Zoopresseschau

Kaum ist man ein paar tage im Urlaub, schon passieren lustige Dinge, von denen ich erst im nachhinein erfahren habe … und obwohl ich in vielen Zoos war und die Temperaturen durchaus warm bis heiß … ich habe keine badenden Tierpfleger gesehen… das wäre ein kleines, unerwartetes und auch bizarres Ereignis gewesen …
Und damit fing es an:

An der Teichchallenge haben sich zahlreiche andere Zoos beteiligt und dabei sind einige witzige Filmchen zustande gekommen. Sie alle zu zeigen würde den Rahmen des Blogs sprengen, aber bei youtube kann man sie unter #teichchallenge problemlos finden.

Aber nun zur eigentlichen Zoopresseschau …

Tierpark und Tropen-Aquarium Hagenbeck 29.07.2022
Tigerjungtiere erobern Hagenbeck-Anlage – Raubtiernachwuchs jetzt für alle Besucher zu sehen
Als sich der Schieber in das Mutter-Kind-Gehege öffnete, schaute Tigermutter Maruschka skeptisch in die Welt. Zahlreiche Medienvertreter waren vor Ort und warteten auf den Moment, dass die Jungtiere das erste Mal Tierpark-Luft schnuppern. Doch die zwei Tigerkinder ließen auf sich warten und lugten nur ganz zögerlich ins Freie. „Maruschka ist eine sehr erfahrene und fürsorgliche Mutter, die jede Gefahr von ihren Kindern abwenden möchte. Nach zwei Monaten im Innengehege muss sich die junge Familie nun erst einmal an Besucher und laute Geräusche gewöhnen. Wahrscheinlich werden die drei aber schon in den kommenden Tagen routiniert in ihrem Außengehege unterwegs sein“, vermutet Tobias Taraba, Reviertierpfleger bei Hagenbeck. Im kleinen und babysicheren Mutter-Kind-Gehege lernen die Jungtiere nun ihre neue Umgebung ganz genau kennen. Sand, Gras, Baumstämme, Pflanzen und Wasserstellen sind neu für die beiden Schwestern. Gerade der Wasserbereich ist hier extra flach gehalten. Der tiefe und große Wassergraben in der benachbarten Außenanlage wäre für die acht Wochen alten Jungtiere jetzt noch viel zu gefährlich, auch wenn die Zwei bereits ordentlich an Größe und Gewicht zugelegt haben. Ihr Geburtsgewicht von rund anderthalb Kilogramm haben die beiden Katzenkinder etwa vervierfacht. 2017 gab es den letzten Tigernachwuchs bei Hagenbeck. Für dieses Jahr hat Hagenbeck erneut eine Freigabe für die Zucht der genetisch wertvollen Großkatzen erhalten. „Über den Nachwuchs freuen wir uns außerordentlich. Yasha und Maruschka haben bei Hagenbeck bereits zum zweiten Mal erfolgreich für Nachwuchs gesorgt. Für die Arterhaltung dieser seltenen Tiere ist die Zucht innerhalb des EEP von großer Wichtigkeit. Hagenbeck beteiligt sich bereits seit Jahrzehnten am europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP)“, so Dr. Michael Flügger, Tierarzt und Säugetierkurator bei Hagenbeck. Die beiden Schwestern bleiben noch rund zwei Jahre bei Hagenbeck, bis sie in einer anderen zoologischen Einrichtung selbst für Nachwuchs sorgen könnten. Wie im Freiland verlassen Tigerkinder ihr Revier erst nach rund 24 Monaten.

Tierpark Sababurg 29.07.2022
Ferienspaß im Tierpark Sababurg – Sommerferien in der Natur erleben!
Damit den Kindern und Erwachsenen zu Hause nicht langweilig wird, bietet der Tierpark wieder viele abwechslungsreiche und spannende Aktionen an. Unser Wolfsrudel genießt die Ferien ebenso wie viele Schulkinder, denn in der Zeit vom 27. Juli bis zum 02. September finden zweimal in der Woche öffentliche Wolfsfütterungen statt: Jeden Mittwoch um 17 Uhr und jeden Freitag um 15 Uhr können sich Interessierte am Wolfsgehege treffen und viel Wissenswertes über unsere Wölfe erfahren. Auch in den Sommerferien finden unsere täglichen Tierfütterungen statt, bei denen unserer Tierpfleger gerne über ihre Schützlinge berichten. Was fressen Erdmännchen gerne? Wie heißen unsere Luchse? Warum haben die Kattas einen schwarz-weiß gestreiften Schwanz? Wie viele Jungtiere gibt es dieses Jahr bei unseren Pinguinen? Dies und vieles mehr kann man bei den folgenden kommentierten Schaufütterungen erfahren: – 10:00 Uhr Fischotterfütterung, – 10:30 Uhr Pinguinfütterung, -11:00 Uhr Erdmännchen- und Kattafütterung, – 13:30 Uhr Vielfraß- & Luchsfütterung, – 14:30 Uhr Fischotterfütterung; – 15:00 Uhr Pinguinfütterung, – 15:15 Uhr Waschbärenfütterung und – 15:30 Uhr Erdmännchen- und Kattafütterung. Auch die Greifvogelflugschau findet in den Sommerferien täglich, außer montags, statt. Um 11:30 Uhr, 14:00 Uhr und 16:15 Uhr können Sie in der 30-minütigen Flugschau Falken im pfeilschnellen Sturzflug, kreisende Bussarde und lautlos fliegende Eulen, sowie mächtige Adler direkt über Ihren Kopf hinweg fliegend erleben. Und auch wenn keine Veranstaltung oder öffentliche Fütterung besucht wird, gibt es im Tierpark viel zu sehen. Denn im Sommer kann man auf fast allen Weiden Jungtiere beobachten: Elch- und Rentierkälber in der Nordischen Welt, Fohlen bei den Eseln und Exmoor-Ponys und Tarpanen, Kälber bei den Wisenten, Heckrindern und Roten Höhenvieh, Frischlinge bei den Wildschweinen, Lämmer bei den Skudden, Heidschnucken, Walachenschafen und Leineschafen, Zicklein bei den Walliser Schwarzhalsziegen und Thüringer Waldziegen, Küken bei den Wellensittichen, Hirschkälber bei den Damhirschen, den europäischen Rothirschen und den Altai-Maralen. Auch für das leibliche Wohl ist Bestens gesorgt: Der Imbiss am Eingangsbereich ist täglich von 8:00 Uhr bis 19:00 Uhr geöffnet und bietet verschiedene Snacks wie Pommes, Bratwurst, den Saba-Burger, Eis, kalte und warme Getränke an. Auch die Kaffee-Stuga an der Elchlodge bietet in den Sommerferien täglich (außer montags) von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr kalte Getränke, Eis, Kaffeespezialitäten und Kuchen an. Das „Gasthaus zum Thiergarten“ im Eingangsbereich bietet eine große Auswahl klassischer und regionaler Speisen an und hat auf der Sonnenterasse Platz für 80 Personen. Ideal, um einen langen, ereignisreichen Tag ausklingen zu lassen oder sich für das nächste Abenteuer zu stärken! Sommerferien im Tierpark Sababurg! Wir haben jeden Tag in den Ferien von 08:00 Uhr bis 19:00 Uhr geöffnet und freuen uns auf Ihren Besuch! Die tierisch günstigen Jahreskarten des Tierparks (25,00 € Jahreskarte Erwachsene, 14,00 € Jahreskarte Kinder u. Jugendliche, 55,00 € Jahreskarte Familien, 55,00 € Jahreskarte Großeltern mit ihren Enkeln) können Sie direkt im Infozentrum erwerben. Die Jahreskarte ist ab Ausstellungsdatum volle 12 Monate gültig!

Erlebnis-Zoo Hannover 29.07.2022
ZWEI FLAUSCHIGE GEHEIMNISSE – Zwillings-Nachwuchs bei den seltenen Roten Pandas im Erlebnis-Zoo Hannover
Schwarze Stupsnase, winzige Knopfaugen, weiße Öhrchen, flauschiges graues Fell und eine feine weiße Maske im rotbraunen Gesicht: Die Roten Pandas im Erlebnis-Zoo Hannover haben Nachwuchs bekommen! Am 10. Juni brachte Weibchen Fine zwei winzige Jungtiere zur Welt. Noch blind und hilflos verbrachten sie die ersten Wochen gut verborgen in der mit Heu ausgepolsterten Wurfhöhle. Für Fine und ihren Partner Flin ist es der erste Nachwuchs überhaupt. Das junge Rote Panda-Weibchen kam erst im vergangenen Sommer mit der Mission Arterhaltung in den Erlebnis-Zoo und verstand sich auf Anhieb gut mit Flin, der bereits seit 2019 in der Himalaya-Anlage lebt. Dass die beiden schon so schnell Nachwuchs bekommen, freut das Zoo-Team besonders: „Wir haben direkt gesehen, dass die beiden harmonieren und sich im ersten gemeinsamen Winter bei uns im Erlebnis-Zoo auch schon gepaart haben“, berichtet Zoo-Kurator Fabian Krause. „Dass es dann beim ersten Versuch direkt klappt, ist wirklich schön. Fine ist eine tolle junge Mutter, die sich vorbildlich um ihre beiden Jungtiere kümmert, sie regelmäßig säugt und gut auf die Zwillinge achtgibt.“ Auch der Zoo-Tierarzt ist zufrieden mit der Entwicklung der Jungtiere: Beim ersten Gesundheits-Check zeigten sich die Kleinen, die etwa so groß wie ein Meerschweinchen sind, sehr agil und fit. Und ließen das Geheimnis um ihr Geschlecht lüften: Die kleinen Roten Pandas sind ein Junge und ein Mädchen. Mit etwas Glück können Besucherinnen und Besucher schon jetzt einen Blick auf den Nachwuchs erhaschen: Mutter Fine wechselt regelmäßig die Wurfhöhle und trägt ihre Jungen dann ganz vorsichtig über die Außenanlage. Und auch Fine selbst sehen die Zoo-Gäste nun häufiger: Um genug Milch für ihre Jungen zu haben, muss sie dreimal so viel Bambus fressen, wie normalerweise. Mit etwa drei Monaten werden die beiden noch namenlosen Jungtiere ihre Wurfhöhle verlassen und die Himalaya-Anlage im Erlebnis-Zoo auf eigenen Pfoten an der Seite von Mutter Fine erkunden. Ihr noch graues, flauschiges Fell wird sich mit der Zeit genauso leuchtend rot färben wie das ihrer Eltern. Wichtiger Beitrag zur Arterhaltung – Das Team des Erlebnis-Zoo freut sich riesig über den winzigen Nachwuchs: Denn Rote Pandas, oder auch Kleine Pandas genannt, stehen als „stark gefährdet“ auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. Ihr Lebensraum im Himalaya und der chinesischen Provinz Sechuan wird zunehmend zerstört, außerdem machen Wilderer Jagd auf die Tiere. Der Erlebnis-Zoo ist Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für die seltenen Tiere. Die Geburt der kleinen Roten Pandas ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt ihrer Art. Es ist der erste Nachwuchs bei den Roten Pandas im Erlebnis-Zoo Hannover seit 15 Jahren. Steckbrief – Roter Panda (Ailurus fulgens), Herkunft: Südosthänge des Himalaya, chinesische Provinz Sechuan und Yünnan, Nahrung: Bambus, Laub, Gemüse, Früchte, in geringeren Mengen auch tierisches Eiweiß in Form von Eiern und Insekten, Küken und Nagern, Tragzeit: 112 bis 158 Tage, Größe: 51 bis 62 cm lang. Gewicht: 3,7 bis 6,2 kg, Erreichbares Alter: bis 15 Jahre in menschlicher Obhut Gefährdung: Stark gefährdet

Zoo Osnabrück 29.07.2022
Zoo Osnabrück: Auftakt zum Open-Air-Kino voller Erfolg – Tickets für 14 weitere Filme noch verfügbar
Das 3. Open-Air-Kino im Zoo Osnabrück startete am gestrigen Donnerstagabend. Bei milden Temperaturen kamen rund 200 Cineasten in den Zoo, um erst die tierischen Bewohner im abendlichen Zoo zu beobachten und anschließend „Dumbledores Geheimisse“ auf einer 4 mal 8 Meter großen Leinwand aufzudecken. „Das Wetter war warm und trocken, die Besucher zufrieden – der erste Abend unseres Open-Air-Kinos war also ein voller Erfolg“, freut sich Jennifer Ludwig, Veranstaltungsfachwirtin im Zoo Osnabrück. Den Auftakt zur 3. Open-Air-Kino-Reihe machte am gestrigen Donnerstagabend „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“. Mit 233 verkauften Tickets waren mehr als zwei Drittel der Plätze besetzt. Für die restlichen 14 Filme seien noch Tickets verfügbar, bei Filmtiteln wie „Top Gun Maverick“ müssten die Kinogänger aber schnell zugreifen, erklärt Ludwig weiter. „Das Open-Air-Kino ist auch in diesem Jahr wieder sehr beliebt, was unter anderem auch an der tollen Filmauswahl der HALL OF FAME liegt“, so die erfahrene Veranstaltungsfachwirtin. Die Filme laufen bis zum 27. August jeweils donnerstag-, freitag- und samstagabends. Tickets sind über die Internetseite des Zoo Osnabrück erhältlich oder an der Kasse der HALL OF FAME. Mit dem Ticket können die Kinofans am Filmabend ab 18:30 Uhr den abendlichen Zoo besuchen, Filmstart ist mit Einbruch der Dunkelheit. Jahreskarteninhaber erhalten eine kleine Tüte Popcorn gratis. Unterstützung der Elefanten durch Sponsoren – Beim 3. Open-Air-Kino wird der Zoo Osnabrück neben der HALL OF FAME als Hauptsponsor außerdem vom Zoosponsor Fleischverarbeitung Kinnius GmbH & Co. KG, der Joh. Wolfgang Fischer GmbH sowie der Rahenbrock Gruppe unterstützt. „Den Sponsoren gilt unser Dank, denn durch sie kann die Veranstaltung so stattfinden“, bedankt sich Jennifer Ludwig. Der Reinerlös des Open-Air-Kinos geht an die Spendenkampagne „Rüssel voraus!“ und damit an den Umbau und die Vergrößerung der Elefantenanlage.

