Zoopresseschau

Zoo Augsburg, 22.01.2021
Aus dem Januar-Newsletter
Zwei Rüsselspringer wurden geboren, und entwickeln sich bisher ausnehmend gut. Im Vogelbestand schlüpfte ein Kubafink.
Drei weibliche Magellan-Pinguine kamen aus dem Zoo in Blackpool, um den in Augsburg herrschenden Männerüberschuß auszugleichen. Der Transport in der kühleren Jahreszeit hat sich sehr bewährt, die Eingewöhnung ging glücklicherweises dieses Mal problemlos vonstatten.
Ein Pärchen Purpurnaschvögel kam aus dem Zoo Wuppertal. Es ist faszinierend wie auffallend diese kleinen Vögel sind. Besonders das Männchen sticht mit dem blauen Gefieder sofort heraus.
Ein junges Mandschurenkranich-Weibchen reiste aus dem Zoo Münster an, befindet sich derzeit aber noch in Quarantäne hinter den Kulissen.
Bei den Przewalski-Pferden in Königsbrunn gab es in den letzten Wochen einen Wechsel beim Leithengst. Marlon, der seit Beginn der Haltung in der Königsbrunner Heide (vor über 10 Jahren) unangefochtener Chef der Herde war, wurde von Lars gestürzt. Leider konnte dieser seine neue Position nicht sehr lange genießen, da sein Transfer in den Zoo Warschau schon festgelegt war. Da er dort seine Zuchtqualitäten unter Beweis stellen soll, ist Durchsetzungsvermögen gefragt, und die hat er jetzt schon einmal zeigen können. Das Laden und der Transport nach Polen verlief problemlos und bereits 15 Minuten nach dem Verlassen des Transporthängers hat Lars bei den Stuten bereits seine Deckqualität unter Beweis gestellt.
Leider ist der letzte Abdimstorch verstorben. Verstorben ist ebenfalls der Bulle bei den Mishmi-Takinen und auch bei den Wasserbüffeln. Bei beiden ist noch die pathologische Untersuchung zur Abklärung der Todesursache ausstehend.

Vivarium Darmstadt 22.01.2021
Zooshop im Vivarium will künftig Wolle von eigenen Schafen anbieten / Stadtkämmerer Schellenberg: „Unser Beitrag zu nachhaltigen Erzeugnissen“ / Handspinnerin verarbeitet Fell von Karakulschafen
Der Zooshop im Darmstädter Vivarium will künftig verstärkt nachhaltig erzeugte Artikel zum Verkauf anbieten. Darauf hat jetzt der für den Zoo zuständige Stadtkämmerer André Schellenberg hingewiesen. „Dies zu tun liegt nahe, denn die ,Produzenten‘ leben ja in unseren Gehegen“, erklärt Schellenberg. „Wir nutzen natürliche Produkte und können damit auch beispielhaft verdeutlichen, wie der Weg vom Ursprung zum Erzeugnis verläuft – wenn der Zoo und damit der Shop für das Publikum wieder geöffnet haben werden.“ Ein Beispiel dafür ist Schafwolle. Seit Ende 2017 leben Karakulschafe, eine der ältesten und vom Aussterben bedrohten Haustierrasse, im Zoo Vivarium. Das Fell der Lämmer war früher sehr begehrt und bekannt unter dem Namen „Persianer“. Im Darmstädter Tiergarten werden die erwachsenen Tiere zwei Mal im Jahr von geschulten Tierpflegerinnen geschoren. In einem Kasten am Schafgehege liegt für die Zoobesucherinnen und -besucher Anschauungsmaterial zum Befühlen bereit. Da die Schafherde stetig wächst, fällt jedoch weitaus mehr Wolle an. Mit Unterstützung der Handspinnerin Maimuna Nack aus Kiel hat der Zoo Vivarium daher getestet, ob sich die Wolle gut verarbeiten lässt. Nack hat die Wolle von Hand sortiert, gewaschen, gezupft, gekämmt, kardiert, gesponnen, verzwirnt und verwebt bzw. verstrickt. Schon als Schülerin war sie begeistert vom Weben und Stricken. Mittlerweile hat sie sich auf Schafwolle spezialisiert, um nachhaltig mit einheimischer Wolle zu arbeiten. „Für den Zoo Vivarium ist die Verarbeitung dieser Wolle daher ein weiterer Beitrag zur Nachhaltigkeit“, betont Schellenberg. Das Zoo-Team berät aktuell, welche Artikel nach der Covid-19-bedingten Schließung im Zooshop angeboten werden können. Wollknäuel soll es auf jeden Fall geben. Gerne nimmt der Zoo auch Ideen und Anregungen von Woll-Fans, was alles aus der Wolle gefertigt werden kann, per E-Mail an zoo-vivarium@darmstadt.de entgegen.

Zoo Heidelberg 22.01.2021
Tierische Inventur: Eins, zwei, drei, vier, viele! Genau 160 Tierarten leben im Zoo Heidelberg
So manches hat auch in Pandemie-Zeiten Bestand: In den letzten Wochen des vergangenen Jahres wurde im Zoo Heidelberg wieder fleißig gezählt. Im Januar hieß es dann, die gemeldeten Zahlen zusammenzufassen und auszuwerten. Nun stehen die Zahlen der Tier-Inventur 2020 fest: Im Zoo Heidelberg gab es zum Stichtag 31. Dezember 2020 insgesamt 51 Säugetierarten, 83 Vogelarten, 14 Reptilienarten sowie 12 weitere Tierarten. Die insgesamt 160 Tierarten bildeten einen Bestand von 1980 einzelnen Tieren. Darunter sind auch einige Neuzugänge aus 2020 zu finden: Der männliche Mandschurenkranich, der als Partner für das Heidelberger Weibchen eingezogen ist, die zahlreichen Erdmännchen-Jungtiere oder die Otterwelpen. Besonders die jungen Otter werden im kommenden Jahr noch für viele schöne Momente mit „Herzchenfaktor“ sorgen. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Zahlen der tierischen Inventur nur leicht verändert. Die weitreichendsten Neuerungen im Tierbestand gab es im Vogelrevier. Es lebten 2020 zwar nicht mehr Artenim Zoo Heidelberg als im Vorjahr, dafür gab es im Bestand jedoch einen großen Wechsel unter den gefiederten Zoobewohnern. „Wir haben bewusst Arten abgegeben, um dadurch Volieren zusammenlegen zu können und den neuen Vögeln den Platz zu bieten, den sie benötigen“, berichtet Dr. Eric Diener, Vogelkurator im Zoo Heidelberg. „So haben jetzt beispielsweise die Geierraben den doppelten Platz zur Verfügung, und teilen sich nun eine große Voliere mit Kappengeiern. Die Raben sind den Geiern zwar körperlich unterlegen, gleichen dies aber durch ihre hohe Intelligenz aus. Beide Vogelarten sind bei dieser Art von Wohngemeinschaft beschäftigt und es kommt keine Langeweile auf.“ Die abgegebenen Tiere haben in anderen Zoos und Vogelparks ein neues Zuhause gefunden. Viele der neu eingezogenen Vögel, wie Kappengeier und Blauracke, sind Vertreter besonders bedrohter Vogelarten. Kappengeier sind in den afrikanischen Savannengebieten als Gesundheitspolizei unverzichtbar, werden aber absichtlich oder durch Medikamenteneinsatz bei Nutztieren auch unabsichtlich, vergiftet. Blauracken faszinieren mit ihrem leuchtend blauen Gefieder. Bis in die 1950er Jahre kamen sie noch in Baden-Württemberg vor, durch Umstellung der Landwirtschaft und durch Pestizideinsatz verloren die Vögel jedoch ihre Lebensgrundlage. Einen zweiten Blickfang am Geysir-See gibt es ebenfalls seit 2020: Für den weiblichen Mandschurenkranich konnte ein Partner gefunden werden. „Das Paar lebt nun gemeinsam am Geysir-See und versteht sich bisher sehr gut. Kraniche sind bei der Partnersuche extrem wählerisch, dementsprechend sind wir sehr glücklich, dass es bei den beiden auf Anhieb gefunkt hat. Es ist beeindruckend zu beobachten, wie sie oft im Herbst und Winter gemeinsam ihren Balztanz aufführen und dabei ihre schallenden Rufe erklingen lassen “, berichtet Diener.Der Nachwuchs, der im vergangen Jahr im Zoo Heidelberg zur Welt kam, wird ebenfalls durch die Inventur erfasst. So hat sich beispielsweise die Gruppengröße bei den Erdmännchen von zwei Tieren auf stolze zehn Tiere erhöht. Auch bei den Kurzkrallenottern ist der Zuwachs deutlich. Besonders die jungen Otter werden noch einige Zeit für herzerwärmende Momente im Zoo Heidelberg sorgen. Das ganze Zoo-Team hofft, dass auch bald wieder Besucher das Aufwachsen der Jungtiere live vor Ort mitverfolgen können.

Allwetterzoo Münster 21.01.2021
Weiches Fell und grosse Ohren – Allwetterzoo Münster freut sich über die Geburt eines Bongos
Die USA bekommen einen neuen Präsidenten und wir eine neue Waldantilope. Denn unsere 10 Jahre alte Domenica ist diese Woche zum ersten Mal Mutter geworden. Am Mittwoch, 20. Januar, ist im Allwetterzoo Münster ein weiblicher Bongo, eine Waldantilope zur Welt gekommen. „Wir halten im Allwetterzoo Östliche Bongos. Diese leben nur in kleinen Waldgebieten Kenias und gelten als vom Aussterben bedroht (critically endangered)“, sagt Kuratorin Dr. Simone Schehka zur Bedeutung dieses Zuchterfolges. Die Einschätzung zum Bedrohungszustand dieser Art stammt von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN), der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur. Die nächsten Verwandten, die Westlichen Bongos, werden aktuell von der IUCN als potenziell gefährdet eingestuft (near threatened). „Beide Arten leiden unter der Zerstörung ihres Lebensraums. Zudem werden ihre Bestände in der Natur durch Wilderei kontinuierlich dezimiert.“ Der Bongo ist eine auffallend schön gezeichnete Waldantilope. Sie lebt in den dichtesten Regenwäldern West- und Zentralafrikas. Man findet die Tiere vom Flachland bis in Höhen von bis zu 4000 Meter. Der Bongo gehört zu den wenigen Waldantilopen, bei denen auch das Weibchen Hörner trägt. Auffallend sind die senkrechten weißen Flankenstreifen, die sich deutlich vom leuchtend rotbraunen Fell abheben. Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 1,70 bis 2,50 Meter und einem Gewicht von 240 bis 270 Kilogramm ist der Bongo eine der größten und schwersten Waldantilopen. Bongos ernähren sich hauptsächlich von Blättern. Geschickt verwenden sie ihre Zunge als Greiforgan, um Baum- und Strauchlaub zu äsen. Oft stellen sie sich dabei auf die Hinterbeine, die Vorderbeine gegen einen Baumstamm stützend, um selbst höher wachsende Äste und Zweige zu erreichen. Gerne fressen sie aber auch Gräser, Kräuter und Früchte. Bongos reißen sogar mit ihren Hörnern junge Bäume aus, um an die Wurzeln zu kommen.

Zoo Frankfurt 21.01.2021
Zahlen und Daten 2020 – der Zoo zieht die Bilanz eines außergewöhnlichen Jahres
Zahlreiche Ereignisse hatte das Zoo-Jahr 2020 zu bieten. Vieles davon ereignete sich aufgrund der Lockdowns im Frühling und Winter allerdings hinter verschlossenen Toren. In den Sommermonaten musste die Besucherzahl deutlich reduziert werden. Entsprechend trüb fällt die Bilanz bei der Besucherentwicklung aus. Aber es gibt auch viel Positives zu berichten und einige Weichen für die zukünftige Entwicklung des Zoos konnten auch gestellt werden.16 lange Wochen ohne Besucherinnen und Besucher, Komplikationen bei Tiertransporten, Aufteilung der meisten Mitarbeitenden in zwei Teams zur Sicherstellung der Versorgung der Tiere und die Ausweitung von Hygienestandards – dies waren nur einige der großen Herausforderungen, die das Jahr 2020 zu bieten hatte. Dazu kam die Ungewissheit, ob und bei welchen Arten gegebenenfalls ein Infektionsrisiko zwischen Mensch und Tier besteht. Als Konsequenz daraus ist das beliebte Menschenaffen-Haus seit Monaten geschlossen. Aber 2020 hatte auch viel Gutes im Gepäck: Tiergeburten und neue Tierarten, die Ansiedlung eines wildlebenden Honigbienen-Volks auf der Streuobstwiese des Zoos, die Fertigstellung von kleinen Bauprojekten wie etwa der Fuchssicherung des Geländes, die neue Website und die Ausweitung digitaler Angebote. Bedeutend für die Entwicklung des Zoos ist die im November vom Magistrat getroffene Entscheidung für die Ansiedlung des Frankfurt Conservation Center (FCC), einem internationalen Zentrum für Natur- und Artenschutz unter der Federführung der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) auf dem Zoogelände. „Das Frankfurt Conservation Center ist ein wichtiger Baustein, um den Zoo zukunftsfähig zu machen. Denn ein Zoo des 21. Jahrhunderts muss den globalen Natur- und Artenschutz unterstützen, und unser Zoo ist ein idealer Vermittler für diese Aufgabe. Die Corona-Pandemie mahnt uns eindringlich, unsere Umwelt zu schützen. Dass die Entscheidung für das FCC gerade im Jahr der Pandemie getroffen wurde, ist bei aller Härte, die es für den Zoo hatte, ein starkes Signal in die richtige Richtung. Mit dem Umbau und der weiteren Modernisierung des Zoos und dem Einzug des Kinder- und Jugendtheaters in das Zoogesellschaftshaus entsteht so ein zukunftsweisendes kulturelles und wissenschaftliches Zentrum im Herzen der Stadt“, so Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. Besucherentwicklung – Insgesamt fast vier Monate lang musste der Zoo aufgrund der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr geschlossen bleiben. In den Sommermonaten war es notwendig, die Besucherzahlen deutlich zu begrenzen, um sicherzustellen, dass die Abstandsregeln insbesondere in den Innenräumen eingehalten werden konnten. Auch die Aufteilung der täglich maximalen Besucherzahl auf zwei Zeitfenster und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes gehörten zum Maßnahmenpaket zur Infektionsvermeidung. Trotz all dieser Einschränkungen kamen die Menschen gerne in den ruhigen und ungewohnt leeren Zoo und die angebotenen Zeitfenster waren zumeist ausgebucht. Durch den gesteigerten Verkauf von Online-Tickets konnte in den Sommermonaten die Einlasssituation auch durch die Nutzung des Eingangs Rhönstraße entlastet werden. 376.563 Besucherinnen und Besucher zählte der Zoo in 2020; 2019 waren es nahezu 825.000. Das entspricht einem Minus von 54,3 Prozent. Aufgrund der limitierten Besucherzahl in den Monaten Mai bis Oktober kamen 47 Prozent weniger Gäste als in den Sommermonaten des Vorjahres. Allein bei den Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten bedeutet dies ein Minus von über 60 Prozent im Vergleich zu 2019. Riesige Unterstützung in schweren Zeiten – Gar nicht genug bedanken kann sich der Zoo für die enorme Anzahl an Tierpatenschaften, die angesichts der schwierigen Situation im letzten Jahr übernommen wurden. Mit Stichtag 31.12. hatten 3.064 Paten und Patinnen insgesamt 3.556 Tierpatenschaften abgeschlossen. Das sind fast 600 Tierpaten und über 700 Patenschaften mehr als im Vorjahr. Die große Solidarität mit dem Zoo drückte sich auch durch Gutscheinkäufe und vermehrte Spenden aus. „Zu sehen, dass der Zoo trotz langer Schließung nicht ‚aus den Augen – aus dem Sinn‘ war, bedeutet mir und meinem Team sehr viel. So mancher muss gerade schauen, wie er über die Runden kommt. Und dennoch denken so viele an den Zoo, die Tiere und unsere Arbeit – dafür mein herzliches Dankeschön“, so Zoodirektor Dr. Miguel Casares. Nicht verändert hat sich 2020 die Hit-Liste der beliebtesten Patentiere. Sie wird wieder angeführt von den Erdmännchen gefolgt von Zwergziegen, Rüsselspringern und Humboldt-Pinguinen.
Auch die Stiftung Zoo Frankfurt stand dem Zoo zur Seite und hat die Finanzierung eines neuen Ausstellungspavillons an zentraler Stelle im Zoo beschlossen. Der neue Pavillon wird den in die Jahre gekommenen Container ersetzen, der in den letzten Jahren für Wechselausstellungen genutzt wurde. Die Ausstellungen im neuen Pavillon sollen sich vor allem den Themen Natur- und Artenschutz widmen.Tierbestand – Während sich viele Bereiche im Ausnahmezustand befinden, geht das Leben im Zoo seinen nahezu gewohnten Gang. Allerdings gab es bei den Tiertransporten zum Teil Komplikationen und Verzögerungen, die vor allem den Reisebestimmungen in den Ländern geschuldet waren. Zum Jahresabschluss wurde wie üblich in allen Revieren Inventur gemacht. Dabei wird stets der Tierbestand zum Stichtag 31.12. erfasst. Demnach gab es im Zoo 499 höchst unterschiedliche Tierarten. In Individuen ausgedrückt sind das ca. 4.300 Säugetiere, Vögel, Fische, Reptilien und Amphibien sowie etliche tausend Wirbellose, also Insekten, Spinnen, Korallen, Seeanemonen und viele mehr. Diese nahezu unzählbaren Arten werden nicht nach ihrer Anzahl erfasst, sondern nur als eins gezählt. Bei den Säugetieren waren es 1.033 Individuen in 88 Arten. An neuen Arten kamen 2020 Rotscheitelmangaben, Parma-Wallaby und Stachelschweine dazu. Trotz pandemiebedingt erschwerter Abläufe, konnten im vergangenen Jahr drei wichtige Tiertransporte durchgeführt werden. So kam Gelbrückenducker DOLLY aus den USA, Baumkänguru JAYA-MAY wurde im Rahmen des Zuchtprogramms nach Yokohama abgegeben und zwei weibliche Ture reisten im Zuge eines Artenschutzprogramms nach Georgien. Abschied nehmen musste der Zoo von Tigerin MALEA und Bonobo ZIKOMO. Wichtige Nachzuchten gab es bei Bongos, Okapis und Erdferkeln. Bedingt durch die Bauarbeiten wurden nur wenige neue Arten in den Bestand aufgenommen. Aus behördlichen Beschlagnahmen wurden hoch bedrohte Mitchells Warane und Baumsteigerfrösche (Oophaga vicentei) als Einstellung übernommen. Zum Stichtag lebten 316 Vögel in 70 Arten im Zoo. Besonders erfreuliche Nachzuchten gab es bei Marabus, Kiwis, Blauracken und Straußwachteln. Auch bei den Humboldt-Pinguinen, die 2019 in die neue Anlage eingezogen sind, gab es zum ersten Mal Nachwuchs. Als Art neu hinzugekommen ist die Rotfußseriema. Die Haltung der Blaukopf-Schmetterlingsfinken dagegen wurde beendet. Noch nicht ganz abgeschlossen sind die Dachsanierungsarbeiten im Exotarium. Allerdings ist ein Ende absehbar und der Zoo geht davon aus, dass der zweite Stock des Hauses im Frühjahr wieder geöffnet werden kann. Insgesamt wurden im Exotarium und in Gehegen anderer Reviere zu Ende 2020 ca. 393 Reptilien in 62 Arten, 280 Amphibien in 22 Arten, 2.280 Fische in 137 Arten sowie mehrere tausend Wirbellose in 70 Arten gehegt und gepflegt. Bildung und Vermittlung – Auch für den Bereich Bildung und Vermittlung war 2020 ein Jahr mit vielen Herausforderungen. Die zur Eindämmung der Corona-Pandemie notwendige Anpassung der Angebote führten dazu, dass nur wenige Führungen und Veranstaltungen im Rahmen von Projekten stattfinden konnten. 140 bereits angefragte und gebuchte Führungen mussten abgesagt werden. Insgesamt fanden 147 Führungen statt, im Vorjahr waren es knapp 1.000 gewesen. Über die Hälfte der 147 Führungen waren Schulführungen gefolgt von Kindergeburtstagsführungen. Das Interesse an Führungen und Bildungsangeboten blieb ungebrochen hoch. Um in dieser Situation ihre zentrale Aufgabe erfüllen zu können, nämlich anschaulich und methodenreich die Tiere und ihre bedrohten Lebensräume vorzustellen sowie über die Notwendigkeit der Erhaltung der Biodiversität aufzuklären, musste sich die Abteilung ohne die Möglichkeit einer direkten Interaktion mit dem Zoopublikum einiges einfallen lassen. Seit März laden zusätzliche digitale Angebote in Form von zahlreichen Wort- und Rechenspielen, Bastelanleitungen und vielem mehr auf der Internetseite dazu ein, sich auf spielerische und unterhaltsame Weise mit der Welt der Tiere und des Zoos auseinanderzusetzen. Im Verlauf des Jahres wurden zusätzlich die vorhandenen Social- Media-Plattformen genutzt, um auch in den Zeiten der Schließungen und des eingeschränkten Zutritts unser Publikum mit den wichtigen Kernthemen Nachhaltigkeit und Artenschutz zu erreichen. Anstelle des beliebten Kinderfotokurses in der Woche der Biologischen Vielfalt wurde über die Sommermonate ein Fotowettbewerb als Ersatz ausgerufen. Auch auf die Tätigkeit der ehrenamtlichen Naturschutzbotschafter wirkte sich die Corona-Pandemie nachhaltig aus: Aus Rücksicht auf die Gesundheit der Ehrenamtlichen wurden alle Einsätze der Naturschutzbotschafter mit dem ersten Lockdown für das Jahr 2020 ausgesetzt. In einem normalen Jahr sind die Infomobile bei über 200 Terminen anzutreffen. Bis zum ersten Lockdown konnten immerhin 31 Einsätze durchgeführt werden, dabei wurden über 250 Stunden ehrenamtlicher Leistung erbracht. Erfreulich ist die trotz der Corona Einschränkungen weiterhin hohe positive Resonanz auf die Alt-Handysammlung „Ein Handy für den Gorilla“. 15.366 Altgeräte sind in 2020 über die bundesweite Sammlung recycelt worden. Somit konnten etwa 400 g Gold und 2.3 kg Silber durch den zertifizierten Recyclingprozess der Althandys wiedergewonnen werden. Der Erlös der Sammlung fließt in ausgewählte Naturschutzprojekte. „Wir hoffen, dass wir im Frühjahr wieder Besucherinnen und Besucher willkommen heißen können und sich jeder selbst ein Bild von der Entwicklung im Zoo, den tollen Jungtieren und interessanten Neuzugängen machen kann“, so Hartwig und Casares.

