eine Kurznachricht für die Museumsmitarbeiter*innen notieren. Der Workshop findet von 10:30 bis 12 Uhr und von 14:30 bis 16:30 Uhr im Kursraum „Meer für Kinder“ statt. Er kann innerhalb dieser Zeiträume jederzeit besucht werden. Die Teilnahme ist mit gültigem Museumsticket kostenfrei. Der Internationale Museumstag findet im Jahr 2023 bereits zum 46. Mal statt. Er wird seit 1977 jährlich vom Internationalen Museumsrat ICOM ausgerufen. Ziel ist es, auf die Museen in Deutschland und weltweit aufmerksam zu machen und Besucher*innen einzuladen, die Vielfalt der Museen zu entdecken. Jeder dritte Sonntag im Mai ist mit dem „Internationalen Tag des Ostsee-Schweinswals“ der einzig vorkommenden Walart in der Ostsee gewidmet. Aus diesem Anlass informieren Wissenschaftler*innen des Deutschen Meeresmuseums am 21. Mai im OZEANEUM über die Meeressäuger. Zwischen 10 und 16 Uhr haben Gäste die Gelegenheit, mit den Forscher*innen ins Gespräch zu kommen. Für Kinder besteht die Möglichkeit zum Basteln, Malen und der Teilnahme an einem Quiz.Seit Jahren widmet sich das Deutsche Meeresmuseum der Erforschung des Schweinswals und seines Vorkommens an den Küsten Mecklenburg-Vorpommerns. Weniger als 500 Tiere leben derzeit noch in der zentralen Ostsee. Die Meeressäuger sind aufgrund von Fischerei, Unterwasserlärm, Umweltverschmutzung und der Überfischung von Nahrungsquellen stark gefährdet. Weitere Informationen: www.deutsches-meeresmuseum.de

Tierpark Hellabrunn 11.05.2023
Niedliche Schweinerei: Hellabrunn freut sich über Kunekune-Nachwuchs
Acht auf einen Streich: Im Hellabrunner Mühlendorf gab es Nachwuchs bei den Kunekune-Schweinen. Sau Frieda ist mit den acht niedlichen Ferkelchen ein ansehnlicher Wurf gelungen. Die Anzahl von Männchen und Weibchen ist nach der ersten Untersuchung auch bekannt: Es kamen vier männliche und vier weibliche Tiere zur Welt, die zwischen einem und zwei Kilo schwer sind. Besucher dürfen sich im Mühlendorf auf wirklich sausüße Ferkeleien freuen. Nach der Tragezeit von etwa drei Monaten, drei Wochen und drei Tagen, wurden die Ferkel Ende April geworfen. Sowohl Mutter wie auch Jungtiere sind gesund und leben sich aktuell zusammen ein, wobei sie zwischen dem Stall und der Außenanlage pendeln können. Die kleinen Ferkel werden jeden Tag aktiver und inspizieren neugierig den Stall, die Außenanlage und natürlich auch die Spielbereitschaft der Geschwisterchen. Pro Wurf kommen üblicherweise zwischen drei bis sieben Ferkel zur Welt. Fett und Rund: eine bedrohte Rasse aus Neuseeland – Kunekune-Schweine kommen ursprünglich aus Asien und wurden vermutlich im frühen 19. Jahrhundert durch Kaufleute mit nach Neuseeland gebracht. Dort fast ausschließlich von den Maori-Gemeinden gehalten, wurde die Art in den 70er Jahren wiederentdeckt. Mit den damals etwa 18 verbliebenen Tieren wurde eine Erhaltungszucht begonnen, an deren Fortsetzung sich auch der Tierpark Hellabrunn seit 2018 erfolgreich beteiligt. Kunekune bedeutet in der Sprache der Maori, der indigenen Bevölkerung Neuseelands, „fett und rund“ – Ausgewachsene Tiere werden bis zu 100 Kilo schwer. Die Art hat lange, weiche und sehr dichte Borsten und kommt in vielen verschiedenen Farbkombinationen vor. Die Schweine gelten als ruhige und sehr verträgliche Weidetiere und werden in verschiedenen zoologischen Einrichtungen und von privaten Haltern gepflegt. „Wir dürfen uns mit diesem Wurf schon zum dritten Mal über zahlreiche Jungtiere bei unseren Kunekune-Schweinen freuen“, erklärt Rasem Baban, Tierparkdirektor und Vorstand. „Die Schweine gehören seit Eröffnung unseres Mühlendorfs zu den Besucherlieblingen in Hellabrunn. Besucherinnen und Besucher können die acht Jungtiere witterungsabhängig auf der Außenanlage sowie im Kunekune Stall bewundern“, so Baban abschließend über den erfreulichen Zuwachs. Erhalt von seltenen Haustierrassen im Mühlendorf – Seit der Eröffnung 2018 ist das Hellabrunner Mühlendorf das Herzstück der Geozone Europa. In dem mit viel Liebe zu alpenländischen Details gestalteten Parkbereich haben Besucher hier die Möglichkeit, zumeist heimische, aber teils auch bedrohte Haustierrassen kennenzulernen und mehr über die Entwicklung von komplexen Ökosystemen zu erfahren. In dem dörflichen Ambiente mit Feldwegen, urigen Zäunen, Stallungen und einem Bauerngarten, bieten edukative Spiel- und Lernstationen eine Übersicht zur Nutzungsentwicklung von Haus- und Nutztierrassen in Europa. Neben den Kunekune-Schweinen gehören zudem Appenzeller Spitzhauben, Gänse, Murnau- Werdenfelser Rinder, Shetland-Ponys, Meerschweinchen und viele heimische Fisch- und Amphibienarten zu den Tieren, die Groß und Klein dort entdecken können. Die Kunekune-Ferkel sind nicht der einzige Nachwuchs im Tierpark. Nach Java-Bantengs, Roten Riesenkängurus, Großen Kudus und Flinkwallabys, sind auch bei den Mhorrgazellen und den Humboldtpinguinen Jungtiere zur Welt gekommen bzw. aus dem Ei geschlüpft. Wie in jedem Frühjahr gibt es viele zwei- und vierbeinige Gründe für einen Besuch im Tierpark Hellabrunn.