Wildpark Assling 29.07.2022
So gehen die Tiere im Wildpark mit der Sommerhitze um
Wenn die Temperaturen im Sommer ihren Höhepunkt erreichen, sind auch die Tiere auf der Suche nach Abkühlung. Die Wildparkbewohner haben ihre eigenen Methoden um der Hitze zu entkommen: schattige Plätze aufsuchen, sich weniger bewegen und teilweise im Wasser abkühlen. Als Überraschung bekommen die Wildparkbewohner von den Tierpflegern einen leichten Snack als Eiswürfel verpackt. Wie wir Menschen, genießen die Tiere die Abkühlung um dann später wieder im Schatten zu chillen. Schweine haben da ihre eigene Strategie. Da sie keine Schweißdrüsen haben, können sie auch nicht schwitzen. Gerne wälzen sie sich daher in einem Feuchtbiotop. Das ist nicht nur erfrischend, sondern die Schlammschicht bietet getrocknet einen guten Schutz gegen Insekten. Anschließend legen sie sich in ihre Höhlen und genießen die leichte Brise.

Tierpark Berlin 28.07.2022
Trauer im Tierpark – Untersuchung zeigt Verschlechterung des Gesundheitszustandes bei Sumatra-Tiger Willi
Sumatra-Tiger gehören zu den seltensten Katzen der Erde und werden seit bereits seit den 1950er Jahren zum Erhalt dieser hochbedrohten Tierart im Tierpark Berlin erfolgreich gezüchtet. Die letzten Jungtiere, die vor fast vier Jahren geborenen Tiger-Vierlinge, wiesen jedoch tragischerweise eine Kniefehlstellung auf, welche zu Problemen im Bewegungsablauf führte. Als Ursache für die Fehlstellung konnten Wissenschaftler*innen eine genetische Erkrankung des mittlerweile verstorbenen Vaters feststellen. Seit der Diagnose standen die vier Tiger unter intensiver Beobachtung mehrerer Tierärzt*innen. Nachdem Sumatra-Tiger Kiara aufgrund eines rapide abnehmenden Gesundheitszustandes am 12. Juli eingeschläfert werden musste, wurden nun auch bei Kater Willi bei einer CT Untersuchung am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) erhebliche Verschlechterungen am rechten Kniegelenk festgestellt. „Anhand der Befunde aus der pathologischen Untersuchung von Kiara ist davonauszugehen, dass der tatsächliche Zustand des Kniegelenkes noch schlechter ist, als wir schon auf den Bildern aus dem CT feststellen können. Auch das hat uns in der Annahme bestärkt, dass das Tier Schmerzen haben muss“, erklärt die zuständige Tierpark-Tierärztin Anja Hantschmann. „In Abstimmung mit meinem Team im Tierpark sowie den Kolleg*innen am IZW und des Veterinäramtes sind wir heute zu dem Schluss gekommen, dass wir den Kater erlösen müssen. So eine Entscheidung ist nie einfach, aber auch das gehört im Sinne des Tierschutzes zu unserer Verantwortung dazu.“ Der Gesundheitszustand der beiden anderen Tiger Oskar und Seri, die ebenfalls umfänglich untersucht wurden, blieb weitestgehend unverändert. Sie stehen jedoch weiterhin unter besonderer Beobachtung der Tierpfleger*innen und Tierärzt*innen. „Wir sind froh, solch schwierige Entscheidungen nicht allein treffen zu müssen“, berichtet Kurator Matthias Papies „Uns steht intern wie auch extern zum Glück ein hervorragendes Team aus Expert*innen zur Verfügung, die wir hier hinzuziehen können. Wir stimmen uns in solchen Situationen sowohl mit den tierärztlichen Berater*innen des internationalen Erhaltungszuchtprogrammes „Global Species Management Plan“ (GSMP) als auch mit erfahrenen Kolleg*innen hier in Berlin ab, die alle samt mit der Geschichte der Tiere bestens vertraut sind.“ Hintergrund – Als Tiger Mayang im Sommer 2018 vier Jungtiere zur Welt brachte, war die Euphorie zunächst groß. Die Freude wurde jedoch getrübt, als sich bei den Jungtieren Auffälligkeiten im Laufverhalten zeigten. Ende 2019 konnte nach CT-Untersuchungen im benachbarten Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) bestätigt werden, dass die vier Sumatra-Tiger eine Kniefehlstellung und damit einhergehende Knorpelschäden aufwiesen. Diese führten dazu, dass die jungen Tiger beim Laufen mit ihren Hinterbeinen einknicken. Seit dieser Diagnose wird der Gesundheitszustand der Tiger kontinuierlich überwacht. Trotz unterschiedlicher Therapieansätze ist bisher keine maßgebliche Verbesserung zu erkennen. Nach der Diagnose der gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Vierlinge wurde auch Tigermutter Mayang (11) im vergangenen Jahr klinisch und genetisch untersucht. Bei ihr konnten – anders als bei Vater Harfan – glücklicherweise keine Anzeichen auf eine erbliche Belastung festgestellt werden. Umfangreichen Analysen am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) und der Tierärztliche Hochschule Hannover ließen darauf schließen, dass die gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Jungtiere auf eine Vererbung des im September 2020 verstorbene Tiger-Vaters Harfan zurückzuführen sind. Basierend auf diesen Ergebnissen wurde nach gemeinsamer Beratung mit externen Experten des GSMP, des EEP und des Leibniz-IZW die Empfehlung für eine weitere Zucht mit Mayang gegeben und mit Tiger Jae Jae ein passender Partner gefunden.

Kölner Zoo 28.07.2022
Kleinster Hirsch der Welt: Pudu „Alvess“ im Kölner Zoo geboren
Zuwachs bei den Südpudus im Kölner Zoo: Am 17. Juli kam ein männliches Jungtier bei dieser Hirschart, die zu den kleinsten der Erde zählt, zur Welt. Sein Name „Alvess“ stammt aus Lateinamerika und bedeutet so viel wie „tapferer Jüngling“. Er ist genetisch für die Erhaltungszucht dieser bedrohten Art besonders wertvoll. Der Kölner Zoo freut sich daher sehr über diese Nachzucht. Mutter „Auryn“ wurde 2018 im Kölner Zoo geboren. Es ist ihr drittes Jungtier. Der elfjährige Vater „Dursley“ kam 2019 aus Wuppertal nach Köln. Er hat bereits mehrfach Nachwuchs gezeugt, starb aber leider Anfang Juni. Das Jungtier erkundigt bereits vorsichtig die Außenanlage, liegt aber meist arttypisch und versteckt ab. Pudus zählen zu den Hirschen. Es gibt zwei ähnliche Arten – den Südlichen und den Nördlichen Pudu. Südpudus, wie sie der Kölner Zoo hält, leben in den Südbuchenwäldern Chiles. Im Gegensatz zum Nordpudu, der in den kargen Hochgebirgslagen der kolumbianischen, ecuadorianischen und peruanischen Anden vorkommt, sind Südpudus reine Waldtiere. Sie sind scheu und überwiegend nachtaktiv. Ihre Nahrung besteht aus Blättern, Rinde, Früchten, Blüten und jungen Baumtrieben. Südpudus leben im Freiland in der Regel einzelgängerisch und kommen nur zur Paarung zusammen. Die männlichen Hirsche tragen ein Geweih mit nur einer Stange von 5-10 cm, was genauso wie alle Hirschgeweihe jährlich abgeworfen wird. Südpudus sind etwa halb so groß wie unser einheimisches Reh. Die Wildbestände dieser hübschen Tiere gehen leider zurück. Gründe sind u.a. Lebensraumzerstörung, Bejagung, Konkurrenz durch exotische Hirscharten und Risse durch Haushunde. Die Pudu-Anlage des Kölner Zoos liegt im Südamerikabereich in der Mitte des Zoos, zwischen der Anlage für den Großen Ameisenbären und den Primaten und Aras im Kleinen Südamerikahaus. Pudus können in Zoos ein Alter von bis zu 20 Jahren erreichen. In Deutschland leben aktuell 27 Pudus in fünf verschiedenen Zoos; in Europa sind es 60 in 19 Zoos. Der Kölner Zoo hält mit fünf Tieren die momentan zweitgrößte Gruppe.

Zoo Osnabrück 28.07.2022
Erkennen sich Osnabrücker Affen im Spiegel? Zoo Osnabrück erster Zoo in groß angelegter Studie
Ob Affen sich selbst in Spiegeln erkennen können, erforscht ein Team aus Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie Leipzig – unter anderem mit den Schimpansen, Orang-Utans, Klammeraffen und Gibbons im Zoo Osnabrück. Für die Tiere stellt die Studie eine Abwechslung dar, die Biologen hoffen auf neue Erkenntnisse. „Können Affen sich selbst erkennen?“ Dieser Frage gehen Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie Leipzig (MPI-EvA) nach – seit Kurzem auch im Zoo Osnabrück. „Wir führen eine zooübergreifende Studie durch, um das visuelle Selbsterkennen bei Menschenaffen und anderen nicht-menschlichen Primaten zu untersuchen“, erklärt Dr. Kathrin Kopp, Studienleitung des MPI-EvA. Es sei schon länger bekannt, dass nicht nur Menschen, sondern auch Tiere Interesse an ihren Reflektionen zum Beispiel auf Wasseroberflächen haben, allerdings wurden die Studien oft nur mit wenigen Individuen durchgeführt und seien somit nur wenig repräsentativ. Für nur wenige Arten wie Schimpansen, Gorillas oder Bonobos gebe es sichere Hinweise, dass sie sich selbst erkennen. „Daher freuen wir uns sehr, dass der Zoo Osnabrück sich auch an der Studie beteiligt und Partner des ‚GrApeNet‘, unserem Forschungsnetzwerk, geworden ist“, so Kopp. Der Osnabrücker Zoo sei der erste Zoo, in dem die Studie durchgeführt wurde, insgesamt sind 14 Zoos im Netzwerk „GrApeNet“. Die Datenerfassung in den teilnehmenden Zoos läuft bis Ende des Jahres. „Eine große Stichprobe ist notwendig, um verlässliche Aussagen treffen zu können“, erklärt die Biologin. In Zusammenarbeit mit der Abteilung Verhaltensbiologie der Universität Osnabrück führte Kopp die Studie bei den Osnabrücker Orang-Utans, Schimpansen, Weißwangengibbons und Braunkopfklammeraffen nach einem standardisierten Vorgehen durch. Auf der Anlage verteilte Kopp unzerbrechliche Spiegel und zusätzlich wurde ein großer Spiegel an einer der Scheiben an der Anlage installiert und mit einer Kamera ausgestattet. Die Affen wurden dann zurück auf ihre Anlage gelassen und Kopp und zwei Studentinnen filmten die Reaktionen. „Es war richtig toll, die Tiere dabei zu beobachten, wie sie mit den Spiegeln agieren.“ Spannende Abwechslung für die Tiere – „Für unsere Primaten waren die Spiegel eine gute Abwechslung. Wir bauen immer wieder Beschäftigungen für unsere Tiere in den Alltag ein, daher war die Teilnahme an der Studie eine super Ergänzung“, berichtet Tobias Klumpe, zoologische Leitung. „Außerdem ist uns der Bereich der Forschung, der zu einer der Hauptaufgaben von Zoos gehört, sehr wichtig. Durch die Teilnahme an solchen Studien können wir mehr über die Tierarten und unsere Individuen lernen und kommen beim Verstehen des evolutionären Erbes einen Schritt weiter.“ Es sei allerdings wichtig, ohne Erwartungen an solchen Studien teilzunehmen. „Man muss unvoreingenommen sein, so erhält man ein möglichst objektives Ergebnis. Oft lassen sich aus Studien Handlungs- oder Haltungsempfehlungen ableiten, aber das immer erst im Nachhinein. Wir sind schon sehr gespannt auf das Ergebnis dieser Studie“, berichtet der Biologe.

