Zoopresseschau

Zoo Magdeburg 11.03.2023
KIANO’s Zweiter Geburtstag und 1.000 Gäste kamen und gratulierten von ganzem Herzen
Und dann die Überraschung! – Die Spitze der Landeshauptstadt Magdeburg übernimmt die Patenschaft für den neuen Giraffenbullen im Zoo der Ottostadt Am Samstag, dem 11. März, ließ ein besonderes Ereignis im Magdeburger Zoo die Herzen für alle Tier- und vor allem Giraffenfreunde höherschlagen. Der junge Giraffenbulle Kiano wurde an diesem Tag 2 Jahre alt. Besucherinnen und Besucher konnten einen Tag lang in die Welt der gefährdeten Rothschildgiraffen* eintauchen und viele Details über diese beeindruckende Tierart erfahren. So gratulierten dem Neuen Magdeburg rd. 1.000 zu seinem 2. Geburtstag. Für Kiano und seine Zootierpflegerin Katharina Ruhs gab es neben den vielen vielen herzlichen Geburtstagsgrüßen noch eine riesige Überraschung. Frau Simon Boris, Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Magdeburg und Frau Regina-Dolores Stieler-Hinz, Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der ZOOLOGISCHER GARTEN MAGDEBURG gGmbH haben spontan für den kleinen großen neuen Magdeburger die Patenschaft übernommen. Die Spitze der Landeshauptstadt Magdeburg hat persönlich im Kreis zahlreicher Zootierpflegerinnen und Zootierpfleger ihre Patenschaftsurkunde erhalten. In einer kurzen Ansprache betonte Frau Borris die Bedeutung des Zoos für die Stadt und die Region sowie ihre sofortige Bereitschaft als Patin zu agieren. „Ich bin sehr gern mit meinem Engelkind im Zoo und immer wieder von der Artenvielfalt überwältigt.“ sagte sie. „Der Artenschutz war und ist einer der wichtigsten Funktionen unseres Zoos. Wir sind stolz auf den Neuzugang und tun alles damit es ihm gut geht“, ergänzte Stieler-Hinz. Der geschäftsführende Zoodirektor, Dirk Willke war sichtlich von der besonderen wertschätzenden Geste berührt. Im Namen der gesamten 80 köpfigen Belegschaft des Unternehmens bedankt sich Herr Dirk Willke bei den beiden neuen Patentanten. Während der Veranstaltung hatten die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, die Tiere und das Geburtstagskind aus nächster Nähe zu betrachten. Der, mit 3,10m noch kleine, Giraffenbulle Kiano wurde zum beliebten Fotomotiv. Ein buntes Rahmenprogramm inklusive Live-Musik, Stelzenkunst, vielfältiger Angebote der Zoopädagogik sowie einer riesigen Giraffen-Silhouette aus leckeren Muffins, rundeten den Geburtstag ab. Eine bleibende Erinnerung haben vor allem die Kinder geschaffen, indem sie ihr neues Lieblingstier nach Herzenslust malten und ihre Kunstwerke an einer Wimpelkette zur Zierde aufhingen. Noch ist KIANO kein stattlicher Zuchtbulle; das wird noch ein bis zwei Jahre dauern. Doch auch jetzt hat er mit seinen drei Metern Höhe bereits einen guten Überblick über die Magdeburger Savanne. Irgendwann wird auch die beiden Giraffenkühe übertreffen und damit das höchste Tier im Zoo sein.

Tier-, Freizeit- und Saurierpark Germendorf 10.03.2023
Ostern naht. Blaue „Hasen“ sind schon da!
Alle warten sehnsüchtig auf den Frühling und damit auch aufs Osterfest. Passend dazu konnte im Tier-,Freizeit- und Saurierpark Germendorf eine neue Tierform einziehen: Das Mährische Blaue Kaninchen. Der Zoo Pilsen brachte uns dankenswerterweise ein Trio dieser in Tschechien bei Kleintierzüchtern noch gut vertretenen, über 200 Jahre alten Rasse aus dem Westen des Landes, dem Gebiet Moravia ( deutsch: Mähren). Die Kollegen des Zoo Pilsens kümmern sich mit ihrem außergewöhnlich reichhaltigen Tier-und Pflanzenbestand in vorbildlicher Weise nicht nur um wildlebende Arten aus fernen Ländern sondern zusätzlich auch um das kulturelle Erbe der in langfristigen Domestikationsprozessen entstandenen Haustierrassen und hier namentlich um nationale Zuchtformen. So kann man im Pilsener Zoo eine beeindruckende Sammlung tschechischen Hausgeflügels und Kaninchen aus unserem Nachbarland bis hin zur einzigen Nutriarasse der Welt (auch diese entstand in der Tschechischen Republik) bestaunen. Bei uns laden nun neben den Rheinischen Schecken und zukünftig auch Holländerkaninchen die Mährischen Blauen zum Vergleichen und Bewundern ein. Die Rasse besticht neben ihrer Fellfarbe durch ihren ruhigen Charakter und ihre Fleischqualität und ist in ihrem Ursprungsland sehr beliebt. Ausgewachsene Tiere wiegen zwischen 5,5 und 6,5 kg. Und auch wenn umgangssprachlich schnell von „Stallhasen“ die Rede ist, sind Kaninchen zwar mit dem einheimischen Feldhasen verwandt, jedoch stammt die Urform eigentlich aus Spanien und wurde dort bereits vor Christi Geburt zur Fleischgewinnung vom Menschen gezüchtet. Kaninchen sind ausgesprochen fruchtbar mit Mehrlingswürfen, die als typische Nesthocker nackt und blind über einige Wochen in einem Unterschlupf aufgezogen werden müssen. Damit konnten ihre Grundbedürfnisse von den Menschen weitaus leichter als die des scheuen und nervösen Feldhasen, der meist nur 1 bis 2 hochentwickelte Jungtiere (Nestflüchter) in einer Graskuhle setzt, befriedigt werden. So wurde eben das produktive Kaninchen und nicht der anspruchsvolle Hase zum Haustier, und das österliche Fruchtbarkeitssymbol wäre damit folgerichtig auch eher ein „Osterkaninchen“. Zu Ostern jedenfalls erwarten neben vielen anderen gefiederten und vierbeinigen Freunden nun auch die einzigen Mährischen Blauen in einem Tiergarten außerhalb Tschechiens (damit seltener gezeigt als Große Pandas) auf entdeckungsfreudige Tierliebhaber.

