Tierpark Herborn 08.11.2020
Tierpark bittet um Unterstützung – Tierpatenschaften unterm Weihnachtsbaum
Der erneute Lockdown trifft den Herborner Tierpark im Stadtteil Uckersdorf hart. Um sich finanzieren zu können, wurde die früher übliche Winterpause bereits letztes Jahr abgeschafft und so hoffte das Team um Parkleiterin Britta Löbig in den letzten Monaten des Jahres die entgangenen Einnahmen aus dem Frühjahr zumindest ein wenig aufholen zu können. Die erneute Schließung macht dies nun unmöglich. Mindestens vom 01.11. bis zum 30.11. müssen alle zoologischen Einrichtungen in Hessen geschlossen bleiben. Vor dem langen und üblicherweise weniger gut besuchten Winter wird jeder Euro dringend benötigt. Da die Tiere weiterhin versorgt werden müssen, laufen die Personal- und Futterkostenweiter, aber es kommen keine dringend benötigten Einnahmen in die ohnehin immer knappen Kassen. Nachdem sich im Frühjahr schon etliche hilfsbereite Spender für die Einrichtung engagiert haben, hofft der Tierpark nun einmal mehr auf Unterstützung, um über den Winter zu kommen. Britta Löbig: „Wir können nur hoffen, dass es vielleicht den ein oder anderen gibt, der die Möglichkeit hat, den Tierpark zu unterstützen –und hier zählt auch jede kleine Spende, jeder Euro. Eventuell möchte auch jemand eine Tierpatenschaft zu Weihnachten verschenken, wir würden uns sehr freuen. “Alle Informationen zu den Tierpatenschaften, sind auf der Webseite des Parks unter www.tierpark-herborn.de zu finden. Ob eine Jahreskarte per Post, eine Tierpatenschaft oder einfach eine Spende: die Mitarbeiter sind auch weiterhin täglich per Email (info@tierpark-herborn.de) oder Telefon (02772 42522) erreichbar .Löbig: „In so schwierigen Zeiten, sind wir umso dankbarer, dass es noch Menschen gibt, die bereit sind den Tierpark zu unterstützen, obwohl viele selbst Existenzängste haben. “Die Mitarbeiter der Einrichtung hoffen, dass der Tierpark im Dezember wieder öffnen darf. Die Einhaltung von Auflagen und das bereits bewährte Hygienekonzeptsollten eine Öffnung für Besucher ohne Risiken möglich machen.
Tierpark Hellabrunn 06.11.2020
Recycling in Hellabrunn: Bäume zu Bänken
Das Eschentriebsterben und die dadurch notwendige Baumfällmaßnahme im letzten Jahr waren eine bittere Pille für den Baumbestand des Tierparks. Insgesamt waren 72 der rund 2300 Bäume Hellabrunns betroffen, welche nach Beendigung der Vogelschutzzeit und fachkundiger Begutachtung aus Sicherheitsgründen gefällt werden mussten. Zwischenzeitlich wurden bereits 35 Bäume, darunter Ahorn, Hainbuche, Flatterulme und Erlen, nachgepflanzt. Besonders sehenswert sind allerdings die Recycling-Erzeugnisse, welche durch die Hellabrunner Gärtnerei erstellt wurden. „So etwas kann man mit Geld nicht kaufen und zum Nachahmen braucht man das entsprechende künstlerische Talent unseres Kollegen Martin Müller aus dem Team der Tierpark-Gärtnerei. Der versierte Landschaftsgärtner hat aus den Totholzstämmen der gefällten Eschen mittels Motorsäge, Axt und Schleifmaschine zahlreiche Sitzmöbel für den Außenbereich des Tierparks geschaffen, die ihresgleichen suchen.“, freut sich Andreas Bloch, leitender Gärtnermeister in Hellabrunn. Angefangen bei der wuchtigen „Spielplatzcouch“, zwischen Hauptrestaurant und Mühlendorf, von der die Besucher – wenn der Tierpark hoffentlich bald wieder geöffnet hat – bei einer Pause ihren Nachwuchs beim Schaukeln und Rutschen beobachten und nebenbei versuchen können, die seitlich sichtbaren Jahresringe des gefällten Baumes zu zählen. Ganz bequem ausgestattet mit hoher Rücken- und geradezu ergonomischer Armlehne. Eine weitere sehenswerte Ausführung des naturnahen Mobiliars