Tierpark Hellabrunn 28.07.2022
Ein neues Zuhause für die Lebenshilfe in Hellabrunn
Sie sind aus dem Münchner Tierpark Hellabrunn nicht mehr wegzudenken: Die fleißigen Mitarbeitenden der Lebenshilfe Werkstatt München (LHW), die tagtäglich dafür sorgen, dass die Besucherwege und angrenzenden Bereiche pikobello sauber sind. Bereits seit über sieben Jahren kümmert sich die Außenarbeitsgruppe der Lebenshilfe Werkstatt um das aufgeräumte Erscheinungsbild des Tierparks. Kürzlich wurde das Domizil der engagierten Helfer*innen auf dem Tierparkgelände einer grundlegenden Sanierung und Erweiterung unterzogen. Die Kooperation zwischen der LHW und dem Tierpark zu Inklusion und gesellschaftlicher Teilhabe von gesundheitlich beeinträchtigten Menschen hat sich seit 2015 zum Erfolgsprojekt entwickelt, welches körperlich und geistig behinderten Mitmenschen eine sinnstiftende und anerkannte berufliche Perspektive bietet. Das Aufgabenspektrum der Arbeitsgruppe reicht dabei vom Reinigen der Besucherwege, über dem Leeren und Säubern von Mülltonnen bis hin zu der Pflege von Beschilderungen und Besucherhallen. Um dieser erfreulichen Entwicklung weiteren Vorschub zu leisten, wurden die der Lebenshilfe Werkstatt zur Verfügung gestellten Betriebsgebäude auf dem Tierparkgelände in den letzten Monaten einer Komplettsanierung unterzogen sowie um einen freistehenden, separaten Fertigbau erweitert. Das in die Jahre gekommene Bestandsgebäude am Schlichtweg wurde dabei komplett entkernt, grundrenoviert und mit neugestalteten Funktionsbereichen wie Aufenthaltsräumen, Küche, Herrenumkleide sowie Garderoben-, Sanitär- und Trocknungsräumen versehen. Auch energetisch wurde das Zuhause der Lebenshilfe Werkstatt mit moderner Heiztherme sowie neuen Fenstern und Türen auf den baulich aktuellsten Stand gebracht. Der ansehnliche neue Fertigbau mit natürlicher Holzfassade beherbergt ab sofort einen Büroraum, die Damenumkleide sowie weitere Sanitäreinrichtungen. Andreas Jehn, Geschäftsführer der Lebenshilfe Werkstatt GmbH in München, freut sich über die modernisierten und neuen Einrichtungen für die Mitarbeiter*innen seiner Außenarbeitsgruppe: „Es ist ein schönes und wertschätzendes Signal des Tierparks, dass das lokale Domizil der LHW in Hellabrunn so zeitgemäß und arbeitsergonomisch für unsere Mitarbeitenden aufgewertet und ausgebaut wird. Insbesondere für Mitmenschen, die es oftmals in der Gesellschaft und auf dem regulären Arbeitsmarkt sehr schwer haben, ist diese Investition ein wichtiges Zeichen der Anerkennung ihrer Arbeit.“ Auch Hellabrunn-Vorstand und Tierparkdirektor Rasem Baban würdigt die Arbeit und das Engagement der Lebenshilfe-Mitarbeitenden: „In einem Tierpark wie Hellabrunn mit täglich tausenden von Gästen ist die Unterstützung und Mitarbeit der Lebenshilfe Werkstatt für uns unverzichtbar. Wegereinigung und Müllentsorgung dient im weiteren Sinne auch dem Wohl unserer tierischen Bewohner, weil die Tierpflege und die technische Abteilung damit deutlich entlastet werden. Wir freuen uns, dass wir den fleißigen Helfer*innen der Lebenshilfe Werkstatt jetzt wieder ein zeitgemäßes und komfortables ‚Hauptquartier‘ mitten in Hellabrunn bieten können, um damit auch die Weichen für eine langfristige Fortsetzung der Zusammenarbeit zu stellen.“

Tierpark + Fossilium Bochum 28.07.2022
Zwischen Schlanklori und Kurzkopfgleitbeutler: 360°-Rundgang durch die Erlebnisausstellung „Dschungel hautnah“
„Kannst du nicht in den Tierpark kommen, kommt der Tierpark zu dir!“ – Unter diesem Motto schafft der Tierpark + Fossilium Bochum bereits seit einigen Jahren immer wieder neue erfolgreiche Angebote, die einen barrierefreien, niederschwelligen Zugang zu Tierbegegnungen sowie zu Natur- und Umweltbildung ermöglichen. Neu ist nun der virtuelle 360°-Rundgang durch die interaktive Erlebnisausstellung „Dschungel hautnah“, der bequem vom heimischen Bildschirm über die Website des Zoos aufgerufen werden kann. Per Mausklick können sich Besuchende durch den digitalen Raum bewegen und dabei auch auf die nachtaktiven, tierischen Bewohner treffen. Kurze Videos geben Einblicke in die Tieranlagen von Kurzkopfgleitbeutler und Schlanklori, während ein Audioguide durch die verschiedenen Themenbereiche führt. Auch kurze Geschichten und Spiele können im Laufe des Rundgangs entdeckt werden. „Spätestens seit der Pandemie wissen wir, wie wertvoll digitale Angebote sind, um einen Zugang zu Kultur, Bildung und Natur zu ermöglichen. Doch für viele Menschen ist ein vor Ort-Besuch des Tierparks auch losgelöst von möglichen Corona-Beschränkungen, aufgrund von einer körperlichen Behinderung oder anderen persönlichen Gründen nicht möglich. Hier setzt der virtuelle Rundgang durch unsere Ausstellung im Nachttierbereich der Asienwelten an“, erklärt Zoodirektor Ralf Slabik. Aber auch reguläre Tierparkbesuchende kommen bei diesem digitalen Erlebnis auf ihre Kosten. So gibt der 360°-Rundgang einen eindrucksvollen Vorgeschmack auf das Angebot vor Ort. Seit April kann man die Attraktion „Dschungel hautnah“ im Tierpark besuchen. Interaktive Stationen laden zum ganzheitlichen, kindgerechten Erkunden ein und vermitteln, wie sich die Tiere im nächtlichen Wald mit Hilfe ihrer Sinne orientieren. Zooschulleiterin Judith Becker informiert: „Lehrkräfte können den virtuellen Rundgang zur Vorbereitung von Unterrichtsreihen und einem damit verbunden Besuch im Tierpark nutzen. Sie erhalten hier einen umfangreichen Überblick über die Themen sowie die Vermittlungsmethoden der Ausstellung. Schülerinnen und Schüler können sich außerdem selbst über die verfügbaren Audios, Texte und Spiele mit unseren nachtaktiven Tieren, ihren Lebensweisen und Besonderheiten vertraut machen.“ Entstanden ist der virtuelle Rundgang in Kooperation mit der Softwareentwicklungsfirmanetzfactor GmbH, die mit einer speziellen Kameratechnik 360°-Aufnahmen des Ausstellungsraums anfertigte und die zusätzlichen pädagogischen Inhalte des Tierparks am Computer ergänzte. Das Bildschirmerlebnis reiht sich dabei nahtlos in weitere Modernisierungsmaßnahmen des Bochumer Tierparks ein und zeigt einmal mehr, wie wertvoll Digitalisierungsmaßnamen für die Bildungsarbeit zoologischer Einrichtungen sein können. Zuletzt hatte der Tierpark Anfang Juli seine inklusive Smartphone-App vorgestellt, die das reale Tiererlebnis sinnvoll mit digitalen, zielgruppengerechten Informationen verknüpft und dadurch auch Menschen mit Behinderung einen bedeutenden Mehrwert für den Zoobesuch bietet. Über den folgenden Link gelangen Sie zum virtuellen 360°-Rundgang: https://www.tierpark-bochum.de/dschungel

Tiergarten Kleve 27.07.2022
Seehundnachwuchs ab sofort für Tiergartenbesucher zu sehen
Das am 12. Juli geborene Seehundjungtier ist ab sofort für die Gäste des Klever Tiergartens zu sehen. „Die ersten Tagen sind bei jungen Seehunden besonders kritisch“, berichtet Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Daher haben wir die ersten Tage den Bereich um die Seehundanlage für unsere BesucherInnen gesperrt, damit Mutter und Jungtier ausreichend Ruhe haben. Da sich das Jungtier bisher sehr gut entwickelt hat, haben wir den Bereich nun wieder für unsere Gäste freigeben, sodass das jüngste Mitglied unserer Seehundfamilie ab sofort endlich für alle zu sehen ist!“ Seehunde werden als Nestflüchter geboren und haben bereits bei der Geburt ein wasserabweisendes Fell. Obwohl die Geburten meist an Land stattfinden, gehen junge Seehunde bereits kurz danach das erste Mal ins Wasser und können hervorragend schwimmen. Polotzek: „Da unsere alte Seehundanlage sehr steile Kanten hat, schaffen die Neugeborenen den Sprung aus dem Wasser in den ersten Tagen noch nicht. Daher lassen wir kurz nach der Geburt das Wasser komplett ab. So haben die jungen Seehunde Zeit, erst einmal zu Kräften zu kommen. Da sich das diesjährige Jungtier aber bisher hervorragend entwickelt, konnten wir rasch wieder Wasser in die Anlage lassen, sodass nun alle Seehunde wieder im vollen Becken zu sehen sind.“ Die Robbenanlage im Tiergarten Kleve wurde 1971 erbaut und entspricht nicht mehr den hohen Anforderungen, die Polotzek und sein Team an eine moderne Seehundhaltung stellen. Daher laufen derzeit hinter den Kulissen des Tiergartens die Planungen für eine neue artgerechte Robbenanlage auf Hochtouren. „In der neuen Robbenanlage sollen die Uferbereiche deutlich flacher sein, dass die Jungtiere direkt nach den ersten Schwimmversuchen selbstständig den Ausstieg aus dem Wasser schaffen und wir nichtmehr hierfür die gesamte Anlage leer pumpen müssen. Außerdem sollen die Tiere künftig in Salzwasser gehalten und über Unterwasserscheiben beobachtet werden können“, so Polotzek über die neue Robbenanlage. „Da die neue Robbenanlage das größte Bauprojekt unserer Geschichte sein wird, sammeln wir jetzt schon bereits Spenden hierfür und veranstalten auch am 8. Oktober ein Benefizkonzert in der Klever Stadthalle, mit dem wir auch weitere Gelder für Deutschlands modernste Seehundanlage generieren möchten.“

Zoologisch-Botanischer Garten Wilhelma Stuttgart 27.07.2022
Zwei Kälber bei den Hausyaks der Wilhelma geboren Hochgebirgsrinder fühlen sich auch im Talkessel wohl
Als sehr fruchtbar erweist sich die Gemeinschaft auf der noch jungen Anlage der asiatischen Huftiere in der Wilhelma in Stuttgart, die vor zwei Jahren fertig wurde. Im Frühjahr hatte es bei den Kamelen im Zoologisch-Botanischen Garten erstmals seit 2009 ein Fohlen gegeben. Nun haben die Mitbewohner der Trampeltiere die Kinderstube gefüllt. Beide Kühe der Hausyaks sind in den vergangenen Wochen niedergekommen: nun im zweiten Jahr in Folge. Tara und Salome scheinen sich in dem 4000 Quadratmeter großen Gehege wohlzufühlen – und mit Skunk sehr gut zu verstehen. Er trägt seinen Namen wegen des markanten weißen Streifens im ansonsten schwarzen Fell, was an ein Stinktier erinnern mag. Doch die Familienverhältnisse sind nicht einfach zu durchschauen: Dass Skunk als einziger Bulle der Vater aller Kälber ist, liegt auf der Hand. Doch welcher Kuh sind die Jungtiere zuzuordnen? Die schwarz-braune Salome hatte 2021 ein schwarz-weißes Kalb, dagegen die schwarz-weiße Tara ein ganz schwarzes Kalb bekommen. Auch jetzt gibt es wieder eine bunte Mischung mit einem einfarbigen und einem zweifarbigen, doch im umgekehrten Farbspiel sind die Kälber diesmal „ganz die Mutter“. Manches wiederholt sich allerdings: So machte erneut Salome den Anfang und brachte wie 2021 einen Bullenkalb zur Welt. Bei Tara, die wieder etwas später dran war, wurde es wie im Vorjahr ein Kuhkalb. Das lange zottelige Fell ist von großer Bedeutung für die sogenannten Grunzochsen. Das dichtere fast bodenlange Winterfell bedeckt in mehreren Schichten alle Körperteile und wappnet sie gegen klirrende Kälte. Das erlaubt ihnen, in hochgelegenen Tundren und Halbwüsten Zentralasiens auf über 4000 Meter Höhe zu überleben. Breite Brust, langer Rumpf und scharfe Hufspitzen verbessern ihren Stand auf Berghängen. Dank ihres dünneren Sommerfells kommen sie auch mit wärmeren Temperaturen klar. Während der Bestand der bis weit in die Höhen ziehenden Wildyaks stark gefährdet ist, sind die domestizierten Hausyaks in tieferen Lagen in größerer Zahl anzutreffen. Denn die widerstandsfähigen Rinder entsprechen für die Bevölkerung dieser unwirtlichen Regionen fast der legendären „eierlegenden Wollmilchsau“. Bis auf die Produktion von Eiern bieten Hausyaks eine ähnliche Vielfalt an Nutzen. Die Viehhalter nutzen deren Wolle und Milch. Yaks eignen sich als Last- und bedingt als Reittiere, bei der Schlachtung werden Leder und Fleisch gewonnen. Selbst ihr Dung lässt sich getrocknet noch als Brennstoff verwenden. Da einer der Jährlinge inzwischen weitervermittelt wurde, leben nun sechs Yaks in der Wilhelma.

Opel Zoo Kronberg 27.07.2022
Durchgangsregelung Opel-Zoo für Einwohner*innen Kronbergs „Durchgangskarte“ jetzt als programmierte Karte mit Chip
Seit dem 23.02.2022 greift die neue Durchgangsregelung für den durch den Opel-Zoo verlaufenden ehemals öffentlichen Weg. Allen Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadt Kronberg im Taunus steht seitdem im Opel-Zoo ein Rabatt von 50% auf die Jahreskarten und der Erwerb einer sogenannten „Durchgangskarte“ zu, die an der „Kasse Kronberg“ ausgestellt wird. Ab dem 1. August 2022 steht für Durchgangskarten-Inhaber nun die vorgesehene Technik für den Ein- und Ausgang zur Verfügung. Bisher ausgestellte vorläufige „Durchgangskarten“ und die zusätzlichen Zeiterfassungs-Karten müssen beim nächsten Durchgang an der „Kasse Kronberg“ vorgelegt und durch die neuen „Durchgangskarten“ mit Fingerabdruck-Chip ersetzt werden. Auf dem Chip werden zur Individualisierung zwei Fingerabdrücke des Inhabers erfasst und gespeichert. Der Opel-Zoo hat keinen Zugriff auf diese biometrischen Daten. Am Drehkreuz Richtung Königstein ist der Eingang ab dem 1.8. mit der vorläufigen Karte nicht mehr möglich. Aus Richtung Königstein ist der Eingang ab dem 1. August nach Einlesen der „Durchgangskarte“ und der Identitätsprüfung mittels Fingerabdruck an einem neu errichteten Eingangsdrehkreuz möglich. Jeder Durchgang muss nach Verlassen des Zoogeländes am entgegengesetzten Ende durch erneutes Einlesen der Karte an einer speziellen Säule abgeschlossen werden. Schilder und Anweisungen auf den Displays leiten den Nutzer durch diese Vorgänge. Die kostenfreie „Durchgangskarte“ berechtigt während der Zoo-Öffnungszeiten zum Durchgang durch den Opel-Zoo mit unterschiedlichem Ein- und Ausgang und ausschließlich auf dem ehemals öffentlichen Weg von der Kasse Kronberg bis zum Ausgang am Kamelstall Richtung Königstein und umgekehrt. Eine Ausnahme besteht für Durchgangskarteninhaber mit Rollstuhl oder Kinderwagen. Diese nutzen für den Zutritt aus Richtung Königstein die Kassen am Zoo-Haupteingang.