Zoo Landau in der Pfalz 10.03.2023
„Endlich sind sie wieder da – Frühlingserwachen der Schildkröten“: DGHT-Schildkrötenstammtisch im Zoo Landau in der Pfalz am 29. März um 19:30 Uhr
Der Zoo Landau freut sich, gemeinsam mit Peter Buchert (Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde, DGHT) zum ersten Schildkrötenstammtisch des Jahres 2023 einzuladen. Dieser findet am Mittwoch, 29. März, in der Zooschule statt. Das Thema des Abends, das Schildkrötenexperte und (Zoo-)Architekt Buchert mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern besprechen wird, lautet: „Endlich sind sie wieder da – Frühlingserwachen der Schildkröten“. Die Gäste haben die Möglichkeit, ihre Erfahrungen der letzten Überwinterung ihrer Tiere zu teilen und von den Erfahrungen Bucherts als Schildkrötenhalter und seiner technischen Expertise zu profitieren. Der Schildkrötenstammtisch, den die DGHT in Kooperation mit dem Zoo anbietet, richtet sich an Schildkrötenhalterinnen und Schildkrötenhalter und solche, die es vielleicht werden wollen, und bietet die Möglichkeit, sich mit dem Schildkrötenexperten der DGHT sowie untereinander auszutauschen. Veranstaltungsbeginn ist um 19:30 Uhr in der Zooschule des Landauer Zoos (Hindenburgstraße 12 in Landau). Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, den Zoo an diesem Abend über den Nebeneingang an der Zooverwaltung (am Zebrastreifen) zu betreten. Es handelt sich um eine kostenlose Veranstaltung. Wir freuen uns auf zahlreiche Gäste!

Zoo Duisburg 10.03.2023
Neue Bewohnerin im Zoo Duisburg ist ziemlich faul
‚Obi‘ reiste aus dem Tierpark Herberstein an den Kaiserberg. In Duisburg wird die Faultierdame die Tropenhalle Rio Negro bewohnen. Hier wartet auch schon Partner Matze auf sie. Beiges Fell, lange Krallen und nur selten zu sehen: Faultier Matze ist ein gut getarnter Bewohner der Duisburger Tropenhalle Rio Negro. Bisher streift der träge Geselle allein durch die Baumwipfel und hängt in den Ästen ab. Faultierdame Obi soll nun Schwung in sein Liebesleben bringen. Ende Januar reiste die zweijährige Obi aus der Tierwelt Herberstein (Österreich) ins Ruhrgebiet. Den Weg an den Kaiserberg hat das Faultierweibchen in ihrer mit Ästen ausgestatteten Transportbox gut überstanden und bezog zunächst eine eigene Anlage hinter den Kulissen. Hier lernt die schüchterne Faultierdame auch ihre betreuenden Pfleger kennen – ganz langsam, in Faultiermanier eben. „Meist hängt Obi in den oberen Bereichen der Anlage und kommt nur in der Nacht zum Fressen an die Futterstelle“, erzählt Biologin Sandra Dollhäupl. Vor allem gekochte Kartoffeln stehen bei Obi hoch im Kurs, aber auch Möhren, Gurken und Paprika werden gerne gefressen. Auf die richtige Zubereitung des Futters kommt es an, wie Dollhäupl weiß: „Die Pfleger schneiden das Futter in lange Streifen, die eine ‚pommesähnliche‘ Form haben. Das können die Faultiere mit den gebogenen, langen Krallen gut greifen“. Nach der Eingewöhnung wird Obi ihr Übergangsquartier verlassen und in das weitläufige Areal der Tropenhalle Rio Negro umziehen, wo sie auch ihren Partner Matze kennenlernen wird. Gemeinsam soll das Duo dann durch die Baumwipfel streifen und im besten Fall auch für Nachwuchs sorgen. Denn Faultiere leiden – wie viele andere Regenwaldbewohner auch – unter dem stetigen Verlust ihres Lebensraumes. Eine stabile Reservepopulation unter geschützten Bedingungen soll sie langfristig vor dem Aussterben bewahren. Faultiere halten sich die meiste Zeit ihres Lebens in Baumkronen auf und verschlafen den Großteil des Tages. Sind sie aktiv, so hangeln sich die Tiere mit einer Geschwindigkeit von rund 2 km/h im Zeitlupentempo durchs Geäst. Sicheren Halt geben ihnen die langen, gebogenen Krallen. Dabei haben die Zweifinger-Faultiere, die auch im Zoo Duisburg leben, zwei dieser Krallen an den Vordergliedmaßen – der Grund für ihren Namen. Nur in seltenen Fällen verlassen Faultiere ihren Baum. Hauptsächlich dann, wenn sie zur Toilette gehen. Etwa alle drei bis acht Tage setzen die Tiere auf dem Boden Kot und Urin ab. In diesen Momenten sind Faultiere für Fressfeinde, wie dem Jaguar, leichte Beute. In den Baumkronen droht den Faultieren nur selten Gefahr. Nicht nur durch ihre langsame Fortbewegung sind die Tiere gut getarnt, häufig wachsen im Faultierfell Algen, die die Tarnung im Blätterdickicht perfekt machen. Und es gibt weitere Besonderheiten: Wegen ihrer ‚hängenden‘ Lebensweise haben Faultiere, anders als andere Tierarten, den Haarscheitel am Bauch und nicht auf den Rücken. Dadurch wird gewährleistet, dass Regenwasser gut abgeleitet wird und die Tiere nicht bis auf die Haut durchnässen. Bei jungen Faultieren ist das Fell in den ersten Lebensmonaten auf dem Rücken gescheitelt – denn sie werden auf dem Bauch der Mutter umhergetragen. Der Haarscheitel verändert seine Position im Laufe der Zeit.