Zoo Frankfurt am Main 10.05.2023
Erstellung eines Masterplans für die Zooentwicklung startet
Nach der Vorstellung der Konzeptstudie ZOOKUNFT2023+ im Jahr 2019 erfolgt nun ein weiterer bedeutender Schritt im Prozess der Zooentwicklung. In Anlehnung an die vorliegende Vision für den Frankfurter Zoo wird in den kommenden Monaten der Masterplan erstellt. Dazu wird neben konkreten baulichen und gestalterischen Plänen für weite Teile des Zoogeländes sowohl ein Kosten- als auch ein Zeitplan erarbeitet. Mit der Konzeptstudie „ZOOKUNFT2030+ Entwicklungsplan für den Zoo der Stadt Frankfurt am Main“ wurde 2019 eine Grundlage und ein erster Referenzrahmen für eine umfassende Transformation des Frankfurter Zoos gelegt. Zwei Großareale mit einer Gesamtfläche von fünf Hektar sind darin zur vollständigen Umgestaltung vorgesehen. Zur Verifizierung, Detaillierung und Weiterentwicklung der Konzeptstudie wird nun in einer zweiten Phase ein Masterplan für die beiden Areale im Nord-Osten und Süd-Westen des Zoos erarbeitet. Vorrangiges Ziel der Masterplanung ist die Überführung der Konzeptideen in umsetzbare Planungs- und Bauleistungen. „Die Erneuerung des traditionsreichen Frankfurter Innenstadtzoos ist dringend notwendig und eine meiner Prioritäten. Angesichts der globalen Herausforderungen muss der Zoo für die Zukunft und für seine Aufgabe als Zentrum für den weltweiten Naturschutz gerüstet sein. Deswegen freue ich mich, dass wir nun auf Grundlage der Konzeptstudie die Arbeit an einem umfassenden Masterplan starten und die Ergebnisse im Frühjahr 2024 präsentieren können“, sagt Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. Die Auswahl des Partners für den Masterplanprozess erfolgte über ein Bieterverfahren des Auftraggebers Zoo Frankfurt gemeinsam mit dem Amt für Bau und Immobilien. Als Sieger aus dem Verfahren ist die Dan Pearlman Erlebnisarchitektur Gesellschaft von Architekten und Innenarchitekten mbH mit Sitz in Berlin hervorgegangen. Für die Erarbeitung des Masterplans sind zehn Monate veranschlagt. „In dieser Zeit haben wir gemeinsam mit dem Team von Dan Pearlman sowie den Kolleginnen und Kollegen des Amts für Bau und Immobilien eine sehr umfangreiche Aufgabenliste abzuarbeiten. Die ersten Ideen aus der Konzeptstudie müssen in Hinblick auf die städtebauliche, architektonische, konstruktive, biologische und ökologische Machbarkeit hin untersucht und ausgearbeitet werden. Für uns stehen dabei eine zukunftsfähige Tierhaltung, eine hohe Aufenthaltsqualität für unsere Besucherinnen und Besucher sowie sehr gute Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Mittelpunkt“, so Zoodirektorin Dr. Christina Geiger. „Die Beplanung großer Areale in Mitten einer Stadt ist immer eine enorme Herausforderung. Der Frankfurter Zoo mit seiner Historie, aber auch mit seinen sich stetig wandelnden Anforderungen an die Tierhaltung und den Betrieb und natürlich mit seinem besonderen Angebot für die Besucherinnen und Besucher ist als Planungs- und Bauaufgabe extrem komplex. Und der Zoo ist ja nicht isoliert zu betrachten. Seine Neuplanung ist also auch städtebaulich zu denken und muss auch zukünftige Entwicklungen, etwa in Hinblick auf Bevölkerungsentwicklung, Stadtklima, Energieeffizienz und Suffizienz berücksichtigen. Gleichzeitig geht es darum, das Spezifische, die unverwechselbare Identität des Frankfurter Zoos herauszuarbeiten. Wir haben großes Vertrauen in das Team von Dan Pearlman, dessen Referenzen deutlich machen, dass sie auch diese Aspekte – gemeinsam mit dem Zoo und uns – in eine tragfähige Planung umsetzen werden“, so Jobst Jung vom Amt für Bau und Immobilien. Dan Pearlman Erlebnisarchitektur kann Planungen für Zoos in Deutschland und weltweit vorweisen. Masterpläne wurden unter anderem für den Zoo und den Tierpark Berlin, den Allwetterzoo in Münster, Aalborg Zoo in Dänemark und den Zoo von Taschkent in Usbekistan erstellt. Hinter allen Ausarbeitungen steht die Überzeugung, dass Zoos und Aquarien als ganzheitliche Bildungs-, Forschungs- und Artenschutzinstitutionen sowie als Freizeitattraktionen auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. „Das Modell von Dan Pearlman versteht den Zoo als Einheit dreier gleichwertiger Bausteine: Tiere, Betrieb sowie Besucherinnen und Besucher. Das Projektteam umfasst neben den Zooplanern auch die relevanten Gewerke von Tragwerksplanung über Bauphysik, Energie- und Klimafachleuten bis zu Bauleit- und Stadtplanung. Das Vorhaben ist komplex, vielfältig und von hoher Bedeutung. Mein Team und ich freuen uns auf die Herausforderung, den Frankfurter Zoo zukunftsfähig aufzustellen“, sagt Kieran Stanley, CEO & Kreativdirektor, Dan Pearlman. Mit dem Masterplan wird sowohl ein Kosten- als auch ein Zeitplan erarbeitet, außerdem werden die Abläufe für die Umsetzung der Pläne festgelegt. „Ein ausgearbeiteter Masterplan wird die ideale Grundlage auch für die weiteren Beschlüsse der städtischen Gremien sein. Der Plan wird idealerweise so aufgebaut sein, dass er stufenweise in handlichen Teilprojekten realisiert werden kann, denn wir wollen den Zoo ja auch während des Umbaus weiterbetreiben und nicht für Monate oder gar Jahre schließen“, erklärt Zoodirektorin Dr. Christina Geiger.