Tiergarten Nürnberg 21.01.2021
Neu im Tiergarten: Das Moschustier
Im Tiergarten der Stadt Nürnberg lebt seit dem 10. Dezember 2020 ein erstes Exemplar des Sibirischen Moschustiers. Das Männchen kam auf Empfehlung des Europäischen Arterhaltungsprogramms EEP aus dem Zoo Leipzig nach Franken. Moschus, ist das nicht der sagenumwobene Duftstoff, der schweren Parfums ihren besonderen Duft verleiht? Tatsächlich werden Moschustiere seit Jahrtausenden gejagt, um an den wertvollen Duftstoff in den Drüsen der männlichen Tiere zu kommen. Moschustiere sind kleine Paarhufer. Sie leben in Mittel-und Ostasien und dort vorwiegend in bewaldeten, höheren Lagen der Bergregionen. In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) wird das Sibirische Moschustier als „gefährdet“ geführt, der Populationstrend ist abnehmend. Laut IUCN leben inRussland und der Mongolei zusammen nur noch rund 15 000 Moschustiere. Moschustiere haben kein Geweih, dafür aber verlängerte, spitze Eckzähne. Bei älteren Männchen ragen diese über den Unterkiefer hinaus und so erinnern die Pflanzenfresser an kleine Säbelzahntiger. Die Tiere sind, anders als ihr Aussehen nahelegt, nicht mit Hirschartigen, sondern mit Hornträgern wie Antilopen, Ziegenartigen und Rindern verwandt. Der starke Geruch des Moschus ist ein Kommunikationsmittel der Tiere, vermutlich markieren die Männchen damit ihr Revier. Das Moschus ist auf dem Weltmarkt äußerst begehrt. Wilderei und illegaler Handel stellen demzufolge eine Gefahr für die Bestände der Moschustiere dar. Obwohl nur männliche Tiere über den begehrten Duftstoff verfügen, werdenweibliche Tiere quasi als Beifang mitgetötet. Angaben der Naturschutzorganisation World Wide Fund For Nature zufolge werden mehr als 90 Prozent des weltweit verbrauchten Moschus in der asiatischen Medizin genutzt, geringe Mengen werden auch in der europäischen Parfümindustrie verwendet. Sibirische Moschustiere (Moschus moschiferus) werden in Deutschland in Leipzig und im Tierpark Berlin gehalten und in der Europäischen Zoogemeinschaft in Estland (Tallinn),Finnland (Ranua), Russland (Chabarowsk), Schottland (Edinburgh) und Tschechien (Usti)

Münchener Tierpark Hellabrunn 21.01.2021
Neues von Elefantenkind Otto
Die Hellabrunner Elefanten-Familie ist wohlauf in das neue Jahr gestartet – allen voran natürlich Otto. Der aufgeweckte Bulle entwickelt sich prächtig und wiegt inzwischen stattliche 192 Kilogramm! „Wenn Otto einem auf die Füße treten würde, würde das schon sehr wehtun“, scherzt Tierpfleger Daniel Materna „aber wir arbeiten mit Otto – wie mit allen Elefanten – nur im geschützten Kontakt. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir gar keinen Kontakt zu ihm haben. Inzwischen hat er sich so an uns gewöhnt, dass er in der Früh schon auf uns zu gerannt kommt, wenn er uns sieht und sich gerne den Rüssel kraulen lässt.“ Das erste Wiegen von Otto hat ebenfalls im geschützten Kontakt stattgefunden und verlief Dank Ottos Neugierde sehr unkompliziert. Der kleine Elefant stellte sich souverän auf die große Wiegeplatte. So konnte das Tierpfleger-Team schnell ermitteln: Otto wiegt 192 Kilogramm und hat sein Geburtsgewicht fast verdoppelt. Zum Vergleich: Mama Temi wiegt aktuell 3965 Kilogramm. Sie hatte nach der Geburt von Otto etwa 150 Kilogramm abgenommen, seitdem hat sie jedoch wieder einige Kilos zugelegt. Der Tagesablauf im Hellabrunner Elefantenhaus hat mittlerweile schon eine gute Routine: Otto verbringt viel Zeit mit Temi und den beiden Tanten Mangala und Panang gemeinsam auf der Sandanlage. Hier gibt es für ihn immer etwas zu Entdecken – wie zum Beispiel einen großen Traktorreifen. Außerdem stellt er sich regelmäßig auf einen kleinen Felsen – „damit zeigt er: ich bin schon ganz schön groß!“, erklärt Tierpfleger Daniel Materna. Otto schaut sich auch bei den anderen Elefanten ab, wie diese mit Fuß und Rüssel lange Stöcke in kürzere Stücke brechen, um darauf herum zu kauen. Mit kleineren Stöcken versucht er sich am gleichen Verhalten und lernt so, seinen Rüssel immer geschickter einzusetzen. Während die erwachsenen Elefanten tagsüber auch stundenweise auf der Außenanlage sind und das winterliche Wetter genießen, wird es noch etwas dauern, bis Otto raus darf. „Aktuell ist es zum einen zu kalt für Otto, zum anderen müssen wir sicher sein, dass Otto auch wieder reinkommt, wenn sich das Tor öffnet – das muss noch etwas geübt werden“, so Materna.

NaturZoo Rheine 21.01.2021
Zwei kleine Sensationen – Dschelada-Zwillinge im NaturZoo
Es ist schon eine kleine tiergärtnerische Sensation: Am 15. Dezember 2020 kamen im NaturZoo Rheine Zwillinge bei den Dscheladas zur Welt. Bei diesen Blutbrustpavianen sind Einzelgeburten die Regel: Von allen zwischen Anfang 1980 und Ende 2020 im Internationalen Zuchtbuch für diese Affenart gelisteten 911 Geburten gab es ganze zwei Zwillingsgeburten. Beide fanden im NaturZoo statt, die erste im Jahr 1990. Damals wurde eines der beiden Jungen einen Tag nach der Geburt tot vorgefunden. Das zweite Junge, ein Weibchen, wuchs heran und lebt heute im Zoo Edinburgh. Es ist übrigens der zur Zeit älteste Dschelada in einem Zoo weltweit. Die aktuelle Zwillingsgeburt kam überraschend. Bemerkenswert war und ist, wie souverän das Weibchen mit der „doppelten Last“ umgeht. Und es ist wahrlich eine Last, denn die Affenjungen mit – einem Geburtsgewicht von schätzungsweise jeweils 400 Gramm – können sich in den ersten Tagen nur mit Unterstützung an der Mutter halten, die somit nur eine Hand beim Laufen und Klettern frei hat. Dass ihr die Kinderbetreuung bisher so gut gelang, mag auch an ihrem hohen Rang in der Gruppe liegen, dass sie sich also nicht noch gegenüber den vielen anderen Artgenossen durchsetzen muss. Sie ist außerordentlich fürsorglich und versteht es auch die Junge allzu neugieriger Blicke zu entziehen, weshalb auch die Geschlechter der Zwillinge noch nicht bekannt sind. Die kommenden Wochen werden sicherlich nochmals kritisch für das weitere Aufwachsen der „kleinen Sensationen“ werden, wen sich nämlich die Kinder von der Mutter lösen wollen. Normalerweise werden die Jungen dann bei den ersten Ausflügen durch Festhalten am Schwanz von der Mutter kontrolliert. Diese Mutter wird also ganz sicher in der nächsten Zeit alle Hände voll zu tun haben. Da heißt es Daumen drücken, dass ihr das gelingt.

Zoo Basel 21.01.2021
Zolli-Tiere mögen keine Weihnachtsbäume
Was tun mit dem Weihnachtsbaum, der noch in der Stube steht? Auf keinen Fall in den Zolli bringen! Der mit Abstand beliebteste Weihnachtsbaum ist die Nordmannstanne. Sie wächst gleichmässig, hat weiche Nadeln, die erst noch lange am Baum halten. Beliebt ist sie aber nur bei Menschen, nicht aber bei Zootieren. Zootiere mögen die so wunderbar nach Wald duftende Rottanne – auch Rotfichte genannt. Da Rottannen kaum mehr den Weg in den Weihnachtsbaum-Verkauf finden, ist auch eine Tradition zu Ende gegangen. Noch vor wenigen Jahren wurden nicht verkaufte Weihnachtsbäume nach den Feiertagen in den Zolli geliefert, damit die Zootiere herzhaft daran knabbern, sich scheuern oder das Geweih fegen konnten. Damit ist seit dem Aufstieg der Nordmannstannen Schluss. Die einzigen Weihnachtsbäume, die noch den Weg in den Zolli finden, sind die grossen Exemplare, wie jener, der jeweils am Münsterplatz steht. Dieses Jahr sind es sechs grosse Bäume, die in den Gehegen der Rentiere und der Bisons platziert wurden. Auch wer zu Hause noch eine Rottanne stehen hat, sollte sie nicht in den Zoo bringen. An gebrauchten Weihnachtsbäumen könnten noch Schmuckteile oder Drähte an den Ästen hängen. Werden diese von den Tieren gefressen, kann das lebensgefährlich werden. Auf Nadelbäume müssen die Zolli-Tiere trotzdem nicht verzichten. Der Zoo Basel bezieht die Rottannen in einer Plantage in der Region. So können Rentiere & Co sich weiterhin nach Herzenslust an duftenden Tannenbäumen scheuern.

Thüringer Zoopark Erfurt 21.01.2021
Runder Geburtstag bei den Braunen Klammeraffen
Der Braune Klammeraffe „Inka“ aus dem Thüringer Zoopark Erfurt wird heute stolze 30 Jahre alt. „Inka“ wurde am 24. Januar 1991 im Zoopark geboren. In freier Natur liegt die Lebenserwartung bei lediglich 20 Jahren. Die Geschichte von „Inka“ ist eine ganz besondere. Denn vor 30 Jahren hat Tierpflegerin Karola Walter das Jungtier mit der Flasche aufgezogen, da eine natürliche Aufzucht leider nicht möglich war. Das Muttertier „Monique“ war in der Aufzucht unerfahren und hat den Nachwuchs nach der Geburt nicht angenommen. Bei Klammeraffen beteiligen sich die Vatertiere nicht an der Aufzucht, sie tragen die Jungtiere auch nicht. Damit bot das Vatertier „Alter“ keinen Ersatz für das neugeborene Jungtier. Eine Ersatzmama war schnell gefunden – Karola Walter, schon damals im Bereich Affen im Zoopark tätig, übernahm die Rolle der Mutter und versorgte „Inka“ fortan mit Geborgenheit und Nahrung. „Alle zwei Stunden habe ich „Inka“ anfangs die Flasche gegeben“ erinnert sich Karola Walter. Das verbindet und bis heute ist die enge Vertrautheit geblieben. Nach der Handaufzucht wurde „Inka“ 1992 langsam in die Klammeraffen-Gruppe eingeführt. Erst mit Sicht-, später mit Berührungskontakt. Heute, knapp 30 Jahre später, ist „Inka“ das älteste Gruppenmitglied und mit ihrem zurückhaltendem Charakter ein Ruhepol für ihre Artgenossen. Im Thüringer Zoopark Erfurt leben die Braunen Klammeraffen, neben den Brillenlanguren, im Affendschungel. Der Affendschungel wurde 2003 eröffnet und vom Berufsverband der Zootierpfleger mit einem Preis für die hervorragende Tieranlage ausgezeichnet. Die Art wird im Rahmen eines europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) gemanagt. Ziel ist es, eine gesunde Population in Menschenobhut zu erhalten. Dass dies nicht immer einfach ist, zeigten auch die wechselnden Namen: früher als Goldstirnklammeraffe bezeichnet, wurde die Art in Goldstirn- und Braune Klammeraffen aufgeteilt. Dann ergaben neuere genetische Untersuchungen, dass sich in der Zoopopulation – und damit auch in Erfurt – Mischlinge von Braunen- und Braunkopfklammeraffen befinden. Der Ursprung waren beschlagnahmte, hybride Tiere aus dem Freiland. Dort vermischen sich beide Arten entlang des Verbreitungsgebiets. Im Zoopark leben nun die Hybriden wie auch die reinen Braunen Klammeraffen in einer Gruppe gemeinsam. Mit den Hybriden wird nicht gezüchtet. Während Braune Klammeraffen immer die weiße Stirnzeichnung tragen, haben diese die Braunkopfklammeraffen nie. Der Braune Klammeraffe weist eine eher braune Fellfarbe auf, die Braunkopfklammeraffen sind dunkler bis schwarz gefärbt. An den Zooparktieren kann man das sehr gut sehen. Braune Klammeraffen sind wie alle Klammeraffen schlank gebaute Primaten. Die Gliedmaßen sind lang, die Daumen rückgebildet. Der sehr lange Schwanz ist als Greifschwanz ausgebildet und kann bis zu 90 Zentimeter lang werden. Braune Klammeraffen leben im nordwestlichen Südamerika. Ihr Lebensraum sind tropische Wälder. Deren Zerstörung, Bergbau und die Jagd nach Affenfleisch sind Gründe, warum die Art als stark gefährdet eingestuft ist.