Alpenzoo Innsbruck-Tirol 10.03.2023
Alpenzoo Spielplatz erwacht wieder aus dem Winterschlaf
Aufgrund des schönen Wetters und der immer wärmer werdenden Temperaturen, wurden die Mitarbeiter des Alpenzoo schon mehrfach gefragt, wann denn der geliebte Spielplatz endlich wieder öffnet. Voller Freude können wir jetzt verkünden, dass seit Dienstag, den 7. März, unser wunderbarer Spielplatz wieder für unsere jungen Besucher zugänglich ist und wir freuen uns schon sehr darauf, die Kinder dort spielen zu sehen und lachen zu hören. Die angehängten Fotos dürfen kostenfrei verwendet werden. Als Quelle ist der Alpenzoo zu nennen.

Zoo Augsburg 10.03.2023
Das Ölmühle Hartmann Spieleland wird eröffnet
Nun ging es doch viel schneller als erwartet. Das Ziel war die Eröffnung bis zu den Osterferien zu bewerkstelligen, aber die Firma Cucumaz hat sich richtig ins Zeug gelegt, sodass wir nun schon am kommenden Samstag um 11 Uhr das Ölmühle Hartmann Spieleland freigeben können. So viel sei verraten: Es ist richtig toll geworden. Für große und kleine Kinder ist etwas geboten und die Paten haben eine wunderschöne neue Patentafel direkt am Eingang bekommen. Sie muss nur noch befüllt werden. Hiermit möchten wir alle Pressevertreter zur Eröffnung einladen. Herr Hartmann als Hauptsponsor, Herr Linhart von Cucumaz und die Zoodirektorin werden für Fragen zur Verfügung stehen. Und dann können sich die Kinder auf die Spielgeräte stürzen.

Kölner Zoo 09.03.2023
Seltenes Przewalskipferd im Kölner Zoo geboren – Pionierarbeit als „Artenretter“: Kölner Zoo maßgeblich daran beteiligt, dass es wieder Wildbestände bei dieser fast ausgestorbenen Art gibt
Freude im Kölner Zoo. Vor drei Tagen kam hier ein weibliches Przewalskipferd zur Welt. Mutter ist die 16-jährige „Luca“, die 2007 ebenfalls im Kölner Zoo geboren wurde. Sie hat bereits mehrfach Fohlen groß gezogen. Vater ist der fünfjährige „Vandan“ Es ist sein zweites Jungtier. „Vandan“ kam 2018 im Zoo in Prag zur Welt. Er lebt seit drei Jahren im Rahmen des Europäischen Erhaltungsprogramms (EEP) als Zuchthengst in Köln. Die kraftvollen Przewalskipferde sind auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion als „endangered“ (stark gefährdet) gelistet. Zoos sind schon lange für den Erhalt dieser Wildpferdeart aktiv. Voran gingen die Biologen des Kölner Zoos, die Pionierarbeit als „Artenretter“ leisteten. Mehr als 30 Jahre managten sie das Erhaltungsprogramm für die Przewalskipferde. Sie koordinierten, dass neue Bestände im riesigen Reservat Hortobagy in der ungarischen Puszta sowie komplett frei umherziehende Wildbestände in der Mongolei und in China aufgebaut werden konnten. Der Zoo: Arche für den Artenschutz – Przewalskipferde sind damit das Paradebeispiel für die Rettung eines Wildtieres, das ohne den Einsatz von Zoos nicht überlebt hätte. Bereits 1969 war diese Art im natürlichen Verbreitungsgebiet, den Trockensteppen der Mongolei und Chinas, ausgestorben. Seit 1992 existieren die von Köln aus angeschobenen Wiederansiedlungsprojekte. In der Mongolei und in China ziehen mittlerweile wieder auf fünf Populationen aufgeteilte Wildpferde durch die Steppen und Halbwüsten. Alle gehen auf in Menschenobhut gezüchtete Tiere zurück. Drei bis vier Stuten werden im Schnitt pro Jahr aus europäischen Zoos allein in die Mongolei gebracht, um dort die wiederangesiedelten Bestände zu stützen. Der Populationstrend wächst insgesamt wieder. Experten gehen derzeit von 180 in der Wildnis lebenden Przewalskipferd-Paaren aus. Auch im ungarischen Nationalpark Hortobagy ziehen die Przewalskipferde frei umher. Seit 26 Jahren unterstützt der Kölner Zoo das Schutzprojekt in Ungarn je nach Bedarf mit Tieren zur Auswilderung, Geld oder biologischem Know-how. Zur Biologie der Przewalskipferde – In der Wildbahn verlassen beide Geschlechter die Geburtsgruppe im Alter von ein bis zwei Jahren. Junghengste und von stärkeren Konkurrenten abgelöste Haremshengste bilden Junggesellengruppen. Darüber hinaus kommen auch einzeln lebende Hengste vor. Im Alter von fünf bis sieben Jahren versuchen sie eine Stute im Kampf mit Haremshengsten zu übernehmen oder aber mit umherziehenden Jungstuten eine neue Gruppe zu bilden. Die Streifgebiete der Gruppen überlappen sich, es werden keine Territorien verteidigt. Wesentliche Bestandteile dieser Streifgebiete sind ausreichend Grasnahrung und permanente Wasserstellen. Auch im Rahmen des EEPs werden Junghengste nach ein bis zwei Jahren in einer Hengstgruppe untergebracht, wo sie im Kampfspiel die geschlechtstypischen Verhaltensweisen einüben können. Jungstuten werden vielfach ebenfalls für einige Jahre in Stutenherden untergebracht.