Zoo Magdeburg 27.07.2022
Tierischer Altersrekord: Europas ältestes Flachlandtapir-Weibchen ist Magdeburgerin
„Der Zoo Magdeburg kann einen europäischen Altersrekord beim weiblichen Flachlandtapir melden“, verkündet Zoogeschäftsführer Dirk Wilke. Meta heißt das betagte Tapirweibchen (Tapirus terrestris), das am 29.07.2022 das stolze Alter von 36 Jahre erreicht. Sie ist noch topfit. Im Zoo Dublin lebt ein Flachlandtapir-Männchen, welches Jahrgang 1985 ist. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Flachlandtapire liegt bei 25 bis 30 Jahre. Den veröffentlichten Altersrekord in Menschenobhut hält ein im Twycross Zoo geborener weibliche Flachlandtapir, der im Alter von 37 Jahren und 5 Monaten im Howletts Wild Animal Park in Bekesbourne starb (Quelle: WEIGL R. (2005). Meta wurde in Magdeburg geboren. Der Zoo Magdeburg hält seit 1980 Flachlandtapire und kann 33 Geburten bei dieser Unpaarhuferart – die mit den Pferdeartigen verwandt ist – verzeichnen. Seit über vier Jahrzehnten ist der Zoo Magdeburg am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm für Flachlandtapire beteiligt. 1981 wurde der erste Flachlandtapir in Magdeburg geboren. In Südamerika gilt der Flachlandtapir als gefährdete Art, in europäischen Zoos ist er die am häufigsten gehaltene Tapirart. Am 29.07.2022 gibt es für Meta eine kühle Überraschung um 12 Uhr auf der Außenanlage. Zur Familie der Flachlandtapire im Zoo Magdeburg gehören: Meta, geb. am 27.07.1986 im Zoo Magdeburg Guerrero, geb. am 01.05.2009 in Duisburg, seit 05.11.2009 im Zoo Magdeburg Mary, geb. am 23.10.2016 im Tierpark Thüle, seit 02.11.2017 im Zoo Magdeburg Eunuchus, geb. am 11.11.2020 im Zoo Magdeburg Tapire im Ferienprogramm Bei der Amazonien Expedition begegnen die Kinder auch den Flachlandtapiren, flinken Krallenaffen und bunten Papageien. Sie treten bei der Expedition in die Fußstapfen der großen Naturforscher Darwin und Linné und erkunden den einzigartigen Lebensraum Regenwald. Termine: 28.07. / 02.08. / 04.08.2022, Restkarten unter: zoo-magdeburg.ticketfritz.de

Naturschutz-Tierpark Görlitz 26.07.2022
Ein Rückgang mit Folgen Neue Wanderausstellung zum Insektensterben im Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec
Vom 3. August bis 30. Oktober zeigt der Görlitzer Tierpark die Wanderausstellung „Insekten in Gefahr“ des BUND Sachsen e.V. Die familienfreundlich konzipierte Ausstellung macht auf das alarmierende Insektensterben aufmerksam. Sie klärt darüber auf, was die Politik und auch Einzelpersonen für den Schutz von Insekten tun können und wie beispielsweise ein wildbienenfreundlicher Garten aussehen kann. Neben zehn informativen Roll-Ups besteht die Ausstellung aus fünf interaktiven Stationen, an denen Kinder spielend die Insektenwelt erkunden können. Dazu passend widmet sich das nächste Tierparkgespräch am 19. August den Wildbienen. Lisa Lahr vom Aktionsbündnis Biodiversität des IBZ St. Marienthal beantwortet Fragen wie: Welche Wildbienen gibt es? Wie leben sie? Was macht sie so besonders? Und wie kann ich dazu beitragen, dass sie in meinem Garten oder Balkon gern zu Besuch kommen? Mit Bildern und praktischen Beispielen gibt der Vortrag einen Einblick in diese faszinierende Welt der wilden Bienen, die als Blütenbestäuber für die Vielfalt von Pflanzen und Früchten sorgen. Die Veranstaltung selbst ist wie immer kostenfrei, es fällt lediglich der reguläre Tierparkeintritt an. Treffpunkt ist 15:00 an der Zooschule. Um eine Anmeldung über die VHS Görlitz wird gebeten: telefonisch unter 03581 420980, per Mail an info@vhs-goerlitz.de oder online auf www.vhs-goerlitz.de.

Zoo Heidelberg 26.07.2022
Von wegen leuchtend rot – hell und flauschig sind sie!
Nachwuchs bei den Kuba-Flamingos im Zoo Heidelberg zeigt sich Schaut man auf den großen See im Zoo Heidelberg, sind die leuchtend orangeroten Kuba-Flamingos nicht zu übersehen. Erst auf den zweiten Blick sieht man, dass sich noch etwas kleines, helles Flauschiges zwischen den langen Beinen der Flamingos bewegt. Schnell ist klar: Das müssen die Jungtiere sein! Die grauweißen Küken staksen noch etwas ungeschickt zwischen den erwachsenen Tieren umher, zeigen sich jedoch sehr aktiv und fit. Insgesamt sind drei Küken geschlüpft. Die jungen Flamingos sehen noch ganz und gar nicht wie die langbeinigen, leuchtenden, erwachsenen Vögel aus. Sie besitzen ein helles, flauschiges Federkleid und kommen mit kräftigen, kurzen Beinen daher. Neugierig erkunden sie bereits die Umgebung der Nester und wagen die ersten Schritte im Wasser. Mit etwas Glück lassen sich die Kleinen dabei beobachten, wie sie den typischen „Ein-Bein-Stand“ üben. Für die Elternvögel gibt es nun viel zu tun, denn die Kleinen wollen unentwegt gefüttert werden. Dabei setzen die Flamingo-Eltern auf Teamarbeit: Sowohl beim Brüten als auch beim Füttern wechseln sich Mutter und Vater immer wieder ab. Neben dem hellen Gefieder sieht auch der Schnabel der Küken noch nicht ‚flamingohaft‘ aus. Erst in ein paar Monaten bildet sich der typisch abgeknickte Seihschnabel aus, mit dem sie gemeinsam mit den erwachsenen Flamingos das Wasser filtern werden. Dieses stetige Wasserfiltern dient der Nahrungsaufnahme: Der Schnabel wird gefüllt, das Wasser läuft wieder heraus und Plankton und kleine Insekten verbleiben im Schnabel. In Ihrer Heimat nehmen Flamingos beim Filtrieren des Wassers kleine Krebse zu sich. Der Farbstoff der Krebse (Carotinoide) wird in der Leber der Tiere umgewandelt und im Federkleid eingelagert; es wird mit der Zeit leuchtend rot. Da im Großen See nicht ausreichend Krebse leben, sorgt im Zoo spezielles Futter für die typische Gefiederfarbe. Noch im Herbst, wenn die Küken ihren Eltern in der Größe in nichts mehr nachstehen werden, sind sie weiterhin an dem grauen Gefieder zu erkennen, denn es dauert einige Zeit, bis sich das Gefieder durch das Futter färben wird. Zoobesucher können die Entwicklung der Küken daher im Jahresverlauf gut beobachten – ein spannendes Unterfangen für Jung und Alt.

Zoo Rostock 26.07.2022
Wieder Südafrikanische Seebären im Zoo
Willkommen zurück: Zwei in Frankfurt geborene Südafrikanische Seebären sind zurück in ihrer alten Heimat. Die beiden 25 und 24 Jahre alten Weibchen lebten seit 2001 im Zoo Rostock. Nachdem Seebärbulle OTTI im Mai verstarb, waren in den letzten Monaten keine Ohrenrobben im Zoo zu sehen. Nun sind wieder zwei Südafrikanische Seebären in die Anlage neben den Seehunden eingezogen. „Die gelehrigen Seebären gehören zu den Besucherlieblingen und die Schaufütterung dieser Tiere zu den Highlights jedes Zoobesuchs. Aber auch didaktisch sind die Tiere interessant. Die großen Unterwassereinblicke der Anlage erlauben einen guten Blick auf die eleganten Schwimmmanöver der großen Tiere, die uns an Land eher etwas schwerfällig vorkommen“, sagt Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. Die beiden im Frankfurter Zoo geborenen Weibchen kamen zurück an den Main, da die Seebären-Anlage in Rostock umgebaut wird. DAISY wurde 1997 in Frankfurt geboren, EGOLI 1998. Beide hatten bereits mehrfach Nachwuchs. „Es ist schön, dass mit DAISY und EGOLI wieder Ohrenrobben bei uns zu sehen sind. Denn wir wollen auf jeden Fall die Unterschiede zu den Hundsrobben zeigen, zu denen unsere Seehunde gehören. Man kann daran gut erklären, wie unterschiedlich die Anpassung der verschiedenen Robben-Arten an den Lebensraum Meer sein kann. Die namensgebenden Ohren der Ohrenrobben sind dabei nur eines von mehreren Merkmalen“, erklärt Zootierärztin Dr. Nicole Schauerte, die als Kuratorin zuständig für die Robben ist. Südafrikanische Seebären (Arctocephalus pusillus) gelten laut Roter Liste der Weltnaturschutz-Union IUCN aktuell als nicht gefährdet, jedoch könnte der Einfluss des Klimawandels auf den Benguelastrom im Südatlantik zukünftig negative Auswirkungen auf den Bestand haben.

Tierpark Berlin 26.07.2022
Guck mal, wer da quietscht Freude im Doppelpack: Nachwuchs bei den Roten Pandas im Tierpark Berlin
Was die Tierpfleger*innen bereits seit Wochen vermuten, hat sich nun offenbart: Bei den Roten Pandas im Tierpark Berlin gibt es niedlichen Zwillingsnachwuchs. Noch mit geschlossenen Äuglein heben die beide Fellknäule immer wieder vorsichtig den Kopf und rücken dann gleich wieder dicht an ihre Mama heran. Am 3. Juli 2022 entdeckten die Tierpfleger*innen erstmals, dass Panda-Weibchen Shine (8) Nachwuchs in ihrer Höhle zur Welt gebracht hat. Die Zwillinge sind erst ungefähr so groß, wie ein Meerschweinchen. Rote Pandas bringen anfangs nur etwa 100 g auf die Waage, sind blind und hilflos. Erst nach etwa fünf Wochen öffnen die Kleinen zum ersten Mal ihre Augen. „Inzwischen sieht man sogar auch schon mal, wie die Mutter ihren Nachwuchs von einer Höhle in die andere trägt“, erklärt Kurator Dr. Florian Sicks. „So früh waren die Jungtiere noch nie für die Tierparkgäste zu sehen. Ein bisschen Geduld und Glück braucht man aber schon. Es wird noch einige Wochen dauern, bis die erste tierärztliche Untersuchung ansteht und sie ihre ersten Impfungen und den Chip bekommen.“ Bis dahin wird sich ihnen niemand nähern und allein Mutter Shine entscheidet, wo sich die junge Familie aufhält. „Die größte Bedrohung für den Roten Panda stellt die anhaltende Lebensraumzerstörung im Himalaya-Gebirge dar“, berichtet Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Ihr Lebensraum erstreckt sich neben Nordindien auch auf die Bergregionen Nepals, Bhutans, Burmas und Chinas. Dort treffen sie gelegentlich auf ihre Verwandten, die Großen Pandas.“ Shine und ihr Partner Joel (7) kamen im Februar 2020 auf Empfehlung des weltweiten Erhaltungszuchtprogramms (GSMP) aus dem indischen Padmaja Naidu Himalayan Zoological Park in Darjeeling an die Spree. Nach einer Tragzeit von rund 130 Tagen kam noch im selben Jahr Töchterchen Loha auf die Welt, die inzwischen im Zoo Pairi Daiza in Belgien lebt. Im darauffolgenden Jahr kam Söhnchen Urs hinterher. Er ist in diesem Jahr nach Alborg gezogen. Jeder Nachwuchs bei diesen stark gefährdeten Tieren ist ein kleiner Hoffnungsschimmer für das Überleben der gesamten Art. Hintergrund: Kleine Pandas sind nicht direkt mit den berühmten Großen Pandas verwandt. Sie gehören einer eigenen Familie, den „Katzenbären“, an. Dennoch teilen sie viele Eigenschaften mit ihren Namensvettern. So ernähren sie sich ebenfalls hauptsächlich von Bambus. Auch haben sie – wie Große Pandas – einen verlängerten Handgelenkknochen, den sie wie einen Daumen zum Festhalten von Bambusstangen nutzen. Die Patenschaft der Roten Pandas im Tierpark Berlin hat der 1. FC Union Berlin übernommen. Gemeinsam mit dem Tierpark beginnt nach der Bestimmung des Geschlechts die Namenssuche.