Tierpark Rheinböllen, 20.01.2021
Nachfolgend erhalten Sie den heute an Frau Malu Dreyer versendeten offenen Brief zur aktuellen Situation der Zoos und Tierparks in Rheinland Pfalz aufgrund der Lockdown Verlängerung. Mit der Bitte um Unterstützung und Veröffentlichung
Sehr geehrte Ministerpräsidentin, liebe Frau Dreyer,
mit diesem offenen Brief möchten wir uns an Sie wenden und Ihnen zunächst dafür danken, dass Sie sich vor einigen Tagen so zeitnah der akuten Problematik des Zoos Neuwied angenommen haben. Wir alle haben dies positiv erlebt und freuen uns, dass sich die Situation in Neuwied durch die Hilfe und das Bewusstsein vieler Beteiligter verändern konnte.
Die Situation ist für alle Zoos und Tierparks in Rheinland-Pfalz von erheblicher Schwierigkeit. Wir stehen nicht nur vor großen Herausforderungen, sondern auch vor großen Sorgen. Deshalb wenden wir uns an Sie und bitten Sie um Ihre Unterstützung.
Wir erleben, dass Tierparks in anderen Bundesländern geöffnet haben, während wir die Verpflichtung zur Schließung ernst nehmen und dieser seit vielen Wochen nachkommen. Allerdings sehen wir die Möglichkeit, dass wir analog zur Situation im vergangenen Frühsommer dafür Sorge tragen könnten, mit Abstands- und Hygienekonzepten Menschen in unsere Einrichtungen zu lassen. Dies kann und muss ja die Grundlage für die Öffnung in den anderen Bundesländern sein. Wir haben erlebt, wie sehr dies gerade Familien eine Erleichterung und willkommene Abwechslung für die Kinder bringt. In Zeiten von Homeschooling wäre dies gewiss eine gute Sache. Selbstverständlich wissen wir auch um den Run, den es im vergangenen Jahr zwischenzeitlich auf Freilufteinrichtungen gab, wir sind uns der damit verbundenen Verantwortung bewusst.
Uns begleitet die Sorge, dass auf Sicht nicht nur finanzielle erhebliche Schieflagen entstehen, sondern wir unserer Aufgabe, dem Tierwohl gerecht zu werden, nicht mehr nachkommen können. Wir wissen, dass das Land Rheinland-Pfalz dann mit Futterhilfen und der Unterstützung bei Tierarztkosten hilft, wenn die wirtschaftliche Not groß ist. Dies kann allerdings keine Perspektive und auch keine Grundlage unseres Arbeitens darstellen. Denn wir wollen und müssen wirtschaftlich weiter so solide bleiben, dass unsere Einrichtungen und damit unsere Tiere gar nicht erst in eine existenzielle Not kommen. Wir schätzen die erhebliche Spendenbereitschaft der Menschen für den Zoo Neuwied sehr und sind ebenfalls für viele Menschen sehr dankbar, die uns persönlich auf unterschiedliche Weise unterstützen. Dieser Rückhalt bedeutet uns und für unsere Tiere sehr viel. Alleine wird diese Unterstützung aber nicht genügen.
Eine Futterhilfe des Landes, die nicht ausschließlich auf blanke Not und Überlebensangst bezogen ist wie bisher, würde uns schon etwas helfen. Allerdings möchten wir auch anmerken, dass die Kosten für Futter und Tierarzt nur einen wirklich kleinen Teil der Gesamtkosten unserer Betriebe ausmachen. Wir sparen seit Monaten wo wir können, aber unsere Möglichkeiten sind auch hier begrenzt. Denn die Tiere sollen keinen Schaden nehmen. Möglicherweise hat das Land, ob über Fördergelder oder Corona-Hilfen oder aber auch über Institutionen wie die Stiftung Natur und Umwelt, die Entwicklungsagentur oder andere Einrichtungen Potenziale, uns konkret helfen zu können. Wir sind unter anderem auch in Artenschutzprojekten engagiert, die weit über die Grenzen unserer Betriebe hinaus, konkrete Hilfe leisten, die wesentlich ist. Diese mussten wir leider auch zurückfahren, um überleben zu können.
Die November- und Dezemberhilfen sind bislang abgesehen von Abschlagszahlungen noch nicht geflossen, uns ist bewusst, dass wir damit nicht alleine stehen. Dennoch möchten wir Sie bitten, sich unserer Sache anzunehmen und neben diesen wirtschaftlichen Unterstützungen auch perspektivisch Wege aufzuzeigen, wie wir das Jahr 2021 meistern können. Aktuell gehen wir alle davon aus, dass wir dieses Jahr nicht als Betriebe überstehen können werden, wenn wir nicht allerspätestens zu Ostern öffnen können und danach auch längerfristig Besucher empfangen dürfen. Das Frühjahrs-, Oster und Sommergeschäft ist stets die Basis für ein Überstehen des besucherarmen Winters. Der Sommer 2020 war hinsichtlich der Besuche gut, aber der gegenwärtige dritte Lockdown-Monat in Folge lässt uns zittern.
Unser Schreiben ist keine Klage, auch keine Anklage. Es ist eine Bitte. Wir brauchen Ihre Unterstützung.
Im Namen aller Mitarbeiter und Tiere mit besten Grüßen

Zoo Dresden 20.01.2021
Tierinventur im Zoo Dresden – Trotz Zooschließung wird aktuell gewogen, gemessen und gezählt – Ergebnisse der Jahresinventur
Seit 2. November letzten Jahres ist der Zoo Dresden für Besucher geschlossen. Im Zooalltag gibt es natürlich keinen Stillstand. Jungtiere wurden geboren, Gehege umgestaltet und die Planungen für das aktuelle Bauprojekt „Neubau eines Orang-Utan-Hauses“ gingen weiter zügig voran. Somit startete das Jahr 2021 traditionell mit der obligatorischen und sorgfältigen Erfassung sämtlicher Tierbestände. Die Menge der erfassten Individuen ist mit ca. 1.500 nahezu identisch zum Vorjahr. Bei der Artenvielfalt ist ein Rückgang von vier Arten zu verzeichnen. Dies ist z.B. auf die Abgabe der Wasserschweine und Parmakängurus zurückzuführen. Mit dem Tod des Riesensalamanders endete auch die Haltung dieser beeindruckenden Amphibienart im Zoo Dresden. Zumindest eine völlig neue Tierart möchte der Zoo seinen Besuchern im kommenden Jahr präsentieren. Noch vor Ostern sollen zwei Löffelhunde nach Dresden kommen. Mit ihren großen Ohren und dem ausdrucksstarken Gesicht sind die in Afrika beheimateten Wildhunde ein attraktiver Neubesatz für die seit Juni verwaiste Anlage der Parmakängurus, welche bereits im Herbst für die neuen Bewohner umgestaltet wurde. Es wurde Sand eingebracht, Gräser gepflanzt und eine Erdhöhle gestaltet. Die tagaktiven Löffelhunde gelten als umgänglich, verspielt und könnten schnell zu Besucherlieblingen werden. Weitere Neuzugänge sind bei den Goralen und Kattas geplant. Geburten werden unter anderem bei den Südlichen Tamanduas und Trampeltieren erwartet. Wirtschaftlich betrachtet war das Jahr 2020 natürlich alles andere als zufriedenstellend. Aufgrund der pandemiebedingten Schließungen im Frühjahr und zum Jahresende sowie einer vorläufigen Besucherzahlreglementierung mit reduzierten Eintrittspreisen und strengen Hygienevorschriften nach Wiedereröffnung im Mai vermeldete der Zoo zum Jahresende knapp 1 Mio. Euro weniger Einnahmen als geplant. Insgesamt konnten im vergangenen Jahr 627.403 Gäste begrüßt werden, knapp 30 % weniger als im Vorjahr. Zoodirektor Karl-Heinz Ukena zieht trotzdem eine positive Bilanz. „Natürlich sind die Besucherzahlen nicht mit denen der Vorjahre zu vergleichen. Jedoch sind es noch immer mehr als 600.000 Gäste, die wir im vergangenen Jahr begrüßen durften und die dem Zoo die Treue gehalten haben. Eine Zahl, die mich sehr stolz macht, da sie zeigt, wie sehr sich die Dresdner mit ihrem Zoo verbunden fühlen. Mit der Stadt Dresden haben wir zudem einen starken Gesellschafter, der uns bezuschusst, so dass die laufenden Kosten gedeckt sind. Die Versorgung unserer Tiere und Absicherung aller Arbeitsplätze war zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Dafür sind wir sehr dankbar und blicken zuversichtlich in das kommende Jahr.“ Ein Jahr, in welchem die Besucher dann auch endlich die fertig gestellte begehbare Flamingovoliere für sich entdecken können. Die Planungen für das neue Orang-Utan-Haus gingen im Krisenjahr 2020 ebenfalls weiter voran. Der Zoodirektor bestätigte erneut, dass man im Zoo am geplanten Baustart im Sommer diesen Jahres festhält. Mit einer Bausumme von 17 Mio. Euro wird das neue Orang-Utan Haus das größte Bauprojekt in der Geschichte des Zoo Dresden werden. Ein Investitionszuschuss seitens der Stadt ist aufgrund der aktuellen Lage nicht wahrscheinlich. Deswegen soll ein Kredit in Höhe von 12 Mio. Euro aufgenommen werden. Die Differenz von 5 Mio. Euro soll zum einen aus Eigenmitteln und durch Spenden des Zoofreunde Dresden e.V. in Höhe von 500.000 Euro sowie durch Spenden finanziert werden. Insgesamt zehn Prozent der Bausumme – also 1,7 Mio. Euro – werden an Spendengelder benötigt. Aber auch hier ist Karl-Heinz Ukena zuversichtlich: „Bis Ende Dezember haben uns Dresdnerinnen und Dresdner sowie Zoo-verbundene Menschen aus ganz Deutschland mit über 126.000 Euro Spenden bedacht. Dies stimmt uns optimistisch, dass unser neues Haus bald Realität werden kann.“ Bereits für den Sommer ist die Fertigstellung der Erweiterung der Elefanten-Außenanlage geplant, wofür knapp 700.000 Euro Baukosten kalkuliert wurden. Für den Artenschutz wird sich der Zoo Dresden ebenfalls weiter engagieren. Mit Hilfe des freiwilligen Artenschutzeuro konnten im vergangenen Jahr 230.000 Euro eingenommen werden, über deren Verwendung nun im Detail beraten wird. Beim heutigen Pressetermin anlässlich der alljährlichen Inventur wurde unser Trampeltiernachwuchs Colin (*15.03.2020) vermessen. Die Rückenhöhe vom 160 cm wurde zwischen den beiden Höckern gemessen. Im Laufe des Jahres wird Colin den Zoo Richtung Frankreich verlassen, wofür unter anderem das Training mit den Zoospaziergängen dient. Am Tag des Transports kann er dann ruhig und sicher in den Transporthänger geführt werden. Vermessen wurde Colin dabei durch Tierpfleger Kevin Leuchter (24 J.) und Zooinspektor Helmar Pohle (52 J.). Anschließend wurden die Zebramangusten in ihrem Gehege mit Mehlwürmern gefüttert und durch die Tierpflegerin Annka Lewertoff (26 J.) gezählt. Dabei wurden insgesamt 30 Zebramangusten erfasst. Das Jahr 2020 war dabei besonders erfolgreich mit der Nachzucht und wir hatten mehrfach größere Würfe. Insgesamt gab es 21-mal Nachwuchs, wobei natürlicherweise nicht alle Jungtiere eines großen Wurfs erfolgreich aufgezogen worden. Anders als bei den naheverwandten Erdmännchen leben Zebramangusten promiskuitiv, so dass mehrere Weibchen gleichzeitig Würfe zur Welt bringen können. Um die Gruppe nicht zu groß werden zu lassen und das natürliche Abwandern zu simulieren, werden Tiere auch immer wieder an andere Halter vermittelt. Als dritte Station des heutigen Pressetermins wurden unsere Ursons oder nordamerikanischen Baumstachler besucht. Hier hat Frau Lewertoff unseren männlichen Urson Howard mittels Futter auf die Waage gelockt. Auch wenn Howard nicht 100% stillhielt, konnten wir knapp 10 kg festhalten – ein gutes Gewicht für diese große Nagetierart. Nach dem Biber sind Ursons die größten und schwersten Nagetiere Nordamerikas. Auch hier hoffen wir dieses Jahr auf Nachwuchs. Zwar hatten Howard und Weibchen Bernadette bereits ein Jungtier in der Vergangenheit, allerdings verstarb dieses nach zwei Tagen.

Zoom Gelsenkirchen 20.01.2021
ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen: Schimpanse King zieht in die Schweiz
Schimpanse King hat nach dreizehn Jahren seine Gruppe in der ZOOM Erlebniswelt Afrika verlassen. Sein neues Zuhause ist zukünftig der Walter Zoo in Gossau in der Schweiz. Dort ist er gestern Abend gut angekommen. Im Walter Zoo kommt King in eine Gruppe junger Schimpansen-Männchen, die zukünftig eine Männer-WG bilden. „King ist ein aufgeweckter, aktiver Schimpanse, den wir sehr vermissen werden“, sagt Nadja Niemann, Kuratorin der ZOOM Erlebniswelt. Jedoch würde sich King auch in der Natur in diesem Alter von seiner Gruppe trennen und eigene Wege gehen. „Im Walter Zoo trifft er auf Partner, bei denen er sich beweisen kann, und die ihm in Kraft und Aktivität gleichgestellt sind“, so Niemann. Mit dem Wechsel in die Schweiz folgt die ZOOM Erlebniswelt der Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP), welches den Austausch von Tieren für den Erhalt der genetischen Vielfalt in europäischen Zoos koordiniert. King wurde am 27. November 2007 in der ZOOM Erlebniswelt geboren und hat mit seinen dreizehn Jahren ein Alter, dass bei Menschen vergleichbar mit dem Teenageralter ist. Mit dem Weggang von King leben nun insgesamt neun Schimpansen in der Erlebniswelt Afrika

Zoo Zürich 20.01.2021
SOCIAL DISTANCING? BEIM NACKTMULL UNMÖGLICH!
Der Nacktmull fasziniert nicht durch ein schönes Aussehen. Vielmehr sind sein Verhalten und seine Biologie interessant. Vielleicht noch mehr als andere sozial lebende Tiere ist der Nacktmull auf seine Artgenossen angewiesen. Der Nacktmull ist wahrlich kein schönes Tier. Mit seiner nackten, faltigen Haut und seinen winzigen fast blinden Knopfaugen kann er sich vom Aussehen her nicht mit anderen Tieren im Zoo Zürich messen. Aus biologischer Sicht stellt er aber die meisten anderen Tiere in den Schatten. Seine Einzigartigkeit zeigt sich sowohl in seiner sozialen Organisation als auch in seinen Anpassungen an die Lebensweise unter der Erde. Staatenbildendes Säugetier Der Nacktmull lebt in einem hochkomplexen Sozialsystem, das sich grundsätzlich von anderen Säugetieren unterscheidet. Es ist vergleichbar mit den Systemen sozialer Insekten wie Bienen oder Ameisen, in denen eine strikte Arbeitsteilung herrscht. Der Nacktmull lebt in Kolonien, die aus Arbeitern und Soldaten bestehen. Dazu hat jede Kolonie eine Königin, die als einzige Nachkommen produziert. Die Königin kann in einem einzigen Wurf bis zu 27 Jungtiere gebären. In menschlicher Obhut hat ein Weibchen innerhalb von 11 Jahren mehr als 900 Jungtiere geboren. Innerhalb der Kolonie übernehmen jüngere, kleinere Tiere die Funktion der Arbeiter, die auf die Jungtiere aufpassen und das Höhlensystem unterhalten. Ältere, grössere Tiere werden zu Soldaten, die die Kolonie vor Eindringlingen beschützen, neue Höhlen bauen und Futter suchen. Ein Tier der Extreme Der Nacktmull lebt in einem Höhlensystem unter der Erde, wo er sich von Wurzeln und Knollen ernährt. An die Oberfläche kommt er selten, da er schlecht sieht und für Raubtiere eine einfache Beute darstellt. Die Lebensweise unter der Erde hat beim Nacktmull zu verschiedenen Anpassungen geführt. So befinden sich auf dem sonst nackten Körper Tasthaare, die für die Orientierung in den unterirdischen Tunneln wichtig sind. Die nackte Haut verfügt weder über Schweissdrüsen noch eine Fettschicht, was es den Tieren schwer macht, ihre Körpertemperatur zu regulieren. Daher passt sich der Nacktmull zwischen 12 und 37 Grad einfach seiner Umgebungstemperatur an. Dadurch spart er viel Energie. Gemessen an seiner Grösse von nur gerade 8–10 Zentimetern hat der Nacktmull einen sehr langsamen Stoffwechsel. Dies erklärt möglicherweise auch die Langlebigkeit dieser Art. Der Nacktmull kann über 25 Jahre alt werden, während eine vergleichbar grosse Maus nur wenige Jahre alt wird. Das Leben in schlecht belüfteten Höhlen hat noch zu einer anderen faszinierenden Anpassung geführt. Im Gangsystem unter der Erde kommt es zum Teil zu sehr hohen Kohlendioxidwerten. Für den Menschen wären diese Werte tödlich. Für den Nacktmull scheinen sie jedoch kein Problem zu sein. Inzucht ist normal Da sich der Nacktmull an der Oberfläche nicht über weite Strecken bewegt, gibt es selten genetischen Austausch zwischen den Kolonien. Dadurch ist Inzucht häufig. Interessanterweise scheint dies aber kein Problem für den Nacktmull darzustellen. Auch nach Generationen der Inzucht scheinen sich keine negativen Konsequenzen zu zeigen. Einen gewissen genetischen Austausch zwischen den Kolonien kann es geben, wenn einzelne Tier abwandern und sich in einer neuen Kolonie niederlassen, oder wenn zwei Kolonien aufeinandertreffen. Dann kann es vorkommen, dass die in einem Konflikt siegreiche Kolonie die Jungtiere der anderen Kolonie entführt und sie als zukünftige Arbeiter in der eigenen Kolonie aufzieht. Auch hier gibt es Ähnlichkeiten mit gewissen sozialen Ameisen, die die Eier und Larven anderer Kolonien entführen, um die Jungtiere für sich arbeiten zu lassen. Der Nacktmull ist dank seiner Toleranz gegenüber Inzucht und Kohlendioxid, seiner Langlebigkeit und seiner scheinbaren Resistenz gegen viele Krankheiten, etwa Krebs, ein gefragter Modellorganismus in der Forschung. So können wir von diesem kleinen Tier noch viel lernen, etwa über das Altern oder über Krankheiten und ihre Vorbeugung. Unsere Nacktmulle im Zoo Zürich Mit der neuen Lewa Savanne ist auch der Nacktmull im Zoo Zürich eingezogen und erlaubt den Besucherinnen und Besuchern einen Einblick in seine faszinierende Biologie. Der Zoo Zürich beherbergt im Moment zwei Kolonien, die voneinander getrennt sind. Den Kolonien stehen jeweils verschiedene Kammern zur Verfügung, die die Tiere je nach Bedarf als Gemeinschaftskammer, Latrine oder als Vorratskammer nutzen. Während ein Teil des Tunnelsystems für die Besuchern einsehbar ist, befinden sich andere Kammern im Hintergrund, um den Tieren eine Rückzugsmöglichkeit zu bieten. In den Kammern herrschen unterschiedliche Temperaturen, wie dies auch in den natürlichen Höhlensystemen der Fall ist. Da der Nacktmull kein Wasser trinkt, muss er alle Flüssigkeit über die Nahrung aufnehmen. Diese besteht im Zoo Zürich aus verschiedenen Gemüsen wie Karotten, Randen und anderen Knollen.

