„Zooreise“ Dresden – Tag 2: Porzellan oder … Fressen Teil 2

Geplant waren ein Besuch in Meißen, eine Fahrt auf der Elbe und ein Besuch der Sonderausstellung Mythen & Monster im japanischen Palais.
In Meißen wollten wir uns auf jeden Fall das Porzellanmuseum anschauen und bei entsprechender Zeit auch den Dom.
Das Frühstück des Hotels war reichhaltig, aber so richtig genießen konnte ich es nicht … Das Pizzafestival lag mir noch etwas im Magen.
Nach dem Frühstück fuhren wir nach Meißen, und was macht man in Meißen? Porzellan, also sind wir ins Museum der Manufaktur und wurden von Porzellan erschlagen…
Während des Besuchs des Museumsshops stellten sich mir allerdings folgende Fragen:
1. Wer braucht das?
2. Wer will das bezahlen?
Bevor wir uns dann endgültig dem Museum widmeten bekamen wir eine sehr private Schauvorführung in das Handwerk der Manufaktur. Wir waren auch die ersten Besucher, das Museum füllte sich nach und nach … aber wir entkamen dem großen Andrang.
Auch wenn ich jetzt kein Porzellanliebhaber bin, so hat mir das Museum durchaus gefallen, wobei die Schauführung doch noch das interessanteste war.
Meißner Porzellan (Handelsmarke: Meissener Porzellan) ist Porzellan aus der ersten europäischen und im 18. Jahrhundert lange Zeit führenden Manufaktur, die von ihrer Gründung bis zum Jahr 1863 auf der Albrechtsburg in Meißen, dann in einem eigenen Werk produzierte.
Am 23. Januar 1710 erfolgte per Dekret von August dem Starken die öffentliche Bekanntgabe einer Gründung der „Königlich-Polnischen und Kurfürstlich-Sächsischen Porzellan-Manufaktur“ in Dresden und am 6. Juni 1710 die Einrichtung ihrer Produktionsstätte in der Albrechtsburg in Meißen. Die Manufaktur ging 1806 als „Königlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur Meissen“ aus dem Besitz der Krone in das Eigentum des sächsischen Fiskus über. Im Zuge der verfassungsmäßigen Erneuerung des staatlichen Eigentums nannte sich das Unternehmen ab 1918 „Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen“. In der DDR war die Manufaktur ein Volkseigener Betrieb. Seit dem 26. Juni 1991 firmiert sie als „Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH“, deren Gesellschafter der Freistaat Sachsen ist. Die weltweit führende Porzellanmanufaktur gehört zu den international bekanntesten und ältesten deutschen Luxusmarken.
Zum Symbol für die Manufaktur sind die gekreuzten Kurschwerter geworden. Die Schwertermarke hatte sich ab 1731, als alle Porzellane aus Meißen mit einer Marke versehen sein mussten, gegen die AR-Marke („Augustus Rex“) und den Merkurstab durchgesetzt. Zur Kennzeichnung qualitativ nur bedingt brauchbarer Ware, aber auch zur Kennzeichnung sogenannter Weißware werden nach der Glasur an den Schwertermarken Schleifstriche angebracht. Die ersten Markierungen dieser Art sind auf Teilen aus der Zeit um 1764 zu finden.

Ich bin zwar kein großer Freund des Porzellans, aber die Porzellanherstellung fasziniert mich dann wohl doch. Anders ist es nicht zu erklären, dass ich immer wieder Porzellanmussen besichtige (z. B. das in Tirschenreuth oder die Porzellanwelten der Leuchtenburg).

Danach warfen wir unsere Pläne erst einmal um. Geplant war ja eigentlich eine Fahrt auf der Elbe ab 13 Uhr, aber ich war der Meinung, 15 Uhr täte es auch und wenn man schon mal in Meißen ist kann man sich auch noch den Dom und die Albrechtsburg ansehen.
Mit dem Panoramaaufzug sind wir zum Dom gefahren, wobei das Panorama eher nicht der Rede wert war. Aber es ging schneller als der Fussweg und durchaus reizvoll.
Der Dom war ganz nett, aber nicht der Rede wert. Das Gebäude sieht von aussen imposant aus, innen ist es eher spartanisch und … naja, uninteressant.
Aber die Albrechtsburg war absolut sehenswert. Dort habe ich mir auch einen 0 €-Schein geholt, den ich fast übersehen hätte. Langsam muss ich mir mal Gedanken zur Aufbewahrung machen…

Der Dom zu Meißen ist den Heiligen Johannes und Donatus von Arezzo geweiht und trägt daher den Namen St. Johannis und St. Donatus. Donatus von Arezzo war Patron des alten Bistums Meißen und ist einer der Patrone des heutigen Bistums Dresden-Meißen. Der Dom gehört zusammen mit der Albrechtsburg zum Burgberg-Ensemble, das sich über die Meißner Altstadt erhebt. Die Kirche ist einer der stilreinsten deutsch-gotischen Dome. Daneben verfügt er über eine der reichsten und wertvollsten Ausstattungen sächsischer Kirchen.