lässt sich unter anderem auch vis-à-vis der Abruzzengams- und Murmeltieranlage bewundern und besetzen. Auf dieser etwas bizarrer anmutenden Eschenbank muss der Besucher zwar ohne Rückenlehne auskommen, kann aber dafür auch den Blick auf die Damhirsche genießen. Knorrige Zwischenelemente sorgen für ein bisschen Privatsphäre. Besondere Hingucker für den ‚royalen Moment‘ in Hellabrunn sind die vier neuen Holz-Throne am Pavianweg, welcher beim ersten Lockdown im Frühjahr neugestaltet und zugleich barrierefrei für Rollstuhlfahrer und Kinderwägen wurde. Dieses Ensemble lädt unübersehbar zu einer kurzen Rast ein, bei der man – je nachdem wie man sich dreht – die Paviane auf ihrer Felsenanlage aber auch die Mhorrgazellen in ihrem weitläufigen Refugium beobachten kann. Die Weiterverwertung des Eschenholzes soll aber nicht ausschließlich für Besuchermobiliar, sondern auch für die heimische Biodiversität von Nutzen sein. „Als Nist- und Überwinterungsbehausung für Wildbienen werden wir zudem mehrere ‚Klotzbeuten‘ aus Eschenstämmen fertigen und an verschiedenen Stellen im Tierpark aufstellen. Der Stamm wird auf einer Länge von ca. 60 cm entkernt und eine Seite der vorab entfernten Rinde dient als abnehmbarer Deckel, der wiederum mit Fluglöchern für heimatsuchende Bienen versehen wird.“ erklärt Andreas Bloch weiter.
Zoo Zürich 06.11.2020
Zoo Zürich stärkt Naturschutz weiter
Der Zoo Zürich baut sein Naturschutzengagement weiter aus. Dazu hat er eine eigene Stelle geschaffen. Der Zoo Zürich unterstützt acht Naturschutzprojekte auf verschiedenen Kontinenten. Um dieses Engagement weiter zu stärken, hat er eine neue Stelle geschaffen, die sich ausschliesslich mit diesen Projekten und der Zusammenarbeit mit den lokalen Partnern befasst. Dr. Martin Bauert, langjähriger Leiter der Abteilung «Naturschutz und Tiere» und bereits stark in den Naturschutzprojekten engagiert, konzentriert sich in Zukunft ganz auf das Naturschutzengagement des Zoos und wird die Naturschutzarbeit weiter ausbauen. Bauerts bisherige vom Naturschutz unabhängigen Aufgaben übernimmt Senior Kurator Jochen Lengger, der die Abteilung unter der neuen Bezeichnung «Artenschutz und Tiere» führt. Weiter gibt es tolle Neuigkeiten aus gleich drei Naturschutzprojekten. Australien: Beutelteufel ausgewildert – In Australien hat der Naturschutzpartner des Zoo Zürich «Australian Ark» vor Kurzem elf Beutelteufel in ein Naturreservat auf dem australischen Festland freigesetzt. Damit können diese Tiere zum ersten Mal seit 3000 Jahren wieder auf dem Festland Australiens gesichtet werden. Die Beutelteufel werden, zusammen mit anderen stark bedrohten Beuteltieren, von Australian Ark mithilfe des Zoo Zürich gezüchtet und ausgewildert. Sumatra: ausgewilderter Orang-Utan hat Nachwuchs – Im Naturschutzprojekt Sumatra konnte die Stiftung PanEco die dritte Geburt eines wilden Orang-Utans vermelden. Mutter ist ein vor knapp zehn Jahren wieder ausgewildertes Tier. Der Zoo Zürich engagiert sich auf Sumatra in Partnerschaft mit PanEco und lokalen Partnern dafür, verwaiste und verletzte Orang-Utans zu rehabilitieren und wenn möglichwieder auszuwildern. Längerfristig sollen so zwei neue Populationen wildlebender Orang-Utans aufgebaut werden. Madagaskar: 30’000 Bäume Pflanzen gesetzt – In Madagaskar schliesslich, dem grössten Naturschutzprojekt des Zoo Zürich, wurden letztes Jahr über 100’000 Bäume zur Aufforstung des Regenwaldes und zur nachhaltigen Landwirtschaft gesetzt. Neben der Aufforstung unterstützt der Zoo Zürich seit 1995 Projekte zur Regenwalderhaltung, zur nachhaltigen Landwirtschaft, Wasserversorgung und Hygiene sowie zur Schulbildung von Kindern.