Zoo Salzburg 10.05.2023
Doppelte Freude: Zweifacher Nachwuchs bei Salzburger Schneeleoparden
Sie wiegen bereits 2,6 Kilogramm, haben die Augen seit etwa vier Wochen geöffnet und fangen ganz langsam an den Bereich außerhalb ihrer Wurfbox zu erkunden. „Seit dem 2. April, als die beiden Schneeleoparden-Mädchen nachts geboren wurden, haben wir allen Grund zu doppelter Freude. Die Kleinen entwickeln sich prächtig und Malou ist eine besonders fürsorgliche Mutter“, berichtet Geschäftsführerin Sabine Grebner. „Da bin ich persönlich sogar ein wenig stolz, denn die vier Jahre alte Schneeleopardin war erstgebärend und ich hatte nicht unbedingt damit gerechnet, dass sie ihre Sache so gut macht. Aber sie hat mich eines Besseren belehrt und das ist einfach nur schön.“ „Manchmal ist es tatsächlich so, dass eine erstgebärende Raubkatze ihre Jungtiere nicht gleich versorgt und das erst lernen muss. Bei Malou war das aber überhaupt nicht der Fall und sie hat sich sofort vorbildlich um sie gekümmert“, ergänzt Tierärztin Miriam Wiesner. In den ersten Lebenstagen war die Schneeleopardin rund um die Uhr bei ihrem Nachwuchs und hat selbst nicht gefressen. Auch nach über einer Woche erlaubte sie es Kater Sayan zunächst nicht, sich den Kleinen zu nähern. Inzwischen ist Malou aber schon wieder täglich für kurze Zeit auf der Außenanlage unterwegs und Sayan durfte seine Töchter bereits kennenlernen. „In der Natur sind Schneeleoparden Einzelgänger und die Kater haben mit der Aufzucht des Nachwuchses nichts zu tun. Bei uns im Zoo hat Sayan mit seiner früheren Partnerin bereits Erfahrung im Umgang mit Jungtieren gesammelt und wird sicherlich einen Teil zur Erziehung beitragen“, erklärt Sabine Grebner. Sie fügt hinzu: „Es wird bestimmt spannend zu beobachten sein, wie die Schneeleoparden-Familie später auf der Außenanlage miteinander interagiert. Im Moment sind die Jungtiere jedoch noch nicht zu sehen.“ Wann genau die noch namenlosen Zwillinge zum ersten Mal für Besucherinnen und Besucher zu sehen sein werden, lässt sich nicht genau sagen. „Sie werden jetzt täglich mobiler und es kann durchaus sein, dass sie im Alter von sieben oder acht Wochen ihren ersten Ausflug auf die Außenanlage unternehmen“, sagt Miriam Wiesner. Im Zoo Salzburg gibt es mit der Geburt der beiden Jungtiere seit vier Jahren wieder Nachwuchs bei den Schneeleoparden. Das ist wichtig und gut, denn laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion leben nur noch etwa 2710 bis 3386 erwachsene Schneeleoparden in ihrer Heimat. Allerdings sind Zählungen in ihrem unwirtlichen und kaum zugänglichen Lebensraum, den Hochgebirgen Zentralasiens, schwierig. Aufgrund von Wilderei und illegalem Handel sowie Konflikten mit Viehzüchtern und dem Schwund von Beutetieren ist der Bestand der scheuen Großkatzen, die auch als „Geister der Berge“ bezeichnet werden, stark unter Druck geraten, weshalb eine gesunde Reserve in Zoos für den Arterhalt zunehmend an Bedeutung gewinnt. Zudem ist Malou ein genetisch wertvolles Tier, denn ihre Großmutter wurde im Jahr 2000 im zentralasiatischen Hochgebirge von Tadschikistan geboren und geriet als junges Tier in eine von Wilderern aufgestellte Schlagfalle, wodurch sie ein Drittel ihres rechten Hinterfußes verlor und nach ihrer Rettung in den Zoo Zürich kam.