Zoo Salzburg 25.07.2022
Suchaktion erfolgreich beendet: Junger Brillenpinguin befand sich in Maisfeld
Am Sonntagmorgen herrschte Aufregung im Salzburger Zoo. „Wir wurden um 6.20 Uhr über die Sichtung eines Pinguins in einem Maisfeld der Gemeinde Anif informiert“, berichtet Geschäftsführerin Sabine Grebner. „Nachdem sich am Abend zuvor alle Brillenpinguine auf der Anlage befanden, war uns der Verlust noch nicht aufgefallen.“ Bereits vor 7 Uhr fanden sich eine Handvoll Mitarbeiter für die Suche nach dem flugunfähigen Vogel an Ort und Stelle ein. Allerdings zeigte sich schnell, dass das Unterfangen der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen glich. „Das Gebiet erstreckte sich auf drei nebeneinander liegende Felder mit ebenso hoch wie dicht bewachsenen Maispflanzen“, erzählt Sabine Grebner. Auch die eingesetzte Drohne mit Wärmebildkamera brachte keinen Erfolg. So wurde die Suchmannschaft vergrößert, um eine Menschenkette bilden zu können und die Maisfelder engmaschig zu durchkämmen. Nach einer etwa dreistündigen Suchaktion folgte schließlich die Erleichterung. Der Pinguin konnte gesichtet und von Revierleiter Andreas Gfrerer umgehend eingefangen werden. Bei dem abgängigen Brillenpinguin handelt es sich um einen, am 19. April 2022 geschlüpften Jungvogel, der erst kürzlich die Bruthöhle verlassen hatte und demzufolge bisher kaum für Besucher zu sehen war. Wie der noch namenlose Pinguin nachts von der Anlage und dem Gelände in das etwa 800 Meter entfernte Maisfeld gelangen konnte, gibt den Mitarbeitern des Zoos allerdings große Rätsel auf. „Wir können uns das absolut nicht erklären. Zwischen der Pinguinanlage und dem Fundort liegen mehrere Zäune und andere Hindernisse und Pinguine sind bekanntermaßen bessere Schwimmer als Fußgänger“, sagt Andreas Gfrerer. „Auch die, nach dem Verschwinden von Pinguindame Lesedi im vergangenen Oktober installierten Kameras, haben nichts aufgezeichnet“, ergänzt Sabine Grebner. „Das Einzige, was wir wissen, ist, dass es sich wieder um einen Jungvogel handelt, ansonsten tappen wir vollkommen im Dunkeln. Wir werden uns aber sofort auf Spurensuche begeben und gegebenenfalls weitere Maßnahmen ins Auge fassen. “

Zoo Frankfurt 25.07.2022
Menschenaffen-Haus im Zoo Frankfurt öffnet wieder ·Öffnung am 27. Juli 2022 ·
Im Haus gilt die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske Seit dem Frühjahr 2020 ist das Menschenaffen-Haus im Frankfurter Zoo zum Schutz der Tiere vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 geschlossen. Zu Beginn der hessischen Sommerferien wird es am Mittwoch, 27. Juli, wieder geöffnet. Im Inneren des Hauses besteht bis auf Weiteres Maskenpflicht für alle Personen ab sechs Jahren. Lang ersehnt und häufig nachgefragt ist die Wiedereröffnung des Menschenaffen-Hauses Borgori-Wald nach der coronabedingten Schließung im Frühjahr 2020. Nachdem in den letzten Monaten immer mehr Tierhäuser wieder geöffnet werden konnten, blieb das Haus, in dem unter anderem Bonobos, Orang-Utans und Gorillas leben, weiterhin geschlossen. Der Grund: Die potenzielle Gefahr einer Ansteckung der Tiere mit COVID-19. „Die Gefahr einer Infektion ist zwar noch nicht gebannt, aber wir haben in den letzten Monaten viel über den Umgang mit den Risiken gelernt. Auch Erfahrungen aus anderen Zoos ermutigen uns dazu, das beliebte Tierhaus nun wieder zu öffnen“, erklärt Zoodirektorin Dr. Christina Geiger. „Damit der Borgori-Wald aber auch offenbleiben kann, gilt im Haus eine strikte Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske für alle Personen ab sechs Jahren – dies vor allem mit Blick auf den Herbst, wenn sich der Zoobesuch generell wieder mehr in die Tierhäuser verlagert. Wir bitten um Verständnis dafür, dass wir zum Schutz unserer Tiere keine Ausnahme von dieser Regel machen können“, so Geiger. Auch wenn Gorillas & Co. im Frankfurter Zoo durch große Glasscheiben vom Besucherbereich getrennt sind, so teilen sie sich doch den Luftraum mit den Besucherinnen und Besuchern, denn oberhalb der Scheiben sind Netze gespannt. Das hat den Vorteil, dass Tier und Mensch sich hören und riechen können, macht die Trennung aber auch durchlässig für Viren. „Leider beobachten wir immer wieder, dass von der Besucherseite aus Nahrungsmittel oder sogar Taschentücher in die Gehege der Tiere wandern. Das ist stets eine Gefahr für die Menschenaffen, in Zeiten von Corona aber ganz besonders. Sollten wir ähnliche Beobachtungen machen, werden wir das Haus möglicherweise wieder schließen müssen“, erklärt die Zoodirektorin. -Der Zoo Frankfurt hat von 9 bis 19 Uhr geöffnet (Sommerzeit) -Die Tierhäuser schließen um 18.30 Uhr (Sommerzeit) -Der Zoo empfiehlt das Tragen von medizinischen Masken in allen Innenräumen. -Pflicht ist das Tragen der Maske im Menschenaffen-Haus Borgori-Wald.

Zoo Magdeburg 12.08.2022
Weißnacken-Moorantilopen sind Neulinge im Zoo Magdeburg
Eine sehr faszinierende, stark gefährdete Antilopenart ist zum Tierbestand des Zoos hinzugekommen: die Weißnacken-Moorantilope (Kobus megaceros). Die Wildpopulation der Weißnacken-Moorantilopen hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten auf geschätzt etwa 4.000 Individuen halbiert. Ursächlich für den Populationsrückgang ist die gravierende Lebensraumzerstörung in den Feuchtgebieten Äthiopiens und Südsudans durch Ölförderung, Bürgerkrieg, Hungersnöte und Jagd . “Grund genug für den Zoo Magdeburg, den Artenschutz vor Ort voranzutreiben und sich im EEP (EAZA Ex-situ Programm) für Weißnacken-Moorantilopen zu engagieren“, erklärt Zoo-Geschäftsführer Dirk Wilke. In deutschen Zoos sind diese imposanten Antilopen selten zu finden – nur drei weitere Zoos in Deutschland haben diese Art im Tierbestand. Von allen Antilopen zeigt die Weißnacken-Moorantilope den ausgeprägtesten Geschlechtsdichromatismus, d.h. Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich in ihrer Fellfärbung. Weibchen und Jungtiere sind eher unscheinbar rotbraun gefärbt. Das dunkelbraune Fell der Männchen hingegen zeigt mit dem weißen Nackenfleck eine kontrastreiche auffällige Musterung – daher auch der Spitzname “Pfau der Antilopenwelt”. Besucher des Zoo Magdeburg können die farbliche Besonderheit dieser Wasserbockart nun “live und in Farbe” bestaunen. Die beiden Weibchen und das Männchen befinden sich zwar noch in der Eingewöhnung, sind aber bereits sehr gut auf der Außenanlage zwischen dem Gehege der Afrikanischen Elefanten und der Anlage der Blutbrustpavianen und Nubischen Steinböcken zu beobachten. Artenschutz-Euro im Zoo: Ab sofort können die Zoobesucher beim Kauf des Erwachsenentickets freiwillig einen Artenschutz-Euro bezahlen und damit aktiv einen Beitrag für den Artenschutz leisten. Jeder unterstützt damit direkt den Erhalt der gefährdeten Arten und ihrer Lebensräume, denn die Einnahmen kommen zu 100 Prozent den derzeit sechs Artenschutzprojekten des Zoos zugute. Gemeinsam mit der Unterstützung der Zoobesucher möchte der Zoo verstärkt Artenschutzprojekte im natürlichen Lebensraum, also in situ, weltweit und vor Ort fördern. Derzeit unterstützt der Zoo Magdeburg den Erhalt bedrohter Arten durch die Beteiligung an 45 EAZA Ex-situ Programmen (EEPs), darunter für viele stark gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Arten wie Westafrikanischer Schimpanse, Spitzmaulnashorn, Afrikanischer Elefant, Blaulatzara, Roter Panda und einige südamerikanische Krallenaffenarten.

Alpenzoo Innsbruck.Tirol 12.08.2022
Wisent-Kälbchen im Alpenzoo
Auch in diesem Jahr gibt es Nachwuchs im Wisentgehege. Die Geburt eines kleinen Wisentkälbchens vor ein paar Wochen führte zu großer Freude sowohl bei den Besuchern als auch bei den Mitarbeitern des Alpenzoo. Mittlerweile erkundet es schon selbstbewusst die Anlage, wenn es sich nicht gerade an seine Mama kuschelt und ein Nickerchen hält. Kurator Dirk Ullrich freut sich über den Nachwuchs: „Das Kleine ist gesund und entwickelt sich sehr gut. Es ist sehr schön zu sehen, dass unsere Wisentfamilie hier im Alpenzoo mit jedem Jahr größer wird.“ Wisente, auch europäische Bisons genannt, sind die größten Landsäugetiere Europas. Noch ist das Kälbchen ein Leichtgewicht, doch schon in wenigen Jahren kann es bis zu 900 kg auf die Waage bringen. Erwachsene Wisente sind Kraftpakete mit kräftiger Schulterregion, erhöhtem Widerrist und breit angesetztem, meist gesenktem Kopf. Die angehängten Fotos dürfen kostenfrei verwendet werden. Als Quelle ist der Alpenzoo zu nennen. Wir würden uns sehr über eine Berichterstattung freuen.

Tierpark Bern 11.08.2022
Neue «Füchse» und ein kleines «Spitzenhäubchen» im Tierpark Bern
Im Kinderzoo des Tierpark Bern ist seit kurzem eine dritte ProSpecieRara*-Rasse zu sehen: das Schweizer Fuchskaninchen. Ausserdem ist bei den Appenzeller Spitzhaubenhühnern erstmals ein Küken geschlüpft. Das ursprüngliche Zuchtziel für die Kaninchenrasse «Fuchskaninchen» Anfang des 20. Jahrhunderts war es, das Fell des blauen Polarfuchses möglichst gut zu imitieren. Gelungen ist es den Züchter*innen zwar nicht perfekt, dafür legten sie aber die Basis für eine sympathische Schweizer Kaninchenrasse. Unsere drei «Füchse» wurden Mitte April geboren und kommen vom Zoo Gnadenhof Eichberg (Zoohuus). Seit Juli leben sie nun im Kinderzoo und fühlen sich dort pudelwohl. Ziel der Haltung der neuen Tierart ist es, für die Stiftung ProSpecieRara* zu sensibilisieren und darüber zu informieren (siehe unten). Bei einer weiteren ProSpecieRara-Art, dem Appenzeller Spitzhaubenhuhn, die seit 2019 im Kinderzoo lebt, gab es erstmals Nachwuchs: ein Küken ist am 12. Juli 2022 aus einer Naturbrut geschlüpft. Im Moment hält es sich zum Schutz vor Krähen noch in einem umzäunten Areal bei den Diepholzer Gänsen auf, bis es gross genug ist, im Kinderzoo frei herumzulaufen. Obwohl es noch recht klein ist, hat es aber bereits sein arttypisches Spitzenhäubchen.

Kölner Zoo 11.08.2022
Sparkasse KölnBonn unterstützt „Grünes Klassenzimmer“ im Kölner Zoo – Zoo baut damit seine Umweltbildungsangebote weiter aus
Die Sparkasse KölnBonn fügt ihrer langjährigen Bildungspartnerschaft mit dem Kölner Zoo einen weiteren Baustein hinzu. Mit über 100.000 Euro unterstützt das Institut als neuestes Projekt das „Grüne Klassenzimmer“. Dabei handelt es sich um ein überdachtes Ensemble aus Holzsitzbänken und -tischen für den Freiluftunterricht von rund 30 Schülerinnen und Schülern. Das „Grüne Klassenzimmer“ ist als außerschulischer Lernort für Kölner und Bonner Schülerinnen und Schüler gedacht. Das Projekt war schon seit vielen Jahren ein Herzenswunsch des Zoos. Interesse an Naturschutz wecken – Uwe Borges, Sparkassenvorstand für Firmen- und Institutionelle Kunden, bei der Einweihung mit Zoo-Vorstand Christopher Landsberg: „Es freut mich sehr, dass wir dieses neue Projekt fördern konnten. Mit unserem Engagement als Bildungspartnerin im Kölner Zoo wollen wir als nachhaltige Sparkasse das Interesse für den Naturschutz wecken. Kindern und Jugendlichen Spaß am Lernen zu ermöglichen und attraktive Angebote bereitzustellen, halte ich dabei für ganz wichtig. Das ,Grüne Klassenzimmer‘ ermöglicht Unterricht im Freien auch bei schlechtem Wetter, und das ganz in der Nähe der Tiere.“ Christopher Landsberg, Zoo-Vorstand: „Ich danke sehr herzlich für die Förderung des ,Grünen Klassenzimmers‘. Das ist eine zukunftsweisende Investition in ein tolles neues Bildungsangebot hier im Zoo, das für die Pänz aus der Region eine klasse Rendite bringt. Kinder erfahren an dieser Stelle z.B. mehr über Elefanten, die man hier gleichzeitig sehen, hören und riechen kann. Erlebnisreicher, einprägsamer und nachhaltiger kann Unterricht kaum sein. Das ist moderne und zielgruppengerechte Umweltbildung, für die unsere Zooschule dank Partner wie der Sparkasse KölnBonn schon lange steht.“ Zooschule gefördert und i-Dötzchen-Tag initiiert – Auch den Bau der Zooschule im „Clemenshof“ auf dem Gelände hatte die Sparkasse KölnBonn vor einigen Jahren unterstützt. Die Zooschule ist eine Erfolgsgeschichte: Jährlich kommen rund 22.000 Schülerinnen und Schüler aus der Region dorthin, um in Biologie unterrichtet zu werden. Traditionell lädt die Sparkasse außerdem jedes Jahr i-Dötzchen kostenlos in den Zoo ein. Dieses Jahr ist es am kommenden Sonntag, 14. August 2022, soweit. Schulanfänger und Schulanfängerinnen, die am Eingang den ersten Stundenplan vorlegen, haben freien Eintritt*. *Hinweis: Das Angebot ist auf diesen Tag begrenzt; es gilt nur in Begleitung einer erwachsenen Aufsichtsperson, diese Begleitpersonen und Geschwisterkinder müssen regulären Eintritt zahlen mit Bitte um Verständnis. Fakten zum ,Grünen Klassenzimmer‘: • Der Freiluft-Klassenraum aus massivem Robinienholz mit Outdoor-Möblierung für bis zu 30 Kinder erinnert gestalterisch an die Form von drei zusammenhängenden Bienenwaben. • Das Dach ist mit einer üppigen, blütenreichen Extensivbegrünung versehen, um einerseits Bienen und anderen Insekten eine Nährweide zu bieten und gleichzeitig als Anschauungsobjekt für edukative Zwecke vor Ort zu dienen. • Die neu gestaltete und neu bepflanzte Umgebung besteht aus heimischen, bienenfreundlichen Arten. • Bauzeit: 1 Monat • Lage: in direkter Nachbarschaft zu Seelöwenanlage und Elefantenpark auf Höhe Zoo-Nebeneingang