Zoo Heidelberg 05.11.2020
Eine Wunschliste für den Zoo Heidelberg – Den Zoo-Tieren zum Weihnachtsfest eine Freude machen
Alle Jahre wieder: In den vergangenen Wochen haben die Mitarbeiter im Zoo Heidelberg erneut Geschenkideen für die jährliche Weihnachts-Wunschliste gesammelt. Alle Wünsche, die darauf zu finden sind, werden für die Arbeit mit den Zootieren, das tägliche Training, eine abwechslungsreiche Gehege-Gestaltung oder für notwendige Arbeiten im gesamten Zoo benötigt. Wer gerne einen dieser Wünsche erfüllen möchte, kann online ein Wunsch-Weihnachtsgeschenk auswählen: www.zoo-heidelberg.de/wunschliste. Das Zoo-Team und die tierischen Bewohner freuen sich über jeden Wunsch, der in Erfüllung geht! Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann und sein Team hoffen, dass die diesjährige Wunschliste – ebenso wie in den letzten beiden Jahren – von den Zoo-Freunden gut angenommen wird. „Die Wunschliste ist inzwischen zu einer schönen Tradition für den Zoo geworden. Mit viel Engagement hat unser Team eine Auswahl von Dingen zusammengestellt, die für die tägliche Arbeit im Zoo und mit den Tieren benötigt werden“, sagt Wünnemann. In diesem Jahr stehen neben Wünschen für die Zoo-Tiere ebenfalls Gegenstände auf der Liste, die auf den ersten Blick eher weniger mit einem Zoo zu tun haben. Doch weit gefehlt: Damit der Zoo Heidelberg seinem Auftrag, die Menschen für Tiere, Natur und Technik zu begeistern, gut nachkommen kann, sind neben der Tierpflege viele andere Bereiche, wie Garten, Handwerk, Bildung oder Service und Verwaltung essentiell. Schließlich müssen die Pflanzen auf der Parkanlage und in den Tiergehegen gepflegt, Geräte und Anlagen gewartet oder Materialien für die unterschiedlichen Bildungsangebote zusammengestellt werden. „Ein Zoo ist in seinen Arbeitsfeldern unglaublich vielfältig und einige Arbeiten finden für die Besucher verborgen – hinter den Kulissen – statt. Dort gibt es, ebenso wie in der Tierpflege, Wünsche, die wir im laufenden Betrieb nicht immer so umsetzen können, wie wir das gerne möchten. Mit der Wunschliste und vielen großzügigen Wunsch-Erfüllern vielleicht schon“, erklärt Zoo-Direktor Dr. Wünnemann. „Für diese Unterstützung möchte ich mich von ganzem Herzen bereits jetzt bedanken!“ Auf der Weihnachts-Wunschliste steht eine Vielzahl an Dingen. Futterbälle, Heunetze und Futterspieße sorgen für eine abwechslungsreiche Fütterung bei Alpakas, Zebras und den Vögeln. Exotische Gewürze, wie Zimt oder Kurkuma, nutzen die Tierpfleger für die Beschäftigung von Tiger, Löwen und Bären. Holzhäuser oder Weidentunnel sind für die Meerschweinchen, Ratten, Kaninchen und Degus willkommene Spielstätte und Schutz. Für praktische Arbeiten sind Akku-Bohrer, Astschere oder Stichsäge gedacht: Damit gehen notwendige Reparaturen leichter von der Hand oder die Geräte helfen bei der Einrichtung der Tiergehege zum Einsatz. Wer nun neugierig geworden ist, schaut sich die Wunschliste online an und kann sogar gleich einen Wunsch reservieren. Unter www.zoo-heidelberg.de/wunschliste sind alle Geschenkideen aufgelistet. Das Zoo-Team hat die Wünsche sorgfältig ausgewählt, sodass sie den Anforderungen für die Arbeiten im Zoo optimal entsprechen. Jeder Wunsch auf der Liste ist mit dem entsprechenden Link zum Artikel hinterlegt und kann direkt online bestellt werden, die Lieferung erfolgt direkt an den Zoo. Der größte Wunsch des gesamten Teams ist sicherlich: Dass möglichst viele Wünsche in Erfüllung gehen.