Zoo Krefeld 19.01.2021
Ehemaliger Zoodirektor Dr. Walter Encke feiert 90. Geburtstag – Gebürtiger Kölner gestaltete Tierpark zu einem modernen Zoo um
Der ehemalige Direktor des Krefelder Zoos, Dr. Walter Encke, feiert am Dienstag, 19. Januar, seinen 90. Geburtstag. Als er im Jahr 1959 mit 28 Jahren Deutschlands jüngster Zoodirektor wurde, war der Zoo an der Uerdinger Straße noch der Krefelder Tierpark. Bevor der gebürtige Kölner die Leitung übernahm, studierte er in der Domstadt sowie in Tübingen und Bonn die Fächer Zoologie, Botanik und Physiologische Chemie. An seine Promotion 1957 schlossen sich verschiedene Forschungsaufträge in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn an. Mit einer neuen Konzeption, Zuchterfolgen bei vom Aussterben bedrohter Tierarten und dem Bau von modernen Tierhäusern erreichte Encke den Wandel in einen international anerkannten Zoo. Encke setzte sich zudem für die Einrichtung einer Ausweich- und Quarantänestation im denkmalgeschützten städtischen Hausenhof im Greiffenhorstpark in Krefeld-Linn ein. Viele Gehege und die Zooschule im Fachwerkbau tragen seine Handschrift. Zeitweilig war Encke Vorsitzender des Verbands der Deutschen Zoodirektoren. Für das Washingtoner Artenschutzabkommen fungierte er als Sachverständiger. Den Zoo leitete er bis Januar 1996. Er wohnt in Krefeld.

Naturschutz-Tierpark Görlitz 19.01.2021
Lotte ist die Nr. 1 – 2021
Das erste Jungtier im Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec 2021 ist ein Lamm der gefährdeten Rasse Rauwolliges Pommersches Landschaf Das Jahr ist schon fast zwei Wochen alt, als Mutterschaf Ute das erste Jungtier des Jahres zur Welt bringt. Lotte heißt es und ist rassetypisch komplett schwarz mit ganz weichem karakulähnlichem Fell. Später wird sich ihr mischwolliges Vlies blaugrau bis bräunlich färben, dann sind nur noch Kopf und Beine schwarz. Das hornlose Rauwollige Pommersche Landschaf stammt ursprünglich von den Küstenregionen der Ostsee. Die Rasse gilt als sehr genügsam und bestens dem rauen Küstenklima angepasst. Seeleute schätzten die raue, recht kratzige Wolle des Rauwollschafes, da es aufgrund seines hohen Fettgehaltes ideal zu witterungsfester Bekleidung verarbeitet werden konnte. Auch wenn unsere Besucher aufgrund der coronabedingten Schließung Lottes Entwicklung derzeit leider nicht live und in Farbe miterleben können, so erfreut dieses Lamm zumindest alle Tierparkmitarbeiter gleichermaßen. Ein Silberstreif am Horizont in den aktuell herausfordernden Zeiten…

Förderverein Tierpar Nordhorn e.V. 19.01.2021
Förderverein Tierpark Nordhorn e.V. begrüßt 500. Mitglied Aufruf vor Weihnachten fand breite Unterstützung
Der Förderverein des Nordhorner Tierparks zählt zu Beginn des Jahres 2021 stolze 513 Mitgliedschaften. In der andauernden Coronakrise ist die Bereitschaft der Zooliebhaber ihrem Tierpark über den Förderverein zu helfen sehr groß. So sind seit dem ersten Lockdown von März 2020 bis jetzt 89 neue Mitgliedschaften beim Fördervereinsvorstand eingegangen. Noch nie gab es ein Jahr, in dem es so viele Neumitglieder gab. Dazu kommt, dass die Mitglieder sehr treu waren, denn trotz der Krise gab es auch noch nie so wenige Austritte wie in 2020. Bei fast 500 stand die Mitgliederzahl somit kurz vor Weihnachten. Grund genug für den rührigen Verein einen Aufruf der besonderen Art zu starten. Das erreichbare Ziel fest im Blick, gab es einen Aufruf, dass der Tierpark weitere Unterstützer braucht und dem 500. Mitglied ein toller Preis winkt. Die Resonanz – vom 21.12. bis 31.12. gingen noch einmal ganze 16 Neuanträge ein. Die glückliche Gewinnerin, Lara Voigt aus Geeste, kam am vergangenen Freitag in den Tierpark, um ihren Preis unter Einhaltung der erforderlichen Hygienemaßnahmen von den beiden Vorsitzenden Dietmar Brookmann und Jenny Nienaber entgegen zu nehmen. Die beiden dankten ihr für ihre Unterstützung in Form des Vereinsbeitrittes und freuen sich, dass nun ca. 1540 Menschen hinter dem Verein stehen, denn viele sind mit der ganzen Familie dabei, so dass hinter den 513 Mitgliedschaften natürlich weit mehr Personen stehen. Durch den anhaltenden Lockdown setzt der Förderverein die Hilfsaktion „#wirsindzoo – Gemeinsam mit dem Tierpark“ fort. Damit wirbt der Verein gemeinsam mit dem Zoo weiter um Neumitglieder oder Spenden. Jeder Euro hilft dem Familienzoo die Krise besser zu überstehen. Durch die behördlich angeordnete Schließung dürfen keine Besucher in den Tierpark, notwendige Einnahmen fehlen und das bei fast gleichbleibenden Kosten, da an der Versorgung der Tiere natürlich nicht gespart wird. Jeder weitere Unterstützer ist also dringend gesucht und herzlich willkommen im Förderverein des Tierparks.

Tiergarten Nürnberg 18.01.2021
Pelikane im Winterquartier
Während die meisten Tiere im Tiergarten der Stadt auch an Frosttagen auf ihren Freianlagen oder in den Tierhäusern untergebracht sind, kommen einige Vögel und Reptilien ins Winterquartier. Eingewintert werden etwa Waldrappe, Europäische Löffler oder Pelikane. Auch Griechische Landschildkröten werden frostfrei überwintert. Die im Tiergarten Nürnberg gehaltene Kolonie aus 29 Rosa- und Krauskopfpelikanen kommt ins Winterquartier, eine Halle im Betriebshof, sobald sich auf dem Weiher eine erste Eisschicht bildet. So wird der Tiergarten dem Sicherheitsbedürfnis der Vögel gerecht. Anderenfalls könnte es einem Fuchs gelingen, über das Eis des Weihers in die Kolonie einzudringen und die Vögel zu reißen.

Tierpark Hagenbeck Hamburg 18.01.2021
Hagenbeck-Betriebsrat wird neu gewählt – Fünf Betriebsratsmitglieder haben das Gremium verlassen
Der Betriebsrat des Tierpark Hagenbeck, der die Mitarbeiter des Unternehmens vertritt, muss neu gewählt werden, nachdem fünf Mitglieder des Gremiums ihr Amt niedergelegt haben oder ausgeschieden sind. Die Neuwahl muss gemäß gesetzlicher Vorgaben innerhalb von zehn Wochen erfolgen, informiert die Geschäftsführung des Tierparks. Tierpark-Geschäftsführer Dr. Dirk Albrecht dazu: „Eine gute Zusammenarbeit zum Wohl des Unternehmens ist die wichtigste Aufgabe von Betriebsrat und Geschäftsführung. In der jüngsten Vergangenheit hatte ich leider den Eindruck, dass dies arg in Vergessenheit geraten ist. Besonders die Presseaktionen der vom Betriebsrat eingeschalteten Gewerkschaft haben nach meinem Eindruck die Verhandlungen um die notwendige Kurzarbeit aufgrund der monatelangen Schließungen des Tierparks unnötig erschwert.“ Dr. Dirk Albrecht weiter: “Ich freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem neuen Betriebsrat. Es muss wieder die Regel gelten, dass wir interne Differenzen nur intern besprechen und keine Pressekampagnen erleben. Das schadet beiden Seiten und beschädigt unnötig das Image unseres schönen Tierparks.“

Zoologisch-Botanischer Garten Wilhelma Stuttgart 18.01.2021
Erster deutscher Zoo in „Globaler Koalition für Artenvielfalt“ der Europäischen Kommission Wilhelma ruft zum Schulterschluss gegen das Artensterben auf
Als erster deutscher Zoo und Botanischer Garten ist die Wilhelma jetzt der globalen Koalition „Vereint für die Artenvielfalt“ beigetreten. Mitten in der Corona-Pandemie fällt es schwer, den Blick für weitere große Menschheitsfragen zu schärfen. Doch steht 2021 mit der UNO-Konferenz für Biodiversität im chinesischen Kunming eine fundamentale Weichenstellung an, um das weltweit beispiellose Artensterben zumindest zu verlangsamen. Wissenschaftler warnen, dass bereits eine Million Arten unmittelbar bedroht sind. Deshalb hofft die Wilhelma in Stuttgart mit diesem Schritt ein Zeichen zu setzen und weitere Facheinrichtungen zu einem Schulterschluss und der Unterzeichnung eines gemeinsamen offiziellen Aufrufs zu motivieren. Dies soll der UNO-Tagung in der Öffentlichkeit den Weg bereiten und die Entschlusskraft der internationalen Gemeinschaft stärken. Die Europäische Kommission hatte diese Koalition #UnitedforBiodiversity am Welttag des Artenschutzes 2020 ins Leben gerufen. Sie ruft Nationalparks, Forschungszentren, Wissenschafts- und Naturkundemuseen, Botanische Gärten, Zoos und Aquarien auf, gemeinsam aufzutreten, um dem Erhalt der Natur eine stärkere Stimme zu geben, mit dem sich die 15. Vertragsstaatenkonferenz (COP15) des Übereinkommens über die biologische Vielfalt 2021 auseinandersetzen wird. Bisher zeigen international mehr als 150 Einrichtungen Flagge, vor allem in Frankreich und Spanien. Nach dem öffentlichen Beitritt des Naturhistorischen Museums Biotopia in München und des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig in Bonn schließt sich die Wilhelma offiziell als dritte Einrichtung aus Deutschland an. Die Koalition wird ebenfalls vom Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) unterstützt, der alle ihre Mitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Beitritt einlädt. „Für die Zukunft des Lebens auf der Erde gibt es drei zentrale Herausforderungen, die eng verknüpft sind“, sagt Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin, „den Klimawandel, das Artensterben und die stetig wachsende Weltbevölkerung. Sie hängen zusammen, weil dieses Wachstum sowohl den Ausstoß an klimarelevanten Gasen verstärkt als auch die ausufernden Siedlungsgebiete und Landwirtschaftsflächen fast ungebremst in die Lebensräume der Tiere vordringen lässt.“ Der immer engere Kontakt zwischen Menschen und Wildtieren erleichtere nicht zuletzt auch das Überspringen von bis dahin unbekannten tödlichen Krankheitserregern, wie schon bei Ebola, HIV oder SARS und jetzt Corona. Solche Pandemien machten leidvoll deutlich, dass globale Phänomene auch nur global in den Griff zu bekommen seien. Jede Tier- oder Pflanzenart, die aussterbe, sei unwiederbringlich verloren. Damit sinke zugleich auch die Widerstandsfähigkeit des ganzen Ökosystems, sich durch seine Vielfalt auf wandelnde Rahmenbedingungen wie die Klimaerwärmung einstellen zu können. Die Wechselbeziehungen und direkten Auswirkungen menschlicher Aktivitäten hätten zu der akuten, sich weiter verschärfenden Klima- und Naturkrise geführt. „Um diese irreparablen Schäden so gering wie möglich zu halten, muss die UN-Biodiversitätskonferenz von Kunming Ergebnisse gleicher Tragweite wie das Pariser Klimaschutz-Abkommen erreichen“, betont Kölpin. „Das kann nur gelingen, wenn ein steigendes Interesse und Problembewusstsein in der Öffentlichkeit den Handlungsdruck für die Delegationen aufbaut. Da ist es wichtig, dass vor allem die Fachleute an einem Strang ziehen und dem Thema in Deutschland, Europa und der ganzen Welt noch mehr Gehör verschaffen.“ Die Wilhelma gehört mit normalerweise mehr als anderthalb Millionen Besucherinnen und Besucher jedes Jahr zu den beliebtesten Freizeiteinrichtungen und außerschulischen Lernorten in Baden-Württemberg. „Bei so vielen naturinteressierten Gästen haben wir die Möglichkeit, aber auch die Verantwortung, die ökologischen Zusammenhänge und den Handlungsbedarf aufzuzeigen“, so der Direktor. Die Wilhelma gehört mit fast 1200 Tierarten und rund 8500 Pflanzenarten und -sorten zu den artenreichsten Institutionen der Welt. Auf 30 Hektar hält und züchtet sie bedrohte Tier- und Pflanzenarten und macht dazu zahlreiche umweltpädagogische Angebote für Jung und Alt. Zudem fördert sie weltweit rund 20 Artenschutz-Projekte. Die Gestaltung ihrer derzeit neu entstehenden Asienanlagen stellt die Wilhelma unter den Blickwinkel des Mensch-Tier-Konfliktes. Die Globale Koalition für Biodiversität geht auf die Initiative von Virginijus Sinkevičius zurück, dem EU-Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei. „Alle Arten, von den Bakterien bis zu den Säugetieren, von den Pflanzen bis zu den Insekten, sind Teile des einen großen Puzzles des Lebens. Sie sind alle miteinander verbunden und hängen voneinander ab“, sagt er und hebt hervor: „Doch eine dieser Spezies, unsere Spezies, ist jetzt für die Klimakrise und die Krise der Natur verantwortlich und verursacht einen massiven Verlust der Artenvielfalt. Indem wir die Ökosysteme der Erde zerstören, gefährden wir Menschen unsere Nahrung, unsere Gesundheit, unsere Wirtschaft und unsere eigene Zukunft.“ Deshalb sei es höchste Zeit, die Weichen neu zu stellen. Sinkevičius appelliert: „Weltweit zeigen uns Botanische Gärten, Zoos, Parks, Museen, Forschungszentren und Aquarien, was wir auf diesem Planeten schützen oder wiederherstellen müssen. Wir müssen dringend handeln – auf allen Ebenen, von der lokalen bis zur globalen –, sonst existiert künftig die einzige Chance, die Natur zu erleben, nur noch in diesen Institutionen. Das wäre ein Versagen der Menschheit. Es ist Zeit für uns, wieder eine Verbindung mit der Natur einzugehen.“ Der Aufruf der Europäischen Kommission, sich der Bewegung für den Erhalt der Artenvielfalt anzuschließen, findet sich im Internet unter #UnitedforBiodiversity: https://ec.europa.eu/environment/nature/biodiversity/coalition/index_en.htm

Tierpark Hagenbeck 15.01.2021
Tierpark Hagenbeck nimmt Kündigungen zurück
Betriebsrat hatte nach monatelanger Blockade einer Vereinbarung zur Einführung von Kurzarbeit am 12. Januar 2021 zugestimmt Am 12. Januar 2021 konnte die Geschäftsführung mit Unterstützung des Schlichters mit dem Betriebsrat des Tierparks eine Betriebsvereinbarung zur Kurzarbeit abschließen. Das gibt der Geschäftsführung nunmehr die bereits angekündigte Möglichkeit, die für neun Mitarbeiter ausgesprochenen Kündigungen zurückzunehmen, was den betroffenen Mitarbeitern umgehend mitgeteilt wird. Von den Kündigungen war im Übrigen der Bereich der Tierpflege nicht betroffen, es handelte sich um Mitarbeiter in der allgemeinen Organisation des Tierparks, für die wegen der Schließung des Tierparks seit dem 1. November 2020 teilweise keine Arbeitsmöglichkeiten mehr bestanden (Kassierer / Portiers etc.).„Ich bin sehr erleichtert, dass ich den Betriebsrat mit Unterstützung des Schlichters dazu bewegen konnte, der jetzt unterzeichneten Kurzarbeitervereinbarung im Sinne der Hagenbeck-Mitarbeiter nunmehr zuzustimmen“, erklärt Dr. Albrecht, Geschäftsführer des Tierpark Hagenbeck.