Tierpark Cottbus 08.03.2023
Elefantenhauswirtschaftshof fertiggestellt!
Die Eurovia Verkehrsbau GmbH Niederlassung Cottbus gehörte zu den Ersten, die tatkräftige Unterstützung für ein neues Elefantenhaus in Cottbus zugesagt hatten und so der Elefantenhaltung in Cottbus eine Zukunft gegeben haben. In diesen Tagen haben die Mitarbeiter der Cottbuser Niederlassung nun ihre Zusage eingelöst und für den Cottbuser Tierpark den Wirtschaftshof des neuen Elefantenhauses und die Besucherwege rund ums neue Elefantenhaus gebaut – und dies alles als Geschenk an den Tierpark und seine Besucher!

Zoo Basel 08.03.2023
IM FOKUS: GEFIEDERTE BAUMEISTER
Im Zoo Basel können Besucherinnen und Besucher zwei Vogelarten beobachten, welche unterschiedliche Nistverhalten aufweisen. Die in der Etoscha-Anlage lebenden Siedelweber und Scharlachspinte gehören zu den Koloniebrütern, den sogenannten gemeinschaftlich brütenden Vögeln. Beim Nestbau verfolgen die beiden Arten verschiedene Strategien. Im Frühling heisst es für die meisten Vögel: Partnersuche, Paarung und Nestbau stehen an. Während die äusserlich unscheinbaren Siedelweber unermüdlich ihr gemeinsames Nest aus Halmen flechten, graben die auffallend roten Scharlachspinte, auch Bienenfresser genannt, ihre Bruthöhlen in Lösswände. Unterschiedliche Strategien beim Nestbau Seit die Siedelweber im 2003 in der Etoscha-Anlage einzogen sind, bauen sie unermüdlich an ihrem riesigen Gemeinschaftsnest. So entstand im Laufe der Jahre das für diese Sperlingsvögel typische Nest. Die Bauarbeiten orientieren sich dabei an einem festgelegten Architekturplan. Die Männchen errichten zuerst ein stabiles, kuppelförmiges Dach aus Dornenzweigen und stabilen Grashalmen, die sie miteinander verhaken. Anschliessend kümmern sich die Weibchen an der Unterseite um den Bau der Einzelnester. Diese liegen so dicht aneinander, dass sie zu einer geschlossenen Einheit verschmelzen. Die Bienenfresser graben für die Aufzucht ihrer Jungtiere dicht nebeneinander Bruthöhlen in die Steilwand. Jedes Paar gräbt zuerst mehrere provisorische Höhlen, von denen sie bis auf eine, alle wieder aufgeben. Am Schluss wird nur eine Nesthöhle, die in einem Brutraum endet, fertig gestellt. Spezielle Baumaterialien Die äusserste Schicht der Scharlachspint-Bruthöhlen besteht aus kompaktem, festem Löss. In diese stabilisierende Hülle wird von den Tierpflegenden Löcher als Starthilfe vorgebohrt. Erst dahinter befindet sich das weiche Löss, welches den Bienenfresser ermöglicht, ihre eigenen Nesthöhlen zu graben. Manche Paare verzichten auf einen Neubau und beschränken sich lediglich darauf, ihr Eigenheim einem kräftigen Frühlingsputz zu unterziehen und das Nest von Überbleibseln der letzten Brut zu befreien. Für den Bau der Siedelwebernester stellen im Zoo Basel Tierpflegende den Vögeln Reisstroh zur Verfügung. Dieses weist eine geeignetere Struktur und Beschaffenheit auf, als das übliche Stroh. Brut unter einem Dach Sowohl die Einzelnester der Siedelweber als auch die Bruthöhlen der Spinte befinden sich jeweils unter einem Dach. Das Brüten in der Kolonie ermöglicht so sichere Schlafplätze und schützt vor widrigen Witterungsbedingungen. Beim Schutz vor Fressfeinden beschreiten die beiden Arten unterschiedliche Wege: Die steilen Brutwände der Spinte befinden sich meist über dem Wasser, so dass es Fressfeinden verunmöglicht, an die Nester heranzukommen. Die Siedelweber zählen hingegen auf Untermieter. Zwergfalken nutzen die riesigen Nestkonstruktionen für die Aufzucht ihrer Jungvögel mit. Als Gegenleistung helfen sie den Sperlingsvögeln beim Auskundschaften von Feinden. Langjähriges Grossprojekt Mit zwei künstlichen Nestern an den äusseren Baumenden hat bei den Siedelwebern vor zwanzig Jahren das Grossprojekt «Nestbau» angefangen. Trotzdem handelt es sich beim Nest im Zolli um eine noch relativ junge Konstruktion. In der Wildbahn gibt es Siedelwebernester, die bis zu 100 Jahre alt sind.