Zoo-Verein Wuppertal e.V. 05.11.2020
Der Zoo-Verein Wuppertal e.V. setzt sich weiter für den Ara-Schutz ein
Das letzte Wochenende vor der erneuten coronabedingten Schließung des Grünen Zoos Wuppertal nutzte der Artenschutzbeauftragte der Loro Parque Fundacion (LPF) auf Teneriffa, Wolfgang Rades, für einen Besuch in Aralandia, in dem sich nun die ersten acht Hyazinth-Aras lautstark einleben. Der 1. Vorsitzende des Zoo-Verein Wuppertal e.V. Bruno Hensel überreichte am 31. Oktober zusammen mit der stellvertretenden Zoodirektorin Silja Herberg den bereits dritten Scheck des Zoo-Vereins über erneut 20.000 € an die Loro Parque Fundacion, die für Schutzmaßnahmen für diese hochbedrohten Vögel in Brasilien eingesetzt werden. Vor dem Hintergrund eines bisher noch nie dagewesenen Ausmaßes von Brandrodungen im Pantanal, dem natürlichen Lebensraum der Hyazinth-Aras und vieler anderer bedrohter Tierarten, ist die Unterstützung der Artenschutzmaßnahmen der LPF vor Ort wichtiger denn je. Auch dem vom Zoo-Verein errichteten Aralandia kommt damit schon jetzt eine noch größere Bedeutung zu. Die als Dating-Voliere für junge Aras aus dem Erhaltungsprogramm der europäischen Zoos konzipierte Anlage soll zur Verbesserung der Paarbindung und der daraus resultierenden Nachzuchterfolge in den Zoos beitragen, so dass die Zoopopulation erfolgreich wachsen und zur Erhaltung der bedrohten Arten beitragen kann. Wolfgang Rades bedankte sich im Namen von Christoph Kiessling, dem Präsidenten der Loro Parque Fundacion, für die langjährige kontinuierliche Hilfe. „Aralandia ist das beste Beispiel, um den Zoobesuchern neben der direkten Begegnung mit den Aras in dieser wunderbaren Großvoliere auch die dramatisch zunehmenden Bedrohungen im Freiland, aber auch den Einsatz und die wichtige Zusammenarbeit von Grünem Zoo, Zoo-Verein Wuppertal und LPF im internationalen Artenschutz aufzuzeigen. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ist diese großartige Unterstützung nicht selbstverständlich und als vorbildlich zu würdigen.“
Tiergarten Schönbrunn 05.11.2020
Keine Besucher, aber ein neuer Elefantenbulle
Auch wenn der Tiergarten Schönbrunn bis Ende November geschlossen ist, geht das Leben im Zoo natürlich weiter. So ist am Dienstag spätabends ein neuer viereinhalb Tonnen schwerer Bewohner angekommen: Elefantenbulle Tembo aus dem Zoo Dresden, der in Wien künftig für Nachwuchs sorgen soll. „Ich freue mich sehr, dass wir im Tiergarten wieder einen Bullen halten“, sagt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Der 35-jährige Tembo macht seiner Meinung nach optisch „ordentlich etwas her“. „Er ist zwar nicht riesig, aber dennoch ein wirklich stattlicher Bulle mit tollen Stoßzähnen und vor allem besitzt er ein sehr ruhiges Wesen.“ Die Elefantenkühe Tonga, Mongu, Iqhwa, Numbi und Kibali werden Tembo bald kennenlernen. Die Zoobesucher müssen sich noch länger gedulden. „Damit die Tiergartenfans trotz Schließung nichts verpassen, halten wir sie wieder über die Sozialen Medien und unsere Homepage auf dem Laufenden. Gerade in Zeiten wie diesen sind Fotos und Videos aus dem Zooleben besonders nett“, so Hering-Hagenbeck. Der Anblick ist ungewohnt: Ohne Besucher herrscht im Tiergarten gähnende Leere. Tierpfleger, Kuratoren und Tierärzte sind selbstverständlich im Einsatz, während manche Abteilungen aus der Verwaltung im Homeoffice werkeln. Ein kleiner Teil der Belegschaft – wie etwa die Kassenmitarbeiter – ist in Kurzarbeit. Bereits im Frühjahr waren die Tore des Tiergartens geschlossen – damals für 65 Tage. „Auch dieses Mal werden die Jahreskarten automatisch um die Anzahl der Schließtage verlängert. Das ist ein Dankeschön an unsere treuesten Gäste.“