Tiergarten Nürnberg 15.01.2021
Tiergarten Nürnberg bei #UnitedforBiodiversity
Der Tiergarten der Stadt Nürnberg beteiligt sich an der weltweiten Koalition #UnitedforBiodiversity, Gemeinsam für Biodiversität, die auf Initiative der Europäischen Kommission gegründet wurde. Die globale Koalition verfolgt das Ziel, auf gesellschaftlich engagierte Menschen und auch auf politische Entscheidungsträger einzuwirken. Diese sollen verbindlich den Schutz der Biodiversität voranbringen und dabei stets auf Nachhaltigkeit geprüfte Entscheidungen treffen. Setzen wir Menschen unser politisches, wirtschaftliches und ökologisches Verhalten fort, werden wir auf der Erde in den nächsten Jahren eine Million Tier- und Pflanzenarten für immer verlieren, so der Bericht des Internationalen Biodiversitätsrates (IPBES). Es ist dasselbe Verhalten, das nach Berechnungen des World Wildlife Fund (WWF) zu einem Verlust von über 60 Prozent aller wildlebenden Tiere geführt hat. Beide Zahlen stehen für unterschiedliche Phänomene, mit denen der menschlichen Existenz zunehmend die Lebensgrundlage entzogen wird. Für Dr. Dag Encke, Tiergartendirektor in Nürnberg, ist „die Biodiversität das Immunsystem unseres Planeten. Ohne dieses kann der Mensch nicht dauerhaft überleben.“ Zoos unterstützen die globale Koalition #UnitedforBiodiversity, um die Welt auf gemeinsame Ziele zum Schutz der Biodiversität einzuschwören. Es ist auch ein Bekenntnis zur Tatsache, dass alle Kräfte gemeinsam mit ihren jeweils spezifischen Möglichkeiten am großen Ziel arbeiten müssen. Denn nur so kann eine Trendwende beim Artensterben erreicht werden. Der Tiergarten Nürnberg zeigt das Zusammenspiel intakter ökologischer Lebensräume zum Beispiel im „fränkischen Amazonas“ im Manatihaus. Die Artenvielfalt ermöglicht Ökosystemen, sich auf verändernde Bedingungen einzustellen. Angesichts der Folgen des Klimawandels ist eine Selbstregulierung von Naturräumen nur noch dort zu erwarten, wo durch eine ausreichende Vielfalt an Lebewesen eine flexible und lebenserhaltende Reaktion möglich ist. Dies zeigen bei uns beispielsweise die Auswirkungen der letzten Sommer auf den Wald: In artenreichen Mischwäldern sind nur Teile des Waldes abgestorben. Denn immer haben ein paar Baumarten überlebt. Monokulturen, zum Beispiel aus Fichten, sind zum Teil vollständig abgestorben. Bei genauerer Betrachtung steht der Verlust von einer Million Arten für den Verlust der Anpassungsfähigkeit der Natur an die durch den Menschen verursachten Veränderungen der Rahmenbedingungen. Der Verlust an Tieren in der Natur steht für eine massive Veränderung wie auch fatale Störung natürlicher Kreisläufe in der Natur. Die Biomasse der Nutztiere für die Fleisch- und Milchproduktion hat mittlerweile ein Vielfaches der Biomasse aller Wildtiere des Planeten erreicht. Darin spiegelt sich der weltweit durch Menschen veränderte Stoffkreislauf, der die natürlichen Systeme zunehmend überfordert. Für beide Phänomene zeigt der Tiergarten Beispiele: Im Manatihaus wird das komplexe Zusammenspiel vieler Tierarten innerhalb eines Systems gezeigt. Vor allem das System gegenseitiger Abhängigkeit von Pflanzen und Tieren wird an Beispielen verständlich gemacht: Der Kalebassenbaum kann sich ohne Blütenfledermäuse nicht vermehren. Denn diese nachtaktiven Nektarfresser bestäuben die Blüten des Baums. Ebenfalls am Kalebassenbaum zeigt sich, dass die Natur der genetischen Vielfalt große Bedeutung beimisst. Dessen Blüten können nur von genetisch unverwandten Pollen bestäubt werden. Die den Pollen aufnehmenden Pistillen der Blüten stoßen genetisch zu ähnliche Pollen ab, lassen sich also nur von genetisch fremden Pollen befruchten. Dies garantiert die genetische Vielfalt innerhalb dieser Art. Es bedeutet aber auch ihr Verderben, wenn durch eine stark dezimierte Anzahl der Individuen dieser Art die genetische Ähnlichkeit der einzelnen verbliebenen Pflanzen sehr groß wird. Dann führt keine Bestäubung mehr zur Befruchtung. Die afrikanische Weide mit Zebras, Elenantilopen und Straußen versinnbildlicht die Bedeutung, die eine große Anzahl von Tieren in bestimmten Lebensräumen hat. Die Klimaprognosen für Afrika berücksichtigen zwei unterschiedliche Szenarien. Eine moderate Erwärmung mit Baumsavannen nördlich des Äquators oder eine starke Erwärmung mit lebensfeindlichen Wüsten. Der Unterschied beider Modelle liegt in der Annahme, dass es zum einen künftig weiterhin große Huftierherden in den großen Steppen des Kontinents geben wird, oder dass zum anderen diese Herden ebenfalls dem Biodiversitätsschwund zum Opfer fallen. Fehlen die vielen Millionen Huftiere in den Steppen, fehlen auch die Grasfresser und es häuft sich leicht brennbares Pflanzenmaterial an. Dadurch steigt das Risiko von großflächigen Bränden deutlich, wodurch zusätzliches CO2 in die Atmosphäre gelangen würde. Es reicht also nicht, von vielen Arten kleine Populationen wie Museumsstücke zu erhalten. Es spielt eine ebenso wichtige Rolle, für wie viele Tierindividuen am Ende genug Platz bewahrt wird, damit sich selbstregulierende stabile Lebensräume erhalten können. Deshalb müssen alle Anstrengungen außerhalb des Lebensraums der Tiere mit Konzepten innerhalb des Lebensraums zum sogenannten One Plan Approach zusammengeführt werden. Das haben sich die europäischen Zoos der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) zum Ziel gesetzt und alle ihre über 400 Zuchtprogramme seit 2018 darauf ausgerichtet

Zoo Hoyerswerda 15.01.2021
Rashid bezirrst jetzt Gerda und Jeanine -Trampeltier-Hengst für zwei Monate zu Gast im Zoo Hoyerswerda
Seit heute haben die beiden Trampeltier-Stuten Jeanine und Gerda des Zoo Hoyerswerdas männliche Gesellschaft. Der sechsjährige Rashid soll die Damen zwei Monate lang beglücken. Der handzahme Hengst stammt aus der Privathaltung des Zoodirektors Dr. Sven Hammer vom Naturschutz Tierpark Görlitz. „Rashid ist ein junger und kräftiger Hengst. Wir hoffen natürlich, dass er sich zu unserer fünfjährigen Gerda und zur älteren Jeanine hingezogen fühlt und mit ihnen für Nachwuchs sorgt“, erläutert Eugène Bruins, der Zoologischer Leiter des Zoo Hoyerswerda. Neugierig und sehr entspannt beäugten und beschnupperten sich die drei Kamele beim ersten Aufeinandertreffen. Rashid verhielt sich ganz gentlemanlike und zeigt sich in Anbetracht der hoyerswerdschen Frauenpower erstmal ein wenig verschüchtert. Er ist ein friedlicher und freundlicher Hengst, der die beiden Trampeltier-Stuten gut ergänzt. Gerda und Jeanine sind mit ihren fünf und 17 Jahren im besten Alter für Nachwuchs. Im März wird Rashid den Zoo Hoyerswerda wieder verlassen. Ob sein Besuch für die Zucht erfolgreich war, wird sich erst im nächsten Jahr zeigen, denn die Tragezeit bei Trampeltieren beträgt gut 13 Monate. Trampeltiere gehören genauso wie Dromedare, Lamas und Alpakas zur Familie der Kamelartigen. Alle vier sind gut erkennbar an der gespalten Oberlippe. Mit ihr kann die doch recht karge blattreiche Kost problemlos von dem harten und dornigen Geäst gelöst werden. Beheimatet ist die domestizierte Art in Nordafrika, im Nahen Osten und Zentralasien, wo sie noch zahlreich vorkommen. Die Wildform jedoch ist stark vom Aussterben bedroht. Es gibt nur noch wenige Hunderte, die in Innerasien in kleinen Herden leben. Im Jahr 2018 unterstütze der Zoo Hoyerswerda ein Naturschutzprojekt zum Schutz der Wildkamele in der Mongolei.

Grüner Zoo Wuppertal 15.01.2021
Trauer um Bonobo Birogu
Die Bonobo-Gruppe im Grünen Zoo Wuppertal hat eines seiner Mitglieder verloren. Der 31jährige männliche Bonobo Birogu wurde am 15. Dezember eingeschläfert, nachdem bei ihm während einer Narkose schwere innere Verletzungen festgestellt worden waren. Diese Verletzungen waren die unglückliche Folge von Bissen durch seine Artgenossen, die er zuvor abbekommen hatte. Trotz der schnellen tierärztlichen Versorgung, bei der auch ein Humanmediziner zu Rate gezogen wurde, musste schließlich die Entscheidung zur Einschläferung getroffen werden. Innerartliche Auseinandersetzungen, bei denen es auch zu Beißereien kommt, gehören zu den arttypischen Verhaltensweisen von Bonobos. Besonders dominante Weibchen setzen auf diese Weise gegenüber ihren männlichen Artgenossen ihre Stellung innerhalb der Gruppe durch. Birogu wurde 1989 in Wuppertal geboren und ist damit der erste Bonobo, der in Wuppertal zur Welt gekommen ist. Seine Mutter Catherine war 1988 aus Stuttgart in den Wuppertaler Zoo gekommen, wo sie bis zu ihrem Tod 1995 lebte. Über drei Jahrzehnte gehörte Birogu der Bonobo-Gruppe im Wuppertaler Zoo an, wo er an der Aufzucht zahlreicher Jungtiere beteiligt war und auch selbst mehrfach für Nachwuchs gesorgt hat. Mit seinen 31 Jahren war Birogu bereits ein älteres Tier, das wegen einer altersbedingten Herzschwäche schon seit 2019 in Behandlung war. Mit der Pflege und Zucht von Bonobos leistet der Grüne Zoo Wuppertal einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieser hochbedrohten Menschenaffenart. Er beteiligt sich am Erhaltungszuchtprogramm für Bonobos der europäischen Zoogemeinschaft und engagiert sich darüber hinaus auch für Freilandprojekte, die die Erforschungs und den Schutz der Bonobos in ihrem natürlichen Lebensraum zum Ziel haben. Aktuell leben neun Bonobos im Grünen Zoo Wuppertal. Unter den fünf weiblichen und vier männlichen Tieren sind mit den männlichen Zwillingen Azibo und Ayubu, dem Männchen Bakari und dem Weibchen Akeena nicht nur vier Nachkommen von Birogu, sondern auch der mit großem Abstand weltweit älteste männliche Bonobo Mato, der 1963 im Zoo Frankfurt geboren wurde und seit 1988 in Wuppertal lebt.

Zoo Duisburg 15.01.2021
Durchgezählt: Im Zoo Duisburg leben rund 9.400 Tiere aus 406 Arten
Mit Klemmbrett und Stift zählte das Zoo-Team drei Wochen lang den Tierbestand. Das Zoo-Team freut sich auf die Ankunft neuer Tierarten in diesem Jahr. Eins, zwei, drei – ganz viele! Zum Jahreswechsel tauschten die Tierpfleger Besen, Harke und Schaufel gegen Klemmbrett, Kugelschreiber und Artenliste. Denn während der jährlichen Inventur wurde im Zoo alles gezählt, was in den Gehegen kreucht und fleucht. Nun steht das Ergebnis fest: Rund 9.400 Individuen aus 406 Arten leben derzeit im Zoo am Kaiserberg. Jedes Jahr zur Weihnachtszeit verteilt Johannes Pfleiderer die Artenlisten und gibt den Startschuss zum großen Zählen mit einem ehrgeizigen Ziel: Zum Jahreswechsel soll jedes Tier einmal erfasst sein. Bei den Großtieren kein Problem, schwieriger ist es dann schon im Aquarium. „Hier dauert die Inventur mehrere Wochen, die komplex eingerichteten Anlagen bieten reichlich Versteckmöglichkeiten für kleine Fische, so dass mehrfach durchgezählt werden muss“, weiß der zoologische Leiter. Für den Biologen ist die Zeit zwischen den Jahren aber auch der Moment, um zurückzuschauen und einen Ausblick auf die Entwicklung des Tierbestandes zu geben. Im Vergleich zum Vorjahr (6.862 Tiere aus 388 Arten) hat sich der Tierbestand auf den ersten Blick deutlich vergrößert. Dies lag aber vor allem an Zuwächsen im Revier „Aquarium“. Zum einen sorgten Langschnauzen-Seepferdchen und Wurzelmundquallen dort für hundertfachen Nachwuchs und auch die neuen Blattschneider-Ameisen sind zahlreich vertreten. Zum anderen waren Ende 2019 zwei Themenaquarien wegen Renovierung unbesetzt und der Bestand damals entsprechend geringer. Außerdem durfte das Zoo-Team eine Vielzahl von weiteren Neuankömmlingen begrüßen. So reiste das einjährige Wombat-Weibchen Hope im Dezember des letzten Jahres aus England ins Ruhrgebiet. In Duisburg wird sie zu gegebener Zeit ihren Partner Apari kennen lernen, mit dem es dann vielleicht auch mit Nachwuchs klappen wird. Bei den Bongo-Antilopen, einer ostafrikanischen Antilopenart, durfte Zuchtmännchen Kivuli zum Jahreswechsel gleich zwei neue Weibchen empfangen. Somit ist die Gruppe dieser vom Aussterben bedrohten Tierart am Kaiserberg auf vier Individuen angewachsen. Im Aquarium zog mit den Mangarahara-Buntbarschen eine der seltensten Fischarten der Welt ein. In ihrem ursprünglichen Lebensraum im Osten Madagaskars galt diese Tierart lange Zeit als ausgestorben. Ein Netzwerk, zu dem nun auch der Zoo Duisburg gehört, will diese Tierart unter geschützten Bedingungen züchten und so vor dem Aussterben bewahren. Im Raubtierhaus sind seit vergangenem Jahr wieder kichernde Schleichkatzen zuhause: Zwei Binturongs streifen durch ihr Gehege. Meist verschlafen die überwiegend dämmerungs- sowie nachtaktiven Tiere den Tag. Munter werden sie in den frühen Morgen- und Abendstunden. Auch Koalamännchen Tinaroo schläft viel. Im Frühjahr zog der Vierjährige von Leipzig aus an den Kaiserberg. In Deutschlands erfolgreichster Koalahaltung sollte er für Nachwuchs sorgen – die ersten Zusammentreffen mit Partnerin Gooni waren erfolgreich, sie zieht derzeit ihr erstes Jungtier auf. Den Jungtier-Doppelpack im Koalahaus machte Eora perfekt. Sie und ihr Partner Irwin sind mittlerweile ein eingespieltes Paar. Auch die Delfinfamilie konnte sich über ein neues Mitglied freuen. Im September brachte Weibchen Delphi, die auch in Duisburg geboren wurde, ein Jungtier zu Welt. Seitdem mischt die kleine Dora die Familiengruppe kräftig auf. „Sie ist ein richtiger Wirbelwind, es macht große Freude ihr zuzusehen und sie zu beobachten“, schwärmen die Tierpfleger. Ein besondere Geburt gab es auch bei den Zwergflusspferden: Mudiwa ist bereits der dritte Sprössling des Duisburger Flusspferd-Paares Ayoka und Atu. Der Name des kleinen Hippo-Weibchens leitet sich übrigens aus der afrikanischen Sprache der Shona ab und bedeutet übersetzt „Liebling“. Nachwuchs gab es aber nicht nur bei einigen der prominenteren Zoobewohner. Im Streichelzoo erblickte erstmals in der Zoogeschichte ein Dahomey-Zwergrind das Licht der Welt, in direkter Nachbarschaft tobt seit August Alpakajungtier Paco umher, zwei kleine Wildkatzen stromern auf Samtpfoten durchs Unterholz und gleich vier asiatische Zwergotter halten die Eltern auf Trab. Tierkinder erfreuten Tierfreunde und Zoo-Team unter anderem auch bei den Erdmännchen, den Zebramangusten, den Seelöwen und den Kirk-Dikdiks. Im dichten Dschungel der Tropenhalle Rio Negro schleicht erneut ein junger Tamandua, wie kleine Ameisenbären auch genannt werden, durchs Geäst – rekordverdächtig, denn Mutter Persea brachte mittlerweile sechs Jungtiere auf die Welt. Auch in der Asienvoliere im Affenhaus gab es reichlich Nachwuchs, darunter erstmals im Zoo Duisburg Jungvögel bei Frühlingstaube und Schwarznacken-Fruchttaube. Von einigen Schützlingen musste sich das Zoo-Team in 2020 leider verabschieden. Unter anderem verstarben Shetlandpony ‚Anton‘, Zwergflusspferd-Oma ‚Quirle‘ und Flussdelfin ‚Baby‘ jeweils im hohen Alter, bei letzterem sogar mit einem Haltungsrekord für diese Tierart. Charaktertiere des Zoos, die die Tierpfleger und Besucher Jahrzehnte begleitet haben. Und was passiert in diesem Jahr? Freuen können sich Tierfreunde auf Gelbfuß-Felsenkängurus, Vielfarbensittiche und Sichelpfeifgänse. Sie bevölkern künftig die australische Outback-Voliere, welche noch in diesem Jahr eröffnet werden soll. Darüber hinaus ist geplant, dass vor allem neue Reptilien- und Vogel-, aber auch einige Säugetierarten am Kaiserberg ankommen werden. Trotz der besonderen Zeit hofft das Zoo-Team, dass es für alle Tierfreunde ein spannendes Zoojahr 2021 wird. Dafür arbeitet die Mannschaft am Kaiserberg jeden Tag mit viel Engagement und Herzblut.