Zoo Basel 10.05.2023
NACH FAST 20 JAHREN ENDLICH WIEDER PELIKAN-NACHWUCHS
Gleich drei Rosapelikan-Küken haben sich im April 2023 im Zoo Basel aus dem Ei geschält. Sie werden von ihren Elternpaaren vorbildlich umsorgt und mit vorverdautem Fischbrei gefüttert. Die Brut ist für den Zolli eine kleine Sensation, denn die letzte geglückte Aufzucht liegt beinahe 20 Jahre zurück. Sie ereignete sich im Mai 2004. Am 22., 28. und 30. April 2023 schlüpften im Zoo Basel drei Pelikane in zwei Nestern. Der Vater des ältesten Kükens wurde 2003 im Zolli nachgezogen. Wer die restlichen Eltern sind, ist noch nicht gänzlich geklärt, da man die Vögel möglichst nicht stören will. Bei Pelikanen werden die Eier von beiden Elternteilen bebrütet. Die Küken kommen nackt zur Welt und entwickeln nach ein paar Tagen bis Wochen ein flauschiges Daunengefieder. Schlüpfen zwei Küken im selben Nest, kann es vorkommen, dass sich eines – meist das erstgeschlüpfte – schneller entwickelt, weil es von den Eltern mehr gefüttert wird, und dadurch das Geschwisterküken verdrängt. Regelmässiges ausgiebiges Balzen, aber ohne Aufzucht Seit der letzten erfolgreichen Aufzucht im Jahr 2004 haben die eindrücklichen Vögel regelmässig und ausführlich gebalzt, sich um Nistmaterial gestritten und ansatzweise Nester gebaut. Auch ihren «Balz-Schmuck» – wie beispielsweise die hühnereigrosse Beule am Ansatz des Oberschnabels, lange Schmuckfedern am Hinterkopf oder eine intensiv gefärbte Gesichtshaut– trugen sie zur Schau. Sogar Eier wurden gelegt. Es sind aber nie Küken geschlüpft. Warum die Brut gerade jetzt geklappt hat Gründe, warum die Pelikane sich gerade jetzt dazu entschlossen haben zu brüten, können mehrere angeführt werden. Seit Ende 2021 teilt sich die Gruppe der Rosapelikane (Pelecanus onocrotalus) ihre Anlage mit Krauskopfpelikanen (Pelecanus crispus). Die Auswahl dieser Tierart wurde nicht zufällig getroffen. Die etwas grösseren grauen Vögel mit lustiger Frisur sollten die schon seit langer Zeit im Zoo Basel lebenden Rosapelikane in Brutstimmung versetzen. Denn Krauskopfpelikane fangen bereits in einer Kolonie mit wenigen Tieren an zu nisten. Rosapelikane tun dies bevorzugt in dichten Kolonien. Die Vogelgrippe könnte ebenfalls einen Einfluss auf die Brutstimmung der Pelikane gehabt haben: So leben die Tiere seit dem 24. November 2022 in einem geschlossenen Gehege relativ «kuschlig» zusammen. Auch betraten die Tierpflegenden die Anlage kaum noch und fütterten die Vögel im Haus. Diese Umstände könnten dazu beigetragen haben, dass bei den Rosapelikanen fünf und bei den Krauskopfpelikanen zwei Nester gebaut wurden. Und obwohl die Schutzmassnahmen gegen die Vogelgrippe per 1. Mai 2023 schweizweit aufgehoben wurden, bleibt das Schutzgehege bei den Pelikanen bis auf Weiteres bestehen. Dies, um die Vögel in der Aufzucht möglichst nicht zu stören. Letztendlich spielt es keine Rolle, welches der ausschlaggebende Faktor war, der zur erfolgreichen Brut geführt hatte. Der Zoo Basel freut sich auf jeden Fall über den geschlüpften Pelikan-Nachwuchs. Damit besteht die Gruppe nun aus 16 ausgewachsenen Rosapelikanen (davon sieben Männchen und neun Weibchen), drei jungen Rosapelikanen sowie sechs adulten Krauskopfpelikanen (davon drei Männchen und drei Weibchen).

Tiergarten Nürnberg 09.05.2023
Tiergarten nimmt Delfinweibchen aus Duisburg auf
Der Tiergarten der Stadt Nürnberg hat einen Großen Tümmler (Tursiops truncatus) aus Duisburg aufgenommen. Delfinweibchen Dörte kam am Freitag, 28. April 2023, im Tiergarten an. Sie trifft in Nürnberg ihre Schwester Dolly und ihre Halbschwester Donna wieder, die ebenfalls in Duisburg geboren wurden. Aktuell gewöhnt sie sich an die neue Umgebung und wird Schritt für Schritt in ihre Gruppe integriert. Bei den Delfinpräsentationen in der Lagune ist Dörte noch nicht zu sehen.

Zoo Hannover 09.05.2023
SELTENE BERBERLÖWEN-JUNGTIERE EROBERN IHR REICH – Erster Ausflug der Drillinge im Erlebnis-Zoo Hannover
Es gab so viel zu entdecken, zu beschnuppern, anzuspringen und zu erklettern: Im Erlebnis-Zoo Hannover erkundete der dreifache Nachwuchs der seltenen Berberlöwen heute sein Reich am Ufer des Sambesi. Ab jetzt sind die kleinen Löwen (wetterabhängig!) täglich bei ihrer Erkundungstour zu beobachten.* Am 20. Februar brachte Berberlöwin Zara-Sophie drei Jungtiere – zwei Weibchen und ein Männchen – zur Welt und behütete sie in der Wurfbox hinter den Kulissen bestens: Aus den anfangs etwa 1,5 kg leichten, noch hilflosen Fellknäueln sind inzwischen etwa 9 kg schwere, katzentypisch neugierige Mini-Löwen geworden, die sich schon kräftig im Anschleichen und Anspringen, im Fauchen und Kratzen üben. Beim Ausflug an den Sambesi konnten sie das Geübte dann gleich umsetzen: Jeder Grashalm wurde angesprungen, jeder Baumstamm erklettert, jede Pflanze angefaucht. Am mutigsten zeigte sich dabei das kleinste der noch namenlosen Jungtiere: „Die Zierliche war immer schon die lebhafteste“, erzählen die Tierpfleger. Ihr Lieblingsspiel: Mutter Zara in die Hinterbeine zwicken – und schnell weglaufen. Immer wieder rauften und balgten die drei Kleinen miteinander, spielten Fangen und eroberten jeden Winkel des Löwen-Canyons. Das Trio hielt seine liebevoll-wachsame Mutter gut auf Trab, die jeden Schritt der Jungtiere überwachte und zeitgleich die Umgebung aufmerksam beobachtete. „Zara-Sophie war von Anfang an eine sehr gute Mutter, die sich bestens um ihren Nachwuchs gekümmert hat“, erzählte Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff. Erst im August 2022 war die Berberlöwin im Rahmen eines internationalen Zuchtprogramms als neue Partnerin für Kater Basu aus dem Nationalzoo Rabat in Marokko nach Hannover geholt worden. Die beiden hatten gleich sehr gut harmoniert. „Der dreifache