Tiergarten Kleve 11.08.2022
Ein Abend für die Tierpaten
Der Tiergarten Kleve veranstaltet am 27. August ab 18.30 Uhr einen Late-Zoo exklusiv für alle TierpatInnen und ihre Begleitpersonen. Die PatInnen können an diesem Abend nicht nur Ihre Patentiere besuchen, sondern sich auch auf eine ganz besondere Abendatmosphäre und eine spannende Führung freuen. „Wir sind stolz, dass unsere Tierpatenfamilie mittlerweile auf über 180 TierpatInnen gewachsen ist“, freut sich Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Dies ist eine großartige Unterstützung für den Tiergarten Kleve, denn jeder Tierpate leistet direkt einen wertvollen Beitrag zur Pflege des Patentieres und sorgt dafür, dass wir die Qualität unserer Tierhaltung stets verbessern können. Daher möchten wir an unserem großen Patenfest Ende August allen TierpatInnen einmal Danke sagen und öffnen für sie ganz exklusiv abends von 18.30 Uhr bis 21 Uhr unseren Zoo.“ Das Patenfest findet am 27.08.2022 in Form eines Late-Zoos statt. An diesem besonderen Tag öffnet der Tiergarten Kleve exklusiv von 18.30 Uhr bis 21 Uhr für alle TierpatInnen seine Tore. Jeder Pate darf bis zu drei Begleitpersonen mitnehmen, für die ebenfalls an dem Abend kostenloser Eintritt gilt. Polotzek: „Die Abendstimmung im Tiergarten ist immer etwas ganz Besonderes. Um diese Uhrzeit werden manche Tiere wie die Gürteltiere und Stachelschweine erst so richtig aktiv, während die Seehunde und andere Tiere sich schon fertig für die Nacht machen. Daher können sich alle TierpatInnen und Ihre Begleitpersonen auf dieses exklusive Erlebnis freuen, mit welchem wir uns für die tolle Unterstützung im letzten Jahr bedanken möchten.“ Diese besondere Veranstaltung ist ausschließlich TierpatInnen und deren Begleitpersonen vorbehalten. Außerdem dürfen alle, die noch spontan vor dem 27. August eine Patenschaft abschließen, am Patenfest teilnehmen. Somit tut man nicht nur etwas Gutes, sondern hat auch noch die einmalige Gelegenheit, den Tiergarten Kleve am Abend zu erleben. Das große Patenfest findet am 27.08.2022 von 18:30 Uhr bis 21 Uhr im Tiergarten Kleve statt. Exklusiv erhalten alle TierpatInnen und bis zu drei Begleitpersonen an diesem Abend kostenlosen Eintritt in den Tiergarten. Auch eine Führung wird angeboten. Weitere Informationen unter www.tiergarten-kleve.de

Tiergarten Schönbrunn 11.08.2022
Nachwuchs bei den Mähnenrobben
Am 15. Juli ist im Tiergarten Schönbrunn nach einer Tragzeit von fast einem Jahr ein männliches Mähnenrobben-Jungtier zur Welt gekommen. Junge Mähnenrobben können von Geburt an schwimmen und tauchen. Auch der Nachwuchs hat bereits seine ersten Schwimmversuche gemeinsam mit der Gruppe unternommen – immer an der Seite seiner Mutter, die sich fürsorglich um ihn kümmert. „Robben sind ausgezeichnete Schwimmer und können bis zu 15 Minuten lang unter Wasser tauchen. Für den Kleinen ist das alles aber noch etwas anstrengend, daher wird aktuell viel geschlafen. Die ersten 6-8 Monate wird er von der Mutter gesäugt, erst dann stehen auch für ihn Meeresfische wie Heringe, Makrelen oder Sprotten am Speiseplan. Als ausgewachsene Robbe wird er täglich rund sechs Kilo Fisch oder sogar noch mehr fressen. Bis das junge Männchen allerdings das stattliche Gewicht seines Vaters von über 300 kg erreicht hat, wird es noch einige Jahre dauern“, berichtet zoologischer Abteilungsleiter Folko Balfanz. Mähnenrobben leben ursprünglich an den Küsten Südamerikas und verdanken ihren Namen der auffälligen Mähne der Männchen. Aufgrund dieser Mähne und ihres lauten Gebrülls während der Paarungszeit werden diese Tiere auch „Seelöwen“ genannt. Die Bullen der Mähnenrobben halten sich einen Harem, den sie ständig überwachen. „Seit Anfang des Sommers können wir nach zwei Jahren coronabedingter Pause wieder unsere beliebten kommentierten Fütterungen anbieten. Da sind unsere Mähnenrobben und auch das Jungtier besonders gut zu sehen und die Besucherinnen und Besucher bekommen viele wertvolle Informationen über diese Tierart“, so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Der Tiergarten Schönbrunn beteiligt sich bei den Mähnenrobben am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP). Unser neuer Robbennachwuchs sowie zahlreiche weitere Jungtiere – von Zebra, über Giraffe bis zu Orang-Utan und Pinguin – sind auch im neuen Tiergarten-Kalender 2023 des Zoofotografen Daniel Zupanc zu bestaunen. Der A3-Kalender ist ab sofort direkt im Tiergarten, im Buchhandel (KIKO-Verlag, ISBN: 978-3-902644-41-1) und in unserem Onlineshop unter www.zoovienna.at/shop erhältlich.

Zoo Heidelberg 11.08.2022
Fünf Tierpatenschaften für ukrainische Familien – Dank Spende ein Jahr lang kostenlos den Zoo Heidelberg besuchen
Ukrainische Geflüchtete, die in Heidelberg angemeldet sind, haben die Möglichkeit, bei der Stadt Heidelberg einen Heidelberg-Pass zu beantragen. Dieser ermöglicht – neben vielen anderen Vergünstigungen – auch den kostenfreien Eintritt in den Zoo Heidelberg. Zahlreiche Privatpersonen sind zudem mit geflüchteten Ukrainern aus der Region in Kontakt, um den Familien positive Abwechslung im schweren Alltag zu ermöglichen. So auch Vera und Ansgar Nünning. Als langjährige Freunde des Zoos hatten beide ein besonderes Anliegen: Sie wollten Familien, die aufgrund des Krieges aus ihrer Heimat flüchten mussten und nun im Heidelberger Umland leben, eine Freude bereiten. Kurzerhand übernahm das Ehepaar Nünning weitere fünf Tierpatenschaften, um sie an ukrainische Familien in der Region zu verschenken. Die Tierpatenschaft ermöglicht den fünf Familien, den Zoo Heidelberg ein Jahr lang kostenlos zu besuchen. Mit dem entsprechenden Patenpass können die Familien nun jederzeit eine Auszeit vom Alltag nehmen und ihr Patentier im Zoo Heidelberg beobachten. Drei der Familien leben in der Gemeinde Dossenheim, eine Familie in Hirschhorn und eine in Hirschberg – der Weg in den Zoo Heidelberg ist daher nicht allzu weit. Vera und Ansgar Nünning haben in den letzten Jahren von Freunden oft gehört, dass diese geschenkte Tier-Patenschaften als ein besonderes Geschenk empfinden: „Mit den Patenschaften verschenkt man schöne Erfahrungen und Beziehungen zu Tieren statt Dinge. Wir hoffen sehr, dass die ukrainischen Familien, und vor allem die Kinder, dadurch Gelegenheit haben, ihre großen Sorgen zumindest während der regelmäßigen Besuche im Zoo Heidelberg für einige Stunden zu vergessen. Es würde uns natürlich sehr freuen, wenn noch weitere Heidelberger Zoo-Freunde Patenschaften für andere ukrainische Familien übernehmen und sie in dieser für sie so schweren Zeit unterstützen würden. Mit der Übernahme von Patenschaften würden diejenigen zugleich Zoo Heidelberg helfen, der durch die Corona-Pandemie in den letzten Jahren viele Einbußen hinnehmen musste.“ Auch das gesamte Zoo-Team freut sich über dieses besondere Engagement und hofft, dass die Familien gemeinsam im Zoo Heidelberg viele schöne Erinnerungen schaffen werden.

Zoologisch-Botanischer Garten Wilhelma Stuttgart 10.08.2022
Erste Geburt der bedrohten Tierart in der Wilhelma seit 43 Jahren
Kleiner Schabrackentapir als Hoffnungsträger seiner Art
Ungewöhnlich und selten ist der Nachwuchs der Schabrackentapire: in der Natur gleichermaßen wie in der Wilhelma. Daher ist die jüngste Meldung aus dem Zoologisch-Botanischen Garten eine doppelt gute Nachricht. Erstmals nach 43 Jahren ist in Stuttgart ein Jungtier dieser einzigen asiatischen Art der Tapire auf die Welt gekommen. Über denselben Zeitraum ist deren Vorkommen in der Wildnis um rund die Hälfte eingebrochen. So gilt das Kleine als ein potenzieller Stammhalter für den Fortbestand seiner bedrohten Art. Das Neugeborene machte heute, Mittwoch, 10. August, seinen ersten Ausflug an die frische Luft und ist somit nun auch für Besucherinnen und Besuchern zu sehen. So konkurriert es ab sofort mit den Geparden-Fünflingen, die derzeit im Rampenlicht stehen, um Aufmerksamkeit. Auch als Alleinunterhalter dürfte der kleine Charakterkopf dabei gute Chancen haben. Dazu trägt nicht nur der Minirüssel bei, den er sowohl zum Greifen nutzt als auch im Wasser als Schnorchel einsetzen kann. Kurioserweise scheint der Nachkomme, dessen Geschlecht noch unbekannt ist, auf den ersten Blick so gar nicht nach den Eltern zu kommen. Anders als die trägt er nicht die klare Schwarzweißfärbung, die an eine Pferdedecke erinnert und ihnen so den Namen eingebracht hat. Vielmehr besteht seine helle Zeichnung aus Punkten und durchbrochenen Linien auf dunkelbraunem Grund. Bei den Waldbewohnern ist das unregelmäßige Muster für den nur wenige Kilo leichten Knirps in Bodennähe die bessere Tarnung, während die bis zu 50 Mal so schweren und an die 2,50 Meter langen Erwachsenen im Schattenwurf der hohen Bäume mit ihrem schwarzweißen Fell weniger auffallen. Erst mit zehn Wochen beginnt die Umfärbung, die insgesamt etwa drei Monate braucht. Allerdings setzt den Schabrackentapiren massiv zu, dass ihre tropischen Wälder in Thailand, Burma, Malaysia und Indonesien durch Palmölplantagen und Ackerflächen in immer kleinere Parzellen zerstückelt oder ganz abgeholzt werden. So verringern sich ihr Lebensraum und die Chance, sich in der Natur fortzupflanzen. Deshalb kooperieren die Zoos in einem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP), um in menschlicher Obhut eine gesunde Population dieser charismatischen Tiere als Reserve aufrechtzuerhalten und zudem den Schutz des Lebensraums in ihrer Herkunftsregion zu fördern. Da das EEP aktuell nur 50 Tiere umfasst, ist der Beitrag umso bedeutsamer, den die Wilhelma mit diesem Zuchterfolg dazu leisten kann. Die Wilhema ist in diesem Frühjahr wegen ihrer aktiven Rolle für den internationalen Artenschutz in die Weltnaturschutzunion (IUCN) aufgenommen worden. Auf der bekannten „Roten Liste“ stuft die IUCN Schabrackentapire als „stark gefährdet“ ein. Dass der Wilhelma diese Nachzucht nach langer Zeit durch eine angepasste Haltung geglückt ist, reiht sich ein in den jüngsten Erfolg, dass Ende Juni in dem Zoologisch-Botanischen Garten erstmals Geparden geboren wurden. Auch für die Tapire hat die Wilhelma in den letzten Jahren an der Haltung einiges geändert. Nachdem 2010 mit Thai der letzte Vertreter gestorben war, blieb der Stuttgarter Zoo einige Zeit ohne Tapire. Erst als 2017 die Haltung der großen Flusspferde aufgegeben wurde, ergab sich die Möglichkeit, das Flusspferdhaus und die Außenanlagen für die wesentlich kleineren Schabrackentapire umzugestalten. Als Erste bekamen dort mit Ketiga aus dem Zoo Leipzig 2017 und Penang aus dem Zoo Rotterdam 2018 zwei Jungtiere als „Männer-WG“ eine Unterkunft. Als auf Empfehlung der Zuchtkoordinatoren des EEP Ketiga seinerseits zur Zucht nach Rotterdam wechselte, konnte 2019 Maya aus dem Zoo Edinburgh den Platz in der Wilhelma einnehmen. Da Maya und Penang noch recht jung waren, mussten sie längere Zeit getrennt bleiben, bevor mit vier beziehungsweise fünf Jahren 2021 ein Paar aus ihnen werden durfte. Offensichtlich hat es direkt beim ersten Treffen gefunkt, denn nach zirka 13 Monaten war es am 1. August so weit: eine gelungene Überraschung, denn bei ihrer gewohnten Leibesfülle hatte niemand vermutet, dass Maya tatsächlich bereits trächtig sein könnte. Umso größer ist die Begeisterung darüber. Nach der Geburt blieb das Tapirhaus einige Tage geschlossen, damit Mutter und Kind ihre Bindung in Abgeschiedenheit festigen konnten. Dabei machte das Kälbchen so gute Fortschritte, dass es jetzt erstmals vor die Tür darf. Bei dem ersten Ausgang nahm es sogar bereits ein Bad im Wasserbecken und erwies sich als Naturtalent beim Schwimmen.