Stadt Krefeld 15.01.2021
Experte widerlegt Tierqualvorwürfe gegen Zoo Krefeld–Tierschützer fordern per Petition Umsiedelung der Schimpansen Bally und Limbo
Aktuell fordern Tierschützer mittels einer Petition vehement die Überführung der Schimpansen Bally und Limbo aus dem Zoo Krefeld in das Wales Ape and Monkey Sanctuary (WAMS). Die Sinnhaftigkeit dieser Bestrebungen wird durch die Expertise des Jane Goodall Instituts (JGI) widerlegt. Patrick van Veen, Global-Präsident des JGI, widerlegt Tierqualvorwürfe zur Haltung der Schimpansen im Zoo Krefeld und rät dringend von einem Umzug in das Wales Ape & Monkey Sanctuary ab.Patrick van Veen ist Verhaltensforscher und Primatologe und hat Bally und Limbo wie bereits längerfristig geplant am 12. Januar 2021 persönlich begutachtet. Sein Urteil ist eindeutig: „Die Tiere sind in sehr guter psychischer und physischer Verfassung. Nichts in ihrem Verhalten deutet mehr auf das Trauma der Brandnacht hin.“ Bally und Limbo werden von qualifiziertem Fachpersonal ihren Bedürfnissen nach entsprechend versorgt und vor allem beschäftigt. Der Innenraum, in dem die Tiere leben, entspricht zwar nicht den Vorgaben des Deutschen Säugetiergutachtens von 2014. Jedoch überwiegen die positiven Reize für die beiden Affen. Dabei spielt der intensive Kontakt zu den langjährigen Pflegern eine große Rolle. Diese gehören laut van Veen zur sozialen Umgebung der Schimpansen. „Auch wenn es derzeit keine äußeren Anzeichen für ein Trauma gibt, kann das Herausreißen aus dem stabilen sozialen Umfeld, ein Transport und die Integration in eine neue Gruppedazu führen, dass traumatische Erfahrungen bei den Tieren erneut aufbrechen. Es muss also die beste Lösung gefunden werden und nicht nur irgendeine,“ stellt van Veen klar. Einziger Kritikpunkt des Experten ist der fehlende Zugang zu einer Außenanlage. Sollte ein Umzug von Bally und Limbo nicht innerhalb der nächsten sechs bis zwölf Monate erfolgen, muss der Zugang zu einer Außenanlage gewährleistet werden. Van Veen wird seine Einschätzung in einem offiziellen Gutachten niederlegen und dem Zoo zur Verfügung stellen. Beim WAMS handelt es sich um ein privat geführtes Auffang- und Rehabilitationszentrum im Süden von Wales. Dem gegenüber steht die 2011 in den Niederlanden gegründete European Alliance of Rescue Centers and Sanctuaries (EARS), ein Zusammenschluss 19 europäischer Auffangzentren, die sich auf die Rehabilitation von Menschenaffen spezialisiert haben. Das WAMS gehört nicht dazu .Patrick van Veen distanziert sich von einer übereilten Umsiedlung der Affen: „Das individuelle Wohlbefinden und die Gesundheit von Bally und Limbo sind im Moment wichtiger als eine kurzfristige Lösung zu finden, die auf falschen Beurteilungen beruht. Die Stabilität und der enge Kontakt zu den bekannten Zoomitarbeitern und deren gute Fürsorge ist zum jetzigen Zeitpunkt entscheidender als Quadratmeter. In jedem Fall soll das keine mehrjährig andauernde Langzeitlösung sein, gleichwohl raten wir dazu, die Zeit bestmöglich zu nutzen und eine Lösung zu finden, bei der die Affen zusammenbleiben können und die die traumatischen Erlebnisse sowie die langfristige medizinische Versorgung, die sie in 2020 erhalten haben, berücksichtigt.“ „Nach der Katastrophe brauchten Bally und Limbo zunächst Zeit für die vollständige körperliche Genesung. Die gänzliche Abheilung der Brandwunden dauerte bis ins Frühjahr 2020. Hinzu kam die psychische und physische Erholung bei den vertrauten Pflegern, die zur erweiterten Gruppe der Affen gehören“, erläutert Zoodirektor Dr. Wolfgang Dreßen. Eine Umsiedlung der beiden Affen kann der Krefelder Zoo nur vertreten, sofern eine perfekte räumliche Umgebung und eine optimale Gruppenstruktur für die beiden gewährleistet sind. Eine geeignete Gruppe zu finden, dauert seine Zeit –normalerweise werden neue Familien-Gruppen über Jahre vom EEP und den Zoos geplant und vorbereitet. Das Team des Krefelder Zoos befindet sich seit rund fünf Jahren in der Planung einer neuen Familiengruppe: Mit dem Neubau der Außenanlage wären zu Bally, Limbo und Charly noch fünf weitere Weibchen aus drei anderen europäischen Zoos eingezogen. Für alle unerwartet muss nun ein neuer Zoo gefunden und der jahrelange Vorbereitungs-Prozess vom Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) innerhalb weniger Monate geleistet werden. Erschwerend kommt das hohe Alter der beiden Tiere hinzu, das die Integration in neue Sozialgeflechte erschwert. Die vom WAMS vorgeschlagene Vergesellschaftung von Bally und Limbo mit einem einzelnen männlichen Schimpansen wäre unzureichend als soziale Familiengruppe und würde ein Konfliktpotential unter den Tieren beinhalten .„Für uns standen zunächst die medizinische Versorgung und psychische Stabilisierung der Tiere im Vordergrund“, so Zootierärztin Dr. Stefanie Markowski. Die Betreuung erfolgte neben den Zootierärztinnen durch die vertrauten, erfahrenen Tierpfleger. „Wir haben alles darangesetzt, Bally und Limbo den Heilprozess so wirksam und angenehm wie möglich zu gestalten. Zu den kreativen Lösungen des Teams gehörten unter anderem Heilbäder mit Futteranreiz“, beschreibt Markowski. Erst im September 2020 erlaubte die Einschätzung der Mitarbeitenden des Krefelder Zoos einen Transport der Tiere. Jedoch erkrankte die 47-jährige Bally dann, so dass ein Umzug nicht möglich war. Erst Ende 2020 ist Bally wieder genesen und wäre seither wieder transportfähig. Bereits im Laufe des Jahres hat der Zoo zudem Architekten und Statiker nach den Möglichkeiten des Anbaus einer Außenanlage an das bestehende Gorillahaus befragt. Schwierigkeiten bereitet die Bereitstellung einer ausbruchssicheren Konstruktion, die den Kräften und der Intelligenz der Menschenaffen gewachsen ist. Jedoch gibt es inzwischen neue Ideen, die aktuell geprüft werden. Paralleldazu stand der Zoo seit der Brandnacht in intensivem Austausch mit den Koordinatoren des EEP, das verschiedene Vorschläge für eine neue Bleibe geprüft hat. Für eine neue Unterbringung von Bally und Limbo sieht das EEP eine langfristige Perspektive der Haltung vor. Die neue Unterbringung muss die Forderungen der „Best Practise Guidelines“ erfüllen, angefangen vom Bau der Gehege (Baupläne werden vom EEP Komitee überprüft) über die richtige Fütterung bis hin zur Garantie der veterinärmedizinischen Betreuung. Außerdem wird eine Mitgliedschaft in der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) vorausgesetzt. Zu guter Letzt soll eine größtmögliche genetische Vielfalt bewahrt werden. Das EEP hat zum Ziel, stabile Gruppen aus Westafrikanischen Schimpansen in Europa zu formieren, weshalb der Verwandtschaftsgrad der Tiere eine wichtige Rolle spielt, um langfristig Inzucht zu vermeiden. Da Schimpansen über ein hochkomplexes Sozialverhalten verfügen, fließen bei der Auswahl einer neuen Gruppe auch die Persönlichkeitsstruktur und die Stellung des Tieres in der bestehenden Gruppe mit ein. Im Fall von Bally und Limbo bedeutet dies, dass beide in jedem Fall gemeinsam umziehen müssen. Limbos Persönlichkeit wird durch Bally gestärkt. Eine neue Gruppe sollte idealerweise keine erwachsenen Männchen enthalten. „Die außergewöhnlich starke Bindung unserer Tiere an ihre Tierpfleger und das tägliche Training geben ihnen sichtlich Stabilität und die emotionale Sicherheit, die sie aktuell benötigen. Wenn sie umgesiedelt werden sollen, kann das nur geschehen, wenn tatsächlich Garantie für eine Verbesserung ihrer Lebensqualität besteht –und diese manifestiert sich nicht nur räumlich“, erklärt Dr. Wolfgang Dreßen. Aus Tierschutzgründen ist eine Transportbegleitung der beiden Affen durch ihre gewohnten Pfleger oder intensiv geschulte Vertreter dringend erforderlich, um ihnen Stress zu ersparen. Den Transport entsprechend vorzubereiten, erfordert mehrere Monate, und einen Transporttermin zu wählen, ist in Anbetracht der aktuellen Corona-Situation zusätzlich kompliziert. Da für den Transport der Schimpansen eine Narkose notwendig ist, musste außerdem zunächst die Gesundheit der beiden sichergestellt werden. Dazu wurden mehrere medizinische Voruntersuchungen und Tests wie ein Herzultraschall und der Ausschluss von Infektionskrankheiten vorgenommen. Angestrebt wird der Umzug in einen EEP-Zoo, der die genannten Kriterien erfüllt. Anderenfalls ist der Verbleib der Tiere in Krefeld mit kurzfristiger Ergänzung (innerhalb von sechs bis zwölf Monaten) um eine Außenanlage und anschließender Einzug in eine Anlage des Artenschutz-Zentrums Affenpark wahrscheinlich. Der Krefelder Zoo vereint beides: ein emotionales und ein wissenschaftliches Verständnis für Bally und Limbo. Nur wer Tiere versteht und begreift und ihre Bedürfnisse nicht auf die des Menschen reduziert, kann sie ihrer Art entsprechend pflegen, hegen und betreuen. In kaum einer Haltungsform werden Tiere von Menschen mit so großem Fachwissen wie in einem wissenschaftlich geführten zoologischen Garten gehegt und gepflegt. Dazu gehören kompetente pflegerische sowie veterinärmedizinische Betreuung und sehr hohe Futterstandards. Hinzu kommt die starke emotionale Bindung der Pfleger an die Tiere, die ein Zooteam zusätzlich zum professionellen Anspruch motiviert, das Wohlbefinden der Tiere stets als oberste Priorität zu behandeln

Zoo Hoyerswerda 14.01.2021
Erfolgreiche Spendenaktion: 24.085 € für den Zoo Hoyerswerda – Zoo dankt allen Unterstützern
Die Ende November gestartet Spendenaktion „Spenden statt Böllern“ des Zoo Hoyerswerdas war ein voller Erfolg. Über 200 wundervolle Tierliebhaber haben 24.085 € für den Zoo Hoyerswerda gespendet. Das sind über ein Drittel der Einnahmeausfälle von November und Dezember. „Wir sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft“, freut sich Eugène Bruins, zoologischer Leiter des Zoos und führt weiter aus „Wir hatten gehofft, einen kleinen Teil der Einnahmeausfälle ausgleichen zu können, das es aber nun so viel geworden ist, macht uns sprachlos. Wir danken allen Unterstützern und zünden für sie ein Feuerwerk der Herzen.“ Durch die coronabedingte Schließung des Zoos im November und Dezember gingen dem Zoo Hoyerswerda geplante Einnahmen in Höhe von knapp 63.000 € verloren. Bereits im Frühjahr hatte der Zoo schon Verluste von 100.000 € durch die erste zwangsweise Schließung verkraften müssen. Für diese Einnahmeausfälle gab es keine Unterstützung der Bundes- oder Landesregierung. Insgesamt war der Zoo Hoyerswerda im Jahr 2020 an 107 Tagen ungeplant geschlossen. Einmalig in der 61-jährigen Zoogeschichte. Auch das neue Jahr beginnt mit Einnahmeausfällen und einer ungewissen Perspektive. Der Zoo ist weiterhin geschlossen, hofft aber auf eine baldige Wiedereröffnung. Mit der Spendenaktion folgte der Zoo Hoyerswerda dem Appell der Bundesregierung zum Verzicht auf Feuerwerkskörper und ermutigte dazu, das geplante „Böllergeld“ lieber zu spenden und so gleichzeitig etwas für die Tiere, Umwelt und Gesundheit zu tun.

Thüringer Zoopark Erfurt 14.01.2021
Wir wiegen einen Elefanten – Inventur im Thüringer Zoopark Erfurt
Das Jahr 2020 war, trotz Corona, ein sehr erfolgreiches Jahr im Thüringer Zoopark. Die Tierkinder purzelten das gesamte Jahr über: vom Trampeltier über viele Affen -erstmals ein Brillenlangur und zwei Kronenmakis, erneut Kattas und ein Berberaffe, viele Zwergziegen, Flamingos, Blaue Pfauen und ein Geier, Borstenhörnchen, Bisons und Yaks, neu die Wollschweine, wieder ein Sikahirschkalb, ein Zebrafohlen und diverse Moosfrösche, bis hin zu unseren absoluten Highlights: die Geburt unseres ersten Elefantenkalbes AYOKA im Thüringer Zoopark Erfurt überhaup tam 05.08.2020, dem zweiten Wurf Löwen am 31.08.2020 (diesmal 3 Welpen) und wieder einkleines Nashorn-TAYO am 28.11.2020. Besser hätte es nicht laufen können und alle Mitarbeiter des Thüringer Zoopark Erfurt freuten sich über diese vielen Erfolge. Wäre da nicht die Corona-Pandemie gewesen mit Lockdown vom 13. März bis 26. April, dann Häusersperrungen und erneut ein Lockdown im November und dann Dezember, wäre der Besucherstrom wohl ein absoluter Rekord geworden. Unsere Besucherzahlen lagen trotz Corona über unseren Erwartungen: 430.000 Besucher in 2020! In 2019 waren es schon sprunghaft mehr gewesen: 398.000 Besucher.In2020 konnten wir das erneut steigern:32.000 Besucher mehr als 2019. Auch unsere Fangruppe wächst weiter: In 2020 stieg die Anzahl Jahreskarten auf 17.187 Karten, ein neuer absoluter Rekord. Danke für die Treue! Für die Inventur am Jahresende wird gezählt, gewogen und gemessen, aber auch ein allgemeiner Rückblick vorgenommen. Das Spektrum und die Anzahl der Tierarten und Individuen blieben in 2020 ähnlich wie in 2019. Der Thüringer Zoopark Erfurt hatte 2020 zum Jahresende 864 Tiere in 136 Arten (2019 waren es 886 Individuen in 137 Arten). Der Thüringer Zoopark Erfurt nimmt an 16 internationalen EEP Zuchtprogrammen (Europäisches Erhaltungszucht Programm) und 12 ESB (Europäische Zuchtbücher) teil, sowie an 4 Monitoring Programmen. In 2020 verabschiedete sich der Zoopark von den Heidschnucken, Feuerwieseln, Axolotlnund Totenkopfschaben. Neu im Tierbestand sind wieder ein Jemenchamäleon und zwei Stabschrecken-Arten. Die Tieranzahl nahm ganz leicht ab, aber auch zu -und das dann sehr prominent. Bei Insekten, Fischen und Reptilien wurden beispielsweise einige Tierean andere Zoos abgegeben. Auch unser sehr alter Löffelhund NANJI verstarb im stolzen Alter von über 13 Jahren. MAKUTI, unser kleiner Löwenkater, verließ den Zoopark und lebt jetzt in der Schweiz in Gesellschaft einer jungen Löwin. Zuwachs gab es in 2020 vor allem bei den Säugetieren: Nicht nur Schwergewichte wie Elefant AYOKA wurden geboren, sondern auch Nashorn TAYO, die drei Löwenkinder JASIRI, SABA und ZURI, diverse Affenkinder bei Kronenmakis, Kattas und ein Berberaffe, sowie der absolute Hingucker HENRY, der kleine goldgelbe Brillenlangur. HENRY ist leider in der Coronazeit vollkommen untergegangen und wenige Menschen konnten ihn so süß sehen, auch wegen seiner sehr ängstlichen Mutter URSA, die ihren „Schatz“ niemandem zeigen wollte, anfangs auch ungern den Affentierpflegern. Einen Überblick über diese und viele weitere tolle Jungtiere gibt es auch auf den online Seiten des Thüringer Zoopark Erfurt (Webseite, Facebook und Instagram). Neuheiten auch in Sachen Engagement für den Artenschutz. Zusammen mit Partnern engagiert sich der Thüringer Zoopark Erfurt für den Erhalt der Lebensräume des Himmelblauen Zwergtaggeckos in Tansania und sammelt dafür Spenden. Der Thüringer Zoopark Erfurt ist dabei federführend in dieser Kampagneund gewinnt immer neue Unterstützer dafür, auch andere Zoos. Viele Menschen haben uns dabei mit kleinen und größeren Spenden unterstützt, so dass im ersten Jahr über 6.000 Euro allein im Thüringer Zoopark Erfurt gesammelt werden konnten. Mit dem Geld können Einheimische den Lebensraum der Geckos besser schützen, invasive Palmenarten roden und die lebenswichtigen Palmen für die kleinen Reptilien schützen und vermehren. Unser Partner in Tansania stellt sicher, dass das Geld auch da ankommt, wofür es gedacht ist. Mit so einem großen Erfolg im ersten Jahr hatte der Zoopark nicht gerechnet. Dank an alle Spender. Mehr Informationen gibt es dazu auf der Webseite des Thüringer Zoopark Erfurt unterwww.zoopark-erfurt.de/infos/kimboza-forest-gecko-projekt.Aber im Thüringer Zoopark Erfurt ist ja noch viel mehr los! Auch unsere Gärtner hatten sich sehr auf unsere Besucher gefreut und dreimal im Jahr diverse Blumenbeete und Kübel mit über 1600 Zierpflanzen bestückt und diese schön dekoriert als Hingucker präsentiert. Zu Halloween, ihre Spezialität in Sachen Deko fürs Gruseln, hatten sie sich wieder selbst übertroffen. Und das alles neben dem regulären Tagesbetrieb. Halloween durften unsere Besucher miterleben, aber in reduzierter Form, wegen Corona. Auch für die Magischen Lichternächte war unser Gärtnerteam kreativ und aktiv: das tolle Meeresriff, das tagsüber schon leuchtete, aber besonders in der Dunkelheit mittels Schwarzlicht erstrahlte, erfreute Mitarbeiter wie Besucher des Thüringer Zoopark Erfurt. 67 Holzfiguren fertigte unser Gärtnerteam für die Lichternächte. Viele Stunden Recherche, sägen, malen, und noch mal malen steckten in dieser liebevollen Arbeit. Auch unser kleines Veranstaltungsteam beteiligte sich direkt an den Arbeiten und fertigte die vielen Affenfiguren am Elefantenweg. Unsere Handwerker waren das ganze Jahr mit Reparaturen in und an Tiergehegen und im Park, Installationen oder Wartung von Technik, Planen und Entwickeln neuer Ideen, dem Bau eines neuen Abschnittes der Abendbeleuchtung für künftige Veranstaltungen, der Verkabelung der Beleuchtung der Lichternächte und Ähnlichem beschäftigt, um nur einen winzigen Teil ihrer Arbeit darzustellen. Leider fielen die Veranstaltungen in 2020 fast alle aus, doch sie sind wegen Corona nur verschoben, hoffentlich auf 2021, nicht aufgehoben. Die Magischen Lichternächte, unser leuchtender Abendspaziergang, fand Ende November schnell Freunde, denn der Thüringer Zoopark Erfurt sah dank unserer diversen Mitarbeiter und externer Partner fantastisch aus: Märchenland, magische Lichter in Bäumen und an Wegen, Projektionen auf Häusern und riesigen Tierfiguren, leise Musik und Dschungelgeräusche entlang der Wege, der Lichtertunnel und vieles mehr machte viel Arbeit aber auch große Freude beim Aufbau. Auch unsere fleißigen Kassierer und externe Partner für die Kasse bereiteten sich auf diese Neuerung vor. Doch schon wieder machte Corona einen Strich durch die Rechnung. Aber auch hier gilt: nur verschoben, nicht aufgehoben. Auf ein Neues in 2021 mit weiteren Elementen. Auch medial war einiges neu im Thüringer Zoopark Erfurt. Dank des großen Interesses der Medien am Zoopark in Erfurt konnten viele Berichte über den Zoopark erscheinen und unsere Fans im Lockdown mit Information versorgt werden.Dank der Öffnung des Zooparks dann auch wieder unsere Besucher mit Aktuellem.Danke für diese intensive Zusammenarbeit, auch an die Medien. Die Serie „Tierärztin Dr. Mertens“musste kurzfristig die Dreharbeiten aus dem Zoo Leipzig verlegen und wurde sehr gerne im Thüringer Zoopark Erfurt aufgenommen, wo dann ein guter Teil der Dreharbeiten im Sommer stattfanden. Die neue Staffel startet am 09. Februar 2021 bei der ARD im Abendprogramm. MDR’s „Elefant, Tiger &Co.“ beschloss eine Safari durch Mitteldeutschland vorzunehmen, und stellte am 18. Dezember 2020 zehn große Zoos in Mitteldeutschland vor. Erfurt machte in dieser Spezialsendung den Anfang. Dreharbeiten sind immer viel Arbeit, aber sie machten uns allen Freude und den Fernseh-Teams auch. Die Ergebnisse können sich sehen lassen! Weiter so und gerne mit uns im Thüringer Zoopark Erfurt. Medial in eigener Sache war der Zoopark auch auf neuen Wegen unterwegs: Anfang März ging die neue Webseite online, jetzt auch mit vielen Fotos und Videos eingebettet auf der Seite. Dann legte unser Team gleich nach und kreierte die „Wissensschule online“, ein Angebot auf unserer Webseite für Jung und Alt, denn der Lockdown erforderte auch vom Zoopark kreative Lösungen und Angebote. Wissen, Bilder, Videos und Ausmalvorlagen sind dort zu finden und werden aktuell wieder weiter ausgebaut, neue Tierarten stehen zur Verfügung. Ferner wurden Facebook und Instagram viel aktiver bestückt, um unsere Besucher wenigstens online auf dem Laufenden zu halten. Auch hierbei waren viele Mitarbeiter beteiligt, machten Fotos, schrieben kurze Texte und posteten diese auf den Seiten. Der Thüringer Zoopark Erfurt dankt ganz ausdrücklich allen seinen Mitarbeitern für ihr unermüdliches Engagement. Ohne sie wäre 2020 nicht so ein fantastisches Jahr geworden -trotz Corona. Nur zusammen können solche Erfolge erzielt werden, auch „mit Abstand“. Aber auch bei allen Freunden und Fans möchte sich der Thüringer Zoopark Erfurt bedanken, für ihre Treue und Unterstützung. Viele haben unseren Zootieren noch kleine Geschenke über die „Wishlist“ bereitet, die von den Tieren gerne angenommen werden. Den Abschluss des Jahres bildete dann der Beginn des Jahres 2021. Am 01. Januar 2021wurde unsere alte Elefantendame SAFARI 50 Jahre alt -ein stolzes