Zoo Osnabrück 04.11.2020
Zoo Osnabrück erwartet erstmals Nashornnachwuchs Breitmaulnashorn Amalie ist trächtig – Spendenaufruf für Futter Im Zoo
Osnabrück gibt es Grund zur Freude: Erstmals in der Geschichte des Zoos erwarten die Breitmaulnashörner Nachwuchs. Mit Nashornkuh Amalie ist nach über vierzig Jahren vergeblichen Wartens endlich ein Nashorn in Osnabrück trächtig. In der Zeit der Zooschließung sind Spenden für Futter, auch für die Nashörner, besonders willkommen. Voller Freude verkündet Zoopräsident Dr. E.h. Fritz Brickwedde die frohe Nachricht: „Unsere Nashornkuh Amalie ist trächtig. Seit über 40 Jahren halten wir jetzt schon Breitmaulnashörner, aber mit dem Nachwuchs wollte es nicht klappen. Im nächsten Frühjahr beziehungsweise Sommer ist es endlich soweit.“ Seit im Jahr 1979 die ersten Nashörner in den Zoo Osnabrück kamen, warten die Mitarbeiter auf Nachwuchs bei der in ihrem Bestand potenziell gefährdeten Tierart. Zuerst mit dem Nashornbullen Hans-Franz, der bis zu seinem Ableben im Jahr 2015 keinen Nachwuchs bei den Kühen zeugte, und seitdem mit Bulle Miguelin, der aus einem Zoo in den Niederlanden nach Osnabrück kam. „In der Wildnis sind Nashörner aufgrund von Wilderei und Landverlust weiterhin bedroht. Etwa 18.000 Südliche Breitmaulnashörner gibt es aktuell. Da man nie sagen kann, wie sich die Zahl entwickelt, ist es wichtig, dass in Zoos eine Reservepopulation besteht. Letztes Jahr kamen europaweit elf Tiere zur Welt“, erklärt Tobias Klumpe, zoologische Leitung im Zoo Osnabrück, die Bemühungen. „In den vergangenen Jahren haben wir so viel versucht: Verschiedene Gruppenkonstellationen, künstliche Befruchtungen, Futterumstellungen oder ein Umbau des Geheges – ohne Erfolg. Mit Miguelin haben wir sogar einen Bullen geholt, der bereits in anderen Zoos erfolgreich Weibchen befruchtet hat, aber fünf Jahre lang wollte es trotz Verpaarungen nicht klappen“, so Klumpe. Erfolg durch Futterumstellung? Vergangenes Jahr hat sich der Biologe nochmals intensiv mit den Futtermitteln der Nashörner beschäftigt. Dazu stand er nicht nur im engen Austausch mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA), sondern hat auch während eines Urlaubs in den USA Kollegen im San Diego Zoo besucht. „Hier beschäftigen sie sich schon seit vielen Jahre mit der Nashornzucht und haben eigene Forschungsprojekte auf dem Gebiet“, erklärt Klumpe. „In dem Gespräch haben wir über verschiedene Nährstoffe im Futter gesprochen und die möglichen Einflüsse auf den Hormonhaushalt. Wir hatten unser Futter zwar schon einmal überprüft, haben nach den Gesprächen aber erneut Anpassungen vorgenommen und wenige Monate später war Amalie trächtig“, so Klumpe. Ob es nun tatsächlich an dem Futter lag, könne man aber nicht ganz sicher sagen, ergänzt Klumpe: „Dafür wissen wir einfach zu wenig, es kann auch Zufall sein. Wir haben unseren Erfolg aber den Kollegen in San Diego mitgeteilt, das stärkt die Datenlage ihrer Forschung.“ Erfahrungsaustausch mit anderen Zoos Auch wenn aktuell die Freude überwiegt, die eigentliche Arbeit wartet noch auf den Zoo. Denn mit einem neugeborenen Nashorn hat man in Osnabrück noch keine Erfahrungen sammeln können. „Deswegen stehen wir im engen Kontakt mit anderen Zoos, um von ihren Erfahrungen zu lernen“, verrät Franz Schelshorn, Revierleiter bei den Nashörnern. „Eine neue Erfahrung bleibt es aber trotzdem.