Freizeitpark Germendorf 10.08.2022
Einzigartig in Deutschland, zum 2. Mal in Europa- Australische Hüpfmäuse jetzt im Tierpark ausgestellt!
Nach längeren Vorbereitungen ist es nun seit einigen Tagen soweit: wir können unseren Besuchern als erst 2. Zoo auf dem europäischen Kontinent Australische Hüpfmäuse zeigen. Australische Hüpfmäuse, nach dem beherrschenden Süßgras ihres natürlichen Verbreitungsgebietes auch Spinifex- Hüpfmäuse genannt, stammen ursprünglich aus trockenen und halbtrockenen Gegenden in Zentral- und Westaustralien. Als eines der wenigen einheimischen Säugetiere ist sie kein Beuteltier. Sie zeichnet sich durch ein rotbraunes Fell und weißen Bauch aus, dazu bezaubern große schwarze Kulleraugen den Betrachter. Die Hinterbeine sind im Vergleich zu den Vorderbeinen deutlich verlängert und ermöglichen so auf der Flucht Sätze von 50- 60cm Höhe aus dem Stand, weshalb ihre Gattung zutreffend den Namen „Hüpfmäuse“ erhielt. Bevor australische Endemiten, also Arten, die es nur auf dem 5. Kontinent gibt, diesen für Zuchtprogramme in Zoos in Übersee offiziell verlassen dürfen, müssen neue Halter ein aufwändiges Genehmigungsverfahren durchlaufen, bei dem sogar polizeiliche Führungszeugnisse der Tierpfleger an die australischen Behörden übermittelt werden sollen. Im Fall der Hüpfmäuse unterzog sich dankenswerterweise der Zoo Hamerton in England dieser aufwendigen Prozedur. So kamen im Januar 2019 auch die Vorfahren unseres aktuellen Bestandes nach Großbritannien und vermehren sich dort bis heute gut. In Deutschland ist der Eifelzoo in Lünebach bisher besonders erfolgreich in der Zucht dieser Art(bis heute allerdings nur hinter den Kulissen und somit für Besucher nicht sichtbar) gewesen, in den Jungtiere aus Hamerton 2020 übersiedelten. Von dort sowie von engagierten Privatzüchtern aus Leipzig konnten wir im Mai und Juni diesen Jahres unseren Grundstock an Hüpfmäusen übernehmen, wofür wir sehr dankbar sind. Gleichsam als „Blaue Mauritius“ unseres Kleinsäugerbestandes runden sie nun in ihrem Extra-Terrarium gut behütet unser Australisches Landschaftsbecken ab, in dem neben Vögeln, Reptilien und Fischen auch eine Säugetierart einen Eindruck der Artenvielfalt der australischen Trockenländer gibt. Gemeinsam mit den tschechischen Zoos in Plzen und Jihlava sind wir nun der 4. Zoo auf dem europäischen Festland, der diese in Menschenobhut extrem seltene Art, die etwas größer als eine Hausmaus wird, hält und nach Jihlava erst der 2., der sie dabei auch den Gästen präsentiert. Wir hoffen, mit diesen spannenden Tieren, auf die wir sehr stolz sind, recht bald in die Zucht eintreten zu können und streben auch eine Reservegruppe hinter den Kulissen an, um nachhaltig zum Arterhalt dieser Kleinsäugerrarität beitragen zu können.

Tierpark Nordhorn 10.08.2022
Zoologische Rarität mit erstem Nachwuchs – Dating-Plattform bei Blaulatzsittichen voller Erfolg
Im Tierpark Nordhorn ist die Freude groß. Zwei junge Blaulatzsittiche haben in den vergangenen Tagen die Bruthöhle verlassen. Diese Papageienart wird außer im Tierpark nur in einem weiteren deutschen Zoo gehalten. „Vor allem freut es uns aber, dass es mit dem Nachwuchs so schnell geklappt hat. Papageien sind bei der Partnerwahl sehr wählerisch!“ so Kurator Dr. Dirk Wewers und er verrät: „Unser Paar hat sich in einer Dating-Voliere in der Stadt der Liebe kennengelernt!“ Der etwa 30 cm große Blaulatzsittich (Pyrrhura cruentata) ist der größte Vertreter aus der auffällig schön gefärbten Gruppe der Rotschwanzsittiche (Pyrrhura). Das Verbreitungsgebiet der Blaulatzsittiche ist der Regenwald in den östlichen Landesteilen Brasiliens. Da gerade diese Region massiv von der Rodung der Wälder betroffen und dadurch die Anzahl der Individuen in den letzten Jahren stark rückläufig ist, gilt der Blaulatzsittich mit jetzt nur noch wenigen tausend Vögeln als bedroht. Bis in die 70er Jahre war diese kleinere Papageienart als Käfigvogel gänzlich unbekannt und ist auch heute bei Privathaltern wie in Zoos selten zu sehen. Um diese bedrohte Art stärker zu fördern, hat der europäische Zooverband (EAZA) ein Arterhaltungsprogramm ins Leben gerufen. Diesem EEP gehören derzeit europaweit 17 Zoos mit insgesamt 66 Vögeln an. In Deutschland sind Blaulatzsittiche momentan neben Nordhorn nur noch im Zoo Neuwied zu bewundern. Da eine Verpaarung der Sittiche nicht automatisch zu einem Bruterfolg führt – wie bei vielen Papageienarten sind die Blaulatzsittiche sehr wählerisch bei der Suche eines Partners – hat sich der Tierpark Parrot World, Paris, bereit erklärt die Vogel-Partnerfindung entscheidend zu unterstützen. In einer großen Voliere, der Dating-Aviary, werden gleichzeitig um die zehn unverpaarte Sittiche gehalten, so dass die Möglichkeit einen geeigneten Partner zu finden hier deutlich erhöht ist. Stellt sich heraus, dass zwei Vögel zueinander gefunden haben, wird dieses Paar an einen Zoo weitergegeben, der sich bereit erklärt an dem Erhaltungszuchtprogramm teilzunehmen. Auf diesem Wege ist der Tierpark Nordhorn 2021 an ein junges Paar aus Frankreich gekommen. Bisher gab es sehr wenige Nachzuchten innerhalb des EEPs. Umso erfreuter zeigte sich Anthony Dabadie, Direktor Zoo de Champrepus und Koordinator des Erhaltungszuchtprogrammes: „Der Tierpark Nordhorn ist der erste Zoo, der ein Paar aus der Pariser- Datingvoliere erhalten hatte, der Nachwuchs vermelden kann!“ Denn Mitte Juli verließen zwei putzmuntere Jungvögel den Brutkasten und sind jetzt mit den Elternvögeln im Faultiergehege zu bewundern. Der Zuchterfolg ist für den Tierpark Nordhorn aber auch für die Zoogemeinschaft umso bemerkenswerter, weil im Nordhorner Familienzoo durch die Vergesellschaftung von Blaulatzsittichen mit Faultieren neue Wege beschritten haben. Eine Gemeinschaftshaltung von Faultieren und Papageien wurde europaweit bisher sehr selten bzw. nur in sehr großen Tropenhäusern durchgeführt – die Vergesellschaftung mit Blaulatzsittichen ist bisher einmalig. „Daher freut es uns besonders, dass wir in diesem Jahr sowohl bei den Blaulatzsittichen als auch den Faultieren Nachwuchs begrüßen durften.“ So Kurator Wewers.

Zoo Basel 10.08.2022
Tierärztlicher Einsatz in der Etoscha-Anlage
Ein nicht alltäglicher Fall erforderte vom Tierärzte-Team des Zoo Basel mehrere Operationen eines trächtigen Klippschliefer Weibchens (6). Auf Grund einer Entzündung am linken Auge, waren zwei chirurgische Eingriffe notwendig. Das Weibchen hat die Behandlungen sowie auch die kurz darauf stattfindende Geburt gut gemeistert und ist nun mit drei Jungtieren auf der Etoscha-Anlage unterwegs. Ende Juni wurde eine Veränderung am linken Auge eines Klippschliefer Weibchens entdeckt. Das Tier war zu diesem Zeitpunkt mit sechs Jungtieren hochträchtig. Bei der Untersuchung unter Narkose stellte das Tierärzte-Team die Verdachtsdiagnose eines bösartigen Tumors. Daraufhin entfernten sie operativ das linke Auge mitsamt dem dahinterliegenden Gewebe. Die Patientin und ihre Föten haben sich gut vom ersten Eingriff erholt. Allerdings schwoll die Operationsstelle nach zehn Tagen wieder an, was einen zweiten Eingriff erforderte. An der Operationsstelle hatte sich ein Abszess gebildet, verursacht durch Bakterien, die vom eingesetzten Antibiotikum nicht am Wachstum gehindert werden konnten. Der Verdacht des Tumors hat sich indes nicht erhärtet. Auch der zweite Eingriff verlief komplikationslos. Die von nun an täglichen Medikamentengaben – notabene mit der beliebten Banane, die sonst nicht verfüttert wird – haben das Tier zutraulich werden lassen. Warten auf die Geburt Seit der ersten Untersuchung war bekannt, dass die Patientin hochträchtig ist. Dementsprechend gross war die Spannung, wann es losgehen wird. Sechs Tage nach dem zweiten Eingriff war es soweit. Die Geburt fand am Nachmittag des 12. Juli statt. Von den sechs Föten wurden allerdings nur vier lebend geboren. Später musste noch ein weiteres Jungtier eingeschläfert werden, weil es zu schwach war, um der Mutter und den Geschwistern zu folgen. Klippschliefer Jungtiere sind Nestflüchter. Sie laufen kurz nach der Geburt bereits mit der Mutter mit. Zolli-Tierärzte im Einsatz Die Aufgaben des Tierärzte-Teams sind umfangreich. Ein vielfältiger Alltag gespickt mit Visiten, Untersuchungen, Begleitung von Tiertransporten sowie medizinischen Behandlungen erwartet die Tierärzte tagtäglich. Grössere oder stressanfällige Zoo-Patienten und Zoo-Patientinnen werden für eine Diagnose oder eine Therapie narkotisiert. Häufig werden Narkosemedikamente mittels Blasrohrs verabreicht. Bei einigen Tierarten sind aufgrund des täglichen Trainings Gewichtskontrollen, Blutentnahmen oder auch tierärztliche Kontrollen ohne Sedierung oder Narkose möglich. Im aktuellen Fall narkotisierte die Tierärztin des Zoo Basel das Weibchen beim ersten Eingriff problemlos im Stall. Beim zweiten Mal war das Misstrauen gegenüber dem Stall zu gross. Dank der Zutraulichkeit zum Tierpfleger konnte das Tier dennoch auf der Anlage optimal für den Blasrohrpfeil mit dem Narkosemittel positioniert werden. Wie bei allen Zoo-Tieren hat sich die Art der Therapie nicht nur nach den veterinärmedizinischen Möglichkeiten zu richten; die gesamten Umstände und Möglichkeiten der Tierhaltung, die Biologie und die Verhaltensweisen der Spezies sind dabei ebenso zu berücksichtigen wie die jeweilige Prognose für den individuellen Patienten. Postoperative Nachsorge Das Tierärzte-Team kontrolliert regelmässig den Gesundheitszustand der Patientin sowie die Wundheilung. Dies geschieht im gewohnten Umfeld des Tieres. Neun Klippschliefer (Procavia capensis) – ein Zuchtpaar und sieben Nachkommen – leben aktuell in der Gemeinschaftsanlage, zusammen mit Borstenhörnchen, Siedelwebern und Russköpfchen.