Erlebnis-Zoo Hannover 14.01.2021
Großes Zählen im Erlebnis-Zoo Hannover – Tierische Inventur: 1.880 Tiere in 186 Arten
Corona-bedingt weniger Besucher, fehlende Einnahmen von rund 9 Mio. Euro. Farbenfrohes Geflatter bei den Flamingos im Erlebnis-Zoo Hannover: Bei der tierischen Inventur für das Jahr 2020 schwebten die eleganten Vögel einer rosaroten Wolke gleich an den Zählenden vorbei. Gar nicht so einfach, bei dem Gewusel den Überblick zu behalten. Bis zum Stichtag 31. Dezember 2020 wurden im Erlebnis-Zoo alle Schützlinge von der Ameise bis zum Zebra gezählt. Teilweise mehrmals, wie die flatterhaften Flamingos. Aber jetzt steht es fest: Im Erlebnis-Zoo leben 1.880 Tiere in 186 Arten. Darunter exakt 121 Flamingos. Bei der Inventur der besonderen Art lassen sich einige Tierarten leicht, andere nur mit gelernten Kniffen zählen. Die Elefanten zum Beispiel sind nicht zu übersehen: Indra + Manari + Califa + Yumi + Jenny + Meena = 6. Auch die Eisbären machen es einfach: Sprinter + Milana + Jungtier „Nana“ = 3. Schwieriger wird es bei den freifliegenden Vögeln im Urwaldhaus, die einfach pausenlos unterwegs sind. Mit einer ausgeklügelten Methode werden sie geschätzt: Stundenlang beobachten die Tierpfleger die Tiere an ihrer Futterstelle. Die Anzahl der dort pickenden Vögel wird schließlich hochgerechnet. Wenn alle Zahlen feststehen, vergleichen die Zoologen sie mit den Aufzeichnungen des gesamten Jahres. Jeden Tag halten die Tierpfleger nämlich schriftlich fest, ob ein Tier geboren, verstorben, ab- oder zugereist ist. Diese täglich ermittelten Zahlen und Ereignisse werden von den Zoologen erst handschriftlich in das sogenannte „Tierbestandsbuch“ geschrieben und dann in den Computer übertragen. Das Ergebnis der Jahresabschlusszählung wird mit den Computeraufzeichnungen verglichen. Fehlt ein Tier bei der Inventur oder gibt es gar eines zu viel, wird in dem betreffenden Bereich noch einmal neu gezählt. Der Abschluss der tierischen Inventur ist der Jahresbericht, den die Zoo-Kuratoren zusammenstellen. Dieser wird an den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz sowie an den Gesellschafter des Zoos und an das Veterinäramt übermittelt. Auf diese Weise ist jedes Tier im Zoo „aktenkundig“. Zählung der Besucher im Corona-Jahr – Nicht nur die Tiere, auch die Besucher in 2020 wurden gezählt. „Aufgrund der Corona-bedingten Schließung von März bis Mai, der Corona-geschuldeten Besucherbegrenzung während der Öffnungszeiten sowie der zweiten angeordneten Schließung ab dem 1. November durften wir 2020 nur 670.000 Zoofreunde begrüßen“, erklärte Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff. Geplant war es eigentlich, 1,1 Mio. Besucher für Tiere und Artenschutz zu begeistern. „Uns fehlen daher Einnahmen von rund 9 Mio. Euro.“ Dank der Unterstützung der Region Hannover, einem Hilfsfond der Landespolitik und einer erhöhten Kreditlinie sei der Zoo aber in der Lage gewesen, seine Ausgaben zu bestreiten. „Ein riesiges Dankeschön geht auch an alle Menschen, die den Zoo mit dem Kauf von Gutscheinen für Tickets und Jahreskarten und der Übernahme einer Tier-Patenschaft unterstützt haben“, so Casdorff. Zu Beginn des zweiten Lockdowns hatte der Zoo Spendenpatenschaften für eher ungewöhnliche Tiere angeboten. Besonders beliebt waren die Fette Sandratte, ein Rentier und die unzertrennlichen Liebesvögel Rußköpfchen: 790 solcher Patenschaften wurden bis Ende des Jahres übernommen. „Es hat uns sehr berührt, wie stark die Menschen mit dem Zoo verbunden sind, wie viel Zuspruch der Zoo bekommt.“ Auch bei den treuen Jahreskarten-Inhabern möchte sich der Zoo ganz besonders bedanken: „Für die Zeit, in der die Jahreskarten aufgrund der Schließung nicht genutzt werden konnten, bieten wir selbstverständlich einen Ausgleich an“. Allerdings stellt das, angesichts von rund 84.000 Jahreskarten, eine riesige finanzielle Herausforderung von 1,5 Millionen Euro dar. „Nach dem ersten Lockdown hatte der Großteil der Jahreskarten-Besitzer auf Rückzahlung verzichtet“, berichtet Casdorff, „es würde uns sehr helfen und wir würden uns wirklich sehr freuen, wenn uns die ZooCard-Inhaber auch beim jetzigen Lockdown wieder so engagiert unterstützen!“ Ausblick 2021 – Zoo hofft auf Unterstützung – „Wir sind sicher, dass 2021 wieder ein tolles Zoojahr wird“, so Casdorff, „wir haben den Zoo in Eigenarbeit verschönert, haben viele tierisch interessante Geschichten zu erzählen und freuen uns darauf, unsere Besucher endlich wiederzusehen.“ Besonders freue sich der Zoo darauf, die vielen Schulklassen wieder zu begrüßen: In dem größten außerschulischen Lernort Zoo können die Schülerinnen und Schüler spannendes Wissen über Tiere und Biologie live und nachhaltig beeindruckend erleben. Für die Vorbereitung auf den lebendigen Unterricht hat das Team der Zooschule seine Themenhefte mit vielen Hintergrundinformationen für die Lehrenden und Arbeitsblätter für die Schülerinnen und Schüler überarbeitet und neu erstellt. Themen zu den Unterrichtsgängen „Tiere in der Kälte“, „Tierernährung“, „Flusspferde“ und „Zootierhaltung“ finden sich auf der Seite der Zooschule zum Download: www.erlebnis-zoo.de/zooschule Aber noch ist der Zoo geschlossen, das Zoojahr beginnt daher mit großen Sorgen. „Diese erneute Schließung wirft uns wirklich zurück, denn die Überbrückungshilfen des Bundes greifen für den Zoo nicht“, erklärt der Geschäftsführer. „Wir haben aber kaum Möglichkeiten, die Kosten zu reduzieren: die Versorgung unserer Tiere muss unbedingt jederzeit sichergestellt sein!“ Daher hofft der Geschäftsführer auf eine ähnliche Hilfe wie im vergangenen Jahr: „Das Zoo-Förderprogramm des Landes Niedersachsen im September 2020 war eine tolle Unterstützung! In dem Förderprogramm standen 20 Millionen Euro für die rund 31 Zoos und Tierparks in Niedersachsen zur Verfügung, von denen aber nur ein geringer Teil abgefordert wurde. Wir bitten das Land Niedersachsen dringend um Prüfung, ob ein Teil dieser bisher nicht verwendeten Mittel genutzt werden kann, um damit die Zoos und Tierparks in Niedersachsen auch im zweiten Lockdown zu unterstützen.“ Trotz aller Sorgen lässt sich der Zoo nicht entmutigen und putzt sich bereits für die Osterferien heraus: „Unser beliebter großer Spielplatz ‚Die Brodelburg‘ glänzt im neuen Anstrich, wir haben schon verschiedene Veranstaltungsformate mit den entsprechenden Hygieneregeln für den Frühsommer geplant – unter anderem den beliebten ZOO-RUN zugunsten des Artenschutzes – und freuen uns darauf, den Menschen der Region Hannover und darüber hinaus tierisch tolle Erlebnisse, Erholung und Spaß bieten zu können.“ Zudem liegen die Bauprojekte des Zoos im Plan – das Zoologicum wird das bereits große Bildungsangebot des Zoos ab 2022 geradezu tierisch spannend ergänzen und in dem neuen Haus für die bedrohten Riesenschildkröten können die Besucher vielleicht schon Ende des Jahres die beeindruckenden Reptilien in Hannover erleben. Tipp: Wer den Erlebnis-Zoo in dieser schwierigen Zeit unterstützen möchte, findet auf www.erlebnis-zoo.de/unterstuetzen verschiedene Möglichkeiten! Tierischer Zuwachs in 2020 – Der Erlebnis-Zoo konnte sich 2020 über viele Jungtiere bei bedrohten Tierarten freuen: Im Februar wurden gleich zehn Bunte Bentheimer Ferkel geboren, eine Madagassische Spinnenschildkröte schlüpfte. Im März kam Vikunja Dörte-Marie in einer dramatischen Geburt auf die Welt, im Mai wurden die Waldbison-Kälber Gundi und Kuno geboren, gefolgt von Drill-Nachwuchs Badjou und Harzer Rotvieh Karl im Juli. Den Abschluss bildeten gleich drei Zebra-Jungtiere – Lucifer, Lilli und Otto – von September bis Oktober. Im August zog das Dülmener Pferd Jakob auf Meyers Hof ein, die Stinktiere Joe, Jack, William und Averell bezogen die Blockhütte, die sie gemeinsam mit zwei neuen Rothörnchen sowie Roten Kardinälen und Schopfwachteln bewohnen. Neu im Aquarium des Forscherzimmers: Ancistrus- und Antennenwelse und ein Malawi-Beulenkopf.