“ Das trifft sowohl auf die Mitarbeiter, als auch auf die Tiere zu: Auch für Amalie ist es der erste Nachwuchs. „Sie ist damals sehr jung und unerfahren zu uns in den Zoo gekommen. Sie konnte nur wenig bei anderen Artgenossen lernen“, erklärt Franz Schelshorn, Leiter im Nashornrevier. „Wir sind uns aber sicher, dass sie das schaffen wird. Unsere zweite Nashornkuh Lia kann hoffentlich auch mit ihrem ruhigen und gelassenen Charakter helfen“, so Schelshorn weiter. Aktuell beschäftigen die Tierpfleger aber noch andere Dinge: „Wir müssen ein paar Gehegebereiche anpassen, damit das Jungtier sicher seine Umgebung erkunden kann. Im Innenbereich müssen wir zum Beispiel die Absperrungen zwischen den Boxen verengen, sonst kommt es im Zweifel zu ungewünschten Besuchen bei Tante Lia.“ Spenden für Tiere – Preis für Heu gestiegen Risikofrei ist die Aufzucht dennoch nicht. „Für Amalie ist es im Alter von dreizehn Jahren eine vergleichsweise späte Erstgeburt – auch wenn Nashörner in menschlicher Obhut bis zu 50 Jahre alt werden können. Leider ist die Sterblichkeitsrate von Jungtieren bei älteren erstgebärenden Nashörnern höher, weshalb wir die Kuh aktuell besonders aufmerksam beobachten“, erklärt Tobias Klumpe. Zurzeit überwiegt jedoch die Vorfreude. „Es ist wirklich etwas Besonderes, dass wir endlich Nachwuchs bekommen. Man kann bei Amalie sogar schon Rundungen erkennen, aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein“, lacht Schelshorn. Ob Amalie tatsächlich schon rund wird, können Besucher voraussichtlich ab Dezember im Zoo beobachten. Im November muss der Zoo aufgrund von Corona geschlossen bleiben. „Wer den Nashörnern aktuell trotzdem etwas Gutes tun möchte, kann für den Zoo spenden. Insbesondere die Preise für Heu, das Nashörner besonders gerne essen, sind aufgrund schlechter Ernten zuletzt stark gestiegen“, erklärt Dr. E.h. Fritz Brickwedde. Spenden können auf der Homepage des Zoos unter www.zoo-osnabrueck.de getätigt werden. Im Frühjahr dürfen Besucher im Zoo Osnabrück dann erstmals ein ganz kleines Nashorn beobachten. „Ein Anblick, den es hier noch nie gab“, freut sich Brickwedde. Im Zoo Osnabrück leben der Nashornbulle Miguelin (23 Jahre) und die Nashornkühe Lia (17 Jahre) und Amalie (13 Jahre). Wissenswertes zum Südlichen Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum simum) Die Südlichen Breitmaulnashörner bewohnen die Savannen des südlichen Afrikas. Sie vertreten die größte aller Nashornarten und erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu vier Metern und ein Gewicht von zwei bis viereinhalb Tonnen. Nashörner ernähren sich von Gräsern und Kräutern. Die Savannenbewohner sind im wahrsten Sinne des Wortes Dickhäuter: Ihre Haut ist bis zu zwei Zentimeter dick. Breitmaulnashörner können nur auf kurze Distanz sehr scharf sehen – sie sind kurzsichtig – dafür umso besser riechen. Sie haben keine natürlichen Feinde und werden in menschlicher Obhut bis zu 50 Jahre alt. Nashörner werden zumeist wegen ihrer aus Keratin bestehenden Hörner, die angeblich Heilkraft besitzen, vom Menschen gewildert, das heißt illegal bejagt. Von den Südlichen Breitmaulnashörnern gab es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert nur noch weniger als 100 Tiere. Dank intensiver Schutzmaßnahmen konnte sich bis heute ein Bestand von wieder rund 18.000 Tieren entwickeln (WWF 2019). Das Südliche Breitmaulnashorn gilt als potenziell gefährdet (IUCN Red List).