Nachwuchs ist ein großer Erfolg für die internationale Zusammenarbeit der zoologischen Institutionen, um den in der Wildbahn ausgestorbenen Berberlöwen zu erhalten“, so Casdorff. Nur durch Zoos gerettet Denn Berberlöwen sind äußerst selten: In ihrer Nordafrikanischen Heimat sind sie seit Mitte des 20. Jahrhunderts in der Natur ausgestorben – ausgerottet durch den Menschen. Nur geschützt in Zoos haben die Berberlöwen überlebt, viele sind Nachkommen aus dem marokkanischen Nationalzoo. Seit 2010 gibt es sie auch im Erlebnis-Zoo Hannover. Mit der Nachzucht der seltenen Berberlöwen engagiert sich der Erlebnis-Zoo aktiv im ex situ-Artenschutz – der Zucht und Bewahrung der Tiere außerhalb ihres ursprünglichen Lebensraumes. Im Erlebnis-Zoo ist es dritte Wurf bei den Berberlöwen: 2011 hatte das Berberlöwen-Paar Binta und Chalid zweifachen, 2014 dreifachen Nachwuchs. Für Basu und Zara ist es der jeweils der erste Nachwuchs. Forschung sieht wachsende Bedeutung der Zoos Wie wichtig die Anstrengungen der weltweiten Zoogemeinschaft sind, in der Wildbahn ausgestorbene Tierarten zu erhalten, hat jüngst ein Forschungsteam vom Londoner Institute of Zoology ermittelt.1 84 Tier- und Pflanzenarten gibt es aktuell nur noch in Zoos, Aquarien, botanischen Gärten oder Saatgutbanken. Ohne die Artenschutzbemühungen der engagierten Organisationen seien Arten wie die Säbelantilope, Socorrotaube, Weihnachtsinsel-Kettengecko, Kihansi-Gischtkröte und Davidshirsch längst verloren, so die Froschenden. Angesichts des zunehmenden Verlusts der Artenvielfalt gewinnen Zoos und andere arterhaltende Einrichtungen zukünftig weiter an Bedeutung. „Es gibt echte Chancen, das Aussterben zu verhindern und verloren gegangene Arten wieder auszuwildern, und wir müssen sie nutzen“, so die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. (1Quelle: https://www.science.org/doi/10.1126/science.add2889) Artenschutz auch vor der Haustür – der Zoo-Artenschutzpreis ZAP! Wussten Sie schon? Der Erlebnis-Zoo Hannover setzt sich nicht nur für bedrohte Tiere in fernen Ländern ein, sondern unterstützt auch den Artenschutz vor der Haustür. Als größter außerschulischer Lernort Niedersachsens hat der Erlebnis-Zoo Hannover zum Beispiel den neuen Schulwettbewerb ZAP! (Zoo-Artenschutzpreis) ausgerufen und trägt das wichtige Thema Artenschutz in die Klassenzimmer. Gesucht werden junge Botschafterinnen und Botschafter, die sich mit ihren Kommunikationsprojekten kreativ für den Schutz einer Tierart stark machen und so zu ihrer Rettung beitragen: Beim ersten ZAP! dreht sich alles um die bedrohten Amphibien. Mit dem Wettbewerb bietet der Erlebnis-Zoo den Teilnehmenden einen Rahmen, selbstwirksam für den Artenschutz im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) tätig zu werden. Am 23. Juni wird der ZAP! für die besten Ideen an die Schulklassen und Lerngruppen verliehen.

Tiergarten Schönbrunn Wien 09.05.2023
Tiergarten Schönbrunn bietet Kurse für Exoten-Sachkundenachweis an
Wer in Wien exotische Tiere wie Reptilien, Amphibien oder Papageienvögel als Haustier halten möchte, benötigt seit Jahresbeginn einen Sachkundenachweis. Der Tiergarten Schönbrunn begrüßt diese Initiative und hat seine Expertise entsprechend eingebracht. Ab sofort bietet auch das Expertenteam aus dem Tiergarten Schönbrunn die verpflichtenden Kurse für den Sachkundenachweis an. „Wir befürworten es sehr, dass Wien diesen Schritt gegangen ist. Wenn man sich vor der Anschaffung eines Tieres intensiv mit dessen Bedürfnissen auseinandersetzen muss, kann Leid bei den Tieren und Frustration bei den Tierhaltern bereits im Vorfeld verhindert werden“, ist Anton Weissenbacher, zoologischer Abteilungsleiter im Tiergarten Schönbrunn, überzeugt. Er ist einer der Kursleiter des Tiergartens. Aufgeklärt wird darin über die richtige Pflege, gesetzliche Haltungsbestimmungen oder auch den sicheren Umgang. Eine Griechische Landschildkröte, eine Bartagame oder ein Blaukrönchen: Mitunter sind diese Tiere schnell gekauft. Zuhause folgt dann das bittere Erwachen. Weissenbacher: „Oft werden die Kosten für eine artgerechte Unterbringung und auch der Pflegeaufwand unterschätzt. Vieles gehört vorab gut überlegt: Wer kümmert sich im Falle eines Urlaubs um die Tiere, ist ausreichend Platz für das Terrarium vorhanden und das für viele Jahre.“ Sogenannte Einsteigerreptilien gibt es für Anton Weissenbacher nicht. „Jede Tierart hat ihre Bedürfnisse. Wenn man die beachtet, können diese Tiere einem aber viel Freude bereiten. Der Tiergarten Schönbrunn kooperiert gerade bei bedrohten Reptilien sehr oft mit privaten Haltern, die tolle Zuchterfolge verzeichnen und über viel Expertenwissen verfügen.“ Bei vielen Tiergruppen, insbesondere bei Fischen, Amphibien, Reptilien und Vögeln, ist ein funktionierender Artenschutz außerhalb des natürlichen Lebensraumes ohne private Experten nicht mehr denkbar. Auch die meisten Tierpflegerinnen und Tierpfleger haben als Kind mit der Haltung eines Exoten angefangen. Aktuell gibt es den Sachkundenachweis für Reptilien, Amphibien und Papageienvögel nur in Wien. Laut Tierschutzombudsstelle Wien ist das Interesse an den Kursen groß. Mehrere hundert Personen haben sie bereits absolviert. „Wir freuen uns sehr, dass der Tiergarten Schönbrunn nun auch Kurse anbietet. Hier ist neben der hohen fachlichen Expertise auch eine große Plattform vorhanden, um Aufmerksamkeit auf die Wichtigkeit einer sachgemäßen Haltung dieser Tiergruppen zu lenken“, ist die Wiener Tierschutzombudsfrau Eva Persy überzeugt. Der Ablauf der Kurse ist für alle Anbieter standardisiert. Sie dauern vier Stunden und die Teilnahmegebühr beträgt 40 Euro. Im Tiergarten finden die Kurse in einem Seminarraum statt, somit ist zusätzlich zur Kursgebühr kein Eintritt zu bezahlen.