Zoo Osnabrück 14.01.2021
Inventur 2020: Das große Zählen in Corona-Zeiten – 2.213 Individuen aus 291 Arten leben im Zoo Osnabrück
Während es für die Menschen viele Veränderungen im Corona-Jahr 2020 gab, hielten sich die Veränderungen im Tierreich im Zoo Osnabrück in Grenzen – auf jeden Fall, wenn man auf das Endergebnis schaut. Die Mitarbeiter trugen in den letzten Tagen die Zahlen für die „tierische Inventur“ zusammen, während der Zoo weiterhin geschlossen bleiben muss und mit jedem Tag der finanzielle Druck steigt. Der Zoo gibt deswegen eine besondere Jahreskarte heraus. „Tatsächlich sind die Zahlen trotz neuer Bewohner – ob Geburten oder Hinzugezogene – unterm Strich relativ ähnlich geblieben. Dennoch kommen und gehen das ganze Jahr über Tiere und Tierarten, zum Beispiel im Rahmen von Zuchtprogrammen“, fasst Katja Lammers, wissenschaftliche Assistentin und zuständig für die Inventur, die Bilanz zusammen. Waren für das Jahr 2019 292 Arten vermeldet, sind es jetzt 291 und insgesamt 2213 Individuen im Vergleich zu 2238 Individuen im Vorjahr (Stand 31.12.2020). Die meisten Vertreter und Arten findet man wie im Vorjahr unter den Fischen: 91 Arten mit 647 Individuen, dicht gefolgt von den Säugetieren mit 82 Arten und 521 Individuen. Darauf folgen die Vögel mit 56 Arten und 348 Individuen. „Auch in den verschiedenen Tiergruppen haben sich die Gesamtzahlen kaum verändert – am ehesten noch bei den Vögeln und Fischen, die zwar von der Artanzahl gleichgeblieben sind, aber weniger Individuen vorweisen. Das liegt unter anderem am Umbau des Amazonasbeckens und an der Abgabe einiger Vogelgruppen. Dafür ist die Anzahl der Individuen bei den Wirbellosen durch neue Korallen und Anemonen angestiegen.“ Das Licht der Welt erblickten 2020 225 Jungtiere. Im vergangenen Jahr neu hinzugekommen sind 15 neue Tierarten, unter anderem das Jemenchamäleon, der Pfaffenhut-Seeigel, der Sternchen-Schleimfisch, der Färberfrosch, das Langschnäuzige Seepferdchen oder der Röhrenaal. In 2020 verabschiedet hat sich der Zoo von 16 Tierarten, unter anderem von den Guerezas (Mantelaffen), dem Blauen Thaiskorpion, den Rußköpfchen, dem Glaswels oder dem Funkensalmler. Elefantennachwuchs Yaro besonderes Highlight – Zu den besonderen Highlights im vergangenen Zoojahr gehört Elefantenjungtier Yaro, der am 21.12.2020 zur Welt kam und sich sehr gut entwickelt: „Yaro ist wirklich besonders aktiv und neugierig. Er trinkt täglich etwa 15 Liter Milch bei seiner Mutter Douanita, erkundet an ihrer Seite seine Umgebung und war sogar schon mit ihr, seiner Schwester Sita und Bruder Minh-Tan auf der Außenanlage. Auch dort ging er wie selbstverständlich umher und seine Familie zeigte ihm alles“, berichtete Lammers. Yaro ist inzwischen schon knapp einen Meter hoch und wiegt geschätzte 120 Kilogramm. Pro Woche legt der kleine Bulle etwa 10 Kilogramm zu. Eine weitere Besonderheit am 2. Dezember kam in Form eines Pinguinjungtiers: Eltern Melli und Paul fütterten ihren Sprössling leider nicht. Deswegen ziehen die Tierpfleger den Nachwuchs nun per Hand auf, auch weil Humboldt-Pinguine vom Aussterben bedroht sind. „Inzwischen hat das Jungtier sein Gewicht schon mehr als verdreifacht. Anfangs wog es 85 Gramm, jetzt schon 266 Gramm. Zunächst gab es Fischbrei mit Heringsfilet, Salz und Vitaminen, inzwischen schon Sprotte und Hering. Wir wissen noch nicht, ob es ein Junge oder Mädchen ist, das muss noch über einen DNA-Test per Feder untersucht werden. Dann erhält der Kleine auch einen Namen“, so Lammers. Dagegen hat das Pinguinjungtier aus dem Frühjahr bereits einen Namen: Clementine kam im April zur Welt, musste ebenfalls per Hand aufgezogen werden und lebt inzwischen schon wieder mit ihren Artgenossen auf der Pinguinanlage. Viel Aufmerksamkeit zog im Sommer Baumstachlerjungtier Ben auf sich, der seine Eltern und sein Zuhause verließ, um die weitere Zooumgebung zu erkunden. Gefunden wurde er schließlich im Garten einer Anwohnerin. Inzwischen lebt Ben allerdings im Zoo Basel. Erfolgreiche Zusammenführungen – Erwähnenswert ist außerdem zahlreicher Nachwuchs bei den Wasserschweinen mit insgesamt zehn Jungtieren aus drei Würfen, fünf Welpen bei den Hudson Bay Wölfen, das Zebrajungtier Barbaros oder zwei Küken bei den Balistaren – eine vom Aussterben bedrohte Vogelart. Ein besonderes Rendezvous erfolgte bei den Schwarzbären: „Das Schwarzbärenweibchen Honey, die im Herbst 2019 aus schlechter Privathaltung zu uns kam, hat nun einen Partner: Männchen Spike, der Mitte Mai aus einem Tierpark in Dänemark zu uns reiste. Wir haben uns sehr gefreut, dass die beiden sich so gut verstehen und es ein Happy End für Honey gibt.“ Eine weitere erfolgreiche Zusammenführung vermeldete der Zoo im August bei den Westafrikanischen Schimpansen: „Hier kamen zwei Männchen aus dem Zoo Leipzig zu unseren fünf Weibchen und ihren drei Jungtieren. Gerade bei Schimpansen sind Zusammenführungen eine Herausforderung, aber alles lief gut und die beiden Männchen Lobo und Lome sind sehr gut integriert. Lome ist der Gruppenführer und macht dies jeden Morgen mit viel Lärm deutlich – typisch für Schimpansen. Wir sind gespannt, ob es vielleicht 2021 schon Nachwuchs geben wird“, so Lammers. Weiteren Nachwuchs kündigt sich im neuen Jahr noch bei zwei Dickhäutern an: Die Elefantenkuh Sita und die Nashornkuh Amalie erwarten im Februar beziehungsweise im Frühsommer ihr jeweils erstes Jungtier. Wie beeinträchtigt Corona die Zoozahlen? Über das Jahr hinweg fanden durch Corona weniger Tiertransfers, insbesondere internationale Wechsel, statt. Das große Zählen im Tierreich am Jahresende beeinflusste die Pandemie nicht so stark. „Grundsätzlich pflegen wir die Zahlen natürlich tagesaktuell. Am Ende des Jahres tragen wir dann alles gesammelt in unsere Tabelle ein und überprüfen den ein oder anderen Fall nochmal. Das haben wir in diesem Jahr mit erhöhtem Abstand und eben Mund-Nase-Maske erledigt“, berichtet Lammers. Die Zahlen erhebt der Zoo nicht nur für sich selbst, sondern auch für verschiedene Behörden, die die Bestände kontrollieren und nachhalten. Nun hofft der Zoo, dass er spätestens im März oder April wieder öffnen darf, denn die 2.213 Tiere benötigen täglich Futter und ihre Tierpfleger. „Seit dem 1. November haben wir geschlossen und leben von Reserven, Zuschüssen, Spenden oder dem Online-Verkauf von Jahres- und Tageskarten. Auf etwa 13.000 Euro belaufen sich die täglichen Kosten für die Tiere. Mit jedem Tag, den wir länger geschlossen haben, wird die Situation schwieriger. Deswegen unsere Bitte: Helfen Sie uns jetzt mit dem Kauf einer Jahreskarte die vor uns liegenden, schwierigen Wochen zu überstehen. Alle Jahreskarten 2021 werden bis zum 1. April 2022 gültig sein“, ruft Zoogeschäftsführer Andreas Busemann auf.

Tierpark + Fossilium Bochum 14.01.2021
Zoo ist Vorbild für den Arbeitsschutz – Tierpark + Fossilium Bochum wird mit dem VBG-NEXT Präventionspreis geehrt
Der Tierpark + Fossilium Bochum ist der einzige Zoo in Deutschland mit einem von der gesetzlichen Unfallversicherung VBG bescheinigten Arbeitsschutzmanagement. Am 08.01.2021 wurde dieses Alleinstellungsmerkmal entsprechend gewürdigt und der Bochumer Tierpark mit dem VBG-NEXT Präventionspreis für das Projekt „Arbeitsschutz mit System“ geehrt. Er fungiert somit als Vorbild für andere zoologische Einrichtungen in puncto Arbeitsschutz. Mit dieser Auszeichnung werden diejenigen Unternehmen bedacht, die in herausragender Art und Weise betriebliche Präventionsarbeit für die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter*innen leisten. Für den Tierpark sind beide Faktoren erklärtes Unternehmensziel. Dabei hebt sich der Betrieb durch einen wesentlichen Aspekt von anderen Branchen ab: Der tägliche Umgang mit Tieren. Für jede der rund 300 Arten müssen artspezifische Risikoanalysen durchgeführt und entsprechende Verhaltensregeln erarbeitet, kommuniziert und umgesetzt werden. Zusätzlich ist der Einsatz geschulter, kompetenter Fachkräfte für die Arbeit mit Tieren essenziell. In den letzten zwei Jahren stellten über 100 Unternehmen ihre Ideen und Projekte für das Programm VBG-NEXT vor, welche auf VBG-Expertenebene geprüft und bewertet wurden. Das Urteil der aus Mitgliedern der Selbstverwaltung der VBG und einem Vertreter der Wissenschaft bestehenden Jury sorgte für den Zuschlag: „Das gelebte AMS führt dazu, dass im Tierpark + Fossilium Bochum, sowohl für die Geschäftsführung als auch für die Mitarbeiter*innen Prävention ein selbstverständlicher Teil der Unternehmenskultur geworden ist, was aus unserer Sicht diese Auszeichnung in besonderem Maße verdient“. 2016 führte der Tierpark + Fossilium Bochum erstmalig mit Unterstützung der zuständigen Berufsgenossenschaft (VBG) ein Arbeitsschutzmanagementsystem ein. (AMS). Seitdem hat sich der Zoo im Rahmen eines neuerlichen Audits 2019 nochmals durch die VBG erfolgreich begutachten lassen, um weiterhin und kontinuierlich alle Arbeitsabläufe im Tagesgeschäft zu optimieren und für weitere drei Jahre das AMS-Gütesiegel zu erhalten. „Der Arbeitsplatz Zoo ist sehr vielseitig: Hier stehen sich klassische Verwaltungstätigkeiten, die Betreuung von Besuchergruppen sowie technische und zoologische Arbeiten gegenüber – Bereiche, die durchaus sehr unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen vereinen. In allen Abteilungen sind unsere Mitarbeiter*innen für die Bedeutung des Arbeitsschutzes sensibilisiert und wirken an der Fortentwicklung des AMS mit. Als Geschäftsführung nehmen wir unsere Vorbildfunktion sehr ernst, weshalb der Arbeitsschutz fester Bestandteil unseres Unternehmensleitbildes ist. Insofern ist das erfolgreiche AMS eine absolute Teamleistung. Wir sind sehr stolz, dass die Jury der VBG diese anerkennt und wir uns somit im Kreise großer, durchaus namhafter Unternehmen befinden, die in den vergangenen Jahren zu den Preisträgern zählten“, freut sich Ralf Slabik, Geschäftsführer der Tierpark Bochum gGmbH, über die Auszeichnung. Neben der Anfertigung von Gefährdungsbeurteilungen für die einzelnen Arbeitsbereiche und -aufgaben sowie der Erstellung entsprechender Betriebsanweisungen zählt auch die regelmäßige Kompetenzenstärkung der Belegschaft zum AMS des Tierparks. Dazu gehören u.a. die Fortbildung zu Sicherheitsbeauftragten, als auch die (aufbauenden) Schulungen in der Arbeit mit Wildtieren, Gefahrstoffen, Gebrauch von persönlicher Schutzausrüstung sowie die Ausbildung zu Erst- und Brandschutzhelfern. Ein strukturiertes Arbeitsschutzmanagementsystem wirkt sich auch positiv auf die Besucher*innen des Tierparks aus, berichtet Ralf Slabik: „Unser Arbeitsplatz ist der Ort, wo andere Menschen ihre Freizeit verbringen. Ein reibungsloser Ablauf aller Arbeitsprozesse, inklusive der Einhaltung von Alarmplänen für den Ernstfall oder der Durchführung von dazugehörenden praktischen Übungen, ist zwingend notwendig, damit für unsere Besucher*innen der Aufenthalt im Tierpark zu einem sicheren, unbeschwerten Erlebnis wird.“

Münchner Tierpark Hellabrunn 14.01.2021
Verschneites Hellabrunn im zweiten Lockdown
Im Rahmen der aktuell geltenden Corona-Maßnahmen bleibt der Münchner Tierpark bis auf weiteres für Besucher geschlossen. Den tierischen Bewohnern geht es im Lockdown gut –sie werden rundum versorgt. Der Betrieb im Tierpark läuft nämlich auch hinter geschlossenen Türen regulär weiter. Das stellt das Unternehmen Tierpark weiterhin vor eine große finanzielle Herausforderung. Die aktuelle Wetterlage sorgte in den vergangenen Tagen für einen weißen Tierpark, der für gewöhnlich zahlreiche Besucher anlocken würde, denn die Stimmung im verschneiten Hellabrunn ist eine ganz besondere. Ungeachtet der Corona-bedingten Schließung, die nun mehr bereits seit zehn Wochen anhält, freuen sich immerhin die tierischen Bewohner über eine willkommene Abwechslung –sowohl die Asiatischen Elefanten, Vikunyas, Przewalskipferde als auch die Waldbisons genießen sichtlich den herrlich kalten Schnee. Der Winter stellt den Tierpark jedoch auch vor Herausforderungen. Nach wie vor fehlt bei laufenden Betriebskosten ein Großteil der finanziellen Einnahmen durch den Verkauf von Eintrittskarten. Nicht zuletzt die steigenden Energiekosten sind dabei ein erheblicher Kostenpunkt, der trotz der Schließung erhalten bleibt. Dazu kommen Kosten für das Personal. „Unsere Tierpfleger sind nicht in Kurzarbeit – das würde an dieser Stelle auch nur wenig Sinn machen, da ihre Tätigkeiten – nämlich die Versorgung der Tiere – auch während des Lockdowns vorhanden sind. Es fallen zwar ein paar Arbeiten, wie regelmäßiges Scheibenputzen oder die Pflege der Besucherwege weg, allerdings wird diese Zeit für zusätzliche Tierbeschäftigung und -trainings genutzt“, erklärt Tierpark-Direktor Rasem Baban. „So können wir sagen: unseren Tieren geht es trotz der Ausnahmesituation sehr gut. Aber natürlich freuen sie sich, wenn auch wieder Besucher kommen können.“ Bis dahin ist der Tierpark Hellabrunn dankbar für jegliche Unterstützung. Tierpark-Direktor Baban betont: Egal ob es eine Spende, eine Tierpatenschaft, die Unterstützung als Förderer oder aber der Erwerb von Gutscheinen für eine Jahreskarte oder den Tageseintritt ist – jeder Beitrag hilft uns.“ Im vergangenen Jahr haben sich die Tierpatenschaften mehr als verdoppelt und auch die Spenden sind deutlich gestiegen. „An dieser Stelle möchte ich auch ein ganz herzliches Dankeschön an all diejenigen, die uns bisher unterstützt und uns die Treue gehalten haben, aussprechen“, so Baban. Der Bau der Löwen-Anlage wird im Jahr 2021 im Fokus stehen, weitere Projekte auf dem Weg zur Umsetzung des Hellabrunner Masterplanes werden jedoch aufgrund der Pandemie zurückgestellt. „Priorität hat aktuell ganz klar, dass wir den laufenden Betrieb aufrechterhalten, dies beinhaltet allen voran natürlich die Versorgung der Tiere. Außerdem hoffen wir, vielleicht im Frühjahr wieder Besucher begrüßen zu dürfen. Aber das hängt natürlich ganz vom weiteren Infektionsgeschehen ab. Die Situation ist für uns alle sehr anstrengend, aber wir werden das Beste daraus machen“, so Baban.

Zoo Zürich 14.01.2021
Trotz verlängerter Schliessung: Zoo Zürich blickt nach vorn
Der Zoo Zürich bleibt bis mindestens Ende Februar für die Besucherinnen und Besucher geschlossen. Im.Zoo wird indes weitergearbeitet – zum Wohl der Tiere, für die Zeit der Wiedereröffnung und darüber hinaus. Wie gestern Mittwoch, 13. Januar 2021, durch den Bundesrat mitgeteilt wurde, bleibt im Rahmen der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie auch der Zoo Zürich bis mindestens Ende Februar geschlossen. Dies obwohl der Zoo mit seinen rund 25 Hektaren Fläche unter freiem Himmel, ausgewiesenen Schutzkonzepten und einer seit Juni 2020 selbst auferlegten maximalen Personendichte von einer Person pro 10m² über Schutzmassnahmen verfügt, die teilweise umfangreicher sind als jene von Skigebieten oder Shoppingzentren. Selbstverständlich jedoch versteht und unterstützt der Zoo Zürich die getroffenen behördlichen Massnahmen, die zu einer Reduktion der COVID-19-Erkrankungen führen sollen. Anzumerken ist, dass der Zoo weder in der ersten Schliessung noch jetzt Hilfen für Umsatzausfälle erhalten hat.Als weitläufige Parkanlage erhofft sich der Zoo Zürich indes, dass bei allfälligen Lockerungen der Massnahmen der Zoo dieses Mal nicht wieder an letzter Stelle stehen wird. Dass Zoos im ersten Lockdown erst rund zwei Monate nach Massagesalons und Tattoostudios und einen Monat nach den Museen wiedereröffnen konnten, nahm der Zoo Zürich damals zur Kenntnis. «Diese Staffelung der Wiedereröffnungen unserer Belegschaft und unseren Zoofans schlüssig erklären zu können, überstieg allerdings unsere Fähigkeiten», sagt Zoodirektor Severin Dressen dazu. Tierwohl weiterhin an erster Stelle – Während der Zoo Zürich für die Besucherinnen und Besucher geschlossen ist, nimmt der Alltag für die Tiere weiterhin seinen gewohnten Gang. Live-Webcams und die Social-Media-Kanäle des Zoos gewähren auch während der Zooschliessung Einblicke in den Zooalltag. Die Tierpflegerinnen und Tierpfleger stellen jeden Tag die erstklassige Versorgung der Tiere sicher, die zooeigenen Handwerker kümmern sich um die Wartung der komplexen technischen Anlagen und die Gärtner bereiten die Grünflächen für den Frühling vor. Sonst bleibt der Zoo derzeit leer. Einzig die Königspinguine spazieren täglich durch den Zoo, auf etwas erweiterten Routen als sonst. Arbeiten für die Zukunft – Auch wenn der Zoo Zürich durch die Schliessung in einer unerfreulichen Lage ist, arbeitet die Belegschaft intensiv an der Zoo-Weiterentwicklung und auf die Wiedereröffnung hin. Die Besucherinnen und Besucher sollen sich darauf freuen können, ihren Zoo bei der Wiederöffnung in erstklassigem Zustand anzutreffen, vielleicht auch mit der einen oder anderen Überraschung. Zudem arbeitet der Zoo mit Hochdruck daran, seine Zukunft jetzt zu planen, so dass der Zoo Zürich trotz Schliessung noch dieses Jahr den von Zoodirektor Severin Dressen angekündigten Entwicklungsplan 2050 vorstellen kann

Tiergarten Schönbrunn 14.01.2021
Totenkopfaffen-Anlage wurde zur Kinderstube
So schnell kann es gehen: Seit zehn Jahren gab es im Tiergarten Schönbrunn keinen Nachwuchs bei den Totenkopfaffen. Nun gibt es gleich drei Jungtiere. „Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms ist eine neue Gruppe eingezogen. Sieben Weibchen kamen aus dem Marwell Zoo in England zu uns. Zwei der Weibchen übersiedelten mit ihren Jungtieren, die bereits zwei und drei Monate alt sind“, so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Ein weiteres Weibchen war offensichtlich trächtig, denn am 3. Jänner kam noch ein Jungtier zur Welt. In der Anlage gibt es nun viel Action. „Die beiden älteren Jungtiere sind sehr aufgeweckt und neugierig. Sie trainieren beim Klettern, bei Versteckspielen und bei Verfolgungsjagden ihre Geschicklichkeit. Das Jüngste hingegen hängt noch ausschließlich am Rücken seiner Mutter und lässt sich tragen.“ Der Gewöhnliche Totenkopfaffe ist in den Regenwäldern des nördlichen Amazonasgebietes heimisch. Bekannt geworden ist er als Haustier von Pippi Langstrumpf. Sein gruseliger deutscher Name leitet sich von der markanten Gesichtszeichnung ab. Der englische Name „Squirrel monkey“ wiederum bezieht sich darauf, dass diese Affen so flink und geschickt wie Eichkätzchen von Ast zu Ast springen. Ihr langer Schwanz dient dabei als Balancierhilfe. Aber Totenkopfaffen sind nicht nur schnell, sondern auch schlau. „Von allen Primaten haben sie das größte Gehirn im Verhältnis ihrer Körpergröße“, erklärt Tierpfleger Sascha Grasinger. Das merkt er im täglichen Umgang mit den Tieren: „Kaum geben wir den Totenkopfaffen etwas Neues in die Anlage, wird es sofort ausprobiert. Sie sind geschickt bei der Sache und es macht Spaß, sie zu beschäftigen.“

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