Zoo Duisburg 03.11.2020
Delfinnachwuchs im Zoo Duisburg Delfinweibchen Delphi brachte ein Jungtier zur Welt. Dritte Generation Großer Tümmler im Zoo Duisburg wächst heran.
Tierpfleger-Team überwacht die Aufzucht und sammelt wissenschaftliche Daten. Die Delfinfamilie im Zoo Duisburg hat ein neues Mitglied. Schon Ende September brachte die 28-jährige Delphi, die selber in Duisburg geboren wurde, ein weibliches Jungtier zur Welt. Sie gilt als erfahrene Mutter, die in den vergangenen Jahren bereits drei Jungtiere erfolgreich aufgezogen hat. Ihre Töchter Dörte (2011) und Debbie (2015) leben noch heute in der gewachsenen Familiengruppe am Kaiserberg. Plötzlich ging alles ganz schnell. Mit der Fluke, also der Schwanzflosse, voran wurde der kleine Delfin geboren. „So soll es sein“, freut sich Zootierärztin Dr. Kerstin Ternes. „Denn erst durch den Kontakt mit dem kühlen Wasser wird die anfänglich biegsame und weiche Fluke fest genug, um für den nötigen Auftrieb zu sorgen“, erklärt die Kuratorin für Meeressäuger. Nicht nur die Geburt verlief reibungslos, auch Delphi verhält sich vorbildlich. Direkt nach der Geburt nahm die Mutter Kontakt zu ihrem Jungtier auf und begleitete den Nachwuchs an die Wasseroberfläche, wo sie einen ersten, tiefen Atemzug machte. Vom Unterwasserbüro aus konnten die Tierpfleger die Geburt des kleinen Delfins live beobachten. „Für uns ist dieser Moment ein ganz besonderes Erlebnis. Wir begleiten unsere Tiere von Geburt an und haben eine intensive Beziehung zu ihnen. Sie sind wie Familienmitglieder“, erzählen die Pfleger. Die Aufzucht von Großen Tümmlern ist eine besondere Herausforderung, denn Jungtiere kommen ohne Immunsystem auf die Welt 1, 4. Antikörper zur Abwehr von Infekten erhalten neugeborene Delfine daher ausschließlich über die Muttermilch, bis das eigene Immunsystem ausgebildet ist 2, 3. Die ersten Lebenswochen des kleinen Tümmlers werden besonders intensiv von den erfahrenen Tierpflegern beobachtet. Säugefrequenzen, Atemzeiten sowie Verhaltensweisen zwischen Mutter und Jungtier werden erfasst. Die gesammelten Daten erweitern das Wissen über Delfine und werden der internationalen Fachwelt zur Verfügung gestellt. Aber nicht nur die Aufzucht von Jungtieren ist Studieninhalt im Duisburger Delfinarium. Die wissenschaftliche Arbeit mit den Tieren dient Artenschützern weltweltweit als Grundlage. So wurden in Duisburg beispielsweise die Haftbarkeit von GPS-Trackern mittels Saugnapf an Delfinhaut erprobt. Mit den Geräten können u.a. Wanderrouten von Walen und Delfinen verfolgt werden. Das klappt aber nur, wenn die Geräte auch halten. Eine Studie, die im ursprünglichen Lebensraum unmöglich gewesen wäre. Im Duisburger Delfinarium wurde auch ausprobiert, wie Delfine auf reflektierende Netze reagieren. Sind die Tiere in der Lage solch speziell beschichtete Fischernetze über Echoortung zu erkennen kann es helfen, dass weniger Delfine in solchen Netzen verenden. Darüber hinaus konnten Forscher in Duisburg grundlegende Erkenntnisse zum Kommunikationsverhalten von Delfinen sammeln. Mit diesem Wissen kann die Gruppenzugehörigkeit von Delfinen festgestellt werden und hilft, das Leben im Familienverband noch besser zu verstehen. Diese Beispiele unterstreichen die Bedeutung der wissenschaftlichen Arbeit von anerkannten Delfinarien. Da das Delfinarium seit Beginn der Corona-Pandemie zur Wahrung von Abstandsregelungen nicht geöffnet ist und der Zoo derzeit gemäß der neuen Corona-Schutzverordnung des Landes NRW bis vorrausichtlich 30. November 2020 seine Tore geschlossen halten muss, kann das Jungtier vorerst nicht von Besuchern beobachtet werden.