Zoo Köln 09.05.2023
Am stärksten bedrohte Krokodilart der Welt: Weiterer Meilenstein für Artenrettung
Kölner Zoo gelingt erneut Rückführung von Philippinenkrokodil-Nachwuchs zur Wiederauswilderung „Ligaya“, „Mutya“ und „Mayumi“ sollen natürliche Population stärken Köln, 9. Mai 2023. Experten des Kölner Zoos ist die erneute Rückführung von Philippinenkrokodil-Nachzuchten in ihr Ursprungsland gelungen. „Ligaya“, „Mutya“ und „Mayumi“ kamen Ende vergangener Woche nach einem Transportflug wohlbehalten in der philippinischen Hauptstadt Manila an. Die drei Panzerechsen zählen zur seltensten Krokodilart der Erde: dem vom Aussterben bedrohten Philippinenkrokodil. Schon im Dezember 2020 gelang eine Rückführung von Kölner Philippinenkrokodilnachzuchten, damals wurden die männlichen Jungtiere „Hulky“ und „Dodong“ auf die Philippinen zurückgeschickt. Genau wie die jetzigen Jungtiere entstammten sie einer Naturbrut, d.h. die Jungtiere wuchsen im Kölner Zoo zusammen mit der Mutter auf. Namen bedeuten „Glück“, „sanftmütig“ und „Juwel“ Die aktuell zurückgeschickten Kölner Naturbruten „Ligaya“, „Mutya“ und „Mayumi“ haben ihren Namen übrigens im Rahmen eines gemeinsam mit unseren philippinischen Kooperationspartnern von CPPI (Crocodylus Porosus Philippines inc.) im September 2021 aufgerufenen Namenswettbewerbs erhalten. „Ligaya“ heißt Glück, „Mayumi“ sanftmütig und „Mutya“ Juwel. Nach ihrer Eingewöhnung in einer Wildtierauffangeinrichtung der philippinischen Regierung sollen die drei Kölner Nachzuchten eine reinerbige Population aufbauen helfen, die dann ausgewildert werden kann, um die stark bedrohten natürlichen Bestände zu stärken. Mit Unterstützung der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e. V. (ZGAP) und der Kampagne „Zootier des Jahres 2021“, die über 170.000 Euro für den Krokodilschutz zusammenbringen konnte, werden derzeit von unseren Kooperationspartnern von CPPI, auch unterstützt durch den Kölner Zoo, eine Halbfreianlage und ein Bildungszentrum im Süden der Philippinen gebaut – durch die Corona-Krise wurde dieses Projekt leider nach hinten verzögert, sodass die Station noch nicht fertig ist. Dort, im Paghungawan Sumpfgebiet, Siargao Island Protected Landscape and Seascape (SIPLAS), werden die Nachkommen aus dem europäischen Zuchtbuch zum Aufbau einer natürlichen Population beitragen. Genau wie bei der Rückführung von „Hulky“ und „Dodong“ in Manila sorgte auch die aktuelle Ankunft von „Ligaya“, „Mutya“ und „Mayumi“ für große Begeisterung auf den Philippinen. Die drei Panzerechsen sind echte Rheinländerinnen. Sie schlüpften Ende Juni bzw. Anfang Juli 2021 im Aquarium des Kölner Zoos. Dort gelang bereits 2013 die Erstzucht der vom Aussterben bedrohten Krokodilart für Europa, 2015 dann die erste Naturbrut und mit dem Schlupf von „Ligaya“, „Mutya“ und „Mayumi“ aktuell die zweite Naturbrut. Dies bedeutet, dass die Eier nach dem Legen im Gehege belassen und die Schlüpflinge nach dem Schlupf von der Mutter ins Wasser getragen wurden. Dort konnten sie gemeinsam aufwachsen. Solch eine natürliche Sozialisierung im Rahmen einer Naturbrut ist Grundvoraussetzung für ein späteres Auswildern. So konnte das Kölner Krokodilteam rund um Reviertierpflegerin Anna Rauhaus auch den Maultransport, das Nestbewachen und generell das Sozialverhalten dieser hochseltenen Panzerechsenart beobachten und erforschen. Das Aufwachsen der Kleinen mit ihrer Mutter – keiner weiß, wie lange sie in der Natur zusammenbleiben – wurde daher dieses Mal auch von Kölner Studierenden untersucht und diese im Kölner Aquarium erforschte wissenschaftliche Pionierstudie wird derzeit vom Kölner Team zur Veröffentlichung in einem Fachjournal aufbereitet. Status „Höchst bedroht“: Nur noch rund 100 Exemplare leben in der Wildnis Das Philippinenkrokodil (Crocodylus mindorensis) ist eine mittelgroße Krokodilart, die es nur auf den Philippinen gibt. Mit nur noch etwa 100 Tieren in freier Wildbahn zählt es zu den seltensten Krokodilen der Welt. Deswegen wird die Art in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „vom Aussterben bedroht“ geführt. Sie hat den höchsten Schutzstatus (Anhang I) auf dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen. Aufgrund dieser besorgniserregenden Lage in der Natur und um die Art nicht zu verlieren, hat die IUCN Crocodile Specialist Group (CSG) ex situ Maßnahmen