Die Albrechtsburg ist das älteste Schloss Deutschlands.
Der Burgberg war bereits von der Jungbronzezeit bis zur Zeit der Germanen besiedelt. Spuren von Befestigungen konnten aber bisher nicht gefunden werden. Als König Heinrich I. 929 die sorbische Volksburg Gana zerstört hatte, suchte er nach einem Ort für eine neue Burg. Diesen fand er zwischen der Elbe, der Triebisch und der Meisa. Der emporragende Felsen, auf dem die spätere Burg namens Misni (Meißen) erbaut wurde, eignete sich ausgezeichnet für die Beherrschung des Landes. Wegen ihrer Lage über der Elbe wird die Albrechtsburg auch „sächsische Akropolis“ genannt. Dem Bericht des Chronisten Thietmar von Merseburg ist zu entnehmen, er hätte einen bewaldeten Hügel vorgefunden. Die Burg Heinrichs bestand aus einer Anzahl von hölzernen Bauten, die mit einer Holz-Erde-Mauer umgeben waren. Der Name der Burg Misni bezieht sich auf den kleinen Bach Misni (Meisa, siehe Meisatal), der etwas unterhalb des Burgberges in die Elbe mündet. Von 936–968 wird die Burg in sächsischen Geschichtsquellen dann nicht mehr erwähnt. Möglicherweise war sie bereits in den Kämpfen mit den Böhmern im September 936 wieder verloren gegangen. Ab 968 ist ein Markgraf von Meißen bezeugt. Während am Flüsschen Misni Slawen siedelten, wurde südlich der Burg an einem kleinen Naturhafen die erste deutsche Siedlung im heutigen Stadtgebiet angelegt. Seit 1068 ist außerdem ein Burggraf nachweisbar. Mit der Zeit entwickelte sich eine Burggrafschaft Meißen, die die Familie der Meinheringer weiter ausbauen konnte.
Die Albrechtsburg ist nach ihrer Entlassung aus dem Hofzubehör von 1710 bis 1863 als Produktionsstätte der berühmten sächsischen Porzellanmanufaktur genutzt worden.
Erst nach deren Auszug konnte der Bau bis 1870 restauriert werden. Zwischen 1873 und 1885 wurden unter der Oberleitung von Wilhelm Roßmann alle Räume der beiden Hauptgeschosse mit Wandbildern zur Geschichte Sachsens und Meißens geschmückt, eine Kunstgattung, die bei Erbauung des Schlosses mit Sicherheit nicht vorgesehen war. Damals stellten mobile Wandteppiche die komfortabelste und repräsentativste Ausschmückung solcher Räume dar. Die Bilder stammen von 11 Künstlern der Kunstakademie Dresden, darunter Alfred Diethe, Ernst Erwin Oehme (Altenburger Prinzenraub, 1455), Julius Scholtz.
Das Schloss gehört heute zu den Staatlichen Schlössern und Gärten in Sachsen und beherbergt ein öffentlich zugängliches Museum mit Ausstellung zur Landes- und Porzellangeschichte, sowie der Architektur und Geschichte der Albrechtsburg.

Der Goldene Reiter

Der Goldene Reiter

Bevor wir dann zurück nach Dresden fuhren wärmten wir uns noch im Cafe am Dom auf. Die Albrechtsburg war nämlich ziemlich kalt. Nach einem tropischen Cappuccino mit Kokossirup und Kokosflocken und einer Eierschecke mit Mohn fuhren wir zurück nach Dresden.
An einer Fahrt auf der Elbe war nicht mehr zu denken, dazu hatte der Aufenthalt in Meissen zu lange gedauert. Ich kann Museumsbesuche einfach nicht einschätzen…
Aber für die Sonderausstellung im Japanischen Palais hatten wir noch Zeit….Allerdings ist die bis zum 9. Januar aus technischen Gründen nicht besuchbar. Sehr ärgerlich, hätte das doch eines der Highlights des Dresden-Besuchs sein sollen. Schade.
Nachdem es keine Alternativen gab, bzw. ich mir keine aus den Fingern gesaugt habe, ging es früher als erwartet ins Hotel, wo wir bis zum Abendessen blieben.
Und dann ging es in Wenzels Bierstuben, die von unserem Hotel in der Pragerstrasse doch etwas entfernt war, aber wir wollten ja auch Bier trinken….
Es wurde dann aber doch ein kleines Fressgelage mit Suppe, Hauptspeise und Nachspeise. Aber es gab keinen Grund uns zurückzuhalten… es blieb auch nicht bei einem Bier.

Auf dem Rückweg entdeckten wir den Weihnachtsmarkt im Stallhof… nun ja, Weihnachten ist vorbei, aber es der Markt geht noch bis zum 6. Januar. Das was wir sahen war sehr vielversprechend und wäre natürlich ein Grund 2019 zwischen den Jahren, wie es so schön heißt, erneut nach Dresden zu fahren.
Es gab Wahrsager, diverse Alkoholika und viel zu essen…und wenn wir nicht so voll gewesen wären hätten wir uns sicher durchgefressen und -gesoffen …
Vielleicht im nächsten Jahr…
Den Rest des Abends verbrachten wir ganz unspektakulär auf dem Hotelzimmer.

Meißen
Porzellanmanufaktur Meißen
Albrechtsburg
Dresden

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