Der frühere Ruhr-Zoo wurde im vergangenen Jahrzehnt völlig erneuert (mehr oder weniger dem Erdboden gleich gemacht) und in „Zoom Erlebniswelt“ umbenannt.
Die Erlebniswelt ist in drei Themenbereiche gegliedert: Alaska, Afrika und Asien.
Am Eingang entstand der Grimberger Hof mit Biergarten, Streichelzoo, Kletterspielplatz und seltenen deutschen Haustieren wie Husumer Protestschwein oder Hinterwälder Rind.
Alaska gibt einen Einblick in alle vier Vegetationszonen des „großen“ Vorbildes: den Küstenregenwald, die Tundra, die Bergregion und die Polarregion. Besonderheiten hier sind unter anderem der Unterwasserglastunnel im Becken der Kalifornischen Seelöwen (nicht unbedingt typische Bewohner Alaskas) und die 3.000 m² große Bärenanlage, die Eis-, Kamtschatka- und Kodiakbären zeigt. Eine berühmte Persönlichkeit des Zoos ist Antonia, der kleinste (erwachsene) Eisbär der Welt. Der Grund für diesen Zwergwuchs ist bisher unbekannt.
Afrika zeigt ein Dorf mit Haustierrassen, verschiedene Savannen und den Regenwald. Eine Bootsfahrt führt an den Landschaftsgehegen entlang.
Asien ist der jüngste Bereich mit Dschungel, Orang Utans und vielen asiatischen Kleintieren. Ein 1.300 Meter langer Spazierweg, teilweise auch in 5 Metern Höhe, schlängelt sich durch den Dschungel. Ergänzend gibt es einen Indoor-Spielplatz und einen Gastronomiebereich, der auch abendliche Öffnungszeiten bietet.
Positiv an der ZOOM-Erlebniswelt fallen die schönen Wege auf, die durchaus dem Thema entsprechen. Man merkt sofort in welchem Bereich des Zoos man sich auffällt. Die Gehege/Anlagen sind teilweise wirklich als riesig zu bezeichnen und die Präsentation der Tiere ist sehr vielseitig. Beispielsweise kann man die Orang-Utans von mehreren Orten in unterschiedlichen Höhen und Entfernungen betrachten und hat doch das Gefühl, den Tieren sehr nahe zu sein.
Ein Highlight der ZOOM ist das Ele-Tropenparadies mit Orang-Utans, Hulmanen und freilebenden Kleintieren (Flughunden, Schildkröten, Vögeln).
Einige Dinge haben mir allerdings nicht an der Erlebniswelt gefallen. Unter Erlebniswelt erwarte ich etwas anderes als einen Zoo, aber mit dem Tierbestand ist die ZOOM als Zoo zu betrachten. Da hat man in Hodenhagen schon eher eine Erlebniswelt. Nicht, dass ich scharf auf Fahrgeschäfte bin, aber für eine Erlebniswelt hat die ZOOM für meinen Geschmack wenig zu bieten.
Die vielgepriesene Bootsfahrt hat mich etwas enttäuscht, kleiner ist manchmal besser und die Fahrten in Hannover und im Leipziger Gondwanaland haben mir besser gefallen.
Für Kinder sind zahlreiche Spielplätze vorhanden, aber das als Erlebniswelt zu bezeichnen ist zuviel verlangt. Auch das Alaska Ice Adventure (Europas größtes bewegliches Rundkino) ist für Kinder sehr unterhaltsam, hat aber keinerlei Informationsgehalt (und für Erwachsene ist der Spaßgehalt auch eher zu vernachlässigen).
Zu wenig Erlebniswelt, aber der Zooaspekt kommt nicht zu kurz.
Der Preis kann sich sehen lassen, aber ab 16 Uhr gibt es einen verbilligten Feierabendtarif. Allerdings ist die ZOOM Erlebniswelt in zweieinhalb Stunden kaum zu schaffen, aber wenn man sich im Vorfeld informiert und weiß was man sehen will, wäre das eine Überlegung wert.
Weitere Informationen findet man auf der Webseite der Erlebniswelt und der Zootierliste.