Zoo Wuppertal 02.11.2020
Aufgrund der Zooschließung im November verlängert der Grüne Zoo Wuppertal vorübergehend die Geltungsdauer von Jahreskarten
Wie bereits bei der ersten Zooschließung aufgrund der Corona-Pandemie sind durch die erneute Schließung von Zoologischen Gärten und Tierparks in Nordrhein-Westfalen vom 2. bis zum 30. November besonders auch die Inhaberinnen und Inhaber von Dauerkarten wieder betroffen. Der Grüne Zoo Wuppertal möchte seinen treuen Gästen daher entgegenkommen und und wie schon im Frühjahr nicht nur den geschlossenen Zeitraum ersetzen, sondern er wird darüber hinaus die Geltungsdauer aller Jahreskarten, die aktuell noch Gültigkeit haben, um drei Monate verlängern. Die Verlängerung kann nach der Wiedereröffnung des Zoos, die hoffentlich im Dezember stattfindet, an der Zoo-Kasse vorgenommen werden. Daneben erhalten auch alle Jahreskarten, die in den kommenden drei Monaten bis Ende Januar gekauft werden, eine verlängerte Gültigkeitsdauer von 15 anstelle von 12 Monaten (eine am 1. Dezember 2020 gekaufte Jahreskarte ist dann also bis zum 28. Februar 2022 gültig). Der Grüne Zoo Wuppertal möchte sich auf diese Weise bei seinen Gästen bedanken, die ihn auch in den schwierigen Zeiten der Pandemie unterstützt und ihm die Treue gehalten haben. Während der Schließung des Grünen Zoos können Jahreskarten nur über die Zoo-Verwaltung erworben werden.
Zoo Zürich 02.11.2020
ANALYSE ELEFANTENGEBURT ABGESCHLOSSEN
Der Zoo Zürich hat die Analyse zur Elefantengeburt von Mitte August 2020 abgeschlossen. Sie deutet darauf hin, dass das neugeborene Elefantenkalb nach der Geburt sehr schwach war. Am 19. August 2020 gebar Elefantenkuh Omysha ihr erstes Kalb. Nach der Geburt entstand in der Gruppe eine Dynamik, in deren Folge der neugeborene Elefantenbulle zu Tode kam (wir informierten). Die Analyse dieses Todesfalls ist nun abgeschlossen. Die pathologischen Untersuchungen ergaben abgesehen von den Verletzungen, die das Kalb nach der Geburt erlitt, keine Auffälligkeiten. Zusätzlich zu den pathologischen Untersuchungen wertete der Zoo Zürich unter Beizug externer Zoologen und Elefantenexperten des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) die Videoaufnahmen der Geburt aus. Nach einheitlicher Meinung der Experten bewegte sich das neugeborene Elefantenkalb nach der Geburt kaum. Möglicherweise war es in Folge der länger andauernden Geburt geschwächt. Die Reaktion der Herdenmitglieder verlief in den ersten Minuten normal, wobei sie das Neugeborene mit Kopf, Rüssel und Füssen zum Aufstehen animierten. Dies sieht für uns ruppig aus, gehört aber zu einer Elefantengeburt. Im vorliegenden Fall scheint es nun, dass das Ausbleiben positiver Signale von Seiten des Kalbes innerhalb der ersten Minuten zu weiteren, intensiveren Anstrengungen der erwachsenen Tiere geführt hat. Diese zunehmend heftigen Bemühungen, dem Kalb auf die Beine zu helfen, führten schliesslich zum Tod des Tieres. Die Experten sind sich einig, dass das Verhalten der Herdenmitglieder nach der Geburt im vorliegenden Fall nicht als aggressiv einzustufen ist. Der Zoo Zürich setzt bei all seinen Tieren, auch bei den Elefanten, auf die Geburt im natürlichen Sozialverband. Dies bedeutet, dass die Tiere unter sich bleiben und der Mensch keinen Zugriff nimmt. Der Zoo ist auch weiterhin überzeugt, dass dies der richtige Weg ist.