empfohlen, d. h. den Aufbau von Erhaltungszuchten in Zoos. Internationale Erhaltungszuchtprogramme, geregelt durch Verträge mit der Philippinischen Regierung, wurden zunächst in den USA und Australien aufgebaut, später auch in Europa. Das Erhaltungszuchtprogramm (ESB) in Europa wurde im April 2012 von der Europäischen Vereinigung der Zoos und Aquarien (EAZA) ins Leben gerufen. Koordiniert wird das europäische Programm vom Kölner Zoo durch Aquariumskurator Prof. Dr. Thomas Ziegler und Terrariums-Reviertierpflegerin Anna Rauhaus. Ziel war der Aufbau einer Reservepopulation in Europa. Dazu wurden 2006 15 junge Philippinenkrokodile aus dem Palawan Wildlife Rescue & Conservation Center (PWRCC) nach Europa eingeflogen. Sie sind eine Leihgabe des Department of Environment and Natural Resources (DENR) der Philippinischen Regierung. Kurz darauf gelang im Kölner Zoo im Juli 2013 die Erstzucht des Philippinenkrokodils für Europa – ein Meilenstein. Es folgten weitere Nachzuchterfolge im tschechischen Krokodil-Zoo Protivin, im englischen ZSL London Zoo und im dänischen Krokodille Zoo. Es folgten die beiden Kölner Naturbruten von 2015 und 2021. So wuchs die Anzahl an Philippinenkrokodilen in Europa stetig an. Nun sind es insgesamt rund 50 Tiere, verteilt auf mittlerweile doppelt so viele Institutionen wie zu Beginn des Erhaltungszuchtprogramms. Reverse the Red – aktiv gegen das Artensterben Dies ist ein eindrucksvolles Beispiel für moderne Zooarbeit und das Aufstocken vom Aussterben bedrohter natürlicher Bestände. Das sieht auch der „One Plan Approach“ der Conservation Planning Specialist Group der IUCN vor, nämlich Artenschutz vor Ort mit Artenschutz durch Zoos und Zoohaltungen zu kombinieren, um in Zeiten schwindender Lebensräume und Wildtierbestände möglichst schnell und optimalen Artenschutz durchführen zu können. Durch Aufstocken geschwächter natürlicher Bestände aus Zoonachzuchten kann so der Bedrohungsstatus einer Art minimiert werden. Dieses Vorzeigebeispiel moderner Zooarbeit im Sinne des One Plan Approach wurde daher kürzlich als Erfolgsgeschichte auf der Homepage von Reverse the Red (https://www.reversethered.org/stories/philippine-crocodile) vorgestellt. Durch die Stärkung geschwächter natürlicher Bestände durch Zoonachzuchten kann nämlich der Bedrohungsstatus einer Art zurückgehen. Weltnaturschutzunion unterstützt Zoo-Artenschutz-Strategie „Das ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie von Zoos koordinierte Erhaltungszuchtprojekte aktiv zu in situ-Schutzmaßnahmen beitragen oder, wie in diesem Fall, überhaupt erst möglich machen“, sagt der Kölner Aquariumsleiter Prof. Dr. Thomas Ziegler, der auch Mitglied der internationalen IUCN Crocodile Specialist Group ist. Prof. Theo B. Pagel, Kölner Zoodirektor, bilanziert: „Das ist ein weiteres erfolgreiches Beispiel für den ,One Plan Approach’, umgesetzt durch moderne, progressive Zoos, die massiv Artenschutz vor Ort unterstützen und ermöglichen.“ Nur durch internationale Zusammenarbeit möglich Nachdem das Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn und die philippinischen Behörden Grünes Licht für eine Rückführung gegeben hatten, also die Ex- und Importpapiere für diese international höchst geschützte Art bereitgestellt hatten, organisierte Bernd Marcordes, Transferkoordinator des Kölner Zoos, den Transport gemeinsam mit dem am Frankfurter Flughafen ansässigen Tierreisebüro Gradlyn („Gradlyn petshipping – The animal travel agency“). Ein aufwändiges Unterfangen, muss doch nicht nur ein Flug gebucht werden, sondern auch allerlei Papiere wie z.B. Gesundheitszeugnisse oder Kooperationsübereinkommen zusammengetragen werden. Läuft weiterhin alles so wie geplant, werden weitere Rückführungen von Krokodilnachwuchs aus dem Europäischen Zuchtprogramm auf die Philippinen folgen. Auswilderungsgebiet ist der Süden der Philippinen. „Hier gibt es ausreichend Lebensraum für das Auswildern von Philippinenkrokodil-Nachzuchten, auch von anderen europäischen Zoos“, so Vicente P. Mercado und Rainier Manalo von Crocodylus Porosus Philippines Inc (CPPI), einer philippinischen NGO, die sich für den Krokodilschutz auf den Philippinen einsetzt und mit der der Kölner Zoo intensiv zusammenarbeitet. Und CPPI hat weitere Pläne gemeinsam mit dem Kölner Zoo, unterstützt von der ZGAP und Spendengeldern aus der Kampagne „Zootier des Jahres 