Tierpark Nordhorn 08.03.2023
Falknervorführungen im Tierpark Nordhorn
Greifvogelshow mit den Falknern von „de Valkenhof“ auf der großen Vechtewiese Am Sonntag, den 19. März wird es in der großen Vechtewiese im Tierpark Nordhorn wieder Falknervorführungen geben. In diesem Jahr präsentieren sich erneut die Niederländer Marga und Frans Hueben von der Falknerei „de Valkenhof“ aus Aalten in Gelderland den interessierten Besuchern. Die Niederländer zeigen das Können ihrer Tiere um 11.00 Uhr, 14 Uhr und 16.00 Uhr in zweisprachigen Demonstrationen zum „Mitmachen“. Ihr Konzept ist es, immer wieder Besucher in die Show einzubinden. Es wird daher in der Wiese nur symbolische Abgrenzungen geben. Die Besucher können den Tieren sehr nah kommen. Hunde dürfen aus diesem Grund bei den Vorführungen nicht mit in die Vechtewiese genommen werden. Der Vechtesteg bietet aber einen ebenso guten Blick auf die Shows und hier können Besucher mit Hund gerne dem Geschehen folgen. Nach den Vorführungen gibt es für alle Interessierten gegen einen Unkostenbeitrag von 5 Euro die Möglichkeit ein Foto mit einem Greifvogel auf der eigenen Faust zu machen. In diesem Jahr sind die Falkner insgesamt 3 Mal zu Gast im Tierpark Nordhorn. Weitere Termine im Verlauf des Jahres sind der 04. Juni und der 29. Oktober 2023. Informationen und aktuelle Hinweise sind auf der Webseite des Zoos unter www.tierparknordhorn. de zu finden, oder auf den Facebook und Instagramprofilen des Familienzoos.

Zoo Hoyerswerda 07.03.2023
Einmal Zootierpfleger sein – Erlebnisprojekt im Zoo Hoyerswerda
Mit einem besonderen Erlebnisprojekt lässt der Zoo Hoyerswerda am 18. März den Traum vieler Zoofans wahr werden: Sie können „Einmal Zootierpfleger sein“. Gemeinsam mit Zoopädagogin Silke Kühn kommen die Teilnehmer einigen den pelzigen, geschuppten oder gefiederten Bewohnern im Zoo ganz nahe und können viele von den Aufgaben ausprobieren, die die Zootierpfleger täglich erledigen. Das Erlebnisprojekt startet in den Räumen der Zooschule. Wo die verschiedensten Amphibien und Insekten versorgt werden. Anschließend dürfen die „Hilfszootierpfleger“ das Futter für verschiedene tropischer Bewohner des Tropenhauses vorbereiten. Gründliches Reinemachen ist dann beim Säubern des Terrariums der Igeltanreks und Schlangen angesagt. Im Anschluss geht es an die frische Luft: Zuerst wird gemeinsam das Ouessantschafgehege geputzt. Wenn alles auf Hochglanz geharkt und gefegt ist, bekommen die kleinen Schafe eine frische Ladung Heu. Zum Abschluss wird noch die Anlage der Esel von Dreck und Schmutz befreit. Mit einerausgiebigen Streichel- und Striegelaktion für die Esel endet der Job für die kleinen Tierpfleger an diesem Tag.

Zoo Heidelberg 07.03.2023
Vogelgrippe-Schutzmaßnahmen für Zoovögel getroffen
Vögel im Zoo Heidelberg werden vorsorglich in geschützte Bereiche untergebracht Der Zoo Heidelberg sorgt sich um seine Vögel: Um eine Infektion mit dem Vogelgrippevirus zu vermeiden, werden im Zoo Heidelberg umgehende Schutzmaßnahmen getroffen. Bisher sind im Zoo keine Vogelgrippe-Fälle aufgetreten, jedoch machen mehrere bestätigte Fälle im Stadtgebiet Heidelberg diese Präventionsmaßnahmen zwingend notwendig. Die Veterinärbehörde der Stadt Heidelberg hat ein Aufstallgebot (gültig ab 09.03.2023) für alle Vogelhalter erlassen, das auch für den Zoo Heidelberg gilt. Der Zoo Heidelberg beginnt ab sofort mit der Umsetzung der Schutzmaßnahmen. Im Zoo Heidelberg leben aktuell rund 400 Vögel in 75 Vogelarten, davon einige hochbedroht, wie die Socorrotauben oder die Krauskopfpelikane. Ein Verlust dieser Vogelarten wäre für den Zoo und für die Erhaltungszuchtprogramme ein herber Schlag. Daher gilt es nun, alle Zoovögel bestmöglich vor einer Infektion zu schützen. „Glücklicherweise konnten wir bisher noch keinen Vogelgrippefall im Zoo Heidelberg verzeichnen. Wir hoffen, dass dies so bleibt. Um unsere gefiederten Zoobewohner vor dem Erreger zu schützen, werden wir nun entsprechende Schutzmaßnahmen umsetzen. Für alle Vogelbereiche werden beispielsweise die Hygienemaßnahmen in der Tierpflege verschärft und die Notfallpläne zur Aufstallung der Vögel werden umgesetzt“, erklärt Vogelkurator Dr. Eric Diener. Gemeinsam mit der Zoo-Tierärztin Dr. Barbara Bach ist er verantwortlich für die Umsetzung der Maßnahmen im Zoo. Konkret bedeutet dies für den Zoo Heidelberg: Viele der Vögel werden in ihre Häuser oder in überdachte Rückzugsorte gebracht. Die Volieren werden mit Planen abgedeckt. Mit der Abschirmung der Vögel soll jeder Kontakt zu möglicherweise infizierten Wildvögeln bzw. deren Ausscheidungen verhindert werden. Wasserflächen werden abgelassen, um keine weiteren wildlebenden Vögel anzuziehen. Zusätzlich entnimmt die Zoo-Tierärztin in Zusammenarbeit mit dem Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt in Karlsruhe regelmäßig Proben der Vögel, die nicht in einen Innenraum umziehen können, um eine Infektion frühzeitig festzustellen. Für die Besucherinnen und Besucher bedeutet dies, dass das Küstenpanorama geschlossen bleiben muss. Die Waldrappvoliere bleibt zum Durchgang geöffnet, jedoch sind die Vögel in ihrem Haus untergebracht. Die Flamingos und Pelikane werden ebenfalls nicht zu sehen sein. Volieren werden mit Planen überdacht, um die Bewohner vor Ausscheidungen von Wildvögeln zu schützen. Die Mandschurenkraniche und der Helmkasuar bleiben sichtbar, da diese nicht dauerhaft in einen Innenraum verbracht werden können. Die Maßnahmen bleiben bis voraussichtlich Ende März bestehen, die Eintrittspreise bleiben unverändert. Als Entschädigung für die Einschränkungen gibt es im März für die Besucher eine kleine Überraschung: „Wir geben unser Bestes, damit die Einschränkungen für unsere Besucher so gering wie möglich bleiben, bitten jedoch alle Gäste um Verständnis. Mit der kleinen Überraschung wollen wir uns bei allen Zoo-Freunden bedanken, die uns mit ihrem Besuch unterstützen“, sagt Diener. Ein erlebnisreicher Zoobesuch ist weiterhin möglich: Die Gehege der Säugetiere, wie Menschenaffen, Mähnenrobben, Elefanten oder Tiger und Löwen sind von den Einschränkungen nicht betroffen und die Angebote der Zoo-Akademie finden statt. Verhaltenshinweis: Menschen, die einen kranken oder verendeten Greif- oder Wasservogel finden, sollten direkten Kontakt unbedingt vermeiden und sich an die zuständige Veterinärbehörde wenden – in Heidelberg ist diese über das Bürger- und Ordnungsamt der Stadt erreichbar (E-Mail: veterinaeramt@heidelberg.de).

Zoo Osnabrück 07.03.2023
Zoo Osnabrück: Zoo-Lights erhellen Schölerberg Verlängerte Öffnungszeiten mit illuminierten Tierfiguren
Ab dem 11. März beleuchten bunte Tierfiguren wieder den abendlichen Zoo Osnabrück. Donnerstags, freitags und samstags erleben die Besuchenden dank der Zoo-Lights einen Spaziergang nach den regulären Öffnungszeiten. „Nachdem das ‚Frühlingsleuchten‘ 2021 ein so toller Erfolg war, wollten wir den Frühling auch in diesem Jahr wieder mit unseren Zoo-Lights begrüßen“, erzählt Diana Reuvekamp, Veranstaltungskauffrau im Zoo Osnabrück. Daher öffnet der Zoo Osnabrück auch in diesem Frühjahr in den abendlichen Stunden seine Pforten für die Besucher. Vom 11. März bis zum 10. April beleuchten dann rund 120 überlebensgroße Tierfiguren donnerstags, freitags und samstags von 17:30 Uhr bis 21 Uhr die Wege des Zoos. Auch an Ostersonntag und Ostermontag (9. und 10. April) leuchten die Figuren am Schölerberg. „Die ‚Zoo-Lights‘ verwandeln den Zoo dann in ein buntes Lichtermeer. Überall entdecken Besucher die illuminierten Tierfiguren: Ob bunte Papageien in den Bäumen, überlebensgroße Ratten über dem Unterirdischen Zoo oder Elefanten- und Nashornfiguren – hinter jeder Wegbiegung verbirgt sich etwas Neues“, berichtet Reuvekamp. Zusätzlich sorgen Klanginseln mit tierischer Akustik für einen atmosphärischen Spaziergang. Außerdem stehen in den Abendstunden Zoopädagogen bereit, die die Besucher bei Dunkelheit durch den illuminierten Zoo führen. Mit einem Rabattcoupon erhalten die Besucher der abendlichen Veranstaltung 50 Prozent Rabatt auf den Tageseintrittspreis. Der Rabattcoupon liegt als Flyer bei zahlreichen Partnern des Zoos aus, kann aber auch als digitale Variante auf der Zoo-Internetseite heruntergeladen werden. Buntes Programm „Neben den Kurzführungen, die an jedem Abend der ‚Zoo-Lights‘ angeboten werden, haben wir ein buntes Programm für die Freitag- und Samstagabende zusammengestellt“, so die Veranstaltungskauffrau. „Jeden Freitag und Samstag sorgen Stelzenläufer, der Zauberer Lazarus oder Kinderschminken für zusätzliche Atmosphäre und strahlende Kinderaugen.“ Auch am Ostersonntag und Ostermontag können sich die Fans der Zoo-Lights auf tolle Programmpunkte wie einen Zauberer, ein Karussell, Zuckerwatte und vieles mehr freuen. Im Zoozentrum lädt die Gastronomie am Affentempel mit Speisen und Getränken zum Verweilen ein. Abgeschirmt von den abendlichen Besuchern ist der jüngste Zoobewohner Lisbeth, das rund zwei Wochen alte Nashornkalb. Für Lisbeth ist dann bereits Schlafenszeit und Besucher müssen mit den leuchtenden Artverwandten der Dickhäuterin Vorlieb nehmen. Tagsüber erhaschen Besucher leicht einen Blick auf die junge Nashornfamilie.

Tierpark Gotha 07.03.2023
Senegal-Galagos im Tierpark Gotha
Nachtaktive Primaten beziehen neue Anlage als Nachbarn der Ginsterkatze. Wagt man die ersten Schritte ins neu eingerichtete Haus der Senegal-Galagos, dauert es einen Moment, bis sich die Augen an die Dunkelheit im dahinterliegenden Raum gewöhnt haben. Blaues Licht lenkt den Blick auf helles Geäst, in dem sich die frisch eingezogenen Bewohner mit ihrer außergewöhnlichen Sprungkraft bewegen. Die auch als Buschbabys bekannten Primaten stammen ursprünglich aus Westafrika und sind ausschließlich nachtaktiv. Daher wird die Anlage tagsüber allein durch Mondlicht erhellt, sodass Besucher die flinken Akrobaten auch zu den gewohnten Öffnungszeiten des Parks beobachten können. Senegal-Galagos sind mit bis zu 300 Gramm echte Leichtgewichte. Sie kommen auf eine Rumpflänge von gerade einmal 13 bis 21 Zentimetern, ihr Schwanz ist mit bis zu 30 Zentimetern länger als der Körper. Besonders auffällig sind die großen, runden Augen, die ihnen auch bei Nacht eine gute Orientierung ermöglichen.

Tierpark Cottbus 06.03.2023
Von Irland an die Spree: Neuer Sumatratiger im Tierpark Cottbus
Vor wenigen Tagen ist ein neuer Tigerkater im Cottbuser Tierpark eingetroffen. Auf Empfehlung des von der London Zoological Society europaweit koordinierten Zuchtprogrammes wechselte der 11jährige Sumatra-Tiger „Denar“ vom Fota Wildlife Park in Irland zu uns an die Spree. Der 2012 im Warschauer Zoo geborene „Denar“ trifft bei uns in Cottbus auf die junge Sumata-Tigerin „Surya“ aus der Zucht des Breslauer Zoos. Der neue Kater hat die lange Fahrt aus Irland gut überstanden. Vom ersten Tag an hat er sich als entspannter und souveräner Tigerkater erwiesen. Aktuell lernt er die Cottbuser Räumlichkeiten kennen und hat auch schon Sicht- und Geruchskontakt mit „Surya“. Mit der gebotenen Geduld erfolgt die weitere Zusammengewöhnung. Der Sumatra-Tiger ist die kleinste noch erhaltenen Tigerunterart. Vor allem durch fortschreitende Lebensraumzerstörung ist der Bestand des Sumatra-Tigers vom Aussterben bedroht. In europäischen Tiergärten gibt es ein koordiniertes Erhaltungszuchtprogramm zur Sicherung einer stabilen Reservepopulation. Mit dem neu zusammengestellten Tigerpaar hoffen wir, in nicht allzu ferner Zukunft bei uns geborenen Tiger dem Zuchtprogramm melden zu können. Der neue Tigerkater ist – derzeit noch unregelmäßig – im Tigerschauraum bzw. in Abhängigkeit vom Fortschritt der Eingewöhnung und vom Wetter auf der großen Außenanlage zu sehen.

Tiergarten Nürnberg 06.03.2023
Junge Gorillamännchen im Tiergarten werden kastriert und können in ihrer Gruppe bleiben
In der Gruppe Westlicher Flachland Gorillas im Tiergarten der Stadt Nürnberg leben derzeit zwei 2019 und 2020 geborene männliche Jungtiere. Auf Empfehlung des Fachgremiums des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) für Gorillas und nach sorgfältiger Abwägung aller Alternativen haben Tiergartenmitarbeiterinnen und Tiergartenmitarbeiter gemeinsam mit dem Veterinäramt Nürnberg entschieden, die beiden vor dem Einsetzen der Geschlechtsreife zu kastrieren. Damit soll es den Jungtieren ermöglicht werden, dauerhaft in ihrer Gruppe zu bleiben. In Europa leben derzeit insgesamt 419 Westliche Flachlandgorillas (Gorilla gorilla gorilla), die von 60 Zoos des Europäischen Zooverbandes (EAZA) im Rahmen des EEP gehalten werden. Die Art wird von der Weltnaturschutzunion IUCN als vom Aussterben bedroht eingestuft. Das Ziel des EEP besteht deswegen darin, eine gesunde sogenannte Reservepopulation der Art in menschlicher Obhut zu erhalten – falls tatsächlich der Fall eintritt, dass sie in der Natur ganz verschwindet. Warum werden die Jungtiere vor diesem Hintergrund trotzdem kastriert und nicht zur Zeugung von Nachkommen vorgesehen? Die Zucht der Westlichen Flachlandgorillas wird in einem EEP zentral koordiniert. Dabei achten die Biologen darauf, dass die genetische Vielfalt der Tiere möglichst hoch ist und die Population damit gesund bleibt. Die Gene des Vaters der beiden sind in dem Programm schon stark vertreten – somit können er und seine Söhne nicht mehr zum Erhalt der genetischen Vielfalt beitragen. Auch wegen der begrenzten Plätze in Zoos können sich nicht alle Tiere fortpflanzen: Derzeit sind die Kapazitäten der EAZA-Zoos für insgesamt 500 Westliche Flachlandgorillas schon beinahe ausgeschöpft. Kann der Tiergarten die beiden Jungtiere nicht auswildern? Aktuell gibt es zwei Schutzgebiete in Gabun und im Kongo, in denen Westliche Flachlandgorillas unterkommen können. Bisher sind dorthin knapp 30 Gorillas aus Zoos in England und Frankreich gebracht worden – mit dem Risiko, dass Zootiere und die Tiere vor Ort sich gegenseitig mit ihnen fremden Keimen anstecken. Denn insbesondere finden dort Jungtiere Platz, deren Eltern in ihrem natürlichen Lebensraum von Wilderern getötet oder gefangen wurden. Wilderei, illegaler Tierhandel, bewaffnete Konflikte und die weit verbreitete Armut der Menschen vor Ort führen dazu, dass die Schutzgebiete Rückzugsorte sind, die selbst intensiv und umfassend geschützt werden müssen. Auch hier ist der Raum begrenzt. Zudem verschlechtert sich der Bedrohungsstatus der Westlichen Flachlandgorillas ständig. Wilderei, Seuchen wie zum Beispiel Ebola, Lebensraumzerstörung und Klimawandel sind dafür laut Weltnaturschutzunion IUCN die Hauptgründe. Können die Jungtiere nicht einfach so in ihrer Gruppe bleiben? Westliche Flachlandgorillas leben natürlicherweise in Haremsgruppen, die aus einem Silberrücken, mehreren Weibchen und den gemeinsamen Jungtieren bestehen. Im Alter von sechs bis acht Jahren setzt bei den Männchen die Geschlechtsreife ein. Ab einem Alter von 13 Jahren werden sie zu Silberrücken – und zur Konkurrenz für ihren Vater. In ihrem natürlichen Lebensraum, der sich vom südlichen Kamerun über den Westen der Zentralafrikanischen Republik, Äquatorialguinea, Gabun, die Republik Kongo und Cabinda erstreckt, müssen sie ihre Gruppe dann verlassen. Manchmal schließen sie sich zu sogenannten Junggesellengruppen zusammen, bis es ihnen gelingt, einen eigenen Harem zu gründen. Gibt es für die jungen Gorillamännchen des Tiergartens Nürnberg keine solche Junggesellengruppe? Junggesellengruppen Westlicher Flachlandgorillas funktionieren sowohl in der Natur als auch in Zoos meist nur für wenige Jahre. Danach müssen die männlichen Tiere entweder einen eigenen Harem bekommen oder – wenn es keinen gibt – allein bleiben. Junggesellengruppen werden in den EAZA-Zoos deswegen vor allem mit Tieren gegründet, die Aussicht auf einen eigenen Harem haben. Bei den beiden Nürnberger jungen Gorillamännchen ist das nicht der Fall. Die Alternative der Einzelhaltung ist für den Tiergarten Nürnberg keine Option. Denn Westliche Flachlandgorillas sind sehr soziale Tiere und brauchen eine stabile Gruppe. Kastration als Chance für stabile Gruppenstruktur Mit der Kastration der beiden Nürnberger Gorillajungtiere stehen die Chancen sehr gut, dass ihr Vater sie weiterhin in der Gruppe akzeptieren und nicht als Konkurrenten wahrnehmen wird. Erhöht werden sie dadurch, dass ihr Vater eine sehr innige Beziehung zu den beiden pflegt und sich ihnen gegenüber äußerst fürsorglich zeigt. Kastrierte Gorillas entwickeln zudem keine sekundären Geschlechtsmerkmale – das heißt, dass sich ihr Rückenfell nicht silbergrau färbt und ihr Körperbau nicht so kräftig ist wie der der Silberrücken. Veterinärmedizinisch ist der Eingriff selbst vergleichbar mit der Kastration bei einem Hauskater oder einem Hunderüden. Bei der Wahl des Zeitpunktes stützt sich der Tiergarten auf die Empfehlung der Kolleginnen und Kollegen des EEPs

Alpenzoo Innsbruck 06.03.2023
Wer guckt denn da aus dem Nest? Bartgeier Küken im Alpenzoo geschlüpft
Am 17. Februar berichten wir, dass das Bartgeierpärchen im Alpenzoo auf zwei Eiern sitzt. In der Nacht vom 25. auf den 26. Februar ist dann wirklich ein Küken nach einer Brutzeit von circa 56 Tagen bei dem Logotier des Alpenzoo geschlüpft. Zum ersten Mal seit 16 Jahren! Der Alpenzoo freut sich mit dem Bartgeierpärchen die passenderweise „Romeo und Julia“ heißen. Beide Eltern werden jetzt ca. 125 Tage das Küken mit Nahrung versorgen. Zuerst bekommt das Kleine einen vorverdauten Brei, den die Eltern auswürgen, später auch Fleisch. „Die ersten Tage kümmerten sich die Elternvögel hervorragend um das Küken. Unser Pärchen ist erst 9 Jahre alt, da war das keine Selbstverständlichkeit! Und Nachwuchs beim Wappentier vom Alpenzoo, einem der schönsten Geier der Welt und zudem bei einer bedrohten Tierart- Was will man als Zoodirektor denn mehr?“ sagt Dr. André Stadler.

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