Zoo Magdeburg 10.08.2022
Magdeburg fragt sich: Wie geht es dem Elefanten Rungwe?
Bei den Afrikanischen Elefanten im Magdeburger Zoo stehen in diesem Jahr grundlegende Veränderungen an. Welche das genau sind, wird bald veröffentlicht – nur so viel sei an dieser Stelle verraten: Der Zoo Magdeburg wird schließlich „netto“ einen Elefanten mehr beherbergen als jetzt. Diese Ankündigung ist eine gute Gelegenheit zurückzublicken und zu fragen: Wie geht es „unserem Ehemaligen“, dem Jungbullen Rungwe im 800 Kilometer entfernten Györ? Er verließ im Rahmen der Umstrukturierung des Elefantenbestandes in Zusammenarbeit mit dem EEP (EAZA Ex-situ Programm) als erster den Zoo Magdeburg in Richtung Zoo Györ, Ungarn. Dort ergänzt er als viertes Mitglied eine Gruppe aus jungen Afrikanischen Elefantenbullen. Die ungarischen Kolleg*innen sind von Rungwe begeistert. „Ihm geht es sehr gut bei uns. Er hat sich vollkommen in die Gruppe integriert und trägt bevorzugt mit unserem jüngsten Bullen Kito die jungbullentypischen, spielerischen Kämpfe aus. Auch hat er sich sehr gut an seine neuen Pfleger gewöhnt und nimmt motiviert am Training teil,“ erzählt Bálint Bagó, Tierarzt und Kurator des Zoo Györ. „Junge Elefantenbullen finden sich im natürlichen Lebensraum oft in lockeren Junggesellengruppen zusammen und sind daher von Natur aus an ein veränderliches soziales Umfeld angepasst. Rungwes gute Eingliederung in die Gruppe entspricht daher unseren Erwartungen,“ erläutert Felix Husemann, Tierarzt und Kurator des Zoo Magdeburg. Die angekündigten Pläne im Rahmen des EEP eine sozial intakte Elefantengruppe mit Elefantenkühen und einem Elefantenbullen aufzubauen, schreiten weiter voran. „Wir blicken optimistisch auf die Zukunft der Elefanten im Zoo Magdeburg und freuen uns, diese bald der Öffentlichkeit vorstellen zu können,“ kündigt Dirk Wilke, Geschäftsführer des Zoo Magdeburg, an. Event-Hinweis: ERLEBNIS ZOO BEI NACHT Am 12./13. und 19./20. August 2022 heißt es „Licht an!“ beim ERLEBNIS ZOO BEI NACHT, denn einige Bereiche werden effektvoll illuminiert. Während die Besucher bei einem Glas Wein diese besondere Abendstimmung genießen, funkeln Lichterketten über ihren Köpfen. Musiker und Künstler begleiten das Event und die AFRICAMBO Lodge lädt zu exotischen kulinarischen Genüssen ein. Mit der Helene Fischer Schlagernacht oder einem Alice im Wunderland Theaterstück kommen alle Geschmäcker auf Ihre Kosten. 18:00 bis 22:00 Uhr, Jahreskarten können genutzt werden.

Naturschutz Tierpark Görlitz 09.08.2022
Wunderbare Wildbienen
Zum Tierparkgespräch für Senioren und alle Interessierten am 19.08.2022 um 15:00 Welche Wildbienen gibt es? Wie leben sie? Was macht sie so besonders? Und wie kann ich dazu beitragen, dass sie in meinem Garten oder Balkon gern zu Besuch kommen? Mit Bildern und praktischen Beispielen gibt Lisa Lahr vom Aktionsbündnis Biodiversität des IBZ St. Marienthal einen Einblick in diese faszinierende Welt der wilden Bienen, die als Blütenbestäuber für die Vielfalt von Pflanzen und Früchten sorgen. Der Vortrag ist an die Sonderausstellung „Insekten in Gefahr“ angelehnt, welche der Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec vom 3. August bis 30. Oktober im ersten Obergeschoss der Storchenvilla zeigt. Neben zehn informativen Roll-Ups besteht die familienfreundlich konzipierte Ausstellung aus fünf interaktiven Stationen, an denen Kinder spielend die Insektenwelt erkunden können.

Tierpark + Fossilium Bochum 09.08.2022
Mittelalterfest im Tierpark + Fossilium Bochum
Das vergangene Jahr stand in Bochum ganz im Zeichen des 700. Stadtjubiläums. Am 13. + 14. August 2022 reisen Besuchende des Tierpark + Fossilium Bochum zwischen 10:00 Uhr und 18:00 Uhr erneut zurück in die Vergangenheit! An diesem Wochenende verwandelt sich der Bismarckturmplatz vor den Toren des Bochumer Zoos in ein mittelalterliches Dorf aus der Zeit der Stadtgründung. Darstellende entführen in das Leben von Rittern, Handwerker:innen, Bürger:innen und Minnesängern. Dabei präsentieren sie das traditionelle Leben der Menschen im Mittelalter und zeigen längst vergessene Handwerkskunst und alte Bräuche. Mutige Knappen und tapfere Schildmaiden können sich beim Kinder-Ritterturnier messen oder über sagenumwobene Riesengestalten staunen, die über das Tierpark-Gelände wandeln. „Die Premiere des Mittelalterfests liegt nun bereits drei Jahre zurück. Wir freuen uns, dass wir dieses Format nach der coronabedingten Zwangspause nun wieder aufleben lassen können“, bekundet Zoodirektor Ralf Slabik und fährt fort: „Noch heute üben die Geschichten und Legenden des Mittelalters eine große Faszination auf uns aus. Seit seiner Gründung im Jahr 1933 ist auch der Tierpark eng mit der Bochumer Stadtgeschichte verwoben. Es rührt uns stets zu hören, wie viele besondere Erinnerungen Mitbürger:innen mit unserer Einrichtung verbinden. Wir sind voller Vorfreunde, unseren kleinen und großen Besuchenden im August eine Kombination aus Zoobesuch und Mittelalterfest bieten zu können.“ Unterstützung bei der Planung der Veranstaltung erhielt der Tierpark auch in diesem Jahr von der Interessensgemeinschaft Bochum 1388, die das bürgerliche Leben Ende des 14. Jahrhunderts in Bochum darstellt. Weitere mitwirkende Vereinigungen sind: Die Garnfärber, die Dortmunder Stadtwache sowie die Gruppen Fyr Dreki und Ab Surdus. Neben den Zelten und Handwerksständen der Dorfbewohner sorgen Gaukler:innen und Musiker:innen, wie die Band Verus Viator oder Emscherflute für atmosphärische Unterhaltung. Als besondere Highlights stehen Schau-Ritterkämpfe, mittelalterliche Modenschauen und am Sonntag auch eine Feuershow auf dem Programm. Gleich nebenan können die Tiere des Tierparks wie gewohnt besucht werden.

Zoo Frankfurt am Main 08.08.2022
Schopfhirsche – eine neue Art für den Zoo
Im Frankfurter Zoo ist eine neue Art eingezogen – vertreten allerdings vorerst nur durch ein Exemplar: Schopfhirsch-Weibchen SAMANTHA. Alleine wird sie aber nicht sein. Sie teilt sich die Anlage mit einem Chinesischen Muntjak und zwei Mandschurenkranichen. Die siebenjährige SAMANTHA kam aus dem Zoo von Magdeburg nach Frankfurt und verbrachte die ersten Wochen in der Quarantänestation. Nach der Eingewöhnung auf einem separaten Teil des Geheges wird sie sich die Anlage, auf der auch zwei Mandschurenkraniche leben, mit dem 15 Jahre alten Chinesischen Muntjak-Bock RUUD teilen. Langfristig soll das Weibchen aber einen Schopfhirschbock zur Seite bekommen und für Nachwuchs sorgen. Die in Ostasien, insbesondere China, beheimateten Schopfhirsche (Elaphodus cephalophus) werden zoologisch ebenfalls zu den Muntjakhirschen gezählt. Im Gegensatz zu ihren nahen Verwandten, den Chinesischen Muntjaks – ebenfalls eine Zwerghirschart – gelten sie in Europa nicht als invasive Art. „Diese invasiven, also gebietsfremden, Arten können große Schäden in ihren neuen Lebensräumen anrichten, in die sie meist – durch Zufall oder Absicht – vom Menschen eingeführt wurden. Nichtheimische Arten, die in der EU-Verordnung Nr. 1143/2014 gelistet sind, dürfen daher nicht oder nur eingeschränkt gehalten werden. Das gilt auch für Zoos. Vor diesem Hintergrund muss die Haltung Chinesischer Muntjaks im Zoo Frankfurt leider auslaufen. Die mit 110 bis 160 cm Kopf-Rumpf-Länge etwas größeren Schopfhirsche sollen die wenig bekannten und zoologisch hochinteressanten asiatischen Hirsche aber weiterhin bei uns im Zoo vertreten“, erklärt Dr. Stefan Stadler, Leiter der Wissenschaftlichen Abteilung. In ihrer Heimat geraten die Schopfhirschbestände unter anderem durch Bejagung zunehmend unter Druck. Zum einen wird ihr Fleisch auf lokalen Märkten angeboten, zum anderen werden Fell und andere Teile in der nationalen und internationalen Mode- und Schmuckindustrie verarbeitet. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutz­union IUCN werden die Pflanzenfresser als potenziell bedroht (Near Threatened NT) geführt (2014).

Zoo Osnabrück 08.08.2022
Wieder Trampeltiere im Zoo Osnabrück Teilabschnitt des großen Umbaus im Zoozentrum fertig
Die Besucherlieblinge sind wieder da und die asiatische Tierwelt „Angkor Wat“ ist um eine Tierart reicher: Seit wenigen Tagen beherbergt der Zoo Osnabrück wieder Trampeltiere. Die Anlage, der das Affenhaus Anfang des Jahres weichen musste, wird im Herbst komplett fertiggestellt sein. Neben den Trampeltieren wird sie auch Rote Pandas und Schopfhirsche beherbergen. Seit wenigen Tagen leben wieder Trampeltiere im Zentrum des Zoo Osnabrück: Ein Hengst und eine Stute lernen derzeit ihr neues Zuhause kennen. Den Anfang machte Connor, der 1-jährige Trampeltierhengst aus dem Opelzoo Kronberg am vergangenen Dienstag. Zwei Tage später folgte Stute Lou aus dem Tierpark Gettorf in Richtung Osnabrück. „Wir freuen uns sehr, endlich wieder Trampeltiere im Zoo Osnabrück zu haben“, berichtet Tobias Klumpe, zoologische Leitung. Vor sechs Jahren hatte der Zoo Osnabrück seine Trampeltiere abgegeben, da ihre Anlage der neuen Nordamerika-Tierwelt „Manitoba“ hatte weichen müssen. „Aus verschiedenen Gründen wollten wir aber gerne wieder Trampeltiere halten – unter anderem weil es eine zoologisch sowie pädagogisch attraktive Tierart ist.“ Als die Kosten für die Sanierung des Affenhauses im Zoozentrum geprüft wurden, wurde klar, dass aufgrund der maroden Bausubstanz und hohen laufenden Energiekosten ein Abriss des Hauses nahelag. „Da entschieden wir uns dafür, wieder Trampeltiere nach Osnabrück zu holen, zumal sie bei unseren Besuchern immer sehr beliebt waren“, erklärt der Biologe. Trampeltiere für Besucher zu sehen Nach sechs Jahren Pause leben nun also wieder Trampeltiere im Zoo Osnabrück: Die beiden Kamele gewöhnen sich langsam ein, lernen ihre Tierpfleger und die Anlage kennen. „Connor hat einen wirklich lieben Charakter, er ist ruhig und entspannt und sucht immer wieder den Kontakt zu uns Tierpflegern“, berichtet Tanja Boss, Revierleiterin der Nordamerika-Welt „Manitoba“ und verantwortlich für die Trampeltiere. Sie ist besonders erfahren im Umgang mit den Paarhufern: „In meinen 34 Jahren als Tierpflegerin habe ich über 20 Jahre mit Kamelen gearbeitet – daher freue ich mich besonders, diese tollen Tiere wieder betreuen zu können.“ In Kürze soll eine zweite Stute die Gruppe komplettieren. Für Besucher sind die Trampeltiere bereits zu sehen. Anlage noch in diesem Jahr fertig Das Areal, auf dem das Affenhaus stand, wird das Zuhause von Trampeltieren, Roten Pandas und Schopfhirschen. Es grenzt dann künftig in der Asiatischen Tierwelt „Angkor Wat“ an den „Affentempel, von dem aus die Schweinsaffen die Neuankömmlinge beobachten können. Aktuell ist nur der Teilabschnitt der Trampeltiere komplett fertig, der Umbau der restlichen Anlage soll im Laufe des Jahres abgeschlossen sein. Insgesamt umfasst die Trampeltieranlage in Zukunft 900 Quadratmeter, 70 davon als Offenstall wie bei den Rentieren. Der Teil des alten Affenhauses, der nicht abgerissen wurde, beherbergt in Zukunft, nach seinem Umbau, die Roten Pandas und Schopfhirsche. Zudem wird ein Teil des Schweinsaffenbereichs saniert. Fakten zur Trampeltieranlage: ·Außenanlage: 906 Quadratmeter (vorgeschrieben mind. 350 Quadratmeter) ·Stall: Freilaufstall: 32 Quadratmeter, Einzelstall: 17 Quadratmeter (keine Vorgaben vorhanden) Große Freifläche mit verschiedenen Unterböden (Sandboden, harter Boden, Grünflächen), Schatten- und Sonnenplätzen ·Abgetrennt vom Besucherweg durch Trockengraben Wissenswertes zu Trampeltieren (Camelus bactrianus domestic) Trampeltiere gehören zur Familie der Kamele. Sie besitzen zwei Höcker, die als Fettspeicher dienen. Die Paarhufer erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 3 Metern, eine Schulterhöhe von 180 bis 230 Zentimetern und ein Gewicht von 450 bis 500 Kilogramm. Beheimatet sind sie von Kleinasien bis in die Mandschurei, nördlich bis Omsk. Trampeltiere sind tagaktiv und leben in Haremsgruppen. 2003 lebten laut Schätzungen der Weltnaturschutzorganisation IUCN nur rund 950 wildlebende Trampeltiere in drei getrennten Populationen. In ihrer ursprünglichen Heimat gelten Wildkamele als vom Aussterben bedroht – in Zoos leben in der Regel domestizierte Trampeltiere.

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