Yuval Noah Harari: Wie wir Menschen die Welt eroberten (Rezension)


Vor Millionen von Jahren war der Mensch bloß ein relativ unbedeutender Vertreter der Tierwelt. Wie konnte sich dieser körperlich relativ schwache Affe zum Herrn der Welt aufschwingen? Und was musste er tun, um sich die Erde untertan zu machen?
Bestsellerautor Yuval Noah Harari ist einer der größten Vordenker und erfolgreichsten Autoren unserer Zeit. Nun erzählt er mit ›Unstoppable Us‹ die Geschichte der Menschheit für ein junges Publikum in vier Bänden völlig neu. Dabei lässt er die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse einfließen und stellt die Entwicklung der Menschheit zugleich in den aktuellen Kontext unserer Zeit zwischen Klimakrise, Pandemie und fortschreitender Digitalisierung.

Yuval Noah Harari ist ein israelischer Historiker und Sachbuchautor. Seine populärwissenschaftliche Monographie Eine kurze Geschichte der Menschheit wurde zu einem internationalen Bestseller. Auch die dystopisch in die Zukunft zielende Nachfolgepublikation Homo Deus – Eine Geschichte von Morgen sowie die auf Orientierung in der Gegenwart gerichteten 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert erreichten in zahlreichen Übersetzungen eine breite Leserschaft. Ich selbst habe bisher zwar von den Büchern gehört, aber noch keines davon gelesen. Aber ich bekomme das Gefühl, dass das eine Wissenslücke ist.

Wie wir Menschen die Welt eroberten ist ein Kinderbuch und handelt vom Übergang des Menschen von einem Tier unter vielen zur herrschenden Spezies dieses Planeten, wobei dabei nur ein Teil der Geschichte erzählt wird und der Leser die Steinzeit näher kennen lernt … und das Dazwischen zum Jetzt … ist wohl eine andere Geschichte.
Wie wir Menschen die Welt eroberten ist aber auch für Erwachsene geeignet. Der Leser erfährt einiges über die Lebensweise des Steinzeitmenschen (wobei auch seine „Mitmenschen“ der Flores-Mensch und der Neandertaler Beachtung und Erwähnung finden). Harari erzählt wie sich der Mensch von den anderen Tieren seiner Zeit unterscheidet und gibt sowohl Anregungen zum Nachdenken und Hinterfragen, aber auch Mutmaßungen, wie es hätte sein können (und was nicht unbedingt wissenschaftlich nachgewiesen werden kann … aber das ist wohl bei populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen erlaubt und üblich, stört dem vermittelten Inhalt aber nicht). Der Mensch hat eine Superkraft und diese ist Fluch und Segen zugleich (und der Grund dafür, dass wir die Welt eroberten und … sie auch zerstören).
Harari vermittelt sein Wissen kindgerecht, bunte Illustrationen von Ricard Zaplana Ruiz vertiefen den Inhalt und auch der Erwachsene hat seine Freude am Buch. Und nebenbei erfährt man auch, dass der Steinzeitmensch sich in vielen Dingen nicht vom Mensch des 21. Jahrhunderts unterscheidet.

Wie wir Menschen die Welt eroberten ist ein empfehlenswertes Buch, das auf unterhaltsame und teilweise sehr witzige Weise Wissen der Vergangenheit vermittelt, das auch heute noch für uns Bedeutung hat. Und es bietet viele Ansätze, die Kinder und Erwachsene zum Nachdenken anregen.

(Rezensionsexemplar)

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