2021“, nämlich ein weiteres Schutzgebiet für Philippinenkrokodile zu schaffen, und zwar dort, wo die Art ursprünglich beschrieben wurde, wo es sie aber längst nicht mehr gibt, nämlich auf der den Artnamen – Crocodylus mindorensis – gebenden Insel Mindoro. Info-Kasten: Reinerbigkeit ist Voraussetzung für Erhaltungszucht Um die wenigen verbleibenden natürlichen Populationen in ihrem Lebensraum zu stärken, machte sich CPPI auf die Suche nach auswilderbaren Philippinenkrokodilen. In Köln wurden sie fündig. Zwar werden auch in philippinischen Farmen Krokodile gehalten, doch ist über die Herkunft dieser Tiere wenig bekannt. So fehlen z.B. verlässliche Informationen über ihre Reinerbigkeit. Das bedeutet, dass es nicht ausgeschlossen werden kann, dass auf philippinischen Farmen gehaltene Krokodile sich mit anderen dort gehaltenen Krokodilarten vermischt haben. Reinerbige Tiere sind aber eine Grundvoraussetzung für Erhaltungszuchtprogramme zur Wiederauswilderung. Bei fragwürdiger Herkunft von Ursprungstieren führen wissenschaftlich geführte Zoos genetische Untersuchungen durch. Gemeinsam mit Genetikern des Omaha’s Henry Doorly Zoo (USA) und des Zoologischen Instituts der Technischen Universität Braunschweig wurden die Kölner und darüber hinaus auch alle anderen in Europa gehaltenen Philippinenkrokodile schon vor Jahren getestet und als reinerbig bestätigt.

Tierpark Nordhorn 08.05.2023
Bentheimer Landschafe weiden wieder in Tillenberge – Erfolgreicher Schafauftrieb mit der Übergabe von 16.453,25 Euro für die Naturschutzarbeit
Mit der Ankunft der 55 Mutterschafe und 100 Lämmer der Bentheimer Schafe im Naturschutzgebiet Tillenberge beginnt offiziell die Weidesaison für die wolligen Naturschützer. Am vergangenen Freitag wurde die Ankunft mit einem Schafauftrieb im Naturschutzgebiet Tillenbergener Wacholderheide gefeiert. Die Schafe des Tierpark Nordhorn haben die Ablammzeit im Schafstall am Kloster und Missionsgymnasium in Bardel verbracht und konnten nun von den Tierpark-Schäfern Henning Meyer und Ralf Nolten in das Naturschutzgebiet entlassen werden. Hier leisten die Schafe wertvolle Naturschutzarbeit, da der Tierpark Nordhorn als regionales Arten- und Naturschutzzentrum verschiedene Naturschutzflächen, unter anderem die Wacholderheide Tillenberge, betreut. Höhepunkt des Schafauftriebs war die Scheckübergabe der Feinbrennerei Sasse, die von Geschäftsführer Rüdiger Sasse höchstpersönlich vorgenommen wurde. Die Feinbrennerei aus Schöppingen unterstützt die Naturschutzarbeit in diesem Jahr mit einem Betrag von 16.453,25 Euro. Das Geld fließt in einen Sonderfond der Naturschutzstiftung und soll zum Erhalt der wertvollen Naturschutzlandschaften in der Region beitragen. Von jedem verkauften Liter „Grafschafter Kräuterwacholder“ der Feinbrennerei Sasse fließt jeweils ein Euro in die Naturschutzarbeit. Die Mitarbeiter des Tierparks sammeln regelmäßig die Wacholderbeeren für den Kräuterwacholder in den Grafschafter Naturschutzgebieten. „Ich bin wirklich stolz hier sein zu können und freue mich, dass die Kooperation die Corona-Krise überdauert hat“, so Rüdiger Sasse vor den geladenen Gästen. „Etwa 20 Prozent des Wacholders werden in der Grafschaft Bentheim verkauft, der Rest mittlerweile Deutschlandweit!“ Paul Uphaus nahm den Scheck als Geschäftsführer der Naturschutzstiftung dankbar entgegen: „Ich möchte der Feinbrennerei Sasse im Namen aller Beteiligten für die vertrauensvolle und unkomplizierte Zusammenarbeit danken. Das Geld ist für unsere Arbeit wichtig, denn ohne die Unterstützung wären viele Projekte nicht möglich!“ „Der Schafauftrieb ist für den Tierpark Nordhorn eine gute Werbung für regionale Produkte, das Bentheimer Landschaf und die Naturschutzarbeit vor Ort,“ ergänzt Tierparkleiter Dr. Nils Kramer. „Nur durch die Landschaftspflege hat das Bentheimer Landschafe eine Überlebenschance!“ Am kommenden Sonntag, den 13. Mai findet in Tillenberge ab 14.30 Uhr die erste Gratisführung des Jahres mit einem Grafschafter Naturschutzranger der Zooschule des Tierparks statt. Neben vielen spannenden Informationen zur Naturschutzarbeit des Zoos und zum Naturschutzgebiet Tillenbergener Wacholderheide sind nun also auch die wolligen Kulturschützer wieder live bei ihrer Arbeit zu beobachten.

Dieser Beitrag wurde unter Zoopresseschau veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert