Tiergarten Nürnberg 20.01.2023
Liebesleben der Tiere: Valentinstags-Sonderführungen am 18. Februar im Tiergarten – Anmeldungen ab Montag
Was hat es mit Seitensprüngen bei Pavianen auf sich? Warum singen Fauchschaben-Männchen für ihre Weibchen? Gibt es Homosexualität bei Pinguinen? Und mit welchem „Parfüm“ versuchen Trampeltier-Hengste Eindruck zu schinden? Passend zum Valentinstag bietet der Tiergarten der Stadt Nürnberg am auf den Valentinstag folgenden Samstag, 18. Februar 2023, zwei Sonderführungen zu Liebe und Sexualität im Tierreich an. Die Führungen beginnen um 11 und um 14 Uhr. Bei den eineinhalbstündigen Rundgängen bekommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Einblick in das Liebesleben der Tiere. Das Team der Zoopädagogik geht dabei auf Themen wie Balzverhalten, Paarung oder Aufzucht von Jungtieren ein und veranschaulicht diese anhand vieler konkreter Beispiele im Tiergarten. Wer an den Führungen teilnehmen möchte, kann sich ab Montag, 23. Januar, über das Zootouren-Büro unter Telefon 0911 / 5454 833 anmelden. Das Büro ist Montag, Mittwoch und Freitag von 10 bis 14 Uhr und Dienstag und Donnerstag von 12 bis 16 Uhr zu erreichen. Eine Teilnahme ist nur mit Voranmeldung möglich. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen pro Gruppe beschränkt. Die Führungen kosten 5 Euro (zuzüglich Tiergarteneintritt). Am Veranstaltungstag können die gebuchten Tickets frühestens eine Stunde vor Beginn der Führung an der Hauptkasse des Tiergartens abgeholt und bezahlt werden. Treffpunkt ist an der Holzstatue direkt hinter dem Tiergarteneingang.
Zoo Heidelberg 20.01.2023
Zoo Heidelberg mit den Besucherzahlen 2022 zufrieden – Start in ein neues Zoo-Jahr
Im vergangenen Jahr 2022 kamen insgesamt 488.286 Besucher in den Zoo Heidelberg. Damit bewegen sich die Besucherzahlen wieder auf einem Niveau, wie es vor Corona üblich war. Besonders in der Ferienzeit, im Juli und August, war der Zoo Heidelberg bei vielen Menschen ein beliebtes Ausflugsziel. Auch der Herbst war im Vergleich zu den Vorjahren besucherstark – trotz Absage des Heidelberger Zoo-Leuchtens. Luft nach oben sieht der Zoodirektor noch bei den Dauerkarten. Hier ist das Niveau von 2019 noch nicht wieder erreicht worden. Dabei lohnt sich eine Dauerkarte, die zwölf Monate ab Kaufdatum gültig ist, in der Hauptsaison schon ab dem vierten Zooeintritt. 2022 war das erste Jahr, in dem es für den Zoo Heidelberg zwar noch bis April Einlass-Beschränkungen, aber keine coronabedingte Schließung zu verzeichnen gab. Dennoch war der Jahresanfang alles andere als leicht, denn im Januar und Februar 2022 hatte die Vogelgrippe den Zoo fest im Griff, was wochenlange Einschränkungen für Mitarbeiter und Besucher bedeutete. Auch der Sturmschaden am Schildkrötenhaus und die Energiekrise belastete – und belastet – den Zoo und seine Projektplanungen. „Zu Beginn des Jahres hätten wir nicht gedacht, dass wir noch so gute Besucherzahlen erreichen werden. Daher freut es uns nun umso mehr, dass unser Zoo für so viele Menschen ein wichtiger Ort ist, an dem sie Tiere und Natur erleben können“, sagt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. Die Zoo-Akademie, die Bildungsabteilung des Zoos, verzeichnete 2022 ebenfalls regen Zulauf. Insgesamt 16.316 Teilnehmer, gut doppelt so viele, wie im Vorjahr, erfuhren in den vielfältigen Workshops, Ferienprogrammen und Rundgängen Spannendes rund um die Themen Tiere, Natur und Technik. Besonders beliebt waren die Programme „Ich geh mal kurz die Welt retten“, „Genetischer Fingerabdruck“ und „Robo-Hamster“. „Wir sind stolz auf unsere hervorragende Bildungsarbeit. Durch sie kann der Zoo Heidelberg als außerschulischer Lernort große und kleine Besucher für die Wunder der Natur begeistern, wissenschaftliche Erkenntnisse und Methoden vermitteln sowie die Sensibilität für den Natur- und Artenschutz wecken“, erklärt Wünnemann. Im kommenden Zoo-Jahr wird es sicherlich wieder schöne Erlebnisse für Kinder und Erwachsene geben, die sich ideal mit einem geführten Rundgang kombinieren lassen: Kronensifaka Jao und darf sich im kommenden Jahr über einen männlichen Artgenossen als weiteren Mitbewohner der Lemuren-WG freuen, ein Zebrahengst wird die Herde von drei Weibchen komplettieren und ein neues Roloway-Männchen wird in den Zoo Heidelberg ziehen, um die Zucht dieser bedrohten Affen fortzusetzen.
Zoo Duisburg 20.01.2023
Zum Verlieben: Vier kleine Zwergotter kuscheln im Zoo Duisburg miteinander
Die Charaktere der Sesamstraße inspirierten die Tierpfleger bei der Namenswahl. Mit Glück und Geduld kann der Nachwuchs auf der Außenanlage beobachtet werden. Putzmunter tapsen vier kleine Zwergotter durchs Nest, schauen mit ihren Knopfaugen umher und fiepen leise. Bereits Ende November wurden Samson, Tiffy, Elma und Finchen im Zoo Duisburg geboren. Seitdem hütete das Quartett die schützende Wurfhöhle. Nun stand ein erster Besuch von Zootierärztin Dr. Carolin Bunert auf dem Programm. Es folgte die Namenswahl der betreuenden Tierpfleger. Während des ersten medizinischen Check-Ups wurden Lunge und Herz abgehorcht, der Nabel kontrolliert und auch ein Blick in das kleine Mäulchen geworfen. „Alle Vier sind putzmunter, wohlauf und haben die Untersuchung vorbildlich und ohne großes Gezeter gemeistert“, freut sich Dr. Carolin Bunert. Auch das Geschlecht der Kleinen konnte die Zootierärztin gemeinsam mit den betreuenden Tierpflegern und Tierpflegerinnen bestimmen: Ein Männchen und drei Weibchen erweitern die bestehende Zwergotter-Familie am Kaiserberg. „Schon bevor wir wussten, welches Geschlecht der aktuelle Nachwuchs hat, haben wir uns entschieden, die Kleinen nach Charakteren der Sesamstraße zu benennen“, erzählt Revierleiter Philipp Goralski. „Ausschlaggebend dafür war, dass die Serie in diesem Jahr ihr 50jähriges Jubiläum feiert und uns alle in der Kindheit begeistert und begleitet hat“. Dabei ist die Wahl auf Samson, Tiffy, Elma und Finchen gefallen. „Natürlich waren auch Oscar oder Krümelmonster in der engeren Auswahl“, verrät der Tierpfleger mit einem Lachen. Asiatische Zwergotter leben in Familienverbänden von rund 12 Tieren und gelten als sehr soziale Tierart. Mit lauten Rufen kommunizieren die Mitglieder einer Gruppe untereinander. In ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet setzen Lebensraumverlust sowie der illegale Tierhandel in Asien den sympathischen Zwergottern zunehmend zu. Daher gilt die Art als „gefährdet“.
Alpenzoo Innsbruck-Tirol 20.01.2023
Jahresrückblick und Ausblick 2023 aus dem Alpenzoo
Mit über 290.000 Besuchern knüpft der Alpenzoo bei seiner Besucherzahl wieder auf dem hohen Niveau vor Corona an. Neben den sehr erfreulichen Besucherzahlen blicken wir aber generell auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Wir dürfen nicht vergessen, dass Corona uns am Anfang des Jahres noch sehr beschäftigt hat, wer hätte sich denken können, dass die 60 Jahrfeierlichkeiten des Alpenzoo dann so reibungslos stattfinden haben können? Diese Feierlichkeiten waren sicherlich DAS Highlight, unter vielen, die im Jahr 2022 stattgefunden haben. Zu diesem Geburtstagsjahr gab es z.B. einen eigenen Wein und Gin, eine eigene Briefmarke, Alpenzoo-Fahnen, die auf allen Brücken in Innsbruck im September hingen und natürlich die Geburtstagswoche; wo man mit 4,- Schilling den Eintritt bezahlen konnte. Es gab aber noch viele weitere Events, die erwähnenswert sind, so fand z.B. die deutschsprachige Konferenz des Zooverbandes im Alpenzoo statt, der Finanzminister von Österreich war zu Gast, der1. Alpenzoo-Lauf brachte über € 22.000,- für den Artenschutz. Auch die ORF Lange Nacht der Museen wurde rund um unser, von der EU prämiertes, Weiherburgmuseum gefeiert. Auch tierisch passierte wieder viel Gutes. Besonders erwähnenswert ist die erfolgreich gestartete Haltung der Kurzohrmäuse (eines der am meisten bedrohten Säugetiere der Welt) mit bereits sechsfachem Nachwuchs (Welterstzucht). Aber auch die Elchzwillinge sind keine Selbstverständlichkeit und sollten erwähnt werden. Vier erfolgreich beendete Baustellen (neuer Spielplatz, Fledermausanlage, Vogelvolieren bei der Villa Blanka und der neue Besucherbereich bei den Steinadlern) sowie weitere Ereignisse, wie der Besuch von Frank Elstner, oder aber der sehr erfolgreiche Start des Alpenzoo-Podcast rundeten das Jahr 2022 ab. Für das Jahr 2023 haben wir einiges geplant: die Baustelle für die neue Dachs- und Fuchsanlage liegt im Endspurt und wird im Frühsommer 2023 eröffnet werden. Der Alpenzoo wird Austragungsort der Konferenzen der europäischen Spezialistengruppen für Vögel und Katzen sein. Eine neue Homepage wird es geben und die eigene Zooapp wird endlich online gehen. Neben der Digitalisierung wird die steigende Inflation den Zoo beschäftigen, aber dank der wieder erstarkten Besucherzahlen schauen wir zuversichtlich ins Jahr 2023.
Opel-Zoo 20.01.2023
Gebisse und Zähne Öffentliche Führung im Opel-Zoo am 28. Januar um 15 Uhr
So ein Raubtier-Gebiss kann schon sehr eindrucksvoll sein. Was genau unterscheidet es von einem Pflanzenfresser, wie sieht ein Backenzahn von einem Elefanten aus und wie oft wächst er nach? Welchen Anforderungen müssen Gebisse und Zähne bei den verschiedenen Tierarten gewachsen sein und warum sind sie so unterschiedlich? Diesen und vielen anderen interessanten Fragen geht die nächste Öffentliche Führung im Opel-Zoo nach, die am Samstag, dem 28. Januar um 15 Uhr startet. Da die Zoopädagogen bei dieser Führung viele Exponate zeigen, findet sie in der Zooschule statt, was in dieser Jahreszeit möglicherweise von Vorteil für die Besucher sein kann. Dem Zoobesuch steht aber grundsätzlich auch bei kälterem Winterwetter nichts entgegen: Interessante Beobachtungen sind möglich, da sich die meisten Tiere draußen aufhalten. Giraffen und Elefanten sind auf den großen Laufflächen der Tierhäuser zu sehen und die lebhaften Kattas und Roten Varis sind auch durch die großen Panaroamascheiben ihres Warmhauses gut zu beobachten. Die Öffentlichen Führungen im Opel-Zoo sind kostenfrei, ohne Zuschlag zum Eintrittspreis. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Tierpark + Fossilium Bochum 19.01.2023
Auf der Suche nach dem Traumlicht NABU-Vortrag im Tierpark + Fossilium Bochum
Zusammen mit seinem Kooperationspartner, dem NABU Bochum, läutet der Tierpark + Fossilium Bochum die Vortragssaison 2023 ein. Regelmäßig werden im Laufe des Jahres Referent:innen mit Bildvorträgen sowohl in weit entfernte, als auch in heimische Lebensräume und die dortige Tier- und Pflanzenwelt entführen. Los geht es am Donnerstag, 26. Januar 2023, unmittelbar vor unserer Haustür: Naturfotograf Uwe Hilsmann zeigt, wie idyllisch und artenreich die Natur in Nordrhein-Westfalen ist. Der NABU Bochum zählt seit vielen Jahren zu den wichtigen Kooperationspartnern des Tierpark + Fossilium Bochum. Auch auf Landesebene arbeiten der NABU-Landesverband Nordrhein-Westfalen und die NRW-Partnerzoos – zu denen auch der Tierpark gehört – eng zusammen. 45 Prozent der in NRW vorkommenden Tier-, Pilz- und Pflanzenarten stehen als gefährdet auf der „Roten Liste“. Angesichts des weltweit voranschreitenden Artensterbens, spielen Zoos eine bedeutende Rolle für den Schutz der Biodiversität. Dank des Fachwissens und der Erfahrung zoologischer Gärten ist es gelungen, in der Natur bereits ausgerottete Tierarten zu erhalten. Schon jetzt investieren viele Zoos aktiv in den Artenschutz und arbeiten an verschiedenen Stellen mit NABU-Gruppen vor Ort für den Fortbestand der biologischen Vielfalt zusammen. Im Dezember 2022 unterzeichneten der NABU-Landesverband und die NRW-Partnerzoos eine gemeinsame Erklärung – Letter of Intent –, um ihre bereits 2015 offiziell beschlossene Kooperation noch einmal zu festigen und Maßnahmen zu konkretisieren. Im Rahmen dieser landesweiten Zusammenarbeit werden geeignete Natur- und Artenschutzprojekte – beispielsweise für Insekten und Amphibien – in Nordrhein-Westfalen identifiziert und in der gemeinsamen Partnerschaft umgesetzt. Die erfolgreichen Maßnahmen sollen schließlich als Positivbeispiele und Hoffnungsträger fungieren. Im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung werden gemeinsame Aktionstage, Vorträge und Ausstellungen zukünftig zur Sensibilisierung der Bevölkerung in NRW für den Schutz der heimischen Flora und Fauna beitragen. Die kommende Veranstaltung im Bochumer Tierpark zeigt: Ob renaturierte Halden, romantische Schlossgärten, baumreiche Wälder oder weite Wiesen und Felder – NRW ist voller grüner Oasen, die zur Erholung einladen. Für seine beeindruckenden Tier- und Landschaftsaufnahmen inmitten dieser natürlichen Kleinode ist Uwe Hilsmann bereits in den frühen Morgenstunden mit seiner Kamera unterwegs, um die besondere Lichtstimmung der aufgehenden Sonne einzufangen. Zu dieser Zeit lassen sich auch sonst eher scheue Tiere, wie Fuchs, Reh oder Steinkauz vor der Linse einfangen. Der Vortrag findet im Veranstaltungssaal des Tierparks zwischen der Kassenhalle und dem Wirtshaus Franz Ferdinand statt. Der Einlass erfolgt ab 19:00 Uhr, der Vortrag startet um 19:30 Uhr (Dauer ca. 1,5 h). Der Eintritt kostet 4,00 €, NABU-Mitglieder zahlen 2,00 €.
Zoo Hoyerswerda 19.01.2023
Proben für den Ernstfall – Einsatzkräfte und Zoo-Team üben für den Ausbruch von gefährlichen Tieren im Zoo Hoyerswerda
Im Zoo Hoyerswerda ist heute der Ernstfall geprobt worden: der Ausbruch eines gefährlichen Tieres, in diesem Fall ein Bär. Nicht nur für Mitarbeitenden des Zoos eine besondere Situation, sondern auch für die Einsatzkräfte vor Ort. „Sollte es zu dem außergewöhnlichen Fall kommen, dass ein gefährliches Tier ausbricht, möchten wir richtig handeln. Zum Schutz unsere Mitarbeitenden, der Besucher*innen sowie der Tiere ist eine gewisse Handlungsroutine dabei wichtig“, erklärt der Zoologische Leiter Eugène Bruins. Um 10:19 Uhr ging bei der Polizei der Anruf mit dem Übungs-Notruf ein. Nur kurze Zeit später fanden sich die Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr sowie der Städtische Jäger im Zoo Hoyerswerda ein. Die Übung an sich dauerte keine Stunde, doch war sie für alle Anwesenden eine praktisch wichtige Lernerfahrung. Anschließend gab es eine erste Auswertungsrunde aller Beteiligten. In den kommenden Tagen wird es weitere Beratungen mit den einzelnen Beteiligten geben, um den genauen und sicheren Ablaufplan für diesen besonderen Fall verbessern zu können. Bernfried Renner, Leiter der Führungsgruppe im Polizeirevier Hoyerswerda, fasst zusammen: „Übungen sind wichtig, um die Schwachstellen bei den Melde- und Informationswegen festzustellen, um diese im Weiteren zu optimieren. Ziel bei Übungen ist eine Handlungssicherheit für den Ernstfall zu erlangen.“
Zoo Krefeld 19.01.2023
Zoo Krefeld: Zuchterfolg bei Sumatra-Tigern mit neuem Paar – Zwei Jungtiere bei der bedrohten Großkatzenart
Gut zweieinhalb Jahre nach ihrem Einzug im Zoo Krefeld aus dem tschechischen Zoo Jihlava hat die vierjährige Sumatra-Tiger-Katze Mau am Morgen des 6. November ihren ersten Nachwuchs zur Welt gebracht. Drei Jungtiere kamen zur Welt, von denen zwei lebensfähig waren. Inzwischen haben der Kater und die Katze ihre ersten Impfungen gegen Katzenschupfen und mehrere Entwurmungen gut überstanden. Aktuell wiegen sie rund zehn Kilogramm. Das dritte Jungtier war in seiner Entwicklung deutlich zurück, hatte körperliche Einschränkungen und wog 17 Tage nach der Geburt nur ein Drittel des Gewichts der Geschwister. Da Handaufzuchten bei Großkatzen wegen der späteren Zusammenführung mit anderen Tieren kritisch zu bewerten sind und das Jungtier zudem körperlich stark zurückgeblieben war, entschlossen sich Tierpfleger und Zootierärztinnen dazu, das Jungtier einzuschläfern. Bis zum Nachzuchterfolg brauchten die Tierpfleger einen langen Atem. Die ersten Begegnungen der Großkatzen verliefen eher unharmonisch. Mau zeigte sich abweisend gegenüber Leopold, der aus dem Naturzoo Rheine stammt und vom Europäischen Erhaltungszuchtprogramm als Partner ausgewählt wurde. Dass die letzte Zusammenkunft der beiden noch jungen Tiger im August schon von Erfolg gekrönt sein würde, hatte man im Zoo nicht erwartet. Eigentlich wollte man bis zur nächsten Zusammenführung einige Monate warten, damit Jungtiere zum Frühjahr hin geboren würden. Aber die Natur wollte es anders, und so kamen die Babys eher überraschend im November zur Welt. Alle Tigerarten sind in der Natur akut vom Aussterben bedroht. Im Zoo Krefeld lebt mit dem Sumatra-Tiger die kleinste Unterart der Sundatiger, der Inselform der gestreiften Großkatze. Auf Sumatra ist ihre Anzahl durch Lebensraumverlust (beispielsweise durch Palmölplantagen) und Bejagung (für die traditionelle chinesische Medizin) auf nur noch 300 bis 400 Tiere zusammengeschmolzen. Damit steht diese Großkatzenart kurz vor der Ausrottung. Die Nachzucht der hoch bedrohten Sumatra-Tiger in Zoos im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für eine Reservepopulation ist der wichtigste Schritt zum Überleben der Tiger. Zoos helfen dem Erhalt der Art nicht nur durch den Aufbau einer Reservepopulation, sondern sind aktiv in den Artenschutz vor Ort involviert. So koordiniert die Zoological Society London nicht nur das internationale Zuchtbuch, sondern ist Mitbegründer der „Wildcats conservation alliance“ (https://conservewildcats.org/portfolio/indonesia), welche zahlreiche Schutzmaßnahmen in Sumatra koordiniert. Diese werden zu 75 Prozent aus Spenden von Zoos finanziert. Auch der Zoo Krefeld unterstützte jahrelang ein Projekt im Kerinci Seblat National Park finanziell. Neben der Arterhaltung in den Zoos ist auch die Wiederauswilderung von in Menschenhand geborenen Raubkatzen möglich. Ein Beispiel ist etwa die gelungene Wiederansiedlung der europäischen Luchse und Wildkatzen in Deutschland. Auch die Wiederansiedelung der schottischen Wildkatze wird zurzeit in Zusammenarbeit mit dem Highland Wildlife Park vorbereitet. Wie diese Beispiele zeigen, findet die Zusammenarbeit der Zoos mit Artenschutzorganisationen längst statt – denn Zoos sind mit Ihrem Expertenwissen gefragte Partner, wenn es darum geht, wie Tiere gehalten, nachgezüchtet, transportiert oder veterinärmedizinisch versorgt werden. Informationen zu Artenschutz–Organisationen, mit denen der Zoo seit Jahren kooperiert, lassen sich auf der Internetpräsenz des Krefelder Zoos finden unter www.zookrefeld.de/artenschutz. Aktuell sind die Tiger-Jungtiere für die Besucher noch nicht zu sehen, da sie sich im Tigerhaus und dem Vorgehege aufhalten. Im frühen Frühjahr werden sie voraussichtlich erstmals auf die Außenanlage gehen.
Tierpark Bern 19.01.2023
Gästerekord im Tierpark Bern
Der Tierpark Bern freut sich über die höchsten Gästezahlen in seiner Geschichte. Dies ist auch Bestätigung für den Weg des Tierparks, sich verstärkt aktiv und tatkräftig für den regionalen, nationalen und internationalen Natur- und Artenschutz einzusetzen, welcher vor einem Jahr eingeschlagen wurde. 326’536 Menschen haben im Jahr 2022 den eintrittspflichtigen Teil des Tierpark Bern besucht und dessen Tierwelt erlebt. Das entspricht einer Zunahme von 12,4% im Vergleich zum vor-COVID-Jahr 2019. Sogar das bisherige Spitzenjahr 2009 wurde mit 2,3% übertrumpft. Das erfreuliche Ergebnis begründet sich auch im täglichen, immer wachsenden Einsatz des gesamten Tierpark-Teams für seine Tiere, die Natur sowie für seine Gäste. Die Ansprüche der Gesellschaft gegenüber tierhalterischer Einrichtungen, wie Zoos und Tierparks, steigen stetig und erfordern von diesen ein immer intensiveres Engagement hinsichtlich der Tierhaltung. Die Mitarbeitenden des Tierparks geben jeden Tag ihr Bestes für ihre Tiere, aber auch die Infrastruktur wird stetig verbessert bzw. ausgereizt. Dies alles trägt dazu bei, dass der Tierpark Bern seit Jahren einer der Vorzeigezoos der Schweiz ist. Die erfreulichen Gästezahlen 2022 zeigen, wie sehr die tierische Oase der Erholung und Ruhe, aber auch als Ort der Information und Wissensvermittlung inmitten der Stadt Bern geschätzt wird. In Zukunft werden Zoos noch mehr gefordert sein, ihre Verantwortung auch gegenüber der Natur und deren Bedrohungen wahrzunehmen. Entsprechend seinem neuen Motto «Mehr Raum für Vielfalt» setzte sich der Tierpark im vergangenen Jahr verstärkt und aktiv für den regionalen Natur- und Artenschutz ein. Das eröffnete dem Tierpark neue, spannende Aufgaben- und Betätigungsfelder. Erste Projekte in Zusammenarbeit mit städtischen Abteilungen, Naturschutzorganisationen, Forschungsinstitutionen sowie kulturellen Einrichtungen sind initiiert und tatkräftig umgesetzt worden. Mit der bevorstehenden Einführung des Naturschutzfrankens wird die Arbeit des Tierparks im Natur- und Artenschutz noch intensiviert und auf ein höheres Niveau gehoben. «Merci viumau!» an all unsere treuen Besucherinnen und Besucher. Auf dass auch 2023 ein rundum erfolgreiches Jahr mit vielen zufriedenen Gästen und spannenden, zukunftsweisenden Projekten wird!
Tierpark Gotha 19.01.2023
expert Jakob Gotha GmbH übergibt Sachspende an Tierpark Gotha
Dank der Unterstützung des Elektrofachmarktes ist nicht nur für die Tierparkbewohner, sondern auch für ihre Betreuer gesorgt. Das Tragen einer Dienstkleidung ist in zoologischen Einrichtungen Vorschrift, denn in diesem Umfeld müssen strenge Hygienestandards eingehalten und die Sicherheit der Mitarbeiter gewährleistet werden. Um die entsprechenden Abläufe im Tierparkalltag zu unterstützen, übergab Lars Lenkat, Marktleiter der expert Jakob Gotha GmbH-Filiale am Bertha-von-Suttner-Platz in Gotha, zwei Waschtrockner zur Reinigung der Dienstkleidung an Tierparkleiter Frederik Linti. Die Sachspende hat einen Wert von über 1.000 Euro. Der Tierpark Gotha befindet sich am Töpfleber Weg und hat während der Winterzeit täglich von 9.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Letzter Einlass ist 45 Minuten vor Ende der Öffnungszeit. Weitere Informationen zum Tierpark sind unter www.tierpark-gotha.de nachlesbar
Tierpark Germendorf
Ein Blick zurück, ein Schritt nach vorn.. Tierpark Germendorf zieht Bilanz zum neuen Jahr!
2022 war für die beliebte Germendorfer Freizeiteinrichtung in vielerlei Hinsicht ereignisreich: 40 neue Tierformen zogen in die Anlagen an den Waldseen, so dass beinahe die Hälfte des Tierbestandes erneuert wurde, der sich zum Jahresende auf 565 Individuen in 104 Arten belief. Besonders hervorzuheben sind dabei solch seltene Pfleglinge wie Schwarzhandgibbons, Australische Hüpfmäuse oder Große Weissnasenmeerkatzen, die deutschlandweit nur in unserem Park zu bestaunen sind. Aber auch Kugelgürteltiere, Afrikanische Quastenstachler oder Helmhokkos sind keine alltäglichen Gäste in Tiergärten und schärfen das sich formende Profil, Tierarten bei uns eine Heimstatt zu bieten, die aus verschiedensten Gründen in der deutschen und europäischen Zoolandschaft nicht häufig sind, um so unseren Beitrag zum Erhalt der Biodiversität zu leisten- einer Grundaufgabe Zoologischer Gärten. Für die Neuankömmlinge wurden z.Bsp. eine Australienvoliere und ein Australienterrarium völlig neu gestaltet. Auch ein Schauaquarium wurde dabei erstmals in Germendorf aufgestellt und mit Regenbogenfischen besetzt. Die Erdmännchenanlage wurde renoviert und die Aussichtshütte im Dinopark komplett neu errichtet. Für die 3 neuen afrikanischen Primatenarten wurden die Aussenbereiche mit neuer Klettereinrichtung ausgestattet. 460.000 Besucher begleiteten uns auf diesem Weg durch das Jahr 2022. Trotz vergleichsweise schlechterem Wetter zum Jahresende sowie weggefallener Corona-Beschränkungen im gesamten Freizeitsektor und in der Reisebranche (und damit wieder einer breiteren Angebotspalette an Erholungs- und Bildungsorten) sind das mit 10.000 Gästen nur unwesentlich weniger als im Rekordjahr 2021. Höhepunkte waren das traditionelle Tierparkfest und der Halloween-Abend. 2023 ergänzen wir diese „Klassiker “ durch neue Veranstaltungen wie sommerliche Beachparties, einen Dinotag sowie Sonderkonditionen zu Kindertag und Schulanfang. Auch ein „Patentag“ als Dankeschön für unsere treuesten Unterstützer ist geplant. Als grösstes Bauprojekt soll bis zu Saisonbeginn die Pumaanlage fertiggestellt werden, auf das die größten aller Kleinkatzen in unseren Park zurückkehren. Als neue Tierarten werden Guanakos, Schneehasen und weitere australische Plattschweifsittiche erwartet. Als nächstes Vorhaben für die 2. Jahreshälfte zeichnet sich eine begehbare Voliere für gefiederte und beuteltragende Bewohner Neuguineas ab. Ganz klar wird also auch 2023 für jeden Besucher erlebnis- und lehrreich im Tier-, Freizeit- und Saurierpark Germendorf.
Zoo Zürich 18.01.2023
BLICK ZURÜCK UND SPRUNG NACH VORNE
Das Jahr 2022 war mit 1,38 Millionen Besucher*innen ein gutes Jahr für den Zoo Zürich. Die Naturschutz-Zuwendungen erreichten mit Fr. 2,5 Millionen einen neuen Höchststand und verschiedene tierische Neuankömmlinge fanden den Weg in den Zoo. Der Start ins neue Jahr verlief zwar nicht wie gewünscht, dennoch verspricht 2023 viel Interessantes: Weiterentwicklungen im Artenschutz, eine Neueröffnung sowie ein Jubiläum werden das kommende Jahr prägen. Die 1,38 Millionen Gäste im Jahr 2022 konnten im Zoo Zürich rund 370 Tierarten beobachten und mehr als 5000 einzelne Tiere entdecken. Es gab viele freudige, aber auch schwere Momente, die der Zoo Zürich im letzten Jahr mit seinen zahlreichen Zoo-Fans teilen durfte. Wir werfen einen Blick zurück und wagen eine Vorschau auf 2023. Naturschutzzuwendungen auf Rekordniveau Im Jahr 2022 erreichten die totalen Naturschutzzuwendungen des Zoo Zürich mit Fr. 2,5 Millionen ein neues Rekordniveau. Die finanziellen Beiträge an die acht verschiedenen Naturschutzprojekte weltweit werden unter anderem verwendet für die Umweltbildung der Bevölkerung und zum Aufzeigen von Alternativen zu Raubbau oder Wilderei. Auch die Ausbildung von Wildhüter*innen und die Bereitstellung von Ausrüstung und Infrastruktur finanziert der Zoo. Jungtiere und Neuankömmlinge Mit dem Weibchen Wajra und dem Männchen Warjun gelang bei den bedrohten Schneeleoparden die erfolgreiche Geburt und Aufzucht zweier Jungtiere. Ebenfalls Nachwuchs gab es bei weiteren bedrohten oder in der Natur ausgestorbenen Tierarten wie der Säbelantilope, der Arabischen Oryx, dem Pinguin, dem Waldrapp, der Bernierente und dem Mähnenibis. Positiv in Erinnerung bleiben Neuankünfte, welche unser Konzept verstärken, vermehrt auf die Haltung von bedrohten Tierarten zu setzen. Der weibliche Kleine Panda Tiang-Tang, die Koala-Dame Téa und das Koala-Männchen Tarni, sowie die Exuma-Wirtelschwanzleguane und die Savu-Pythons, die in das frisch bepflanzten Australienhaus einzogen. Einen schönen Rekord zu verzeichnen, gab es bei den Europäischen Weissstörchen: Den saisonalen Untermieter im Zoo Zürich bekam das letztjährige warme und trockene Frühlingswetter besonders gut, weshalb über 50 Storchenjungtiere ihre Köpfe aus den verschiedenen Nestern reckten – so viele wie noch nie! Erste Zuchterfolge im Zentrum für Artenschutz Mit der Eröffnung des Artenschutzzentrums Ornis wurde eine hochmoderne Infrastruktur hinter den Kulissen für die Erhaltung von bedrohten Tierarten geschaffen. Eine dieser Tierarten ist der Hyazinthara, der bei uns künftig in der geplanten Pantanal Voliere durch die Lüfte fliegen wird. Mit dem Bau dieses neuen Lebensraumes im Zoo wollen wir noch dieses Jahr beginnen. Die südamerikanische Papageienart ist in der Wildnis bedroht und die Aufzucht und Brut von Jungvögeln sind anspruchsvoll. Der Zoo Zürich hält mit 30 Zuchtpaaren weltweit die grösste Population in menschlicher Obhut und will mit deren Zucht einen wichtigen Beitrag im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) leisten. Trotz herausfordernder Ausgangslage ist es dem Zoo Zürich im letzten Jahr gelungen, die bedrohten Papageien erfolgreich zu züchten. Herbe Rückschläge Überschattet wurden die positiven Ereignisse im vergangenen Jahr von dem Ausbruch des Herpesvirus im Kaeng Krachan Elefantenpark. Nacheinander starben im Sommer 2022 drei Elefanten an den Folgen des heimtückischen Virus. Trotz aller Anstrengungen seitens der Tierärzt*innen und der Tierpfleger*innen konnten die Elefanten leider nicht gerettet werden. Obwohl dies für den Zoo ein herber Rückschlag bedeutete: Der Tod ist Teil des Lebens und somit Teil des Zoos. Praktisch täglich sterben Tiere, genauso, wie neue geboren werden. Der Kreislauf des Lebens in all seinen Facetten wird im Zoo sichtbar. Trotz schwierigem Start mit Zuversicht ins Jahr 2023 Wie kürzlich berichtet, verlief der Start ins neue Jahr nicht wie erhofft. Bei der auf Anfang Jahr erwartete Elefantengeburt im Kaeng Krachan Elefantenpark verstarb das Kalb leider kurz nach der Geburt. Erste Ergebnisse aus der Pathologie bestätigen, dass das tote Elefantenkalb nicht lebensfähig war. Gewisse Organe wie Herz oder Lunge waren nicht richtig ausgebildet. Erfolgreichere Geburten erhoffen wir uns im Jahr 2023 bei den bedrohten Koalas und den bedrohten Kleinen Pandas. Genauso könnten es bei den bedrohten Habichtskäuze zum ersten Mal zu Nachwuchs kommen. Allfällige Jungvögel würden in ein Auswilderungsprojekt in Österreich abgegeben werden. Im Rahmen des Entwicklungsplans 2025 wird der Zoo Zürich auch in diesem Jahr das Bestreben vorantreiben, sich zukünftig auf die Haltung bedrohter Tierarten zu konzentrieren. Deshalb kommt es zu verschiedenen Wechseln im Tierbestand. Mit dem Naturschutzzentrum schliesst der Zoo (nach dem Artenschutzzentrum Ornis) im Jahr 2023 bereits das zweite Bauprojekt aus dem Entwicklungsplan ab. Mit eindrücklichen Grossprojektionen wird ein emotionaler Zugang zu unserem Naturschutzengagement geschaffen. Das neue Naturschutzzentrum rückt ins Bewusstsein, was für Zoo-Gäste bis jetzt zu wenig sicht- und greifbar ist: Das ganze Wirken des Zoos in bedrohten Lebensräumen an vielen Orten der Welt. Eröffnung ist im Frühling. Direkt neben dem Masoala Regenwald. Dieser feiert 2023 Jubiläum. Im «Mini-Regenwald-Ökosystem» erleben die Besucher*innen bereits seit 20 Jahren bedrohte Tierarten inmitten ihres natürlichen Lebensraums. Er markierte einen Meilenstein in der Entwicklung des Zoo Zürich zum Naturschutzzentrum. Die faszinierende Tier- und Pflanzenwelt schafft eine direkte Verbindung zu dem bedrohten, gleichnamigen Paradies in Madagaskar, welches der Zoo Zürich im Rahmen seines Naturschutzengagements unterstützt.
Zoo Basel 18.01.2023
Überwinterung von ektothermen Reptilien
In den vergangenen Wochen suchten die Zoo-Besucherinnen und -Besucher vergebens nach einigen Reptilienarten im Vivarium. Die ektothermen Tiere ruhen von November bis Februar im Überwinterungsraum hinter den Kulissen. Aktuell befinden sich dort fünf Reptilienarten in der Winterstarre. Zwei weitere mediterrane Arten überwintern direkt in ihrem Freilandterrarium. Reptilien wie Echsen und Schlangen sind ektotherme Tiere. Im Gegensatz zu endothermen Tieren wie Säugetieren können sie keine Eigenwärme produzieren. Sie sind weitgehend von der Umgebungstemperatur abhängig und können ihre Körpertemperatur nur beschränkt regulieren. Ausschliesslich durch ihr Verhalten steuern sie die für ihre Körperfunktionen notwendige Körpertemperatur. Wenn die Aussentemperatur in der kalten Jahreszeit sinkt, fahren die Körperfunktionen zurück. Die Herzfrequenz sinkt, die Verdauung und damit auch die Nahrungsaufnahme sistiert. Leben im Energiesparmodus Finden Reptilien über Tage oder Wochen keine Nahrung, schalten sie auf «Standby». Sie sind regelrechte Hungerkünstler und können ihren Energieverbrauch enorm senken, dabei aber hellwach und jederzeit angriffsbereit bleiben – dies unter der Bedingung, dass die Umgebungstemperatur hoch genug ist. Mit einem wärmenden Sonnenbad bringt sich beispielsweise eine Eidechse auf die richtige Betriebstemperatur. Quirlig und aktiv, jagt sie Insekten oder flüchtet bei der Annäherung eines grösseren Tieres. Wird es ihr jedoch zu heiss, sucht sie Schatten, Felsspalten oder Erdhöhlen auf. Ohne Sonneneinstrahlung sinkt ihre Körpertemperatur auf die der Umgebungsluft und vorbei ist es mit dem Jagen. Im Zolli wird das Sonnenlicht durch punktuell platzierte Heizstrahler und UV-Lichter substituiert. Winterstarre hinter den Kulissen Im Zolli überwintern ektotherme Tiere in einer eigens angefertigten Räumlichkeit für Reptilien hinter den Kulissen des Vivariums. Im Herbst wird in den Terrarien stufenweise die Raumtemperatur auf die gewünschte Überwinterungstemperatur gesenkt. Zuvor werden die Tiere gebadet, damit sich ihr Darm vollständig entleert. In der Ruhephase kontrollieren die Tierpflegenden die Reptilien täglich und besprühen sie mit Wasser, um für ausreichende Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Jedes Tier hat eine eigene Überwinterungsbox, welche entweder mit Holzschnitzel trocken oder mit Sphagnum-Moos feucht gehalten wird. Nach rund zwei Monaten Winterstarre werden die Reptilien ab März stufenweise erwärmt und präsentieren sich den Besucherinnen und Besuchern wieder munter und glanzvoll im Terrarienbereich des Vivariums. Der Zoo Basel hält im Überwinterungsraum derzeit fünf Reptilienarten: die Gila-Krustenechsen (Heloderma suspectum), Krokodilschwanzechsen (Shinisaurus crocodilurus), Tannenzapfenechsen (Tiliqua rugosa), Panzergürtelschweife (Ouroborus cataphractus) und die Hornvipern (Cerastes cerastes). Ebenfalls in Winterstarre sind die Griechischen Landschildkröten (Testudo hermanni) und die Breitrandschildkröten (Testudo marginata). Diese beiden Arten überwintern jedoch direkt in Frühbeetkästen in ihrem Freilandterrarium. Abhängigkeit vom Lebensraum Ektotherme Tiere sind stark vom Klima ihres Lebensraums abhängig. Besonders optimal sind für Reptilien die Bedingungen in den Tropen, da dort ganzjährig ähnlich hohe Temperaturen herrschen. Dies wird in der Häufigkeit und der Vielfalt der Reptilien mit ihrem – wie bei Krokodilen oder Riesenschlangen – grossen Wuchs deutlich. Bei Reptilien aus den gemässigten Breiten, in denen Temperaturschwankungen durch die Jahreszeiten bedingt vorkommen, ist die Winterstarre ein physiologischer Vorgang. Die Ruhephase trägt zur Regeneration sowie zur allgemeinen Gesundheit bei. Auch besteht ein Zusammenhang mit einer verbesserten Fortpflanzung nach dem Aufwachen. Tropische Arten, in deren Lebensraum die Temperaturen im Tages- und Jahresverlauf kaum schwanken, kennen keine Winterstarre.
Zoo Hoyerswerda 17.01.2023
Das Jahr 2022: Steigende Besucherzahlen nach Pandemie-Minus – Zweitstärkstes Besucheraufkommen seit 2011 in Zoo & Schloss Hoyerswerda
In Zoo & Schloss Hoyerswerda sind 2022 insgesamt 126.348 Besuche gezählt worden. Dies ist das zweitstärkste Besucheraufkommen seit dem Zoo & Schloss 2011 in die Zoo, Kultur & Bildung Hoyerswerda gGmbH eingegliedert wurden. Rekord hält das Jahr 2019 mit rund 140.000 Besuchen. Noch im Vorjahr verzeichneten die beiden Einrichtungen durch die lange pandemiebedingte Schließzeit ihr schwächstes Besucheraufkommen. „Eine tolles Ergebnis, das uns hoffen lässt und zeigt, dass wir nach wie vor zu den beliebten Ausflugszielen im Lausitzer Seenland gehören“, äußert sich Arthur Kusber, Geschäftsführer der Zoo, Kultur und Bildung Hoyerswerda gGmbH. Ein heißer Sommer und ein goldener Oktober führten zu einer Besucherverschiebung. So war der Oktober nicht nur der besucherreichste Monat des Jahres, sondern auch der stärkste Herbstmonat seit der Eingliederung. „Mit diesem positiven Ergebnis gehen wir in das neue Jahr, das uns angesichts der Energiekrise vor viele Herausforderungen stellt. Heizkosten, Strompreise und Futtermittel werden mit Sicherheit eine spürbare Belastung für den Zoo darstellen. Dennoch halten wir an unserem Ziel fest: Wir wollen unseren Besuchern weiterhin erlebnisreiche Tage und wertvolle Familienzeit ermöglichen“, ergänzt Arthur Kusber. Das Jahr 2022 Die Erfolgsnachzucht der Hyazintharas und die Urlaubsrückkehrer Björn und Bengt, die nach ihrer Anlagensanierung im Frühjahr aus dem Zoo Augsburg zurückkehrten, sind nur einige tierische Highlights im Jahr 2022. Die Anlage der Servale wurde vergrößert und umgestaltet. Veranstaltungen wie der Stadtkindertag und Halloween übertrafen die Erwartungen. Im Schloss Hoyerswerda fanden die Sonderausstellungen des Metallkünstlers Manfred Vollmert, als auch die Fotoausstellung „Bildnis mit der Ziegenplastik im Zoo Hoyerswerda“ mit mehr als 230 Besucherfotos und die Fotokunstausstellung der Fotografin Carina Landgraf „Vergessener Glanz – Lost Places in Europa“ am Ende des Jahres regen Zuspruch. Eine neu etablierte musikalisch-literarische Radtour durch die (Neu)Stadt Hoyerswerda und die öffentlichen Führungen im Lager Elsterhorst stießen bei Besuchern auf viel Interesse. Neues in 2023 Im Jahr 2023 können sich Besucher auf die Fertigstellung der Leopardenanlage freuen, die künftig China Leoparden-Dame Bao Bao bewohnen wird. Im Frühjahr soll eine Gruppe Afrikanischer Brillenpinguine auf die verbesserte Pinguinanlage ziehen. Für den neuen Wirtschaftshof ist im Sommer Baubeginn geplant. Der erste wichtige Schritt in Richtung neuer Masterplan. Mit seiner Umsetzung kann der Bau des Asienbereiches beginnen. Mit interessanten Sonderausstellungen werden im Schloss bedeutende Hoyerswerdaer gewürdigt. Mit „3 kreative Köpfe, 100 Jahre, eine Stadt“ wird in Zusammenarbeit mit dem Zuse-Computer-Museum Hoyerswerda, dem Kulturbund, der Woyski-Stiftung und dem Freundeskreis für Kunst und Literatur auf die Schaffens- und Lebenszeit von Konrad Zuse, Brigitte Reimann und Jürgen von Woyski geschaut. Ab Ende Januar wird die Wanderausstellung „Lauchhammer in aller Welt“ des Kunstgussmuseums Lauchhammer zu sehen sein. Noch im Frühjahr soll mit dem Bau eines Treppenturmes im Rahmen des neuen Brandschutzkonzeptes und für eine bessere Besucherführung begonnen werden.
Tiergarten Kleve 17.01.2023
Fast 130.000 Gäste sorgen für einen neuen Besucherrekord
Im Jahr 2022 kamen 129.929 Gäste in den Tiergarten Kleve und sorgten so für einen neuen Allzeit-Besucherrekord! „Ich bin überwältig von dem großen Besucherzuspruch und bin stolz auf mein großartiges Team, mit dem wir dieses sensationelle Ergebnis erreicht haben“, berichtet Tiergartenleiter Martin Polotzek freudenstrahlend über die 129.929 Gäste, die zusätzlich zu 669 Hunden den Tiergarten Kleve im Jahr 2022 besuchten. Noch nie in der 63-jährigen Geschichte kamen so viele Menschen innerhalb eines Jahres in den Familienzoo am Niederrhein und ließen sich von Lama, Erdmännchen und Co. begeistern. „Diese sensationellen Besucherzahlen sind ein eindeutiges Zeichen, dass wir mit der Weiterentwicklung des Tiergartens auf einem guten Weg sind und die zahlreichen Veränderungen gut bei unseren Gästen ankommen“, so Polotzek. In den Jahren vor Corona besuchten im Schnitt rund 80.000 Menschen jährlich den Tiergarten Kleve. Seitdem Martin Polotzek vor zwei Jahren die Leitung des Parks übernahm, entwickelt sich der Familienzoo mehr und mehr zu einem modernen Natur- und Artenschutzzentrum, das jährlich immer mehr Menschen für Tiere begeistert und zur beliebtesten Freizeiteinrichtung Kleves wurde. Im vergangenen Jahr kamen verschiedene neue Tierarten wie Elenantilope, Baumstachler oder die vom Aussterben bedrohte Spaltenschildkröte in die Schwanenstadt. Zahlreiche Veranstaltungen wie das berühmte Halloweenfest, das Klever Kinderfest oder der Artenschutztag lockten außerdem die Gäste aus nah und fern nach Kleve. „Neben unseren verschiedensten Großveranstaltungen haben sich auch unsere kleineren zoopädagogischen Angebote wie insbesondere das Rendezvous mit dem Lieblingstier als Besucherhighlight etabliert und zahlreiche Gäste begeistert. So haben auch immer mehr Gäste die einmalige Gelegenheit genutzt, mit Rotem Panda, Erdmännchen und Seehund auf Tuchfühlung zu gehen“, berichtet Tiergartenleiter Polotzek. „Außerdem konnten wir im vergangenen Jahr 786 SchülerInnen in unseren Schulführungen für unsere Tiere und den Artenschutz begeistern und freuen uns, dass wir trotz der allgemeinen Preissteigerungen diese Schulführungen auch weiterhin zum attraktiven Preis von einem Euro pro SchülerIn anbieten können. Und auch unsere neuen Nachtführung, bei denen man nachts mit Taschenlampe durch den Tiergarten streift, erfreuen sich großer Beliebtheit und werden in diesem Jahr fest in unser Veranstaltungsprogramm aufgenommen.“ Auf diesem Rekordergebnis möchten sich Polotzek und sein Team aber nicht ausruhen. „Wir stecken bereits inmitten der Vorbereitungen für die neue Saison und sind kurz vor der Fertigstellung der Anlage für die seltenen Zweifarbtamarine und auch die Rote Panda-Baustelle nimmt immer weiter Formen an. Mit unserem neuen Spielplatz und der neuen Baumstachler- und Stinktieranlage liegen wir aktuell noch im Zeitplan, sodass wir diese voraussichtlich noch Ende April eröffnen können“, freut sich Polotzek auf die neue Saison.
Zoo Duisburg 17.01.2023
Babyboom: Zoo Duisburg erwartet 22 Tierkinder
Noch entwickeln sich die kleinen Haie in ihren Eikapseln. Die Winzlinge stehen als Botschafter für viele ihrer stark gefährdeten Artgenossen. Besucher können die Entwicklung live verfolgen. Duisburg Vor einem Jahr zog Bambushai Nadja an den Kaiserberg. Hier lernte sie ihren Artgenossen Lenny kennen. Schon kurz nach ihrer Ankunft beobachtete das Pflegerteam erste Annäherungen. Nun gibt es Nachwuchs, der sich aber noch in Eiern befindet. Rund sechs cm lang sind die bräunlichen Eikapseln der Bambushaie. In jeder von ihnen wächst ein kleiner Hai heran. Mit dem Schlupf der Mini-Räuber rechnet Maik Peschke innerhalb der nächsten Wochen. „Über mehrere Tage werden, so hoffen wir, immer wieder Jungtiere aus dem Ei schlüpfen“. Der Revierleiter des Duisburger Aquariums weiß aber auch um die Herausforderungen der Aufzucht kleiner Haie: „Der Schlupf fordert sehr viel Energie, deswegen müssen die Jungtiere schnell anfangen zu fressen“. In den ersten Lebenswochen stehen kleine Garnelen auf dem Speiseplan. Später werden sich die jungen Bambushaie beispielsweise von Fischchen und Muscheln ernähren – Nahrung, die auch bei ihren Eltern auf dem Speiseplan steht. Bambushaie gehören mit einer Länge von rund 80-90 cm zu den kleineren Haiarten. Die nachtaktiven Tiere leben in den Riffen der Küstenregionen des Indischen Ozeans, wo sie sich am Tage auch verstecken. Bedingt durch die Zerstörung der Korallenriffe und den Fang als Speisefisch nehmen die Bestände des Bambushais ab. Generell eilt Haien ihr unbegründet schlechter Ruf meist voraus: Sie gelten nicht als Sympathieträger, werden daher häufig nicht gut genug geschützt und gnadenlos gejagt. Schätzungen zufolge sterben jedes Jahr rund 100 Millionen Haie durch den Menschen. Das hat zur Folge, dass rund 75% aller Haiarten auf der sogenannten Roten Liste stehen. Dabei sind die Gründe für die Gefährdung vielfältig: Haie landen ungewollt als sogenannter Beifang in Netzen wie an Langleinen, ihr Lebensraum wird verschmutzt und Riffe zerstört. Auch die Kinderstube vieler Haiarten wird immer kleiner, denn die für Babyhaie so wichtigen Mangrovenwälder werden gerodet. Der Hauptgrund für das Verschwinden der Meeresräuber liegt aber in der gezielten Fischerei. Insbesondere wegen ihrer Flossen werden Haie gezielt gefangen. Meist noch lebend, werden den Tieren die Flossen abgetrennt – der Körper dann über Bord geworfen, wo sie qualvoll sterben. In getrocknetem Zustand werden die Flossen vor allem in asiatische Länder exportiert. Dort finden sie Verwendung in Haifischflossen-Suppe sowie der traditionellen Medizin. Aber auch innerhalb Europas werden Haie kommerziell gehandelt und das Fleisch verkauft. Hierzu zählt unter anderem die sogenannte Schillerlocke, mit der die geräucherten Bauchlappen des Dornhais gemeint sind. Aber auch als Haifischsteak findet das Fleisch Abnehmer. Der stetige Rückgang von Haien hat Auswirkungen auf das Ökosystem Meer. Als Raubtiere am Ende der Nahrungskette nehmen insbesondere die großen Haiarten eine wichtige Rolle ein. Sie kontrollieren die Population ihrer Beute. Fehlt der Hai, kommen die sensiblen Nahrungsbeziehungen und schlussendlich das ganze Ökosystem Meer aus dem Gleichgewicht.
Zoo Magdeburg 16.01.2023
Afrikanische Elefanten Uli ist jetzt 12 Jahre alt
Heute wird der Afrikanische Elefant Uli 12 Jahre alt! Bevor Zootierpfleger Stefan Gluch ein „Überraschungs-Menü“ für den Elefantenjungbullen Uli auf die Innenanlage drapiert, gratuliert er einer treuen Zoobesucherin zum runden Geburtstag. Es ist Britta Fuchs aus Brandenburg, die von ihrem Ehemann eine Spezialführung zu den Afrikanischen Elefanten geschenkt bekam. Natürlich hat der Zoopädagoge Stephan Worm einen Besuch bei Uli mit eingeplant. Heute bekam Elefant Uli neben dem „normalen“ Futter eine besondere Futterkiste, die ihn zusätzlich beschäftigte – eine Form der Tierbeschäftigung (auf Englisch: Enrichment). Der Einsatz von Enrichment in der Zoohaltung hat das Ziel, durch z.B. spezielle Fütterungsmethoden jene Bedingungen bereitzustellen, die diverse und artspezifische Verhaltensweisen ermöglichen und damit das Wohl des Tieres gewährleisten. Die Fütterung von Elefanten soll den geschickten Einsatz des Rüssels fördern, der bei der elefantentypischen Nahrungssuche und -aufnahme essentiell ist. So musste Uli mit seinem Rüssel durch die Kiste stöbern, um an die begehrten Futterstücke zu gelangen. Doch nicht nur solche besonderen Futterkisten gehören zum Enrichment, auch das tägliche Futter trägt zur Beschäftigung der Elefanten bei. Die Elefanten bekommen neben dem täglichen Heu regelmäßig Äste und Laub. Das Vorbereiten der Äste durch Brechen, Entrinden und Entlauben unter Einsatz des Rüssels, der Zähne und der Vorderfüße gehört zum artspezifischen Fressverhalten von Elefanten. Kommen Sie doch mal vorbei und beobachten Sie unsere Elefanten, wie sie mit ihrem Rüssel geschickt Heu zusammenfalten, mit der Rüsselspitze kleineste Futterstücke einsammeln oder mit Rüssel und Zähnen die Rinde von Ästen schälen. Hintergrundinformation: Der Afrikanische Elefantenjungbulle Uli wurde 2011 im Zoo Wuppertal geboren. Am 25.06.2018 im Alter von 7 Jahren kam Uli mit seinem jüngeren Bruder Moyo aus dem Zoo Wuppertal in den Zoo Magdeburg. Aktuell lebt er mit dem vier Jahre älteren Elefantenjungbullen Kando zusammen.
Zoo Zürich 16.01.2023
LEBENSSCHWACHES ELEFANTENKALB KURZ NACH DER GEBURT VERSTORBEN
Die auf Anfang Jahr erwartete Elefantengeburt im Kaeng Krachan Elefantenpark erfolgte nicht mit dem gewünschten Ausgang. In der Nacht von Samstag auf Sonntag hat die 17-jährige Elefantenkuh Farha einen Elefantenbullen geboren. Leider verstarb das Kalb kurz nach der Geburt aufgrund von Lebensschwäche. Nach einer Tragezeit von etwa 22 Monaten brachte Farha am Samstag, 14. Januar 2023, ihr Elefantenkalb zur Welt. Zur Geburt kam es kurz vor Mitternacht innerhalb der Familie, analog zu wildlebenden Elefanten. Im geschützten Kontakt beobachteten die Zoomitarbeiter*innen das Verhalten des Tieres bereits seit mehreren Tagen intensiv und konnten in Kombination mit den regelmässig gemessenen Hormonwerten den Geburtszeitpunkt antizipieren und somit den gesamten Verlauf überwachen. Geburt und Tod des Elefantenkalbes Da die Geburt auch mehrere Stunden nach Abgang des Fruchtwassers nicht erfolgt war, leitete das Veterinär-Team diese mit einem wehenfördernden Mittel ein. Wenig später brachte Farha das männliche Jungtier zur Welt. Das Handeln von Mutter Farha und das natürliche Sozialverhalten von Grossmutter Ceyla-Himali während des Geburtsvorgangs war beispielhaft. Nach der erfolgreichen Geburt wurde jedoch schnell ersichtlich, dass das Elefantenkalb schwach war. Farha und Ceyla-Himali kümmerten sich um das Kalb und versuchten es instinktiv und vorbildlich zu beleben. Auch die anwesenden Tierärzt*innen probierten den Elefantenbullen mittels einer medikamentösen Starthilfe zu unterstützen – jedoch ohne den gewünschten Erfolg. Das Jungtier verstarb kurz nach der Geburt. Um die genaue Todesursache festzustellen, wird das Elefantenkalb in den nächsten Tagen pathologisch untersucht. Aktuell lässt nichts auf einen Zusammenhang mit den im Sommer aufgetretenen Viruserkrankungen schliessen. Elefantenzucht im Zoo Zürich – Aufbau einer Reservepopulation Asiatische Elefanten sind in ihrem natürlichen Bestand bedroht und die Population wilder Elefanten nimmt durch Lebensraumverlust und Wilderei stetig ab. Umso wichtiger und notwendiger ist die Zucht der Dickhäuter in Zoos, um eine stabile und gesunde Reservepopulation aufzubauen. Mit dem Kaeng Krachan Elefantenpark hat der Zoo Zürich eine der modernsten Elefantenanlagen Europas und bietet damit ideale Voraussetzungen für die Geburt und Aufzucht von Elefantenjungtieren. An dieser wird sich der Zoo Zürich, als ein wichtiger Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP), auch weiterhin beteiligen.
Alpenzoo Innsbruck 16.01.2023
Endlich wieder ein Treffen der „Bruderschaft der Steinböcke“
Alle Jahre wieder trifft sich die Bruderschaft der Steinböcke im Alpenzoo, um dort gemeinsam Geburtstag zu feiern und ihren Patentieren eine Portion Extra-Futter zu überbringen. So kommt normalerweise eine illustre Gemeinschaft von über 50 Mitgliedern, allesamt Tiroler Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur zusammen. Alle eint in der Gemeinschaft nicht nur dasselbe Sternzeichen, sondern auch die Faszination für die Hornträger im Alpenzoo. Seit 1980 unterstützen sie den Alpenzoo in seiner Arbeit mit den einst aus Nordtirol verschwundenen Tieren. Der traditionelle Geburtstag im Jänner musste die letzten 2 Jahre Corona bedingt leider ausfallen. Zoodirektor Dr. André Stadler freute sich am vergangenen Samstag deswegen umso mehr, die Bruderschaft der Steinböcke im Alpenzoo wieder zu begrüßen. So kam es wieder zum traditionellen Besuch bei den tierischen Steinböcken inkl. der Futterspende. Unter den Mitgliedern mit runden oder halbrunden Geburtstags-Jubiläen sind diesmal folgende Brüder zu erwähnen: Hanns-Peter Adami, Hanno Vogl-Fernheim (Präsident der Architekten und Zivilingenieure), Abt Raimund Schreier, Luis Walter, Ernst Erlebach, der „Ehren-Oberbock“ Alois Partl, Josef Hauser (Volksanwalt von Tirol), Josef „Pepi“ Hackl (Goldener Adler) und Fritz Schirmer. Er ist seit 1991 Mitglied bei der Bruderschaft der Steinböcke und bisher kein einziges Mal dem Treffen ferngeblieben.
Naturschutz-Tierpark Görlitz 16.01.2023
Von A wie Altdeutsches Schwarzbuntes Niederungsrind bis Z wie Zebramanguste
Jährliche Inventur im Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec Zum Jahresbeginn dreht sich im Görlitzer Tierpark stets alles um tierische Zahlen, so auch 2023. Eine Inventur im Tierpark hält jedoch so einige Herausforderungen bereit. Während die Tierzählung bei Arten wie den Yaks oder den Roten Pandas, welche die meisten Görlitzer wohl sogar mit Namen kennen, kinderleicht ist, kann sie bei anderen Arten ganz schön kompliziert werden. Im Mangustengarten kuscheln sich bei den winterlichen Temperaturen 36 Zebramangusten zu großen Haufen zusammen, die zum Zählen mit breitgestreutem Futter getrennt wurden. Im Zwitscherzimmer war die Zählung noch aufregender: Mehrere Pfleger bieten im Raum verteilt Futter an und zählen wie viele hungrige Wellensittiche sie damit anlocken. Das Ganze wird dann noch für eine höhere Genauigkeit mehrmals wiederholt und am Ende wissen wir, dass dort 120 Wellensittiche munter durcheinander zwitschern. Dank vieler geduldiger und erfahrener Mitarbeiter und der ein oder anderen Leckerei gibt nun auch die diesjährige Inventur einen Überblick über die Tierbestandsentwicklungen. „Aktuell beheimatet unser Tierpark genau wie vor einem Jahr 88 Tierarten mit insgesamt 723 Individuen, was eine leichte Steigerung zum Vorjahr darstellt“ gibt Kuratorin Catrin Hammer bekannt. Die zusätzlichen Tiere wurden hauptsächlich bei Arten mit hohen und schwankenden Beständen, wie beispielsweise Guppys oder Steppenlemmingen gezählt. Bei den Tierarten gab es jedoch einige Neuerungen, was auf dem ersten Blick nicht so scheint, da sich neue und nicht mehr im Bestand befindliche Arten zahlenmäßig ausgleichen. „Mit den Buschschliefern können unsere Besucher seit 2022 kleine Elefanten-Verwandte im Tierpark bestaunen und in einer neuen Artenschutzvoliere werden dieses Jahr unter anderem Felsenmeerschweinchen und stark bedrohte Salvadori Weißohrsittiche zu sehen sein, die aktuell noch hinter den Kulissen gehalten werden“ so Catrin Hammer. Besonders erfreulichen Nachwuchs hat uns im letzten Jahr zum ersten Mal unser Mittelbeo Pärchen beschert. Das Jungtier wird nun im „Beo-Datingcenter“ an die passende Partnerin vermittelt, um selbst zur schwierigen Zucht der Art beizutragen. Während uns der Tod des betagten Trampeltierwallachs Ivan traurig stimmte, gab es 2022 Nachtzuchterfolge unter anderem bei den Bambushühnern, Krokodilschwanzechsen und Roten Pandas. Eine weitere Erfolgsgeschichte war die spektakuläre Auswilderung von drei Steinböcken, denen dieses Jahr weitere Nachzuchten aus Görlitz in die Alpen folgen sollen. Hinter den Tierpark Inventur-Zahlen verbergen sich so jedes Jahr tierisch spannende Geschichten.